Himmelschlüsselwiese

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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 0,50 h
Entfernung:
ca. 1,70 km
Höhenunterschied:
ca. 85 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
Spaziergang
leicht
Untergrund:
asphaltiert
Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Stolpen und das Stolpener Land;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Zeschnig - Lehrpfad Himmelschlüsselwiese - Hohburkersdorf - Zeschnig

Beschreibung:

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass gleich mehrmals in der Sächsischen Zeitung (www.sz-online.de) von dieser Runde geschrieben wurde. So etwas muss doch gleich mal erkundet werden und wenn es sich auch noch um so eine kleine Runde handelt, dann kann man sie auch zu allen möglichen Zeiten (auf der Zu-/Abfahrt zu einer größeren Wanderung, als Nachmittagswanderung usw.) durchführen. So auch meine Planung: es sollte ein festliches Mittagsessen geben und danach könnte man noch die Wanderung absolvieren.
Der Startpunkt liegt gleich beim Orteingang von Zeschnig. Hier befindet sich eine große Informationstafel, die darüber informiert, wie die geschichtliche Entwicklung von Zeschnig verlaufen ist, die Pflanzenwelt mit Buschwindröschen, Märzenbechern und Wiesengoldstern aussieht und ein paar besondere Tier wie Feuersalamander und Wasseramseln. Auch wird hier schon einmal auf das besondere Insektenhotel hingewiesen. Der Himmelschlüsselweg ist mit einem eigenen Symbol (einer blühenden Himmelschlüsselpflanze) sehr gut gekennzeichnet. Genau diesem Symbol folgt man von der ersten Informationstafel in Richtung Dorfmitte auf der Straße Am Grund. Schon nach 70 Metern weisen zwei Schilder auf schoener_Bienenstock_Zeschnig_kleinunterschiedliche Richtungen für den Himmelschlüsselweg. Es handelt sich um einen Rundweg und beide Richtungen führen über den gleichen Bogen. Wir würden die linke Richtung (ausgeschildert als Insektenhotel) empfehlen. Das super interessante riesiges_Insektenhotel_Zeschnig_kleinInsektenhotel ist nach 200 Metern erreicht. Hier befindet sich auch eine sehr ausführliche Informationstafel, für welche Tierchen  so eine Unterkunft wichtig ist und welche nützlichen Insekten sich um welche Schädlinge kümmern. Es ist wirklich schön, dass sich eine Privatperson so aufwändig um diese kleinen Helfer kümmert. Ganz besonders ist die Größe des Insektenhotels hier in Zeschnig. In der Sächsischen Schweiz kann man an mehreren Stellen Insektenhotels entdecken, aber solch eine Größe ist bis jetzt einmalig.
Links neben dem Insektenhotel geht es auf einem kleineren Verbindungsweg nach Hohburkersdorf. Nach ein paar Metern (30 Metern) informiert eine Tafel darüber, dass hier im Tal bzw. an den Hängen mehrere kleine Häuser gestanden haben. Von den Häusern ist heutzutage wegen der doch ziemlich mangelhaften Bausubstanz fast nichts mehr sichtbar. ehemaliges_Wohnhaus_Gisela_Kulinna_Zeschnig_kleinAber in den Gärten der Häuser haben Obstbäume gestanden und von denen stehen tatsächlich noch mehrere in dem Tal. 130 Meter weiter abwärts befindet sich auf der linken Wegseite eine Tafel, die daran erinnert, dass hier die Schriftstellerin Gisela Kulinna (*31.07.1936 – †27.08.1994) in den Jahren 1962 – 1984 gewohnt hat. Von Frau Kulinna stammt das nette Gedicht „Mein Dorf“.
Gleich oberhalb von dem Wohnhaus stehen zwei ganz hervorragende Tafeln, auf denen man einerseits einheimische Tiere und andererseits Pflanzen erraten soll. Damit man das Ergebnis auch kontrollieren kann, befindet sich der jeweilige Name in Spiegelschrift unterhalb des Bildes. Wenige Meter vor den ersten Häusern von Hohburkersdorf steht eine neu aufgestellte Bank mit einer Tafel zu dem Bächlein, das durch das Tal fließt. Auf der Tafel wird nett gefragt, ob es wirklich stimmt, dass in dem Bach tatsächlich mal Gold geschürft worden ist, aber auf jeden Fall gibt es am Rande so einige Kostbarkeiten an Pflanzen, z.B. Bärlauch, Brunnenkresse und Himmelschlüssel. Von dem Rastplatz geht es noch ein paar wenige Meter den Weg aufwärts. Hier fällt auf, dass auch heutzutage noch richtig tolle Geländer an einen normalen Dorfweg montiert werden können. Es ist schon ziemlich verwunderlich, weil eigentlich an der Stelle überhaupt keine Gefahr vorhanden ist und man höchstens ½ Meter tief in den Goldbach fallen kann.
