Siebenschläferboofe

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivpositivnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 5,00 h
Entfernung:
ca. 13,00 km
Höhenunterschied:
ca. 514 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
Kletterabschnitte
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Leiter
Klettern mit Klammern
empfohlene Karten:
Schrammsteine;
Landesvermessungsamt Sachsen
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Beuthenfall - grüner Punkt - Dietrichsgrund - Kroatenhau - Kinderklettergipfel - roter Strich - Bloßstock - Häntzschelstiege - Obere Affensteinpromenade - Obere Häntzschelstiege - Langes Horn - Reitsteig - blauer Strich - Informationsbereich Nationalpark - Reitsteig - blauer Strich - Roßsteig - grüner Strich - Heringsloch - roter Strich - Bärenhorn - Siebenschläferboofe - Der gehackte Weg - Kleiner Kuhstall - Marienhöhle - Hintergründel - roter Strich - Zeughausstraße - Kleiner Zschand - grüner Strich - Quenenwiese - Wettinplatz - roter Punkt - Fremdenweg - Neuer Wilenstein - Kuhstall - Kuhstallstraße - Kirnitzschtal - Lichtenhainer Wasserfall - Beuthenfall

Siebenschläferboofe

Diese Runde hatte ich mir schon eine ganze Weile vorgenommen, aber irgendwie sind gleich mehrere Sachen dazwischen gekommen und außerdem wollte ich die Strecke nicht bei hervorragendem Wanderwetter unternehmen, weil man sonst im Stau an der Häntzschelstiege steht. Vielleicht noch vorweg ein Hinweis zu der Passage Häntzschelstiege. Die Häntzschelstiege ist ein Klettersteig, an dem man tief runterfallen kann. Das bedeutet, man sollte so einigermaßen schwindelfrei sein und über seine Selbstsicherung nachdenken.

Der Startpunkt ist im Kirnitzschtal am Beuthenfall. Von hier geht es über die Kirnitzschbrücke und dann maximal 80 Meter den Hang hinauf. Dieses kurze Stück ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert, wird aber dann sofort nach rechts auf einem Pfad in Richtung Bloßstock verlassen. Nach den ersten 150 hubbeligen Metern auf dem Pfad gabelt sich der Weg und man hält sich links. Ab hier nimmt die Steigung ab und normalerweise kann man hier gemütlich durch den Wald wandern. Leider lagen im Frühjahr 2023 ein paar Fichten kreuz und quer über den Weg, sodass ich sie übersteigen oder umgehen musste. Das sollte aber kein Problem sein, da man ja auch auf dem Weg zu einem Klettersteig ist und außerdem Kinderkletterfelsen_kleinkönnten die Fichten innerhalb von ein paar Wochen auch schon weggeräumt sein. Nach ziemlich genau 500 Metern erreicht man die Untere Affensteinpromenade. Auf der rechten Seite liegt eine Felsmurmel, die von mehreren tausend Kindern schon als erster Klettergipfel probiert wurde.

Die Wanderung führt geradeaus mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich auf Zugang_Blossstock_kleinden Bloßstock zu. An dem großen Sandkasten angekommen, geht es nach rechts weiter. Der Aufstieg erfolgt über ein paar Stufen und einen gut sichtbaren Pfad. Zwischendurch weist ein Schild darauf hin, dass die Häntzschelstiege „Nur für Geübte“ ist, dass man an seine Selbstsicherung denken soll und die Stiege nur aufwärts begangen werden darf. Es geht links an dem Schild weiter aufwärts und man folgt der Treppe bzw. der Leiter. Damit erreicht man dann den unteren Teil der Häntzschelstiege und sieht das dicke Stahlseil zur Sicherung und die ersten Metallklammern. Haentzschelstiege_unterer_Teil_kleinDer Einstieg ist von der technischen Seite auch schon das Schwierigste an dem gesamten Aufstieg. Ich finde, das ist hervorragend gemacht, denn damit werden ein paar um_die_Felsmurmel_Haentzschelstiege_kleinübermütige, sich selbst überschätzende Wanderer von vornherein ausgeschlossen und müssen nicht erst im Klettersteig von der Bergrettung geborgen werden. Schon nach wenigen Metern kommt die mental schwierigste Stelle in diesem Klettersteig. Man muss auf ein paar Klammern um eine Felsmurmel klettern.

Damit hat man aber auch schon alles Komplizierte der unteren Passage gemeistert und es geht hoch bis auf die Obere Affensteinpromenade. Wenn man diese erreicht hat, dann muss man für den weiteren Weg gleich die Felswand gegenüber genauer ansehen. In der rechten Ecke befindet sich eine Felsspalte, vor der auch noch eine Felsmurmel liegt. Die Murmel ist sehr leicht umgangen und wenn man dann in die Felsspalte schaut, dann sieht man, dass es darin weiter geht. Zuerst geht es ein kleines Stück horizontal hinein, hier kann man schon mal feststellen, ob man selber zu kräftig ist oder zu viel in den Rucksack gepackt hat. Also den Rucksack nur über eine Schulter und dann mit Hilfe der Klammern und Leitern am Felsen nach oben. Oberer_Teil_Haentzschelstiege_kleinIch persönlich empfinde das obere Teilstück der Häntzschelstiege viel leichter als den unteren Teil. Vielleicht ist der Ausstieg aus dem Kamin etwas herausfordernd, weil man von einer Felswand zur gegenüberliegenden Seite treten muss, aber der Abstand ist weniger als ½ Meter und das ist körperlich kein Problem, sondern nur der Kopf spielt manchmal verrückt. Es gibt auch keinen Rückweg mehr, denn meistens ist schon irgendjemand anderes hinter einem im Kamin. Oben geht es dann über das Lange Horn weiter. Nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man einen Besucherlenkungszaun, Nationalpark_Informationsgelaende_1_kleinder legal überschritten werden darf und dahinter befindet sich der Wanderweg Reitsteig, der mit dem blauen Strich blauer Strich markiert ist. Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung nach links. Nach sehr genau einem Kilometer erreicht man auf der rechten Wegseite einen Informationsbereich des Nationalpark_Informationsgelaende_2_kleinNationalparks. Diesem neu angelegten (Eröffnung September 2022) Pfad durch den Wald stand ich erst kritisch gegenüber, aber nachdem ich ihn mir jetzt das erste Mal ausgiebig angeschaut habe, bin ich begeistert. Es sind einige Stationen vorhanden, die anhand von Beispielen im Wald die Veränderungen erklären. Sehr schön gemacht.

Der Pfad endet wieder auf dem Reitsteig und damit der blauen Wanderwegmarkierung blauer Strich. Dieser folgt man nach rechts für etwas weniger als einen Kilometer, bis man die Markierung grüner Strich grüner Strich erreicht. Abstieg_Herringsloch_kleinHier wird die blaue Markierung verlassen und es geht nach links das Heringsloch herunter. Nach 700 Metern durch die Schlucht erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich, der man nach rechts weiter folgt. Der Wanderweg führt angenehm für ¼ Kilometer auf gleichbleibender Höhe, bis man rechts einen deutlichen Weg aufwärts sieht. Dabei handelt es sich um das Försters Loch, das eigentlich gesperrt ist. Praktisch waren die beiden Sperrkreuze irgendwie im Frühjahr 2023 abgekratzt, aber das wird bestimmt bald wieder aktualisiert.

Man geht also an dem Weg Försters Loch vorbei, weiter geradeaus, auf den Felsen Bärenhorn drauf zu. Nach 100 Metern erreicht man die vordere Kante des Bärenhorns. Hier wird der rote Strich verlassen und es geht am Felsfuß auf einem gut sichtbaren Pfad aufwärts. Die Markierungen schwarzer Pfeil Kletterzugang sind hier reichlich vorhanden, sie bedeuten, dass es sich um einen Kletterzugang handelt und sollen verhindern, dass man kreuz und quer den Hang hinauf kriecht. Im oberen Teil ist auch eine Miniklettereinlage, die aber vollkommen ungefährlich ist, enthalten. Siebenschlaeferboofe_kleinDas Ziel dieses Aufstiegs ist die Siebenschläferboofe, die sich auf der anderen Seite des Bärenhorns befindet. Ich habe mindestens zwei Stellen gefunden, an denen man den Felsen nicht bis ganz oben klettern muss, um auf die andere Seite zu gelangen. Auf der nördlichen Seite befindet sich der Pfad bis zur Boofe. Aber schonmal das Wichtigste vorneweg: das Boofen (Freiübernachten) ist heutzutage hier verboten und da die Siebenschläferboofe eine der berühmtesten Boofen der Sächsischen Schweiz ist, sollte man es auch nicht wagen, dort zu nächtigen. Hoehle_Siebenschlaeferboofe_kleinDie Siebenschläferboofe besteht eigentlich aus gleich mehreren Bereichen und einer Höhle, die überraschend weit in den Felsen hinein geht. Das Besondere an dieser Boofe ist die Geschichte zum Kriegsende. Hier versteckte sich Mitte April 1945 ein 15-jähriger Junge (Günther Keil) mit seinem Onkel, seiner Tante und einem Cousin vor der Einberufung. Zu der Zeit war die Boofe mit einer Vorderwand und Verkleidungen aus Moos ausgestattet.  Woher der Name Siebenschläferboofe kommt, kann sich jeder vorstellen, der schon einmal in einer Boofe übernachtet hat. Die kleinen Viecher tauchen in fast jeder Boofe nachts auf und sehen wirklich süß aus. Das war bestimmt eine nette Abwechslung in diesen schweren Kriegstagen. Am 9. Mai 1945 bestiegen die beiden Jungen den Felsen gleich neben der Boofe und haben ihn für sich als Friedensturm getauft. Heutzutage wird der Felsen Pilzturm genannt. Diese Informationen sind entnommen aus dem Pirnaer Museumsheft, 1945 Kriegsende in der Sächsischen Schweiz.

Die weitere Wanderung geht jetzt relativ bequem auf dem Pfad in südöstliche Kamera_Zugang_Siebenschlaeferboofe_kleinRichtung (der einzige gut sichtbare Weg). Nach höchstens 100 Metern führt der Pfad über eine schmale Spalte, die mit einem kleinen Schritt überquert wird. Interessanter ist die Kiefer auf der rechten Seite. Das Loch in 40 cm Höhe ist mir zuerst nicht aufgefallen, aber das versteckte schwarze Kabel auf der Rückseite hat mein Interesse geweckt. Kabel_Siebenschlaeferboofe_kleinWas ist das denn? Hier hat irgendjemand eine Kamera versteckt und so wie sie ausgerichtet ist, werden damit mindestens mal die Beine gezählt, die den Pfad passieren. Auch wenn ich es nur spekulieren kann, so würde ich mal tippen, dass so der Nationalpark die Besucher in den illegalen Boofen zählt. Es würde mich ja sehr interessieren, wie viele von solchen Kameras noch im Nationalpark versteckt sind. Kennt womöglich einer meiner Leser noch weitere Stellen mit Kameras?

