Schöne Höhe

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 2,50 h
Entfernung:
ca. 8,00 km
Höhenunterschied:
ca. 127 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
immer, auch an Wochenenden empfehlenswert.
Schwierigkeitsgrad:
leicht
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Stolpen und das Stolpener Land;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Dürrröhrsdorf-Dittersbach - Lieblingstal - Hubertuskakelle - König-Anton-Denkmal - Verfassungssäule - Teufelsbrücke - 3-Kastanien-See - Kaiserstuhl - Zwergenhöhle - Schöne Höhe - Karl-Lampe-Stein - Wesenitz - Teufelskanzel - Johann-Gottlieb-Fichte-Stein - Elbersdorfer Mühle - Steinbruch - Schlosspark - Wasserschöpfende Nymphe - Diana - Juno - Apollino - Tempel - Dürrröhrsdorf-Dittersbach

Schöne Höhe

Mir hatte vor ein paar Monaten ein Wanderfreund aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach von einer ganz neuen Technik bei Wanderungen geschrieben. Dazu gibt es in Dürrröhrsdorf-Dittersbach die erste Wanderung und so war meine Neugierde geweckt. Grundsätzlich benötigt man für diese Runde keine eigene Beschreibung mehr, aber ich habe trotzdem eine erstellt, vielleicht möchte ja jemand nach klassischer Art und Weise wandern gehen. Diese Runde lohnt sich auf jeden Fall, egal wie man sich führen lässt.

Grundsätzlich sollte man vor der Wanderung ein paar wesentliche Punkte beachten, weil es sonst doch ziemlich schief gehen kann. Man sollte für die Wanderung ein aktuelles Smartphone dabei haben. Das Ding sollte geladen sein und ein paar freie MB Datentarif verfügbar haben. Ganz sinnvoll ist auch, wenn man die Internetseite schon zu Hause aufgerufen hat, dann muss man nicht am Startpunkt die Webseite (Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach (gim.guide)) erstmal suchen. QR-Code_Schoene_HoeheWenn man die Schöne Höhe besichtigen möchte, was ich empfehlen würde, dann sollte man sich vorher über die Öffnungszeiten informieren. Im Sommer 2023 war es sonntags 13-17 Uhr zwischen Ostern und dem 15. Oktober.

Der Startpunkt ist der Parkplatz an der Kreuzung Wünschendorfer Straße – Lieblingstal_und_Hubertuskapelle_kleinElbersdorfer Straße bzw. das untere Ende des Lieblingstals. Von dem Parkplatz auf die Straße schauend, sind die ersten Schritte nach rechts und schon startet das Lieblingstal. Wenn man auf seinem Smartphone die Internetseite bzw. die Karte offen hat, dann ertönt mit jeder Attraktion ein dezenter Ton und ein passender Text. Manchmal kann man sich einen Text, etwa eine Sage, zu der Stelle anhören oder auch ein kurzes Musikstück von z.B. dem Posaunenchor Dittersbach. Ich selber bin die Runde alleine gewandert und hätte mir Kopfhörer gewünscht, da mir gleich an zwei Stellen andere Wanderer begegnet sind, so dass mir die von den Smartphones abgespielten Erzählungen gleich mehrfach um den Kopf schwirrten. Auf der Karte erkennt man jedenfalls immer gut, wo der nächste Punkt und der passende Weg dorthin ist. Bei den ersten beiden Stellen kann man das in der Realität aber auch schon gut sehen. Es sind die Quandt-Linde und die Hubertuskapelle.

Hinter den ersten beiden Stationen geht es in das Lieblingstal hinein. Koenig_Anton_von_Sachsen_kleinDer Weg ist sehr einfach zu finden und nach ½ Kilometer stehen neben dem Wanderweg die Büste von König Anton und eine Gedenksäule an die erste Sächsische Verfassung aus dem Jahr 1831. Dahinter geht es weiter am Schullwitzbach und ein paar Weiden. Obwohl ich (und noch ganz viele andere Wanderer) die Runde an einem schönen Sonntag unternommen habe, hat mich die Rinderherde auf der Weide angestarrt, als wäre ich der erste Mensch des Tages gewesen. Teufelsbruecke_klein Knapp hinter der Weide biegt der Wanderweg in den Wald ab und man passiert die Teufelsbrücke. Was für ein interessanter Punkt, ganz besonders, wenn man sich die dazu passende Sage anhört.

Von der Brücke geht es mit einer angenehmen Steigung weiter. Nach mal wieder ½ Kilometer erreicht man die Straße zwischen Wünschendorf und Dittersbach und neben dem Weg bzw. der Straße steht eine uralte Sandsteinsäule mit Entfernungsangaben (in Wanderzeiten). Die Wanderung führt auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter durch den Wald, Katanien-See_kleinbis man an eine größere Wegkreuzung und den Hinweis Kastaniensee stößt. Hier empfiehlt es sich, abseits der Empfehlung des Smartphones, einmal bis zu dem Teich  (das sind höchstens 50 Meter) und dann um diesen herum zu wandern. Es ist ein sehr schöner Platz mit mehreren Bänken und Tischen.

Die Wanderung geht leicht ansteigend am Waldrand entlang und spätestens an der Stelle, wo der Feldweg komplett in den Wald hineingeht, hat man noch einmal einen sehr schönen Blick in die Landschaft. Schon bald erreicht man einen Wegweiser zur Zwergenhöhle. Kaiserstuhl_kleinEs ist ein kleiner Bogen, den man ganz sicher nicht auslassen sollte. Bevor man von dem Waldweg nach rechts zur Zwergenhöhle abbiegt, kann man auch noch mal nach links gehen. Dort steht ein wenig versteckt der sogenannte Kaiserstuhl. Heutzutage ist die Aussicht von dort ziemlich zugewuchert, Zwergenhoehle_kleinaber sie wird bestimmt mal wieder von dem davor stehenden Gestrüpp befreit. Bei dem Weg durch die Zwergenhöhle brauchen sich auch Mitmenschen mit Platzangst keine Sorgen machen, da der Durchgang wirklich hoch ist und die Breite hoffentlich kein Problem machen sollte. Schoene_Hoehe_Aussen_kleinAuch wenn der Weg auf der Rückseite nur ein Pfad ist, so gelangt man einfach wieder auf einen Waldweg und schon bald ist der Höhepunkt auf dieser Runde in Form der Schönen Höhe erreicht. Ich selber habe natürlich nicht darauf geachtet, wann man die Räume besichtigen kann und so war ich eine Stunde vor der Öffnung dort. Schoene_Hoehe_innen_kleinEs standen aber schon so einige Leute vor dem Haus und so bot ein netter Herr von dem betreibenden Verein uns eine separate Führung an. Allerdings war außer mir nur noch ein Paar bereit, den Ausführungen zu folgen. Wir haben also unseren Obolus von 2,50 € entrichtet und schon wurden wir mit sehr vielen Informationen bedacht. Ausblick_Schoene_Hoehe_kleinDer erzählende Herr hat die Geschichte und das Leben von Herrn Quandt so gut rübergebracht, dass eine ganze Stunde wie im Fluge vorbei ging. Das Einzige, was wirklich störte, war, dass unsere Geschichtskenntnisse wirklich erbärmlich schlecht waren und wir uns gleich mehrmals geschämt haben.

Von der Schönen Höhe geht es runter in Richtung Wesenitz. Ganz kurz vor der Wesenitz, bevor die Wanderroute nach rechts abbiegt, ist auf der linken Teufelskanzel_kleinSeite die Teufelskanzel in der Smartphonekarte eingezeichnet. Hier muss man für wenige Meter den gekennzeichneten Weg verlassen und den Abstecher unternehmen. Ich empfinde diesen Rastplatz auf der Felsmurmel am Rande der Wesenitz als einen besonderen Platz, auch wenn er bestimmt nichts mit dem Teufel zu tun hat. Man sollte sich auf jeden Fall nicht von der elektronischen Karte verwirren lassen: die Teufelskanzel ist hier, nicht auf der gegenüberliegenden Bachseite. Für die weitere Wanderung geht es also wieder das kleine Stück bis auf den gekennzeichneten Weg zurück und dann knapp oberhalb des Bachlaufs das Tal hinunter. Elbersdorfer_Muehle_kleinZwischendurch passiert man den Johann-Gottlieb-Fichte-Stein und erreicht dann die Elbersdorfer Mühle. Die Mühle war früher eine Mahl-, Schneide- und Ölmühle und wurde das erste Mal im Jahre 1564 urkundlich erwähnt.  Später bekam sie ein Getreidesilo, eine Bäckerei wurde angegliedert und eine Pension eingerichtet. Sie war ein beliebtes Ausflugslokal. Bis 1933 hat man Holz geschnitten, bis 1969 gemahlen und von 1909 bis 1974 wurde auch hier Strom erzeugt. Auch wenn die Mühle heutzutage nicht mehr mahlt, wird das Wasser der Wesenitz seit 2005 wieder zur Stromerzeugung genutzt.

Hier geht es über die Wesenitz hinweg und auf der anderen Seite dann bachaufwärts. Steinbruchsee_kleinNach wenigen hundert Metern fällt auf der rechten Wegseite ein alter Steinbruch auf. Ganz besonders ist, dass der Steinbruch unterhalb des Wasserspiegels der Wesenitz liegt und bei einer Sprengung 1907 vollgelaufen ist. Jetzt ist es ein romantischer Platz, der sehr gerne als Fotomotiv genutzt wird. Es geht weiter der Wesenitz entgegen, bis auf der linken Seite eine Fußgängerbrücke wieder zurück auf die gegenüberliegende Bachseite führt. Dort fällt einem auf der linken Seite die Skulptur einer wasserschöpfenden Nymphe auf. Sehr unterhaltsam ist hier der Text des elektronischen Wanderführers. Anscheinend hat die Herstellung der Skulptur dem Bildhauer so einiges abverlangt.

Die Wanderung führt einmal durch den Schlosspark. Auch wenn man gerade (Mitte 2023) Diana_Schlosspark_Dittersbach_kleinnur durch den Teil südlich des Schullwitzbachs wandern kann, so ist es ein sehr schöner Schlenker mit noch drei weiteren Skulpturen und einem Tempelchen, bei dem man einen guten Blick über den Schlosspark Apollino_Schlosspark_Dittersbach_kleinhat. Dazu sollte man sich das Lied der Posaunenchöre Neuenkirchen und Dittersbach anhören. Es ist mit in dem elektronischen Wanderführer zu finden. Gleich neben dem Tempel geht es wieder aus dem Schlosspark heraus und noch die letzten Meter nach rechts bis zum Ausgangspunkt zurück.

Die Wanderung ist wirklich spitzenmäßig und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Passend zu den einzelnen Stationen kann man jeweils den beschreibenden Text lesen und auch mehrere Sagen und Texte anhören. Bis jetzt konnte ich mir unter dem Begriff Geofencing (virtuelle Grenze auf einem geografischen Gebiet) nichts vorstellen, aber sobald man es einmal ausprobiert hat, ist es klar, was damit gemeint ist. Es gab nur zwei Punkte, die mich noch irritiert haben. Erstens wollte mein IPhone an zwei Stellen einfach nichts mehr anzeigen und ist hässlich hängen geblieben. Das scheint aber eher ein technisches Problem am Anfang einer Neuentwicklung zu sein. Der zweite Punkt hat vielleicht dann doch etwas mit meiner Generation zu tun: Ich verzweifele immer, wenn mir junge Leute in der Natur begegnen, die aber nur auf das Smartphone schauen und nicht die Landschaft genießen. Hier nun war ich selber dabei…

Download file: SCHOENE_HOEHE_AGZ.GPX

Falkenschlucht

Wir sind die Wanderung gleich zwei Mal kurz hintereinander gewandert. In der lokalen Presse wurde von einer neuen, freigeschnittenen Aussicht mit dem Namen „Schöne Aussicht“ berichtet. Tja nur leider waren die Arbeiten noch gar nicht fertig und so mussten wir einen zweiten Anlauf nehmen. Das ist aber bei der Wanderung überhaupt nicht schlimm, da es eine sehr schöne Runde mit interessanten Punkten ist.

