Neustadt

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 8,00 h
Entfernung:
ca. 37,00 km
Höhenunterschied:
ca. 507 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
sehr lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Sebnitz und Umgebung - Karte 90;
Sachsen Kartographie GmbH Dresden
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Rugiswalde - grüner Strich - Langburkersdorf - Böhmische Straße - Alte Waldstraße - Hägeweg - grüner Strich - Seifweg - roter Strich - Kesselwiese - Schäfermühle - Niederottendorf - Oberottendorf - Rückersdorf - Mühlberg - Karrenberg - Polenz - Cunnersdorfer Straße - roter Punkt - Waldbad - Flemigbach - grüner Strich - Neuhäuser - Krumhermsdorf - grüner Strich - Bahnhof Krumhermsdorf - Ungerstraße - Sportplatz Rugiswalde - Parkplatz Rugiswalde

Beschreibung:

Die Wanderung rund um Neustadt in Sachsen ist dadurch entstanden, dass mir gleich mehrere Male der Radweg „Rund um Neustadt“ empfohlen wurde und ich die Wanderregion östlich und südlich von Neustadt bis jetzt als sehr nett empfunden habe. Also musste doch gleich mal das Wandern auf dem empfohlenen Radweg ausprobiert werden. Den Startpunkt habe ich nach Rugiswalde gelegt. Hier steht gleich neben dem Parkplatz eine Tafel, die den Radweg einmal komplett zeigt. Netterweise ist der Radweg gut gekennzeichnet, sodass es nicht besonders schwierig sein sollte, die Strecke zu finden. schoenes_Informationshaus_in_Rugiswalde_kleinVom Startpunkt geht es über die Dorfstraße runter ins Dorfzentrum. Hier steht ein kleines Gebäude (ich würde es für ein Trafohäuschen halten), um das herum mehrere Informationstafeln angebracht sind und ein nettes Wasserspiel läuft daneben entlang. Hier folgt der Wanderweg der abknickenden Vorfahrtsstraße und nach wenigen Metern biegt dann der Radweg nach links ab. Der Weg verläuft noch ein paar Meter durch den Ort und geht dann auf das Feld hinaus. Er steigt leicht an, bis er hinter einem kurzen Stück Wald runter zur Ortschaft Langburkersdorf abfällt. Hier erreicht die Wanderung eine Dorfstraße, die man nach links weiter wandert. Nach ein paar hundert Metern kommt man an eine größere Kreuzung und hier geht es nach rechts weiter in Richtung der böhmischen Grenze.

Sehr komisch ist, dass diese Straße als S 159 (S = Staatsstraße, die sächsische Variante von Landesstraße) gekennzeichnet ist, aber spätestens am Ortsrand kein Auto mehr auf ihr fährt. Rastplatz_an_der_S159_kleinDie Straße steigt für eine Straße ungewöhnlich steil an und erreicht dann einen Rastplatz mit einem einzelnen großen Baum. Blick_Seifberg_Neustadt_kleinHier verlässt man sie und es geht nach links weiterhin parallel zur Grenze. Zuerst verläuft die Strecke über eine Feld- bzw. Wiesenlandschaft und dann geht es durch einen sehr ruhigen Wald weiter in Richtung Hohwald. Nach einem sehr angenehmen Teilstück durch den Wald erreicht man die Fahrstraße zwischen Neustadt und Steinigtwolmsdorf. Diese ziemlich hässliche Landstraße muss zum Glück nur überquert werden und auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es weiter durch den Hohwald in Richtung Berthelsdorf/Niederottendorf. Die Wanderung verläuft schon die ganze Zeit auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt und natürlich noch immer auf der Fahrradrunde. Kurz nachdem die Wanderung das schöne Waldgebiet verlassen hat, biegt der Wanderweg nach rechts ab und verläuft dann parallel zu den Ortschaften Berthelsdorf und Niederottendorf. Zwischendurch geht es über ein paar seltsame Betonplatten, die früher schoener_Teich_bei_Berthelsdorf_kleinhäufiger zum Befestigen von Wald- oder Feldwegen benutzt wurden und auch an einem wunderbaren Weiher vorbei. Feldweg_Radweg_Steinbruch_Oberottendorf_kleinDie Wanderung steigt auf einem gut ausgebauten Feldweg leicht an und dann geht es ziemlich gerade auf einen Steinbruch drauf zu. Vor diesem Steinbruch ist ein mächtiger Schuttkegel aufgetürmt, Freibad_bei_Oberottendorf_kleinder zumindest 2021 noch weiter vergrößert wurde. Einige hundert Meter vor dem Gelände des Steinbruchs biegt die Wanderung und damit der Radweg nach links ab. Auf den ersten paar Metern werden ein Rastplatz und ein Minifreibad passiert. Danach erreicht die Wanderung die Ortschaft Oberottendorf. Bis jetzt war die Wanderung sehr schön und es war auch an einem normalen Schönwettertag überhaupt nicht störend, dass es sich um einen kombinierten Rad-Fußweg handelte. Bis hierhin würde ich der Wanderung 4 von 5 Punkten geben. Wenn man sich strikt an den jetzt kommenden Radweg halten würde, dann wäre die Strecke als Wanderweg allerdings vollkommen unbrauchbar. Es geht gleich zwei Mal über gut befahrene Landstraßen. Zum Glück hat mir ein netter Leser unserer Webseite gleich für beide Stellen Alternativen geschickt, sodass der Weg „Rund um Neustadt“ auch für Wanderer geeignet ist. Die Wanderung führt noch als Radweg markiert durch Oberottendorf. Von der Hauptstraße biegt die Wanderung auf die Straße in Richtung Rückersdorf ab. Herrenhaus_Oberottendorf_kleinJe länger man dieser Straße bzw. dem ausgeschilderten Radweg folgt, desto schneller werden die Autos. Hier macht das Wandern überhaupt keinen Spaß und deshalb biegt man in die zweite Straße (Parkstraße) auf der rechten Seite ab. Noch bevor man zwischen den beiden Teichen durchgeht, befindet sich auf der rechten Seite ein riesiges Haus. See_Herrnehaus_Oberottendorf_kleinBis 2018 war dieses Herrenhaus in einem erbärmlichen Zustand. Zum Glück hat die Stadt Neustadt ein paar Fördertöpfe gefunden und wenigstens die wichtigsten Arbeiten wie z.B. das Dach und Teile der Fassade in Richtung des Teichs instandgesetzt. Mal schauen, was die Zukunft für dieses Haus bringt.

