Die Kamnitzklammen

Erstbefahrung_Kamnitzbach

Der Unterlauf des Kamnitzbaches mit seinen steilen, stellenweise senkrechten Felswänden und der üppigen Vegetation, dieses immer feuchten Klimas, gehört zu den schönsten Teilen der Böhmischen Schweiz. Seit altersher wurde die Wasserkraft des Baches zum Holzflößen genutzt. Auch Fischer besuchten vereinzelt diese tiefe Schlucht. Neben Forellen wurden Lachse gefangen. Sie strömten im Herbst vom Meer durch die Elbe in den klaren Gebirgsbach, um hier ihre Laichzeit zu halten. Als die Wasserschmutzung zunahm, kamen immer weniger Lachse in den Kamnitzbach, der letzte wurde 1923 gefangen.
Mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs im 19. Jh. kam es im Zuge der Erschließung romantischer Landschaften auch zur Einrichtung von Bootsfahrten am Kamnitzbach. Im Jahre 1877 wurde die Klamm das erste Mal von fünf beherzten Männern auf locker verbundenen Stämmen befahren. Nach der provisorischen Erschließung durch Naturfreunde und den Gebirgsverein finanzierte der Gutsherr den Ausbau der Klamm, die nach ihm Edmundsklamm benannt wurde. Die Schleusen der alten Wasserschutzanlagen zur Holzflößerei wurden zu diesem Zweck als Wehre hergerichtet. So genannte Halbtunnel wurden in die Felsen gesprengt und Promenadenwege und Galerien errichtet. Die feierliche Eröffnung der Edmundsklamm (tschechisch Ticha souteska, also Stille Klamm) für den allgemeinen Touristenverkehr erfolgte am 4.Mai 1890. Im Jahre 1898 wurde dann auch die Kahnfahrt auf der bachaufwärts gelegenen Wilden Klamm in Betrieb genommen.

Wanderungen im Elbsandstein