Teichstein

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivpositivnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 2,00 h
Entfernung:
ca. 8,00 km
Höhenunterschied:
ca. 280 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
leicht
schwindelfrei
steiler Aufstieg
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Klettern
empfohlene Karten:
Großer Zschand;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Kirnitzschtal - Neumannmühle - Kirnitzschtalstraße - roter Strich - Buschmühle - Hohlfelds Graben - Buschmüllers Räumicht - Flügel E - Großer Teichstein - Bärenfang - Saupsdorfer Weg - blauer Strich - Großen Zschand - Zeughaus - gelber Strich - Kirnitzschtal - Neumannmühle

Beschreibung:

Auf die Idee zu dieser Wanderung hat mich der Wanderführer Sächsische Schweiz Band 1; Felsenlandschaft zwischen Bad Schandau und Hinterhermsdorf von Hr. Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de) gebracht. Damit möchte ich nur darauf hinweisen, dass die Wanderung nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern der gedankliche Urvater jemand anders ist und ich mich nur der schönen Tour erfreue. Der Startpunkt dieser Wanderung ist die Neumannmühle. Die ersten paar Meter (höchstens 300 Meter) sind die einzigen auf einer Fahrstraße. Es geht auf der Kirnitzschtalstraße flussaufwärts bis zur Buschmühle. Hier verlässt man die Straße und steigt zwischen den Gebäuden der Buschmühle aus dem Kirnitzschtal. Auf den ersten paar Metern des Weges ist der Aufstieg mit ungewöhnlich großen Sandsteinplatten gepflastert. Danach geht der Weg in einen gewöhnlichen Pfad über. Schon nach wenigen Metern verlässt man den Hohlfelds Graben und biegt nach rechts auf einen kleineren, aber gut sichtbaren Pfad ab. Der Weg führt hoch auf eine Lichtung mit einer seltsamen Messstation. Ich würde mal schätzen, dass es sich um eine Wetterstation handelt, nur leider weiß ich es nicht genau. Der Weg verläuft quer über die ganze Wiese und geht gegenüber wieder in den Wald bis zu einem breiteren Forstweg namens Flügel E. Diesen Rundweg um den Heulenberg überquert man nur und auf der gegenüberliegenden Seite geht es auf einem Pfad in die Richtung der Felsen . Der Pfad geht ganz automatisch nach rechts, da es darum geht, den Neunstelligen Hübel zu umrunden. Der Wald wird dichter und auf einmal steht man an einer Wegkreuzung mit mindestens vier anderen Wegen. Jetzt sollte man sich lieber links weiter am Felsfuß entlang bewegen. Der Weg, der so besonders einladend geradeaus in Richtung des Teichsteins verläuft, wird immer schmaler und endet als ein armseliger Pfad an einer Felswand. Also doch lieber den Weg schräg links wählen. Nach angenehmen 650 Metern erreicht man einen breiten Forstweg. Zeughaus_von_Teichsteinaussicht_kleinDieser Weg ist wegetechnisch genau das Gegenteil von dem gerade begangenen Weg. Gerade war es noch ein unscheinbarer Pfad, jetzt ist es ein perfekt ausgebauter Forstweg. Das einzige, das beide Wege gemeinsam haben, ist, dass man normalerweise keinen anderen Mitmenschen in dem Bereich antrifft. Wenn man dem Forstweg nach rechts weiter folgt, dann erreicht man nach 750 Metern den Zugang zum Teichstein. Es ist ein ziemlich unauffälliger Zugang, der aber durch ein Hinweisschild gut gekennzeichnet ist. Ich schätze mal, das Hinweisschild ist auch der Grund, warum der Teichstein eine so angenehm ruhige Aussicht ist. Hinteres_Raubschloss_von_Teichsteinaussicht_kleinWenn ich mich recht erinnere, steht auf dem Schild, dass der Zugang bis zur Aussicht 20 Minuten beansprucht. Das scheint doch alle die abzuschrecken, die normalerweise mal eben noch einen Abstecher auf eine Aussicht unternehmen. Der Pfad bis vor zur Aussicht schlängelt sich zwischen und über ein paar Felsen und verläuft auf dem Bergrücken bzw. über den Grat. Es hört sich schwieriger an, als es dann wirklich ist, und am Ende erwartet einen eine sehr schöne Aussicht. Von hier oben hat man einen ganz hervorragenden Ausblick auf die Felsen des Hinteren Raubschlosses und die Bärenfangwände. Auch kann man runter zum Gasthaus Zeughaus blicken.

