Forststeig Etappe 3

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Karte:
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Dauer:
ca. 3,50 h
Entfernung:
ca. 14,00 km
Höhenunterschied:
ca. 271 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Böhmische Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Warnung:

Achtung diese Tour lässt sich im Moment so nicht durchführen, weil:
die Trekkinghütten nur in den Sommermonaten (ungefähr Mitte April - Ende Oktober) geöffnet sind.

Kurzbeschreibung:

Campingplatz Ostrov/Eiland - Himmelreich - Touristenbaude - Tyssaer Wände - gelber Strich - Grenzweg - Fichtenwände - Zeisigstein - gelber Punkt - Hartenstein - Kochemoor - Zauschengrund - Diebsgrund - Beutwald - Sachsenstein - Trekkinghütte Kamphütte

Forststeig Etappe 3

Nach einer hoffentlich ruhigen Nacht (was aber nach einer Forststeigetappe meistens gut klappt, nur die Mitbenutzer auf dem Campingplatz könnten dem entgegenwirken) startet die nächste Etappe in Ostrov (Eiland) und führt gleich neben dem Campingplatz auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich (und natürlich der Forststeigmarkierung) aus der Ortschaft heraus. Felsenkessel_Himmelreich_kleinAls Richtung sind die Tiské Stěny (Tyssaer Wände) ausgeschildert. Der Waldweg steigt langsam aber zunehmend an und passiert nach einigen hundert Metern (genauer gesagt 800 Meter) ein ganz kleines Felsengebiet. Der Name dieses Gebietes ist Himmelreich und ganz passend dazu befindet sich da seit wenigen Jahren eine Bergsteigergedenkstätte. Sie ist Bergsteigergedenkstaette_Himmelreich_kleinan zwei Zugängen mit den Worten Horolezecký památník, was so viel heißt wie Bergsteigergedenkstätte, ausgeschildert. Den kleinen Abstecher in diesen separaten Talkessel kann man sehr gut unternehmen, da es nur wenige Meter zusätzlicher Weg sind. Die Wanderung steigt noch ein paar Meter aufwärts, um dann angenehm horizontal bis ganz kurz vor der Gaststätte Turistická chata (Touristenbaude) weiterzugehen, wo sie im spitzen Winkel nach rechts abbiegt. Es geht einmal um einen Erdhügel (vermutlich ein Wasserbehälter) herum und dann weiterhin sehr bequem auf einem Waldweg in Richtung Grenze. Markiert ist dieser Weg mit dem gelben Strich gelber Strich. Nach 2 Kilometern erreicht man die Grenze und hier wandert man ein paar Meter (insgesamt 1 ½ Kilometer) auf der Grenze entlang. Ganz seltsam ist, dass hier auf einmal wieder die roten Ringe für eine Kernzonengrenze an die Bäume gemalt sind. Bisher war meine Vorstellung, dass es nur im Nationalpark Kernzonen, bzw. im Tschechischen heißt es Zone 1, gibt. Geocache_Grenzweg_kleinAn einem der Betonpfosten der Grenze hängt eine ehemalige Gipfelbuchkiste, die aber heutzutage die wetterfeste Aufnahme eines Geocaches ist. Früher ist der Pfad an der Grenze extra freigeschnitten worden, heutzutage sieht es nicht mehr so aus. Trotzdem kann man auf dem Weg sehr angenehm für die besagten 1 ½ Kilometer an der Grenze entlang wandern, um dann auf die deutsche Seite zu wechseln. Spätestens ab hier kommt man in eine Region, die bis zur Einrichtung des Forststeiges menschenleer war. Jetzt sind es immer noch keine Besucherströme, aber selbst an den vorher ruhigen Stellen kann man nun auf Menschen treffen. Das ist in keiner Weise unangenehm, da es im Vergleich zu anderen Wanderregionen in der Sächsischen Schweiz immer noch nur sehr wenige Mitmenschen sind.

Der Forststeig ist ab der Grenze wieder sehr gut markiert und so muss man nur ein bisschen Obacht geben, um den Weg über die Fichtenwände zu finden. Farbe_Gelaender_Zeisisgstein_kleinSehr seltsam ist zwischendurch ein Schild aus vergangenen Zeiten mit der Aufschrift „Reservat; Betreten nicht erlaubt; Bezirksnaturschutzorgan Dresden“. Gleich dahinter steht ein neu gezimmerter Hochsitz. Der Weg schlängelt sich ein wenig seltsam an dem Hang entlang, um dann vollkommen überraschend an den Zeisigstein zu gelangen. Blick_vom_Zeisigstein_kleinAuf den Felsen kommt man mittels einer Eisentreppe, die letztes Jahr neu gestrichen wurde. Die Farbwahl ist irgendwie für die sonstigen Treppen und Geländer ein wenig ungewöhnlich, da es genau die Farben (gelb und grün) des Forststeiges sind. Die Aussicht vom Zeisigstein ist nett, da der Felsen im Wald steht und man über den Wald auf eine seichte Hügellandschaft in Richtung Petrovice (Peterswald) schaut.

Nach dem Abstieg vom Zeisigstein ist das nächste Ziel der Hartenstein. Gelaender_Hartenstein_kleinDie Wanderung wäre aber nicht der Forststeig, zumindest auf der deutschen Seite, wenn ein gut ausgebauter Wanderweg nicht ignoriert würde und es dafür über einen kleineren Pfad ginge. Diese Variante macht viel mehr Spaß und das einzige ist, dass man den Zugang auf den Pfad nicht verpassen darf. Zu meinem Wanderzeitpunkt irrten außer mir noch zwei andere Blick_vom_Hartenstein_kleinWanderer hier herum, da der Zugang sich ein wenig im Wald versteckte. Wenn man aber genau schaut, dann sieht man die Wanderwegmarkierung mit dem gelben Strich doch sehr eindeutig. Der Forststeig führt also bis zum Hartenstein, bei dem die Geländer mit den gleichen gelb-grünen Farben gestrichen wurden. Auch wenn man hier eigentlich knapp neben dem Zeisigstein ist, so sieht die Aussicht ein ganzes Stück anders aus. Man blickt viel mehr über einen dichten Wald als am Zeisigstein.

Von hier geht es natürlich auch nicht auf den breiten Forstwegen weiter, sondern auf einem Pfad, der viel interessanter ist und am Kachemoor endet. Von dort geht es zum Zauschengrund, der auch nicht so einfach zu finden ist, da es mal ein kurzes Stück auf einer breiten Forststraße entlang geht, von der der Zauschengrund ganz unscheinbar abbiegt. Der tolle Waldweg führt leicht abfallend bis runter in den Diebsgrund, der aber nur durchquert wird und auf der gegenüberliegenden Seite geht es ein paar Höhenmeter (25 Meter) aufwärts. Der jetzt kommende Waldweg ist sehr angenehm zu wandern und auf einmal steht man schon kurz vor der Johanniswacht, einer sehr schönen Aussicht in das Bielatal. Kurz vor  der Aussicht verläuft die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich, der man die letzten Meter bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit, der Beutwaldhütte, folgt. Trekkinghuette_Beutwaldhuette_kleinAuch diese Trekkinghütte ist eine tolle Schlafmöglichkeit, die als letzte der Trekkinghütten in Betrieb gegangen ist. Das einzige, was ich an dieser Hütte nicht so schön finde, ist dass sie direkt an einer breiten Forststraße liegt und der Platz davor wie ein Präsentierteller aussieht. Dafür ist die Raumaufteilung in dieser Trekkinghütte am besten, da es zwei separate Schlafräume gibt. Auch nicht schlecht ist, dass es gleich unten im Bielatal (½ Kilometer entfernt) einen Imbiss namens Räuberhütte gibt, in dem man sich ganz gut stärken kann. Damit sollte man die Nacht hervorragend überstehen und für den nächsten Tag gut gestärkt starten können.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rosenthal Fußweg zum Schneeberg mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Ottomühle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00 €

Forststeig Etappe 2

Nach der 1. Etappe auf dem Forststeig geht es jetzt zum nächsten Teil. Dafür muss man von der Trekkinghütte Grenzbaude (oder der Haselmausbaude) zurück zur Grenze und damit auf den Forststeig. Diese Etappe ist ein ordentlicher Bogen durch Tschechien, wobei man hier (zumindest im Sommer 2018) deutlich merkt, dass der Trekkingpfad hier nicht mit so viel Liebe angelegt wurde. Nicht, dass der Weg besonders hässlich wäre, aber irgendwie sind die Pfade mehr Standardwanderwege und Markierungen sind eine Seltenheit. Aber dadurch, dass auch eher die normalen Wanderwege benutzt werden, sind die fehlenden Forststeigmarkierungen nicht so schlimm.

Auf der Grenze wandert man in Richtung Westen und nach ein paar hundert Metern steht wieder mal eins der gelbgrünen Häuschensymbole am Wegesrand. In diesem Fall ist es der Biwakplatz Taubenteich, der nur ganz wenige Meter neben der Grenze liegt und an dem man tatsächlich ein echtes Lagerfeuer machen darf. Das ist auf dem gesamten Forststeig (vielleicht mit Ausnahme der Campingplätze) eine Besonderheit und wird nach den Spuren zu urteilen auch sehr gerne genutzt. Super freundlich ist, dass dort Sachsenforst sogar das Brennholz gleich am Rastplatz zur Verfügung stellt. Die Wanderung führt weiter auf der Grenze, bis wieder eins der gelbgrünen Schilder auftaucht. Diesmal könnte man nach rechts so ungefähr 1,1 Kilometer bis zur Trekkinghütte Willys Ruh wandern. Für mich ist es die schönste und auch größte Trekkinghütte am Forststeig. Leider hat sich das inzwischen herumgesprochen und ich bin an einem schönen Samstagabend im Sommer dort begrüßt worden mit den Worten: Oh, noch jemand, wir sind zwar schon 20 Leute, aber es wird bestimmt noch irgendwo ein freies Plätzchen geben. Für diese Wanderplanung ist die Hütte jedoch nicht so interessant, aber man kann sehr gut den Wegweiser zur Hütte als Orientierung benutzen, um die Stelle zu finden, Christianenburg_kleinan der der Forststeig nach links die Grenze verlässt. Auf der tschechischen Seite geht es auf einem deutlich sichtbaren Waldweg zur Kristin Hrádek (Christianenburg). Im Gegensatz zu den üblichen tschechischen Restaurants ist die Christianenburg (www.kristinhradek.cz) gehobene Klasse, aber mit angenehmen Preisen.

Nachdem man ein paar Meter (¼ Kilometer) auf der Zufahrtsstraße der Kristin Hrádek (Christianenburg) in Richtung Sněžník (Schneeberg) gewandert ist, erreicht man auf der rechten Straßenseite ein Trafohäuschen. Hier verlässt der Forststeig die asphaltierte Straße und es geht in einem Bogen durch vollkommen ruhigen Wald. Bevor der Forststeig im Frühjahr 2020 hierher verlegt worden ist, waren maximal im Herbst ein paar Pilzsucher unterwegs.

Der Bogen stößt wenige Meter vor der Landstraße zwischen Decin und Schneeberg auf die Zufahrtsstraße der Kristin Hrádek (Christianenburg). Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Landstraße befindet sich ein Wanderparkplatz, über den man wandert und dann weiter bis zu einem dieser netten Rastplätze im Böhmischen. Hier biegt der Forststeig nach rechts ab und der Aufstieg auf den Vysoký Sněžník (Hoher Schneeberg) beginnt. Blick_vom_Schneeberg_kleinDer Pfad aufwärts ist schon ganz schön hubbelig, was aber nicht besonders stört, wenn man aufwärts wandert. Die Mühe wird belohnt mit mehreren sehr schönen Aussichten. Praktisch ist der Vysoký Sněžník (Hoher Schneeberg) ein ordentlich hoher Berg (immerhin ist er 722 Meter hoch) und so kann man auf der linken (also südlichen) Seite bis nach Děčín (Tetschen) Aussichtsturm_Schneeberg_kleinund die Böhmischen Berge blicken. An der südlichen Kante befinden sich gleich einige tolle Aussichten und auch der Aussichtsturm mit seinen zwei Restaurants. Obwohl hier wirklich viele Touristen und Ausflügler hinwandern, sind die Preise überraschend niedrig und man kann sich perfekt stärken.

