Natur Natur sein lassen

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Karte:
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Dauer:
ca. 5,00 h
Entfernung:
ca. 17,50 km
Höhenunterschied:
ca. 657 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz (regenfest);
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Schmilka Parkplatz - B172 - roter Punkt - Dorfstraße Schmilka - Schmilk´sche Mühle - Ilmenquelle - gelber Strich - Grenzweg - roter Punkt - Winterbergstraße - Kipphornaussicht - roter Punkt - Winterbergstraße - Goßer Winterberg - blauer Strich - Fremdenweg - grüner Punkt - Krinitzgrab - Richterschlüchte - Bergpfad - Goldsteig - Roßsteig - blauer Strich - Goldsteinaussicht - blauer Strich - Katzenstein - grüner Punkt - Fremdenweg - Wurzelweg - Zwieselhütte - Elbleitenweg - grüner Strich - Kleine Bastei - Schmilka - B172 - Elbeweg - Schmilka Parkplatz

Natur Natur sein lassen

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass wir neugierig waren, wie es auf deutscher Seite nach dem Waldbrand im Sommer 2022 aussah. Wenn man sich die Berichterstattung in den Medien ansah, dann hatte man den Eindruck, dass der komplette hintere Nationalpark abgebrannt wäre. Irgendwie erschien uns das aber doch sehr übertrieben und so wollten wir uns einen eigenen Eindruck verschaffen. Den ersten Versuch, ein paar Wochen nach dem Feuer, hatten wir kurz hinter der Kipphornaussicht abgebrochen, da es angefangen hatte wie aus Kübeln zu schütten. Im klitschnassen Zustand macht das Wandern einfach keinen Spaß.

Im Herbst habe ich mich dann nochmal auf die Socken gemacht und es hat besser geklappt. Der Startpunkt ist der Parkplatz in Schmilka. Schmilkche_Muehle_kleinVon dort geht es auf der einzigen Straße (mit Ausnahme der B172) den Berg hinauf in Richtung Großer Winterberg. Markiert ist der Aufstieg mit dem roten Punkt roter Punkt und schon bald passiert man die Schmilk’sche Mühle. Wenn man morgens dort vorbeikommt, dann duftet es sehr häufig nach frisch gebackenen Brötchen, Broten und Kuchen. Auch wenn die Backwaren wirklich extrem teuer sind, so sind sie auch super lecker. Das ist keine Reklame, sondern die Meinung unserer kompletten Familie.

Hinter dem letzten Haus auf der rechten Seite biegt man ab und folgt noch ganz wenige Meter dem roten Punkt, bis es wieder nach rechts abgeht. Dieser Weg ist mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und zum Anfang geht es sehr flach oberhalb der Ortschaft entlang. Da der Große Winterberg der höchste Berg der Sächsischen Schweiz ist, kann es natürlich mit der Steigung nicht so bleiben. Der Grenzweg führt parallel zur tschechischen Grenze, die man auch immer mal wieder in Gestalt einiger Grenzsteine auf der rechten Seite sieht und endet auf der Winterbergstraße. Hier stand bei unserem ersten Versuch dieser Wanderung ein riesiges Löschwasserbecken, das immer noch gefüllt war. Im Sommer wäre es bestimmt einen tolles Plantschbecken gewesen.

Die Wanderung geht nach rechts in fünf Serpentinenkurven aufwärts. Zwischendurch verlässt die gelbe Wanderwegmarkierung die Straße und man folgt dem roten Punkt roter Punkt, weiter auf der Straße. Kurz nachdem man die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen hat, ist nach links die Aussicht Kipphorn ausgeschildert. Das ist ein sehr netter Platz mit einem schönen Blick ins Elbtal und hinüber auf die Tafelberge der anderen Elbeseite. Angebrannte_Buche_Kipphorn_kleinDer Zu- und Abgang zu der Aussicht gabelt sich ein kleines Stück vor der Straße  und so kann man von der Aussicht nach links wieder bis zur bekannten Winterbergstraße wandern. In dem Dreieck zwischen dem Zu- und Abgang konnten wir bei unserem ersten Versuch ganz deutlich Spuren von verbrannten Buchenbüschen entdecken. Auch wenn jetzt beim zweiten Versuch schon Herbst war, ließen sich an den Blättern noch die Brandspuren erkennen, aber nur auf einem ganz kleinen Gebiet. Das sah bei weitem nicht so aus wie in den Fichtenwäldern, aber ich bin mal gespannt, wie es im nächsten Frühjahr aussieht. Auf jeden Fall ist es in diesem Bereich nur eine mini Brandfläche gewesen, die noch sehr harmlos aussieht.

Von der Kipphornaussicht führt die Wanderung weiter auf der Winterbergstraße (roter Punkt roter Punkt) nach links den Berg hoch. Erfreulicherweise hat das Feuer, mit ganz wenigen, kleinen Ausnahmen, den kompletten Buchenwald verschont. Woran das gelegen hat, ob am Buchenwald oder dem einfachen Zugang für die Feuerwehr, kann ich nicht beantworten, aber es ist sehr deutlich zu erkennen. Nach zwei weiteren Spitzkehren ist der Gipfel des Großen Winterbergs erreicht. Früher hat es hier oben ein Restaurant, einen Biergarten, ein Hotel und einen Aussichtsturm gegeben. Leider gab es einen Streit zwischen dem Pächter und dem Land Sachsen und seitdem stehen die Gebäude ungenutzt auf dem höchsten Berg der Sächsischen Schweiz. Heutzutage gibt es knapp unterhalb der Gebäude immerhin noch einen Imbiss mit ein paar Sitzplätzen, der zwar nicht immer geöffnet ist, aber in den Hauptwanderzeiten doch zur Verfügung steht. Gleich gegenüber befindet sich die Nationalpark-Infostelle „Eishaus“, die immer einen kleinen Abstecher lohnt. Hier wird sehr nett über den Borkenkäfer informiert.

Die weitere Wanderung geht hinter dem Nationalparkhaus auf der blauen Wanderwegmarkierung blauer Strich vom Großen Winterberg herunter. Nach ca. 300 Metern erreicht man eine uralte Steinsäule und damit den Fremdenweg. Ihm folgt man nach links und schon bald fällt einem etwas Besonderes am Weg auf: Der Untergrund besteht auf einer ziemlich langen Strecke aus mehreren Stegen. Irgendwie verwundert mich das jedes Mal wieder, denn wer bis auf den Großen Winterberg hoch gekrochen ist und dann auf dem Fremdenweg weiter wandert, der sollte auch ein ordentliches Schuhwerk an haben, dem ein bisschen Matsch nichts ausmacht. verbrannter_Wald_Fremdenweg_kleinAls ich da lang gewandert bin, hatten ein Pärchen vor mir und auch ich ordentlich Probleme mit den feuchten und rutschigen Brettern. Also eher hinderlich als nützlich. Je weiter man aber nun den Weg hinunter kam, desto schlimmer sah der Wald auf der rechten Seite aus. Hier war es sehr eindeutig, dass das Feuer aus Tschechien kam und von dem Fichtenwald nichts mehr übrig gelassen hat. Ganz besonders gespenstisch sah der Wald bei meiner Wanderung durch den Nebel auf der nordöstlichen Seite des Winterbergs aus. In diesem Bereich hat die Natur so einiges zu tun, sich von den Borkenkäfern und dem daraus resultierenden Waldbrand zu erholen. Ich bin mal gespannt, welche Pflanzen zuerst wieder auftauchen. An der nächsten steinernen Wegsäule wird die Grenze ein kurzes Stück verlassen. neue_Absperrung_Fremdenweg_kleinHier fällt als erstes ein Besucherlenkungszaun auf und dann erreicht man eine etwas größere Fläche, die zu meiner Wanderzeit gleich mal ein Ranger als Parkplatz benutzt hat. Die Wanderung wechselt auf die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt in Richtung Richterschlüchte/Zeughaus und schon wird man wieder von einem Besucherlenkungszaun davon abgehalten, geradeaus auf dem verführerisch breiten Weg weiter zu wandern. Eigentlich wollte ich nur den Holzzaun fotografieren, aber lustigerweise habe ich einen Ranger und zwei Wanderer, die wieder auf den rechten Weg zurück geführt wurden, durch den Nebel aufgenommen.

Auch für mich war der Fremdenweg in dem Bereich besonders interessant, aber mir war durch das abgestellte Rangerauto sofort klar, dass es diesmal nicht geradeaus weiter ging. Krinitzgrab_kleinDeshalb bin ich auf dem grün markierten Weg in die Richterschlüchte weiter gewandert. Hier oberhalb des Krinitzgrabes sah der Wald richtig schlimm und erschreckend aus. Der Wald ist auf einer großen Fläche bis tief in die Bäume abgebrannt. Da wirklich kein Baum stehen geblieben ist, sieht der Wald erschreckend aus. Genau hier haben ich dann auch einen Bekannten von den Stiegenfreunden getroffen und nach einem kurzen Gespräch über die weiteren Strecken hat er mich auf die Idee gebracht, anstatt der geplanten Strecke durch die Richterschlüchte den gerade wieder freigegebenen Goldsteig weiter zu wandern. Das hörte sich nach einer sehr guten Idee an und so bin ich die paar Meter am Krinitzgrab vorbei und dann bis zur Richtergrotte weiter abwärts gewandert.

Kurz dahinter biegt von dem markierten Wanderweg nach links der Goldsteig ab. Dieser ist als Bergpfad mit dem grünen Pfeil Bergpfad markiert, aber diese Kennzeichnung ist so unauffällig, dass man sie schnell übersehen kann. Der Goldsteig ist ein sehr netter Pfad, der sich immer am Felsfuß entlang schlängelt. Im Herbst 2022 konnte man deutlich erkennen, abgestuerzte_Wurzel_Goldsteig_kleindass beim großen Waldbrand an mehreren Stellen brennende Bäume von den Felsen obendrüber heruntergefallen sind und dann kleinere Bereiche am Goldsteig in Brand gesetzt haben. Zum Glück waren die Feuerwehren (z.B. die Altendorfer Feuerwehr) schnell genug, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. Der Zugang in die Richterschlüchte war gar nicht so einfach, da bis zu dem Brand der untere Teil der Richterschlüchte noch mit extrem vielen umgefallenen Fichten blockiert war. Zum Glück stand gleich zum Beginn des Feuers ein Schreitbagger zur Verfügung, der relativ gefahrlos die Bäume entfernen konnte.

Nachdem man auf dem Goldsteig die Ruhe dieses Bergpfades genossen hat, erreicht man den Roßsteig. Er ist mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet und man wandert nach links den Berg wieder hoch. Irgendwie erscheint mir dieser Aufstieg immer besonders nervig – vielleicht liegt es daran, dass der Weg manchmal wirklich hässlich glatt ist. Nur an den 81 Höhenmetern kann es eigentlich nicht liegen. Nachdem man oben angekommen ist, weist ein Schild nach links zur Goldsteinaussicht. Diesen schönen Platz sollte man sich nicht entgehen lassen. abgebrannter_Wald_Rosssteig_kleinDie Wanderung folgt dem Roßsteig weiter und schon bald kann man gut sehen, woher die brennenden Bäume, die zum Teil auf den Goldsteig gefallen sind, kamen. Je länger man auf dem Roßsteig wandert, desto schwärzer und abgebrannter ist der Wald. Sehr deutlich ist zu erkennen, dass die Bäume nicht durch das Feuer umgefallen sind, sondern vorher schon gefällt waren. Katzenstein_kleinOb das der Geschwindigkeit des Feuers geholfen hat, kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall lagen sie schon mal abseits des Waldweges und nicht kreuz und quer den Feuerwehrleuten im Weg. An der Stelle, an der der grüne Punkt quert, steht links vom Weg ein freistehender Felsen. Es handelt sich um den verbrannter_Buchenwald_kleinKatzenstein, bei dem man ganz gut die Silhouette eines Katzengesichts erkennen kann. Der Roßsteig geht nach rechts weiter und man folgt jetzt der grünen Wanderwegmarkierung grüner Punkt. Rechts vom Weg kann man gleich an mehreren Stellen Spuren des Waldbrandes sehen. Diese Stellen sehen wieder anders aus, da hier meistens Laubwald in Brand geraten ist.

Die Wanderung folgt weiter der grünen Markierung, der Name des Weges ändert sich zu Fremdenweg und dann geht es bald den Wurzelweg abwärts. Der Abstieg hinunter in den Schmilkaer Kessel erfolgt über einige unterschiedlichste Stufen und endet auf der bekannten Winterbergstraße. Natürlich könnte man hier ganz einfach hinunter in die Ortschaft wandern, aber das wäre zu einfach und deshalb geht es noch ein Stück weiter auf dem grünen Punkt. Die Forststraße führt am Elbleitenweg nochmal ein Stück aufwärts und nachdem es wieder schön geradeaus geht, wird der grüne Punkt verlassen und man biegt nach links auf den grünen Strich grüner Strich ab. Blick_von_der_Kleinen_Bastei_Schmilka_kleinAusgeschildert ist hier das nächste Ziel in Form der Kleinen Bastei bzw. darauffolgend Schmilka. Die Kleine Bastei ist eine wirklich schöne Aussicht in das Elbtal, hinüber auf die Tafelberge (besonders den Zirkelstein und die Kaiserkrone) und hinunter auf die Hirschmühle und den Hirschgrund. Die Wanderung steigt die Kahntilke abwärts und erreicht die B172. Die letzten paar Meter bis zum Parkplatz erfolgen auf dem Weg zwischen den Hotels und der Elbe.

