Eisiger Amselfall

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivnegativnegativnegativnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 2,00 h
Entfernung:
ca. 7,00 km
Höhenunterschied:
ca. 305 Meter
beste Reisezeit:
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
festes Schuhwerk
witterungsbedingt schwierig
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Die Bastei;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Rathewalde - Basteiweg - gelber Strich - Rathewalder Fußweg - Basteistraße - Bastei - Aussicht - Basteibrücke - blauer Strich - Gansweg - Schwedenlöcher - Amselgrund - Amselfall - Rathewalde

Beschreibung:

Die schönste Jahreszeit, um zur Bastei zu wandern, ist der Winter. Auch die restlichen Jahreszeiten sind eigentlich ganz nett und man hat die fantastische Aussicht, die man ohne jegliche Anstrengung erreichen kann, aber dann ist man meistens mit ein paar hundert anderen Leuten hier. Im Winter trifft man nur vereinzelte Besucher, die an zwei Händen abgezählt werden können. Nicht, dass jetzt irgendjemand denkt, ich wäre menschenscheu, dem ist ganz sicher nicht so, aber ich finde, die Natur kann man besser in Ruhe genießen.
Deshalb habe ich diese Wanderung zum meist besuchten Platz der gesamten Sächsischen Schweiz im Winter unternommen. winterliche_Kirche_Rathewalde_kleinDamit es nicht ein einfaches Hinfahren, Gucken, Wegfahren wird, liegt der Startpunkt in Rathewalde. Genauer gesagt bietet sich ganz hervorragend der Parkplatz am oberen Ende des Amselgrundes bzw. unterhalb der Dorfkirche an. Da es zuerst zur Bastei gehen soll, wandert man oberhalb des Amselgrundes (auf der rechten Seite) der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinterher. Lindenhof_Rathewalde_kleinHier steigt die Fahrstraße zuerst noch ein paar Meter an, aber die paar Höhenmeter fallen eigentlich kaum auf. Die Straße heißt bis zum Lindenhof Basteiweg. Leider steht der riesige Bauernhof heutzutage (Anfang 2011) leer bzw. wird nicht mehr genutzt. Da er aber doch hervorragend gepflegt aussieht, bestehen noch gute Hoffnungen, dass die tollen Balkone an den Gebäudeecken erhalten werden.
Hinter dem Lindenhof folgt man weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung und hier geht es ein paar Höhenmeter (30 m) abwärts. Schon nach wenigen Metern passiert man eine kleine Brücke, von der man einen netten Blick nach unten in den Amselgrund und auf eine andere kleine Steinbrücke hat. Durch die gerade passierte Senke läuft ein wirklich unscheinbares Rinnsal, das aber seltsamerweise einen riesigen Durchlauf an der Brücke bekommen hat. Der Grund dafür ist sehr einfach zu erkennen, wenn man von dem Weg nach rechts schaut. Hier liegt nicht nur die breite Senke, sondern auch noch oberhalb eine größere Felderebene, auf der bei einem kräftigen Schauer ordentliche Wassermassen zusammenkommen. Der Amselgrund ist in der Vergangenheit schon mehrmals von dicken Regengüssen heimgesucht und die Gebäude sind gewaltig in Mitleidenschaft gezogen worden. Irgendwann hat der Wegebauer in der Senke anscheinend beschlossen, den Bachdurchlauf etwas stabiler und größer zu dimensionieren, damit der Weg nicht immer wieder neu angelegt werden muss.
Hinter der Senke geht es wieder ein paar wenige Meter hoch und man erreicht zwei Häuser. Nachdem man diese passiert hat, betritt man den Wald und die Wanderung geht auf dem super bequemen Rathewalder Fußweg weiter. Auch im Winter ist dieser Waldweg sehr gut zu gehen, da hier auch ein paar andere Wanderer den Weg kennen. So erreicht man ohne besonders große Mühe die Basteistraße, vor der man aber wenige Meter davor nach links abbiegt. Der Weg parallel zur Basteistraße ist immer noch mit dem gelben Strich markiert und man kommt sehr angenehm bis zur Bastei. Auch wenn man fast 1 ½ Kilometer parallel zur Straße wandert, so merkt man diese (zumindest im Winter) überhaupt nicht.
Erst auf den letzten paar Metern vor den ersten Gebäuden der Bastei tritt man auf die Basteistraße, die an dieser Stelle aber nur noch von Anliegern der Gaststätten und dem Hotel befahren wird und es geht immer noch geradeaus. winterliches_Schweizerhaus_Bastei_kleinEin paar Meter hinter dem Hotel auf der linken Seite steht das Schweizerhaus. Hierin befindet sich eine wirklich schöne Ausstellung des Nationalparks zum Thema Maler in der Sächsischen Schweiz. Da es sich bei dieser Wanderbeschreibung um eine Winterrunde handelt, kann man die Ausstellungsräume natürlich auch ganz hervorragend zum kostenlosen Aufwärmen benutzen.
Wenn man dann in Richtung Basteibrücke weiter wandert und dort auf einmal der Zugang zur Brücke oder der oberen Aussicht durch Eis spiegelglatt ist, dann sollte man sich darauf einstellen, dass der weitere Weg sehr anstrengend werden kann. Ich bin jetzt schon mehrere Male im Winter auf der Bastei gewesen und habe dabei schon so manche Schlitterpartie zu den tollen Aussichten unternommen. Die Treppen zur Basteibrücke oder zur Felsenburg Neurathen sind manchmal ziemlich glatt, aber hier können die einzelnen Geländer sehr gut helfen. Viel gemeiner ist, wenn die Aussicht ins Elbtal vereist ist. Die Stelle ist nicht gefährlich, denn das Geländer ist dicht, aber hier spinnt das Gehirn und kann so manche Mutti kurz vor den Nervenzusammenbruch bringen. winterliches_Rathen_Bastei_kleinDafür wird man dann mit einer wirklich wunderbaren Aussicht auf eine gepuderte Landschaft (Elbtal) belohnt Blick_ueber_Wehlgrund_auf_Gaense_klein. Noch eine weitere sehr schöne und dazu noch einfach zu erreichende Aussicht befindet sich auf dem Rückweg gleich an der Andenkenbude. Hier kann man schön über das Tal des Wehlgrundes (warum heißt der Grund eigentlich so? Wehlen liegt doch ganz woanders) auf die Gansfelsen blicken.