Den Start haben wir ins Zentrum von Gohrisch gelegt. Von dem Parkplatz kommend geht es nach rechts (in die Fahrtrichtung Königstein/Pfaffendorf). schoene_Bank_auf_dem_Weg_zur_Schoenen_Aussicht_kleinNach ¼ Kilometer gabelt sich die Straße und für diese Wanderung geht es nach links auf der Pfaffendorfer Straße, wobei auch Pfaffendorf ausgeschildert ist, weiter. Schon wieder nach ¼ Kilometer gabelt sich die Straße erneut und diesmal wandert man auf der rechten Straße (Pladerbergstraße) weiter. toller_Teich_auf_dem_Weg_zur_Schoenen_Aussicht_kleinSpätestens ab hier ist die Wanderung mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert und die Straße ist sehr angenehm ruhig. Nach ungefähr ½ Kilometer erreicht man den Waldrand und folgt weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung. Bis zur Schönen Aussicht passiert man einen netten Teich und gleich mehrere Bänke. Schoene_Aussicht_Richtung_Koenigstein_kleinSehr erfreulich ist, dass der Waldweg annähernd keinen Höhenmeter enthält. Die Schöne Aussicht ist ausgeschildert und auch nicht zu übersehen. Sehr schön sind die unterschiedlichen Sitzgelegenheiten und natürlich der Blick durch einen hölzernen Bilderrahmen auf die Festung Königstein. Diese Stelle fordert einen sehr dazu auf, eine kleine Pause einzulegen.

Von diesem sehr schönen Platz wandert man in südliche Richtung weiterhin der Genieserplatz_an_der_Schoenen_Aussicht_kleingelben Wanderwegmarkierung hinterher. Der Weg steigt ein kleines bisschen an, aber die Aussichten nach rechts auf den Quirl und den Pfaffenstein entschädigen für die paar Höhenmeter. Zwischendurch biegt der gelbe Wanderweg nach links ab und man wandert geradeaus auf dem grünen Strich grüner Strich. Schon bald wird die Gohrischer Straße überquert und dann nach ca. 400 Metern erreicht man eine sehr markante Kreuzung. Hier treffen fünf Waldwege aufeinander, wobei der zweite nach links weiter gewählt wird. Er ist leider nicht markiert, erreicht aber schon nach ein paar Metern (genauer gesagt 150 Metern) den Feldrand und die bekannte Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt. Mit der gelben Wegmarkierung wandert man am rechten Feldrand entlang und netterweise befindet sich hier mindestens eine stabile Bank mit einer sehr netten Aussicht auf Gohrisch und den Lilienstein.

Nach einem ¾ Kilometer quert die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man nach rechts in den Wald folgt. Petrichs_Felsen_kleinDer Weg ist angenehm zu wandern und zwischendurch fällt einem auf der rechten Wegseite eine Felsmurmel auf, die sogar einen Namen hat: Petrichs Felsen. Ab dem Felsen stößt die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt mit zum Wanderweg. Der roten Markierung wird auch weiter gefolgt, wenn der gelbe Strich abbiegt. Schon bald kann man links den Gohrisch und dann auch den Aufstieg sehen. Freie_Sicht_auf_Papstdorf_kleinJetzt geht es aufwärts. Im Herbst 2022 war der Aufstieg bis an die Felsen ohne Bäume und dadurch tauchten Felsen auf, die vorher nicht zu sehen waren. Auf einmal gab es selbst beim Aufstieg schon eine Aussicht in die Landschaft! Aufstieg_Gohrisch_kleinDer Aufstieg auf der südwestlichen Seite des Gohrischs ist schon ziemlich abwechslungsreich. So gibt es Treppen aus Stein und Stahl und mindestens eine Leiter. Dadurch, dass nichts so richtig irgendeiner Norm entspricht, macht der Weg richtig viel abwechslungsreicher_Aufstieg_zum_Gohrischstein-2_kleinSpaß und irgendwie waren wir enttäuscht, als wir schon oben an der Wetterschutzhütte auf die Ebene herausgestiegen kamen. Der Gohrisch ist ein netter Tafelberg, auf dem man an Blick_vom_Gohrischstein_zum_Lilienstein_klein_ohne_Fingermehreren Stellen Aussichten in jeweils andere Himmelsrichtungen entdecken kann. Ganz besonders sehenswert ist die Aussicht auf der genau gegenüber liegenden (also nordwestlichen) Seite. Ein besonderer Punkt ist die Wetterfahne. Die sollte man sich auf jeden Fall etwas genauer ansehen.

Abstieg_durch_die_Falkenschlucht_kleinAuf halber Strecke zwischen der Wetterschutzhütte und der gerade beschriebenen Aussicht befindet sich der Abstieg mit dem Namen Falkenschlucht und genau durch diese soll es jetzt abwärts gehen. Der Abstieg ist zwar nicht von der technischen, aber von der psychologischen Seite etwas schwieriger, Leitern_in_der_Falkenschlucht_kleinda man über eine Leiter in eine dunkle Schlucht absteigt. Der Abstieg ist nicht gefährlich, aber doch ein bisschen herausfordernd. Am Ende der Felsspalte geht es nach links und man passiert den dritten möglichen Auf- bzw. Abstieg. Der ist auch nicht besonders einfach, aber ein bisschen langweiliger als die Falkenschlucht. Weg_in_der_unteren_Falkenschlucht_kleinEs geht weiter abwärts und dieses Teilstück ist mit dem geschwungenen M  vom Malerweg markiert. Nach 150 Metern Weg und 50 Höhenmetern ist das Ende der Treppen erreicht und es geht nach rechts weiter. Der Malerweg ist nach links abgebogen, man folgt aber der Ausschilderung Kurort Gohrisch. In dem Fall ist die Ortschaft und nicht der Felsen gemeint. Die Wanderung führt durch den Stillen Grund bis in die Ortschaft hinein. Damit erreicht man den Startpunkt der Wanderung dann auch wieder.

Uns hat die Wanderung sehr gut gefallen, da so alle Punkte einer schönen Wanderung in der Sächsischen Schweiz (Felsen, gleich mehrere tolle Aussichten, ein kleines bisschen Klettern und überraschend ruhige Wanderwege) enthalten waren. Die Wanderung wird von uns ohne Einschränkungen empfohlen.

Download file: FALKENSCHLUCHT_AGZ.GPX

Gohrischer Malzbrücke

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger über die Wanderkarte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gefahren bin und an einem Eintrag „Gohrischer Malzbrücke“ hängen geblieben bin. Der Eintrag war gleich neben der B172 zwischen Königstein und Bad Schandau. Irgendwie fand ich das schon ziemlich verwunderlich, wenn man schon so häufig an einer Stelle vorbei gefahren ist und gleich neben der Straße etwas Historisches stehen soll, das man noch nie bemerkt hat. Das musste angeschaut werden.

Der beste Ausgangspunkt ist die Zufahrt zum Elbe-Freizeitland in Königstein. Kurz bevor man die Bahngleise vor dem Gelände dieses Freizeitparks überquert, befindet sich eine große freie Fläche der Bundesbahn. Hier kann man perfekt parken, ohne dem Betreiber des Elbefreizeitlands oder dem Restaurant/Hotel Bomätscher die Parkplätze zu klauen. Von dem besagten Parkplatz geht es über die Gleise und dann nach rechts auf der Straße bzw. dem Elberadweg an den Gleisen entlang. Nach ein paar hundert Metern (genauer gesagt 600 Meter) biegt der Weg nach links und dann nach rechts ab. Jetzt ist man auf dem neu gebauten Radweg in Richtung Bad Schandau (flussaufwärts) unterwegs. Obwohl ich jetzt seit der Eröffnung dieses Teilstück des Elberadwegs schon einige Male entlang gewandert bin, so habe ich die Menge der Radfahrer noch nie als unangenehm empfunden. Blick_ueber_die_Elbe_kleinVielleicht fahren ja noch mehr Radfahrer auf der anderen Seite der Elbe, da sich die Karten nicht so schnell aktualisieren. Die Aussicht auf den Fluss ist auf jeden Fall sehr schön und so macht das Wandern viel Spaß. Insgesamt wandert man 1,3 Kilometer an der Elbe entlang, bis auf der rechten Wegseite ein deutlich sichtbarer Tunnel unter der Bahnlinie entlang geht. Als wir den Tunnel durchschritten haben, hing an der linken Tunnelbahnlinie_kleinTunnelwand eine große Tüte mit gebrauchten Sprühflaschen. Vermutlich hat hier jemand einen Zug „verschönert“ und keine Lust gehabt, seinen Müll mit nach Hause zu nehmen. Irgendwie erschließt es sich mir nicht, warum man viel Geld für Farbe ausgibt, um dann hässliche Züge mit noch hässlicheren Gemälden oder Tags zu bemalen. Sehr seltsam.

Nachdem man den Tunnel passiert hat, schaut man erstmal nur auf die Brücke der B172 hoch. Bruecke_der_B172_kleinObwohl ich, wie gesagt, auf der B172 schon so häufig langgefahren bin, ist mir auch noch nie aufgefallen, dass diese Straße hier über eine Brücke geht. Es geht ziemlich steil aufwärts und ein richtiger Pfad ist auch nicht zu erkennen. Trotzdem kommt man ganz gut hinauf und unter der Brücke drunter her. Brueckenlager_Gohrischer_Malzbruecke_kleinAuf der anderen Seite der neuen Brücke steht man dann auf einmal vor den Auflagern der alten Brücke. Leider ist die ursprüngliche Brücke eingefallen, aber man kann auch heute noch sehr gut erkennen, dann es sich um eine Bogenbrücke handelte, die das Wasser aus dem Adlers Gründel durchlassen sollte. Warum auch immer die Brücke Gohrischer Malzbrücke heißt, erschließt sich mir nicht, aber auf jeden Fall sind noch deutlich Teile davon zu erkennen.

Da die Wanderung jetzt schon an ihrem Wendepunkt angekommen ist, empfiehlt es sich, nach rechts den Hang ein Ministück aufwärts zu krabbeln. Dann sieht man auch deutlich, dass in der Verlängerung der Brücke ein alter Geländeeinschnitt vorhanden ist. Die ursprüngliche Straße bzw. Brücke kann nicht besonders breit und höchstens für Pfad_Malzleithen_kleinPferde oder schmale Fuhrwerke geeignet gewesen sein. Hier ist auf jeden Fall deutlich ein Verlauf der ehemaligen Straße in der Landschaft zu erkennen und auch ein Trampelpfad ist heutzutage vorhanden. Dem Pfad folgt man sehr einfach und auf der rechten Seite ist immer der Verkehr der Bundesstraße zu sehen oder zu hören. Je länger man auf dem Pfad unterwegs ist, desto breiter wird er, bis er sogar auf das Maß eines Waldweges wächst. Blick_auf_den_Lilienstein_kleinNach insgesamt 1,3 Kilometern auf dem Pfad/Waldweg erreicht man die erste ernstzunehmende Kreuzung. Hier wandert man geradeaus und es geht mit einem angenehmen Gefälle abwärts. Insgesamt macht der Waldweg 3mal eine Richtungsänderung und dann hat man den Grund der Großen Hirschke erreicht. Es geht nach rechts weiter bis an die Bundestraße. Über sie geht es hinüber, was als Wanderer überhaupt keinen Spaß macht, und dann kann man gleich gegenüber zum Ausgangspunkt weiter wandern.

Das ist keine riesige Wanderung, aber es gibt auch eine ganze Menge Besucher in der Sächsischen Schweiz, die schon wirklich viel gesehen haben und sich über so kleine Entdeckungstouren freuen. Was mich besonders verwundert ist, dass ich tatsächlich der erste bei Google bin, der die Worte Gohrischer Malzbrücke benutzt. Danke Dr. Böhm für diesen schönen Hinweis.

Download file: GOHRISCHER_MALZBRUECKE_AGZ.GPX

Goldene Kanonenkugel

Zum Napoleonstein bei Langenhennersdorf sind wir schon vor ein paar Jahren gewandert, als das Napoleon-Bild am Felsen ganz neu war. Jetzt hat uns ein Leser darauf hingewiesen, dass gleich neben dem Bild auch noch eine goldene Kanonenkugel am Felsen angebracht wurde. Na, das mussten wir uns doch gleich mal anschauen, natürlich in Form einer Wanderrunde.