Tja, die Wanderung war ein netter Bogen über den Großen Winterberg und hat zumindest mir einen guten Eindruck von den Verwüstungen des Waldbrandes gegeben. Ich bin mir persönlich sehr sicher, dass man den Waldbrand hätte gravierend eindämmen können, wenn nicht die Borkenkäferfichten überall noch herumgestanden bzw. gelegen hätten. So haben sich sehr viele Feuerwehren in extreme Gefahr begeben, um einen toten Wald zu retten. Aus meiner Sicht hätte man den Spruch des Nationalparks ernst nehmen sollen und die Natur Natur sein lassen. Wer so einen gewaltigen Mist durch verhauene und ignorierte Wege anstellt, der sollte sein Motto auch bei so einer Katastrophe weiter vertreten. Bis die Feuerwehren zu ihrem eigentlichen Einsatzort kamen, mussten z.B. erst einmal die Richterschlüchte, die Weberschlüchte, der Grenzweg und der untere Teil des Großen Zschands freigeschnitten werden. Sobald das Feuer gelöscht war, wurden vom Nationalpark die Wege am Grenzweg und dem Großen Zschand wieder gesperrt. So geht das aus meiner Sicht überhaupt nicht.

Ich bin sehr froh, dass die Feuerwehren mit so einem wahnsinnigen Einsatz das Feuer bekämpft haben und es dabei auch noch so glimpflich abgegangen ist. Ein dickes Dankeschön an die Feuerwehrleute und eine Aufforderung an den Nationalpark, über die Folgen des eigenen Handelns etwas stärker nachzudenken.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Schmilka Grenzübergang mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Schmilka Ortmitte
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 8,00 €

Winterberg

Eigentlich wollte ich mir nur die Unwetterschäden in Postelwitz und dem Zahnsgrund ansehen und das mit einem kleinen Abstecher auf die Schrammsteine verbinden. Aber dann war das Wetter so schön herbstlich, dass eine längere Runde mit dem Großen Winterberg entstanden ist.

Den Startpunkt habe ich an die Abzweigung von der B172 in Postelwitz hoch nach Ostrau gelegt. Überraschenderweise darf man hier unten an der Elbe sein Auto noch kostenlos auf dem Parkstreifen abstellen. Zunächst geht es in Richtung Schmilka, bis kurz vor der Zufahrt nach Ostrau die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich hoch ins Gebirge startet. Es sollte jedem klar sein, wenn man an der Elbe parkt, dass man für eine Wanderung im Gebirge sehr schnell an eine Steigung gelangt. Das ist in diesem Fall nicht anders, aber hier gibt es gleich mehrmals nette Unterbrechungen. Kneippbecken_Postelwitz_kleinDie Erste ist der Zahnsborn und das Kneippbecken daneben. Leider war es durch das Unwetter im Sommer 2021 in zwei Punkten beschädigt worden: Erstens wurde die Mauer des Kneippbeckens unterspült, aber netterweise nicht ernsthaft beschädigt. Zweitens wurde das Becken bis zum Rand mit Sand vollgespült, aber das sollte doch sehr schnell zu beheben sein. Vielleicht ist es nicht die Lösung, die eine Gemeinde oder ein Bauhof anwenden würde, aber innerhalb von sehr kurzer Zeit (ich würde mal auf weniger als ein Vormittag tippen) könnte man den Sand in die ursprüngliche Rinne zurück schaufeln. Andererseits, vielleicht ist es auch ganz gut, wenn der Sand erst mal in dem Becken bleibt, dadurch kann die Mauer auch nicht abrutschen. Auf jeden Fall finde ich es schade, dass das Kneippbecken beschädigt wurde, da ich doch schon mehrmals mit meiner Tochter darin herumgestakst bin. Im Gegensatz zu anderen Kneippbecken haben wir hier noch nie andere Leute getroffen.

Es geht weiter aufwärts und schon erreicht man den nächsten, viel gravierenderen Unwetterschaden. Der Wanderweg führt eigentlich über eine kleine Brücke. Leider ist die Stützmauer in den Bachlauf abgestürzt und die Brücke sieht überhaupt nicht mehr vertrauenerweckend aus. Für die Wanderung ist das aber kein Problem, da man die Straße durch den Zahnsgrund mit einem ganz kleinen Haken erreichen kann. Links neben der Straße, wenn man von unten nach oben weiter wandert, war der Graben neben der Straße sehr tief ausgespült. Während des Unwetters bin ich von Schmilka nach Bad Schandau mit dem Auto gefahren. An der Zufahrt hoch nach Ostrau ging es dann nicht weiter, da große Mengen an Sand und so einige dicke Felsmurmeln auf der B172 lagen. Dazu passend kam 3 Stunden lang eine ordentliche Wassermenge den Hang heruntergeschossen. Da die Wassermassen einfach nicht weniger wurden und außerdem weiter vorne die Durchfahrt durch Bad Schandau gesperrt war, habe ich das Auto ein paar Meter nach Ostrau hochgefahren und bin den restlichen Weg nach Hause gewandert. 

Nach 50 Metern bergauf auf der Straße zweigt nach rechts die gelbe Wanderwegmarkierung ab. Bis hierhin war der Aufstieg nur zum Warmwerden, aber jetzt kommt eine größere Treppenanlage, die insgesamt 80 Höhenmeter überwindet. Oben angekommen fällt auf der rechten Wegseite ein Besucherlenkungszaun auf. Wenn man ihn übersteigt, was außerhalb der Kernzone erlaubt ist, Aussicht_Koenigsnase_kleinerreicht man nach wenigen Metern die Aussicht Königsnase. Das scheint, wie mit dem Namen Kleine Bastei, so ein typischer Fall von Einfallslosigkeit zu sein, weil sich ein paar Kilometer elbabwärts eine weitere Königsnase bei Niedervogelgesang befindet. Die Aussicht von der Königsnase bei Bad Schandau/Postelwitz ist aber viel schöner und kann auch ganz sicher nicht zuwuchern.

Die Wanderung folgt weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung (Obrigensteig). Der Weg ist sehr angenehm zu wandern und auch meistens überraschend leer. Nachdem man die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt erreicht hat, geht es auf dieser nach rechts weiter. Dem sogenannten Elbleitenweg folgt man über ein sehr langes Stück von 4 ½ Kilometern. Man schlendert so ziemlich auf gleichbleibender Höhe unterhalb der Schrammsteine, Affensteine und des Rauschensteins entlang. Das ist kein spektakulärer Weg, aber sehr erholsam und perfekt zum Abschalten geeignet. Erst kurz hinter dem Rauschenstein und vor Schmilka geht es in einem Schlenker 60 Höhenmeter auf der Forststraße hinunter und der gelbe Strich gelber Strich stößt auf die bisherige grüne Wanderwegmarkierung. Man folgt der gelben Markierung ganz wenige Meter (höchstens 30 Meter), nachdem der grüne Punkt nach links abgebogen ist. Hier erreicht man auf der linken Seite die Zufahrt zum Großen Winterberg. Obwohl ich schon wirklich häufig auf dem Großen Winterberg und dem oberen Teil der Winterbergstraße gewandert bin, so habe ich den unteren Teil der Zufahrt noch nie betreten. Das wird mit dieser Wanderung geändert. Es geht auf der Winterbergstraße aufwärts. Die Bezeichnung Straße ist leicht irreführend, da hier normalerweise keine Autos fahren und der größte Teil auch nicht asphaltiert ist. versteckte_Zwieselhuette_kleinGleich auf den ersten paar Metern befindet sich auf der rechten Seite etwas oberhalb der Straße die Zwieselhütte. Sie ist eine der ganz wenigen Schutzhütten im Bereich des Nationalparks. Früher hat es viel mehr Hütten gegeben, aber leider sind immer mehr abgebaut worden und die bestehenden werden einfach nicht mehr weiter gepflegt.

Dadurch, dass die Winterbergstraße von einigen wenigen Fahrzeugen sowie dem freigeschnittene_Winterbergstrasse_kleinGetränke-Lkw befahren werden muss, ist die Steigung sehr angenehm zu wandern. Gleich mehrere Male kann man neben der Straße eine breite Schneise gefällter Fichten entdecken. Normalerweise ist der Große Winterberg als ein reiner Buchenwald bekannt. Das ist aber im unteren Teil bei den Sandsteinfelsen nicht so, nur im oberen Teil beim Granit bzw. Basalt stehen fast nur Buchen. Nach ungefähr 2 Kilometern auf der Zufahrtsstraße stößt die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt dazu und danach führen ein paar Kipphornaussicht_kleinSerpentinen weiter aufwärts. Nachdem man den größten Teil des Aufstiegs bewältigt hat, weist ein Wegweiser nach links zur Kipphornaussicht. Diese Stelle sollte man sich nicht entgehen lassen. Von hier kann man sehr schön ins Elbtal und rüber auf die andere Elbeseite blicken.

Die Wanderung folgt weiter der roten Wanderwegmarkierung auf den Großen Winterberg hinauf. Aussichtsturm_Grosser_Winterberg_kleinWenn man Glück hat, dann ist oben auch der temporäre Imbiss und damit die Nationalpark-Informationsstelle Eishaus offen. Es ist ein bisschen schade, da hier oben eigentlich ein Hotel und eine Basalt_Grosser_Winterberg_kleinGaststätte sind, aber irgendwie gibt es seit vielen Jahren eine Meinungsverschiedenheit über die Abwasserentsorgung zwischen dem Besitzer (Land Sachsen) und dem Pächter. Dadurch, dass die beiden touristischen Punkte geschlossen sind, ist auch der Aussichtsturm zu.

Gleich neben dem Aussichtsturm geht es in nördliche Richtung abwärts. Markiert ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich und die ausgeschilderte Richtung sind die Schrammsteine. Die nächsten Kilometer sind einfach zu finden und auch die Strecke ist angenehm zu wandern. Gedenkstein_Reitsteig_kleinNach einem Kilometer passiert man auf der rechten Wegseite einen Gedenkstein mit einer versteckten, aber sehr schönen Aussicht dahinter. Nochmals 400 Meter weiter auf dem Wanderweg wurde im Winter 2021 ein Steg über die ebene Fläche gebaut. Noch erschließt sich mir nicht, wozu der sein soll, aber das werde ich im Frühjahr 2022 schon herausfinden. Nachdem man 2 ½ Kilometer vom Großen Winterberg auf dem Reitsteig gewandert ist, Aussicht_Wentzelwand_kleinerreicht man die sehr schöne Aussicht oberhalb der Wentzelwand. Der Platz bzw. die Aussicht ist riesig und lädt zum Verweilen ein. Hier oben sitzen auch sehr häufig Wanderer, die das Plateau als Picknickplatz benutzen. Von der Aussicht wandert man immer noch auf der blauen Wanderwegmarkierung weiter und nach ungefähr ½ Kilometer erreicht man eine etwas sonderbare Stelle. Hier führt die Wanderung über ein paar Naturstufen aufwärts. Das komische ist, dass an der rechten Felswand eine Kette zum Festhalten angebracht ist. Wäre diese Kette nicht, dann würde man hier einfach nur hoch wandern, aber so denkt das Gehirn, es ist was besonders Gefährliches und man muss sich festhalten. Hinter dieser ungewöhnlichen Stelle wandert man 1 ½ Kilometer weiter und erreicht eine weitere große Aussicht, auch mit dem Blick in Richtung Elbe. Diese Aussicht befindet sich oberhalb der Breiten Kluft und ermöglicht den Blick ins Elbtal und nach links zum Grenzübergang.

Spätestens ab hier wird der Wanderweg ein bisschen anspruchsvoller. Praktisch ueberfullte_Schrammsteinaussicht_kleinsteigt man mehrmals hoch und runter über ein paar Treppen und Stufen. Der Weg wird schmaler und an mehreren Stellen muss man auch mal einen Moment warten, bis die entgegenkommenden Wanderer die Engstelle passiert haben. Schrammsteinaussicht_kleinAber der Pfad lohnt sich wirklich und man wird noch vor der eigentlichen Schrammsteinaussicht mit Blicken links und rechts des Pfades belohnt. Man sollte unbedingt bis ganz vorne auf die Schrammsteinaussicht wandern. Hier sind zwar auch die meisten Besucher auf dieser Tour anzutreffen, aber ohne zu übertreiben ist der Blick einer der besten in der Sächsischen Schweiz.

Für die weitere Wanderung geht es erstmal etwas mehr als 300 Meter auf dem bekannten Pfad zurück, bis nach links der Mittelwinkel, markiert mit dem grünen Punkt grüner Punkt, abbiegt. Der Abstieg erfolgt über ein paar Gitterrosttreppen und eine stabile Eisenleiter. Das hört sich nur besonders an, aber solange man keine Höhenangst beim Durchblicken von Gitterrosttreppen hat oder von körperlichen Gebrechen behindert ist, sollte der Abstieg ganz gut klappen. Der grün markierte Abstieg erreicht unten einen Querweg (auf dem die grüne Wegmarkierung nach rechts abbiegt), über den es hinweg geht und schräg links geht es weiter in Richtung Wildwiese/Ostrau. Kurz vor der Wildwiese erreicht man den Zeughausweg und die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Auf diesem breiten Forstweg geht es nach links weiter. Nach ein paar hundert Metern wird der noch breitere Wenzelsweg erreicht und dann (wiederum nach 400 Metern) geht es weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung auf dem Falkenstein_kleinschönen Bauweg in Richtung Ostrau. Auch wenn eine gut ausgebaute Forststraße einfacher zu wandern ist, so ist ein Waldweg wie z.B. der hier beschrittene Bauweg viel netter und abwechslungsreicher. Kurz bevor man an ein paar Wochenendhäusern aus dem Wald heraus tritt, wechselt man auf die rote Wanderwegmarkierung roter Strich. Es geht auf der Falkensteinstraße in Richtung Ostrau, bis man nach etwas mehr als ½ Kilometer an den großen Wanderparkplatz auf der linken Straßenseite ankommt. Neben dem Parkplatz verläuft die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt, Aussicht_Emmabank_kleinder man bis zum Waldrand folgt. Noch bevor der markierte Wanderweg in den Zahnsgrund absteigt, biegt nach rechts ein Pfad ab. Der Weg führt die ganze Zeit am Waldrand und oberhalb der Felskante entlang in Richtung der Emmabank. Blick_von_Emmabank_auf_Elbe_kleinNoch vor der eigentlichen Aussicht Emmabank befindet sich eine weitere nette Aussicht, von der man über den Zahnsgrund und in das Elbtal blickt. Die eigentliche Emmabank ist noch ein kleines bisschen besser, da man weiter ins Elbtal sehen kann.

