Sattelbergwiesen

Informationstafel des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Herr Siegfried Fischer zu Sattelbergwiesen:

Im Ergebnis der über mehrere Jahrhunderte durchgeführten Waldrodungen und nachfolgender Landnutzung finden wir heute Felder, Wiesen und Weiden (siehe Tafel Oelsener Höhe). Die Grünlandwirtschaft im Osterzgebirge beschränkte sich früher überwiegend auf feuchte Standorte und steile Hänge, auf denen kein Ackerbau möglich war. Über lange Zeit wurden die Wiesen nur ein- bis zweimal jährlich gemäht, gelegentlich nachbeweidet, aber kaum gedüngt. Da die aufwändige Entwässerung der Nassflächen zumeist unterblieb, entwickelten sich vielgestaltige Wiesen mit trockenen Buckeln und feuchten Senken.

Auf den Bergwiesen – nicht nur um Oelsen – wuchs ein hochwertiges, kräuterreiches Futter. Die Bauern verkauften das Heu überwiegend auf den Dresdener Heumärkten – die sächsische Kavallerie und Pferde(straßen)bahnbetreiber waren Großabnehmer.

Reste artenreicher Blumenwiesen sind im Oelsener Umland noch kleinflächig vorhanden und als Naturschutzgebiet ausgewiesen (vgl. Tafel Bienhof). Als typische Arten finden wir den gelb blühenden Wohlverleih (Arnika), die rotblütigen Perücken- Flockenblumen und Alantdisteln, das zur Fruchtzeit auffällige Wollgras sowie die würzig duftende Bärwurz.

Ein großer Teil der Sattelbergwiesen wurde nach 1950 entwässert, eingeebnet, neu eingesät und gedüngt, so dass in diesen Bereichen heute artenarmes Grünland dominiert. Durch extensive Wiesennutzung sowie Wiedervernässung wird jedoch versucht, einen Teil des ehemaligen Artenreichtums wiederherzustellen. Nördlich schließt ein Acker an, der von der Oelsener Agrargenossenschaft „Weideland“ naturschutzgerecht behandelt wird, unter anderem durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Dies dient zur Abpufferung der Wiesen von angrenzenden bewirtschafteten Äckern, außerdem profitieren davon zahlreiche Ackerwildkräuter, Insekten- und Vogelarten.

Indem Sie die Wege einhalten und die seltenen Pflanzen stehen lassen, können auch Sie, liebe Besucher, einen Beitrag zum Fortbestehen der Blütenpracht leisten.

Wanderungen im Elbsandstein