Da wir die Wanderung an einem Wochenende in der Coronazeit unternommen haben und damit die Besucherzahlen gigantisch waren, mussten wir den Startpunkt an eine Stelle legen, an der nicht ganz so viele Mitmenschen auf die Idee kommen ihr Fahrzeug abzustellen. Dazu eignet sich z.B. Langenhennersdorf. Die Ortschaft wird von den meisten Wanderern vollkommen ignoriert und dadurch findet man hier immer einen Parkplatz. Gleich neben dem Kindergarten an der Hauptstraße sind ein paar Stellplätze und da die geplante Wanderung hier entlang gehen sollte, war das schon mal perfekt. Von dem Parkplatz kommend, führt die Wanderung auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich nach rechts (bergauf) auf der Hauptstraße entlang. Schon nach wenigen Metern (70 Meter) verlässt der gelb markierte Wanderweg die Hauptstraße und es geht nach links auf einem schmalen Weg aufwärts. Der Wanderweg überquert sehr bald die Straße Am Berg und führt dann neben der Kirche aus dem Ortschaft heraus. Hier geht es an das größte Stück Aufstieg. Nach ½ Kilometer und 90 Höhenmetern erreicht man die Hohe Straße, die für ganz wenige Meter (50 Meter) nach links gewandert werden muss. Dann geht es gleich an der ersten Möglichkeit nach rechts rein. Nach wenigen Metern gabelt sich der Waldweg und es geht nach rechts der gelben Wanderwegmarkierung hinterher. An der nächsten Möglichkeit wird die gelbe Markierung verlassen und es geht rechts auf einem Waldweg parallel zu Landstraße weiter. Dieser unscheinbare Weg wird in den guten Wanderkarten von Rolf Böhm (www.boehmwanderkarten.de) auch Schneise 39 genannt. Nach ein paar hundert Metern endet der Weg an einer asphaltieren Straße. Links befindet sich die Lehrausbildungsstätte von Sachsenforst und die Wanderung geht nach rechts auf der Zufahrt bis zur Landstraße (Hohe Straße), die mal wieder überquert wird. Napoleonaussicht_Langenhennersdorf_kleinGleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es wieder in den Wald. Hier ist der Napoleonstein auch schon ausgeschildert. Man wandert in die linke hintere Ecke der Wiese und dann auf einem kleineren Waldweg bis zur gut sichtbaren Napoleonaussicht. Von der Aussicht hat man einen Blick auf Langenhennersdorf und die Landschaft dahinter.

Links von dem Felsen befindet sich das mannshohe Bild von Napoleon. Blick_ueber_Langenhennersdorf_kleinEigentlich finden wir Graffitis, die irgendwelche Irren wild an jegliche Flächen schmieren, gar nicht toll, ganz besonders nicht in der Sächsischen Schweiz. Dieses Graffiti ist aber eher ein Gemälde. Ich würde auch mal tippen, dass es von einem echten Profi, der womöglich einen richtigen Auftrag hatte, erstellt wurde. Dazu passt, dass jetzt gleich neben dem Bild eine faustgroße Eisenkugel befestigt wurde und eine nette Erklärungstafel hängt. Beide sind sehr professional hergestellt und ordentlich befestigt. Der Inhalt der Tafel ist:

goldene_Kanonenkugel_kleinDie goldene Kanonenkugel, die NAPOLEON am 15. September 1813 töten sollte
Von dieser Felskanzel aus beobachtete Napoleon den Aufmarsch seiner Truppen nach der Schlacht bei Kulm. Die gegnerische russische Kriegspartei hatte den Plan gefasst Napoleon direkt auszuschalten. Nach dem Kriegsrecht durften nur goldene oder silberne Kugeln einen Kaiser töten.
Tafel_zur_goldenen_Kanonenkugel_kleinAls Napoleon auf der Felskanzel erschien, gab der russische Geschützführer die erforderliche Richtungsangabe an den Richtkanonier weiter. Der hatte jedoch zu viel Wodka getrunken, denn die goldene Kugel verfehlte das Ziel und schlug weit neben Kaiser Napoleon ein. Nach über 200 Jahren hat man nun die goldene Kanonenkugel gefunden. Sie trägt die Kaiserkrone und das Wort „Napoleon“ in Kyrillischer Schrift. Auf der Rückseite hat sich der Richtkanonier „Igor Paroschkin“ verewigt mit dem Zusatz „Napoelon – Tod“.
Dem Kaiser brachte sie Glück und jedem, der die Kugel zart berührt wird das Glück ebenfalls hold sein. Demjenigen jedoch, der die Kugel in Besitz nehmen will, wird nichts Gutes widerfahren.

Natürlich ist es ein Märchen, aber aus unserer Sicht sehr gut gemacht und eine nette Abwechslung bzw. Anregung.

Die Wanderung soll als nächstes zum Labyrinth führen. Der beste Weg dafür ist nach links (Süd-Osten) an der Felskante entlang. Auch wenn der Pfad immer mal wieder so aussieht, als wäre er zu Ende, so geht er immer weiter und endet dann auf der Hohen Straße. Mit dieser Wanderung ist uns ein vollkommen unscheinbarer Pfad auf der gegenüberliegenden Seite der Straße aufgefallen. Wenn sich der Weg gabelt, wandert man nach rechts weiter parallel zur Straße. Der Pfad steigt nach ein paar Metern zwischen ein paar Felsen abwärts und man landet auf der Wiese vor dem Parkplatz Labyrinth. Auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes beginnt der Labyrinthweg. Markiert ist der asphaltierte Weg mit einem grünen Punkt grüner Punkt und einem „L“. Er führt ½ Kilometer sehr angenehm durch den Wald, bis nach links die erste Möglichkeit abbiegt. Es geht ein paar wenige Stufen bis hoch zum Eingang des Labyrinths. Die Strecke durch das Labyrinth ist durchnummeriert und man sollte sie sich nicht entgehen lassen. Auch Erwachsenen macht der Weg riesig viel Spaß. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Sächsische Schweiz mal wieder vollkommen überlaufen ist und sehr viele Eltern mit ihren Kindern nach draußen gehen. Dann ist es nur lustig, wenn man Spaß dran hat, Kinder zu beobachten, die noch nie in der Natur waren und Eltern, die ihren Kindern überhaupt nichts zutrauen. Da kann man noch so viel über Helikoptereltern lesen, hier erkennt man sie sofort.

Vom Labyrinth geht es über die Treppen an der östlichen Seite zurück bis auf den bekannten Labyrinthweg. Hier muss man ein paar wenige Meter nach rechts wandern, um dann nach links in Richtung Bernhardstein/Bielatal weiter zu wandern. Der Waldweg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert. Nach etwas mehr als 300 Metern biegt der blau markierte Wanderweg sehr unscheinbar nach rechts ab. Hier beginnt der Aufstieg auf den Bernhardstein. Sanduhren_am_Bernhardstein_kleinSehr interessant sieht die rechte Felswand aus. Sobald man sie erreicht hat, sieht man auf Augenhöhe ganz viele tiefe Löcher und Sanduhren. Es ist deutlich zu erkennen, dass hier eine weichere Sandschicht vorhanden Blick_vom_Bernhardstein_kleinist und diese mit den Jahrtausenden herausgespült wurde. Ganz kurz vor der oberen Aussichtsebene befindet sich auf der rechten Seite eine große Bank, die in den Sandstein gemeißelt wurde. Der schönere Platz ist aber die eigentliche Aussicht. Von hier kann man zu allen Tafelbergen der Sächsischen Schweiz blicken. Es ist einfach nur wunderbar und meistens auch ein sehr ruhiger Ort.

Von der Aussicht steigt man die 2 Höhenmeter bis zur Felsbank wieder ab und dann geht es nach links der blauen Wanderwegmarkierung hinterher. Zwischendurch kann man ein paar Meter nach links absteigen. Hier ist der Taufstein von 1851. Die erklärende Tafel sagt aus: Taufstein; Als Kuriosum wurde überliefert: Unter dieser Felswand ließ im Jahre 1851 ein Engländer, welcher als Gast auf dem Hermsdorfer Rittergut weilte, ein Kind mit Jordanwasser taufen.

Gleich unter dem Überhang befindet sich eine uralte Tafel, die man nur noch schlecht entziffern kann. Zum Glück hilft einem aber eine der typischen grünen Tafeln mit dem Inhalt weiter: Am 29. Mai 1901 weihte die Sektion „Schweizermühle u. Umg.“ des Gebirgsvereins für die Sächs. Schweiz die Gedenktafel für ihren vor zwei Jahren verstorbenen ersten verdienstvollen Vorsitzenden an seinem Lieblingsplatz, dem sog. „Taufstein“. „Dem Andenken des einstigen Begründers und langjährigen 1. Vorsitzenden, Herrn Mühlenbesitzer Johann Wilhelm Kopprasch in Hermsdorf aus Dankbarkeit gewidmet von der Sektion Schweizermühle u. Umgebung des Gebirgsvereins für die Sächs. Schweiz“ 29. Mai 1901.

Nachdem man die paar Meter wieder aus der Grotte hochgestiegen ist, folgt man weiter der blauen Wanderwegmarkierung nach links. Schon nach wenigen Metern findet man die nächste Tafel. Diese klärt über einen Kriegsverlauf im Bereich der Hohen Straße/Forststraße auf. Der Inhalt der Tafel ist:
Franzosenschanzen 1813; Während der napol. Befreiungskriege befand sich im Sept. 1813 auf der „Breiten Heide“ nord-östl. von Langenhennersdorf ein großes französ. Truppenlager. Seine Hauptzugänge waren „verschanzt“, auch der „Kegelstein“ („Bernhardstein“) wurde zum Schutz der „Hohen Straße“ in diese Verteidigungslinie einbezogen. Sappeure (Bausold.) der 42. Div. Mouton Duvernet holzten die südöstl. Hänge des „Kegelsteines“ ab und errichteten Baum- u. Astverhaue sowie Barrikaden aus Felsbrocken. Nach dem Rückzug der Franzosen Anfang Oktober 1813 (Gefechte in Hermsdorf, heute Bielatal – Massengrabfund 1957) wurden die Verhaue u. Sperren von der Bevölkerung „geschleift“, die Kahlschläge wieder aufgeforstet und so sind heute auf dem Plateau beim „Bernhardstein“ keine Spuren dieser militärgeschichtl. Episode mehr vorhanden.

Man folgt der blauen Wanderwegmarkierung und schon bald passiert man den Friedhof von Bielatal. Der Wanderweg tritt aus dem Wald heraus und es geht auf Bielatal zu. 100 Meter hinter dem Ortseingang befindet sich auf der linken Straßenseite ein größerer Parkplatz und rechts ein paar Hallen, die wie eine Kälbermastanlage aussehen. Noch vor den Hallen bzw. dem Gelände führt eine Zufahrt hoch. Der Weg soll Nikoldsdorfer Weg heißen und passiert die Hallen, ohne das eigentliche Gelände zu betreten. Auf der gegenüberliegenden Grundstücksseite geht es an einer Schranke aufs Feld hinaus. Hier standen zu unserem Wanderzeitpunkt einige Kühe, die uns irgendwie ziemlich überrascht anschauten. Anscheinend kommen auf dem Feldweg nur selten Wanderer vorbei. Nachdem man 120 Meter an den Kuhweiden vorbei gewandert ist, erreicht man eine Kreuzung. Hier ist eine Möglichkeit rechts weiter zu wandern. Damit umgeht man das Wandern auf der Landstraße, die vor einem entlang führt. Die ersten paar Meter führen über die bekannte Kuhwiese und dann wird ein kleines Stück Wald passiert. Gleich hinter dem Wald ist in der Landschaft auf der linken Wegseite ein deutlicher Weg zu sehen, aber praktisch endet der Weg heutzutage an der Leitplanke. Hier gibt es die ordentliche Variante und man geht den Weg weiter bis zum Ende an der Straße oder man schwingt die Beine und übersteigt die Leitplanke mal eben. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kann man dann auch gut sehen, warum am Hang ein deutlicher Einschnitt in die Landschaft zu sehen ist. neugestaltete_alte_Eisenstrasse_kleinVon der Landstraße (Pirnaer Straße) zweigt die Alte Eisenstraße ab. Im Herbst 2020 wurde dieser Feldweg sehr gut ausgebaut. Irgendwie haben wir keinen Grund für diesen Luxusausbau erkannt, da am Ende einfach nur Wiese ist, aber irgendwelche schlauen Leute werden sich dazu schon Gedanken gemacht haben. So gründlich wie diese Arbeiten jetzt schon ausgesehen haben, wird der Preis bei so einigen hunderttausend Euro liegen. Hoffentlich wird wenigstens ein ordentlicher Fahrradweg dabei entstehen.