Für das letzte Stück der Wanderung geht es auf dem Pfad jetzt an der oberen Kante des Elbtals in Richtung Ostrau. Nach etwas weniger als einem Kilometer auf dem Pfad biegt man nach rechts ab, um mit einem kleinen Schlenker in den Wolfsgraben einzubiegen. Diese Schlucht ist mit dem bekannten grünen Punkt grüner Punkt markiert und man folgt ihm nach links in den Wolfgraben hinunter. Das Unwetter ist im Sommer 2021 durch diese Schlucht herunter gestürzt und hat so einige Ausspülungen angestellt und mehrere Felsen ins Elbtal gemurmelt. Der Wolfsgraben endet an der Bundesstraße B172 in Bad Schandau/Postelwitz. Die letzten Meter wandert man nach links auf dem Bürgersteig bis zum Ausgangspunkt der Runde zurück.

Mir hat die Wanderung sehr viel Spaß gemacht und ich war überrascht, wie aus einer vollkommen ungeplanten Runde (eigentlich wollte ich nur mal eben schnell auf die Schrammsteinaussicht gehen) eine so nette Wanderung geworden ist. Es war so ziemlich alles, was eine tolle Tour in der Sächsischen Schweiz enthalten kann, vorhanden: Hervorragende Aussichten, nicht nur breite Wanderwege, sondern auch schmale Pfade, Passagen, auf denen nicht Horden an Besuchern unterwegs sind und ein Höhepunkt in Form der Schrammsteinaussicht. Es war rundum eine gelungene Wanderung.

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Felssturz Poblätzschwände

Im März 2019 wurde über einen Felssturz berichtet, der irgendwo im Schmilkaer Kessel passiert sein sollte. Seltsamerweise war die eigentliche Stelle nirgends außer auf der Webseite von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) beschrieben und anscheinend ist der Felssturz überhaupt auch erst nach mehreren Wochen aufgefallen. Auch wenn im Winter nur wenige Wanderer  in der Sächsische Schweiz unterwegs sind, so wird ein Felssturz meistens nach wenigen Tage, wenn nicht sogar Stunden, entdeckt. Das musste doch gleich mal erkundet werden. Schon mal vorweg, wir sind uns nicht ganz so sicher, ob man die Wege alle so begehen darf, aber an den meisten Stellen sind mindestens schwarze Pfeile (Kletterzugang) vorhanden und damit sind die Pfade erlaubt.

Der Startpunkt für diese Runde liegt am großen Parkplatz von Schmilka. Von dort geht es erstmal bergauf durch die Ortschaft in die Richtung der Felsen. Dabei passiert man die Schmilk’sche Mühle. Die Steigung ist für eine Straße innerorts schon ganz schön heftig. Kurz hinter dem Ortsausgang stößt die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich auf den Wanderweg. Rechts neben dem asphaltierten Weg befindet sich ein Bachlauf, der meistens ausgetrocknet ist, aber von massiven Auffangwänden unterbrochen wird. Hier kann sich das Regenwasser aus dem Schmilkaer Kessel den Hang hinunter stützen und damit nicht alle Felsen mit in die Ortschaft gespült werden, werden sie hier aufgefangen. 1 ½ Kilometer hinter dem Ortsrand biegt nach rechts die Zufahrt zum Großen Winterberg ab. Obwohl ich schon sehr häufig im Schmilkaer Kessel und auf dem Großen Winterberg gewesen bin, habe ich noch nie den Aufstieg über den unteren Teil der Zufahrt unternommen. Man meint, dass man sich schon ganz gut auskennt und dann entdeckt man wieder einen neuen breiten Weg. Faszinierend.

Insgesamt geht es ½ Kilometer auf der Winterbergstraße hinter der Kreuzung aufwärts bis zur ersten Spitzkehre. Schustergrund_kleinGleich in der Spitzkehre sieht man deutlich einen Waldweg in den Schustergrund aufsteigen, auf dem es jetzt weiter geht. Der Weg nach oben ist mit dem schwarzen Pfeil als Zugang zum Kletterfelsen markiert. Nach ¼ Kilometer Aufstieg geht es nach links im spitzen Winkel weiter. Auf der rechten Seite sieht man schon nach wenigen Metern eine Schlucht, in die es jetzt als nächstes reingeht. Hier stehen die Felsen ziemlich nah beieinander und genau in diese Schlucht sind Teile des Felssturzes hineingefallen. rutschender_Sandberg_kleinSo richtig viel sieht man davon nicht mehr, da sich der Felsen schon vorher zerlegt hat, aber an der linken Wand sieht man noch einen Sandhaufen, der aus einer Felsspalte herausrieselt. Das wird natürlich mit zunehmender Zeit weniger, aber als wir dort gewesen sind, kullerte immer noch reichlich Sand den Sandkegel herunter. Die größten Brocken, die hier unten in der Schlucht, liegen sind höchstens 30 cm im Durchmesser.

Der Aufstieg durch die Schlucht ist nicht besonders schwer und bald gelangt man auch an das obere Ende, an dem man sich links hält. Hier befindet sich eine abgebrochener_Felsen_Poblaetzschwaende_kleinziemlich große Freifläche mit dem abgebrochenen Felsen. Wenn man diesen Felsbruch mit dem Wartturm bei der Bastei vergleicht, dann ist es doch ein wenig übertrieben, aber die Form sieht schon ziemlich ähnlich aus. An beiden Felsen ist ein riesiges Stück abgebrochen und beide Felsen haben sich fast vollständig in Sand aufgelöst. An diesem Felsen sieht es zu komisch aus, da von der Abbruchkante erst einige Meter überhaupt kein Sand oder Abrollspuren zu sehen sind und dann tauchen Aufschlagspuren auf. Hier hat sich der Felsen anscheinend in viele Einzelteile zerlegt und ist dann in die Schlucht hinuntergestürzt. Da vor dem eigentlichen Felsen noch eine Felsscheibe steht, ist in diesen Spalt so einiges an Geröll und Sand hineingefallen, der jetzt im unteren Teil herausrieselt.

Für die weitere Wanderung geht es über die große Fläche zurück und dann an der Felswand bzw. auf dem Felsband entlang. Man erreicht einen Felsentor_unterhalb_Weiberfaehre_kleinHang, der mit den üblichen Buchen des Großen Winterbergs bewachsen ist. Hier wandert man schräg den Hang auf einem einigermaßen gut sichtbaren Pfad hinauf und passiert dabei ein Felsentor. Am oberen Ende des Hangs erreicht man den Forstweg namens Weiberfähre. Eigentlich müsste man hier nach rechts weiter wandern, aber es gibt noch eine sehr schöne Aussicht nach links. Dazu wandert man 100 Meter auf der Weiberfähre, um dann noch vor der Senke auf der linken Seite abzubiegen. Die ersten paar Meter führen über einen mit Buchenblättern bedeckten Waldboden. Aussicht_von_Coras_Ruh_kleinHier kann man leider keinen Pfad erkennen, aber schon nach wenigen Metern wechselt der Untergrund in Heidelbeergestrüpp und man kann deutlich den Pfad zur Aussicht finden. Die Aussicht befindet sich von der Weiberfähre ¼ Kilometer entfernt und ist wirklich ein lohnenswerter Platz. Inschrift_Coras_Ruh_kleinGeradeaus blickt man auf die beiden Zschirnsteine und dazwischen ragen die beiden unscheinbaren Felsen Kaiserkrone und Zirkelstein empor. Eine Besonderheit an der Aussicht ist die Inschrift „Coras Ruh 25.9.1964“ an der linken Seite. Wir wissen bis heute nicht, was der Grund dafür ist, aber es regt auf jeden Fall die Fantasie an.

Nachdem man eine Weile die Aussicht genossen hat, geht es wieder zurück auf die Weiberfährte und diesmal nach rechts. Insgesamt wandert man ½ Kilometer auf diesem sehr einfachen Forstweg, um dann nach rechts auf den Bergsteig (Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich) abzubiegen. Der Waldweg führt über so einige Stufen immer weiter runter ins Tal. Zwischenzeitlich passiert man eine kleine Felsgruppe, die durch einen sehr schmalen Felsen auffällt und daraufhin wird die Winterbergstraße einfach nur überquert. Es geht schon etliche Höhenmeter abwärts, was aber kein sonderliches Wunder sein sollte, da der Winterberg immerhin der höchste Berg der Sächsischen Schweiz ist. Nach insgesamt 1 ½ Kilometern und 340 Höhenmetern Abstieg auf dem Bergsteig erreicht man den Ortsrand von Schmilka. Hier wandert man bis zum Ausgangspunkt wieder auf der Ortsstraße hinunter.

Damit ist eine interessante Runde zu Ende gegangen, die uns mal wieder eine neue Stelle gezeigt hat. Der Felssturz hat schon ein ordentliches Ausmaß, aber dass er im Winter erstmal unentdeckt geblieben ist, muss einen bei der Lage nicht besonders wundern.

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Winterschrammsteine

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hatte festgestellt, dass im Winter einfach zu wenige Besucher in der Sächsischen Schweiz sind und deshalb bei Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) eine Winterwanderkarte in Auftrag gegeben. Dabei ist eine schöne Übersichtskarte mit 29 Wanderungen entstanden. Die Wanderungen sind danach ausgesucht bzw. erstellt worden, dass keine zu gefährlichen Passagen enthalten sind. Wir haben uns diesen Winter die Strecke zum Brand und diese Runde zum Fuße der Schrammsteine ausgesucht.

Der Aufzug_Bad_Schandau_Winter_kleinStartpunkt ist der Parkstreifen vor dem Schandauer Aufzug. Von hier geht es mit dem Aufzug nach oben. Dabei bietet es sich an, gleich ein Ticket für beide Richtungen zu kaufen. Dieses Ticket kostet im Winter 2018/19 2,80 € (ermäßigt 2,20 €). Der Fahrstuhl lässt sich durch einen Knopf rufen, wenn er nicht sowieso schon unten ist. Das coolste, finde ich, sind die beheizten Scheiben. Sie sind wirklich richtig warm und damit auch nie beschlagen. Sehr netter Service. Blick_auf_Bad_Schandau_kleinOben angekommen muss man erst einmal die fantastische Rundumsicht genießen. Von hier oben kann man hervorragend auf Bad Schandau blicken, das leuchtende Außenbecken des Schneckenbades (wegen der Form des Gebäudes, der richtige Name ist Toskana Therme) entdecken und vielleicht auch ein paar gut gelaunte Kindergartenkinder. Über die Brücke geht es zum Berghang und dort könnte man schon das erste Mal einkehren oder auch die beiden Luchse in ihrem Gehege entdecken.

Von dem Luchsgehege geht es bergauf auf dem Fahrstuhlweg in Richtung Ostrau. Nach 400 Metern und 60 Höhenmetern erreicht man den Rand von Ostrau an der neuen Aussichtsplattform. Aussichtsplattform_Ostrau_kleinZum Anfang der Planung der Aussicht wurde noch das Wort Skywalk benutzt, aber man hat schnell festgestellt, dass das einfach nur peinlich ist und ab dann wurde von einer Aussichtsplattform gesprochen. Hat man gerade eben vom Aufzug ins Elbtal geschaut, dann stellt man fest, dass dieser Platz hier keine bessere Aussicht bietet. Boehms_Wandermaedel_klein Man kann über die Elbe hinweg auf die Tafelberge sehen, den Fluss selber aber nur über zwei Sichtachsen, die etwas freigeschlagen wurden. Das ist der Bezeichnung Skywalk einfach nicht wert. Trotzdem ist die Aussichtsplattform sinnvoll. Hier oben in Ostrau befindet sich die Falkenstein-Klinik, in der sich gesundheitlich angeschlagende Mitmenschen erholen. Genau für diese ist der Spaziergang über den Ostrauer Ring und ein Besuch der Aussicht perfekt geeignet.

