Raue Rampe

 

Informationstafel zur Pflege und Entwicklung im Nationalpark: Die Kirnitzsch

Leitbild: Die Kirnitzsch ist als ein naturnaher Bach mit seinen typischen Lebensräumen, den Tier- und Pflanzenarten zu erhalten bzw. in gestörten Bereichen zu entwickeln.

Tiere müssen wandern können

Raue_Rampe_Kirnitzsch_kleinDie Durchgängigkeit eines Baches ist eine Vorraussetzung für eine artenreiche Bachlebensgemeinschaft. Viele bachbewohnende Tiere unternehmen Wanderungen zum Ausgleich der Drift oder zum Erreichen der Laichplätze. Diese Wanderungen sind von Fischen aber auch von Wasserwirbellosen (z.B. Bachflohkrebse, Insektenlarven) bekannt. Muehlgraben_Kirnitzsch_bei_der_Neumannmuehle_kleinDurch diese Wanderbewegungen erfolgt darüber hinaus:
– ein Ausgleich der Bestandsdichten,
– die Vermeidung einer genetische Verarmung,
– die Ausbreitung von Arten und die Wiederbesiedlung beschädigter Bachabschnitte nach Havarien.
Zu den häufigsten Hindernisse in Fließgewässern gehören Wehre und Abstürze. Dies gilt auch für die Kirnitzsch. Innerhalb des Nationalparks wird die Durchgängigkeit der Kirnitzsch an insgesamt 10 Querbauwerken behindert bzw. unterbrochen. Der Rück- oder Umbau dieser Hindernisse stellt daher eine wichtige Aufgabe für die weitere Entwicklung der Kirnitzsch dar.

Wehranlage Neumannmühle

Das ursprüngliche feste Wehr mit einer Höhe von 1,40 m stellte für die meisten Tierarten in der Kirnitzsch ein unüberwindbares Hindernis dar. Zu Wiederherstellung der Durchgängigkeit wurde mit dem Umbau der Wehranlage zu einer „rauen Rampe“ eine Lösung gewählt, die den Schaubetrieb des technischen Denkmals „Neumannmühle“ weiterhin erlaubt.
Die bei dem Umbau auf rund 25 m abgeflachte Rampe ermöglicht den Tieren im Bach eine Passierbarkeit in beiden Richtungen. Der Umbau wurde Anfang 2002 fertig gestellt.
Untersuchungen des Hydrobiologischen Institutes der TU Dresden zur biologischen Durchgängigkeit bestätigten 2003 die volle Funktionstüchtigkeit der „Rauen Rampe“.

Raue_Rampe_Kirnitzsch_Neumannmuehle

Wanderungen im Elbsandstein