Die 1. Bauetappe endet nach etwas mehr als 600 Metern mit Erreichen eines schmalen Waldstückes. Dieses wird auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt durchschritten und nach 300 Metern erreicht man eine Linkskurve. Hier stößt auch gut sichtbar ein anderer Weg von rechts hinzu. Genau an dieser Stelle ist auch in allen Wanderkarten ein weiterer Feldweg nach rechts zum ehemaligen Kalbenhof eingezeichnet. Nachdem der Gebäudekomplex vor ein paar Jahren abgerissen wurden, scheint auch der Feldweg verschwunden zu sein. An der Farbe der Wiese kann man aber immer noch erkennen, wo der Feldweg damals lang ging. Wer sich auf das Experiment nicht einlassen möchte, kann auch einfach der grünen Wanderwegmarkierung weiter folgen und erreicht nach einem kleinen Haken alter_Brunnenschacht_Kalbenstall_kleinauch das ehemalige Gelände des Kalbenhofs. Vom Kalbenhof sind nur noch die großen Bäume und ein Brunnen übrig geblieben. Der Brunnen soll 20 Meter tief sein und eine Sage erzählt, dass es von dem Brunnen einen geheimen Gang bis zur Kirche in Langenhennersdorf geben soll.

Wenn man von dem Gelände des Kalbenhofs auf den Feld- bzw. den grün markierten Wanderweg grüner Punkt tritt, so geht es nach rechts weiter. toller_Feldrain_kleinDer Ebschenweg führt an einem richtig breiten Feldrain entlang und erreicht dann die Landstraße zwischen Langenhennersdorf und Bahra. Hier könnte man auch einfach an der Straße entlang bis zum Ausgangspunkt zurück wandern, aber eine Wanderung über eine Landstraße zu unternehmen macht überhaupt keinen Spaß. Suehnekreuz_in_Langenhennersdorf_kleinDeshalb geht es einfach nur über die Straße hinweg und auf dem Feldweg parallel zum Ortsrand entlang. Nach 1 ¼ Kilometern erreicht man den Waldrand und es geht nach rechts weiter. Kurz nachdem man eine kleine Wiese überquert hat, erreicht man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, auf der es in Richtung Langenhennersdorf weiter geht. Schon bald erreicht man die Ortschaft und man wandert die letzten Meter nach rechts auf der Hauptstraße.

Damit ist eine nette Wanderung zu Ende gegangen, die zwar nicht mit so typischen Höhepunkten der Sächsischen Schweiz ausgestattet ist, aber im Fall eines vollkommen überfüllten Nationalparks ist das eine super gute Runde, auf der einem kaum ein Wanderer begegnet.

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Nachtwanderung Haselmausbaude

Diese Wanderung ist keine von den typischen Wanderungen auf unserer Webseite. Sie setzt sich eigentlich aus drei Teilen zusammen. Zuerst geht es bis zur Haselmausbaude, dann von dort bei Dunkelheit zur Grenzbaude, dem Taubenteich und zurück zur Haselmausbaude. Das letzte Teilstück geht dann wieder von der Haselmausbaude zum Ausgangspunkt zurück.

Der Startpunkt liegt an dem kostenlosen (zumindest 2020) Parkplatz zwischen Cunnersdorf und Kleingießhübel. Ich habe diese Runde mit meinen beiden fast erwachsenen Töchtern unternommen und irgendwie sahen wir mit unseren riesigen Rucksäcken und den Isomatten bestimmt so aus, als ob wir den Forststeig bewältigen wollten. Hochsitz_S169_kleinWenn man von dem Parkplatz kommt, geht es nach links und dann sofort wieder in Richtung Wald. Die ersten paar wenigen Meter bis zum Wald sind mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert. Die Wanderwegmarkierung verlässt aber gleich mit Erreichen des Waldrandes den Weg und jetzt geht es einfach unmarkiert weiter gerade auf dem Oberen Buchweg. Nach insgesamt 1 ½ Kilometern passiert man die Cotta-Eiche auf der rechten Wegseite und wandert weiter auf dem gut ausgebauten Waldweg namens Lindhornweg. Von der Eiche bis zur Trekkinghütte Haselmausbaude ist es noch ein Kilometer und schon ist der erste Teil der Wanderung bewältigt. Von dem gut ausgebauten Lindhornweg ist die Hütte gut auf der rechten Wegseite zu sehen und nur, wenn man schon den ersten Teil im Dunkeln unternehmen würde, wäre die Gefahr groß, dass man dran vorbei wandert. Als wir an der Hütte ankamen, saß bereits ein sehr nettes Paar am Tisch und wir konnten uns darüber freuen, dass der Ofen schon wohlige Wärme ausstrahlte. Wunderbar, bei doch ziemlich herbstlichem Wetter draußen. Zuerst haben wir uns mit den beiden darauf geeinigt, welchen Platz wir in dem Schlafboden belegen und dann den ersten Teil unseres Abendessens zu uns genommen.

Nachdem es fast vollständig dunkel war, haben wir uns auf die 2. Etappe gemacht. Hauptziele waren die Trekkinghütte Grenzbaude und der Biwakplatz am Taubenteich, um einfach mal zu schauen, ob auch dort Wanderer übernachten. Also ging es von der Haselmausbaude nach rechts auf dem Lindhornweg weiter. Schon nach wenigen hundert Metern steht am Weg eine Tafel, die auf die ehemalige Siedlung Stolzenhain hinweist, aber irgendwie haben wir sie im Dunkeln nicht gesehen. Der Forstweg macht einen Bogen nach rechts und man wandert auf der Auerhahnschneise weiter in Richtung Deutsch-Tschechische Grenze. An dieser Stelle war es zu unserer Wanderzeit dort stockduster und auf einmal leuchtete ein Licht durch den Wald. Aufgehender_Vollmond_kleinFür uns war es klar, dass es sich um die Grenzbaude handeln müsste, aber je weiter wir gingen, desto klarer wurde uns, dass es sich um den Mond (fast Vollmond) handelte. Ungefähr nach einem Kilometer auf dem Forstweg erreicht man eine Kreuzung, an der sich der Weg gabelt. Man hält sich rechts und gleich gegenüber ist auch schon die Trekkinghütte Grenzbaude ausgeschildert. 200 Meter hinter dem kreuzenden Forstweg erreicht man diese Hütte. Als wir die kleine Tour unternommen haben, saßen nur zwei Männer draußen und waren doch ziemlich überrascht, als drei weitere Besucher vor ihnen standen. Die beiden hatten die 1. Etappe des Forststeigs hinter sich und schauten super freundlich drein.

Nach einem netten Gespräch sind wir dann wieder die paar Meter bis zu dem breiten Forstweg zurück gewandert. Dieser Weg, der parallel zur Grenze verläuft, ist mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und es geht ihm nach links weiter hinterher. Am Tag ist es viel einfacher, die Wanderwegmarkierungen zu erkennen und so haben wir uns gefreut, dass wir mit drei ordentlichen Taschenlampen unterwegs waren. Warnschild_Taubenteich_Munitionsbergung_kleinEinen ordentlichen Schreck haben wir dann kurz vor dem Taubenteich bekommen. Hier hingen mindestens zwei Warnschilder, die auf Munitionsbergung hinwiesen. Am meisten hat uns das mittlere Symbol, Warnung vor explosiven Stoffen, beunruhigt. Wir waren etwas verunsichert, was sich denn hier ganz hinten an der Grenze so im Wald versteckt, aber auf dem Forstweg haben wir uns so einigermaßen sicher gefühlt. Schon nach wenigen Metern tauchte dann auf der linken Seite der Taubenteich auf und, als wir da lang gewandert sind, der Feuerschein eines Lagerfeuers. Das ist an der Stelle tatsächlich erlaubt und signalisierte uns, dass auch hier Mitmenschen sind. Insgesamt waren es acht Leute, die dort übernachteten. Ein herrlicher Duft von gegrillten Würstchen hing über der Stelle. Wir waren kurz vor einem Raubüberfall, weil es einfach so lecker roch. Auch diese Gruppe war super nett und freute sich über den nächtlichen Besuch.

Für den Rückweg geht es erstmal auf dem bekannten Weg mit der gelben Markierung gelber Strich ½ Kilometer zurück, bis nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich abbiegt. Die Wanderung führt über den sehr angenehm zu wandernden Taubenbrandweg. Für eine Nachtwanderung ist es schon sehr angenehm, wenn es über einen etwas breiteren Weg geht. Nach 1 ½ Kilometer wechselt der Name des Weges in Gebackenebirn-Straße. Das merkt man überhaupt nicht, aber eine Tafel (die man auch sehr gut im Dunklen sieht) weist auf diesen Umstand hin. In diesem Bereich der Wanderung hatten im Herbst 2019 die Wildschweine den Weg ordentlich auf den Kopf gestellt und das Wandern war etwas schwieriger. Der Weg war immer noch sehr gut zu erkennen, aber wir mussten schon ganz schön aufpassen, um nicht im Matsch zu landen. Eigentlich könnte man die Wanderung ein kleines Stück abkürzen und nach etwas weniger als einem Kilometer nach rechts abbiegen. Da wir aber nur einen zugewucherten Waldweg entdeckt haben, sind wir lieber auf dem Weg bis zur Matthias-Otto-Eiche weiter gegangen. Damit sind wir auf der Gebackenebirn-Straße 1 ¼ Kilometer gewandert und dann im spitzen Winkel nach rechts abgebogen. Dieser Weg ist wieder sehr gut ausgebaut und man wandert bis zum Ende ½ Kilometer. Hier erreicht man wieder den schon bekannten Lindhornweg, was man aber in der Dunkelheit nicht so richtig gut erkennen kann, und es geht nach links noch 150 Meter weiter. Da wir an dem überdachten Außenplatz eine der Campingleuchten aufgehangen hatten, war es für uns super einfach, wieder zur Haselmausbaude zurück zu finden.

Zu unserer großen Überraschung hatten sich unsere beiden Mitbewohner schon in die hinterste Ecke des Schlafbodens verkrochen und so haben wir ganz leise draußen den Abend genossen. Es ist ganz schön erstaunlich, wie leise so ein Wald in der Nacht sein kann. Haselmausbaude_Morgens_frueh_kleinObwohl wir normalerweise immer die ersten sind, die aus ihrem Schlafsack kriechen, war es diesmal die Mitbewohnerin. Damit hatten wir nicht mehr mit der Befürchtung zu kämpfen, dass wir jemanden wecken. Nachdem wir alle unsere Sachen eingepackt hatten, haben wir uns auf die 3. Etappe gemacht. Seitenansicht_Haselmausbaude_kleinDiese ist einfach, da es auf dem bekannten Hinweg wieder zurück geht. Wir haben uns ein wenig gesputet, da wir zu Hause in großer Runde frühstücken wollten. Nachdem wir den Parkplatz erreicht hatten, haben wir auf dem Nachhauseweg noch einen kurzen Zwischenstopp in der Cunnersdorfer Bäckerei gemacht und sind sehr zufrieden nach Hause gefahren.

Uns hat die Runde richtig viel Spaß gemacht und es ist eine sehr interessante Erfahrung, durch einen sehr dunklen Wald zu wandern und auch dabei die Orientierung zu behalten. Falls jemand diesen Ausflug nachmachen möchte, noch zwei wichtige Hinweise: Die Trekkinghütten sind leider im Winter geschlossen und man benötigt ein Ticket für die Hütten. Da sich diese Daten (Öffnungszeiten und Preise) ändern, sollte man vor Antritt zu der Runde kurz bei der offiziellen Seite der Hütten vorbeischauen: www.sbs.sachsen.de.

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Rund um Papstdorf

Ziemlich viele Besucher der linken Elbseite bzw. des Bereiches des Papststeins/Gohrischs wandern nur einmal auf die beiden Felsen und dann sind sie auch schon wieder weg. Wir haben uns aber eine Runde ausgedacht, bei der noch so ein paar andere schöne Aussichten mitgenommen und natürlich auch die beiden Felsen nicht ignoriert werden.