Die Wanderung führt weiter auf dem Pfad und nach etwas mehr als 100 Metern erreicht man eine Stelle mit ziemlich vielen umgefallenen Fichten. Diese Hindernisse kann man leicht mit einem Bogen nach links umgehen, man sollte aber die Richtung des Pfades beibehalten. Schon bald erreicht man einen gut sichtbaren Waldweg, der immer breiter wird. Dabei handelt es sich um den Gehackten Weg, Kleiner_Kuhstall_kleinder mit dem grünen Pfeil (Bergpfad) Bergpfad gekennzeichnet ist. Es geht an dem Kleinen Kuhstall vorbei und dann nochmal ungefähr 300 Meter, bis nach links ein deutlich sichtbarer Pfad in das Hintergründel bzw. zur Marienhöhle abbiegt. Marienhoehle_kleinDie Marienhöhle ist keine tiefe, aber eine sehr breite Höhle und ich vermute mal, dass sie früher als Boofe genutzt wurde. Heute ist die Höhle keine legale Boofe mehr, aber mit ein paar kleinen Marienstatuen verziert. Am Ende des Abstiegs erreicht man wieder die rote Wanderwegmarkierung roter Strich, auf der es nach rechts weiter geht. Nach ungefähr 600 Metern biegt der rot markierte Wanderweg im spitzen Winkel ab, aber die Wanderung geht weiter geradeaus. Obwohl ich schon sehr viele Wege in der Sächsischen Schweiz ausprobiert habe, ist dieser Waldweg an mir vorbeigegangen und ich war verwundert, wie gut ausgebaut und sehr angenehm zu wandern er ist. Der Weg endet auf der Zeughausstraße, die nach links weiter gewandert wird. Im Kleinen Zschand stößt die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich noch auf die Zeughausstraße dazu und es geht weiter der gut ausgebauten Forststraße hinterher. Das nächste Ziel ist der Kuhstall bzw. der Neue Wildenstein. Deshalb geht es am Wettinplatz auf der roten Wanderwegmarkierung roter Punkt nach rechts weiter. Schon bald ist der Felsen erreicht und es geht durch eine Schlucht und ein paar Treppen hoch bis zu dem Felsentor. Kuhstall_kleinDas ziemlich große Felsentor ist aber nicht die einzige Attraktion hier oben, sondern auch der weitere Aufstieg über die Himmelsleiter, das Schneiderloch und die Möglichkeit, in der Gaststätte/Biergarten etwas gegen die Unterhopfung  zu unternehmen.

Das letzte Teilstück führt auf der nördlichen Seite, weiterhin auf dem roten Lichtenhainer_Wasserfall_kleinPunkt roter Punkt, bis hinunter zum Lichtenhainer Wasserfall und dann noch das kleine Stück auf der Straße bis zum Beuthenfall. Damit ist eine sehr nette, aber auch herausfordernde Runde zu Ende gegangen. Der Aufstieg über die Häntzschelstiege ist immer wieder etwas Besonderes, die Geschichte der Siebenschläferboofe ist sehr interessant und regt zum Nachdenken an und die vielen Blicke in die Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz sind immer wieder fantastisch. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch, weil man nie so genau weiß, ob man z.B. auf der südlichen Seite des Bärenhorns aufsteigen darf, aber ich bin die Strecke schon einmal mit zwei Nationalparkrangern gewandert und sie haben den Weg als legal bezeichnet.

Download file: SIEBENSCHLAEFERBOOFE_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Beuthenfall mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Beuthenfall
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 7,00 €

Jortanshorn

Diese Wanderung kam dadurch zustande, dass ich für das Buch „1945 Kriegsende in der Sächsischen Schweiz“ (Pirnaer Museumshefte – Schriften des Stadtmuseums Pirna, Band 16, ISBN 978-3-939027-12-6) ein Foto zur Verfügung gestellt und dafür ein Belegexemplar erhalten habe.  Da wirklich viele Informationen zusammengetragen wurden und man heutzutage nur noch wenige Zeitzeugen findet, lohnt es sich auf jeden Fall, das Buch zu kaufen. Jedenfalls ist darin unter vielem anderen die Geschichte eines Jungen aus Dresden beschrieben, der sich vor der Einberufung zur Wehrmacht in der Felsenwelt der Hinteren Sächsischen Schweiz versteckt hatte und diese Stelle wollte ich mir gerne einmal ansehen. 

Der Startpunkt für diese Runde ist die Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von hier geht es ein paar wenige Meter (ca. 100 Meter) in den Großen Zschand mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinein. Dann sind auf der rechten Seite die Spitzsteinschlüchte ausgeschildert. Auch wenn der Große Zschand schon eine tiefe und schöne Schlucht ist, so ist der schmale Weg durch die Spitzsteinschlüchte noch etwas interessanter. Der Aufstieg ist nicht besonders herausfordernd – außer dass es 80 Höhenmeter aufwärts geht – aber durch die schmale Schlucht doch etwas Besonderes. Oben angelangt, wandert man nach links weiter auf dem Knorreweg bis zur Zeughausstraße. Die Bezeichnung Straße ist leicht irreführend, da hier maximal Ranger und Radfahrer entlang fahren. Als ich die Zeughausstraße erreichte, parkte am Rand eins der Ranger-Autos und damit war ich gespannt, wo ich denn den Besitzer treffen würde.

Für die weitere Wanderung geht es nach rechts 100 Meter auf der Zeughausstraße abwärts, um dann nach links die Buchschlüchte wieder aufwärts zu steigen. Eigentlich sollte nach wenigen Metern (ungefähr 125 Meter) auf der linken Seite eine Bärengrube zu sehen sein, aber irgendwie habe ich sich überhaupt nicht wahrgenommen und so bin ich an ihr vorbei getrottet. Ich war aber auch von den vielen abgestorbenen Fichten abgelenkt. Es sieht schon ziemlich traurig aus, wie so ein kompletter Wald auf einmal kahl ist. Die Buchschlüchte enden in den Raubsteinschlüchten mit der roten Wanderwegmarkierung roter Strich. Diesem Wanderweg folgt man nach links und schon nach ein paar Metern ist wieder nach links das Hintere Raubschloss bzw. der Winterstein ausgeschildert. Leiter_Hinteres_Raubschloss_kleinAuch wenn es eigentlich geradeaus weitergeht, so sollte man sich diesen wunderbaren Punkt in der Sächsischen Schweiz nicht entgehen lassen. Also geht es nach links hinauf auf das Hintere Raubschloss. Der Aufstieg ist sehr einfach zu finden und muss nicht separat beschrieben werden. Aussicht_Hinteres_Raubschloss_kleinOb man ihn von der Psyche her schafft, stellt man gleich im unteren Teil fest, da es nur in der Höhle über eine freistehende Eisenleiter möglich ist, nach oben zu gelangen. Hoehle_Hinteres_Raubschloss_kleinDie Leiter ist sehr stabil und macht nur dem Kopf Probleme. Im oberen Teil geht es durch ein paar Engstellen und über zwei lange Treppen bis hinauf auf das Plateau. Da ich relativ früh dort oben gewesen bin, war nur noch ein Pärchen dort und genoss die wunderbare Aussicht. Wenn man sich die Plattform genauer ansieht, dann entdeckt man auf der rechten (östlichen) Seite eine Felsenkammer, die sehr einfach zu erreichen ist.

Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg. Noch vor der Treppe bin ich dann dem Ranger begegnet. Wir haben uns recht nett über die Boofen und das illegale Boofen unterhalten. Sehr interessant war, dass er nicht abends nach Freiübernachtern an unerlaubten Stellen schaut, sondern morgens früh. Seine Erklärung dafür war, dass, wenn jemand abends angetroffen wird, dieser meist behauptet, sich nur verspätet zu haben und man gerade nach Hause wollte. Morgens früh funktioniert dieses Argument nicht. An meinem Wandertag war der Ranger aber nicht auf der Suche nach illegalen Boofern, sondern schaute sich die Treppe an, da andere Besucher gemeldet hatten, dass diese wackele. Bei meinem weiteren Abstieg empfang ich die Treppe allerdings nicht als instabil.

Der Abstieg endet dann wieder auf den rot markierten Raubsteinschlüchten roter Strich, die jetzt weiter nach links abwärts gewandert werden. Auch dann im Großen Zschand geht es noch bis zum Zeughaus der roten Markierung hinterher. Das erste Haus am Zeughaus ist eine Nationalparkinformationsstelle, die man sich immer ansehen sollte. Nachdem man das Zeughaus, also die Gaststätte bzw. den Biergarten, passiert hat, geht es nach rechts auf dem blauen Strich blauer Strich bergauf. Der Roßsteig führt eigentlich bis hinauf zum Großen Winterberg, aber so weit soll es gar nicht gehen. Noch bevor die richtigen Felsen auf der linken Seite beginnen, muss man ein wenig aufmerksam sein, da der Zugang zum Goldsteig nicht mehr ausgeschildert ist. Eigentlich müsste hier ein grüner Pfeil Bergpfad für einen Bergpfad vorhanden sein, aber im Herbst 2022 war er nicht zu finden oder ich habe es mal wieder auf den Augen gehabt. Der Goldsteig ist ein sehr schöner und ruhiger Pfad, der sich am Felsfuß entlang schlängelt. Grotte_am_Goldsteig_kleinObwohl ich wenige Tage vorher den Goldsteig in die andere Richtung gewandert war und zu dem Zeitpunkt noch so einige Bäume kreuz und quer lagen, war bei dieser Wanderung auf einmal der Pfad komplett freigeschnitten. 

Der Goldsteig endet auf dem Wanderweg durch die Richterschlüchte. Richtergrotte_kleinMarkiert ist dieser Weg mit dem grünen Punkt grüner Punkt, dem man aber auch nur ganz wenige Meter (höchstens 100 Meter) aufwärts folgt. Dann biegt nach links der Zugang zur Richtergrotte ab. Vollkommen gestaunt habe ich, weil es schon so einige Tage und Wochen vor der Wanderung geregnet hatte, aber in der Grotte Richtergrotte_Blick_nach_oben_kleinnur ganz wenige Tropfen von oben runterplätscherten. Gleich an der Grotte führt ein Pfad an der dem Goldsteig gegenüberliegenden Felswand entlang. Der Pfad ist schmaler als der Goldsteig, aber recht gut zu erkennen. Nur an den Stellen, an denen es im Sommer 2022 gebrannt und die Feuerwehr gelöscht hat, ist der Pfad ein wenig verschwunden. Pfad_durch_verbrannten_Wald_kleinDas ist aber gar kein Problem. Die Wanderung bleibt ziemlich auf gleichbleibender Höhe. Nach ungefähr einem Kilometer Geschlängel an den Felsen entlang erreicht man einen gut sichtbaren, überhängenden Felsvorsprung. Boofe_am_Jortanshorn_kleinWäre die Stelle nicht in der Kernzone, könnte der Felsüberhang eine offizielle Boofe sein. Im April 1945 war es auf jeden Fall das Versteck von Herbert Raack, der sich hier vor der Einberufung zur Wehrmacht versteckte. Es ist beeindruckend, dass ein Junge von 15 Jahren sich hierher verkroch und mehrere Wochen mit Kälte und Hunger kämpfte. Ich vergleiche es sehr gerne mit heutigen Jugendlichen, die zwar sehr gut mit Handy oder Computer umgehen können, aber bei einer Strecke von 2 km zur Schule gefahren werden müssen. Herbert Raack ist ganz kurz vorm Kriegsende mit dem Rad nach Dresden zurück zu seinen Eltern gefahren. Irgendwie ist es eine ganz andere Zeit gewesen. (Anm. d. Ehefrau: Eine schlimme Zeit, in der Jungs mit 15 in den Krieg mussten!)