Die Wanderung geht auf jeden Fall zwischen den beiden Teichen weiter und dann nach links unter der Eisenbahnlinie drunter her. Sobald man die dahinter liegende Wiese betritt, türmt sich die neue Schnellstraße vor einem mit einem Wall auf. Auf der linken Seite befindet sich ein Tunnel, der das Überqueren bzw. Unterqueren gefahrlos ermöglicht. Auf der anderen Seite der Schnellstraße geht es auf dem Wirtschaftsweg bis zum Waldrand und an ihm rechts weiter. Dieses sehr ruhige Waldgebiet befindet sich rund um den Tannenberg. Die einzigen Menschen, die ich getroffen habe, waren Monteure, die in luftiger Höhe an den Hochspannungsmasten arbeiteten. Nachdem man etwas mehr als einen halben Kilometer am Waldrand entlang gewandert ist, biegt der Weg nach links in den Wald ab. Spätestens ab hier heißt der Weg Herrenweg. Zu meinem Wanderzeitpunkt stand hier ein Schild von Sachsenforst, das drauf hinwies, dass Forstarbeiten durchgeführt würden. Ich bin an einem ganz normalen Wochentag hier entlang gewandert und weit und breit war kein Forstarbeiter zu sehen oder entsprechende Geräusche zu hören. Auf dem Schild wird das Betreten des Waldes verboten und man solle sich einen anderen Weg suchen. Wäre ich jetzt folgsam gewesen und hätte mir für nichts und wieder nichts einen anderen Weg gesucht, dann würde ich mich darüber ärgern. So ignoriere ich weiter die Schilder und verlasse mich auf meine Sinne. (Sowas schreibt man doch nicht, das denkt man höchstens!!! – Anm. d. Ehefrau)