Als wir die Wanderung unternommen haben, war der kostenpflichtige Parkplatz zwischen den Felsen (Papststein/Gohrisch) schon komplett voll. Unser Ziel war der Parkplatz vor Kleinhennersdorf. Hier parkten gerade mal vier Autos und dazu dann auch noch kostenlos. Von diesem Parkplatz startet die Wanderung nach rechts. Die ersten 300 Meter erfolgen auf einer Zufahrtsstraße, bis nach links der Malerweg bzw. der rote Strich roter Strich abbiegt. Hier wird der Wanderweg sehr angenehm, da man schön am Waldrand entlang geht und die Ruhe genießen kann. Links des Weges befinden sich zwei Tümpel, die als Biotop gekennzeichnet sind. Nachdem man ein paar hundert Meter ganz leicht Brennesselhuette_kleinansteigend gewandert ist, sieht man eine Trampelspur, die quer über die Wiese geradewegs auf die gegenüberliegende Seite führt. Damit gelangt man an den schönen Rastplatz namens Brennnesselhütte. Man kam natürlich auch ganz ordnungsgemäß dem Weg immer am Waldrand folgen. Die Wanderung führt auch von der Brennnesselhütte weiter am Waldrand entlang. Wildgehege_Papstdorf_kleinSchon hinter der nächsten Kurve versteckt sich ein nette Überraschung in Form eines Damwildgeheges. Das Gehege gibt es schon seit vielen Jahren, aber erst in den letzten Jahren sind die Tiere richtig zutraulich geworden und bleiben auch am Zaun stehen, wenn man angewandert kommt. Auf jeden Fall sehen sie wirklich süß aus und deshalb trifft man hier auch immer mal wieder Familien, damit die Kleinen wenigstens mal solche Tiere einigermaßen aus der Nähe gesehen haben.

Die Wanderung verlässt das Gehege in der Spitzkehre, wo eine kleine Holzeisenbahn und ein schickes Vogelhaus stehen und man folgt der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt nach rechts. Nach ein paar Metern im Wald geht es an den Aufstieg hinauf zum Papststein. Blich_an_der_Seite_vom_Papststein_kleinDer Aufstieg erfolgt über so einige Stufen, die wir aber seltsamerweise nicht als sehr unangenehm empfunden haben. Immerhin geht es 50 Höhenmeter aufwärts, um dann von der südlichen Spitze des Papststeins nach vorne zu wandern. Obwohl das Felsband wirklich breit genug ist, befindet sich in Richtung Felskante ein sehr stabiles Geländer. Nach ¼ Kilometer auf dem Felsen erreicht man die Gaststätte. Hier kann man sich ganz nett und mit einer ordentlichen Aussicht stärken. Die Blick_in_Richtung_Gohrisch_kleinGaststätte ist aber nicht der höchste Punkt, sondern das Plateau hinter der Gaststätte. Hier sollte man auf jeden Fall einmal hochsteigen, da man sonst gleich mehrere lohnenswerte Ausblicke verpassen würde. Von den Aussichten kann man schön über Papstdorf rüber zu den Zschirnsteinen, auf den dichten Wald Richtung Grenze und das nächste Ziel namens Gohrisch blicken. Obwohl diese Aussichten sehr einfach zu erreichen sind, verirren sich hierher nur ungewöhnlich wenige Wanderer.

Für die weitere Wanderung geht es zuerst wieder runter auf die Ebene der Gaststätte und dann neben dem Gebäude weiter in westliche Richtung. Auch hier kommen noch mehrere sehr schöne Aussichten, die man nicht auslassen sollte. Der Abstieg vom Papststein erfolgt dann über eine lange Treppe, die überraschenderweise mit Beleuchtung ausgestattet ist. Am Ende der Treppe stößt man auf den Parkplatz zwischen dem Papststein und dem Gohrisch. Gleich auf der gegenüberliegenden Seite geht es an den nächsten Aufstieg. Diesmal ist es der Schutzhuette_Gohrisch_kleinGohrisch und der Aufstieg ist mit dem „M“ für Malerweg markiert. Hier sind schon etwas anspruchsvollere Teilstücke enthalten, z.B. geht es auch mal über eine stabile Leiter aufwärts. Nach dem Aufstieg fällt einem sofort die gut gepflegte Schutzhütte auf. Auch wenn es eigentlich schon in der Mitte des Felsens wieder hinunter geht, Felsen_auf_dem_Gohrisch_kleinsollte man unbedingt noch bis zum westlichen Ende des Felsens wandern. Der Weg dorthin ist deutlich zu erkennen, aber auch mit ein paar leichten Klettereinlagen versehen. Gleich an der sehenswerten Wetterfahne steht man an einer sehr schönen Aussicht in die Richtung der Tafelberge und der Vorderen Sächsischen Schweiz.

Jetzt geht es an den Abstieg. Dafür ist es vollkommen egal, welchen der beiden südlichen Abstiege man wählt, da beide unterhalb des Felsfußes wieder aufeinander treffen. Der westlichere Abstieg führt ein kurzes Stück durch eine Höhle, aber beide Abstiege gehen jeweils über eine kurze Leiter abwärts. Unten angekommen folgt man dem Malerweg noch ein paar Stufen abwärts, bis die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich quert. Hier wird der Malerweg verlassen und es geht links auf der gelben Markierung weiter. Schon bald erreicht man die Landstraße zwischen Gohrisch/Papstdorf und Cunnersdorf, die man einfach nur überquert und auf der gegenüberliegenden Seite der gelben Wanderwegmarkierung weiter folgt. Paststein_von_unten_kleinDer gelb markierte Wanderweg passiert eine Kleingartenanlage und man biegt nach rechts an den Waldrand ab. Kurz dahinter haben wir bei unserer Tour übersehen, dass der gelb markierte Wanderweg irgendwo in den Wald abbiegt und so sind wir einfach immer weiter am Waldrand entlanggegangen. Überraschenderweise hat das super gut geklappt und man hat die ganze Zeit einen schönen Blick über die Felder in Richtung Papstdorf. Nach einem kurzen Abschnitt, der dann doch noch durch einen Zipfel Wald geht, gelangt man auf einen asphaltierten Weg, der auf das Feld herausführt. Schon nach wenigen Metern stößt man auf eine Fahrstraße, auf der man für diese Wanderung nach links weiter wandert. Die Straße ist eine der beiden Zufahrten zum Kinder- und Jugenddorf ERNA, in dem immerhin 240 Betten stehen. Aber Kinder und Jugendliche fahren selten Auto und so kann man ganz gut ungestört über die Straße wandern. Nach einem Kilometer endet diese Straße und man wandert nach links noch ein paar wenige Meter weiter. Schon bald befinden sich auf der rechten Straßenseite ein paar Sträucher und ein Wegweiser zum Kohlbornstein. Auch wenn sich dieser Felsen von dieser Seite gesehen gut versteckt, ist es ein sehr lohnenswertes Ziel mit einer super schönen Aussicht. Der Zugang und Aufstieg erfolgt über einige natürliche Stufen und ein längeres Stück Pfad über den Felsen. Am östlichen Ende erreicht man die Aussicht, von der man über das Tal mit der Ortschaft Krippen rüber zu den Schrammsteinen blickt. Der Kohlbornstein ist irgendwie ein Geheimtipp, vermutlich liegt es daran, dass der Felsen ganz alleine auf der Ebene steht und man immer erst ein paar Kilometer zum nächsten Punkt wandern muss.

Nachdem man sich satt gesehen hat, geht es wieder über den gleichen Pfad herunter von dem Felsen und dann nach rechts auf der roten Wanderwegmarkierung roter Punkt in Richtung Kleinhennersdorf/Krippen. Ganz kurz bevor man die Straße zwischen Kleinhennersdorf und Krippen erreicht, biegt der rot markierte Wanderweg im spitzen Winkel nach links ab und man wandert parallel zur Straße bzw. dem Liethenbach aufwärts. Nach ein paar hundert Metern erreicht man das Gelände der Liethenmühle, bei der man schön draußen sitzen und sich stärken kann. Muehlteich_Liethenmuehle_kleinÜberraschend ist die Jahreszahl an dem hinteren Gebäude. Dort steht unter dem Namen der Text „geb. 1572“. Das ist doch ein respektables Alter. Durch das Gelände wandert man hindurch, um am oberen Ende die ursprünglichen Mühlteiche zu passieren. Der Wanderweg steigt weiterhin an und nach 400 Meter hinter der Liethenmühle erreicht man die ersten Häuser von Kleinhennersdorf. Der rot markierte Wanderweg biegt schon nach wenigen Metern im bewohnten Gebiet nach links ab und nach sehr kurzer Strecke hat man den Ortsrand erreicht. Hier bietet sich super gut ein Pfad nach rechts am Zaun des letzten Grundstücks an, um die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt am Parkplatz Kleinhennersdorf zu gelangen.

Uns hat die Runde sehr gut gefallen und sie ist uneingeschränkt empfehlenswert. Wir fanden, dass alles auf der Wanderung für eine schöne Runde in der Sächsischen Schweiz enthalten war: reichlich Felsen, ein paar schöne Aussichten, der größte Teil der Strecke ist angenehm ruhig und ein bisschen Spannung durch den Abstieg vom Gohrisch ist auch enthalten. Wenn man die Wanderung nicht an einem der besucherstarken Wochenenden unternimmt, dann ist sie auch perfekt.

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Walderlebniszentrum

Es gibt immer mal wieder Zeiten in der Sächsischen Schweiz, in denen man merkt, dass die Mitmenschen ein paar Tage mehr Zeit haben und dann gerne die Natur erleben wollen. So geschieht das an jedem langen Wochenende, oder wenn das Wetter wieder perfekt ist, im Frühjahr. Dann ist die Landschaft in den beiden Nationalparkbereichen zwar auch wunderbar, aber praktisch macht es nur noch begrenzt Spaß, wenn man keinen Parkplatz mehr findet oder auf den Schrammsteinen an den Engstellen im Stau steht. Aber zum Glück gibt es noch so einige andere Regionen mit wunderschöner Landschaft im Landkreis Sächsische Schweiz. Einer der vollkommen ruhigen Bereiche sind die Nikolsdorfer Wände bei Leupoldishain. Einkaufswagen_fuer_Bergleute_kleinAuch dort gibt es schöne Sandsteinfelsen, Schluchten und nette Aussichten in die Landschaft. Also los geht’s am zentralen Parkplatz/Bushaltestelle in Leupoldishain. Gleich am Parkplatz erinnern ein Hunt („Einkaufswagen“ für Bergleute) und eine Umlenkrolle_Wismut_Schacht_398_kleingroße Seilscheibe vom Bergwerk Königstein an den ehemaligen Hauptarbeitgeber von Leupoldishain. Auch erklärt eine sehr gut gemachte Tafel die Details des Uranbergbaus und die darauffolgende Sanierung. Ganz schön beeindruckend ist die Zahl ganz am unteren Ende der Erklärung: Die Sanierung des Bergwerks hat bis Ende 2015 schon insgesamt 1 Milliarde € gekostet und in einem Zeitungsartikel der SZ vom 15.04.2019 wird von weiteren 100 Jahren Zeit für die Sanierung geschrieben.

Das soll uns aber nicht von einer schönen Wanderung abhalten und so geht es von der Ausstellung nach links (wenn man von vorne auf die Exponate schaut) der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinterher. Schon bald (nach 80 Metern) biegt der Wanderweg nach rechts ab, passiert über eine neugebaute Brücke ein Minibächlein und führt dann an der nördlichen Seite der Nikolsdorfer Wände entlang. Zwischendurch wechselt man auf die Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt, die dann auf einer ungewöhnlichen Straße (viel zu breit und gepflastert) landet. Gleich an dieser Stelle erreicht man auch den Zugang zur Aussicht Stelzchen. Der Aufstieg hoch auf die Aussicht ist schnell bewerkstelligt und bietet die erste nette Stelle zum Verweilen an.