Der hohe Felsen, an dem sich die ehemalige Boofe befindet, heißt Jortanshorn. Heutzutage wie vermutlich auch damals ist die Stelle sehr gut versteckt und es führt nur der Trampelpfad dahin. Dazu kommt noch, dass das Gebiet in der Kernzone liegt, allerdings ist der Pfad mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang als Kletterzugang markiert. Aus Naturschutzgründen ist das Klettern aber vom 1. März bis zum 15. August verboten. Ob das auch noch nach dem großen Waldbrand gilt und ob die Vögel überhaupt noch hier brüten wollen, weiß ich leider nicht. Nachdem man das Jortanshorn umrundet hat, ist man vollkommen unbemerkt von den Richterschlüchten in die Weberschlüchte abgebogen. Weberschluechte_mit_Staemmen_kleinSpätestens an der Selbsthilfebox wird der Felsfuß verlassen und man steigt in die Schlüchte ab. Der Abstieg ist auch mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang markiert. Unten angekommen geht es nach links leicht abwärts weiter. Im Herbst 2022 war der Weg durch die Weberschlüchte eine ordentliche Herausforderung, da so einige Stellen mit ganz vielen Baumstämmen in Gehrichtung aufgefüllt waren. Wodurch auch schwieriger_Weg_Weberschluechte_kleinimmer das jetzt so aussah, ob es für einen besseren Zugang für die Feuerwehr so gestapelt war oder einfach nur die Forstmaschinen sonst nicht durch die Felsmurmeln gekommen sind, für Wanderer war es eine sehr rutschige und vielleicht auch gefährliche Angelegenheit. Ich war froh, am Ende bzw. am Anfang der Weberschlüchte auf den Forstweg im Großen Zschand zu stoßen. Hier geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich bis ganz kurz vor das Zeughaus. Feuersalamander_kleinAls ich die Strecke gewandert bin, kam mir ein Feuersalamander entgegen und irgendwie machte er nicht den Eindruck, als wenn er sich vor mir fürchten würde. Er ging vollkommen unbekümmert seinen Weg weiter. Gleich gegenüber des eigentlichen Zeughauses ist das einzige Haus auf der rechten Wegseite. Jaegerhaus_am_Zeughaus_kleinFrüher war es das Haus des Jägers, heutzutage wird es immer mal wieder als Filmkulisse für die Serie „Der Ranger“ benutzt. Rechts neben dem Haus startet der Forstweg Flügel E, der mit dem grünen Strich grüner Strich markiert ist. Der Weg steigt 50 Höhenmeter an und dann erreicht man einen Waldweg, der nach links abbiegt und ausgeschildert ist mit Großer Teichstein. Der Zugang zur Aussicht führt 700 Meter über ein Felsriff und steigt dabei ziemlich genau Blick_vom_Teichstein_auf_Zeughaus_klein100 Höhenmeter an. Der Aufstieg lohnt sich, da man dann einen netten Punkt an der vordersten Kante erreicht. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf das Hintere Raubschloss, die Bärenfangwände, die beiden Lorenzsteine und nach unten auf das Zeughaus. Ungewöhnlicherweise ist es häufig auf dieser Aussicht sehr ruhig, aber vielleicht schrickt es auch viele Wanderer ab, dass man ein paar Meter und Höhenmeter bis hierher gehen muss. Häufig liegen die Aussichten in der Sächsischen Schweiz ja gleich neben einem Wanderweg. Ich finde diese Stelle aber immer wieder schön.

Damit ich aber nicht wieder in vollständiger Dunkelheit wandern musste (Anm. d. Ehefrau: und womöglich vom Ranger für einen illegalen Boofer gehalten werde 😆), habe ich mich dann doch zügig auf den Heimweg gemacht. Dazu geht es wieder über den Großen Teichstein (warum eigentlich Großer Teichstein, es gibt keinen Kleinen Teichstein) zurück und dann nach links auf dem Flügel E weiter. Der gut ausgebaute Forstweg schlängelt sich angenehm um den Neunstelligen Hübel und den Heulenberg. Nach 2 ½ Kilometern weist ein Schild zum Gasthaus Buschmühle. Es geht ein paar Meter (ca. 350 Meter) durch den Hohlfelds Graben und dann über ein paar sehr hässliche (weil bei feuchtem Wetter sehr glatte) Sandsteinplatten bis hinunter zur Buschmühle. Hier gibt es eine sehr nette und bodenständige Einkehrmöglichkeit. Die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt erfolgen auf der Kirnitzschtalstraße nach links. Auch wenn man es nicht mehr benötigt, so ist der Weg mit mindestens drei Wanderwegmarkierungen (z.B. gelber Strich gelber Strich) gekennzeichnet.

Damit ist eine nette Runde abgeschlossen, die zumindest mir bewusst gemacht hat, welche Schicksale ein Krieg über die Menschen bringt und wie dankbar man über die heute Zeit sein muss.

Download file: JORTANHORN_AGZ.GPX

Richterschlüchte

Bei dieser Beschreibung handelt es sich weniger um eine Wanderempfehlung, sondern eher um einen Erfahrungsbericht. Ich rate nachdrücklich davon ab, diese Strecke zur Zeit nachzuwandern. 95 % der Wanderung waren sehr schön und haben viel Spaß gemacht, aber es gab auch ein zwar kurzes Stück, das jedoch absolut nicht empfehlenswert war. Aber dazu später.

Der Startpunkt liegt im Kirnitzschtal an der Neumannmühle. Von hier geht es bachabwärts bis zur Felsenmühle. Dazu kann man über den Flößersteig auf der linken Bachseite oder auf der Straße wandern. Wir haben diesmal die Straße gewählt, da das Kirnitzschtal zu unserem Wanderzeitpunkt gesperrt war und nur ganz wenige Autos unterwegs waren. Nachdem man die Gaststätte Felsenmühle erreicht hat, geht es nach links in den Kleinen Zschand hinein. Der breite Forstweg ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert. Wir haben uns sehr über die Ausschilderung schon unten im Kirnitzschtal gewundert. Blöderweise hat sich keiner von uns so richtig den Text von den Schildern gemerkt, aber irgendetwas wie: Nur Berechtigte dürfen dort hoch fahren. Die Forststraße hinauf in den Kleinen Zschand ist die Umleitung für den Großen Zschand und das einzige Ziel das Zeughaus. Sehr seltsam ist, dass dafür so viele Schilder aufgestellt werden, denn die Gaststätte ist seit vielen Monaten geschlossen und die Ranger sollten schon wissen, wie sie zu ihrem Stützpunkt kommen.

Die Wanderung führt immer weiter in den Kleinen Zschand hinein. Schwarzpulverkammer_Kleiner_Zschand_kleinNach ziemlich genau einem Kilometer passiert man eine der uralten Schwarzpulverkammern auf der rechten Wegseite. Wenn man sich den in den Felsen gemeißelten Raum anschaut, dann sieht man auch das eigentliche kleine Fach, in dem das Schwarzpulver gelagert wurde. Der Sprengstoff ist früher zum Freilegen der Wurzeln von gefällten Bäumen benutzt worden. Inschrift_Glaser_1852_klein300 Meter hinter der Kammer biegt man nach links in den Quenengrund ab. Die Wanderung ist weiterhin mit dem grünen Strich markiert. Genauso wie im Kleinen Zschand ist die Steigung noch sehr angenehm und fällt fast nicht auf. Erst ganz kurz vor den Sandsteinfelsen nimmt die Steigung zu, Aufstieg_Heringsloch_kleinaber dafür sieht das Tal richtig toll aus und man kann von unten nur sehr schwer den Pfad aufwärts erahnen. Das hört sich aber schlimmer an, als es in der Realität ist und der Weg aufwärts ist einfach nur schön abwechslungsreich. Der obere Teil der Schlucht heißt Heringsloch und endet auf dem Roßsteig. Hier wird die Wanderwegmarkierung grüner Strich verlassen und es geht nach links auf der Markierung grüner Punkt grüner Punkt weiter. Nach etwas weniger als einem Kilometer passiert man einen freistehenden Felsen. Katzstein_kleinDabei handelt es sich um den Katzenstein, bei dem man (mit etwas Phantasie) tatsächlich die Kontur eines Katzenkopfes erkennen kann. Der grün markierte Wanderweg führt zum Anfang leicht abfallend in die Richterschlüchte ab. Nachdem man die erste Felsnase umrundet hat, kann man neben dem Pfad den Grabstein von Gotthard Krinitz entdecken. Krinitz_Grabstein_Richterschluechte_kleinDie Inschrift auf dem Grabstein ist: Hier ruht in Gott unser unvergesslich lieber Sohn u. Bruder, der strebsame, hoffnungsvolle Schüler v. d. Köngl. Gewerbe-Akademie z. Chemnitz, Gotthard Krinitz, geb. d. 13. Oktbr. 1888 i. Frankenberg i./Sa., am 1. Aug. 1908 an seiner Begräbnisstätte beraubt, im Unglück verschieden. Gott mit Schmerz zurückgegeben was er uns zur Freude gab! Wer noch ein paar Hintergründe zu dem Grabstein erfahren möchte, sollte sich die Beschreibung bei Wikipedia anschauen. Es ist wirklich interessant.

Kurz hinter dem Grabstein beginnt der Abstieg in die Richterschlüchte. Nach wenigen Metern sieht man nach rechts einen Pfad in Richtung der Felswand. Richtergrotte_kleinDort befindet sich die Richtergrotte. In dieser Grotte tropft zu wirklich jeder Jahreszeit ein Rinnsal aus luftiger Höhe herunter. Wenn der Winter kalt genug ist, dann bildet sich hier von unten nach oben ein Eiszapfen. Wir haben uns die Stelle schon mehrmals angesehen und der Eiszapfen sah immer aus wie ein riesiger Tannenzapfen. Dass der Eiszapfen von oben und von unten zusammenwächst, haben wir noch nicht gesehen. Vielleicht ist es zu hoch und der obere Zapfen bricht vorher ab oder der untere fällt zur Seite. Oder die Winter sind nicht mehr kalt und lang genug.

Die Wanderung geht weiter die Richterschlüchte abwärts. Nach ein paar Metern biegt nach links der Bergpfad Goldsteig ab. Der Weg geradeaus nach unten war mit einem Flatterband versperrt. Anfang_des_Hindernislaufes_kleinDiesen Hinweis haben wir getrost ignoriert, da die Schlucht dahinter sehr gut aussah. Erst nach einem Kilometer Abstieg konnte man überhaupt etwas von dem Grund der Absperrung erkennen. Hier waren über die komplette Schlucht alle Fichten abgestorben, aber es lagen nur ein paar wenige quer auf dem Weg. Da es windstill war, haben wir uns weiter den Weg abwärts getraut. unpassierbare_Richterschlucht_kleinJe weiter wir aber abwärts gingen, desto mehr Bäume versperrten den Weg. Auf den letzten 300 Metern lagen dann so viele Fichten im Wege, teilweise sogar mehrere kreuz und quer übereinander und das im Abstand von wenigen Metern, dass sich die Wanderung zu einer Kletterpartie entwickelte. Fichtenmikado_kleinSpätestens hier war es mir bei dieser Strecke überhaupt nicht mehr wohl, da man, selbst wenn man vielleicht einen umstürzenden Baum noch hören würde, keine Chance zu einer Flucht hätte. Wir waren alle froh, als wir unbeschadet auf dem breiten Weg im Großen Zschand ankamen. Jetzt wissen wir, was der Nationalpark mit dem Ausdruck „unpassierbar“ meint.

