Jetřichovice (Dittersbach)

Kindererholungsheim_Dittersbach_Seitenansicht_klein

Informationstafel zum Wald von Jetřichovice (Dittersbach):

Die Wälder, die die Gemeinde Dittersbach umgeben, waren von jeher eine häufige Unterhaltsquelle für die Bevölkerung. Der Kataster von 1654 führt an, das man hier „auch mit Schindeln und Fassholz handelt“. Sehr bald entstand in Dittersbach ein Sägewerk zur Holzverarbeitung. Die Einwohnerverzeichnisse nennen hier bereits 1673 den Sägewerker Matthes Richter und auch die ältesten Erwähnungen sprechen im 16. Jahrhundert bei der niedriger gelegenen Grundmühle von einem Sägewerk. Seit den Zeiten, wo das Dittersbacher Gebiet durch die Teilung der Herrschaft Ostrý zum Bestandteil des Großgrundbesitzes Böhmisch Kamnitz wurde, nutzte man die Wälder auch als Jagdrevier aus. Ein bekanntes Jägergeschlecht waren hier die Grohmanns. Ein wichtiger Handelsartikel waren auch Pech und andere durch die Harzverarbeitung gewonnene Produkte Wagenschmiere, Geigenharz und Harzöle. In der Umgebung der Gemeinde blieben bis heute zahlreiche Relikte alter Pechbrennöfen erhalten. Die Herstellung von Pech schloss sich häufig an andere Professionen an, z.B. 1790 nennen die Einwohnerverzeichnisse den Schuster und Pechbrenner Josef Grohmann. Mit Waldarbeiten ist eng die Brandgefahr verbunden, deshalb dienten ursprünglich viele von den heutigen Felsausblicken, z.B. Mariina skála (Marienfels), als Wach- und Beobachtungstürme. Auch dieser Wachdienst war ein „Nebenberuf“ und die Anzahl der Wächter wechselte je nach Bedarf der Obrigkeit. Z.B. 1774 wurden 20 Jünglinge als Feuerschutzwache angeworben. Wahrscheinlich handelte es sich hier um eine Reaktion auf einen verheerenden Waldbrand, der sonst in schriftlichen Unterlagen nicht erwähnt wurde. Eine unübersehbare Bedeutung der Wälder besteht auch in ihrer Erholungs- und Heilfunktion. Die Gemeinde Dittersbach hatte noch zur Zeit der Ersten Republik den Status eines Luftkurortes. Das Gebäude, vor dem Sie sich momentan befinden, wurde 1927 als Erholungsheim für Kinder aus dem Tetschner Gebiet erbaut.

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