Der Forststeig führt weiter an der südlichen Kante entlang und dann abwärts zur Ortschaft Sněžník (Schneeberg). Auch hier sind gleich mehrere Gaststätten, in denen man seinen Hunger stillen kann. Nachdem man die asphaltierte Straße von Schneeberg herunter gekommen ist, führt die Wanderung geradeaus auf der Landstraße in Richtung Tisá (Tyssa). tolles_Wetterschutzhaus_in_Boehmen_kleinNach 400 Metern wird die Straße an einem überdachten Rastplatz nach rechts verlassen und es geht auf einem angenehmen Waldweg weiter. Nach einem Kilometer passiert man eine der schönsten Schutzhütten, die mir bisher begegnet sind. Ganz besonders an dieser Hütte ist, dass nicht einfach irgendwelche geraden Stämme benutzt, sondern so einige schiefe Dinger verbaut wurden. Damit strahlt die Hütte etwas wunderbar Natürliches aus und ist auffälliger als die üblichen Funktionsbauten. Der Forststeig führt links dran vorbei in Richtung Ostrov (Eiland). Ein bisschen Obacht muss man nach 600 Metern geben, weil dann der Forststeig nach links abbiegt und ich wäre beinah geradeaus gewandert, weil mir kein Wegweiser aufgefallen ist. Hohlweg_bei_Ostrov_kleinDer Waldweg fällt leicht ab und wechselt in einen Hohlweg, der in großen Teilen mit Sandsteinplatten ausgelegt ist. Ganz kurz vor der Ortschaft endet der Hohlweg. Auf der Straße wandert man nach rechts für ungefähr ½ Kilometer weiter. Dann geht es nach links in die Senke und schon hat man den Campingplatz (www.podcisarem.cz) erreicht. Campingplatz_in_Ostrov_kleinDer Campingplatz ist kein Luxusplatz, aber die Platzmiete für ein Zelt ist billiger als die Gebühr in einer Trekkinghütte, man darf Lagerfeuer machen, es gibt Duschen und gleich neben dem Campingplatz befindet sich ein riesiger Schwimmteich (nicht das ehemalige Freibad auf dem Foto). Außerdem befindet sich gleich vor dem Campingplatz eine sehr bodenständige Gaststätte. Alles das ist eher eine Basisversorgung, aber wer auf dem Trekkingpfad unterwegs ist, freut sich schon über eine Dusche, ein paar billige Kalorien und benötigt für die Tour kein Boxspringbett. Damit kann man dann am nächsten Tag gestärkt auf die nächste Etappe starten.

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Forststeig Etappe 1

Auch wenn ich den Forststeig schon einmal beschrieben habe, gibt es ihn hier nochmal und zwar in der Form, wie sich Sachsenforst die Strecke eigentlich ausgedacht hat. Bei meiner ersten Beschreibung  bin ich die Strecke anders herum (also von Bad Schandau nach Schöna) gegangen und das Ganze war mit nur drei Etappen viel zu anstrengend. Also kommt hier jetzt die Beschreibung mit der vom Sachsenforst vorgesehenen Form. Ich habe die Strecke in 6 Teilstücke zerlegt; wem das zu viele Tage sind, der kann ohne weiteres die Etappen 2 und 3 zusammenlegen und damit einmal eine etwas längere Tagesstrecke mit 28 Kilometern zurücklegen.

Der Start für die erste Etappe ist auf jeden Fall der Bahnhof Schöna. Wer mit dem Auto anreist, für den empfiehlt es sich, den Wagen in Bad Schandau am Bahnhof zu parken und die drei Stationen mit der Bahn zu fahren. Wer gleich am Start parken möchte, kann das in Hrensko auf der anderen Elbeseite machen. Aber dann muss man vom Ende der Tour wieder zum Auto gelangen. Teichsteinbrueche_kleinVom Bahnhof Schöna führt nach rechts die Bahnhofstraße in Richtung Schöna hoch. Nach ½ Kilometer steht auf der linken Straßenseite der erste Wegweiser und eine Erklärungstafel zum Forststeig. Hier wird die Straße auch verlassen und die angenehmen Wege beginnen. Auf ziemlich gleichbleibender Höhe schlängelt sich der Forststeig auf der unteren Terrasse der Teichsteinbrüche entlang. Bachlauf_Teichsteinbrueche_kleinErst kurz vor dem Gelobtbach steigt der Weg an und man gelangt auf den Pfad, der direkt an der Grenze weiter aufsteigt. Nach sehr genau einem Kilometer, inzwischen ist aus dem Pfad ein Forstweg geworden, wird der breite Weg noch vor einer Schonung nach Vorbereitung_Seinbruch_kleinlinks wieder in Richtung Grenze verlassen. Eigentlich ist der Forststeig hier perfekt ausgeschildert, aber der breite Waldwald ist zu verlockend und wenn man dann durch ein Gespräch abgelenkt ist, sind schon die ersten paar hundert Meter Umweg vorhanden.

Nach insgesamt 2 Kilometern an oder knapp neben der Grenze biegt der Forststeig nach rechts in Richtung Großer Zschirnstein ab. Der Waldweg schlägt einen kleinen Haken und erreicht dann Kreusels Eiche bzw. Schächers Kreuz und dann geht es weiter in Richtung Großer Zschirnstein. Insgesamt ½ Kilometer wandert man auf diesem angenehmen Weg, bis die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt auch auf den Forststeig stößt. Es geht noch ein paar hundert Meter weiter, bis der Forststeig erstmal von den üblichen Wanderwegen genug hat und ein wenig unscheinbar nach links abbiegt. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg auf den höchsten Felsen der Sächsischen Schweiz. Auch wenn es mehrere unscheinbare Pfade sind, so ist der Streckenverlauf durch seinen gelben Farbklecks (gelber senkrechter Strich) gut zu finden. Wer mit einem GPS-Gerät unterwegs ist, sollte überhaupt kein Problem haben, den Streckenverlauf zu entdecken. Ich wandere immer mit einem GPS-Gerät und es verhindert nicht, dass ich mich verlaufe, aber die Strecke, die ich dann falsch wandere, ist viel kürzer, als wenn ich mich ohne so einen kleinen Helfer durch den Wald bewegen würde.

Den Aufstieg auf den Großen Zschirnstein empfand ich als überraschend einfach und seltsamerweise war es ein anderer Pfad als bei meiner ersten Forststeig-Tour. Blick_vom_Zschirnstein_kleinNachdem man auf der großen Ebene angekommen ist, geht es nach links weiter bis zur Spitze und dem höchsten Punkt an der Triangulierungssäule. Die Aussicht von hier ist schon sehr nett, weil man weit noch Böhmen reinschauen kann. Gleich in der Mitte der Aussicht steht so ein bogenförmiges Edelstahlding, auf dem alle Gipfel verzeichnet sind, die man von hier sehen kann. Das ist eine sehr gut gemachte Information, die auch handwerklich so gestaltet ist, dass sie kaum zerstört werden kann (hoffe ich jedenfalls).

Nachdem man die Aussicht lange genug genossen und sich womöglich gestärkt hat, wandert man auf dem breiten Zugang wieder zurück. Nach so einigen hundert (genauer gesagt 300) Metern  passiert man einen alten Steinbruch und nach nochmal 200 Metern biegt nach links die Wanderwegmarkierung roter Punkt ab. Der Abstieg von dem Großen Zschirnstein erfolgt über ein paar Serpentinen, bis man am Felsfuss angekommen ist. Weg_unterhalb_Grosser_Zschirnstein_kleinHier biegt nach links ein unscheinbarer Waldweg ab. Für uns ist der Große Zschirnstein immer wieder einen Ausflug wert, besonders wenn die Sächsische Schweiz ansonsten ziemlich überlaufen ist. So sind wir doch schon so einige Male hinauf und herunter und so einige Strecken im Bereich der beiden Zschirnsteine gewandert. Überraschenderweise haben wir aber erst mit dem Forststeig diesen angenehmen Waldweg entdeckt. Der Weg führt auf ganz gleich bleibender Höhe einmal um den Großen Zschirnstein herum. Sehr ungewöhnlich ist, dass es sich nicht nur um einen kleinen Pfad, sondern eher um einen gut ausgebauten Waldweg handelt. Hier haben sich vergangene Generationen eine riesige Mühe gegeben, einen ebenen Weg zu herzustellen.

Nachdem man fast wieder vorne an der Spitze des Großen Zschirnsteins, unterhalb der Aussicht, angekommen ist (häufig kann man Mitmenschen auf der Aussicht über einem hören) wird der gemütliche Weg verlassen und es geht relativ steil nach rechts den Hang hinunter. Obwohl es ein steiler Pfad ist, kann man ihn ganz gut abwärts wandern und man gelangt zur ersten offiziellen Übernachtungsmöglichkeit am Forststeig. Zschirnsteinbiwak_kleinDas Zschirnstein-Biwak ist eine neu gebaute Hütte, die einen guten Schutz zum Übernachten bietet. Leider darf man an dieser Stelle kein offenes Feuer machen, ein Verbot, das man nach den vielen Waldbränden 2018 aber auch unbedingt einhalten sollte.

Von dem Biwakplatz geht es über die Forststraße und gleich gegenüber weiter bis zur Grenze, die durch die vielen weißen Grenzsteine sehr einfach zu erkennen ist. An ihr geht es nach rechts weiter. Boofe_vor_Quelle_Siebenluegner_kleinDer Weg ist durch die Grenzsteine und natürlich auch die Forststeig-Markierungen gut zu finden. Zwischendurch passiert man zwei Bäche und eine deutlich erkennbare Boofe, bis man die Studánka Sedmilhářů (Quelle Siebenlügner) erreicht. Quelle_Siebenluegner_kleinDiese Quelle ist mit wechselnden Tassen ausgestattet und selbst bei trockenem Wetter kann man seine Wasservorräte ohne lange Wartezeiten auffüllen. Nachdem man einen weiteren Kilometer (ich meine es war der Grenzstein 8/7) auf der Grenze weiter gewandert ist, erreicht man einen grüngelben Wegweiser mit einer abgebildeten Hütte. Hier geht es zur ersten Trekkinghütte, der Aussenansicht_Grenzbaude_kleinGrenzhütte bzw. wenn man noch ein Stückchen von der Grenze weg wandert zur Haselmausbaude. Beide sind wirklich nette Hütten und super gut geeignet, sich wieder aufzuwärmen oder auch zu trocknen und geschützt zu übernachten. In der Grenzbaude sollten eigentlich immer genug Schlafplätze vorhanden sein, um sich gut auszuruhen und dann am nächsten Tag zur zweiten Etappe zu starten.

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Ziegenwanderung

Wir sind schon einige Male mit Alpakas in der Sächsischen Schweiz wandern gewesen. Seit diesem Jahr gibt es eine neue Variante der tierischen Begleitung in Form von Ziegen. Das hört sich sehr interessant an und musste gleich mal ausprobiert werden. Auf der Internetseite www.ziegen-wanderung.de werden unterschiedliche Runden angeboten. Wir haben mit den Ziegen die Quirl-Wanderung für Familien unternommen.

Der Treffpunkt war am Ortseingang von Pfaffendorf (von Königstein kommend). Dort wartete schon der Ziegenhirte Patu mit einem Ziegenbock. Die erste Überraschung für uns war, dass diese Ziege (Gershi 3,5 Jahre alt) ganz schön groß war und super neugierig schaute. Nachdem die gesamte Wandergruppe eingetrudelt war, sind wir vom Treffpunkt zuerst mal zu den Ziegenkoppeln gewandert. Ganz passend ist der Name des Weges, Am Stallhübel, wobei die Ziegen nur auf einer eingezäunten Wiese ohne Stall standen. Lili_kleinDort haben wir noch zwei weitere Ziegen (Lili und Lexa kurz Lilifees jeweils 2,5 Jahre alt) und ein dazugehörendes kleines Zicklein (Blacky) abgeholt. Hier haben wir gelernt, dass Ziegen sehr ausgeprägte Herdentiere sind und wenn ein paar Tiere den Weideplatz verlassen, die anderen hinterher wollen. Zum Glück war noch ein Bekannter des Ziegenhirten dabei, der für Ordnung sorgte.