Für die weitere Wanderung geht es den Großen Zschand weiter abwärts (also nach links). Schon bald, nach ca. 1 km, erreicht man die Gaststätte Zeughaus und die Nationalparkinformationsstelle. Zur Zeit (Corona) sind beide Häuser geschlossen und so geht es weiter abwärts. Ab dem Zeughaus wechselt man auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Vor der Borkenkäferinvasion wäre man einfach der Forststraße bis hinunter zur Neumannmühle gefolgt. Jetzt sind aber in dem unteren, engen Teil des Großen Zschand die Fichten hoch oben über der Forststraße abgestorben und können jeden Moment herunterfallen. gesperrter_Grosser_Zschand_kleinDabei handelt es sich aber um wirklich ganz wenige Bäume und der Nationalpark weigert sich, diese zu fällen, da man dann womöglich seltene Biotope zerstören würde. Ich finde das Argument vollkommen seltsam, da das gleiche, nämlich dass die Bäume in die Schlucht fallen und dort geschützte Pflanzen zerstören, ohne Eingriff des Menschen auch passiert. Außerdem vermute ich, dass sich diese besonderen Pflanzen sowieso nach dem Verschwinden der Fichten aus der Schlucht verdrücken werden. Aber vielleicht ist diese erste Hürde, wenn man von unten kommt, auch aus einem ganz anderen Grund beabsichtigt: Damit werden so einige Wanderer schon am Startpunkt behindert und man entdeckt das Chaos im oberen Teil des Großen Zschands nicht. Aus meiner Sicht hat es sich der Nationalpark zu einfach mit der Sperrung gemacht und viel zu spät an seine Aufgabe gedacht. (§4 Abs.2 der Nationalparkordnung: Der Nationalpark ist der Allgemeinheit zur Erholung und zum Naturerleben zugänglich, soweit dies dem Schutzzweck nach §3 Abs.2 nicht widerspricht. Den historisch gewachsenen Nutzungen und Interessen der Wanderer, Bergsteiger und des Tourismus ist bei der Anlage und Unterhaltung von Erschließungseinrichtungen und bei allen Planungen und Maßnahmen für das Schutzgebiet angemessen Rechnung zu tragen.)

Um dann doch irgendwie zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen, geht es vor den Sperrschildern nach rechts auf dem Flügel E aufwärts. Buschmuehle_Kirnitzschtal_kleinNach 400 Metern, vom Gefühl her schon fast ganz oben, biegt nach links ein gut sichtbarer Waldweg ab. Er führt auf eine Wildwiese mit Wetterstation und einer großen Scheune. Links neben der Scheune führt ein Pfad in den Hohlfelder Graben. Wenn man den abwärts steigt, gelangt man zur Buschmühle. Die letzten paar Meter erfolgen nach links auf der Kirnitzschtalstraße.

Wie man dem Text entnehmen kann, können wir die Wanderung im Moment überhaupt nicht empfehlen. Durch die extrem vielen umgefallenen, aber auch die noch stehenden Fichten ist ein Wandern durch das gesamte, obere Gebiet des Großen Zschand und die Waldregion zwischen Hinterhermsdorf und der Grenze unmöglich.

Download file: RICHTERSCHLUECHTE_AGZ.GPX

Villa Fernblick

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber trotzdem eine Warnung vorweg: Die Wanderung führt quer durch einen Ausleger der Kernzone. Ich meine zwar, überall den schwarzen Pfeil gesehen zu haben, aber nicht, dass jemand bei dieser Tour von einem Ranger zurückgeschickt wird und dann das Gejammer losgeht. Jeder Nachwanderer sollte sich dieser Möglichkeit bewusst sein.

Ich habe diese Wanderung unternommen, als der erste Schnee in der Nacht gefallen war und es auch noch ein bisschen zwischendurch schneite. Das sollte noch zu einer ungewöhnlichen Begegnung führen. winterlicher_unterer_Grosser_Zschand_kleinDen Startpunkt habe ich wie bei den meisten Wanderungen im Großen Zschand an die Neumannmühle gelegt. Von hier geht es in den Großen Zschand mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Diese Schlucht sieht wirklich immer toll aus, aber wenn sie auch noch weiß gepudert ist, dann ist es wirklich perfekt. winterlicher_Grosser_Zschand_Weitung_kleinDadurch, dass im Winter die Gaststätte im Zeughaus und die Nationalparkinformationsstelle geschlossen haben (zumindest war es im Winter 2018/19 so) ist der Verkehr nur minimal. Auch ist die Anzahl der Wanderer im Winter für den gesamten Bereich sehr übersichtlich. winterliches_Jagdhaus_am_Zeughaus_kleinBis zum Zeughaus konnte ich noch ein paar Spuren im Schnee sehen, aber ab dort war ich der einzige bzw. zumindest der erste Wanderer an diesem Tag. Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich weiterhin im Großen Zschand. Gleich auf den ersten paar Metern passiert man einen der offiziellen Grillplätze und dann geht es die ersten Höhenmeter mit dem Großen Hochhübelweg, weiterhin grün markiert, aufwärts. Kurz vor den ersten Felsen der Thorwalder Wände biegt nach rechts der markierte Wanderweg auf den Reitsteig ab. Auf den ersten paar Metern kann man sehr gut sehen, was für Auswirkungen der Borkenkäfer auf einen Monokultur-Fichtenwald hat. winterlicher_Reitsteig_an_den_Thorwalder_Waende_kleinHier hat vor einigen Jahren der Käfer den gesamten Wald umgelegt und jetzt ist schon ein gut sichtbarer Mischwald vorhanden. Auch wenn es mir gewaltig wehtut, wie ein abgestorbener Fichtenwald aussieht, kann man hier schon ganz gut sehen, dass etwas viel Schöneres daraus entstehen kann. Im Sommer 2018 hat der Borkenkäfer im Bereich der Thorwalder Wände gewaltig zugeschlagen. Auf beiden Seiten der Felsen sind annähernd alle Fichten ohne Nadeln und es dürfte ein Wunder sein, wenn hier ein einziger Baum überleben wird.

Der Reitsteig ist nicht der optimale Weg, um möglichst schnell von A nach B zu kommen. Der Pfad schlängelt sich sehr wild am Felsenfuß entlang und so muss man 2 ½ Kilometer wandern, um 1,2 Kilometer Luftlinie zu überwinden. Aber das Ziel des Wandern ist ja auch nicht, möglichst schnell eine Strecke zu überwinden. Aufstieg_Thorwalder_Gratweg_kleinNach den besagten 2 ½ Kilometern fällt rechts neben dem Pfad eine Felsmurmel (Durchmesser 2 Meter) und links oben eine ganz glatte, aber riesige Felswand auf. Hier geht es nach links den Hang hinauf. Nach den ersten wenigen Metern Aufstieg kann man in der Realität auch gut erkennen, was auf der Karte so eindeutig aussieht: winterlicher_Thorwalder_Waende_kleinDer Weg quer zu den Thorwalder Wänden ist wirklich schnurgerade, aber man muss so einige Höhenmeter (ungefähr 76 Höhenmeter) überwinden. An der höchsten Stelle quert man den Gratweg über die Thorwalder Wände und dann geht es wieder abwärts. Nachdem man die erste Etage abgestiegen ist, kann man eine schöne Erkundungstour nach links unternehmen. Hier weisen ein paar schwarze Pfeile den Weg in Richtung eines Klettergipfels. Aussicht_Villa_Fernblick_kleinAuf dem Pfad kann man gut nach vorne wandern und nach 200 Metern erreicht man die ehemalige Boofe Villa Fernblick. Früher ist die Boofe sogar mit einer Wand ausgestattet gewesen, aber heutzutage ist es eher ein zugiges Plätzen mit einer lohnenswerten Aussicht. Als Aussicht ist die Stelle sehr interessant, aber zum Übernachten dürfte es maximal an einem windstillen Sommerabend schön sein. Um diese Boofe hat es zu Beginn des Nationalparks wilde Diskussionen gegeben und genau deshalb würde ich mich niemals trauen, diese heutzutage illegale Boofe zu benutzen.

Von der Boofe muss man die paar Meter wieder zurück zum weiteren Abstieg wandern. In der Karte Großer Zschand von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) ist im rechten Nachbartal des Abstiegs eine Höhle eingezeichnet und das hat mich neugierig gemacht. Also bin ich den eigentlichen Abstieg bis unten gegangen und dann um die Felsen herum in den nächsten Grund rechts davon hineingewandert. Die Höhle habe ich leider nicht gefunden, da irgendwie die Zeit einfach zu sehr fortgeschritten war. Das ist einer der größten Nachteile des Winters, es wird einfach viel zu früh dunkel. Wenn womöglich der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit entfällt und es nur noch die Sommerzeit geben würde, dann könnte man auch im Winter eine Stunde länger wandern. Als ich wieder aus dem Grund herausgewandert bin, standen auf einmal zwei junge Frauen neben mir. Wenn man vorher über mehrere Stunden keinen Menschen bzw. keine Spur gesehen hat, dann ist das ganz schön verwunderlich. Wir kamen schnell ins Gespräch und sie waren auf der Suche nach dem Gratweg der Thorwalder Wände. Da sie den Zustieg nicht gefunden hatten, sind sie einfach meinen Fußspuren hinterher gegangen. Sie waren davon ausgegangen, dass die Spuren ganz bestimmt auch als Ziel den Gratweg haben. Tja, falsch getippt. Irgendwie haben die beiden mir schon ziemlich Leid getan, da sie ohne Handschuhe, mit Schnee in den Haaren und einer wirklich mangelhaften Karte unterwegs waren. Auch wenn ich ihnen erstmal den Weg gezeigt habe, so habe ich mir im Nachhinein noch Sorgen um sie gemacht, da man von den Thorwalder Wänden nicht so einfach wieder herunter kommt. Erfreulicherweise habe ich zum Glück nichts von einem Einsatz der Bergrettung gehört.

Die Wanderung geht weiter in der Verlängerung des Weges über die Thorwalder Wände abwärts durch die Vorderen Pechschlüchte. Der Weg endet auf dem rot markierten Wanderweg roter Strich, der nach links weiter gewandert wird. Auch hier sind rund um einen herum die Fichten abgestorben und zum Teil sind weite Flächen schon gefällt. Schon nach 100 Metern wird der rot markierte Wanderweg wieder verlassen und es geht nach links den Matthiasbergweg aufwärts. winterliche_Thorwaldquelle_kleinDieser Weg führt an der Seite des Matthiasbergs entlang und dann wieder herunter auf den Hinteren Thorwaldweg. Wenn man nach links wandern würde, würde man die Thorwaldquelle erreichen. Im Winter wird die Quelle vermutlich nicht so häufig benötigt, aber ulkigerweise steht hier immer eine wechselnde Tasse. Die Wanderung geht aber nach rechts auf dem Hinteren Thorwaldweg weiter. Nach etwas weniger als 1 ½ Kilometer erreicht man den Saupsdorfer Weg, der mit dem blauen Strich blauer Strich markiert ist. Diesen wandert man nach links ein Stück den Hang hinauf, um dann die erste Möglichkeit nach rechts abzubiegen. Dieser Weg am Hang der Kirnitzsch entlang ist seit vielen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, vernachlässig worden und erst letzten Winter von ein paar Idealisten wieder freigeschnitten worden. Blöderweise hat dann das Orkantief Friederike den Weg wieder mit Bäumen zugedeckt, sodass die mühselige Arbeit noch einmal wiederholt werden musste. Schön, dass diese Mitmenschen sich nicht entmutigen ließen. Nach ein paar hundert Metern endet der Waldweg auf den Treppen des Dreisteigensteigs. Dieser ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert und wird aufwärts gegangen. Schon bald erreicht man den Forstweg Flügel E. Auf diesem sehr breiten Weg geht die Wanderung nach rechts weiter. Der Forstweg macht einen Linksknick und dann einen Rechtsknick. Genau in diesem Rechtsknick wird der Weg verlassen und es geht auf einem gut sichtbaren Trampelpfad geradeaus. Der Weg führt auf den Bergsattel zwischen dem Großen Teichstein und dem Kanstein. Es sind nur wenige Höhenmeter zu überwinden und wer neugierig ist, was die Lieblingsboofe der Familie Geier ist, der hält sich rechts. winterliche_Kansteinboofe_kleinMan wird automatisch auf die Terrasse der Kansteinboofe geführt. Die Boofe bietet einen sehr guten Schutz gegen Wind und Regen und man hat eine fantastische Aussicht auf den Großen Zschand. Das einzige Manko ist, dass die Boofe inzwischen auch noch so einige andere Mitmenschen entdeckt haben, aber das sind wir vermutlich selber schuld. Da die Boofe aber auch riesig ist, haben wir bisher noch nie Platzprobleme gehabt.

