Felsenkapelle Modlivý důl

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivnegativnegativ
Karte:
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Dauer:
ca. 5,00 h
Entfernung:
ca. 16,00 km
Höhenunterschied:
ca. 560 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
lang
steiler Aufstieg
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Lausitzer Gebirge;
Kompass
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Nový Bor (Heida) - Straße 268 - roter Strich - Sloupská - Palackého - Špálova - Česká - Husova - Na Svahu - Jiráskova - Janov - Straße 268 - Skalní hrad a poustevna Sloup (Felsenburg Einsiedlerstein) - Waldbühne Lesní divadlo - Slavíček (Slabitschken) - Modlivý důl (Felsenkapelle der Jungfrau Maria von Lourdes) - Pramen u Strážce (Quelle am Wächter) - Svojkov (Schwoika) - Zřícenina hradu Svojkov (Burgruine Schwoika) - Radweg 3053 - Chotovice (Kottowitz) - Kapelle Maria Heimsuchung - Nový Bor (Heida) - Hřebenka - Palackého - Špálova - Straße 268

Beschreibung:

In unserer Ausgabe der Sächsischen Zeitung ist jeden Freitag eine Seite über Neuigkeiten, Ausflugsmöglichkeiten und Wanderungen in Tschechien enthalten. Im September 2016 war ein sehr interessanter Artikel über die Umgebung Modlivý důl (Felsenkapelle der Jungfrau Maria von Lourdes) zu lesen. Blöderweise ist diese Gegend so weit abseits von der restlichen Böhmischen Schweiz, dass ich erstmal eine Wanderkarte bestellen musste und dann einen Rundweg ausgedacht habe. In diesen Sommerferien (2017) haben wir uns auf den Weg gemacht. Die Anfahrt ist mit fast einer Stunde doch relativ lang, aber im Nachhinein können wir sagen, dass es sich gelohnt hat.

Der Startpunkt für diese Runde ist in Nový Bor (Heida) und dort auf dem städtischen Parkplatz vor dem Parkhotel. zentraler_Platz_Heida_kleinDie Wanderung führt über den Kreisverkehr hinweg und dann ein paar wenige Meter auf der Straße 268 bis zu dem großen Platz vor dem Glasmuseum. Es ist beeindruckend, wie wunderbar so einige Gebäude, ganz besonders um diesen großen Platz herum, wiederhergerichtet wurden.

Spätestens hier sollte man die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich entdecken. Dieser Markierung geht es in südöstliche Richtung hinterher. Da die Wanderwegmarkierungen manchmal nicht gleich auf einen Straßenwechsel hinweisen, hier die Straßennamen, denen man nacheinander folgt: 268, Sloupská, Palackého, Špálova, Česká, Husova, Na Svahu und Jiráskova. Diese Straße endet am Waldrand und hier ist der rote Strich dann einfach zu finden. Dem gut ausgebauten Waldweg wird gefolgt und zwischendurch hat man eine sehr nette Aussicht auf den Chotovický vrch (Kottowitzer Berg). Nach etwas mehr als einem Kilometer erreicht man die Miniortschaft Janov und einen halben Kilometer dahinter stößt man auf die schon bekannte Landstraße 268. Felsenburg_Einsiedlerstein_kleinAuf ihr wandert man wenige Meter (ca. 100 Meter) nach rechts, bis vor einem die Skalní hrad a poustevna Sloup (Felsenburg Einsiedlerstein) auftaucht. Diesen Felsen mit der darauf befindlichen Kirchturm_Einsiedlerstein_kleinBurg sollte man sich unbedingt ansehen. Da die Öffnungszeiten aber schwer variieren, sollte man vorher auf der Webseite www.hradsloup.cz nachsehen, ob zur Wanderzeit eine Besichtigung möglich ist. Die Burg ist ein Labyrinth von in den Fels gehauenen Gängen und Kammern, am Lustigsten ist die Kirche, welche sich komplett im Felsen befindet, aus dem nur ein kleiner Kirchturm herausragt. Zu unserer Besuchszeit spielte jemand auf einem Klavier in der Kirche und das klang wirklich toll.

Von der Felsenburg aus blickend, fallen einem ganz besonders ein Gebäude und ein Turm an der gegenüberliegenden Felswand auf. Dort geht es als nächstes hin. Dazu steigt man natürlich wieder von der Waldbuehne_Lesni_divadlo_kleinBurg herunter und überquert die Landstraße 268. Dort führt der rote Strich weiter und der ernstzunehmende Aufstieg beginnt. Nach ein paar Metern Aufstieg (45 Höhenmeter) erreicht man die hoelzerner_Aussichtsturm_kleinWaldbühne Lesní divadlo (www.obecsloupvcechach.cz), die man in der spielfreien Zeit als kleines Labyrinth benutzen kann. Der rote Strich steigt weiter auf und man erreicht eine Gaststätte mit einem neuen Aussichtsturm. Es ist sehr interessant, dass der Turm, aus dem Tal heraus betrachtet, nach einem Betonturm aussieht und sich erst, wenn man kurz davorsteht, als Holzkonstruktion entpuppt. Normalerweise ist es eher so, dass Beton hinter Holz versteckt wird.