Die Ziegen gingen sehr gut an den Führstricken, das war wirklich sehr angenehm. Ziege_an_der_Leine_kleinAls wir in Richtung Quirl wanderten, lockten allerdings die Eicheln auf dem Waldboden extrem und dort musste man schon mal etwas fester an dem Seil ziehen. Vollkommen süß war die kleine Zicke, die ihrer Mutter auf Schritt und Tritt folgte. Nachdem wir fast am Felsfuß des Quirl angekommen waren, mussten wir eine kleine Rast einlegen, da auf dem Pfad um den Quirl ein freilaufender Hund unsere Gruppe ankläffte. Das mögen nicht nur Menschen nicht, sondern auch die Ziegen wollten nicht weitergehen. Da der kläffende Hund nicht an die Leine genommen wurde, haben wir einen Minischlenker nach rechts unternommen und sind über einen Pfad mit so einigen Felsen hoch zu dem Rundweg aufgestiegen. Hier haben die Ziegen uns so richtig gezeigt, dass sie perfekte Kletterer sind. Die vier sind in so einer Geschwindigkeit den Hang hochgeflitzt, dass es richtig schwierig war, an dem anderen Ende der Leine hinterher zu kommen. Die nette Tour erreichte den Diebskeller, eine der größten Schichtfugenhöhlen der Sächsischen Schweiz. Das Schöne an dieser Höhle ist, dass man ebenerdig hineinspazieren kann und im vorderen Teil sogar ein steinerner Tisch und ein paar Sitzplätze stehen. Wir sind auch mit den Ziegen in die Höhle spaziert, was für die Tiere überhaupt kein Problem war. Der Ziegenhirte Patu wollte uns an einer niedrigen Spalte zeigen, wie lustig es aussieht, wenn Ziegen krabbeln, aber die Tiere waren einfach zu schlau und sind in einem kleinen Bogen auf bequemem Weg zu ihrem Chef spaziert. 

Die Wanderung führt für ca. 400 Meter auf ziemlich gleichbleibender Höhe am Felsen entlang, bis auf der linken Seite einige Stufen aufwärts führen. Nach 20 Höhenmetern ist schon die Oberkante des Tafelberges erreicht und auch diesen Aufstieg haben die vier Ziegen ohne Anstrengung bewerkstelligt. Der Vierfussantrieb scheint doch ganz schön viel besser zu sein als unsere zwei Füße. Die_Chefziege_kleinÜber die komplette Ebene des Quirls ging es hinweg bis zur südlichen Aussicht. Hier haben wir auf unserer Runde eine längere Pause eingelegt und die Ziegen haben ziemlich lustig auf den Felsen herumgeturnt. Patu hat so einiges über die Tiere erzählt wie z.B. dass die Ziegen nicht Schmuseziege_kleinso richtig drüber nachdenken, wie sie nach einer Kletterpartie auch wieder zurück kommen oder was man sonst noch so alles mit Ziegen anstellen könnte. Es war eine sehr nette Pause, da die Ziegen so manchen Blödsinn im Kopf hatten und man dazu auch noch die sehr schöne Aussicht rüber zum Pfaffenstein genießen konnte. Wirklich super süß sah es aus, wie der Ziegenbock zum Schmusen vorbeikam und dann auch liegen blieb.

Bis zu dieser Wanderung kannte ich nur die beiden breiten Auf- bzw. Abstiege. Von der Aussicht kann man aber auch schräg nach rechts den Hang absteigen und gelangt dann kurz vor der großen, steinernen Wanne auf den Kanonenweg. Auf dem Stück habe ich den Ziegenbock an der Leine gehabt, aber im Gegensatz zum Aufstieg ist ein Abstieg mit einem kräftig ziehenden Tier überhaupt kein Vergnügen. Zum Glück hatte der Ziegenhirte vor der Wanderung schon gesagt, dass man das Tier auch einfach loslassen darf, wenn es zu brenzlig wird.

Den Kanonenweg ging es weiter abwärts, vorbei an der Badewanne und dann an der ersten Gelegenheit nochmal nach links an den Felsfuss. Hier kommt man bald an eine inoffizielle Boofe, die aber einen gut benutzten Eindruck macht. Das war die Stelle, die vorhin durch den nicht angeleinten Hund blockiert worden war. Da hier ganz typisch für Boofen vier Baumstämme im Rechteck lagen, haben wir uns dort allesamt hingesetzt und noch ein paar Dinge zu Ziegen und dem Beruf Ziegenhirte/Kleinbauer erfahren. Das war super interessant, handelt es sich doch für uns um eine ganz unbekannte Lebensweise. Beim Aufbruch haben wir dann noch gesehen, Hoehlenziegen_kleinwas die Gruppe mit dem Hund hier so Interessantes entdeckt hatte: auf dem zwei Meter hohen Felsband befand sich der Eingang in eine Höhle. Gleich mehrere Mitwanderer haben die ersten Meter der Höhle untersucht, aber die restliche Gruppe ist bergabwärts zum Startpunkt der Wanderung zurück gegangen. Blick_auf_Festung_Koenigstein_kleinEs war wirklich lustig mit den Ziegen durch den Wald zu wandern, da sie alles Mögliche im Wald in den Mund nehmen und drauf herum kauen. Aber eigentlich war es nur ein Nachweis für die Rasse dieser Ziegen: Thüringer Waldziegen. Deshalb war es auch überhaupt kein Problem, als wir wieder an den Eichen vorbeikamen und die drei großen Ziegen die Eicheln fast wie Staubsauger aufgesammelt haben.

Die Wanderung war eine sehr interessante und abwechslungsreiche Runde. Überraschend war, dass die Tiere sehr gut mit einer Gruppe mitwandern. Die Erklärungen des Ziegenhirten Patu waren sehr anschaulich und haben uns ein Tier näher gebracht, das wir bisher nur aus der Ferne kannten. Es war rundum eine nette Wanderung und wir hoffen, dass diese Ziegenwanderungen noch lange angeboten werden.

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Silberquelle

Diese Runde ist entstanden, weil wir uns zwei unterschiedliche Stellen im Bereich des unteren Bielatals ansehen wollten. Die eine Stelle (Bornberg) hatten wir im Buch „Felsenwege“, Band 1, von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) gefunden und dann waren uns auf der Karte „Festung Königstein und Tafelberge“ von Rolf Böhm (www.boehmwanderkarten.de) ein paar uralte Jahreszahlen knapp oberhalb der Papierfabrik aufgefallen. Alles sah sehr interessant aus und so haben wir uns auf den Weg gemacht.

Als ganz hervorragende Startposition bietet sich die Bielatalstraße in Königstein an. Hier darf man tatsächlich noch kostenlos parken (zumindest ab der Zufahrt nach Pfaffendorf) und dazu gibt es immer ein paar freie Parkplätze. Wir haben unser Auto an der Reichelsmühle (Fenster- und Türenbau TL Tischler) abgestellt, aber man kann so ziemlich überall am Randstreifen parken. Kellergewoelbe_Bielatalstrasse_kleinVon dort geht es erstmal dem Bachlauf der Biela hinterher, bis man die Zufahrt nach Pfaffendorf erreicht. schoener_Platz_Bielatalstrasse_Koenigstein_kleinHier befindet sich der einzige kostenpflichtige Parkplatz. Bis zum Elbehochwasser 2002 standen hier mehrere Häuser, die aber nach dem Hochwasser nicht mehr zu retten waren und so ist der Parkplatz und im unteren Teil ein netter Brunnen/Wasserfall entstanden. Ich habe hier schon mehrmals Radfahrer gesehen, die ihre Füße erfrischt haben und Kinder lieben so einen feuchten Platz auch immer.

Gleich an der Wand, an der der Wasserfall runterrieselt, befindet sich in Richtung der Straße nach Pfaffendorf eine unübersehbare Treppe. Diese geht es jetzt hinauf. Schon nach wenigen Metern Aufstieg sollte man sich kurz umdrehen und die Aussicht auf die Stadt genießen. Es wird in kurzer Zeit ein weiterer Ausblick auf die Stadt kommen, aber so hat man wenigstens eine Ausrede, um einen Stopp einzulegen. Die Treppe steigt weiter in Richtung des Ortsteils Einsiedler bzw. dann der Ortschaft Pfaffendorf aufwärts. Der Aufstieg heißt Bornberg und passiert ein paar Schrebergärten. Nach nur ¼ Kilometer, aber dafür 85 Höhenmetern erreicht man die Fahrstraße hoch nach Pfaffendorf. Auf der Straße muss man leider für den nächsten ¼ Kilometer aufwärts wandern, bis nach links ein unscheinbarer Weg abbiegt. Es handelt sich um den Heideweg, der eher so aussieht, als ob er nur die Zufahrt zu ein paar Wochenendhäusern ist, aber praktisch kann man auf ihm relativ angenehm weiter aufsteigen, um dann nach 400 Metern die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt zu erreichen. Schoene_Aussicht_Koenigstein_kleinAuf dieser wandert man nach links, auf ziemlich gleichbleibender Höhe, weiter. Schon bald erreicht man eine Aussicht mit dem praktischen Namen „Schöne Aussicht“. Besonders kreativ war der Namensgeber hier nicht, aber es ist tatsächlich ein nettes Plätzchen mit einem guten Überblick über die Stadt und rüber zur Festung Königstein. Eine Tafel erklärt, dass die Aussicht schon 1840 von den Kurgästen aus Bad Königsbrunn (heutiger Ortsteil Hütten) genutzt wurde. So kann man auch heute noch einige Inschriften an den Felsen unterhalb der Aussicht mit passenden Jahreszahlen entdecken.

Ab der Aussicht schlägt die gelbe Wanderwegmarkierung die östliche Richtung ein. Grenzstein_Lapidarium_Gohrisch_kleinDie Wanderung führt bis hinter den Ortsrand von Gohrisch, um dann nach rechts in den Sandweg abzubiegen. Schon nach wenigen Metern befindet sich auf der linken Wegseite das Grenzstein-Lapidarium. Es ist schon ganz schön verwunderlich, wie viele unterschiedliche Grenzsteine es hier gibt, und interessant zu sehen, wie sie sich über die Jahrhunderte verändert haben.

Der Sandweg endet auf der Pfaffendorfer Straße, die nach rechts entlang gewandert wird. Man passiert den Margaretenhof, eine seltsame gelbe Kiste namens Stoppomat (nur für Radfahrer interessant www.stoppomat.de) und eine Ruine (Anfang 2018) mit einem riesigen Garten. Zumindest in dem Garten hatte aber schon jemand fleißig aufgeräumt. Gleich an diesem Grundstück stößt der Malerweg mit auf die Straße und biegt dann aber auch schon kurz dahinter wieder rechts ab. Dieser Wanderwegmarkierung folgt man nach rechts über den Schulweg (welche Schüler würden heutzutage wohl über so einen Weg zur Schule gehen?). Schon bald wird das besiedelte Gebiet verlassen und man wandert in einem Bogen nach Pfaffendorf. Der Malerweg führt einmal quer durch die Ortschaft und dann hoch auf den Pfaffenstein. Der nördliche Aufstieg auf den Felsen führt über eine kurze aber heftige Treppenanlage bis auf die Hochebene. Zwischendurch wird eine Stelle mit dem berechtigten Namen Nadelöhr passiert, durch die aber jeder Mensch durchpasst, nur ein Trekkingrucksack oder eine Babykraxe auf dem Rücken macht Probleme. Gang_zur_Barbarine_Pfaffenstein_kleinEs ist wie bei allen Tafelbergen der linken Elbeseite verwunderlich, wie groß die Ebene auf dem Felsen ist. Auf dem Pfaffenstein kann man erstmal ein ganzes Stück in südliche Richtung wandern, bis man in der Mitte auf den Aussichtsturm und die Gaststätte trifft. Barbarine_am_Pfaffenstein_kleinSchön, dass hier oben noch ein Gastwirt die Stellung hält. Man sollte aber unbedingt noch weiter bis ans südliche Ende des Pfaffensteins wandern, da der Weg dorthin schon was Besonderes ist (solange man keine Klaustrophobie hat, ist es auch kein Problem) und die freistehende Barbarine ist auch eine Sehenswürdigkeit.