Für die Wanderung geht es auf dem Ostrauer Ring zwischen der Bebauung und dem Waldrand entlang. Die vielen unterschiedlichen, aber alle toll erhaltenen Häuser auf der linken Straßenseite stammen aus dem Jahre 1903 und wurden von Herrn Rudolf Sendig gebaut. Bis auf zwei der Villen an der Stirnseite des Ostrauer Rings sind alle Häuser heute noch sehr gut erhalten. Skulptur_im_Winter_Ostrau_kleinDie Straße ist im Jahre 2018 neu angelegt worden und dabei  wurden etliche Punkte her- oder ganz neu eingerichtet. Kneippbecken_fuer_die_Arme_kleinSo gibt es u.a. einen neuen Spielplatz, einen netten Rastplatz und ein Kneippbecken für die Arme. Dieses Becken ist im Winter leer, was aber nicht schlimm ist, da sowieso keiner auf die Idee käme, seine Arme bei niedrigen Temperaturen auch noch in  kaltes Wasser zu tunken. Nach ½ Kilometer auf dem Ostrauer Ring erreicht man eine Stelle, von der man eine sehr schöne Aussicht in Richtung Schrammsteine und Falkenstein hat. An dem Aussichtspunkt befindet sich auch ein gemaltes Panoramabild der Schrammsteine mit den einzelnen markierten Gipfeln. Das ist ziemlich interessant, da bestimmt schon so einige Mitmenschen die Felsenkette bestaunt haben und genauso wie ich die Felsen einfach nicht richtig auseinander halten können.

An der Aussicht führt die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt vorbei. Dieser folgt man nach links (wenn man in Richtung Schrammsteine blickt), um zuerst an der Falkenstein-Klinik vorbeizuwandern und dann geht es am Straßenrand in die Richtung der Schrammsteine. Die ersten 200 Meter außerhalb der Ortschaft muss man am Straßenrand entlang wandern, dann geht es auf der linken Straßenseite auf einem Bürgersteig weiter. Spätestens ab dem Wanderparkplatz folgt man der Markierung roter Strich roter Strich. Nach ein paar hundert Metern biegt die Straße nach rechts ins Elbtal ab, die Wanderung folgt aber noch ein Stück dem Waldweg, Falkenstein_vom_Steinbrecherweg_kleinbis nach rechts der Steinbrecherweg mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich abbiegt. Auch wenn es zwischendurch so aussieht, als würde der markierte Wanderweg auf das Grundstück eines Wochenendhauses führen, so folgt man dem Weg einen Kilometer. Dann erreicht man einen gut ausgebauten Forstweg, den man nach links weiter wandert. Nach ein paar hundert Metern (400 Meter) biegt der grün markierte Weg nach rechts ab, unsere Empfehlung ist aber, geradeaus auf der Forststraße (Wenzelsweg) weiter zu wandern. Schon sehr schnell erreicht man die große Wildwiese, dann kann man auch gut erkennen, warum wir diesen Weg empfohlen haben. Schrammsteine_im_Winter_kleinVon dieser Seite hat man einen viel besseren Blick auf die Schrammsteine. Am Ende der Wiese führt ein Waldweg direkt am Waldrand auf die gegenüberliegende Seite. Dort erreicht man die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich, die aber nur überschritten wird und gegenüber geht es ein paar wenige Meter auf dem Mittelwinkelweg aufwärts. Nach etwa 200 Metern erreicht man eine größere Waldwegkreuzung, auf der es nach rechts mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich weiter geht. Der Weg schlängelt sich an der Unterseite der Schrammsteine entlang und damit ist es vollkommen egal, wie viel es mal wieder geschneit hat, man kann so einigermaßen sicher wandern. Selbst wenn der Weg schon durch einige andere Mitmenschen glatt getrampelt sein sollte, kann man diese Winterwanderung noch genießen.

Genau an der kürzesten Stelle zwischen den Schrammsteinen und dem Falkenstein kommt von rechts die Wanderwegmarkierung Malerweg mit dem großen „M“. Auf dieser geht es bis zur schon bekannten Kreuzung mit dem Wenzelsweg und dann weiter auf dem Steinbrecherweg in Richtung Ostrau. Die Wanderung führt auf den schon bekannten Wegen bis Ostrau zurück und dort zur Falkensteinklinik. Erst dort wird der bekannte Weg verlassen und der zweite Teil des Ostrauer Rings begangen. Schon nach ein paar Metern erreicht man einen von den schönen neuen Plätzen. Hier befindet sich ein kleiner Sandsteingipfel, eine schöne, große Bank in einem Pavillon und drei Spiegel, die den Betrachter verformen. Der Spiegel, der einen viel schlanker wirken lässt, hat uns am besten gefallen. Autos dürfen hier maximal 30 km/h fahren und so ist es sehr  angenehm, hier entlang zu spazieren und die Häuser anzuschauen. An der Stirnseite des Ostrauer Rings angekommen, beginnt geradeaus der Lutherweg. Dieser Weg führt etwas oberhalb des Fahrstuhlweges, den man vom Hinweg kennt, am Hang entlang. Damit gelangt man zum oberen Teil des Luchsgeheges und wenn man Glück hat, sieht man eine der beiden Katzen. Luchs_im_Winter_Ostrau_kleinWenn man weiß, dass diese Tiere in Freiheit eine durchschnittliche Reviergröße von 250 km² haben, dann ist Gehege hier einfach viel zu klein, aber so hat man wenigstens mal die Chance, diese tollen Jäger zu sehen. An und für sich sind die auch nicht anders als Hauskatzen, nur halt alles ein ganzes Stück größer. Gleich neben dem Gehege führt eine Treppe hinunter zum Aufzug und damit gelangt man wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Wir finden die neue Winterkarte der Sächsischen Schweiz gut, auch wenn manche der Empfehlungen sehr seltsam sind. So geht z.B. eine Wanderung auf der Straße von Ottendorf runter ins Kirnitzschtal. Auch wenn im Winter wirklich nur wenige Leute auf den Straßen unterwegs sind, würde ich mich nicht trauen, so ein Teilstück zu empfehlen. Aber für eine Wanderung im Winter ist das immer noch ein sichererer Weg als auf zugeschneiten oder sogar vereisten Felsen herumzuturnen. Das macht den Leuten der Bergwacht keinen Spaß und für einen selber ist es auch kein Genuss, in einer Kletterstiege zu hängen und auf Rettung zu warten (so passierte genau zu unserem Wanderzeitpunkt auf der Rübezahlstiege).

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Krasseltsteig

Obwohl ich mir schon sehr häufig die Schrammsteinkarte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) angesehen habe, war mir der Krasseltsteig noch nie aufgefallen. Erst ein netter Leser hatte mich darauf hingewiesen, dass man über diesen Weg auch hoch auf die Höllenwand gelangen kann. Das musste natürlich gleich mal ausprobiert werden und schon mal vorweggenommen: es war eine super gute Empfehlung.

Den Startpunkt haben wir an den Parkplatz Nasser Grund im Kirnitzschtal gelegt. Von hier führt die Wanderung den gut ausgebauten Nassen Grund hinauf. Obwohl wirklich viele Wanderer hier aufwärts starten, gibt es überraschenderweise keinerlei Wanderwegmarkierung. Der Weg durch den Nassen Grund ist sehr angenehm zu wandern und ähnlich wie die Straße durch den Großen Zschand ausgebaut, aber man trifft hier nie ein Fahrzeug an. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Elbe Hochwasser führt. Dann wird der Nasse Grund als Notzufahrt nach Ostrau und damit zur Klinik benutzt. Nach sehr genau einem Kilometer biegt nach links im flachen Winkel der Jordan-Grund ab. Jordan_Untergrund_kleinDieser Weg ist schon was ganz anderes als der Nasse Grund. Hier kann kein Fahrzeug mehr fahren und die Felsen stehen viel näher beieinander. Deutlich ist zu sehen, dass hier zum Teil uralte Sandsteinplatten als Untergrund liegen. Anscheinend ist dieser Weg schon seit sehr langer Zeit ein Forstweg. Für heutige Fahrzeuge ist er aber ungeeignet und so kann man angenehm aufwärts wandern, bis man den Zeughausweg erreicht.

Grundsätzlich geht die Wanderung nach links zum Krasseltsteig, aber zuerst Domwaechter_kleinwird ein kurzer Abstecher von 2 x ¾ Kilometer zum Domwächter unternommen. Von diesem Platz hat man einen sehr guten Blick auf die Höllenwand, den Krasseltsteig und die Boofe auf dem Band unter dem Sandlochturm. Dafür geht es geradeaus auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich in das Sandloch hinein. Ausgeschildert ist der Kleine Dom. Die Beschreibung Sandloch ist sehr passend, da man sich eher wie am Strand als im Gebirge fühlt. Nach ein paar hundert Metern (genauer gesagt 300 Meter) steht ein seltsamer Wegweiser am Rand, der nur in zwei Richtungen zeigt, eben genau entlang des markierten Weges. Hinter dem Wegweiser ist aber ein deutlicher Trampelpfad zu erkennen. Da man außerhalb der Kernzone ist, braucht man sich keine Sorgen zu machen, man darf diesen Waldweg gehen. Es handelt sich um den Zugang zum Großen Dom. Nach 200 Metern biegt nach rechts ein Pfad ab, der mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang (Zugang Kletterfelsen) markiert ist. Dieser Pfad führt zur Boofe Sachsenhöhle im Dom und dem Aufstieg zum Domwächter. Der Aufstieg befindet sich rechts von der riesigen Boofe und ist mit einer leichteren Klettereinlage zu bewältigen. Im Herbst 2018 waren an der Boofe_unter_dem_Sandlochturm_kleinHolzleiter alle Stufen (bis auf eine) abgebrochen, aber man kommt trotzdem auf den Absatz hoch. Ein paar wenige Eisenklammern helfen auch noch beim Aufstieg. Insgesamt sind es 40 Höhenmeter, die man überwindet, um dann auf einer Fläche unterhalb des Domwächters zu stehen. Hoellenwand_von_der_gegenueberliegenden_Seite_kleinDie Aussicht bietet einen sehr guten Blick rüber auf die Höllenwand und zwei überhängende Felsen, die oben an der Kante der Felswand liegen. An dieser Stelle hier oben trifft man nur ganz selten andere Wanderer, manchmal turnen noch Kletterer an den beiden nebeneinander stehenden Felsen herum.

Die Wanderung geht auf dem gleichen Weg wieder zurück, bis man am bekannten Zeughausweg ankommt. Dieser ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert, dem man nach rechts folgt. Nach schon ¼ Kilometer biegt nach rechts ein Pfad/Waldweg ab, der nur für wenige Meter (70 Meter) in Richtung Hölle (nicht die Wilde Hölle, sondern nur die Hölle) entlang gewandert wird. Dann biegt ein Trampelpfad nach rechts in Richtung der Felsen ab. Diesen geht es aufwärts und man hält sich ein wenig rechts, um die vordere Spitze der Höllenwände zu passieren. Auch wenn der Weg auf der rechten Felsseite verführerisch aussieht, so endet er nur an der Miniboofe auf dem Band unter dem Sandlochturm. Die Boofe hat zwar einen schönen Ausblick, aber irgendwie ist das eine wirklich kleine Spalte, in der maximal 2 Leute bequem drin liegen können.

Die Wanderung geht vor dem Felsband nach links auf dem Krasseltsteig aufwärts, um dann den gut sichtbaren Trampelspuren nach oben zu folgen. Der Aufstieg ist wirklich überraschend einfach und ganz schnell ist man oben angekommen. Auch wenn die Wanderung eigentlich nach rechts über die Höllenwand weiter gehen soll, Blick_von_der_Hoellenwand_Aussicht_kleinmuss man unbedingt erst nach links bis zu der Aussicht wandern. Von dieser Aussicht hat man genau den gleichen Blick wie von der Carolaaussicht, nur dass hier viel weniger Besucher ihre Rast einlegen. Es ist ein wunderschöner Platz. Auch von hier liegen der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie hintereinander.

Die weitere Wanderung führt jetzt über den Gratweg auf der Höllenwand entlang. Sehr ungewöhnlich ist, dass so ziemlich alle Bäume hier oben abgestorben sind und wie zur Mahnung noch in den Himmel ragen. Warum auch immer es hier so aussieht, in der restlichen Sächsischen Schweiz kennen wir keine einzige Stelle, an der auch Birken so vertrocknet in der Gegend herumstehen. Aber auch das dürfte nur eine Frage von wenigen Jahren sein, dann wird sich schon wieder eine neue Vegetation hier breit machen. Gratweg_Hoellenwand_kleinDer Pfad oberhalb der Höllenwand ist sehr einfach zu finden, da es zu beiden Seiten senkrecht nach unten geht. An der rechten Felswand sind mindestens zwei Aussichten, bei denen es nicht auffällt, dass sie frei über die eigentliche Felswand herausragen. Das sieht man nur von der gegenüberliegenden Talseite oder dem Anfang der Felswand. Knapp hinter dem Pfad auf der Höllenwand erreicht die Wanderung die Obere Affensteinpromenade. Auf ihr geht es für die nächsten 600 Meter nach rechts weiter, bis man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich / den Malerweg erreicht. Es geht nach links ansteigend in die Richtung Großer Winterberg. Nach nur 100 Metern erreicht man eine etwas seltsame Wegkreuzung, an der man nach links auf die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich wechselt. Auch dieser Waldweg wird nur 100 Meter gewandert, um dann nochmal nach links abzubiegen und der Ausschilderung Carolaaussicht/Wilde Hölle zu folgen. Die Carolaaussicht ist schon bald erreicht und den kleinen Abstecher sollte man auch unternehmen. Der Blick von der Carolaaussicht ist ganz ähnlich wie von der vorderen Spitze der Höllenwand, nur dass hier noch viel mehr Platz ist und der Falkenstein und der Lilienstein ganz genau in einer Linie hintereinander stehen.