Von dort oder von dem Bergsattel, wenn man keine Lust hatte die Boofe zu besichtigen, geht es in das Tal zwischen dem Großen Teichstein und dem Kanstein hinunter. Der Abstieg ist leicht und man landet auf der Forststraße zwischen dem Zeughaus und der Neumannmühle. Ganz seltsam schauen andere Wanderer, wenn sie unten über die Zeughausstraße wandern und man auf einmal aus dem Nichts auftaucht, womöglich noch mit einem riesigen Rucksack. winterlicher_Grosser_Zschand_kleinVon der Zeughausstraße ist der Zugang zur Kansteinboofe kaum zu erkennen. Die letzten Meter (1 ½ Kilometer) wandert man dann nach rechts durch den schon bekannten Großen Zschand bis zum Ausgangspunkt zurück. Die Wanderung war eine nette Runde durch den Schnee. Was mich im Nachhinein noch beschäftigt hat, war ob die beiden Frauen mit ihrer doch ziemlich bedenklichen Ausrüstung den Weg über den Thorwalder Gratweg unbeschadet überstanden haben. Natürlich waren sie schon groß genug und für sich selber verantwortlich, aber ich habe nicht drauf hinwiesen, dass man nicht so ohne Weiteres von dem Gratweg wieder herunterkommt. Aber vermutlich habe ich mir einfach zu viele Gedanken gemacht. Ich habe auf jeden Fall die Villa Fernblick entdeckt und mich an der tollen Aussicht erfreut.

Download file: VILLA_FERNBLICK.GPX

Friederike-Steig

Ein netter Freund der Sächsischen Schweiz hatte uns gefragt, ob wir schon den neuen alten Weg oberhalb der Thorwalder Brücke kennen würden. Wir hatten von dem Weg bis dahin noch nicht gehört und selbst auf der Wanderkarte Großer Zschand von Rolf Böhm (www.boehmwanderkarten.de) ist nur ein gestrichelter bzw. im weiteren Verlauf gepunkteter Pfad eingezeichnet. Das musste doch gleich mal in der Natur angeschaut werden. Der Hinweisgeber sagte gleich, dass der Pfad im Moment ein wenig schwieriger wäre, da das Orkantief Friederike an dem Hang so einige Fichten umgeworfen hätte. So haben wir uns auf eine Querfeldein-Tour eingestellt.

Der Start liegt wie bei sehr vielen Wanderungen im Großen Zschand an der Neumannmühle. Grosser_Zschand_kleinVon hier geht es in den Großen Zschand hinein. Markiert ist der Weg mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Zu jeder Zeit machen die ersten paar hundert Meter besonders viel Spaß, da hier die Felsen ziemlich nah beieinander stehen. Sehr interessant sind Bäume, die sich als Standort Überhänge ausgesucht haben und dann auch noch riesengroß dort werden. Nationalparkinforamtionshaus_Zeughaus_kleinDass das klappt, erscheint irgendwie nicht so richtig verständlich und noch komischer ist, Grosser_Teichstein_von_unten_kleinwenn bei heftigen Stürmen alle möglichen Bäume mitten im Wald umfallen, aber hier auf einem reinen Felsuntergrund stehen bleiben. Bald weitet sich das Tal und man erreicht das Nationalpark-Informationshaus und die Gaststätte Zeughaus. Wenn man von den beiden Gebäuden nach links oben blickt, dann kann man die Aussicht auf dem Großen Teichstein entdecken, die im späteren Teil der Wanderung eine Zwischenstation sein wird.

Gegenüber der Gaststätte steht ein einzelnes Haus am Hang. Es handelt sich um das alte Försterhaus, welches seit einigen Jahren keine Bewohner mehr hat. Gleich neben dem Haus steigt die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich angenehm auf dem Saupsdorfer (oder auch Hinterhermsdorfer) Weg an. Salzlecke_kleinNach wenigen Metern ist auf der rechten Seite eine alte Salzlecke mit einem Schild markiert. Es ist  verwunderlich, wie viele von diesen Sandsteintrögen versteckt im Wald herumliegen. Manchmal haben wir das Gefühl, die Jäger wussten nicht, wo ihre Vorgänger solche Steine abgelegt haben und haben gleich mal einen neuen in Auftrag gegeben. Der Aufstieg auf den Bergsattel zwischen Hochhübel und Großem Teichstein ist sehr gut zu bewerkstelligen und dann geht es auf dem gut ausgebauten Forstweg wieder in Richtung Kirnitzsch abwärts. Dieser Weg wird auch sehr gerne von den Nationalpark-Rangern als alternative Zufahrt zum Zeughaus benutzt, was wir sehr gut finden, da damit die Ranger nicht durch den Großen Zschand fahren. Der Große Zschand wird von Wanderern sehr gerne genutzt, aber über den Saupsdorfer Weg wandern nur ganz wenige Besucher der Sächsischen Schweiz. Kurz bevor man den höchsten Punkt erreicht hat, steht auf der linken Wegseite ein unscheinbarer Hinweis auf einen historischen Bärenfang. Baerenfanggrube_kleinDer Abstecher ein paar wenige Meter den Hang hinauf lohnt sich. Hier befindet sich eine tiefe Grube, an der man sich sehr gut vorstellen kann, wie hier Bären gefangen und durch eine Öffnung in eine Transportkiste verladen wurden. Das Loch des Bärenfangs ist durch eine Schicht Felsen und darunter in eine Sandschicht entstanden. Da der Sand mit der Zeit heraus rieselt und gespült wird, mussten Stahlstützen eingebaut werden. Das sieht zwar nicht mehr so schön ursprünglich aus, garantiert aber einen Weiterbestand für viele Jahrzehnte.

Für die weitere Wanderung geht man wieder zurück auf den Saupsdorfer Weg. Der Forstweg runter ins Kirnitzschtal ist angenehm zu gehen und schlägt zwischendurch einen Haken in Form einer Spitzkehre. Baeume_im_Friederiken_Steig_klein½ Kilometer hinter der Spitzkehre biegt nach links der erste gut sichtbare Waldweg ab. Bei diesem handelt es sich um den wiederhergestellten Waldweg, den wir heute kennenlernen wollen. Friederiken_Steig_kleinDer Weg soll schon uralt und auch schon mal von einigen Hinterhermsdorfern wiederhergestellt worden sein, aber irgendwie kommt er immer wieder in Vergessenheit. Bei unserer Wanderung war deutlich zu sehen, dass irgendwelche guten Geister den Durchgang an ganz vielen Stellen schon wieder von umgefallenen Fichten befreit hatten. Dabei sahen die herumliegenden Späne nicht nach Kettensäge, sondern nach echter Handarbeit aus. Der Waldweg führt auf sehr gleichbleibender Höhe 50 Meter oberhalb des Kirnitzschtals entlang. Durch die umgefallenen Bäume hat man im Moment einen guten Blick runter in das Tal. Es ist wirklich sehr nett, dass sich hier ein paar Freiwillige für den Weg einsetzen und dieser nicht einfach durch einen Sturm und die dadurch herumliegenden Bäumen in Vergessenheit gerät. Auch um etliche Flugfichten, die auf dem Weg gewachsen waren, hatte sich schon jemand gekümmert.

Auch wenn der hintere Teil des Weges in Rolf Böhms Karte nur noch gepunktet eingezeichnet ist, so kann man in der Realität den Verlauf sehr gut erkennen. Erst auf den letzten Metern steigt der Pfad an und endet dann auf dem Dreisteigensteig, der mit dem grünen Strich grüner Strich markiert ist. Hier geht es den Hang weiter hinauf, bis eine Wegkreuzung erreicht wird. Eigentlich würde es nach rechts auf dem Flügel E weiter gehen, aber ein wirklich lohnenswerter Abstecher ist der Große Teichstein. Zugang_Grosser_Teichstein_kleinDer Zugang dazu befindet sich auf der gegenüberliegenden Wegseite und ist ausgeschildert. Der Weg bis vor zur Aussicht ist einen ¾ Kilometer lang und äußerst abwechslungsreich. Aussicht_vom_Grossen_Teichstein_kleinZwischendurch ist sogar eine Kette als Handlauf vorhanden, aber wir würden den Weg trotzdem nicht als Kletterei einstufen, sondern als einen etwas anspruchsvolleren Pfad. Die Aussicht vom Großen Teichstein ist wirklich schön und besonders lustig ist der Blick von oben auf das Treiben am Zeughaus.

Nachdem man wieder vom Großen Teichstein bis zum Flügel E zurück gewandert ist, biegt man nach links in die Richtung Buschmühle ab. Der Flügel E ist einer dieser besonders gut ausgebauten Forstwege, die sehr einfach zu wandern sind. Grundsätzlich kann man auf dem Flügel E immer weiter wandern, bis der Abstieg zur Buschmühle ausgeschildert ist, Umweltbeobachtungsstelle_kleinaber man kann auch nach  einem ¾ Kilometer links abbiegen und eine Forschungsfläche des Sachsenforsts entdecken. Hier wird seit wirklich vielen Jahren ein ganzes Spektrum an Messwerten aufgezeichnet und es ist interessant, die Versuchsaufbauten zu sehen.

Von dieser Fläche kann man einfach in der Verlängerung des Zuganges weiter wandern und gelangt wieder auf den Flügel E. Auf ihm wandert man bis zum besagten Wegweiser auf die Buschmühle. Hier wird der Forstweg verlassen und es geht runter ins Kirnitzschtal. Nach ½ Kilometer und 50 Höhenmetern erreicht man die Buschmühle von der Rückseite. Es gibt so einige Gaststätten in der Sächsischen Schweiz, aber die Buschmühle (www.die-buschmuehle.de) ist schon was Besonders, da hier bodenständige Kost zu sehr humanen Preisen angeboten wird. Als 2010 das Kirnitzschhochwasser Teile der Buschmühle mit weggespült hatte, war die Hilfsbereitschaft für diese Gaststätte riesig und erfreulicherweise waren die Wirtsleute auch mit großem Einsatz für den Wiederaufbau.