Auf der rechten Wegseite steht ein Notstandsarbeit_1934_kleinStein mit der Inschrift Notstandsarbeit 1934. Wem es genauso wie mir geht und man nichts mit dem Wort Notstandsarbeit anfangen kann: Heutzutage nennt man es Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Der Weg führt sehr angenehm durch den Wald und nach einem Kilometer erreicht man den Waldrand und noch ein paar Meter weiter geht es nach links auf der kleinen Landstraße bis nach Rückersdorf. Nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man eine größere Kreuzung, an der sich die Freiwillige Feuerwehr und das Gemeindeamt befinden. Von links stößt der markierte Radweg dazu und es geht weiter geradeaus auf einer ruhigeren Dorfstraße entlang. Die Wanderung verläuft ein paar Meter durch die Ortschaft und biegt dann wieder nach links ab. Bei diesem Abzweig handelt es sich um eine Zufahrt zu ein paar Wohnhäusern, die am Hang des Mühlbergs stehen. Deshalb sind schon ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Obwohl dieser Weg relativ schmal ist, wird er nicht nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt, sondern auch von ein paar Autofahrern mit Insiderwissen.
Nachdem man die Bahnlinie Bad Schandau – Neustadt – Stolpen – Pirna unterquert hat, betritt man ein kleineres Industriegebiet vor dem Ortsteil Neustadt – Polenz. Auch hier verläuft der Radweg nicht gerade auf einer tollen Strecke, da man sich die Straße mit einigen dicken LKW teilt. Hubschrauber_Polenz_kleinFast am Ende der Straße steht auf der rechten Seite, leicht unterhalb auf einem Parkplatz, ein ausgeschlachteter Hubschrauber. In diesem Zustand ist er ganz sicher hier nicht hingeflogen, aber imposant sieht das Ding immer noch aus. Nach einem kleinen Schlenker erreicht der Rundweg um Neustadt die Bundesstraße zwischen Neustadt und Stolpen. Hier geht es wieder ein paar Meter auf einem Rad-/Fußweg in Richtung Neustadt, um dann nach rechts zum Karrenberg aufzusteigen. Früher ist dieser Weg anscheinend eine Fahrstraße nach Polenz gewesen, da diese Straße aber fast über den höchsten Punkt des Karrenbergs führt, war das nicht gerade die schlaueste Wegführung. Auf der linken Seite befindet sich ein Pfad bis auf den Gipfel des Karrenberges und die paar Meter sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Karrenberg ist ein sehr ruhiges Plätzen mit einem aussichtsreichen Rastplatz.
Die Wanderung führt runter ins Tal der Ortschaft Polenz. Schon vom Karrenberg konnte man gut über das Dorf hinwegsehen und genau dorthin geht es jetzt. Dazu wandert man in den Ort hinein, überquert die Hauptverkehrsstraße und auf der gegenüberliegenden Ortsseite geht es weiter in die ausgeschilderte Richtung „Waldbad“. Waldbad_Polenz_kleinKurz vor dem Waldbad waren die Schilder des Radweges irgendwie verloren gekommen, aber hinter dem Waldbad tauchten sie wieder auf. Hier verlässt die Wanderung die Ortschaft und es wird ein ruhiges Waldstück begangen.

Nach etwas mehr als 1 Kilometer stößt zu dem Fahrradweg auch noch die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Da das nächste Stück des Fahrradweges auf der sehr schnell gefahrenen Landstraße verlaufen soll, würde ich mindestens allen Wanderern empfehlen, der grünen Wanderwegmarkierung zu folgen. Rastplatz_oberhalb_Waldbad_kleinSchon nach wenigen Metern biegt der markierte Wanderweg knapp hinter einem netten Rastplatz nach links ab. Ein paar hundert Meter später stößt man auch über diesen Weg auf die Landstraße. Dieser folgt man nun nach links ziemlich genau ¼ Kilometer, auch wenn sich der markierte Wanderweg wieder nach links in den Wald verdrückt. Nach dem besagten ¼ Kilometer befindet sich auf der linken Straßenseite ein Parkplatz und genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Waldweg. Hier wird die hässliche Straße verlassen. Aussicht_Elsas_Ruh_kleinSchon bald gabelt sich der Waldweg und man geht nach links weiter. Der Pfad führt parallel zur Waldkante, bis man die Aussicht Elsas Ruh erreicht. Hier bietet sich eine kleine Rast mit einer netten Aussicht an.