Nachdem man sich ausgeruht und womöglich gestärkt hat, geht die Wanderung weiter runter in die Wilde Hölle. oberer_Teil_Wilde_Hoelle_kleinGleich an mehreren Wegweisern wird der Auf- bzw. Abstieg als schwierig beschrieben. Aus unserer Sicht ist die Wilde Hölle nur begrenzt schwierig, aber durch die vielen Felsmurmeln als Untergrund sehr anstrengend. Dabei ist es vollkommen egal, ob man den Weg auf- oder abwärts geht. In diesem Fall ist es der Abstieg durch die Wilde Hölle. Schon bald passiert man einen Querweg, bei dem es sich um die schon bekannte Obere Affensteinpromenade handelt. Klammern_Wilde_Hoelle_kleinNach ¼ Kilometer erreicht man dann die Stelle, die von den Wegweisern als schwierig beschrieben wurde. Tatsächlich sind hier ein paar Eisenbügel an einen 45° steilen Felsen angebracht worden. Damit kommt man aber ganz hervorragend den Hang hinunter. Abstieg_hinter_Wilder_Hoelle_kleinKurz vorm Ende werden noch ein paar Höhenmeter über eine Leiter überwunden und es geht durch eine enge Schlucht, in der man eine Stufe von einem Meter Höhe (bzw. Tiefe) überwinden muss. Dann kommt ein leichtes Stück Wanderweg bis zur Unteren Affensteinpromenade. Hier liegen ein paar Bäume als Rastplatz herum, auf denen sich sehr häufig auch Wanderer ausruhen.

Die Untere Affensteinpromenade wird nur überquert und dann geht es geradeaus die Eulentilke abwärts. Ganz ähnlich wie auf dem Hinweg der Weg durch den Jordan-Grund ist auch dieser Weg mit großen Steinen gepflastert. Die Schlucht der Eulentilke ist ein ganzes Stück breiter als der Jordan, aber auch sehr schön anzusehen. Der Waldweg endet auf dem Forstweg Nasser Grund, dem man dann noch nach rechts bis zum Ausgangspunkt hinunter folgt.

Wir waren bei dieser Runde mal wieder überrascht, dass wir noch einen Aufstieg hoch auf die Affensteine nicht kannten. Ganz besonders einen so schönen Aufstieg mit einer so netten Aussicht am Ende. Diese Tour war rundum eine tolle Wanderung, die alles enthielt, was eine perfekte Wanderung in der Sächsischen Schweiz ausmacht. Es waren Felsen, einsame Stellen, schmale Waldwege/Pfade und ein bisschen Nervenkitzel bei der Wilden Hölle enthalten. Schön, dass uns ein Leser den Aufstieg über den Krasseltsteig empfohlen hat. Danke schön.

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Trekking

Der Ursprung dieser Wanderung stammt aus der Zeitschrift Trekking. Dort hatte ein Redakteur beschrieben, wie er in der Sächsischen Schweiz eine nette Runde gedreht hat. Das Besondere an seiner Runde war, dass er sie in drei Teile unterteilt und zwei Nächte in Boofen verbracht hat. Irgendwie habe ich mir die Runde natürlich gleich in der Landschaft vorgestellt und dabei gedacht, dass man dafür ganz sicher keine Übernachtungen benötigt, sondern dass man sie einfach an einem Tag durchgehen könnte. Die Wanderung hat dann doch noch mehrere Jahre in meinem Wandervorrat geschlummert, denn ich war mir sicher, dass sie nur in der Jahreszeit mit vielen Sonnenstunden durchführbar sein würde, da sie doch ein wenig länger ist. Außerdem würde sie nur klappen, wenn man rechtzeitig aus dem Bett kommt und möglichst schnell startet.

Diesen Sommer war endlich ein passender Tag gefunden und wie in der Vorlage lElbresidenz_in_Bad_Schandau_kleiniegt der Startpunkt in Bad Schandau. Von dort erfolgen die ersten Kilometer durch das Kirnitzschtal. Dabei passiert man den Stadtpark und die dahinter kommende Kirnitzschtalklinik. Zu der Uhrzeit sind noch keine der Patienten unterwegs, die den vorbeiflitzenden Wanderern neidisch hinterherblicken. Knapp hinter dem Ortsausgangsschild startet auf der linken Straßenseite die Hartung-Promenade mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. Bahndepo_Kirnitzschtalbahn_kleinSchon nach wenigen Metern passiert man das Depot der Straßenbahnen und es geht weiter bis zum Campingplatz Ostrauer Mühle. Hier wird nach rechts auf die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich gewechselt und dieser leichte Aufstieg schnell erledigt. Die Wanderung passiert ein paar Wochenendhäuser, die sich hier im Wald verstecken und dann wandert man auf dem Steinbrecherweg in Richtung Schrammsteine. morgendliche_Schrammsteinaussicht_klein
Mit dem Erreichen des Wenzelswegs wird auf den Malerweg gewechselt (Wanderwegmarkierung „M“) und man wandert zwischen Falkenstein und Schrammsteinen hindurch. Blick_zum_Falkenstein_kleinDie Wanderung führt um die westliche Spitze der Schrammsteine und dann den ersten ernstzunehmenden Aufstieg hoch auf die Schrammsteine. Das schöne bei dieser Wanderung ist, dass man schon zu einer Uhrzeit hier oben ankommt, zu der kaum ein oder sogar noch gar kein Mitmensch hier ist. Damit ist die Aussicht noch viel fantastischer, als wenn man sie teilen muss.

Nachdem man sich sattgesehen hat, geht es auf dem Gratweg weiter. Spätestens hier ahnt man, warum es angenehm ist, wenn nur wenige Besucher hier sind: Gratweg_Schrammsteine_kleinDer Pfad hier oben entlang ist einspurig und man muss bei größerem Besucherandrang schon mal eine Weile warten. Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich und ist gleich an mehreren Stellen äußerst interessant und abwechslungsreich. Auch hat man an mehreren Stellen schöne Aussichten, die mal nach Norden und mal nach Süden Blicke in die Landschaft ermöglichen. Nach ziemlich genau 3 Kilometern steht man vor einer längeren Treppe und dem Hinweisschild nach links zum Oberen Affensteinweg. Deutsches_Prebischtor_mit_Buche_kleinDieser Schlenker nach links führt einen zwar auch auf den Weg oberhalb der Treppe, aber dafür ist es ein viel schönerer Pfad und passiert das kleine Prebischtor. Gleich neben diesem Felsentor steht eine Buche, die ein riesiges Wurzellabyrinth über den Felsen gelegt hat.

Nachdem man wieder auf der blauen Wanderwegmarkierung angekommen ist, seitlich_der_Carolaaussicht_kleingeht es noch ganz wenige Meter nach links, um dann der Ausschilderung Carola-Aussicht und Wilde Hölle zu folgen. Die Carola-Aussicht ist ein Miniabstecher nach links auf eine größere Aussicht, bei der der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie liegen. Die Wanderung führt komplett die Wilde Hölle abwärts. In beide Klammern_in_der_Wilden_Hoelle_kleinRichtungen (hoch und runter) stehen Hinweise, dass der Weg schwierig ist, aber eigentlich ist es eher eine besondere Belastung für die Kniegelenke als ein besonders anspruchsvoller Weg. Zumindest im Verhältnis zu dem, was als nächstes auf dieser Runde kommt. Nachdem man von den Affensteinen abgestiegen ist, erreicht man die Untere Affensteinpromenade, die mit dem Blick_Blossstock_kleingrünen Punkt grüner Punkt markiert ist und auf der man nach rechts weiter wandert. Gleich zwei Mal hat man innerhalb von wenigen hundert Metern auf diesem Weg einen sehr guten Blick auf einige Felsnadeln. Die erste Felsnadel ist die Brosinnadel und die zweite der Bloßstock. Kurz vor dem Bloßstock biegt der Forstweg nach links ab, aber die Wanderung geht nach rechts durch einen dieser typischen Besucherlenkungszäune, der aber einen Durchstieg und den Hinweis auf eine Kletterstiege hat. Ein deutlicher Trampelpfad führt nach oben und erst kurz vor dem Felsen gabelt sich der Weg und man hält sich links. Man erreicht einen Hinweis auf die Häntzschelstiege und dass man selber für die Eigensicherung sorgen muss. Tatsächlich gibt es zu dem Thema sehr unterschiedliche Meinungen und ich werde keine Felsmurmel_umrunden_Haentzschelstiege_kleinEmpfehlung dazu aussprechen. Ich selber gehe jede Stiege der Sächsischen Schweiz ohne Sicherung, aber die Entscheidung muss jeder für sich selber treffen. Die erste Hürde ist schon der Einstieg, da man keine richtige Hilfe für die ersten 1 ½ Höhenmeter hat. Dann geht es über einige Stufen, Seile und Eisenklammern aufwärts. Von der unteren Häntzschelstiege ist der aufregendste Teil die Umrundung einer Felsmurmel auf Eisenklammern. Man kann sich aber gut an dem Seil festhalten bzw. die Sicherungen einhaken. Die untere Häntzschelstiege endet auf der Oberen Affensteinpromenade. Aufstieg_obere_Haentzschelstiege_kleinDiese wird nur überquert und dann geht es gleich gegenüber in einer Felsspalte weiter. In diesem Kamin steht eine längere Leiter, die erst richtig kompliziert wird, wenn man einen dicken Trekkingrucksack mit sich schleppt. Am Ende der Leiter angekommen geht es über ein paar Eisenklammern und an der aufregendsten Stelle der oberen Häntzschstiege von einer Felswand zur gegenüberliegenden. Die beiden Eisenklammern dafür sind aber nur wenige Zentimeter (weit weniger als ein halber Meter) voneinander entfernt und so gelangt man auf das Lange Horn. Die Aussicht von hier oben belohnt den Aufstieg auf jeden Fall und fordert zum Verweilen auf.

Nach diesem aufregenden Aufstieg und dem Ausblick geht es über das Aussicht_Langes_Horn_kleinLange Horn bis hinter den Besucherlenkungszaun. Dort trifft man auf die schon bekannte blaue Wanderwegmarkierung blauer Strich, auf der man ½ Kilometer nach links weiterwandert. Dabei passiert man noch eine weitere schöne Aussicht in südliche Richtung und kurz dahinter erreicht man einen abzweigenden Waldweg, der Zugang_Idagrotte_kleinausgeschildert ist mit dem Frienstein. Der Weg steigt ein paar Stufen abwärts und man passiert das Friensteinflössel. Von dort sind es nur ein paar wenige Meter bis zur Idagrotte, einer Höhle im Frienstein und das eigentliche Ziel der meisten Besucher des Friensteins. Aussicht_Idagrotte_kleinDie Grotte ist über ein Felsband gut zu erreichen und wird auch sehr gerne als Rastplatz genutzt. Eigentlich wäre es auch eine ideale Boofe, aber leider ist dem nicht so.

Die Wanderung führt aus der Idagrotte wieder zurück auf den Wanderweg mit dem grünen Strich grüner Strich und dann nach links in Richtung Kleiner und Großer Winterberg. Die Obere Affensteinpromenade schlängelt sich auf ziemlich gleichbleibender Höhe entlang. Neben dem Weg befinden sich einige Felsüberhänge, die alle so aussehen, als ob sie als Boofe genutzt werden könnten, aber es handelt sich nicht um offiziell zugelassene Schlafplätze. Der Kleine Winterberg wird einmal umrundet und es geht weiter in die Richtung des Großen Winterbergs. Ab dem Kleinen Winterberg wechselt die Wanderwegmarkierung in den roten Punkt roter Punkt und der Name in Fremdenweg. Bald erreicht man den Reitsteig (markiert mit dem blauen Strich blauer Strich), auf dem es nach links weiter geht. Abstieg_Heringsloch_kleinAuf dem beliebten Reitsteig wandert man einen ¾ Kilometer, bis nach links das Heringsloch abbiegt. Der Name ist leicht irreführend, aber es geht relativ angenehm mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich abwärts. Am Felsfuß angekommen geht es nach rechts auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich weiter. Nach so einigen Schlenkern erreicht man den Zugang zum Hinteren Raubschloss (der Felsen selber heißt Winterstein). Auf diesen frei stehenden Felsen sollte man unbedingt hochsteigen, da man dort ein sehr schönes Panorama hat. EisenleiterWas auch wirklich besonders ist, ist der Aufstieg. Das Coolste ist die freistehende Eisenleiter, von der man auch noch nett aus der Höhle herausblicken kann. Irgendwie kann man sich sehr gut vorstellen, wie sich früher hier Räuber verstecken und durch die besondere Felsform schützen konnten.

Nach diesem weiteren Höhepunkt der Wanderung geht es wieder auf den Wanderweg mit der roten Markierung roter Strich und nach links den Hang hinunter. Schon bald (¼ Kilometer) erreicht man einen Waldweg, der nach rechts abbiegt. Hier steht zwar ein Kernzonenschild, Borkenkaefer_unterhalb_Baerenfangwaende_kleinaber wenn man wenige Meter auf dem Weg gewandert ist, findet man einen grünen Pfeil an einer Fichte auf der rechten Wegseite. Damit handelt es sich um einen offiziellen Bergpfad, den man auch im Bereich der Kernzone immer betreten darf. Schon nach wenigen Metern konnte ich im Sommer 2018 ein Ergebnis der großen Dürre in Sachsen sehen. Hier war ein großes Gebiet an Fichten vom Borkenkäfer befallen und auf dem Waldboden lagen mehrere Zentimeter hoch die Nadeln. Die Spechte hatten schon ganze Arbeit geleistet und die Bäume entrindet. So ein Wald sieht einfach nur noch traurig aus und ist dieses Jahr an wirklich vielen Stellen im Nationalpark zu sehen.