Das letzte Stückchen der Wanderung geht dann an der Straße nach links den Bachlauf hinunter, bis schon nach ¼ Kilometer der Ausgangspunkt an der Neumannmühle erreicht ist. Auf der Runde war so ziemlich alles, was eine schöne Wanderung in der Sächsischen Schweiz ausmacht. Ein Stück durch eine Schlucht (Großer Zschand), vorbei an einem Nationalparkinformationshaus, eine bzw. zwei brauchbare Gaststätten, ein neuer Wanderpfad und eine tolle Aussicht. Mit dem Zugang zum Großen Teichstein ist sogar eine Stelle enthalten, in der man auch mal Felsen anfassen muss. Also eine perfekte Runde, die außerhalb der langen Wochenende auch nur mit wenigen Besuchern blockiert wird.

Download file: FRIEDERIKE_STEIG.GPX

Um die Richterschlüchte

Ein netter Leser hatte uns darauf hingewiesen, dass wir noch nie den hinter der Richtergrotte weiterführenden Pfad beschrieben haben. Stimmt, bis dahin war uns der Weg auch fremd und das durfte natürlich nicht so bleiben.

Der sinnvollste Start zu dieser Runde ist die Neumannmühle. Von hier geht es in den unterer_Grosser_Zschand_kleinGroßen Zschand mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Die ersten paar hundert Meter in der Schlucht des Großen Zschand sind wirklich fantastisch. Es sieht so schön aus, wie Moos auf Bäumen oder Felsen wächst, die Felseinschnitte von der eigentlichen Schlucht abgehen und wie große Bäume auf Felsvorsprüngen Halt finden. Teich_im_Grossen_Zschand_kleinDas ist immer wieder ein toller Start zu einer Wanderung im Bereich der Hinteren Sächsischen Schweiz. Nach einem Kilometer weitet sich das Tal und die Wanderung führt bis zum Zeughaus sehr angenehm weiter. Wenige Meter vor dem Gasthaus Zeughaus befindet sich auf der rechten Wegseite eine der Nationalparkinformationsstellen. Wie alle dieser Häuser ist auch dieses nur eine kleine Ausstellung und ist praktisch schnell angesehen. In diesem Fall läuft ein wirklich netter Film, wie es früher vielleicht im Wald des Nationalparks ausgesehen haben könnte.

Gleich neben dem Nationalparkhaus befindet sich das Zeughaus mit seinem kleinen Biergarten. Hier kann man zwar nett einkehren, aber schon nach so wenigen Minuten ist es vielleicht doch etwas zu früh. Da die Wanderung auch am Ende nochmal hier vorbeikommt, kann man dann auch etwas gegen die Unterhopfung tun. Gleich hinter dem Zeughaus beginnt auch der einzige ernstzunehmende Aufstieg auf dieser Wanderung. Der gelbe Strich steigt die Wolfsschlüchte in Richtung Großer Winterberg hoch. Nach einem ¾ Kilometer, noch bevor es auf die Bärenfangwände hoch geht, biegt nach links der Goldsteig ab. Da es sich um einem Bergpfad handelt ist er nur mit einem kleinen grünen Pfeil Bergpfad markiert. Dieser Weg schlängelt sich kontinuierlich am Pfad_am_Goldsteig_kleinFelsfuß entlang und man kann unterschiedlichste Felsformen und Verwitterung entdecken. Auch wenn es schon ziemlich voll in der Sächsischen Schweiz ist, so wandern über den Goldsteig nur wenige Leute, weil der Großteil der Besucher doch schnell von A nach B kommen möchte. Irgendwie sind nur wenige Mitmenschen mit dem Prinzip „Der Weg ist das Ziel“ unterwegs. Das ist sehr schön, so hat man einen angenehm leeren Goldsteig vor sich. Hoehle_am_Goldsteig_kleinAuf ungefähr der halben Strecke führt der Goldsteig an einer ziemlich großen Höhle vorbei, die früher bestimmt noch als Boofe genutzt wurde, aber heutzutage nicht mehr zu den offiziellen Übernachtungsstellen gehört. Zu feuchteren Zeiten dürfte das Getropfe in der Höhle aber auch ganz schön das Einschlafen behindert haben.

Nach insgesamt 2 ½ Kilometern endet der Goldsteig auf dem grün markierten Wanderweg grüner Punkt in den Richterschlüchten. Diesem Aufstieg folgt man nur ganz Richtergrotte_kleinwenige Meter, bis nach links der Zugang zur Richtergrotte abzweigt. In der Richtergrotte plätschert zu jeder Zeit ein Minibächlein aus riesiger Höhe herunter und im Winter bildet sich ein Eiszapfen, der aber, durch die große Höhe, niemals zusammenwachsen kann. Diese Stelle kannten wir bis zu dieser Wanderung schon ganz gut. Dass hier aber auch noch ein Pfad weiter an den Felswänden entlang führt, war uns bisher entgangen, obwohl der Pfad auf der Karte Großer Zschand (www.boehmwanderkarten.de) von Dr. Rolf Böhm und in der Natur gut zu sehen ist. Obwohl der Pfad durch die Kernzone des Nationalparks führt, ist mit der Kennzeichnung schwarzer Pfeil Kletterzugang ein legales Begehen möglich. Zwischendurch weisen zwar mehrere Schilder auf Kletterverbote zu bestimmten Zeiten hin, Felsfuss_am_Jortanshorn_kleinaber das Begehen ist überall erlaubt. Nur zweimal fächert sich der Pfad so weit auf, dass man ihn auf Anhieb nicht so richtig erkennen kann, aber Felsband_beim_Geierwaermer_kleines geht immer am Felsfuß entlang. Nach einem Kilometer an dem Hang entlang wird noch das Jortanshorn umrundet und dann erreicht man eine große sandbedeckte Felsplatte. Geierwaermer_und_Wegmarkierung_kleinDie Stelle kann man auch ganz gut daran erkennen, dass hier drei schwarze Pfeile an den Felsen gemalt sind, die in alle möglichen Richtungen zeigen. Gleich daneben ist eine Felsinschrift mit dem Wort Geierwärmer. Das finden wir bei unserem Nachnamen natürlich besonders lustig.

An dieser Stelle steigt die Wanderung den Hang hinunter und stößt auf den schon von oben gesehenen Weberschlüchteweg. Im Gegensatz zu den Richterschlüchten sind die Weberschlüchte eine Sackgasse und deshalb ein sehr ruhiger Wanderweg. Auf diesem Weg geht es nach links ganz leicht abfallend weiter. Ganz schön ungewöhnlich ist ein Strudeltopf, der auf der linken Strudeltopf_in_den_Weberschluechten_kleinWegseite in einer Felsmurmel zu finden ist. Eigentlich sieht die Vertiefung eher aus wie ein Unterstand für Hobbits, aber ich glaube, dass sie hier in der Sächsischen Schweiz nicht herumgeturnt sind. Die meisten Strudeltöpfe, die man so am Wegesrand findet, sind in den Boden eingegraben, aber hier hat sich ein Bächlein vertikal reingefräst.

Nach ungefähr einem ¾ Kilometer erreicht man den breiten Weg durch den Großen Zschand. Hier folgt man der roten Wanderwegmarkierung roter Strich nach links. Schon bald erreicht man das schon bekannte Zeughaus (Gegenmaßnahmen gegen die Unterhopfung nicht vergessen) und dann wandert man den bekannten Weg (gelber Strich gelber Strich) wieder abwärts bis zum Ausgangspunkt an der Neumannmühle.

Wir freuen uns immer wieder über unsere eigene Webseite, denn ohne sie würden wir ganz bestimmt niemals so gute Empfehlungen erhalten. Auch wenn diese Runde zwischendurch schon mal über einen fast unsichtbaren Weg geht, so hat es viel Spaß gemacht. Danke für die gute Empfehlung.

Download file: UM_DIE_RICHTERSCHLUECHTE.TRK.GPX

Zätzschenhorn

Beim Durchstöbern des Internets ist mir auf Youtube ein Video zum Zätzschenhorn begegnet. Seltsamerweise waren mir der Name und die Lage des Zätzschenhorns überhaupt nicht bewusst gewesen und das muss doch gleich mal geändert werden. In dem Video stand gleich zum Anfang ein Hinweis, dem man spätestens nach der Wanderung zustimmt: „Wanderer, suchst du Stille und Keine Sicht, vergiss das Zschätzschenhorn nicht.“ Stille ist nicht schlecht und dabei noch einen unbekannten Felsen erobern noch besser, also geht es los vom Parkplatz Sturmbauers Eck. Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Parkplatz beginnt der Wanderweg Neue Weg mit der Wegmarkierung des Malerwegs. Nach 400 Metern biegt nach rechts der Zugang zum Kleinstein ab. Dieser Aufstieg ist mit dem roten Strich roter Strich markiert und man sollte sich nicht die Kleinsteinhöhle und den Blick aus dieser Höhle in die Landschaft entgehen lassen. Gleich vor dem Kleinstein befindet sich das Zätzschenhorn, was aber nur als ein grüner Hügel auf der gegenüberliegenden Talseite auffällt.

Von der Kleinsteinhöhle bzw. ich würde es eigentlich eher Felsentor nennen, Gesicht_am_Neuen_Weg_kleingeht es wieder zurück auf den Neuen Weg und dann der roten Wanderwegmarkierung nach rechts hinterher. Der Waldweg ist sehr angenehm zu wandern und verläuft sehr lange parallel zur Fahrstraße im Kirnitzschtal. Erst nach zwei Kilometern biegt der rote Strich nach links ab und es geht runter bis auf die Fahrstraße. Blöderweise muss man die nächsten 350 Meter auf der Straße nach links abwärts wandern. Nachdem die Zufahrt und die Böschung der Kirnitzsch vor der Buschmühle wiederaufgebaut wurden, gibt es auch einen schmalen Bürgersteig. Totzdem muss man noch ein kleines Stück zwischen der Buschmühle und der Neumannmühle auf der Straße wandern. An dem großen Parkplatz der Neumannmühle wird die Straße verlassen und es geht in den Großen Zschand hinein. Markiert ist dieser Forstweg mit dem gelben Strich gelber Strich. Die Schlucht des Großen Zschands ist wirklich wunderbar und wirkt mit ihren moosbewachsenen Felsenwänden einen sehr natürlichen Eindruck. Im oberen Teil des Großen Zschands befindet sich eine Nationalparkinformationshaus und eine Gaststätte. Damit kann einem hier in der Schlucht schon mal ein Lieferfahrzeug oder ein Mitarbeiter im Auto begegnen.

Nach sehr genau einem Kilometer biegt nach links die erste breite Forststraße ab. Es handelt sich um den E-Flügel, der sich mit angenehmer Steigung um die Rückseite des Heulenberg, Neunstelligen Hübel, Kanstein und Großen Teichstein schlängelt. Insgesamt sind es 3 ½ Kilometer auf diesem angenehm zu wandernden Forstweg, die aber auch nicht gerade ein Ausbruch an Spannung sind. Dafür kann man sich aber sehr gut mit seinen Mitwanderern unterhalten. Nach der schon beschriebenen Strecke, biegt nach links deutlich sichtbar der Malerweg und grüne Strich grüner Strich ab. Bruecke_Kirnitzsch_kleinDieser Abstieg runter ins Kirnitzschtal ist schon ein ganzes Stück abwechslungsreicher und nach Bachlauf_Kirnitzsch_klein100 Höhenmeter steht man wieder an der Kirnitzsch. Nachdem man den Bach überquert hat, geht es auf der gegenüberliegenden Talseite gleich wieder aufwärts. Genau die Höhenmeter, die man gerade ins Tal herunter gestiegen ist, muss man jetzt wieder hoch krabbeln. Dann endet der Pfad auf einem deutlich sichtbaren Waldweg, der nach links leicht abfallend weiter gewandert wird. Eigentlich ist das ein schöner, sehr angenehm zu wandernder Waldweg, aber praktisch trifft man auf diesem Weg nie jemanden.