Für die weitere Wanderung muss man aber wieder bis in die Mitte des Pfaffensteins zurück gehen, um dann nach links auf der Malerwegmarkierung abzusteigen. Spätestens ab dem Felsfuß geht es besser auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Punkt weiter. Nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht man einen gut ausgebauten Forstweg mit dem Namen Kirchleitenstraße. Ausgeschildert ist dort Königstein mit 1 ¼ Stunden. Auf diesem Weg geht es nach rechts weiter, etwas mehr als 300 Meter, um dann nach links an der ersten Möglichkeit abzubiegen. Der Untergrund dieses Weges ist, zumindest Anfang 2018, ein dichtes Gras gewesen, was schön aussieht, aber auch die Gefahr der kleinen Plagegeister Zecken mit sich bringt. Nach 200 Metern Abstieg erreicht man eine Kreuzung, die einfach nur überquert wird. An dieser Kreuzung kann man für die Sächsische Schweiz untypische Wegmarkierungen entdecken. Es sind einfache gelbe Striche an den Bäumen. Dabei handelt es sich um die unscheinbaren Wegmarkierungen des Forststeigs. Geradeaus den Hang hinunter ist der Forststeig auch markiert und nach wieder 200 Metern biegt im rechten Winkel ein Waldweg den Hang hinab. Aber Achtung, diesen Waldweg geht es nicht hinunter, sondern hier zweigt ein äußerst unscheinbarer Pfad runter ins Tal ab. Wären die Forststeigmarkierungen besser sichtbar, dann würde man den Pfad nicht so einfach übersehen. Hier geht es leicht abfallend runter ins Tal des Cunnersdorfer Bachs.

Die Wanderung erreicht die Fahrstraße genau an der Stelle, an der der Cunnersdorfer Bach in die Biela fließt. Die Straße an der Biela wird einfach nur überquert und auf der gegenüberliegenden Straßenseite führt ein Waldweg (Zwieselweg) den Hang hinauf. Für diese Wanderung benützt man aber nur die Brücke des Waldweges über die Biela und dann geht es gleich am Bachrand entlang. Der Pfad zwischen Hang und Bachlauf ist zwar breit, aber trotzdem ziemlich unsichtbar. Wenn das Wetter in den Tagen vor der Wanderung etwas feuchter gewesen ist, dann kann man hier die Silberquelle_Bielatal_kleinQualität der Wanderschuhe auf Wasserdichtheit testen oder man umgeht die feuchtesten Stellen. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man die Silberquelle und eine Vielzahl an Inschriften. Wie schon an der Schönen Aussicht sind diese Inschriften aus der Zeit von 1851 – 1861 und stammen von den Kurgästen in Bad Königsbrunn. Die Silberquelle kann man sehr gut finden, da sie mit einem Schild beschriftet und wunderbar eingefasst ist. Besonders schön sieht es aus, wie das Quellwasser am Grünzeug herunter perlt.

Die Wanderung führt weiterhin an der linken Seite des Bachlaufs entlang, bis man am ehemaligen Bad Königsbrunn und dem heutigen Königsteiner Ortsteil Hütten ankommt. Nachdem man die erste Garage passiert hat, fällt auf der linken Seite eine Quelle mit einem gigantischen Edelstahlrohr auf. Quelle_Julius_Putzar_Huetten_kleinDas Interessantere ist aber der Gedenkstein, der gleich darüber an Dr. Med. Julius Putzar erinnert. Gedenkstein_Huetten-Koenigsbrunn_Julius_Putzar_kleinDer vollständige Text auf dem Gedenkstein lautet „Diese Quelle fasste im Jahre 1846 Dr. Med. Julius Putzar; Begründer der Heilanstalt Königsbrunn“. Irgendwie ist es heutzutage schwer zu verstehen, was denn hier oben am Ortsausgang von Königstein eine Heilanstalt macht. Heute ist das einzige Auffällige die riesige Papierfabrik, aber dass hier Kurgäste gewesen sind, ist höchstens Insidern bewusst.

Das letzte Teilstück der Wanderung führt jetzt an der Straße das Bielatal hinunter. Als Erstes fällt das frisch sanierte große Haus auf der linken Straßenseite auf. Im Aufgang zu dem Haus hängt eine Inschrift, die überraschenderweise in Englisch ist: „Blessed shalt thou be when thou comest in, and blessed shalt thou be when thou goest out; Deut XXVIII_VI“. Wenn wir es richtig verstanden haben, dann ist es ein Bibelvers und soll ungefähr folgendes heißen: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang; 5. Buch Mose Kapitel 28 Vers 6.

Gleich gegenüber von dem Gebäude beginnt die Königsteiner Papierfabrik. Der Name ist zwar richtig, aber eigentlich denkt man eher an Zeitungs- oder Buchpapier. Dafür bräuchte man aber nicht die riesige Anzahl an Kameras. Der wahre Grund dafür ist, dass hier das Papier mit den vielen Sicherheitsfunktionen für z.B. Banknoten hergestellt werden. Es sind nicht die einzelnen Banknoten, sondern das noch unbedruckte Papier, was aber bei bösen Buben ganz bestimmt auch schon interessant sein dürfte. Kurz hinter dem letzten Gebäude der Papierfabrik auf der rechten Straßenseite zweigt eine Anwohnerstraße mit dem Namen „Kleiner Weg“ ab. Damit die Wanderung nicht die ganze Zeit auf der doch relativ langweiligen Bielatalstraße entlang geht, empfiehlt sich dieser Minischlenker. Nach ein paar hundert Metern führt eine kleine Brücke wieder zurück über die Biela und damit sollte man ziemlich genau wieder am Startpunkt der Wanderung herauskommen.

Diese Runde ist nichts wirklich Spektakuläres, aber immerhin sind ein paar nette Aussichten enthalten und man kann unbekannte Stellen entdecken, die den meisten Besuchern der Sächsischen Schweiz nie auffallen werden.

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Quacke

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder beim Stiegenbuchverlag (www.stiegenbuchverlag.de) eingekauft habe und dort im neuen Buch „Felsenwege Band 1“ den seltsamen Ausdruck „Quacke“ entdeckt habe. Das musste doch gleich mal in der Natur erkundet werden. Dass dabei eine so nette Wanderung, sogar mit einer uns noch unbekannten Stelle, herauskam, war eine angenehme Überraschung.

Der beste Startpunkt für diese Runde ist der obere Teil der Bielatalstraße in Königstein. Noch darf man dort kostenlos parken und es stehen immer reichlich Parkplätze am Straßenrand zur Verfügung. Sehr gut ist der Parkstreifen oberhalb der Reichelsmühle (Firmenschild TL Tischler GmbH) geeignet, Ruine_an_der_Bielatalstrasse_Koenigstein_kleinaber auch der Bereich der Ruinen ein paar hundert Meter oberhalb in Richtung Bielatal. Knapp hinter den Ruinen (ehemals Gaststätte zum Bielatal) beginnt auf der rechten Straßenseite der Aufstieg in Richtung Festung Königstein. Der Weg heißt Eselsweg und führt mit einer angenehmen Steigung aufwärts. Die ersten paar Meter Aufstieg gehen an einem sehr nett aussehenden Haus und einem riesigen Garten vorbei. Die Dimension des Gartens hat nichts mehr mit den heutigen handtuchartigen Gärten zu tun und verdient eigentlich schon die Bezeichnung Park. seltsame_Trinkwasserbehaelter_Eselsweg_kleinNach ein paar hundert Metern stößt die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich zum Aufstieg und zwei seltsame Trinkwasserbehälter stehen neben dem Weg. Außerdem kann man neben dem Weg immer wieder rote Rohre, die aus dem Boden ragen, entdecken. Dabei handelt es sich um Messstellen für das stillgelegte Uranbergwerk. Heutzutage werden die unterirdischen Gänge von Leupoldishain aus mit Wasser geflutet. Nachdem man etwas mehr als einen Kilometer aufgestiegen ist, verlässt der blau markierte Wanderweg den gut ausgebauten Forstweg nach rechts und man erreicht bald den Klettergarten an der Festung Königstein. Wenn man die Wanderung in der laublosen Zeit unternimmt, dann ist es einfach, die vielen unterschiedlichen und auch spektakulären Kletterpartien zu erkennen. 

Die Wanderung geht weiter nach rechts in die Richtung der Festung. Nur die ersten paar hundert Meter erfolgen an der Fahrstraße und dann auf der linken Seite ein wenig abseits der Straße weiter nach oben. Der Weguntergrund ist nicht so ganz für Stöckelschuhe geeignet, aber die meisten Wanderer sind auch mit ordentlichem Schuhwerk unterwegs. Genau an der ersten Ecke der Festungsmauer wird die blaue Wanderwegmarkierung verlassen und man wandert nach links an der Mauer entlang. Blick_von_Patrouillenweg_aufwaerts_kleinWir finden, aus dieser Perspektive wirkt die Festung noch viel imposanter als wenn man von oben herunter blickt. Die Wanderung erfolgt auf dem Patrouillenweg rund um die Festung. Gleich zum Anfang weist ein Schild auf die ursprüngliche Aufgabe als Patrouillenweg und zur Baukontrolle hin. Der Weg ist nicht gleich seit dem Bau der Burg vorhanden gewesen, sondern erst 1805 eingerichtet worden. Ebene_der_unteren_Befestigung_kleinSehr interessant ist, dass man zuerst an ziemlich hohen Mauern der Niederen Werke bzw. der Pfeilschanze entlang wandert und dann auf einmal eine Ecke mit ein paar wenigen Stufen auftaucht, Zugang_zur_Pfeilschanze_kleinmit denen man auf die Ebene der unteren Befestigungen gehen kann. Das ist früher bestimmt nicht so gewesen, aber heutzutage eine sehr schöne Stelle, da die großen Besuchermassen immer nur auf die Festung steigen, aber hier unten nur ganz wenige Besucher herumspazieren.

Der Patrouillenweg führt sehr angenehm um die gesamte Festung herum und Blick_zum_Lilienstein_kleinziemlich an der nord-östlichen Spitze befindet sich auch eine sehr schöne Aussicht auf die Elbe und den gegenüber liegenden Lilienstein. An mehreren Stellen findet man auch Nischen, noerdliche_Felswaende_kleindie vermutlich als Aufenthaltsplatz für streifelaufende Soldaten gedient haben. Im Gegensatz zur nördlichen Seite, wo sehr viele Stellen mit gemauerten Plomben ausgefüllt sind, sind auf der südlichen Seite ziemlich viele Felsspalten und Kamine zu entdecken. Genau diesen Umstand hat sich ein Schornsteinfeger im Jahre 1848 zu Nutze gemacht. Abratzky-Kamin_kleinDie Festung soll nie eingenommen worden sein, aber Johann Friedrich Sebastian Abratzky soll es geschafft haben, hier hoch zu klettern. Das ist zwar immer noch kein Einnehmen, aber immerhin ein Besteigen der für sicher gehaltenen Festung. Oben wurde der Kletterer aber von der Wache in Empfang genommen und erst mal eingesperrt. Heutzutage hat man anscheinend zu große Angst vor einer Einnahme der Festung und deshalb steht am Patrouillenweg ein Hinweisschild, dass das Übersteigen der Festungsmauer verboten ist, videoüberwacht und zur Anzeige gebracht wird. Gut, dass das Schild nicht schon vor zweihundert Jahren dort gestanden hat.

Der Bogen auf dem Patrouillenweg endet auf dem Parkplatz am Fuße der Festung (nur für Busse, Angestellte und Behinderte). Unterhalb der linken (südlichen) Seite des Parkplatzes verläuft der blau markierte Wanderweg blauer Strich , auf dem es ein Stück abwärts geht. Schon nach wenigen Metern biegt die erste Möglichkeit nach rechts im spitzen Winkel ab. Festungsfriedhof_kleinHier wird die blaue Wanderwegmarkierung wieder verlassen und es geht auf dem gut ausgebauten Waldweg fast ohne Höhenmeter weiter. Nach 400 Metern biegt nach links die erste Möglichkeit ab und man erreicht nach ganz wenigen Metern eine seltsame Stelle. einziges_Gebaeude_auf_Festungsfriedhof_kleinEs handelt sich um den alten Festungsfriedhof, der vollkommen in Vergessenheit geraten ist. Heutzutage sieht man nur noch die eigentliche Umrandung des Geländes, ein paar eingestürzte Gruften und eine Ruine mit Keller. Die eigentlichen Grabsteine stehen oben in der Festung (am Geschossmagazin), aber hier unten kann man nur noch rätseln, was man entdeckt hat.