Der rote Strich schlängelt sich weiter leicht ansteigend durch den Wald und erst ein paar Gipfel_Slabitschken_kleinhundert Meter vor dem Slavíček (Slabitschken) wird der Anstieg ziemlich steil. Das Gemeine ist, dass man das auch noch deutlich sieht, da der Weg schnurgerade auf den Hang zu- und dann genauso schnurgerade hinaufgeht. Der Gipfel liegt wenige Meter neben dem Wanderweg, ist aber durch die Basaltsäulen sehr gut zu sehen.  Der Zugang ist mit einem roten Dreieck markiert und beginnt an der höchsten Stelle des Wanderweges. Der Abstecher ist wirklich lohnenswert, da eine schöne Ost-West Sichtachse vorhanden ist und der Berg durch seine Höhe einen guten Blick in die Landschaft liefert.

Die Wanderung steigt auf der gegenüberliegenden Seite vom Slavíček (Slabitschken) ab. Ganz schön interessant ist, dass beim Aufstieg der Untergrund Granitbrocken waren und jetzt beim Abstieg Sandstein vorherrscht. Glitzerpunkte_in_Felshoehle_kleinNeben dem Weg kann man so einige Sandsteinformationen entdecken, die zum Teil eine schwächere Schicht enthalten und damit ziemlich löchrig sind. An einer Stelle ist auch eine rechteckigere Höhle zu erkennen, in der es ziemlich seltsam glitzert. Zumindest fallen beim Fotografieren mit Blitz so einige weiße Punkt auf, wofür wir keine plausible Erklärung haben.

Kurz unterhalb dieser künstlichen Höhle wird die Felsenkapelle_Modlivy_dul_kleinModlivý důl (Felsenkapelle der Jungfrau Maria von Lourdes) erreicht. Irgendwie ist das schon ein besonderer Ort mit der kleinen Kapelle und den beiden Seitenflügeln. In den letzten Jahren fällt besonders auf, dass extrem viele christliche Stätten saniert und gepflegt werden. Quelle_am_Waechter_klein
So ist bis hoch zu der Kapelle ein Kreuzweg mit 14 Stationen eingerichtet worden. Genau diesen Weg steigt die Wanderung ab. Dabei passiert man noch die gut geschützte Pramen u Strážce (Quelle am Wächter) und Felsenkapelle_Gemaelde_kleinso einige unverwüstbare Bänke. Am Ende bzw. eigentlich ist es der Anfang des Tals steht eine große Erklärungstafel zur Felsenkapelle. Hier sind mehrere Gemälde zu dem Wallfahrtsort abgebildet und besonders lustig sieht das Bild rechts oben aus. Hier sieht man eine Prozession aus der Kapelle herausströmen, was aber angesichts der tatsächlichen Größe höchstens mit einer Ansammlung von Zwergen realisierbar wäre.