Der Weg umrundet die vordere Spitze des Großen Pohlshorn und insgesamt ist man etwas weniger als einen Kilometer auf dem Weg unterwegs, bis vor einem ganz deutliche Felswände zu sehen sind. Nach rechts biegt ein Pfad ab, aber Vorsicht 100 Meter vorher ging auch schon ein Waldweg nach rechts rein. Der Pfad verläuft unterhalb der Felsen entlang und steuert auf einen Felskessel zwischen Amselstein und Zätzschenhorn. Dadurch, dass von dem ersten Waldweg anscheinend Forstfahrzeuge hineingefahren sind, kann man den Start sehr gut erkenne, im hinteren Teil der Schlucht ist es dann ein wenig schwerer aber trotzdem leicht zu gehen. Nachdem man ¼ Kilometer in die Senke hineingewandert ist, kann man relativ leicht nach links auf den Ausläufer des Zätzschenhorn hoch steigen. Oben angekommen ist es überraschend einfach den weiteren Weg zu finden. Zwischendurch muss man sich einmal rechts halten und sonst geht es immer weiter aufwärts. Der Weg ist einfach und man gelangt schnell zum Gipfel. Blöderweise hat der höchste Punkt schlechthin keine Aussicht und man steht auf einem Plateau im Wald.

Wenn man links (also westlich) den Hang hinabschaut, dann sieht man eine Felsengruppe, die wenigstens ein bisschen Aussicht bietet. Von hier kann man wenigstens ein bisschen in die Richtung Heulenberg und Blick_vom_Zaetschenhorn_zum_Teichstein_kleinGroßen Teichstein blicken. Von dieser Stelle bietet es sich an ein ganz kleines Stück zurück zu wandern und dann zwischen den Felsen abzusteigen. Das funktioniert überraschend gut, weil das Zätzschenhorn nicht wirklich hoch ist. Überraschend war, als ich am Felsenfuß ankam, stand dort ein ziemlich Ofen_unterhalb_Zaetschenhorn_kleinramponierter Ofen. Wie auch immer dieser Ofen dort hinkommt, ist mir wirklich ein Rätsel. Da haben auf jeden Fall irgendwelche Leute ordentlich gebuckelt, weil das Ding schon sein Gewicht hat. Die Wanderung geht ein wenig kreuz und quer den Hang hinunter und man gelangt auf den schon bekannten Waldweg aus dem oberen Teil. Es geht nach rechts weiter, bis die Fahrstraße durch das Kirnitzschtal erreicht wird. Auf der Straße wandert man ¼ Kilometer weiter aufwärts bis zum Ausgangspunkt der Runde.

Das Zätzschenhorn ist wirklich nicht besonderes und nur ein Punkt, der mal abgearbeitet wurde. Wenn den in Zukunft dort Aufforstarbeiten durchgeführt werden, dann dürfte die Runde mit einer Aussicht schon viel interessanter werden. Der Auf- und Abstieg auf das Zätzschenhorn war einfach zu bewältigen und besonders war die Stille der Wanderung.

Download file: ZAETZSCHENHORN.TRK.GPX

Bärenfangwände Aussicht

Im Sommer 2016 ist ein neues Buch herausgekommen, in dem es sich ausschließlich um Wanderungen mit Hund im Elbsandsteingebirge dreht. Beim Durchstöbern des Buches ist mir eine Wanderung im Bereich der Bärenfangwände besonders aufgefallen, die sich sehr interessant anhörte. Leider hatte sich zu dem Wandertermin der sonst gerne mitwandernde Hund auf den Nachhauseweg gemacht und so sind wir die Runde ohne Hund gegangen. Der Startpunkt ist die Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von dort geht es in den Großen Zschand mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich in Richtung Zeughaus. Wir sind schon sehr häufig durch den Großen Zschand gewandert, aber es ist immer wieder ein Genuss. Die Natur hat hier wirklich etwas Tolles modelliert. Ziemlich weit unten ist auf der linken Wegseite ein weit überhängender Felsen zu sehen, auf dessen Spitze eine mächtige Fichte steht. Fichte_auf_Felsueberhang_Zschand_kleinDie große Tochter hat sich darüber schon köstlich amüsiert, da es sonst immer heißt, trete nicht so nah an die Felskante, denn die könnte abbrechen. Grundsätzlich stimmt das natürlich, aber in diesem Fall steht eine mehrere Tonnen schwere Fichte an der Felskante und da machen die paar Kilo eines Menschen bestimmt nichts aus.

Nach 1 ¼ Kilometern biegt nach rechts der erste größere Weg ab. Die sogenannte Zeughausstraße ist mit dem roten Strich roter Strich markiert und wird für 300 Meter entlang gewandert. Dann verlässt die rote Wanderwegmarkierung die Forststraße und man steigt für nochmals 300 Meter die Raubsteinschlüchte in Richtung des Hinteren Raubschlosses hoch. Auf der linken Wegseite fällt als erstes ein Kernzonenschild auf und wenn man aufmerksam an die Bäume blickt, erkennt man auch die Wanderwegmarkierung Bergpfad (grüner Pfeil Bergpfad). Dabei handelt es sich um den Weg hoch auf die Bärenfangwände, der hier im unteren Teil erstmal ganz harmlos anfängt. Je längeAufstieg_Baerenfangwaende_kleinr man der Markierung folgt, desto anspruchsvoller wird der Aufstieg. schwierige_Stelle_fuer_Hunde_kleinDer Pfad ist aber trotzdem für Hunde, zumindest für größere Exemplare, geeignet und so macht der Aufstieg wirklich Spaß und ist abwechslungsreich. An einer Stelle kann es schon mal sein, dass man dem mitwandernden Hund eine Hilfestellung geben muss, aber sonst sollte es überall klappen.

Nachdem man oben angekommen ist, geht es erstmal nach rechts auf einem Pfad entlang. Diese Stelle ist nicht in der ursprünglichen Beschreibung in dem Buch vorhanden, aber ich finde sie sehr empfehlenswert. Blick_von_Baerenfangwaende_auf_Hinteres_Raubschloss_kleinSchon nach wenigen Metern dürfte es allerdings für Hunde sehr schwer werden, da man einen kleinen Absatz unter Zuhilfenahme von zwei Eisenklammern überwinden muss. Der weitere Weg führt dann aber zu einer fantastischen Aussicht von der Vorderkante der Bärenfangwände auf das Hintere Raubschloss. Netterweise sind hier nur ganz selten andere Wanderer und so kann man die Landschaft in angenehmer Ruhe genießen.

Die Wanderung geht wieder von der Aussicht bis zum oberen Ende des Aufstiegs zurück und dann auf dem Bergpfad (grüner Pfeil Bergpfad) weiter. Der Pfad ist sehr angenehm zu wandern und nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man eine Kreuzung, an der seltsamerweise der grüne Pfeil in alle drei Richtungen zeigt. Der empfohlene Weg ist der Waldweg nach rechts. Der Weg schlängelt sich in fast gleichbleibender Höhe über die Ebene und nach etwas mehr als kleiner_Kuhstall_mit_Groessenvergleich_klein300 Metern sieht man vor sich, etwas oberhalb vom Weg, den Kleinen Kuhstall. Es ist ein Felsentor, das hier am gehackten Weg (so der Name des Pfades) ein stiefmütterliches Dasein pflegt. Der Kleine Kuhstall ist zwar bei weitem nicht so beeindruckend wie der Kuhstall am Neuen Wildenstein, aber man kann ohne Probleme aufrecht hindurchgehen und er ist mehrere Meter breit.

Der markierte Bergpfad führt einmal um das Tor herum und damit geht es dann weiter (nochmals 300 Meter) bis zum Roßsteig. Dieser gut ausgebaute Wanderweg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert und wird nach rechts für den nächsten ½ Kilometer entlanggewandert. Dann erreicht man einen ganz freistehenden, nicht besonders hohen Felsen. Wenn man auf den Felsen draufzugeht, dann kann man ziemlich gut auf der linken Seite einen Katzenkopf erkennen (auch ohne Alkohol). Aus dem Grund heißt dieser Felsen Katzenstein. Der Minifelsen wird umrundet und dann geht es auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Punkt nach links weiter. Schon bald wandert man auf einen seltsamen „Besucherlenkungszaun“ zu, hinter dem ganz viele Bäume kreuz und quer liegen. Das war früher mal ein sehr breiter Waldweg, der bis zur deutsch-tschechischen Grenze führte. Damit aber nicht zu viele Besucher den uralten Fremdenweg entdecken, ist hier eine kleine Umleitung in den grünen Punkt eingebaut worden und so geht es nach links leicht abfallend weiter.

Der Weg schlängelt sich an den ersten Felswänden entlang und hinter der ersten Grabstein_Richterschluechte_kleinSpitzkehre passiert man den Grabstein von Gotthard Krinitz. Dieser junge Mann ist im Jahre 1908 hier an der Felswand ermordet worden. Selbst heutzutage liegen hier noch oft Blumen und wird die Stelle von irgendjemandem dekoriert und gesäubert. Im Sommer 2016 hatten Kinder ein paar Meter weiter an der Felswand mehrere Gemälde (Mensch mit Hund, Schaf und Blume) hinterlassen. Auch wenn ich eigentlich auf Graffitis allergisch reagiere, so waren diese Kreidezeichnungen doch eher eine nette Abwechslung. Knapp hinter dem Grabstein erreicht man den ursprünglichen Weg durch die Richterschlüchte und es geht abwärts. Weg_durch_Richterschluechte_kleinBei unserer Wanderung kamen uns hier zwei Leute entgegen, die zu uns meinten, dass wir uns auf etwas gefasst machen sollten. Tja, wir kennen den Weg durch die Richterschlüchte schon ganz gut und gehen nicht von einem ebenen Weg mit gleichförmigen Stufen aus. Den beiden hat der Aufstieg aber anscheinend ganz schön zu schaffen gemacht, denn umsonst kommt so ein Spruch bestimmt nicht. Wer aber die Bärenfangwände hochgestiegen ist, den wird der Abstieg durch die Richterschlüchte nicht erschrecken.

Nach ¼ Kilometer durch die Richterschlüchte erreicht man einen unscheinbaren sommerliche_Richtergrotte_kleinPfad nach rechts, der zur Richtergrotte führt. Das ist eigentlich ein Talkessel mit einem kleinen Wasserfall. Das Wasser rieselt über die Felskante und trifft in der Mitte der Grotte auf. Das sieht im Winter bei ausreichend Minusgraden besonders schön aus, da sich dann dort ein großer Eiszapfen bildet. Meistens sieht dieses Gebilde wie ein Tannenzapfen aus und kippt dann unter seinem eigenen Gewicht zur Seite weg. Im Sommer ist es eher ein seichtes Geplätscher an einer angenehm ruhigen Stelle. Von der Grotte geht es wieder zurück auf den Weg durch die Richterschlüchte und dort nach rechts weiter abwärts. Zum Anfang ist der Weg noch ziemlich hubbelig, aber dazu ist man in der Natur und nicht in der Stadt. ueberhaengernder_Felsen_Grosser_Zschand_kleinDer Abstieg wird immer leichter zu gehen, je länger man abwärts steigt. Am Ende der Richterschlüchte (nach insgesamt 1 ½ Kilometern) erreicht man den Großen Zschand bzw. den Weg durch diesen. Hier geht es nach links weiter und man erreicht bald die Gaststätte/Biergarten Zeughaus und das Nationalparkinformationshaus. Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen, muss man dem gelben Strich gelber Strich durch den Großen Zschand bis zur Neumannmühle im Kirnitzschtal folgen. Diese Runde ist wirklich eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die viel Spaß gemacht hat. Die Empfehlung durch den Wanderführer war ganz hervorragend und was mich am meisten an dem Buch begeistert, sind die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen für den Hundebesitzer und den Hund. Das habe ich tatsächlich noch nie vorher gesehen und es hilft ganz hervorragend weiter. Wer seinen Hund so einigermaßen kennt, sollte damit wissen, ob die Wanderung noch möglich ist oder man sich doch lieber etwas Harmloseres aussucht.