Nach dem Abstieg wandert man auf der breiten Straße nach rechts weiter. Hier passiert man den Campingplatz Leupoldishain und wenige hundert Meter dahinter das Walderlebniszentrum. Hier sind einige Stationen, die den Wald spielerisch erklären. Barfusspfad_kleinSelbst unsere sonst so feine, 15-jährige Tochter hat mehrere der Stationen ausprobiert und Gefallen an ihnen gefunden. Besonders gut kamen die Geschicklichkeitsstation, der Barfußpfad und die Ameisenstation an. Gleich an dem eigentlichen Gelände befinden sich zwei unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten. Einerseits kann man das Gebäude neben dem Platz_Nikolsdorf-Biwak_kleinWalderlebniszentrum für eine größere Gruppe mieten und andererseits gibt es seit dem Frühjahr 2019 einen weiteren Biwakplatz. Aus Zufall waren wir genau zum ersten Tag der Öffnung des Biwakplatzes dort. Es gab anscheinend keine offizielle Einweihungsfeier, aber ein Nationalparkranger war mit den letzten Arbeiten beschäftig und hat uns super freundlich begrüßt. Er hat uns auch gleich dazu animiert, dass wir uns als erste Besucher ins Übernachtungsbuch eintragen, was wir als Ehre empfanden. Wir sind mal gespannt, wie dieser Biwakplatz angenommen wird, da ja gleich daneben der Campingplatz liegt, der denn doch ein bisschen mehr Luxus (richtige Toilette und Dusche) bietet. Auch könnten die Benutzer des festen Hauses gleich neben dem Platz und die Biwakbenutzer sich in die Quere kommen, was aber mit ein bisschen Rücksichtnahme kein Problem sein sollte.

Nach diesem Abstecher geht es gleich gegenüber von dem Walderlebniszentrum den gepflasterten Waldweg aufwärts. Schon nach wenigen Metern erreicht man den Zugang zur Panoramaaussicht. Die Aussicht ist schnell erreicht und man hat einen netten Blick in Richtung der Festung Königstein und auf den dahinterliegenden Lilienstein. Ausblick_Walderlebniszentrum_kleinNachdem man wieder von der Aussicht bis zur Straße an dem Walderlebniszentrum herunter gegangen ist, wandert man nach rechts weiter. Hier bietet sich gleich hinter dem Biwakplatz bzw. dem Walderlebniszentrum nochmal ein sehr netter Blick in die Richtung der Festung Königstein. Die breite, gepflasterte Straße biegt 400 Meter hinter dem Walderlebniszentrum nach rechts ab und man passiert ein ungewöhnlich breites Straßenstück. Wozu auch immer hier so eine Straße in den Wald führt, wir haben es uns mit dem Verfüllen des Wolfsgrundes erklärt. Aber dazu später mehr.

Der weitere Weg wird schmaler und endete im Frühjahr 2019 vor einem Zaun. Hier waren über die komplette Fläche neue Bäumchen gepflanzt, die natürlich vor Wildverbiss geschützt werden mussten. Das Gebiet lässt sich am linken Zaun entlang ohne sonderliche Probleme umgehen und man gelangt an der anderen Seite wieder auf den Waldweg. Es geht weiter ansteigend auf einen Ausläufer der Nikolsdorfer Wände, auf denen man die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt erreicht. Auf ihr wandert man gemütlich nach links, selbst wenn es nach 700 Metern abwärts geht. Hier könnte man einmal durch die Senke gehen und auf der gegenüberliegenden Talseite zum Labyrinth aufsteigen, aber das ist diesmal nicht unser Ziel. Die weitere Wanderung führt fast am Ende des Abstiegs von den Nikolsdorfer Wänden nach rechts zum Felsfuß. Hier verläuft auch der Forststeig mit der Markierung gelber senkrechter Strich. Der Forststeig ist ein ganz besonderer Wanderweg, der sich über 100 Kilometer durch den Wald auf der linken Elbeseite schlängelt. Das Ziel ist, möglichst wenige bewohnte Gebiete zu passieren. Dabei nehmen manche Forststeig-Wanderer das so ernst, dass sie auch nur draußen schlafen und das kann man auf dem nächsten ½ Kilometer gut erkennen. Hier befinden sich an so einigen Überhängen sogenannte Boofen (Freiübernachtungsplätze). Der Weg an den Felsen entlang ist mehr ein Pfad, der aber gut zu erkennen und zu wandern ist. Nach ½ Kilometern biegt der Forststeig und damit die gelben Wegmarkierungen nach rechts ab. Hier könnte man zwar auch hoch gehen, aber interessanter ist, noch am Felsfuß zu bleiben und ¼ Kilometer kreuz und quer weiter am verwinkelte_Felsen_vor_Wolfsgrundwaechter_kleinHang entlang zu wandern. Die Felsen haben hier die lustigsten Formen gebildet und nach den besagten ¼ Kilometern versetzt der Felsfuß nach rechts und in diesem Felskessel steht der Wolfsgrundwächter. Dieser Felsen ist heutzutage nur noch ganz unscheinbar, da der Wolfsgrund mit Geröll aus dem Wismut-Bergwerk gefüllt wurde und deshalb ist dem Wolfsgrundwächter auch der Status als Klettergipfel aberkannt worden. Der Grund ist ganz einfach, ein Klettergipfel muss sich mindestens 10 Meter über der Erde befinden. Am dem Felsen hängt eine Tafel mit folgendem Inhalt: Wolfsgrundwächter; Der ehemalige Gipfel „Wolfsgrundwächter“ war einer der schönsten Kletterfelsen im Gebiet Nikolsdorfer Wände. Er wurde im Sommer 1912 von den Bergfreunden des Kletterklubs „Wachsteiner 1910“, Paul Jacob und Paul Täubrich aus Leupoldishain, erstbestiegen (Alter Weg, IV). Im Zuge der Arbeiten der SDAG Wismut zur Anlage einer Abraumhalde erfolgte im Jahr 1966 die Auffüllung des Wolfsgrundes am Wolfsgrundwächter mit taubem Gestein und damit verbunden die teilweise Verschüttung des Kletterfelsens. Das Gipfelbuch wurde im November 1966 geschlossen und der Felsen aus dem Gipfelbestand der Nikolsdorfer Wände gestrichen.

Von dem Wolfsgrundwächter führt ein Pfad nach oben aus dem Talkessel heraus. Nach 100 Metern erreicht man die schon bekannte Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt, der ganz wenige Meter nach links gefolgt wird. Dann biegt der markierte Wanderweg nach rechts ab, die Wanderung geht aber geradeaus weiter. Hier kann man sich wieder gut an den Markierungen des Forststeiges (gelber senkrechter Strich) orientieren. Von der Kreuzung, an der die grüne Wanderwegmarkierung verlassen wird, wandert man 200 Meter auf einem schönen Waldweg entlang, bis nach rechts der Forststeig in den Bärs Grund abbiegt. Kuhstall_im_Baers_Grund_kleinDer Abstieg ist nicht besonders schwierig und wenn man unten angekommen ist, lohnt es sich, ein paar Meter nach rechts zu wandern. Hier befindet sich an der rechten Felswand eine große Höhle namens Kuhstall. In der Höhle haben anscheinend ein paar Leute ein Lagerfeuer gemacht. Auch wenn ich Graffitis zutiefst hasse, so ist in der Höhle mit Kohle eine Frau an den Felsen gemalt worden, was wirklich gut aussieht.

Die Wanderung geht den Bärs Grund abwärts und schon bald erreicht man mal wieder die grüne Wanderwegmarkierung grüner Punkt. Auf der rechten Wegseite Naturbuehne_im_Baers_Grund_kleinpassiert man die alte Naturbühne, die zum Blödsinnmachen oder zumindest zum Besteigen der Bühne einlädt. Am Ende des Bärs Grund stößt man auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man schräg nach rechts folgt. Nach einer kurzen Strecke (300 Meter) erreicht man wieder einmal die breite, gepflasterte Straße, die aber nur überquert wird. Gleich gegenüber versteckt sich der weiter gelb markierte Wanderweg, der hinunter ins Tal führt. Auf der Verbindungsstraße zwischen Leupoldishain und Königstein wird die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen und es geht weiter auf dem blauen Punkt blauer Punkt. Blick_vom_Franzosensprung_kleinMan wandert wenige Meter auf der Straße nach links und sofort hinter der Brücke nach rechts. Diesen Waldweg und damit die blaue Wanderwegmarkierung verfolgt man und gelang nach einigen Stufen auf die östliche Spitze des Spanghorns. Gleich an der Spitze befindet sich die sehr ruhige Aussicht Franzosensprung, von der man einen schönen Blick hinüber zur Festung Königstein hat.

Von hier geht es dann auf den Rückweg zum Startpunkt. Dabei führt einen der blaue Punkt mit ausreichendem Abstand an der Vorderkante des Spanghorns entlang. Hier scheint die Wismut sehr aufmerksam die Felsen zu beobachten, da in sehr kurzen Abständen Messpunkte markiert sind. Anscheinend bewegt sich die Erdoberfläche durch das Bergwerk und rund um das Bergwerk wird dies auch immer wieder kontrolliert. Nach ½ Kilometer verlässt die blaue Wanderwegmarkierung den Felsen und es geht auf ein paar Treppen vom Felsen herunter. Netterweise führt der Wanderweg parallel zur Straße und endet erst ganz knapp vor dem Startpunkt auf dieser. Die letzten Meter wandert man dann auf dem Bürgersteig aufwärts, bis wieder die Kreuzung mit dem Parkplatz erreicht ist.

Die Wanderung ist wirklich keine besonders spektakuläre Runde, aber sie hat trotzdem eine angenehme Ruhe, man sieht viele unterschiedliche Felsen und ein paar nette Aussichten sind auch enthalten. Besonders schön ist, dass die Nikolsdorfer Wände auch bei Hochbetrieb in der Sächsischen Schweiz in einem Dornröschenschlaf verweilen.

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Forststeig Etappe 6

Jetzt geht es auf den Weg zur letzten Etappe des Forststeigs. Dazu startet man von dem Walderlebniszentrum kommend nach links auf der gepflasterten Straße. Aussicht_Walderlebniszentrum_Leupoldishain_kleinNach links hat man über die große Wiese einen sehr schönen Blick rüber zur Festung Königstein und dem dahinter liegenden Lilienstein. Die gut ausgebaute Straße biegt nach ein paar hundert Metern nach rechts ab. Theoretisch könnte man hier auf dem Forsthausweg geradeaus gehen, aber das Ziel des Forststeigs ist ja, möglichst interessante, unbekannte Wege zu benutzen und deshalb wandert man nach rechts und nach ganz wenigen Metern links weiter. Der Weg ist ein schöner Waldweg, der nach ¾ Kilometern auf einem Forstweg endet. Hier geht es nach links weiter und man erreicht wieder den Forsthausweg. Dieser wird nur überquert und dann geht es in Richtung Quirl weiter. Die nächsten Waldwege sind der Flügel A, das Doppelte Ringel und der Pfaffensteinblick. Dieser Weg führt durch einen jungen Kiefernwald, der für die Sächsische Schweiz doch recht ungewöhnlich aussieht. Am Ende des Waldweges mit dem seltsamen Namen Pfaffensteinblick beginnt der Abstieg hinunter ins Bielatal. Zuerst muss noch der Waldweg namens Hirschstange überquert, dort der unscheinbare Pfad weiter abwärts gefunden werden (100 Meter nach links) und dann geht es schräg am Hang abwärts. Unten erreicht man die Bielatalstraße, die jetzt das letzte Mal überquert werden muss. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kommt die Straße von Cunnersdorf herunter. Links von der Straße verschwindet der Forststeig wieder nach oben in den Wald. Der unscheinbare Pfad führt schräg den Hang hinauf, um nach 400 Metern den Unteren Kohlweg zu erreichen. Auf diesem sehr ruhigen Waldweg wandert man nach links und erst nach 1 ½ Kilometern sieht man links unten im Tal die Königsteiner Papierfabrik. Hier wird zwar Papier produziert, aber es ist nicht eine Papierproduktion, wie man es sich vorstellt in Richtung Zeitungs- oder sonstiges Papier, sondern es ist hoch spezialisiertes Papier um Geldscheine herzustellen.