Die Wanderung erreicht den nördlichen Rand von Svojkov (Schwoika), gleich neben dem Restaurant Zámeček. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein großer Parkplatz und ein schöner Garten. Diese sind durch eine Mauer voneinander getrennt. Burgruine_Schwoika_kleinWenn man an dieser Mauer bis zum unteren Ende absteigt, dann kann man gleich in dem Garten die Zřícenina hradu Svojkov (Burgruine Schwoika) entdecken. Auch diese Burg besteht ursprünglich aus Gaenge_in_Burgruine_Schwoika_kleinzwei Felsen, die wie ein Schweizer Käse durchlöchert sind. Die Burg soll immerhin schon seit 1370 bestanden haben, aber heutzutage ist es nur noch sehr schwer zu erahnen, wie sie einmal ausgesehen hat. Wir waren uns nicht sicher, ob man durch den Garten gehen darf oder auch nicht und deshalb empfehlen wir, wieder zurück auf die Straße zu wandern und dieser ein paar wenige Meter nach rechts zu folgen. Dann biegt eine Zufahrt ab, auf der man den Garten umrundet hat. Je länger man auf diesem Weg wandert, desto mehr wird daraus ein Feldweg, der aber immer wieder wechselnde Aussichten in die Landschaft liefert. Nachdem eigentlich schon gar nichts mehr vom Weg zu sehen ist, Weissdorn_kleinpassiert man aber eine Brücke mit weißem Geländer. Dahinter befindet sich eine Plantage mit Johannesbeeren und Sanddorn. Durch die spaziert man nur hindurch und dahinter geht es auf einer Wiese weiter. Auf der Ebene gabelt sich der Feldweg. Wenn man sich links hält, dann erreicht man die nächste Straße an einem kleinen Friedhof oder wenn man sich rechts hält, dann stößt man auf eine Ruine, die anscheinend im Ursprung ein Bauernhof war. Auch hier erreicht man dieselbe kleine Straße. In beiden Fällen wandert man auf der Straße nach rechts weiter. Bei der Straße handelt es sich um den Fahrradweg 3053, der zuerst einen Teich und dann eine sehr gepflegte Siedlung mit einem Tennisplatz passiert. Kapelle_Chomouty_kleinAn einer Kapelle stößt man auf eine Straße, der man nur 150 Meter nach links folgt, um dann wieder nach rechts abzubiegen. Die Zufahrt steigt leicht an und schon bald wandert man auf einem Feldweg mit netter Aussicht über die Landschaft entlang. Kottowitzer_Berg_kleinBesonders fällt dabei der Chotovický vrch (Kottowitzer Berg) vor einem auf. Ziemlich genau auf halber Strecke über die Wiesen steht eins der vielen Kreuze und daneben befindet sich eine Tafel mit einer Erklärung der Landschaft. Dabei sind Berge und Orte eingetragen. Ohne diese Tafel würde einem gar nicht auffallen, dass auf der rechten Seite auch nochmal die Skalní hrad a poustevna Sloup (Felsenburg Einsiedlerstein) zu sehen ist.

Am Ende des Feldweges erreicht man die Ortschaft Chotovice (Kottowitz). Der Feldweg ist auch mit dem Radweg 3053 markiert und mit dieser Markierung findet man hervorragend durch den Ort. Mitten Kapelle_Maria_Heimsuchung_kleinin der Ortschaft steht die Kapelle Maria Heimsuchung, die immerhin im Jahr 1776 erbaut wurde und auch heute noch sehr gut erhalten aussieht. Auf der nördlichen Seite der Ortschaft folgt man weiterhin dem Radweg 3053 und es geht durch einen Waldstreifen weiter. Gleich zum Anfang wird ein Teich passiert, auf dem zu unserer Wanderzeit eine Schwanenfamilie rumpaddelte. Irgendwie waren wir uns nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, den 7 Tieren zu nahe zu kommen, aber anscheinend wollten sie doch nur nach etwas Essbarem betteln. Der Weg steigt in Richtung eines hohen Schornsteins an. Dieser gehört zu einer Glasfabrik, die wie noch sehr viele andere Betriebe in Nový Bor (Heida) außergewöhnliche Glasprodukte herstellen. Sehr interessant ist, dass im Eingangsbereich richtig dicke tolle_Haeuser_an_Palackeho_kleinGlasklumpen herumliegen und der Vorgarten mit so einigen Glasprodukten verschönert ist. Das letzte Stückchen führt noch auf dem Radweg 3053 weiter durch Nový Bor (Heida). Die passenden Straßennamen sind: Hřebenka, Palackého, Špálova, 268. Auf der Straße Palackého passiert man einen wirklich toll aussehenden Platz mit einer Vielzahl schöner Häuser drum herum, die heutzutage alle wieder perfekt saniert aussehen.

Damit ist eine wirklich sehr interessante Wanderung zu Ende gegangen, die so einige Sehenswürdigkeiten beinhaltete. Wirklich beeindruckend ist, wie sich die Städte und Orte in Tschechien in den letzten Jahren herausgeputzt haben. Wir hoffen, dass man auch in den nächsten Jahren noch auf dem Rückweg durch die Sanddorn-Plantage wandern darf und dort der Besitzer nichts dagegen hat.

Download file: MODLIVY_DUL.TRK.GPX

Ein Gedanke zu „Felsenkapelle Modlivy dul“

  1. Habe mich von der Beschreibung Inspirieren lassen, selbst mal dort zu Wandern, und das habe ich dann am 10. Mai getan, da ich aber keine Lust auf Stadtbummel hatte, habe ich nach einem Parkplatz näher an dem Aussichturm gesucht, habe einen gefunden ca. 300m nach der Felsenburg an einem Abweig der Straße 268 bei einer verlassenen Gaststätte gefunden (Sieben-Zwerge Pension). Bin dann von dort aus der Tour gefolgt, sehr schön.
    Der Weg über die Plantage ist immer noch begehbar, aber ohne Ihre Beschreibung wäre ich da nicht lang, ist aber schön zu gehen und war auch nicht der einzige man sah den Trampelpfad.
    Bin dann bis Janov und zum Schluß die Felsenburg.
    Eine sehr schöne Gegend viel zu sehen.

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