Die Wanderung geht auf dem Waldweg an der Seite des Friedhofs weiter. Zuerst steigt der Weg noch ein kleines bisschen an, um dann aber auf einem gut sichtbaren Pfad abzusteigen. Auf der linken Wegseite befindet sich eine Inschrift mit den Jahreszahlen 1813, 1863 und 1865. Außerdem noch die Buchstaben TV und das Datum 11. November. Was auch immer die komplette Inschrift bedeutet, weiß ich leider nicht, aber immerhin weiß ich, dass am 11. November 1813 die Festungsstadt Dresden in der Völkerschlacht kapitulierte.

Der Weg führt über ein paar Stufen abwärts, bis man einen gut sichtbaren Pfad erreicht. Felsennest_kleinAuf ihm geht es nach links weiter. Nach etwas weniger als 200 Metern sieht man links am Felsfuß einen Eingang in die Felswand. Die Stelle ist im Buch „Felsenwege Band 1“ mit dem Ausdruck „Felsennest“ beschrieben und das stimmt perfekt. An den Felswänden sind so einige künstliche Tritte und Inschriften zu entdecken. Anscheinend wird diese Stelle auch ganz gerne zum Übernachten genutzt.

Die Wanderung geht wieder auf den Pfad zurück und noch ein paar hundert Meter nach links (von oben gesehen) weiter. Quacke_mit_Stufen_kleinDann fällt eine große Felsmurmel auf der linken Wegseite auf. Diese Murmeln werden in Sachsen von den Kletterern Quacken genannt und da sie häufig als offizielle Klettergipfel anerkannt werden, können sie auch schon mal höher als 10 Meter sein. In diesem Fall ist die Quacke nicht so wirklich schwierig zu besteigen, da sie sogar Trittstufen hat. Inschrift_an_Quacke_1888_kleinAußerdem ist die Jahreszahl 1888 hineingemeißelt. Knapp unterhalb von dieser Murmel liegt noch eine weitere, die aber nicht ganz so groß ist. Die Wanderung führt weiter abwärts und stößt bald auf die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich und den Hasenweg. Eine kleine Erklärung für diesen Namen kann man auf der linken Seite in der Form eines verwitterten Schildes erkennen. Die Farbe ist vollkommen von dem Schild ab, aber trotzdem kann man den Hinweis auf die Palmschänke und die Festung lesen und dann, dass der Königsteiner Kaninchenzüchterverein den Weg angelegt hat. Daher also der Name. 

Die Wanderung folgt der gelben Wanderwegmarkierung nach links den Hang weiter abwärts, bis man die Fahrstraße im Bielatal erreicht hat. Die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt erfolgen nach rechts (also bachaufwärts). Damit ist eine nette, kleine Wanderung zu Ende gegangen. Sehr überraschend fanden wir den Friedhof der Festung und den Ausdruck Quacke. Obwohl wir wirklich sehr viel in der Sächsischen Schweiz herumwandern, war die Stelle unterhalb der Festung schon wieder etwas Neues für uns. Es ist immer wieder schön, die Bücher von Axel Mothes durchzustöbern und dann so einfach solche Punkte wie z.B. das Felsennest zu entdecken.

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Katzfelsen

Der Startpunkt für diese kleine Rundtour liegt am riesigen Parkplatz gegenüber des Waldbads von Cunnersdorf. Ich freue mich immer wieder, dass der Parkplatz seit vielen Jahren kostenlos ist und finde es aber verwunderlich, dass die beiden Parkscheinautomaten trotzdem noch dort herumstehen. Das Waldbad sieht immer sehr gut gepflegt aus und lädt bei sommerlichen Temperaturen zum Toben ein. Ein großer Teil dieser Wanderung führt durch das Tal des Cunnersdorfer Bachs und deshalb wandert man auf dem gut ausgebauten Weg los. Der Weg ist auch als Radweg gekennzeichnet und deshalb sollte man sich auch ein wenig rücksichtsvoll den Zweirädern gegenüber benehmen. Rastplatz_Fliegenkatsche_kleinNach 1 ¼ Kilometern befindet sich auf der linken Wegseite ein seltsamer Rastplatz. Unter einem dicken überhängenden Felsen steht eine Bank und die Stelle heißt Fliegenklatsche. Ein sehr einladender Name. Ungefähr ½ Kilometer später fließt auf der linken Seite der Nässebach herunter und ein netterer Rastplatz lädt zum Verweilen ein. Sowohl diese Rastplätze als auch die vielen Erklärungstafeln stammen alle von der Forstlichen Lehrausbildung Cunnersdorf. In Erinnerung sind uns die Tafeln zu Vögeln (Amsel, Schwarzstorch), Libellen und Bewohnern eines Fließgewässers geblieben.

Das nächste Interessante erreicht man wieder nach ½ Kilometer. Rastplatz_Steinhuette_kleinEs ist der ehemalige Standort der Siedlung Steinhütten, wo heute nur noch ein netter Rastplatz und eine ergiebige Quelle ist. Das Quellwasser fließt über eine lange Rinne in einem hohen Bogen in einen Trog. Steinhuettenborn_trifft_daneben_kleinDas klappt nur manchmal, da die Fließgeschwindigkeit auch irgendwie mit der anliegenden Wassermenge zu tun hat. So muss man den Trog von Zeit zu Zeit mal ein bisschen hinterher rücken. Die Wanderung geht weiter den Cunnersdorfer Bach aufwärts und nochmals einen halben Kilometer später passiert man einen Abzweig, der nach links den Taubenbach aufwärts führt. Auf bzw. ganz knapp neben der Brücke über den Bach kann man den Sockel von irgendetwas entdecken. In diesem Sockel ist der Text „Brückenneubau 1988 (oder 1983); XXXX u. Brigade; Gerhard Salomo; Liebstadt“ zu entdecken. Auch wenn 1988 doch sehr jung ist, so ist die Inschrift in einer alten Schriftart erstellt und damit ist mir das Lesen doch sehr schwer gefallen, aber die Ehefrau hat dann doch den größten Teil entziffert.

Ab dieser Weggabelung ändert sich der Name des Cunnersdorfer Bachs in Fuchsbach (rechtes Tal) und Taubenbach (linkes Tal). Die Wanderung geht nach rechts weiter das Fuchsbachtal hinauf. Schon nach wenigen Metern versteckt sich auf der linken Wegseite der Sieben-Tannen-Born. Diese Quelle ist nicht so schön eingefasst wie die vorhergehenden und uns sind auch keine sieben Tannen begegnet, aber dafür fließt ziemlich viel Wasser den Hang hinab. Die Wanderung geht noch einen ¾ Kilometer am Fuchsbach aufwärts, um dann nach rechts auf den Mathens Hohlweg abzubiegen. Dieser Forstweg führt aus dem Tal des Fuchsbachs heraus und mit 1 ½ Kilometern Wanderstrecke werden 110 Höhenmeter überwunden. Das ist noch eine relativ angenehme Wanderwegsteigung. schone_Dekoration_mit_Wolltieren_kleinNach diesem Teilstück erreicht man eine Kreuzung mit gleich einigen breiten Forstwegen und einer Schutzhütte. Diesen Rastplatz hat scheinbar irgendjemand besonders gerne, da wir schon unterschiedlichen Schmuck (z.B. Osterschmuck oder bunte Vögel aus Wolle unter dem Dach) entdeckt haben. Anscheinend kümmert sich dieser gute Geist auch um die Sauberkeit rund um die Hütte.

Man geht  nun nach rechts (also in den Wald hinein) auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich weiter. Die Wanderung über den sogenannten Winterleitenweg ist sehr angenehm und gleicht eher einem Spaziergang durch einen netten Wald. Nach 2 Kilometern steht am Wegrand ein kleines unscheinbares gelbes Schild mit einem abgebildeten Haus. Dabei handelt es sich um die Trekkinghütte Rotsteinhütte, die sich wenige Meter nach rechts im Wald befindet. Hier hat man z.B. bei der langen Wanderung über den Forststeig eine viel gemütlichere Übernachtungsmöglichkeit als in einem Zelt.

Die Wanderung führt noch wenige Meter (genauer gesagt 200 Meter) auf der roten Wanderwegmarkierung weiter, um dann nach links im stumpfen Winkel abzubiegen. Es geht ¼ Kilometer leicht ansteigend auf dem sogenannten Heusteig bis hoch zur Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Diesen angenehmen Waldweg geht man nach rechts weiter, bis nach etwas mehr als ½ Kilometer ein Wegweiser in die Richtung Schneebergblick zeigt. Diese Aussicht ist so einfach zu erreichen, dass man die 50 Meter unbedingt unternehmen sollte. Wohin man von dieser Aussicht blickt, ist bei dem Namen ganz eindeutig.

Für die weitere Wanderung muss man wieder auf den ursprünglichen Wanderweg und nochmal 400 Meter weiter wandern. Dort weist ein Schild auf den Katzfelsen und ist mit dem grünen Querstrich grüner Querstrich als Lehrpfad markiert. Katzenskulptur_am_Katzfelsen_kleinDer Wanderweg führt bis fast an die Felskante des Cunnersdorfer Bachtals. Kurz davor steht der Katzfelsen mit seiner langen Treppe zur Spitze. Der Aufstieg ist zwar auch nichts anderes als ein Treppenaufstieg, Blick_vom_Katzfelsen_kleinaber durch die Gitterroststufen und die freistehende Bauart nichts für Menschen mit Höhenangst. Auf halber Höhe nach oben steht seit kurzem eine Skulptur einer Katze. Der Felsvorsprung ist ein perfekter Platz für diese Mietze und wir finden die Statue ist sehr gut gelungen. Von der Aussichtsplattform hat man einen hervorragenden Blick hinüber zu den Felsen der Hinteren Sächsischen Schweiz.

Der beste Weg für diese Wanderung ist einfach über den Katzstein (so heißt das Massiv, auf dem der Katzfelsen steht) weiter nach vorne, also nach Norden, weiter zu wandern. Auch dieses Teilstück ist noch mit dem grünen Querstrich markiert und schon bald erreicht man die nördliche Aussicht mit dem Namen Signal. Aussicht_Signal_kleinDas ist ein wunderbar ruhiger Ort, von dem man in Richtung Pfaffenstein, Lilienstein oder auch Kleinhennersdorfer Stein blicken kann. Blick_vom_Signal_kleinDer weitere Weg versteckt sich ganz schön gemein auf der linken Felsseite (wenn man von der Aussicht wieder rückwärts schaut). Hier führen so einige Treppen den Felsen hinunter und dann geht es wieder in nördliche Richtung am Felsfuß weiter. Wegweiser_nach_Cunnersdorf_kleinDer Pfad ist eindeutig zu erkennen und man landet wieder auf einem breiteren Waldweg mit der bekannten Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Hier wandert man nach rechts die letzten 1 ¼ Kilometer bis zum Ausgangpunkt am Waldbad zurück.

Diese Wanderung ist eigentlich so angenehm zu gehen, dass wir sie eher als Spaziergang einstufen würden, aber dafür ist sie dann doch zu lang. Sehr schön ist, dass man in diesem Bereich der Sächsischen Schweiz so große Ruhe vorfindet und trotzdem mit interessanten Felsen und Aussichten belohnt wird. Die Runde könnte man sogar mit einer Übernachtung in der romantischen Rotsteinhütte verbinden.

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Haselmausbaude

Nachdem im Herbst 2017 die Vierte der Trekkinghütten in Betrieb genommen wurde und das auch noch ganz kurz vor der eigentlichen Winterpause, musste die Hütte noch schnell ausprobiert werden. Netterweise waren beide Töchter auch gleich Feuer und Flamme, mal wieder eine kleine Abenteuertour zu unternehmen. Nur die Ehefrau hatte immer noch keine Lust und so haben wir uns zu dritt auf den Weg gemacht.