Auf der Fahrstraße angekommen, geht es nach rechts in die Sackgasse hinein. Oberhalb der Straße befindet sich der Permahof (www.permahof.de), der durch seine interessanten Veranstaltungen und die abwechslungsreiche Jugendbildung auffällt. Außerdem führt der Betreiber des Permahofs, Herr Frank Eichler, sehr gelungene geführte Wanderungen durch den Nationalpark Sächsische Schweiz durch.
Tja, eigentlich müsste ab der Stelle der Himmelschlüsselweg auch weiter führen, was er denn auch macht, aber ohne jegliche weitere Hinweisschilder. Man kann am Ende der Sackgasse auch auf einem sehr angenehmen Waldweg entlang spazieren, aber irgendwie ist es schon ziemlich komisch, wenn auf dem bis dahin gegangenen Teilstück so tolle Tafeln standen und auf einmal keine Tafeln oder Hinweise mehr vorhanden sind. Trotzdem ist es ein schönes Tal, zumindest für die nächsten 200 Meter. Dann biegt der Himmelschlüsselweg im spitzen Winkel nach rechts ab. Hier kann man sehr gut alte Umweltsünden erkennen. Der Hang, auf dem man gerade noch gewandert ist, war anscheinend früher mal eine Müllhalde und auch wenn diese mit Erde bedeckt wurde, so „wachsen“ diese Zivilisationsspuren hier großflächig wieder aus der Erde hervor. Das ist überhaupt nicht schön, aber immer mal wieder in der Natur zu sehen. Manchmal haben die Gemeinden in der Sächsischen Schweiz es aber geschafft, mit ordentlichen Fördermitteln solche Schandflecke zu entfernen. Ganz besonders natürlich, wenn durch eine solche Müllkippe ein Gewässer gefährdet ist. Gleich am Ortsrand von Zeschnig befindet sich dann auch noch eine Stelle, an der in der heutigen Zeit ganze Berge an Grünabfällen in die Senke gekippt werden. Hier steht zwar ein Schild, dass man das eigentlich nicht machen sollte, aber irgendwie wurde es auch im Herbst 2011 ignoriert.
Nach diesem doch ziemlich enttäuschenden Stück des Himmelschlüsselwegs geht es durch die Ortschaft weiter aufwärts. Garten_von_Vogelfreund_Zeschnig_kleinNach ganz wenigen Metern ist die Fahrstraße Im Grund erreicht. Hier wohnt anscheinend ein Vogelliebhaber, der für die kleinen Piepmätze im Winter ganz besondere Speiseplätze aufbaut. Die interessanteste Konstruktion war eine Vielzahl von Birkenringen, auf einen Eisenpfosten aufgefädelt und am oberen Ende mit einigen Grillplatz_in_Zeschnig_mit_Eulen_kleinWeißdornbeeren (oder was für Beeren könnten es sonst sein?) verschönert. Ein paar wenige Meter in die Straße Im Grund nach links hinein befindet sich eine sehr schön angelegte Feuerstelle mit ein paar Bänken drum herum. Hier scheint irgendjemand Eulenfan zu sein, da gleich mehrere unterschiedliche Eulenfiguren herumstehen.
Die Wanderung führt auf dem bekannten Weg die letzten paar Meter bis hoch zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Diese Runde müsste man für die Beurteilung auf jeden Fall zweiteilen. Das erste Stück bis rüber nach Hohburkersdorf war sehr gut als Dorfrundgang gestaltet, aber das darauffolgende weist noch so einige Mängel auf, die ganz bestimmt in naher Zukunft noch beseitigt werden.

Download file: HIMMELSCHLUESSELWIESE.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Zeschnig Wendeplatz mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Zeschnig Orteingang

3 Gedanken zu „Himmelschlüsselwiese“

    1. Das sollte kein Problem sein:

      Mein Dorf

      Ich brauche das Flüstern vom Bach unterm Eis
      und Schnee, der weiß bleibt, richtig weiß.
      Ich brauche das Gras, das der Wind zu mir weht,
      wenn am Abend die Hintertür offensteht.

      Hier geht keiner stumm an mir vorbei,
      und kein Blick und kein Wort bleibt mir einerlei.
      Hier weiß ich, wer auf ein Kind sich freut
      und wer, schwer atmend, das Rauchen bereut.

      Hier kenn ich die Schürze von jeder Frau.
      Und wer abends gern liest, das weiß ich genau.
      Jedes Kindergesicht hier ist mir vertraut,
      und ich weiß, wer Musik hört, ein bißchen zu laut.

      Ich brauche das Dorf mit den buckligen Gassen
      und Margeriten in weißgelben Massen.
      Ich brauche das Häcksler-Gebrumm im Klee
      und aus frischem Kraut den Pfefferminztee.

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