Der Bergpfad führt auf die Bärenfangwände hinauf. Dabei handelt es sich aber nicht um eine dieser Aufstieg_Baerenfangwaende_kleinüblichen Treppenanlagen, sondern um eine Schlucht, die mit jedem Gewitter mehr freigespült wird und wo man über so manche Felsmurmel aufsteigen muss. Das hört sich schlimmer an, als es denn wirklich ist, ist aber auch anstrengender als nur mit einer Treppe die Höhenmeter zu überwinden. Oben angekommen hat man die Möglichkeit auf das Hintere Raubschloss herunter zu blicken. Der Pfad schlängelt sich hier oben über die Bärensteine und auch hier stehen sehr viele Fichten, die von den Borkenkäfern befallen wurden. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man eine Wegkreuzung, an der der grüne Pfeil in alle drei Richtungen zeigt. Das erscheint erstmal komisch, ist aber für die Wanderung genau richtig. Hier geht es zuerst nach rechts, Kleiner_Kuhstall_kleinbis man nach ein paar hundert Metern (350 Meter) den kleinen Kuhstall erreicht. Dieses Felsentor steht hier vollkommen versteckt und wird nur ganz selten von Wanderern entdeckt. Das liegt daran, das man erst den Bergpfad entdecken muss und dann ist der Weg auch noch eine Sackgasse. Hier gehen zwar mehrere Pfade in unterschiedliche Richtungen weiter, aber sie sind allesamt gesperrt. Deshalb muss man hier wieder zurück wandern und dabei passiert man wieder die seltsame Kreuzung mit den gleichen Wegmarkierungen in alle drei Richtungen. Diesmal geht es wieder nach rechts und schon bald (200 Meter) erreicht man den Roßsteig. Auch hier geht es erstmal nach links in die falsche Richtung, Borkenkaeferbefall_Richterschluechte_vor_Goldsteinaussicht_kleinaber damit kommt man zur Goldsteinaussicht. Der Waldweg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert und den Zugang zur Goldsteinaussicht erreicht man nach ¼ Kilometer. Das Besondere an dieser Aussicht ist, dass man sehr gut in die Schlucht des Großen Zschands blicken kann und keine Spuren von Zivilisation sieht. Auch hier waren im Sommer 2018 sehr deutlich Borkenkäferschäden zu sehen. Insgesamt sind es 5 befallene Waldgebiete, die man hier in der Senke entdecken kann. Wenn man häufiger hier ist, dann konnte man schon sehen, dass jedes dieser Gebiete auch vorher schon über mehrere Jahre Borkenkäferbefall hatten, aber dieses Jahr sind die Schadensgebiete explosionsartig gewachsen. Auch wenn der Nationalpark den Grundsatz hat, die Natur sich selber zu überlassen, wird andererseits immer von der Wirtschaftlichkeit des Nationalparks gesprochen und dieser Schaden dürfte immens sein. Aber auf jeden Fall ist es jetzt nur die Frage von ein paar Jahrzehnten und dann steht in diesen Gebieten ein wunderbarer Mischwald.

Wie vorhin in der Beschreibung schon angedeutet, geht es jetzt wieder auf dem markierten Wanderweg zurück und Katzstein_kleinam Zugang zu den Bärenfangwänden vorbei in die Richtung des Großen Winterbergs. Die blaue Wanderwegmarkierung passiert den Katzenstein, auf dem tatsächlich deutlich ein Katzenkopf zu erkennen ist und führt dann auf dem Fremdenweg weiter bis zum Zugang des Großen Winterbergs. Die Wanderung auf dem Fremdenweg ist komisch, da man hier zum höchsten Berg der Sächsischen Schweiz unterwegs ist, aber der Weg nur wenige Höhenmeter überwindet. Bretterweg_Grosser_Winterberg_kleinAnscheinend ist der Untergrund ziemlich matschig, da über eine lange Strecke Bretter ausgelegt wurden. Erst ganz kurz vor dem Gipfel biegt der blaue Wanderweg nach rechts ab und man muss doch noch ein paar Höhenmeter aufsteigen. Auf dem Gipfel des Großen Winterbergs befinden sich gleich mehrere Gebäude. Das Haus, das man als erstes entdeckt, ist die Nationalparkinformationsstelle Eishaus. Wie bei jedem dieser Nationalparkhäuser lohnt sich immer ein Abstecher hinein. Gaststaette_Grosser_Winterberg_klein
Das nächste Gebäude ist die Kombination aus Hotel, Gaststätte und Biergarten. Gleich neben dem Hotel steht dann auch noch der Aussichtsturm. Der Große Winterberg hat nämlich den gravierenden Nachteil, dass rundherum hohe Bäume stehen und man damit überhaupt keine Aussicht hat. Leider sind im Moment (seit Anfang 2018) alle Gebäude geschlossen, bis auf einen Notbetrieb für den Biergarten. Super schade, dass hier ein finanzieller Disput zwischen dem Verpächter und dem Pächter besteht.

Die Wanderung geht auf der anderen Seite wieder vom Großen Winterberg herunter. Dafür folgt man weiterhin der blauen Wanderwegmarkierung. Auch auf dieser Seite des Bergs ist es so, dass man nur ein kurzes Stück wirklichen Abstieg hat und dann geht es angenehm weiter auf dem Fremdenweg. Nach etwas weniger als einem Kilometer biegt nach links der Wurzelweg ab. Ausgeschildert ist hier Schmilka und markiert ist der Waldweg mit dem grünen Punkt grüner Punkt. Der Weg ist an manchen Stellen ziemlich hubbelig und das Gefälle ist ordentlich für einen solchen Waldweg; je länger man aber unterwegs ist, desto angenehmer wird der Weguntergrund und ab dem tiefsten Punkt mit dem Erreichen des Elbleitenweges wird der Untergrund durch den gut ausgebauten Forstweg schon fast langweilig. Aussicht_Kleine_Bastei_kleinAuf dem Elbleitenweg geht man ziemlich genau einen Kilometer, bis nach links der grüne Strich grüner Strich zur Kleinen Bastei abbiegt. Diesen kleinen Abstecher von insgesamt einem weiteren Kilometer sollte man sich nicht entgehen lassen, da man von der Kleinen Bastei einen sehr schönen Blick in das Elbtal genießen kann. Von der Aussicht kann man die Elbe hoch bis zur Grenze und herunter bis nach Bad Schandau sehen. Besonders fallen dabei die Felswände der Steinbrüche oberhalb von Postelwitz auf.

Die Wanderung geht also von der Kleinen Bastei wieder zurück auf den Elbleitenweg. Dort folgt man dem grünen Punkt grüner Punkt über eine riesig lange Strecke. Der Redakteur aus der Zeitschrift Trekking hatte auch schon geschrieben, dass ihm das Stück negativ aufgefallen ist, weil man nur ganz selten Sandsteine sieht. Das stimmt, aber alternativ wäre mir auch nur eine Strecke auf der gegenüberliegenden Seite der Schrammsteine/Affensteine eingefallen und so kann man nach dieser riesigen Tour einfach nur noch angenehm durch den Wald wandern. Die Wanderung passiert die Breite Kluft und die vorderen Ausläufer der Schrammsteine am Schrammtor. Nachdem man auf der westlichen Seite des Schrammtores angekommen ist, wird der grüne Punkt verlassen und man wandert auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich in Richtung Bad Schandau weiter. Der sogenannte Obrigensteig führt leicht irreführend auf gleichbleibender Höhe in westliche Richtung. Kneipbecken_Zahnborn_kleinDas ändert sich dann aber doch kurz vor dem Zahnsgrund und man muss über die letzten Stufen abwärts steigen. Nachdem man auch die Fahrstraße überquert hat, geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite gleich weiter abwärts. Wenn man die Runde tatsächlich innerhalb eines Tages gewandert ist, dann kommt knapp hinter der Leitplanke auf der linken Wegseite in der Form eines Kneippbeckens eine wunderbare Erfrischung. Siebenbruederhaeuser_Postelwitz_kleinSelbst im Hochsommer bei monatelangem Regenmangel kommt aus der Quelle (Zahnsborn) immer noch reichlich frisches Wasser. Wunderbar. Die Wanderung stößt bald auf die Bundesstraße neben der Elbe und dieser folgt man etwas weniger als einen Kilometer. Dann kann man auf der Elbpromenade bis zum Ausgangspunkt wandern.

Ich fand diese Runde eine schon extreme Herausforderung, weil sie doch einige Höhenmeter beinhaltete. Wirklich toll war, dass ziemlich viele der Höhepunkte der Hinteren Sächsischen Schweiz enthalten waren. Dadurch waren alle Kriterien (Felsen, Aussichten, Spannung, aber auch ruhige Bereiche) für eine perfekte Wanderung dabei. Mich wundert, dass in der ursprünglichen Beschreibung gleich zwei Übernachtungen in Boofen vorgesehen waren. Dazu hätte ich überhaupt keine Lust, da man dann durch die komplizierten Stellen wie die Häntzschelstiege, das Hintere Raubschloss oder den Aufstieg an den Bärenfangwänden den riesigen Rucksack buckeln muss.

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Kirchgang

Irgendwie bin ich schon so häufig über die Heilige Stiege gewandert und habe dabei überlegt, was die Gläubigen früher für einen Weg für den Kirchenbesuch in Kauf genommen haben, dass ich es selber mal ausprobieren musste. Das Einzige, was ich wusste, war, dass angeblich die Schmilkaer Kirchgänger über die Heilige Stiege gegangen sind, um in die Lichtenhainer Kirche zu gelangen. Der Start liegt also in Schmilka am großen Parkplatz. Von dort geht es die einzige Straße aufwärts in Richtung Großer Winterberg. Markiert ist der Wanderweg mit dem gelben Strich gelber Strich. Die Dorfstraße Brauhaus_Schmilkaer_Muehle_kleinsteigt überraschend steil an und gleich zwei Mal ist sie von Gebäuden überbaut. In dem zweiten Gebäude befindet sich die Historische Mühle, eine Bäckerei und ganz neu die Brauerei. Der Duft aus der Backstube verleitet einen sehr schnell, einen Abstecher in den kleinen Verkaufsraum zu unternehmen. Am Ortsende passiert man eine kleinere Informationsstelle des Nationalparks und dann geht es weiter bergauf. Auch wenn es eigentlich die Zufahrt zum Großen Winterberg ist, so kommen einem hier nur sehr selten Fahrzeuge entgegen, da man mit Privatwagen nicht hochfahren darf. Auch wenn die Zufahrtstraße nach einigen hundert Metern nach rechts abbiegt, folgt man weiter der gelben Wanderwegmarkierung. Die Steigung des Weges nimmt mit der Zeit ab und kurz vor der Heiligen Stiege geht es über einen extrem sandigen Waldweg. Hier hat man eher das Gefühl, am Stand entlang zu wandern als durchs Gebirge. Treppe_Heilige_Stiege_kleinDie Heilige Stiege besteht heutzutage aus einigen Eisentreppen, die unterschiedlich lang, aber doch einigermaßen gut aufwärts zu steigen sind. In den Felsen links und rechts der Schlucht kann man so einige Widerlager von alten Hölzern entdecken. Zu deren Zeiten ist der Aufstieg ganz sicher nicht so einfach gewesen wie jetzt.

Insgesamt sind es 130 Höhenmeter, die man mit den Treppen überwindet, um dann erstmal ein kleines Stück horizontal weiter zu wandern. Dann erreicht man den blau markierten Zurückesteig blauer Strich, der nach rechts weiter gewandert wird. Es geht noch ein paar Meter hinauf, um dann wieder ein Stück angenehm horizontal weiter zu wandern. Schon bald passiert man eine größere Aussicht, an der fast immer irgendwelche Wanderer sitzen und von der man einen sehr schönen Blick über einen Talkessel (Heringsgrund) auf die andere Elbeseite hat. Wenige Meter (ca. 150 Meter) hinter dieser Aussicht biegt nach links ein unmarkierter Wanderweg zur Idagrotte/Frienstein ab. Nach ein paar Metern Abstieg erreicht man die Quelle Friensteinflössel in ihrer lustigen kleinen Hundehütte. Ab hier geht es nach links bzw. sogar eher geradeaus auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich von den Affensteinen herunter. Der Abstieg erfolgt über so einige Serpentinen und am Felsfuß geht es dann weiter auf der grünen Wanderwegmarkierung bis ins Kirnitzschtal hinunter. Hier stehen die unterschiedlich erbärmlichen Gebäude des Beuthenfalls. Auf der Straße durch das Kirnitzschtal geht es nach rechts weiter bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Ganz knapp vor diesem touristisch beliebten Punkt biegt nach links die Wasserfallstraße ab. Dieser Aufstieg nach Lichtenhain ist mit dem roten Strich roter Strich markiert. Knapp oberhalb der Gebäude bzw. des Wasserfalls kann man schön sehen, wie der Wasserfall auch in den wasserärmeren Zeiten funktioniert. Der Lichtenhainer Bach füllt hier ein kleines Staubecken, das dann alle halbe Stunde gezogen wird. (Früher musste man für diese „Attraktion“ einen kleinen Obulus entrichten, woran folgendes Textfragment aus einem Liedchen erinnert „… drei Eemer voll Wasser die schderz’n mit Dosn und Brausn herein, da mussde en Groschn bezahlen, mei Sachsenland wie bisde fein.“ – Erinnerung der Ehefrau) 

Die Straße bis hoch nach Lichtenhain ist von 2010 bis 2015 wegen Hochwasserschäden gesperrt gewesen, dann ein halbes Jahr wieder geöffnet worden und jetzt schon wieder seit einem Jahr gesperrt. Wenn die Straße so unwichtig ist, dann wundere ich mich, warum sie erst (1993/94) für fast 3 Millionen wiederaufgebaut wurde. Die Wanderung führt auf jeden Fall weiter auf der Straße aufwärts, bis der Bach überquert wird. Dahinter biegt der markierte Wanderweg nach links ab und führt ein Stück auf einem Pfad den Hang hinauf. Schon bald tritt der Wanderweg aus dem Wald heraus und man hat einen freien Blick auf Lichtenhain und das Ziel der Wanderung in Blick_vom_Hoernelweg_auf_Lichtenhain_kleinForm der Lichtenhainer Kirche. Kurz vor der Kirche führt der Wanderweg durch das schöne Gelände des Berghofs (www.berghof.li). Die kleine Kirche von Lichtenhain ist eigentlich nichts Besonderes, aber unsere Familie hat doch eine Beziehung zu ihr. Immerhin haben wir in ihr geheiratet und eine unserer Töchter ist in ihr getauft worden. Ein bisschen traurig macht, wie wenige Besucher Sonntags in der Kirche sitzen, das ist früher ganz sicher anders gewesen. Aber da gab es auch keine Handy, Fernseher und sonstige Kirche_Lichtenhain_kleinelektronische Informationsquellen. Wenn denn früher die Gläubigen tatsächlich von Schmilka nach Lichtenhain gewandert sind, dann haben sie von mir größten Respekt. Immerhin sind sie dann etwas mehr als 2 ½ Stunden und 500 Höhenmeter in eine Richtung unterwegs gewesen. Vielleicht hat dann aber auch nicht die Kirche um 10:00 Uhr begonnen.