Der Startpunkt war am Cunnersdorfer Waldbad. Für die ersten paar Meter (50 Meter) wandert man vom Parkplatz nach links den Cunnersdorfer Bach aufwärts, bis wieder nach links die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt in den Hang abbiegt. Dieser Weg ist ein unscheinbarer Pfad, der bis an die Rückseite des Sachsenforst-Geländes aufsteigt und dann angenehm auf gleicher Höhe bleibend weiter der grünen Wanderwegmarkierung folgt. neugierige_Schafe_Forstamt_kleinZwischendurch passiert man eine Wiese mit ein paar neugierigen Schafen (zumindest im Herbst 2017) und einem netten Blick über das Tal bzw. die Ortschaft. Nach insgesamt einem Kilometer auf dem grünen Punkt wird dieser verlassen und nach rechts in den Lindenhornweg (grüner Strich grüner Strich) abgebogen. Die ersten paar Meter ist das noch ein gut ausgebauter, horizontaler Forstweg, aber mit der Zeit gewinnt  er an Höhe und auch der Untergrund wechselt von einem geschotterten auf einen grasbewachsenen Waldweg. Das ist zwar normalerweise ganz nett, hat aber bei unserem Ausflug bei leichtem Nieselwetter zu nassen Wanderschuhen geführt. Zwischendurch passiert man einen Sendemast, der sehr nach Mobilfunk aussieht und die Töchter auf einen Empfang der Handys hoffen ließ. herbstlicher_Lindenhornweg_kleinDer Wanderweg macht einen kleinen Schlenker nach links um den Buchhübel und schon landet man auf dem Oberen Buchweg mit der Cottaeiche.  Der gut ausgebaute Forstweg wird nur ganz wenige Meter begangen, um dann gleich hinter der Eiche weiter wieder auf dem Lindenhornweg zu wandern. Dieser Weg ist in dem Bereich ein schnurgerader Forstweg, der zwar angenehm zu wandern, aber nicht gerade besonders spannend ist.

Naja, nach einem Kilometern signalisiert ein kleines grüngelbes Schild den Zugang zur Haselmausbaude. haselmausbaude_draussen_kleinDie Hütte ist, im Gegensatz zu den anderen Trekkinghütten, vom Weg aus schon gut zu sehen. Zuallererst haben wir gleich mal den Ofen angeworfen und die Hütte inspiziert. Wie auch die anderen Hütten immer ist sie in einem hervorragenden Zustand. Das Besondere bei dieser Hütte ist, dass man überdacht zum Holzlager und zur Trockentoilette kommt. Das war bei unserem feuchten Wetter ganz hervorragend, da so wenigstens der größte Teil des Drecks draußen bleibt und man bei Nieselwetter auch trocken zur Toilette kann. Schlafraum_Haselmausbaude_kleinIm Schlafraum, den man über eine Leiter zum Dachgeschoß erreicht, fällt am meisten auf, dass vor der Freigabe an die übernachtenden Wanderer erst mal gewaltig Arbeit in die Hütte gesteckt wurde. Der gesamte Bereich ist mit neuen Holzplatten verkleidet und an der Rückseite ist ein Ausstieg mit einer Fluchttreppe erstellt worden. Die Inneneinrichtung im Aufenthaltsraum ist wie bei jeder Trekkinghütte gleich und auch mit den obligatorischen Ikea-Küchenschüsseln. Aufenthaltsraum_Haselmausbaude_kleinDie einzigen wirklichen Unterschiede zwischen den Hütten sind die Größe und die Bauart der Öfen. Im Fall der Haselmausbaude ist es ein kleinerer Ofen, bei dem wir erst bei der Abreise entdeckt haben, dass unter dem oberen Rost die Steuerung der Zuluft geregelt werden kann.

Die Haselmausbaude ist ganz sicher die kleinste Trekkinghütte, die es bisher im Wald der linken Elbseite gibt, aber dafür auch die einzige mit einer überdachten Terrasse. Nachdem wir uns ein bisschen aufgewärmt und gestärkt hatten, mussten wir noch eine kleine Erkundung in der Dämmerung unternehmen. Also erst noch mal den Ofen gefüttert und dann hinaus auf den Lindenhornweg. qualmender_Kamin_Haselmausbaude_kleinDort nach rechts und 300 Meter geradeaus gewandert. Als wir die Strecke gewandert sind, stand in ein paar hundert Metern Entfernung ein ordentlicher Hirsch vor uns und schaute in unsere Richtung. Nachdem er uns anscheinend nicht als große Gefahr eingestuft hatte, ging er über den Forstweg und zwei Hirschkühe folgten ihm. Meine beiden Mädels hatten noch nie einen Hirsch in freier Wildbahn gesehen und so war das doch ein netter Höhepunkt auf dieser Erkundung.

Der eigentliche Lindenhornweg biegt nach den besagten 300 Metern nach rechts ab, für die kleine Entdeckungstour geht es aber geradeaus bzw. ganz leicht nach links weiter. Dieser Waldweg fällt leicht ab und nach 300 Metern biegt nach links der Stolzenhainbornweg ab. Mit der Namensgebung des Weges und der Quelle konnten wir uns nicht einig werden, da das Gebiet dort Stolzenhain heißt, aber auf den Karten der Weg auch Stolzenhahnbornweg bzw. Stolzenhahnborn genannt wird. An diesem Weg befindet sich das Ziel unserer Erkundung, der Stolzenhainborn. Von dem Waldweg kann man durch das querende Bächlein die Quelle leicht finden. Das Wasser der Quelle sieht sehr klar aus, obwohl der Austritt nicht gefasst ist. Das war ein netter kleiner Ausflug und hat die Mädels auch bei Schmuddelwetter aus der Hütte gelockt.

Von der Quelle kann man einfach den Hang hinaufsteigen, um wieder auf den Weg zu stoßen und die paar Meter bis zur Hütte zurück zu wandern. Zu unserem Wanderzeitpunkt war es inzwischen schon sehr düster und an der Trekkinghütte konnten wir schon aus großer Entfernung Licht sehen. In der Zeit unserer Abwesenheit waren noch zwei andere Wanderer eingetrudelt und saßen jetzt auf den Bänken vor der Hütte. Die beiden waren sehr rücksichtsvoll und sind mit ihrem Kochen und Rauchen die ganze Zeit auf der Terrasse geblieben. Obwohl wir schon sehr häufig in den Trekkinghütten übernachtet haben, war das das erste Mal, dass wir eine Hütte mit anderen Leuten teilen mussten. Dass das ausgerechnet in der kleinsten Hütte „passiert“, war mit diesen netten Mitmenschen aber auch kein Problem. Die Nacht war leicht unruhig, da irgendein Tierchen (Bilch, Siebenschläfer oder natürlich eine Haselmaus) in dem Dach wohnte und ziemlich wild hin und her flitzte. Bei sonst totaler Ruhe kann auch so ein Fliegengewicht wie ein Elefant klingen.

Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Nachhauseweg gemacht. Haselmausbaude_kleinDabei ist uns das erste Mal die Maus aufgefallen, die an der Seite des Hauses aus ihrem Loch schaut. Sehr nett, solche Details. Auf dem Lindenhornweg sind wir wenige Meter nach rechts gewandert, um dann wieder nach rechts auf den gut ausgebauten Forstweg mit dem Namen Alte Drei abzubiegen. Nach etwas mehr als ½ Kilometer passiert man die Matthias-Otto-Eiche und überquert die bekannte grüne Wanderwegmarkierung. Es geht noch einen Kilometer weiter auf dem Forstweg, bis zwischen zwei unterschiedlichen Waldgebieten (Fichtenmonokultur und netter Mischwald) ein grasbewachsener Waldweg nach links abbiegt. Der sogenannte Sauhakweg führt ein Rueckweg_Haselmausbaude_kleinpaar hundert Meter den Hang hinunter, bis man den Forstweg mit dem Namen Nässeweg erreicht. Auf diesem Weg wandert man nach rechts weiter. Nach ein paar hundert Metern passiert man den Goldbrunnen, der anscheinend gleich unter dem Forstweg entspringt. Also wir dort vorbeikamen und eigentlich das Gold suchen wollten, fanden wir einen Feuersalamander, der sich aber leider nicht fotografieren lassen wollte. Aber die beiden Mädels haben sich riesig gefreut, da man diese Tierchen wirklich nur ganz selten zu Gesicht bekommt.

Schon bald erreicht die Wanderung die bekannte Stelle auf der Rückseite des Sächsischen Forstamtes Cunnersdorf. Da es aber zu langweilig ist, den gleichen Pfad wieder zum Ausgangspunkt hinunter zu wandern ist, empfiehlt es sich, rechts neben dem eingezäunten Bereich entlang zu gehen. Die Wanderung erreicht nach ½ Kilometer die Zufahrtstraße zum Waldbad/Parkplatz, auf der es bis zum Ausgangspunkt zurück geht.

Damit ist eine nette kleine Runde zu Ende gegangen, die uns dreien wirklich viel Spaß gemacht hat. Sehr schade ist, dass die Trekkinghütten im Winter geschlossen haben und man dann keinen romantischen Abend mit einem Holzofen verbringen kann. Das macht im Herbst ordentlich Spaß. Auf unserer Runde waren besondere Höhepunkte der Hirsch, die Anwesenheit der beiden anderen Wanderer und der kleine Feuersalamander.

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Forststeig Teil 3 (Willys Ruh – Bahnhof Schöna)

Nach den ersten beiden anstrengenden Tagen auf dem Forststeig war die Nacht in der Trekkinghütte wunderbar erholsam und ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Selbst von dem kleinen Radaubruder namens Bilch/Siebenschläfer habe ich nichts mitbekommen. Was morgens ziemlich grässlich ist sind Wanderstiefel, die überhaupt nicht getrocknet sind, weil die Trekkinghuette_Willys_Ruh-3_kleinTrekkinghütte im tiefsten Wald steht und kein Wind oder Sonnenstrahl durchdringt. Vielleicht hätte ich mal einen der Öfen anschmeißen sollen und die Stiefel oben drauf stellen. Tja, im Nachhinein weiß man es dann. Nachdem ich die Hütte einmal durchgekehrt und meinen ganzen Müll inklusive der Teelichter eingesammelt hatte, ging es los zur letzten Etappe.

Bisher (ausgenommen am Vortag) war ich immer auf der Vorderseite der Trekkinghütte Willys Ruh angekommen und wieder weggewandert. Der Weg auf der Rückseite ist aber irgendwie viel besser, da man gleich auf den Waldweg über den Hühnerberg kommt. Für diese Wanderung muss man also den Weg hinter der Hütte nehmen und dann nach rechts einmal den Berg überqueren. Nach 1 ¼ Kilometern erreicht man die Grenze. Auf ihr folgt man dem Forststeig nach links. Auch wenn ich am vorherigen Tag ein riesiges Stück gewandert war, so hatte ich trotzdem noch einen Abendspaziergang bis zum Taubenteich unternommen und mir die neue Biwakhütte dort angesehen. Ich war natürlich auch neugierig, ob dort womöglich jemand die Nacht verbringen würde. Dem war aber nicht so. Jedenfalls brauchte ich am dritten Wandertag nun keinen Abstecher mehr zum Taubenteich unternehmen.

Die Wanderung führt weiter an den Grenzsteinen entlang und ist auf der gesamten Strecke sehr angenehm zu wandern. Meistens ist ein schmaler Pfad zu sehen oder der Pfad ist mit langem Gras (aber keinem Farn) zugewuchert. Durch die Grenzsteine ist der Weg aber immer eindeutig. hoehes_Gras_am_Grenzweg_kleinNach 2 ½ Kilometern auf der Grenze erreicht man die Quelle Studánka Sedmilhářů (Siebenlügner), die sogar mit einem eigenen Schild markiert ist. Quelle_der_Siebenluegner_kleinDie Quelle läuft mit einer ordentlichen Schüttung gleich aus dem Felsen und es gibt dort sogar eine Tasse. Ich habe die Tasse zwar nicht benutzt, aber so einiges Wasser aus der Quelle getrunken und mein Magen hat nicht rebelliert. Die Quelle ist übrigens auch sehr zu empfehlen, wenn man als Übernachtungsort die Trekkinghütte Grenzbaude gewählt hat. Diese Trekkinghütte befindet sich nur ½ Kilometer entfernt und ist bisher die ruhigste der bestehenden Trekkinghütten.