Download file: BAERENFANGWAENDE_AUSSICHT.TRK.GPX

 

Amerikaner

Die Wanderung ist dadurch zustande gekommen, dass ich von einem Amerikaner angeschrieben wurde, der gerne ein paar Wandervorschläge für die Sächsische Schweiz haben wollte. Da ich doch sehr stolz war, dass man meine Wanderseiten auch in den USA liest, wollte ich diese netten Vier gern auf mindestens einer Wanderetappe begleiten. Die erste große Überraschung war, dass ich es nicht etwa mit Studenten zu tun hatte, wie mir die E-Mail-Adresse der Universität von San Franzisco suggerierte, sondern mit einer Gruppe von Rentnern im Alter zwischen 60 und 73. Wir trafen uns am Lindenhof in Bad Schandau und von dort startete die Wanderung. Netterweise war auch noch ein Dresdener bei der Gruppe, der mir später sehr geholfen hat.
StrassenbahnZuerst fuhren wir mit der Straßenbahn komplett durch das Kirnitzschtal. Am Lichtenhainer Wasserfall startete die eigentliche Wanderung. Von der Straßenbahn-Endhaltestelle ging es erstmal den normalen Weg zum Kuhstall hoch. Der Wanderweg ist mit dem roten Punkt roter Punkt markiert und beginnt am Parkplatzende. Kuhstall_kleinMan läuft zuerst auf einem normalen Wanderweg, aber bald auf einem etwas breiteren Forstweg weiter, der so ziemlich direkt zum Kuhstall bzw. Neuen Wildenstein hochführt. Aus dem Kuhstalltor hat man einen wunderbaren Blick über ein vollkommen bewaldetes Tal. Hier bietet sich die Möglichkeit, über die Himmelsleiter, die zwar Leiter heißt, eigentlich aber eine Treppe ist, auf das Plateau oberhalb des Kuhstalls zu gelangen. Wir haben diesen Abstecher ausgelassen, da es uns eher darauf ankam, noch eine weitere Attraktion der Sächsischen Schweiz zu erreichen.
Weiter ging es mit dem roten Punkt durch die Felsenschlucht runter auf den Fremdenweg. Der Weg führt ziemlich gradlinig auf die andere Seite des Talkessels. Am Fuße des Kleinen Winterbergs haben wir den roten Punkt verlassen und sind der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich nach links gefolgt. Der Pfad schlängelt sich die ganze Zeit am Bergfuß entlang und dadurch wird selbst aus einer kurzen Luftlinie eine etwas länger andauernde Wanderung. Diese Strecke hat den gleichen Charakter wie die beiden Wanderungen Goldsteig und Thorwalderwände, die mir besonders gut gefallen, und auch bei meinen Begleitern ist das Teilstück sehr gut angekommen.
Der Weg führt direkt am Hinteren Raubschloss entlang. Obwohl die Wanderung bis hierhin für meine Mitwanderer schon anstrengend war, wollten zwei der Amerikaner und der Dresdener noch hoch auf die wirklich lohnenswerte Aussicht. Wir kletterten über den abwechslungsreichen Aufstieg auf das Felsplateau. Hier war ich wirklich froh, dass außer mir noch jemand mit Erfahrung zum Thema Klettern in der Sächsischen Schweiz dabei war. So konnten wir zusammen die Amerikaner sehr gut betreuen. Danke an Klaus aus Dresden.
Vom Hinteren Raubschloss liefen wir auf der schon bekannten Wegmarkierung roter Strich weiter in die Richtung großer Zschand bzw. Zeughaus. An diesem haben wir die zwei anderen dann wieder getroffen, die nicht mit auf das Hintere Raubschloss wollten. Im Biergarten vom Zeughaus haben wir eine sehr nette Mittagszeit verbracht. Ich war wirklich überrascht, wie vielseitig die Gruppe war, die Unterhaltungen waren wirklich abwechslungsreich. Vom Zeughaus ging es dann wieder den großen Zschand bergab auf der Wegmarkierung gelber Strich gelber Strich. An der Neumannmühle sind die vier Amerikaner in einem Bus nach Hinterhermsdorf/Sebnitz weitergefahren. Klaus, der Dresdener, und ich haben die Runde vervollständigt und sind über den Flößersteig bis zum Lichtenhainer Wasserfall zurück gewandert. Na ja, eigentlich sind wir sogar noch ein ganzes Stück weiter gelaufen. Da die Straßenbahn erst in 25 Minuten kam, dachten wir, wandern wir auf dem Flößersteig noch ein Stück die Kirnitzsch abwärts. Leider haben wir am Nassen Grund die Straßenbahn verpasst, dadurch bin ich bis nach Altendorf weitergewandert und Klaus ist an der Mittelndorfer Mühle in die nächste Bahn eingestiegen.
Die Wanderung war eigentlich eine normale Runde durch den Nationalpark, aber durch die doch sehr interessanten Mitwanderer gehört sie für mich in die Kategorie der Wanderungen, die ich nicht so schnell vergessen werde. Dankeschön!

Download file: AMERIKANER.GPX

Arnstein

Eigentlich ist die Wanderung aus einem Missgeschick heraus entstanden. Ich hatte am Pfingstmontag Nachmittag vor, die Wanderung Krinitzgrab durchzuführen. Leider hatte ich vollkommen unterschätzt, was für ein wahnsinniger Betrieb unten im Kirnitzschtal los war und dass an einen einigermaßen normalen Parkplatz überhaupt nicht zu denken war. Also bin ich wieder aus dem Tal heraus in Richtung Ottendorf gefahren und dabei fiel mir ein, dass ich gerne mal wieder auf den Arnstein gehen wollte. Meine Hoffnung war, einerseits einen Parkplatz irgendwo auf der Straße zu finden und dass sich andererseits nicht ganz so viele Wanderer da oben herumtreiben, da der Arnstein ein nicht ganz so bekannter Felsen ist. Arnstein_Aufstieg_kleinAlle diese Hoffungen haben sich erfüllt und es ist noch zu einer sehr schönen Runde gekommen. Geparkt habe ich auf dem kleinen Parkplatz oberhalb der Sägemühle Pietsch.
Arnstein_Aufstieg_2_kleinDie Wanderwegbeschreibung ist super einfach. Es geht immer auf der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt entlang. Fertig. Na gut, mache ich es mir nicht ganz so einfach. Hinter dem Parkplatz geht die Wanderwegmarkierung gelber Punkt den Berg hoch. Der Weg führt schon nach wenigen Metern hoch oberhalb der Straße parallel zu dieser entlang. Es ist ein relativ breiter Forstweg und die ersten Meter sind sehr einfach zu gehen. Je näher man aber an den Arnstein herankommt, desto mehr wird aus dem gut ausgebauten Forstweg ein normaler schmaler Wanderweg. Arnstein_Zisterne_kleinCa. 400 Meter nachdem auch noch der gelbe Strich zu dem Wanderweg dazu gestoßen ist, weist ein kleines Hinweisschild darauf hin, dass es auf einen Pfad nach links den Berg hoch zum Arnstein geht. Es führt über ein paar Treppen und Stufen zum Einstieg des Arnsteins. Der Arnstein wird manchmal auch Ottendorfer Raubschloss genannt. Wenn man sich durch den schmalen Durchgang gequetscht hat und dann den letzten kleinen Aufstieg geschafft hat, gibt es auch heute noch mehre alte Zeugnisse des Raubschlosses zu entdecken. Arnstein_Kopf_kleinDas offensichtlichste Relikt von dem alten Raubschloss ist die alte Zisterne. Sie steht immer voller Wasser. Weitere Hinterlassenschaften von den Raubrittern sind eine leicht versteckte Höhle und mehrere Felsenbilder. Arnstein_Hoehle_kleinWas beim Arnstein aber noch toll ist, ist der gigantische Ausblick in die hintere Sächsische Schweiz. Das alles bekommt man normalerweise sogar ohne die Gesellschaft riesiger Mengen von Mitmenschen geboten. Der Arnstein bzw. die rechte Seite der Kirnitzsch sind bei weitem nicht so stark frequentiert wie der Hauptkern der Sächsischen Schweiz.
Vom Arnstein geht es auf dem schon bekannten markierten Wanderweg runter bis zur Fahrstraße durch das Kirnitzschtal. Aber zum Glück sind nur ein paar Meter auf dieser asphaltierten Straße zu bewältigen. Gleich hinter der Gaststube der Neumannmühle geht es wieder den Berg hoch in Richtung Ottendorf. Das erste Stück ist ein steiler Aufstieg, der aber sehr schnell zu einem angenehmen Weg wechselt. Dieser sehr ruhige Weg führt durch ein paar Wiesen direkt auf Ottendorf zu. Endlerkuppe_Vorderansicht_kleinAuf der linken Seite steht das ehemalige Jugenderholungsheim Endlerkuppe. Wenn man diesen Gebäudekomplex aus der Ferne sieht, dann ist es ein imposanter Komplex an einer sehr schönen Stelle mit einem gigantischen Ausblick. Je näher man dem Gebäude kommt, desto mehr erkennt man, in was für einem desolaten Zustand der Kasten ist. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat es schon mehrere Male den Versuch gegeben, dieses Gebäude zu retten, aber es scheitert unter anderem daran, dass es unter Denkmalschutz steht und auch der Nationalpark relativ hohe Forderungen stellt. Schade, so wird das Objekt trotz dieser schönen Lage wohl die nächsten Jahre ein Schandfleck bleiben.
Endlerkuppe_DenkmalUnterhalb der Endlerkuppe geht es an dem pyramidenförmigen Gedenkstein für die Kriegsopfer nach rechts auf dem unmarkiertem Weg weiter. Dieser schlängelt sich oberhalb von Ottendorf entlang. Auf dem Weg sind mehrere sehr liebevoll gemachte kleine Täfelchen aufgehangen, in der Form eines kleinen Naturlehrpfades. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das Projekt der Initiative einer Privatperson zu verdanken. Sollte das so sein, dann wäre es umso schändlicher, diese kleinen Kunstwerke zu demolieren oder zu klauen. Ca. 500 Meter hinter dem Denkmal für die Kriegsopfer geht es rechts den Berg hoch, direkt auf ein einzelnes Haus am Waldrand zu, vor dem Grundstück des Hauses nach links am Waldrand entlang und schon ein paar Meter hinter dem Grundstück nach rechts auf einem schmalen Weg in den Wald hinein. Dieser Pfad führt runter zur Pietschmühle. An einer Weggabelung sollte man den rechten Weg weitergehen. Man kommt oberhalb der Pietschmühle wieder auf die Fahrstraße zwischen Ottendorf und Kirnitzschtal, auf der man die letzten paar Meter bergaufwärts bis zum Parkplatz zurückläuft.

Download file: ARNSTEIN.TRK.GPX