Auf der Höhe der Papierfabrik wird dann auch der horizontale Waldweg verlassen und es geht mehr oder weniger steil den Berg hoch bis auf den Quirl. Aussicht_vom_Quirl_kleinDer Quirl ist der unscheinbarste der großen Tafelberge, was auch daran liegt, dass es nur an der südöstlichen Seite eine schöne Aussicht gibt. Genau dorthin führt jetzt der Forststeig. Dadurch, dass der Quirl vollkommen eben ist, gelangt man sehr einfach zu der Aussicht, von der man sehr schön rüber zum Pfaffenstein blicken kann. Die Aussicht ist auch gut als Rastplatz zu gebrauchen, da nur wirklich wenige Besucher hier herauf finden.

Der Forststeig führt wieder ein kleines Stück zur Mitte des Quirls zurück, um dann über den Kanonenweg abzusteigen. Am Ende des Abstiegs erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt, der man wenige Meter (350 Meter) nach links folgt. Dann verlässt der Forststeig über den Oberen Richters Lochweg den breiten Wanderweg und es geht ein Stück abwärts. Dieser Weg wechselt in einen horizontalen Waldweg, der parallel zu dem rot markierten Weg am Hang entlang führt. Zu diesem Waldweg gibt es zwei unterschiedliche, aber doch ähnliche Namen, nämlich Unterer Kohlweg oder Niederer Kohlweg. Auf jeden Fall kennt man den Weg schon aus dem Zugang zum Quirl, es ist einfach die Verlängerung des ersten Teils. Beide Teile sind wunderbar ruhig. Insgesamt 3 ¼ Kilometer wandert man auf angenehmen Waldwegen, bis man auf die Landstraße zwischen Cunnersdorf, Pfaffendorf und Gohrisch stößt. Diese Kreuzung muss nur überquert werden und man folgt spätestens ab hier auch der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. Der Forststeig und die rote Markierung führen auf einem angenehmen Waldweg zum Gohrischstein. Hochbehaelter_Gohrisch_kleinZwischendurch passiert man einen Erdwall, der einen großen Wassertank beinhaltet. Hier wird das Wasser, kommend aus der Talsperre Gottleuba, nur zwischengepuffert und dann durch ein paar Pumpen weitergeleitet. Der Zugang zum Gohrischstein Falkenschlucht_Gohrischstein_kleinist einfach zu gehen und wenn man am südwestlichen Felsfuß angekommen ist, gibt es zwei unterschiedliche Aufstiege. Der Rechte ist etwas leichter und mit großem Gepäck empfehlenswert, der Linke (ausgeschildert mit Falkenschlucht) Wetterfahne_Gohrischstein_kleinführt durch eine Höhle und ein paar Leitern aufwärts. Beide sind relativ einfach zu begehen und nicht gefährlich. Oben angekommen, muss man unbedingt die paar wenigen Meter nach links bis zu der Aussicht mit der lustigen Wetterfahne wandern.

Die weitere Wanderung geht einmal komplett über den Felsen hinweg und dann auf der östlichen Seite herunter. Relativ weit unten erreicht man wieder die rote Wanderwegmarkierung roter Punkt, auf der es über die Straße hinweg geht und Blick_vom_Papststein_ueber_Papstdorf_kleindann steigt man gegenüber die Stufen (es sollen ungefähr 560 Stufen sein) bis hoch auf den Papststein. Hier oben gibt es gleich mehrere schöne Aussichten und eine Gaststätte mit gutem Blick in die Landschaft. Der Forststeig führt von der Gaststätte an der südlichen Kante bis zum östlichen Abstieg. Hier wird der Felsen über ein paar wenigere Stufen als beim Aufstieg verlassen. Nachdem man alle Treppen bewerkstelligt hat, wird die rote Wanderwegmarkierung auch verlassen und es geht nach links weiter zum Kleinhennersdorfer Stein. Der Aufstieg ist im Verhältnis zu den beiden vorhergehenden Felsen einfach und hier Eingang_Lichterhoehle_kleinbefindet sich auf der linken (südwestlichen) Seite die sehr beliebte Lichterhöhle. So ziemlich jeder Wanderer, jedes Kind und so einige Boofer klettern einmal in die Höhle und freuen sich über die Größe. Der Forststeig steigt noch bis ganz oben auf den Felsen. Irgendwie gibt es keine so richtig tolle Aussicht hier oben, was aber auch nicht schlimm ist, da der Blick nicht viel anderes ist als vom Papststein. Ich habe mich natürlich auf der Forststeigwanderung immer mal wieder verlaufen. Meistens sind es nur wenige Meter gewesen, aber hier oben auf dem Kleinhennersdorfer Stein hat es überhaupt nicht geklappt. Der Felsen ist wirklich nicht groß, aber irgendwie bin ich mit den Markierungen hier gar nicht klar gekommen. Auf jeden Fall geht es auf der nördlichen Seite durch den Grund namens Hölle herunter. In dem Grund befindet sich auch wieder mal eine illegale Boofe, die auch den Eindruck macht, als ob sie häufiger genutzt wird.

Am Ende des Grundes wird die breite Forststraße Königsteiner Steig nur überquert und es geht geradeaus weiter auf dem Waldweg namens Hippekrübel und dem Brandweg. Damit gelangt man zum Täppichtsteig, der dann runter ins Elbtal führt. Die letzten paar Meter erfolgen an der Straße bis zum Nationalparkbahnhof Bad Schandau. Auch diese Richtung (also von Schöna nach Bad Schandau) hat mir sehr gut gefallen. Seltsamerweise empfand ich diese Tour als eine ganz andere Strecke als meine erste Wanderung auf dem Forststeig von Bad Schandau nach Schöna. Egal in welche Richtung man auch wandert, die Tour ist super gut. Es ist toll, dass das Forstamt diese Strecke angelegt hat und sich auch weiterhin so perfekt drum kümmert. Danke schön.

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Forststeig Etappe 5

Auch wenn mit 6 Stück die Anzahl der Schlafmöglichkeiten in der Rotsteinhütte  gar nicht so gering ist, ist es aus unserer Sicht die kleinste und kompakteste der Trekkinghütten. Der Aufenthaltsraum schließt sich nahtlos an den Schlafraum an, was ein wenig störend sein kann, wenn man mit mehreren Benutzern dort ist und die anderen länger am Abend aushalten. Bei unseren bisherigen Aufenthalten waren wir entweder die einzigen Besucher oder die Hütte war schon vollkommen überfüllt und wir sind auf die Trekkinghütte Willys Ruh ausgewichen.

Von der Hütte geht es weiter aufwärts. Die Winterleitenstraße wird einfach nur Rotstein_kleinüberquert und man wandert weiter den Hang hinauf in Richtung des Hüttennamensgebers, zum Rotstein. Die zwei Felsen stehen irgendwie mitten im Wald und sind eigentlich nichts Besonderes. Als normaler Wanderer kommt man nicht auf sie hinauf und vom Felsfuß gibt es keinerlei Aussicht. Deshalb geht es gleich auf der gegenüberliegenden Seite weiter und wieder ein paar Höhenmeter herunter. Der Forststeig ist hier auch mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert und die Wanderung führt in Richtung Katzfelsen weiter. Sehr schön ist, dass es im Bereich Cunnersdorf noch überdachte Rastplätze und große, geschnitzte Wegweiser gibt. Katzfelsen_kleinDass es einen Katzstein und einen Katzfelsen gibt, ist ziemlich verwirrend. Der Katzfelsen steht auf dem Katzstein und ist die eigentliche Felsnadel mit der langen Treppe und der Katzenskulptur. Genau zu diesem Felsen führt der Forststeig jetzt als nächstes. Die freistehende Treppe ist schnell geschafft und schon steht man auf einer wirklich besonderen Aussicht über das Tal des Cunnersdorfer Bachs und weit hinüber zur Hinteren Sächsischen Schweiz. Aussicht_Signal_kleinVon hier wandert man in nördliche Richtung, um nach ein paar hundert Metern das Ende des Katzsteins zu erreichen. Hier befindet sich die Aussicht Signal, die eine ganz andere Perspektive als vom Katzfelsen liefert. Von hier blickt man eher auf die Tafelberge und den Lilienstein. Ein wenig versteckt liegt auf der rechten (östlichen) Seite der Abstieg. Der Forststeig führt noch ein paar Meter am Felsfuß entlang und dann auf dem Waldweg namens Spitzsteinweg auf der bekannten Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt nach links. Aussicht_Spitzstein_kleinDas nächste Ziel ist der Spitzstein, den man mit dem gelben Strich gelber Strich erreicht. Auch wenn der Forststeig nicht direkt über den Spitzstein geführt wird, so sollte man die paar Meter abweichen und mal eben auf den Felsen hinauf steigen. Der Spitzstein führt ein Mauerblümchendasein und das vollkommen unberechtigt. Der Aufstieg ist schnell geschafft und man wird mit einer schönen Aussicht belohnt.

Die Wanderung folgt noch ein Stückchen der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich. Dabei passiert man die Biwakhütte Spitzstein. Das ist die dritte freigegebene Biwakhütte und irgendwie hat sie mich doch ziemlich überrascht, da man in den ersten beiden Hütten ein paar Schlafplätze hat, aber in der Spitzsteinhütte sind nur ein massiver Tisch und ein paar Sitzmöglichkeiten. Dafür darf man rund um die Hütte Zelte für eine Nacht aufstellen. Kurz (ca. 400 Meter) hinter der Hütte verlässt der Forststeig die Wanderwegmarkierung und biegt nach rechts ab. Der Waldweg führt hinunter zum Neuteich und dem durchlaufenden Lampertsbach. Dem Lampertsbach geht man auf der grünen Wanderwegmarkierung ein Stück entgegen, um dann nach rechts auf den gelben Strich gelber Strich zu wechseln. Der Wanderweg steigt etwas mehr als 100 Höhenmeter an, dann ist nach rechts der Lampertstein ausgeschildert. Es gibt zwei unterschiedliche Wege auf den Felsen. Aussicht_Lampertsstein_kleinIn diesem Fall wird der erste Weg nach rechts über die sogenannte Promenade genommen. Insgesamt wandert man einen Kilometer über einen Pfad, der aber nur wenige Höhenmeter überwindet. Erst knapp vor dem Ende des Felsens steigt man nach links über ein paar Stufen bis hoch auf den Felsen. Die Aussicht ist ähnlich wie von der vorhergehenden Aussicht Spitzstein, man blickt auf die Tafelberge und den Lilienstein, nur ist die Aussicht etwas höher und dadurch wirkt sie größer.

Von der vorderen Spitze geht es auf dem zweiten Weg (Kammweg) zurück. Sehr interessant ist, dass der Forststeig nicht über den normalen Pfad absteigt, sondern am südlichen Ende in eine mir bisher vollkommen unbekannte Schlucht hinunter führt. In diesem Bereich ist der Forststeig wirklich perfekt markiert. Die Wanderung führt den Hölllochweg abwärts auf der bekannten gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich, dann nach rechts und wieder im spitzen Winkel nach links. Dort wird die Cunnersdorfer Straße, welche in diesem Fall auch nur ein gut ausgebauter Waldweg ist, erreicht. Gedenkstein_Cunnersdorfer_Strasse_kleinWenn man die Straße abwärts wandert, erreicht man einen netten Rastplatz mit einer Felsmurmel, in die zwei große Plaketten eingearbeitet sind. Auf der einen ist Heinrich I. von Meissen, 1. Wettiner Markgraf Anno 1089 und auf der anderen König Friedrich August III. von Sachsen 1889 zu sehen.

Die Wanderung führt wieder ein paar Meter die Cunnersdorfer Straße bergauf, um dann relativ unscheinbar schon nach wenigen Metern nach links abzubiegen. Als nächstes kommt ein nettes Geschlängel durch einen sehr ruhigen Wald zwischen der Cunnersdorfer Straße und dem Bielatal. Ganz seltsam fand ich, dass man die Bielatalstraße auf einem vollkommen unsichtbaren Waldweg erreicht. Sehr schön ist, das man die Straße nur überqueren muss und es auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder aus dem Tal herausgeht. Hier muss man darauf achten, dass man nicht die verführerische Forststraße hoch wandert, sondern schon knapp hinter der Brücke auf einen unscheinbaren Pfad wechselt. Der Forststeig führt aufwärts bis zum breiten Waldweg namens Hirschstange und von dort bis zum Bernhardstein. Theoretisch kann man den kleinen Aufstieg zum Bernhardstein auch umgehen, aber praktisch hat man von der oberen Aussicht einen netten Blick, der meistens menschenleer ist. Labyrinth_kleinDas ist mit dem nächsten Ziel, dem Labyrinth, etwas anders. Hier geht es aber auch nicht um besonders tolle Aussichten, sondern ein wunderbares Klettergebiet für den lieben Nachwuchs. Die meisten Kinder haben einen riesigen Spaß daran, durch die Schluchten zu klettern und die nächste der durchnummerierten Stellen zu finden. Auch wenn sich manche Racker zum Anfang nicht so richtig trauen oder manche Stellen nur mit großer Hilfe passieren, so sind sie im Nachhinein alle stolz auf ihr bewältigtes Abenteuer. Selbst größere Kinder erinnern sich gerne an das Labyrinth und möchten die Strecke nach Jahren nochmal absolvieren.