Nur ein paar wenige Meter weiter an der Grenze entlang kommt eine wilde Boofe und eine Miniklettereinlage. Von dort wandert man nochmal 2 ¼ Kilometer auf der Grenzlinie bis zum Grenzstein 5/5. Hier biegt nach links ein gut sichtbarer Forstweg ab, den man bis zum Gliedenbachweg oder auch zur gelben Wanderwegmarkierung weiterwandert. Biwakhuette_Zschirnstein_kleinDort steht gleich neben dem breiten, gut ausgebauten Forstweg die Trekkinghütte Zschirnstein. Diese Hütte ist dieses Jahr (2017) noch sehr gut nachgebessert worden und besitzt jetzt auch verschließbare Fenster. Die Konstruktion erscheint sehr funktional und bietet einen perfekten Schutz vor dem durchpfeifenden Wind. Gleich von dem Platz der Trekkinghütte führt ein breiter Waldweg in Richtung Großer Zschirnstein. Kurz vor dem Felsfuß wird die Steigung ziemlich unangenehm, besonders, weil mir der Wegverlauf mal wieder verloren kam. Aber praktisch ist das egal, da man einfach nur aufwärts muss und dann auf einen deutlich sichtbaren Weg stößt. Obwohl ich schon wirklich häufig auf und um den Großen Zschirnstein gewandert bin, ist mir dieser Weg vollkommen fremd gewesen. Dabei handelt es sich um einen wirklich tollen Weg, der sich auf fast gleichbleibender Höhe nach links (westlich) um den Felsen schlängelt. Nachdem man den schmaleren Aufstieg zum Großen Zschirnstein erreicht hat, geht es auf den höchsten Stein der Sächsischen Schweiz hinauf und dann über die gesamte Fläche bis zur südlichen Spitze. trigonometrische_Saeule_Grosser_Zschirnstein_klein
Erst hier hat man eine wirklich schöne Aussicht in die Böhmische Schweiz. An der großen Aussicht fällt die steinerne, trigonometrische Säule auf, die in weit vergangenen Zeiten zum Vermessen der Landschaft diente. So ziemlich auf allen höheren Felsen/Bergen kann man diese Vermessungspunkte antreffen und staunen, wie man damals damit eine so ungewöhnlich genaue Vermessung hinbekommen konnte.

Ich habe zwar schon mehrmals gehört, dass es außer den beiden markierten Aufstiegen zum Großen Zschirnstein noch eine dritte Möglichkeit geben soll, aber bisher war mir dieser Zugang unbekannt. Jetzt sollte es genau diesen Weg abwärtsgehen. Dazu geht man von der Aussicht kommend nach rechts auf einem Trampelpfad an der Felskante entlang, bis nach ¼ Kilometer ein gut sichtbarer Pfad abwärtsführt. Dieser Pfad endet auf einem Felsband, das eigentlich nach links weitergewandert werden soll, wenn man aber nach rechts geht, kann man die Zschirnsteinhöhle und mehrere Boofen entdecken. Die Wanderung geht also auf dem Felsband ein Ministück in nördliche Richtung, um dann nach rechts abzusteigen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich die Stelle für den Abstieg schon verpasst hätte und so habe ich mich mal wieder kreuz und quer durch eine gerodete Fläche gemacht. Wie immer haben mich die Brombeeren an die blöde Idee mit der kurzen Hose erinnert und ich war glücklich, nach 150 Metern den Zschirnsteinweg zu erreichen. Auf ihm geht es nach rechts weiter, bis das Schächers Kreuz an dem breiten Forstweg erreicht ist. Hier geht es gleich hinter dem Denkmal hinein und dann kommt das letzte Mal für mich ein Rätselstück. Der GPS-Track, den ich hatte, bog auf einen Rückeweg ab, der zum Anfang relativ einfach aussah. Da der Weg sich aber immer mehr unsichtbar machte und einfach kein Durchkommen war, bin ich dann doch lieber zurückgewandert und habe den gut sichtbaren Waldweg weiter gewählt. Auch dieser Weg endete oberhalb des Tals vom Hertelsgrundbach, aber der Abstieg war in diesem Fall sehr einfach und ich konnte das Ziel wenigstens von oben schon gut sehen.

Die Wanderung geht abwärts dem Bachlauf hinterher, bis dieser mit dem Gelobtbach zusammenfließt. Hier könnte man bequem nach links auf dem gut ausgebauten Forstweg weiterwandern und nach einem ¾ Kilometer die Ziskaquelle erreichen, aber das Ziel des Forststeigs ist, möglichst auf unbekannten Wegen zu wandern und so geht es gleich am Bachlauf bzw. an den Grenzsteinen weiter. Nach ziemlich genau einem Kilometer stoßen die Grenze und der normale Wanderweg wieder aufeinander. Die Wanderung steigt das Tal des Gelobtbachs noch 800 Meter abwärts, bis von links ein Weg kommt und ein Bächlein den Waldweg in eine dauerfeuchte Fläche verwandelt. Hier biegt ein unscheinbarer Pfad nach links ab. Die ersten paar Meter erfolgen noch über einen Haken aufwärts, dann geht es aber ziemlich angenehm am Hang entlang. Hier hat mich der Forststeig mal wieder erfreut, da ich diesen Pfad schon mehrmals auf Wanderkarten gesehen habe, ihn aber noch nie gegangen bin. Teich_im_Schiebmuehlenbach_kleinBesonders auffällig an dem Weg ist der Bereich des Schiebmühlenbachs mit seinen vielen Teichen und Einbauten. Das Wasser in den Teichen ist auffallend klar. Der gesamte ehemaliges_Bauwerk_Schiebmuehlenbach_kleinBereich, den man hier bewandert, gehörte zu den Steinbrüchen und man kann auch mal eine Boofe gleich neben dem Weg entdecken. Direkt oberhalb des Bahnhofs Schöna ist ein unwahrscheinlich kräftiges Bauwerk für ein Minibächlein errichtet worden. Bauwerk_fuer_Bachlauf_oberhalb_Bahnhof_Schoena_kleinIch vermute mal, dass man früher schon ausreichend Erfahrung hatte, warum man so einen Aufwand treibt, um das Wasser hier oben so zu leiten. Leider hat man das heute wieder vergessen und so sind deutliche Auflösungserscheinungen zu sehen. Aber das Gejammer wird nach einem ordentlichen Gewitter dann schon kommen, wenn die Felsquader im Bahnhof liegen.

Von hier geht man bis zur Verbindungsstraße zwischen Schöna und dem Bahnhof. Für die letzten paar Meter bis zum Bahnhof steigt man nach rechts noch den Hang hinunter und damit ist der Forststeig bewältigt. Ich hätte nicht gedacht, noch so viele neue Wege zu entdecken und für mich war es eine ganz neue Erfahrung, über mehrere Tage auf einem Weg unterwegs zu sein. Wirklich schade ist, dass die Trekkinghütten ein wenig ungünstig liegen und dadurch in der Mitte eine riesige Strecke vorhanden ist, in der man entweder auf eine Übernachtungsmöglichkeit in Tschechien zurückgreifen oder irgendwo boofen muss. Was mich riesig freut ist, dass hier die Forstleute einen wirklich abwechslungsreichen Weg geplant haben und das Ziel nicht, wie bei dem Malerweg, ist, möglichst viele Touristen anzulocken, sondern den Menschen die Natur wieder näher zu bringen. Das hat auf jeden Fall perfekt geklappt und mir (ausgenommen meinen Schienbeinen) sehr gut gefallen. Ich werde auf jeden Fall die Runde auch nochmal im Frühjahr in die andere Richtung unternehmen.

Download file: FORSTSTEIG_TEIL-3.TRK.GPX

Forststeig Teil 2 (Willys Ruh – Osterzgebirge – Tschechien)

Nachdem ich hervorragend in der Trekkinghütte Willys Ruh geschlafen habe, was bei der Strecke vom Vortag und einem halbem Liter TetraPak-Rotwein kein Trekkinghuette_Willlys_Ruh_von_unten_kleinWunder ist und nur im Hintergrund etwas von dem Getrappel der kleinen Bilche/Siebenschläfer mitbekommen habe, war ich früh morgens gut ausgeschlafen. Noch mal eben ein Sparfrühstück eingeworfen und schon ging es auf den riesigen Bogen des zweiten Tages. Das Wetter sah mit blauem Himmel und Sonnenschein sehr gut aus und so habe ich noch nicht mal einen Regenponcho mitgenommen. Das sollte sich eine Weile später als saudumme Idee erweisen. Aber zuerst geht es mal von dem Übernachtungsplatz wieder zurück bis ins Tal des Fuchsbachs. Dazu wandert man von der Trekkinghütte abwärts bis auf den Unteren Hühnerbergweg und dann bis zum Fuchsbach. Dieser wird nur überquert und auf der gegenüberliegenden Seite geht es Mathens Hohlweg leicht ansteigend aufwärts. An der ersten Spitzkehre wird der breite Weg verlassen und es geht nach links auf dem Brückweg weiter. Der Weg ist nachher nur noch ein unscheinbarer Pfad, der mir zwischendurch sogar vollkommen verloren gekommen ist, aber wenn man sich rechts hält, dann stößt man mit einem ordentlichen Gestampfe den Berg hoch an die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt. Nach ein paar Metern erreicht man die Alte Tetschener Straße und die Schutzhütte mit dem Blick über Rosenthal hinweg. Bei guter Sicht kann man bis weit nach Dresden hinein blicken.

Die Wanderung folgt der roten Wanderwegmarkierung roter Punkt geradeaus. Der Sommerhübelweg führt bis zum Schneeberger Kreuz und hier wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und es geht weiter geradeaus auf den Rand des Bielatals zu. Der Weg gabelt sich und man folgt dem linken Weg im kleinen Abstand zum Bielatal. Dieser unscheinbare und manchmal etwas feuchte Pfad endet auf dem Steinbornweg. Dieser Weg ist mal wieder mit dem bekannten roten Punkt roter Punkt markiert, der aber auch nur für ganz wenige Meter verfolgt wird. Das nächste Teilstück führt genau auf der Grenze entlang, bis man unten im Bielatal angekommen ist. Jetzt gibt es mal wieder zur Erholung ein Stück auf gewöhnlichen Wanderwegen. Dazu geht man nach rechts ein paar wenige Meter das Bielatal hinunter, um dann nach links auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich zur Grenzplatte hochzusteigen. Der Aufstieg bis zur oberen Kante des Bielatals und damit zur ersten Aussicht ins Tal ist schnell geschafft und man hat die Möglichkeit, mit einem sehr schönen Blick die Felskante zu bestaunen. Zu meiner Wanderzeit hat mich hier ein ordentlicher Schauer erwischt und irgendwie habe ich so schnell keine Unterstellmöglichkeit gefunden. Damit war ich schön abgekühlt. Was aber viel erbärmlicher war: jetzt waren die Wanderstiefel endgültig klitschnass.

Die Wanderung geht von der Grenzplatte nach rechts (von der Aussicht auf den Weg gesehen) weiter. Die ersten Meter sind noch mit dem roten Strich roter Strich markiert, sobald der aber nach links abknickt, geht die Wanderung geradeaus weiter. Diese Stelle habe ich schon unwahrscheinlich häufig gesehen, aber irgendwie bin ich noch nie auf dem Waldweg weitergewandert. Vermutlich liegt es aber auch ganz einfach daran, dass hier im Sommer alles Gemeine wächst, was man als Wanderer nicht so richtig liebt: Brennnesseln, Disteln und meine verhassten Brombeeren. Ich glaube, ein Großteil der Muskel- und Gelenkschmerzen nach der gesamten Wanderung sind dadurch entstanden, dass ich mich wie eine Ballerina durch das Gestrüpp gewunden habe. Der Weg wird zwischendurch auch hier ziemlich unsichtbar, aber es ist kein sonderliches Problem, da rechts immer die Felskante als Orientierungshilfe dient. Felsen_am_Abstieg_Alte-1_kleinDer Abstieg mit dem Namen Alte Eins nach einem ¾ Kilometer ist unübersehbar und nur bei sehr feuchtem Wetter eine Herausforderung. Als ich die Wanderung unternommen habe, hat es an der Grenzplatte angefangen zu regnen und damit bin ich gleich zweimal bei dem Abstieg auf nassem Gras ausgerutscht. Na ja, wie die Wanderhose danach aussah, brauche ich wohl nicht zu beschreiben.

