Kopec (Hemmehübel)

Informationstafel zur Ortschaft Kopec (Hemmehübel)

Zu den ältesten Zeiten gehörte das Territorium der heutigen Siedlung Hemmehübel in den Kataster der Gemeinde Brtníky (Zeidler). Die Anfänge der Besiedlung waren mit Holznutzung und Verarbeitung verbunden. 1592 führt die Karte von Matthias Oeder an der Stelle der noch nicht existierenden Siedlung die Bezeichnung „am alten Sägewerk“ an und erfasst an Brtnícky potok (Zeidler Bach) stromaufwärts zwei weitere Gatter. Ein bekanntes Müller und Sägewerkergeschlecht waren hier die Zimmer. Das Mühlenverzeichnis von 1692 gibt eine Mühle mit einer Mahlanlage und einem Sägewerk an, erblich an Johann Zimmer verpachtet. Zur Mühle gehörten damals auch ein Wohnhaus, ein Stall und ein genau abgegrenztes Fischereirecht am Bach. Unweit von dieser „unteren Mühle“ (spätere Hausnummer 32) kam 1707 unter herunterfallenden Steinen der Müller-Johann Zimmer ums Leben und seine Nachkommen errichteten ihm hier eine Gedenksäule mit der Statue des hl. Antonius von Padua. Vor dem 2. Weltkrieg stellte man in der Zimmermühle Segelflugzeuge her.

Als weitere Einnahmequelle diente die Arbeit in Steinbrüchen. Der Stein von den Brüchen bei Hemmehübel wurde für verschiedene Bauten in der Herrschaft der Salm-Reifferscheid angewendet, z.B. für die Kirche in Mikulášovice (Nixdorf) oder bei dem Bau des Schlosses in Lipová (Hainspach). Unter Handwerkern, die im 18. Jahrhundert für die Hainspacher Obrigkeit arbeiteten, gab es auch eine Reihe von hiesigen Steinmetzen des Geschlechts der Zimmer.

Aus der Siedlung Hemmehübel kamen auch viele Glockengießer. Einer von den bekanntesten aus Hemmehübel Gebürtigen war z.B. der später in der Prager Kleinstadt wirkende Zacharias Dittrich, der unter anderem auch die Glocken für die Kirchen in Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgenthal) oder Staré Křečany (Alt Ehrenberg) goss. goss. Eine weitere bekannte Persönlichkeit war Josef Pietschmann, der später nach Litomĕřice (Leitmeritz) und von dort nach Chomutov (Komottau) übersiedelte. Die Tradition der Glockengießerei dauerte in Hemmehübel bis ins I9. Jahrhundert hinein an. Im sächsischen Neusalza gab es eine Glocke, gegossen 1802 von Josef Kittel aus Hemmehübel, und das Haus Nr. 36 wurde bis zum 2. Weltkrieg „Glöckel-Hille“ genannt.

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