Da ich es überhaupt nicht mag, den gleichen Weg zurück zu gehen, führt die Wanderung erstmal in westliche Richtung ein paar Meter auf einer Dorfstraße bis zum Friedhof. In diesem Bereich folgt die Wanderung dem grünen Punkt grüner Punkt. Vor dem Friedhof geht es nach links auf die Felder hinaus. Ganz schön seltsam ist, dass es mindestens zwei Blick_vom_Folgenweg_auf_Affensteine_kleinWanderkarten gibt, die diesen Feldweg als Radweg ausgeben. Das könnte auch für die ersten 1 ½ Kilometer stimmen, aber dann geht es ordentlich abwärts ins Kirnitzschtal. Das wird man mit einem üblichen Fahrradfahrstil kaum schaffen, dort heile runter zu kommen. Dieser Abstieg führt hinter dem Beuthenfall herunter und hier kann man sehr gut erkennen, dass das Gebäude gleich neben dem Wasserfall ganz sicher nicht mehr zu retten ist.

Im Kirnitzschtal angekommen geht es gleich wieder auf der gegenüberliegenden Seite auf dem schon bekannten Weg ein paar wenige Meter aufwärts (immer noch grün markiert). Dann biegt nach rechts ein Pfad ab, der den Hang ziemlich steil aufsteigt. Nach ein paar Metern wird es flacher und man folgt dem breiter werdenden Waldweg. Der Weg gabelt sich und man wandert auf der linken Seite weiter in Richtung Affensteine. Der Weg führt geradewegs auf den Bloßstock zu und eigentlich wäre ich gerne die Häntzschelstiege hochgestiegen, aber wenn dort schon 15 Leute am unteren Ende warten, dann gibt es die hervorragende Alternative in Form der Zwillingsstiege. Dazu empfehle ich den vorher beschriebenen Einstieg_Zwillingsstiege_kleinWaldweg bis zur Unteren Affensteinpromenade (grüner Punkt) zu wandern, dort 130 Meter nach rechts zu gehen und dann nach links abzubiegen. Ein Pfad mit der Kennzeichnung schwarzer Pfeil Kletterzugang steigt in die Richtung der Felsen hoch und nach ¼ Kilometer Klammern_der_Zwillingsstiege_kleinbefindet sich an der rechten Felswand die Zwillingsstiege. Ein paar Eisenklammern erleichtern den Aufstieg und Kletterhilfe_Wurzel_Zwillingsstiege_kleinman steigt über ein Felsband aufwärts. Nachdem man eine Engstelle passiert hat, geht es ein paar wenige Meter über neu angebrachte Klammern wieder abwärts und dann hilft ein Baum mit einer ungewöhnlich langen Wurzel beim Aufstieg.

Schon bald erreicht man die Obere Affensteinpromenade, auf der man nach links weiter wandert. Nach ungefähr 100 Metern kann man sehr gut nach links in den Talkessel blicken und dort auf der gegenüberliegenden Seite die Zwillingsstiege wiederentdecken. Als nächstes passiert man einen kleineren Durchgang und knapp dahinter ist rechts in der Felswand eine tiefe Spalte. Es handelt sich um den Zugang zur Oberen Häntzschelstiege. In den letzten Jahren hat sich die Stiege zu einem echten Besuchermagneten entwickelt, was natürlich zu mehr Besuchern und damit auch zu mehr Leuten mit Problemen in dem Aufstieg führt. Bei allen meinen letzten Aufstiegen, egal ob es der untere oder der obere Teil war, sind mir Besucher begegnet, die entweder mit vor Angst schreienden Kinder unterwegs sind oder den Rückzug antreten. Beides ist nicht gerade ein Hochgenuss und deshalb empfehle ich den Aufstieg nur zu besucherarmen Zeiten. Als eine kleine Umleitung bietet sich das Weiterwandern auf der Oberen Affensteinpromenade bis zur Wolfsfalle an. Der Zugang befindet sich sehr genau ½ Kilometer hinter dem Häntzschelstiegeneingang und ist der erste deutliche Aufstieg nach rechts. Vorher sieht man die ganze Zeit auf der rechten Seite nur Felswände und dann kommt der erste Talkessel, in den auch ein deutlich sichtbarer Trampelpfad hinein geht. Der Aufstieg ist überraschend einfach und auf einmal steht man auf dem Wanderweg vom Langen Horn.

Hier geht es nach links weiter und schon bald erreicht man einen dieser Bucherlenkungszäune mit einer Aussparung. Gleich hinter dieser Stelle geht es ganz wenige Meter nach links und dann sofort auf der blauen Wanderwegmarkierung  blauer Strich abwärts. Der Wanderweg auf dem Zurückesteig Kelch_Zurueckesteig_kleinist recht abwechslungsreich, da ganz unterschiedliche Treppen und Stufen überwunden werden und ein freistehender Felsen mit einem sehr dünnen Fuß passiert wird. Insgesamt wandert man einen ¾ Kilometer auf der blauen Wegmarkierung, bis nach links eine deutliche Senke den Weg auf die andere Felsenseite ermöglicht. Mitten in der Senke steht eine Buche und ein unscheinbares Schild weist den Weg zur Rotkehlchenstiege. Schon nach wenigen Metern erreicht man einen Pfad auf der anderen Felsseite, auf dem man nach links ein Ministück entlang wandert. Dann biegt der oberste Teil der Rotkehlchenstiege ziemlich unauffällig ab. Abstieg_Rotkehlchenstiege_kleinDie meisten Stiegen in der Sächsischen Schweiz sind Einbahnstraßen nach oben, aber die Rotkehlchenstiege darf in beide Richtungen begangen werden und ist auch von der Schwierigkeitsstufe gut zu bewältigen. Nachdem man den oberen Teil geschafft hat, gelangt man auf eine Ebene, die so aussieht wie eine riesige Boofe, aber seltsamerweise ist es kein offizieller Schlafplatz. Diese große Sandkuhle passiert man und wandert wenige Meter auf dem Pfad weiter. Dann biegt nochmals die Rotkehlchenstiege für den unteren Teil unauffällig ab. Genauso wie beim oberen Zugang muss man hier schon ziemlich aufmerksam den Hang beobachten, sonst findet man den Einstieg nicht. Der untere Teil der Rotkehlchenstiege ist harmloser als der obere Teil und über den darauffolgenden Falkoniergrund gelangt man auf den Elbleitenweg. Es wird vermutet, dass die Rotkehlchenstiege im Ursprung die Heilige Stiege gewesen ist. Das kann man sich auch ganz gut vorstellen, da die Steigung bei der heutigen Heiligen Stiege schon ziemlich groß ist.

Wenn denn tatsächlich die Kirchgänger den Weg über die Rotkehlchenstiege gewählt haben, dann sind sie ganz bestimmt auf dem Elbleitenweg nach links zurück nach Schmilka gewandert. Da das aber heutzutage nicht gerade der schönste Weg ist und man ihn schon vom Aufstieg kennt, empfehle ich den kleinen Schlenker nach rechts. Der gut ausgebaute Forstweg ist mit dem grünen Punkt grüner Punktmarkiert und wird für Blick_von_Kleiner_Bastei_Richtung_Bad_Schandau_kleineinen ¾ Kilometer entlang gewandert. Dann biegt nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich  ab. Dieser Weg führt zur Kleinen Bastei, einer lohnenswerten Aussicht ins Elbtal und dann runter an die Elbe und damit zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Die Runde hat ordentlich viel Spaß gemacht und einen Eindruck davon hinterlassen, was sich die Gläubigen früher für eine Mühe gegeben haben, um zu ihrer Kirche zu gelangen. Die Wanderung ist grundsätzlich mit ihren 18 Kilometern nicht besonders lang, aber die 1.000 Höhenmeter merkt man schon ziemlich. Es könnte aber auch sehr gut sein, dass die Gläubigen früher in Bad Schandau zur Kirche gegangen oder gefahren sind. Das wären dann nur 12 Kilometer und ein paar wenige Höhenmeter.

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Luchsweg Bad Schandau

Wer in Bad Schandau durch die Stadt spaziert und von Zeit zu Zeit den Blick nach unten senkt, stößt unweigerlich auf Pfotenabdrücke. Diese Tapsen sind richtig hochwertig als separate Steine in die gewöhnlichen Bürgsteigsteine eingelassen und sollten so manche Reinigung und Winterdienste überstehen. Sie kennzeichnen den Bad Schandauer Luchsweg. Im Nationalparkhaus und auf dessen Webseite (Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt www.lanu.de) gibt es ein sehr gut gemachtes Faltblatt mit dem Wanderweg, das man sich vorher besorgen bzw. ausdrucken sollte.

Der Start liegt passend dazu am Nationalparkhaus. Von hier geht es zuerst zwischen dem Rathaus und der Sparkasse zum großen Parkplatz an der Elbe hinunter. Stadtplan_hinter_dem_Rathaus_Schandau_kleinGleich hinter dem Rathaus ist die erste Station des Luchsweges. Hier ist vor den Bänken mit Pflastersteinen ein riesiger Stadtplan erstellt worden und wenn man sich schon so ungefähr in Bad Schandau auskennt, ist es lustig, die einzelnen Stellen zu erkennen. Von dieser ersten Station geht es nach links vor der ersten Häuserreihe entlang. Es ist wirklich toll, wie Bad Schandau durch den Bau des Hotels Elbresidenz aufgewertet wurde. Vorher waren die einzelnen Gebäude nur hässliche Rattenburgen und jetzt ist es eine wunderbare Häuserfront. Gut, dass jemand den Mut hatte, so ein riesiges Projekt zu stemmen und erfolgreich umzusetzen. Wenn man weiter an der Elbpromenade entlang wandert, ändert sich die Umgebung und die Toskana-Therme rückt in den Vordergrund. Knapp dahinter sollen sich zwei Stationen zum Luchsweg befinden, aber wir haben nur den Sandkasten entdeckt. Es ist beeindruckend, wie riesig weit ein Luchs springen kann.

An der zweiten Station neben dem Schwimmbad sollte eigentlich ein Aussichtsfernrohr stehen, um zu sehen wie ein Luchs, aber irgendwie haben wir es nicht entdeckt. Aufzug_Bad_Schandau_kleinDie Wanderung führt noch ein kurzes Stück an der Elbe entlang. Zuerst wird die Mündung der Kirnitzsch überquert und dann geht es durch den Sendig-Park zum Aufzug. Gleich vor dem Aufzug Luchspuzzle_kleinsteht ein Holzpuzzle, das, wenn es richtig angeordnet wird, einen liegenden Luchs darstellt. Ganz schön komisch ist, wenn man mit seinen Kindern die Runde unternimmt und die Racker einem zeigen, wie schnell man die Klötze an die richtige Stelle schieben kann. Die Fahrt mit dem Aufzug ist immer wieder nett, da die Aussicht mit zunehmender Höhe immer besser wird. Blick_ueber_Bad_Schandau_kleinEiner der beiden Fahrstuhlführer ist auch der Pfleger der beiden Luchse an der oberen Station und antwortet sehr gerne auf Fragen zu den Tieren. Bevor man aber zu den beiden Luchsen geht, muss man natürlich die Aussicht von hier oben auf Bad Schandau und die Elbe genießen.