Der Abstieg endet auf der Straße durch das Bielatal. Hier geht es gleich auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Lattenweg wieder aufwärts, um dann an dem linken Felsfuß entlang zu wandern. Ausgeschildert sind hier die Schwedenhöhle und das Eisloch. Gleich zum Anfang dieses Pfades passiert man eine Felsengruppe, an der immer irgendwelche Kletterer herumturnen. Ich habe immer einen riesigen Respekt für diese Sportler, da sie doch sehr häufig wahre Kunststücke vollbringen. Der Pfad geht sehr angenehm Baumhaus_Ottomuehle_kleinunterhalb der Felsen entlang und stößt nach einem Kilometer wieder auf die Forststraße im Bielatal. Kurz hinter dem Ortseingang von Ottomühle fällt ganz besonders ein wirklich tolles Baumhaus auf der linken Wegseite auf. Hier hatte ein Papa bestimmt einen riesigen Spaß, für seine Kinder einen schönen Spielplatz zu bauen. Auf dem bequemen Weg wandert man ¼ Kilometer, um dann nach links mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich wieder ein Stück aufzusteigen. Ausgeschildert ist die Bennohöhle. Schon nach kurzer Strecke wird aber die rote Markierung wieder verlassen und man geht nach rechts auf dem breiten Waldweg in die Richtung zur Bennohöhle weiter. Der Weg ist sehr angenehm zu wandern und endet auf der Forststraße durch den Glasergrund. Diese geht man ganz wenige Meter in Richtung Ottomühle (also nach rechts), um noch vor dem Waldrand nach links abzubiegen. Hier schlängeln sich mehrere Pfade durchs Unterholz. Wenn man sich aber bewusst ist, dass es unterhalb der Felsen entlanggeht und erst hinter dem letzten sichtbaren Felsen hinauf, dann findet man den richtigen Weg. Oben angekommen ist auch wieder ein breiter Waldweg zu sehen, der zuerst auf den Kerbensteig (ups, noch ein Kerbensteig, wobei der Kerbensteig bei Hinterhermsdorf viel aufregender ist) mit seinen Aussicht_von_der_Johanniswacht_kleinoffiziellen Wanderwegmarkierungen stößt, dieser aber nur überquert wird, um dann gegenüber den Bereich der Johanniswacht zu erreichen. Diese Aussicht ist schon etwas ganz Besonderes, da man einerseits die Felsen auf der Aussichtseite und andererseits die Felsen und die Kaiser-Wilhelm-Feste auf der gegenüberliegenden Seite bestaunen kann.

Oh nein, die Wanderung geht schon wieder runter ins Bielatal. Ich hätte selber niemals den Mut gehabt, eine Strecke mit fünfmal durch das Bielatal zu empfehlen, aber auf dieser Runde ist es nichts Besonderes und so erreicht man nach einem schönen Gang durch die Felsengasse die Fahrstraße zur Ottomühle. Felsengang_an_der_Herkulessaeule_klein
Auf der Straße muss man noch ganz wenige Meter (unter 50 Meter) nach links wandern, um dann nach rechts kurz der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich zu folgen. Noch bevor der Weg aus dem Bielatal heraussteigt, biegt nach links ein Weg zwischen die Felsen ab. Dabei handelt es sich um einen wirklich abwechslungsreichen Weg, der sich zwischen den beliebten Kletterfelsen entlangschlängelt. Herkulesquelle_kleinKurz bevor man mal wieder die Straße erreicht, passiert man die Herkulesquelle, die bis vor kurzem noch zur Wasserversorgung benutzt wurde. Ich habe in der gesamten Sächsischen Schweiz noch nie eine Quelle mit so einer riesigen Ausschüttung gesehen. Keine Ahnung, wie viele Literflaschen  man hier in der Sekunde füllen kann, aber es müssten so einige sein. Es ist ein ordentlicher Strahl, der in ein rundes Becken läuft.

Nachdem man die Straße erreicht hat, muss man ein kurzes Stück zurück, also nach links, wandern, Tuermchen_an_der_Schweizermuehle_kleinum dann im spitzen Winkel nach rechts abzubiegen. Sophienquelle_kleinDie ersten paar hundert Meter erfolgen im Flachen hinter den Häusern bzw. dem netten kleinen Turm. Knapp hinter dem Pavillon der Sophien-Quelle verlässt man den bequemen Pfad durch das Tal und steigt nach links auf. Aussicht_vom_Nachbar_kleinNachdem man mal wieder am oberen Rand des Bielatals angekommen ist, bietet sich nochmal eben ein Miniabstecher zur Aussicht Nachbar an. Es ist eine nette Aussicht, die einen Blick über die Ortschaft Schweizermühle auf die gegenüberliegende Seite ermöglicht. Da der notwendige Schlenker gerade mal 50 Meter ausmacht, ist es bei der Länge der Wanderstrecke zu verschmerzen. Die Wanderung folgt der Wegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt, bis nach einem Kilometer nach rechts die breite Forststraße mit dem Namen Rosenthaler Straße abbiegt. Diese Straße wirkt ganz besonders breit, da links von ihr eine Stromleitung mit darunter freigeschnittenem Gelände verläuft. Da die Wanderung einfach schon wieder viel zu lange auf offiziellen Wanderwegen entlanggegangen ist, wird der breite Forstweg nach 400 Metern an der ersten Möglichkeit verlassen und es geht über einen Waldweg weiter. Schon nach etwas mehr als 300 Metern biegt man wieder nach rechts ab, um dann geradeaus auf den Diebsgrund zuzuwandern. In diesen Grund muss man für diese Wanderung hinuntersteigen. Es bietet sich an, am Ende des Weges für 200 Meter nach links zu wandern, um sich dann wild den Hang hinunter zu schlängeln. Am Kletterfelsen Dieb kommt man ganz gut den Hang hinunter und hier kann man auch gleich mehrere Boofen am Felsfuß entdecken.

Unten im Tal angekommen wandert man ein paar wenige Meter (ungefähr 50 Meter) nach rechts, um dann nach links den angenehm ansteigenden Zauschengrund weiterzugehen. Das obere Ende dieses Grunds befindet sich an einer dieser gut ausgebauten Forststraßen der linken Elbseite. Auf dieser geht man nach links, um dann gleich nach 100 Metern die erste Möglichkeit wieder nach rechts abzubiegen. Hier befindet sich noch ein netter Rastplatz. Die Stelle wird Ratskiefer genannt. Moorteich_Kochemoor_kleinSchon bald erreicht der Waldweg eines der seltenen Moore (das sogenannte Kochemoor) in dem Bereich der Sächsischen Schweiz. Hinter dem Moor bzw. der freien Wasserfläche biegt man nach links ab und schon bald stößt man auf die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt. Auf dieser wandert man eine Strecke von nur ¼ Kilometer, um dann nach rechts auf einen unmarkierten Waldweg abzubiegen. Dieser Weg führt in zwei größeren Bögen den Hang hinauf und dann in der Ebene weiter. typischer_Forsteigweg_ueberall_Farn_kleinWürde hier nicht eine Kombination aus brusthohem Farn und Brombeermist wachsen, wäre die Strecke schnell erledigt. Mit diesen Hindernissen kann es schon mal etwas länger dauern. Die Wanderung erreicht wieder die bekannte gelbe Wanderwegmarkierung gelber Punkt und mit einem kurzen Gipfelbuch_Hartenstein_klein
Abstecher (200 Meter) zum Hartenstein hat man auch mal wieder eine Aussicht, die eine ganz andere Perspektive liefert. Hier blickt man auf das Osterzgebirge und damit seichtere Berge mit großen Wiesenflächen. Der Hartenstein hat als Besonderheit ein Gipfelbuch, das man auch ohne Kletterei erreicht.

Für die weitere Strecke geht es wieder zurück auf die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Punkt und dieser dann nach rechts bis zum Zugang_Zeisigstein_kleinZeisigstein hinterher. Ein paar Eisentreppen erleichtern den lohnenswerten Aufstieg ungemein und auch hier bietet sich ein schöner Blick in die Landschaft. Von der Aussicht geht Aussicht_vom_Zeisigstein_klein
es auf die Rückseite des Felsens und dann an den Fichtenwänden entlang. Knapp neben der Felskante läuft oben ein Forstweg mit den bekannten Weghindernissen (Farn-Brombeer-Gemisch) entlang. Da befindet sich ein angenehm aussehender Weg vor einem und dann so ein Mist, der einen daran hindert, die Strecke so einigermaßen zügig zu schaffen. Auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich nach rechts den Hang hinunter müsste, so habe ich keinen brauchbaren Abstieg gefunden und erst nach ½ Kilometer hatte ich endgültig die Nase voll und bin kreuz und quer abgestiegen. Der Weg unten in der Senke ist einfach zu gehen und kurz vor der Grenze steigt man wieder nach links den Hang hoch. An der Grenze geht es sehr angenehm entlang. Ganz schön interessant ist, das sich an der gesamten Grenze ein Pfad entlang schlängelt, der meistens sehr gut zu gehen ist. In diesem Teilstück ist es ziemlich genau ein Kilometer bis zum oberen Ende des Glasergrunds. Hier wird die Grenze nach Tschechien überschritten und dann geradeaus bis zur Turistická chata (Touristenbaude) an den Tiské Stěny (Tyssaer Wände) gewandert. Auch wenn der Name Touristenbaude den Eindruck suggeriert, dass es hier relativ teuer ist, so sind die Preise zwar schon eine Idee höher als in abgelegeneren Gaststätten, aber es hält sich noch sehr im Rahmen und so kann man hier gut eine Stärkung zu sich nehmen.

Die Wanderung geht ganz wenige Meter wieder auf dem vorherigen Weg zurück, um dann nach rechts der roten Wanderwegmarkierung roter Strich in Richtung Ostrov (Eiland) zu folgen. Vor der Ortschaft passiert man einen Bereich mit so einigen Felsen. Vielleicht ist der Name Himmelreich doch ein bisschen übertrieben, aber schön ist die Stelle auf jeden Fall. Ganz schön komisch ist, dass ein gepflasterter Weg hinunter und durch diesen Bereich führt. Praktisch stehen die Steine aber ziemlich wild herum und bei Feuchtigkeit muss man schon Obacht geben, dass man nicht ausrutscht. Noch schlimmer wird es bei Schnee oder Eis sein, aber dann gibt es die Möglichkeit, am Rande entlang zu gehen. Die Ortschaft wird durchquert bis zur Hauptstraße. Hier biegt man nach rechts ab und folgt der roten Wanderwegmarkierung bis in den Nachbarort Sněžník (Schneeberg) und dann hoch auf den Vysoký Sněžník (Hohen Schneeberg). Die ersten Meter auf den Schneeberg führen über die asphaltierte Straße aufwärts, aber dann biegt die rote Wegmarkierung nach rechts ab und der Untergrund stellt eine Herausforderung dar, wenn man tatsächlich dieses lange Teilstück hinter sich hat. Ab dem Aufstieg zum Vysoký Sněžník (Hohen Schneeberg) hatte es bei meiner Tour mal wieder richtig angefangen zu regnen und von oben kamen nur noch Wanderer, die aussahen, als ob sie auf der Flucht wären. Aber so eine nette Abkühlung ist doch überhaupt kein Problem. Nur die Schuhe quietschen inzwischen. Turm_auf_dem_Schneeberg_kleinAuf dem Basaltuntergrund ist es besonders gemein, wenn es gerade geregnet hat. Oben angekommen gibt es gleich zwei Gaststätten, die zu sehr angenehmen Preisen für einen Kaloriennachschub sorgen können. Ein steinerner Turm an den Gaststätten bewirkt, dass man den Schneeberg von wirklich jeder Seite immer gut erkennen kann.

Die Wanderung führt nach dieser Rast weiter auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich in östliche Richtung. Wenn man hier oben über den Schneeberg wandert, stellt man erst fest, wie lang das Plateau ist. Der Abstieg ist ähnlich wie der Aufstieg und man gelangt von den Gaststätten nach ungefähr 3 Kilometern an einen Parkplatz und überquert die Straße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt die Zufahrt zur Kristin Hrádek (Christianenburg). Der Name ist leicht irreführend, da es sich heutzutage um ein gehobenes Restaurant mit doch angenehmen Preisen handelt. An den Gebäuden geht es rechts vorbei und man folgt dem Waldweg bis an die Grenze. Diese wird für das letzte Stück bis zur Willys_Ruh_oder_Die_sieben_Zwerge_kleinTrekkinghütte Willys Ruh überschritten und dann geht es den letzten 1 ¼ Kilometer geradeaus über den Hühnerberg hinweg. 
Als ich zur Hütte zurückkehrte, war zwischenzeitlich irgendjemand dagewesen und hat von dem Außentisch eine Tupperdose mit verschimmelten Essensresten, die irgendjemand dort vergessen hatte, mitgenommen und in der Hütte die Stühle sehr nett aufgestellt. Irgendwie sah es so aus wie bei den sieben Zwergen.

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