Also wie schon gesagt, wenn es hier oben schon glatt ist, dann kann der jetzt kommende Teil der Wanderung eine ziemliche Herausforderung werden. Dazu geht man zuerst wieder ein Stück zurück auf der Basteistraße, bis nach rechts die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich abbiegt. Hier werden auch schon nach wenigen Metern die letzten Besucher der Bastei allein gelassen und man wandert in die Richtung der Schwedenlöcher. Die ersten paar hundert Meter bis zu einer Schutzhütte mit ein paar Sitzgelegenheiten erfolgen auf einem sehr angenehmen Waldweg. Danach geht es in die eigentlichen Schwedenlöcher hinunter. Wenn man hier auf den ersten Metern eine geschlossene bzw. glatte Oberfläche antrifft, dann sollte man ernsthaft darüber nachdenken, die Wanderung anders herum fortzusetzen. Als ich die Wanderung durchgeführt habe, waren die Stufen hier nicht sichtbar und der Untergrund war ordentlich glatt. Irgendwelche netten Mitmenschen haben diese Schlucht als Rodelbahn mit ein paar Poporutschern zweckentfremdet und vermutlich ordentlich Spaß daran gehabt. vereiste_Treppe_Schwedenloecher_kleinIch hatte die ganze Strecke abwärts die Hoffnung, dass das Glatteis weniger wird und die Schlucht endlich zu Ende ist. winterliche_Schwedenloecher_Bastei_kleinAber leider zog sich der Abstieg mindestens genauso lang wie im Sommer der Aufstieg. Zwischendurch habe ich mal versucht, die Stufen einfach auf dem Hintern hinunter zu rutschen, aber irgendwie wurde ich immer schneller und so richtig unter Kontrolle hatte ich die Abwärtsbewegung dann auch nicht mehr. Aber wenn die Schwedenlöcher mit einer Schneedecke verschönert sind, dann sieht der Grund wunderbar aus und man muss immer wieder den Blick nach oben heben.
Egal um welchen Grund es sich handelt, irgendwann kommt man am tiefsten Punkt an und dann geht es wieder aufwärts. Für mich war es klar, dass der Weg nach oben besser zu gehen sein muss als der Abstieg. winterliche_Amselfallbaude_kleinSo die Theorie. Als ich dann endlich den Grünbach und damit den Amselgrund erreicht hatte und diesen nach links aufsteigen wollte, musste ich mit Schrecken eine Sprungschanze aus Schnee mitten auf dem Weg entdecken. Oh nein, auch dieser Weg war glattpoliert! Dadurch, dass der Aufstieg bis hoch zum Amselfall viel breiter ist als der Pfad durch die Schwedenlöcher, war dieses Stück noch ganz gut zu bewältigen. eisiger_Amselfall_kleinAuch wenn es ein ganz hervorragendes Wanderwetter war, war kein anderer Mensch am Amselfall anzutreffen. So konnte ich den eisigen Amselfall bestaunen. Irgendwie sieht der gefrorene Wasserfall im Winter viel imposanter aus als das Rinnsal vom Sommer.
Nach diesem sehr schönen ruhigen Punkt steigt die Wanderung weiter aus dem Amselgrund heraus. Blöderweise erfolgt der Aufstieg jetzt über einen schmaleren Pfad und der war wieder vollkommen glatt. Wenn denn ein Weg in der Sächsischen Schweiz mit Stufen ausgestattet ist, dann hat er normalerweise eine gewisse Steigung und damit wird es schwierig, den Weg hoch zu kommen, wenn es gewaltig glatt ist. Erst nach ein paar hundert Metern wird der Weg flacher und breiter und damit dann auch wieder angenehmer. Jaegerklause_Rathewalde_kleinBald ist dann wieder der bekannte Graben auf der linken Wegseite mit seinen Bachbrücken erreicht und man kann feststellen, dass der Weg oben eine genau so große Durchflussöffnung hat. Felshaeuschen_Rathewalde_kleinNach vorne, in Richtung Rathewalde, kommt auch schon die Loch-Mühle (Alte Mühle) und damit die putzigen Gebäude links und rechts am Felsen. Komischerweise bilden sich hier oben an den Felswänden immer richtig dicke Eiszapfen und manche davon leuchten mit wunderbar klarem Eis. Das sieht ganz besonders schön bei Sonnenschein aus.
Bald ist auch das letzte Stückchen des Aufstieges geschafft und damit der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Eigentlich handelt es sich um eine sehr schöne Wanderrunde, aber sie ist bei festgetrampeltem Schnee überhaupt nicht zu empfehlen, da der Weg durch die Schwedenlöcher eine übelste Schlitterpartie ist. Die Aussicht von der winterlichen Bastei und der eisige Amselfall können leider dieses Problem nicht wettmachen und deshalb muss ich von dieser Runde eigentlich abraten.

Download file: EISIGER_AMSELFALL_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rathewalde Ortsmitte mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Rathewalde Ortsmitte
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

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