Von der Aussicht wandert man noch ein paar Meter nach links, um auf die Straße zu gelangen. Auch wenn ich wandern auf einer Straße eigentlich überhaupt nicht mag, so geht es bei dieser so einigermaßen, da der Verkehr und die Geschwindigkeit sich im Rahmen halten. Die Straße ist auch wieder als der Radweg „Rund um Neustadt“ markiert und so geht es nach rechts in Richtung Krumhermsdorf hinunter. Hier geht es zwar auch auf einer Ortsstraße entlang, da hier der Verkehr aber gering und außerdem ein Bürgersteig vorhanden ist, ist dieses Teilstück ganz angenehm zu gehen. Auf der nordöstlichen Seite des Ortes steigt die Wanderung ein paar Meter zum Bahnhof von Krumhermsdorf hoch. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wird umrundet und es geht in Richtung Unger weiter. In diesem Bereich ist die Wanderung wieder auf einem sehr schönen Weg unterwegs und erreicht bald die Zufahrtsstraße des Ungers. Damit die Wanderung ein Ende findet und weil der Unger sowieso keine tolle Aussicht liefert, geht es weiterhin auf der Zufahrtsstraße nach links. Auch wenn auf dieser asphaltierten Straße normalerweise nur sehr wenige Autos unterwegs sind, fühlt man sich hier als Wanderer am falschen Platz. Das ist vermutlich für Radfahrer schon wieder anders, weil man sich als Radfahrer über leere, aber asphaltierte Straßen doch freut. Nach etwas mehr als 1 ½ Kilometer erreicht man die Landstraße zwischen Sebnitz und Neustadt. Sie wird nur überquert und wenige Meter nach rechts geht es weiter auf einem Zugang zum Rugiswalder Waldparkstadion. Über diesen großen Fußballplatz bin ich immer wieder erfreut, weil ein paar fleißige Mitmenschen das gesamte Areal in einem Topzustand halten. Die Wanderung führt an der südlichen Seite des Platzes vorbei und erreicht nach noch ein paar hundert Metern den Ausgangspunkt der Wanderung.

Das erste Stück auf der östlichen und südlichen Seite von Neustadt war sehr schön zu gehen, die beiden anderen Himmelsrichtungen sind erst durch den Hinweis des Lesers zu einer brauchbaren Wanderung geworden. Der ursprüngliche Streckenverlauf auf dem Fahrradweg rund um Neustadt lässt sich als Fußgänger nicht bewältigen bzw. er führt über zwei größere Teilstücke auf schnell befahrenen Landstraßen. Danke für den Tipp!

Download file: NEUSTADT_NEU_AGZ.GPX

3 Gedanken zu „Neustadt“

  1. So wandere ich diesen Weg und vermeide die Straßen.
    Von Oberottendorf nach Rückersdorf verläuft ein Wanderweg, der Herrenweg, nach Rückersdorf. Etwas weiter, aber viel schöner, durch den Wald des Tannenberges. Auch die Hohnsteiner Straße muss der Wanderer nicht entlang dackeln. Der Flämigtweg in Polenz teilt sich hinter einer Wanderhütte. Links halten und man kommt auf die Hohnsteiner Straße. Links bis zum Parkplatz, rechter Hand. Gegenüber den Waldweg benutzen. Der führt zu Elsas Ruh. Abstieg zum Neuhäuser Löschwasserteich. Unmittelbar danach Links abbiegen, vorbei am alten Krumhermsdorfer Bad. Rechts abbiegen auf die Hauptstraße. Links auf dem Ulbersdorfer Weg. Links die Straße Am Bahnhof und schon ist man am Bahnhof.

    1. Das waren zwei sehr schön Empfehlungen. Ich bin die komplette Strecke nochmal gewandert und habe die beiden blöden Stelle ersetzt. Jetzt ist es zwar nicht mehr die ursprüngliche Empfehlung rund um Neustadt, aber dafür muss man nicht auf den hässlichen Landstraßen wandern. Die Wanderbeschreibung wird in den nächsten Tagen überarbeitet.

      Danke für den hervorragenden Hinweis.

  2. »Sehr komisch ist, dass diese Straße als S 159 (S = Staatsstraße, die sächsische Variante von Landesstraße) gekennzeichnet ist, aber spätestens am Ortsrand kein Auto mehr auf ihr fährt. Rastplatz_an_der_S159_kleinDie Straße steigt für eine Straße ungewöhnlich steil an und erreicht dann einen Rastplatz mit einem einzelnen großen Baum.«

    Die Straße war Teil einer Verbindung von Dresden über Stolpen nach Böhmen und führte ab dem von Ihnen erwähnten Rastplatz über die Grenze. Jenseits durchquert sie die Orte Lobendau, Schluckenau und trifft in Rumburg auf den alten Handelsweg aus Bautzen nach Prag. Durch die Ereignisse nach 1945 wurde dieser Grenzübergang geschlossen und erst in den 1990er Jahren wieder als touristischer GÜ freigegeben. Eine Herunterstufung der Straße hat es weder in Deutschland noch in Tschechien gegeben. In den letzten zwanzig Jahren gab es im übrigen immer wieder Bestrebungen seitens Tschechiens, den GÜ groß (auch für LKW-Verkehr) auszubauen, um die Region wirtschaftlich besser anschließen zu können. Dazu (bzw. besser _dagegen_) hat sich auf sächsischer Seite eine Bürgerbewegung gegründet.

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