Am Ende des Zugangsstegs befindet sich die nächste Station des Luchswegs. Hoertrichter_Bad_Schandau_kleinEs ist ein Hörtrichter, der wirklich gut funktioniert und uns Menschen ein viel besseres Hören ermöglicht. Da dürften die beiden Luchse in dem Gehege bestimmt schon mitbekommen, dass Besucher kommen, ohne dass man überhaupt den Fahrstuhl betreten hat. Meistens liegen die beiden schön versteckt in ihrem Gehege und ignorieren die Menschen vollständig. Es ist nett, dass die Gehege seit kurzem ein Stück größer geworden sind und noch ein paar Spielsachen mehr enthalten. Dass die Gehege immer noch viel zu klein sind, ist leider das Problem von solchen Tieren, die normalerweise gigantische Reviere haben. Beim Luchs sind es mehrere hunderte Quadratkilometer, was man aber einfach nicht zur Verfügung stellen kann. Nachdem man die beiden hoffentlich ordentlich beobachteten konnte aufmerksamer_Luchs_klein(was bei unserer Runde leider nicht so gewesen ist, deshalb gibt es ein Foto aus dem Winter), geht es auf den Rückweg. Luchsbank_Karls_Ruhe_kleinDazu wandert man nach links (egal ob oberhalb oder unterhalb des Geheges) in Richtung Bad Schandau zurück. Nach 300 Metern erreicht man eine nette Aussicht (Karls Ruh), die aber leider in den letzten Jahren etwas zugewuchert ist. Sehr lustig ist aber, dass man hier mit einem Luchs zusammen auf einer Bank sitzen kann.

Der Weg steigt ohne weitere Luchswegmarkierungen runter ins Kirnitzschtal und Martin_Luther_Denkmal_Bad_Schandau_kleinzwischendurch überrascht ein wirklich großes Luther-Denkmal. Im Ursprung ist es zum 300. Jahrestag der Reformation errichtet und danach noch mal saniert worden. Heutzutage sieht es sehr gut erhalten aus und wird bestimmt auch zur 500- Jahrfeier eine Rolle spielen. Der Abstieg endet am südlichen Ende des Kurparks. Dieser wird nur durchquert, um dann auf der gegenüberliegenden Seite nach links der Kirnitzschtalstraße zu folgen. Brunnen_und_Kirche_Bad_Schandau_kleinDer weitere Weg ist dann die Poststraße (1. Straße rechts) und danach die Marktstraße. Am Ende der Straße befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Tourismusbüro und genau an dem Bürgersteig befinden sich dann auch wieder Pfotenabdrücke, die nach rechts bis zum Nationalparkhaus führen.

Diese Runde ist wirklich nichts Besonderes, aber trotzdem ganz gut geeignet, um nach einem guten Essen ein paar Kalorien zu verbrauchen oder nach einer anstrengenden Anreise den Kopf auf die schöne Landschaft einzustimmen.

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Jagdfalkenhof

Wichtiger Hinweis: Der Jagdfalkenhof Hans-Peter Schaaf (Jagdfalkenhof Schaaf) ist wieder zurück nach Moritzburg gezogen. Für die Sächsische Schweiz ist das leider ein Verlust an einer besonderen Attraktion, aber trotzdem kann man die nette kleine Wanderung unternehmen.

Wir haben uns riesig gefreut, als im Frühjahr 2016 die Greifvögel vom Schloss Moritzburg nach Ostrau umgezogen sind. Das ist eine nette Bereicherung für das Freizeitangebot in der Sächsischen Schweiz und das mussten wir uns natürlich ansehen. Man könnte ganz einfach mit dem Auto bis auf den Hof der Falknerei fahren, aber das wäre nicht in unserem Sinn und so haben wir eine kleine Wanderung zu den Piepmätzen unternommen.

Als Startpunkt haben wir den Parkplatz oberhalb der Schrammsteinbaude im Zahnsgrund ausgewählt. Von hier geht es ein paar Meter die Straße hinunter, bis gleich hinter der Schrammsteinbaude (also unterhalb) nach rechts ein Pfad abbiegt. Der Weg steigt hinter ein paar Gärten in dem Meergründel aufwärts. Es ist wirklich nett, wie schön die Gärten hier gepflegt sind und das Haus im oberen Teil des Blick_von_Emmabank_auf_die_Elbe_kleinAufstiegs sieht auch sehr romantisch aus. Nach 400 Metern Aufstieg (65 Höhenmeter) erreicht man einen Waldweg, den man nach links weiter wandert. Der Weg führt wenige Meter neben dem Waldrand entlang und nach ein paar hundert Metern erreicht man gleich zwei Aussichten, wobei die hintere eine Bank (die sogenannte Emmabank) und eine sehr schöne Aussicht über den Zahnsgrund ins Elbtal bietet.

Für den weiteren Spaziergang geht es wieder auf dem gleichen Weg zurück und auch über die Kreuzung mit dem Meergründel hinweg. Gleich an mehreren Stellen kann man hier Zufahrten nach rechts in den Wald entdecken. Hier liegen ein paar Häuser sehr gut im Wald versteckt und sind nur zu erahnen. Die Häuser sind wirklich wunderbar, haben einen sehr schönen Blick auf die Schrammsteine und Geräuschbelästigungen dürften höchstens die Form von piependen Vögeln haben. Blick_auf_Schrammsteine_Falkenstein_kleinNach etwas weniger als ½ Kilometer erreicht man die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich, auf der nach links weitergewandert wird. Bald kommt man an den großen Parkplatz vor Ostrau. Von dem Parkplatz geht es nach rechts auf der Falkensteinstraße und der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich bis zur Falknerei.

Wir haben schon so manche Vorführung von Falknern gesehen und auch mit mehr Tieren, aber Herr Schaaf (Jagdfalkenhof Schaaf) bringt es ganz besonders gut rüber, Geier_beim_Jagdfalkenhof_kleindass er die Tiere wirklich gern hat und man gewinnt einen guten Eindruck von den Raubvögeln. Besonders unterhaltsam fand die gesamte Familie den Raben mit dem Namen Klaus und dass gleich mehrere Vögel bei den sehr heißen Temperaturen überhaupt keine Lust hatten zu fliegen. So mussten zwei Raubvögel mit besonderen Leckerchen und sehr gutem Zureden davon überzeugt werden, wieder von ihren Fichten herunter zu kommen. Ein Buntfalke musste im oberen Teil Eule_Jagdfalkenhof_kleindes Geländes gezeigt werden, da er unter dem Napoleon-Komplex (welch wunderbarer Name) leidet und alle größeren Raubvögel angreift. Das bekommt ihm nicht besonders gut, da er so klein ist, dass die größeren Raubvögel ihn für eine Weisskopfseeadler_kleinfliegende Vorspeise halten würden. Die eigentliche Greifvogel-Flugshow findet etwas unterhalb des großen Gebäudes in einem dafür hervorragend geeigneten Talkessel statt. Nur der Seeadler, der wirklich schon ziemlich groß ist, durfte hier nicht fliegen, da es zu gefährlich wäre, wenn unten auf der Straße ein Hundebesitzer vorbei geht und nachher der Vogel mit dem Hund und dem Besitzer an der Leine versucht wegzufliegen. Die Flugshow hat wirklich allen sehr gut gefallen und ist von unserer Seite sehr zu empfehlen.

Von dem Gelände der Falknerei geht es für 300 Meter wieder auf dem bekannten Fußweg neben der Straße (roter Strich roter Strich) zurück in Richtung Ostrau. Bis 2015 befand sich links von der Straße etwas in den Wald zurück versetzt die Gaststätte Zschiehädelhof, aber diese ist jetzt geschlossen. Schade. Die Wanderung führt aber auf dieser Zufahrt zur Gaststätte entlang und steigt dann durch einen sehr netten Grund ab. Wirklich interessant ist, wenn man die paar Stufen abgestiegen ist und dann nach rechts oben zu den Felsen hochblickt. Haus_oberhalb_Zschiehadel_kleinHier steht eines der Häuser an der Felskante. Dafür mussten ein paar Stützsäulen gebaut werden. Das sieht sehr ungewöhnlich aus, aber damit dürfte eine sehr schöne Perspektive entstanden sein. Auf jeden Fall sieht auch dieses Haus vorbildlich gepflegt aus. Dass hier auf dieser Seite des Zahnsgrundes noch so ein netter Grund vorhanden ist, habe ich erst vor kurzem entdeckt. Es scheinen aber auch nur wenige Besucher hier entlang zu wandern, obwohl es eine schöne Alternative zu dem gewohnten Weg vom Ostrauer Parkplatz rüber zu den Schrammsteinen ist. Der Weg endet gleich am Ausgangspunkt der kleinen Wanderung. Es ist wirklich keine weltbewegende Runde gewesen, aber mit dem Schlenker über die Emmabank hat die Runde eine nette Aussicht und mit dem Abstieg durch den Zschiehädelgrund auch ein paar typische Sandsteinfelsen. Der Besuch in der Falknerei war ein sehr gelungener Abstecher und wir freuen uns sehr, dass diese Attraktion in die Sächsische Schweiz umgezogen ist. Hoffentlich bleibt sie noch lange am jetzigen Standort.

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Elbleitenweg

Die Wanderung startet auf dem Wanderparkplatz vor Schmilka. Zuerst geht es über die B172 (Straße zwischen Bad Schandau und Schmilka) Kleine_Bastei_Richtung_Grenze_kleinund dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlang des Forstweges mit dem seltsamen Namen Holzlagerplatzweg in die Richtung Schmilka. Nach ungefähr 900 Metern überquert der Wanderpfad mit der grünen Markierung grüner Strich den Weg. Auf diesem Wanderpfad geht es nach links den Berg hoch. Kleine_Bastei_Richtung_Bad_Schandau_kleinDer Aufstieg erfolgt über einige Stufen, bis der Weg nach links abknickt. Ab dieser Stelle führt der Weg fast ohne Steigung bis zum netten Aussichtpunkt Kleine Bastei. Dieser Aussichtpunkt ist wirklich sehenswert, da man von ihm sehr gut ins Elbetal in die Richtung Bad Schandau und Grenzübergang blicken kann. Normalerweise ist auf der Aussicht nicht besonders viel Betrieb und die Bank verleitet einen zu einer ersten Rast.
Von der Aussicht wandert man wieder 100 Meter zurück, um dem grün markierten Weg nach links zu folgen. Der Weg geht durch eine kleinere Senke und endet dann auf dem Elbleitenweg. Dieser breite Forstweg wird jetzt weiter nach links verfolgt und ist noch immer mit dem grünen Strich markiert. Der Elbleitenweg ist ein sehr angenehmer Forstweg und obwohl er eigentlich ein viel besuchter Weg sein müsste, trifft man selten andere Wanderer an. Nach ungefähr einem Kilometer auf dem Elbleitenweg biegt der markierte Weg nach rechts ab, um auf die Schrammsteine hochzusteigen. Der Aufstieg erfolgt natürlich über einige Stufen, wie sollte man auch sonst auf die Schrammsteine hochkommen. Oben angekommen wird die grüne Wegmarkierung verlassen und es geht auf der blauen Markierung blauer Strich nach links in die Richtung der Schrammsteine weiter. Muellerstein_kleinDas erste Teilstück erfolgt noch auf einem normalen Wanderweg/pfad, was sich aber nach ein paar Meter ändert und dann geht es zwischen ein paar Felsen mit Leitern und Treppen weiter. Hier macht die Wanderung besonders viel Spaß, da die Strecke ziemlich abwechslungsreich und auch sehr aussichtreich ist. Das einzige Manko könnte sein, dass man einige Male warten muss, da die Schrammsteinaussicht ein sehr beliebtes Ziel unter den Wandern ist. Wenn man aber die Wochenenden meidet, dann steht einer ruhigen Wanderung nichts im Wege. Schrammsteine_Richtung_Falkenstein_kleinNach 1,7 Kilometern erreicht man die Hauptaussicht auf den Schrammsteinen. Zumindest ist es die Hauptaussicht für normale Wanderer. Nur Kletterer könnten noch weiter nach vorne in den Schrammsteinen vordringen. Auf die Felsen im ganz vorderen Teil kommt man aber auch nur noch von unten dran und hier gibt es unzählige Weg an der Felswand hoch. An den Schrammsteinen finde ich immer wieder faszinierend, dass der Felsen eigentlich nur eine sehr schmale Scheibe ist, die senkrecht in der Landschaft herumsteht. An der schmalsten Stelle ist der Felsen 50 Meter breit, aber 100 Meter hoch.
Nach dieser sehr schönen Aussicht geht es auf den Rückweg. Dazu wandert man wieder ungefähr 400 Meter zurück, bis nach rechts der Jägersteig vom Felsen absteigt. Der Wildschützensteig, der ein paar Meter vorher von den Schrammsteinen runter geht, ist eine Einbahnstraße in die falsche Richtung und deshalb geht es auf dem Jägersteig nach unten. Der Abstieg erfolgt über einige Treppen und eine Leiter. Elbleitenweg_kleinAm Felsfuß angekommen, verläuft der weitere Weg nach links, zuerst auf der Vorderen Promenade und dann geht der Weg in den Elbleitenweg über. Die Bezeichnung Vordere Promenade ist leicht irreführend, da es sich um einen ganz normalen Wanderweg handelt. Bei Promenade denke ich eher an eine Allee, aber in diesem Fall ist es ein netter Wanderweg. Den Übergang in den Elbleitenweg kann man sehr gut dran erkennen, dass der Weg mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert ist. Auf diesem Weg geht es weiter bis man die schon bekannte Stelle mit dem grünen Strich erreicht. An der Stelle ging auf dem Hinweg der Aufstieg auf die Schrammsteine nach links. Damit man nicht wieder auf der gleichen Strecke, also dem schon bekannten Teil des Elbleitenweg, zurück wandert, geht es nach rechts die Breite Kluft herunter. Dieser Abstieg ist ziemlich angenehm zu gehen und seltsamerweise immer sehr leer. Das ist schwer verwunderlich, da die Breite Kluft der schnellste Weg vom Schmilkaer Wanderparkplatz zu den Schrammsteinen hoch ist. Am Ende der Breiten Kluft erreicht man wieder den Holzsammelplatzweg, den man nach rechts bis zum Ausgangspunkt der Wanderung verfolgt.

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