Obwohl ich schon so einige Male durch das Gebiet der Nikolsdorfer Wände gewandert bin, habe ich den jetzt kommenden Pfad noch nie gesehen. Den Hügel des Labyrinths geht es auf der Rückseite (nördlichen Seite) hinunter, durch die Senke durch und gegenüber gleich wieder hoch. Das hört sich schlimmer an als es ist, insgesamt sind es nur 15 Höhenmeter. Felsfuss_Nikolsdorfer_Waende_kleinDer Forststeig geht aber nicht ganz bis oben, sondern biegt nach links zum Felsfuß ab. Hier schlängelt sich die Wanderung an einigen Felsüberhängen entlang, die anscheinend auch ganz gerne zum Boofen genutzt werden. Nach ½ Kilometer biegt der Forststeig nach rechts aufwärts auf die Nikolsdorfer Wände ab. Quer über die Nikolsdorfer Wände führt die grüne Wanderwegmarkierung grüner Punkt, die hier aber nur ½ Kilometer nach links verfolgt wird. Dann zweigt diese Markierung nach rechts ab, aber der Forststeig führt auf einem grasbewachsenen Waldweg weiter geradeaus. Jetzt heißt es mal wieder den rechten Wegesrand aufmerksam zu beobachten, weil nach 200 Metern der Forststeig in den Bärs Grund absteigt. Im Grund stößt man wieder auf die grüne Wanderwegmarkierung grüner Punkt, der man nach links weiter folgt. Hier passiert man die ehemalige Naturbühne, die heutzutage nur noch selten genutzt wird, Naturbuehne_Nikolsdorf_kleinaber trotzdem ein netter Platz zum Rasten ist oder zum Blödsinnmachen auf der Bühne verleitet. Knapp hinter der Bühne verlässt der Forststeig den Bärs Grund über einen kleinen Pfad. Diese Etappe steig nochmal ordentlich an und dann auf einem besser ausgebauten Waldweg wieder ab. Dann stößt man auf eine riesig breite Straße, die mit Pflastersteinen ausgelegt ist. Wozu auch immer diese Straße so ausgebaut worden ist – vermutlich ist es noch ein Restbestand aus Wismutzeiten. Heutzutage fährt hier fast kein Auto mehr. Das Ziel dieser vorletzten Forststeig-Etappe befindet sich wenige Meter nach links. Es ist das Walderlebniszentrum und damit der neuste Biwakplatz auf dem Forststeig. Da es eigentlich die Regel für den Sächsischen Wald gibt, dass man nur an offiziellen Plätzen draußen übernachten darf, war das in der Vergangenheit für die 5. und 6. Etappe ziemlich unpraktisch, weil es nichts Brauchbares außer dem Campingplatz von Nikolsdorf (www.cbm-camping.de) gab. Jetzt kommt also noch der Nikolsdorfer Biwak hinzu.

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Forststeig Etappe 4

Nach einer hoffentlich ruhigen Nacht – zumindest haben wir bisher noch keine Bilche/Siebenschläfer in der Kamphütte angetroffen – startet diese Etappe mit einem Abstieg an der Aussicht Nachbar runter ins Bielatal. Der Abstieg ist nicht besonders schwierig und schon erreicht man den Rand der Miniortschaft Schweizermühle. Sophien_Quelle_Schweizermuehle_kleinZwischen der Ortschaft und den Felsen geht es entlang. Zuerst passiert man die Sophienquelle, die aber aus meiner Sicht nicht so richtig vertrauenswürdig zum Auffüllen des Wasservorrats aussieht. Das ist aber auch nicht so besonders schlimm, da man nach wenigen Minuten an einer ordentlichen Quelle vorbeikommt. Der Forststeig macht einen seltsamen Haken, um dann ein paar wenige Meter (150 Meter) auf der Straße zwischen Schweizermühle und Ottomühle entlang zu führen. Herkulesquelle_Bielatal_kleinAuf der gegenüberliegenden Seite geht es in Richtung Felsfuß und über einen Pfad wieder ein Stück das Tal hinauf. Hier passiert man die Herkulesquelle, die eine mächtige Wassermenge von sich gibt. Früher ist diese Quelle für die Wasserversorgung benutzt worden, sodass man sich keine Sorgen über die Qualität machen muss. Nur wenige Meter hinter der Quelle wäre eigentlich auf der linken Pfadseite eine beeindruckende Felsengasse, Aussicht_Johanniswacht_kleinaber seltsamerweise wird sie vom Forststeig ignoriert und es geht im spitzen Winkel runter auf die Fahrstraße und gleich gegenüber den Hang hoch zur Johanniswacht. Der Aufstieg erfolgt durch mehrere kleine Schluchten und der Untergrund ist auch ziemlich abwechslungsreich. Der Aufstieg wird mit einer sehr schönen Aussicht belohnt.

Der Forststeig schlägt kurz hinter der Johanniswacht einen besonders abwechslungsreichen Pfad in Richtung Ottomühle ein. Das ist wieder mal so ein typischer Forststeig-Weg, der kreuz und quer geht, nicht nur über breite Wanderwege, sondern auch mal auf einem selten benutzten, versteckten Pfad. Wunderbar, damit lernt man auch als Dauerwanderer in der Sächsischen Schweiz noch neue Stellen kennen. Der Pfad endet auf einer breiten Forststraße namens Glasergrund, die aber nur überquert wird und gegenüber geht es gleich weiter. Dieser Waldweg bleibt auf gleichbleibender Höhe, bis der Forststeig nach 300 Metern endlich mal wieder ins Tal absteigt. Auf der Bielatalstraße geht es nach rechts und schon bald passiert man die Bergsteigerhütte des SBB (www.bielatal-huette.de). Auch hier kann man sehr gut übernachten und eine Küche und ordentliche Sanitärbereiche sind auch vorhanden. Gleich gegenüber der SBB-Hütte befindet sich einer der Bergwachtstützpunkte und knapp dahinter verlässt der Forststeig auch wieder die gut ausgebaute Forststraße. Der Pfad steigt ein Stückchen in Richtung der Felsen an und führt dann am Felsfuß entlang das Tal aufwärts. In diesem Bereich hängen immer irgendwelche Kletterer an den häufig sehr filigranen Felsnadeln.

Der Pfad endet auf dem Lattenweg, der abwärts gewandert wird. Nachdem man wieder auf dem breiten Forstweg durch das Bielatal angekommen ist, geht es gleich gegenüber auf der Talseite wieder weiter. Der Aufstieg heißt Alte 1 und führt mit so einigen Höhenmetern (genauer gesagt 80 Höhenmeter) komplett aus dem Bielatal heraus. Dadurch, dass der Aufstieg ohne jegliche Stufen erfolgt, empfand ich den Weg aufwärts schon ziemlich anstrengend. Aussicht_Grenzplatze_mit_Bielatal_Zschirnstein_kleinOben angekommen, schlängelt sich der Forststeig nach links in Richtung Grenzplatte an der Felskante entlang. Erst wenige Meter vor der Aussicht gelangt man auf den rot markierten Wanderweg roter Strich. Die Aussicht ist ein netter Platz, von dem man über das Bielatal blicken kann und von oben auf die bekannte Ortschaft Ostrov (Eiland) sieht. Nach dieser schönen Rast geht es weiter auf der roten Wanderwegmarkierung (und natürlich dem Forststeigzeichen) und darauffolgend nach links mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich den Hang mal wieder ins Bielatal hinunter. Nachdem man die Biela überquert hat, wandert man nach rechts auf der Forststraße durch das Bielatal ca. 200 Meter aufwärts. Dann biegt der Forststeig ziemlich unscheinbar nach links ab. Als sehr guten Orientierungspunkt kann man die Grenzsteine nehmen. Die Wanderung verlässt genau an der Grenze die breite Forststraße und steigt aus dem Tal heraus. gepflasterter_Grenzpfad_kleinZiemlich überraschend ist, dass kurz vor den Felsen ein richtig gepflasterter Weg vorhanden ist. Nach insgesamt 1 ½ Kilometern stößt von links ein Waldweg auf den Forststeig. Hier geht es nochmal ein Stück durch den Dürrebielegrund (Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt) in das Bielatal hinunter. Dabei ist die Streckenführung an dieser Stelle anders, als normale Wanderer unterwegs sind. Man wandert 70 Höhenmeter abwärts, um dann nach einem Kilometer Wanderstrecke genau diese Höhenmeter wieder aufzusteigen und eigentlich nichts Besonderes zu entdecken. Der Dürrebielegrund ist zwar ganz nett, aber so eine Attraktion ist er dann doch nicht. Der Forststeig hat aber eher das Ziel, auf ruhigen und kleinen Pfaden unterwegs zu sein und das ist an dieser Stelle perfekt gelungen.

Die nächsten paar Kilometer sind dann auch genau das Gegenteil von den kleinen Pfaden. Nach dem Haken durch den Wald landet man auf der breiten Forststraße zwischen Rosenthal und Schneeberg. Diese wird nur überquert und gegenüber folgt man zuerst ein paar Meter der Fuchsbachstraße (roter Punkt roter Punkt) und dann dem Sommerhübelweg. Beide Wege sind gut ausgebaute Forststraßen, die schnurgerade durch den Wald führen. Eine erfreuliche Stelle auf dem Sommerhübelweg erreicht man nach 1 ½ Kilometern. Aussicht_oberhalb_Rosenthal_kleinHier befindet sich links neben dem Weg eine Aussicht mit Wetterschutzhütte. Von hier kann man auf Rosenthal herunterschauen und bei schönem Wetter ganz weit in die Landschaft. Man kann bis Pirna und sogar Teile von Dresden sehen. Ab dieser Stelle wird es dann wieder interessanter. Der Forststeig führt noch ganz wenige Meter (150 Meter) weiter Gedenkstein_August_Wolf_kleinauf dem Sommerhübelweg, bis nach rechts der erste Waldweg abbiegt. Dieser Waldweg ist ein echter Forststeig, wie er wirklich nur von Forstleuten begangen wird. Auf dem Weg abwärts kann man auf der rechten Wegseite ein Sandsteinkreuz mit der Inschrift “A. W. stb d 25 S. 1878” entdecken. Mit dem Kreuz wird an den Tod des Waldarbeiters August Wolf im Jahre 1878 erinnert.

Insgesamt führt der nette Waldweg 1 ½ Kilometer abwärts, bis man auf dem breiten Mathens Hohlweg ankommt. Auch dieser Waldweg führt weiter abwärts, zum Fuchsbach hinunter, aber nach ½ Kilometer wird der Abstieg nach links verlassen. Dieser Weg bleibt auf ziemlich gleichbleibender Höhe und man wandert auf diesem sehr unbekannten Waldweg für 1 ¼ Kilometer. Dann biegt der Forststeig einmal kurz nach links, ein paar Meter dahinter gleich wieder nach rechts ab. Die letzten Meter (½ Kilometer) dieser Forststeig-Etappe wandert man dann noch einmal auf gleicher Höhe im Tal des Cunnersdofer Bachs. Dann muss man noch einmal aufmerksam sein, da der Forststeig nach links den Hang hinauf führt, aber hier überhaupt kein Weg zu sehen ist. Wer besonders aufmerksam ist, der kann die Trekkinghütte Rotstein schon oben am Hang erkennen. Damit ist dann auch das Ziel dieser Etappe erreicht und am nächsten Tag wird hoffentlich gut ausgeschlafen die vorletzte Etappe angegangen.

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