Panorama_Teichstein_klein_small

Nachdem man sich satt gesehen hat, muss man leider wieder das ganze Stück bis zum Forstweg zurück wandern. Hier bietet sich aber auch noch einmal eine Aussicht an, um nach links auf den Kanstein und den Neunstelligen Hübel zu blicken. Kanstein_kleinBeide sind sehr typische Sandsteinfelsen und sehen schon ziemlich imposant mit ihren Felswänden aus. Auf dem Forstweg angekommen, geht es nach rechts höchstens 50 Meter auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter. Nach den besagten 50 Metern verläuft der markierte Weg geradeaus weiter, die Wanderung folgt aber nach links der breiten Forststraße. Da Forstfahrzeuge und ganz besonders die großen Holztransporter nur eine begrenzte Steigung schaffen, geht der Weg sehr angenehm den Hang hinunter. Auf der rechten Wegseite kommt man dann an einer Wildwiese vorbei. Links vom Weg befindet sich dort der stabiler_Hochsitz_kleinluxuriöseste Hochsitz, den ich bis jetzt gesehen habe. Das Ding ist so stabil gebaut, dass man mit einem kleinen Schild drauf hinweisen muss, dass es sich um eine „Jagdliche Einrichtung“ handelt. Wer hätte das gedacht. Kurz (ca. 25 Meter) vor dem nächsten größeren Querweg geht es an einem Holzsammelplatz nach recht auf einem Waldweg weiter. Diesen unscheinbaren Weg geht man ca. 90 Meter in den Wald hinein, und hier sollte man tatsächlich mal drauf achten, das man höchstens 100 Schritte macht, da man sonst den Pfad nach links nicht findet. Baerenfang_kleinDieser Pfad führt zu einem der uralten Bärenfänge. Wie auch immer diese Fangvorrichtung funktioniert hat, ob der Bär in die Richtung getrieben worden ist und dann in das Loch gefallen ist, oder ob das Loch abgedeckt war und das Tier durch irgendwas gelockt wurde, entzieht sich meinen Kenntnissen. Auf jeden Fall ist es ein tiefes Loch mit einem Durchmesser von 4-5 Metern und einem Zugang von der Felskante. Baerenfangoeffnung_kleinEs lässt sich auch heute noch sehr gut vorstellen, wie früher der Bär in dem Loch gesessen hat und irgendwann mit einem großen Käfig hier abgeholt wurde.
Als weiterer Weg steigt man von dem Bärenfangausgang ein paar Meter den Hang abwärts, hier sieht man schon den Forstweg zwischen der Kirnitzsch und dem Zeughaus. Markiert ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich. Dieser Wegmarkierung folgt man hangabwärts bis zum Zeughaus. Teichsteinaussicht_vom_Zeughaus_aus_kleinDer Bereich des Zeughauses ist eigentlich nicht ein einzelnes Haus, sondern er setzt sich aus fünf unterschiedlichen Gebäuden zusammen. So sind es das alte Jägerhaus, das eigentliche Gasthaus mit dem Biergarten, das etwas höher gelegene Bettenhaus und noch zwei weiteren Gebäuden, die anscheinend ein Privathaus und ein Arbeitshaus des Nationalparks sind. In der Gaststätte kann man sich zu humanen Preisen erfrischen, um dann die letzten Meter auf der gelben Markierung gelber Strich durch den Grosser_Zschand-Weg_kleinGroßen Zschand bis zum Ausgangspunkt zu wandern. So ziemlich auf den letzten Metern sieht man auf der linken Seite unter bzw. in den Felsen einen seltsamen Eingang. Es ist eine, aus weit vergangenen Zeiten, Schwarzpulverkammer, in der früher Sprengstoff aufbewahrt wurde, um Wurzeln von gefällten Bäumen aus der Erde zu holen. Heutzutage werden die Wurzeln von gefällten Bäumen in der Erde gelassen, früher war es aber ein willkommenes Brennmaterial. An der Kirnitzsch angekommen ist diese schöne Runde beendet.
Als ich die Wanderung zum Anfang in dem Wanderführer von Hr. Dr. Rölke gelesen habe, dachte ich nicht, dass die Wanderung wirklich toll sein könnte, aber nachdem ich sie jetzt gelaufen bin, muss ich sagen, sie hat alles, was mir an Wanderungen gefällt: Ruhe, Felsen, eine tolle Aussicht und sogar noch eine historische Attraktion in Form des Bärenfangs.

Download file: TEICHSTEIN.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

2 Gedanken zu „Teichstein“

  1. Den Wanderführer von Herr Dr. Rölke habe ich auch gelesen, bin diese Touren aber noch nicht angegangen. Nach diesem Artikel, der übrigends sehr schön geschrieben ist, werde ich den Wanderführer mal wieder raussuchen und eine Tour angehen. Schöne Flecken gibt es dort ja genug.

    Grüße aus München

  2. Anfang Sept. 23 bin ich fast genau nach der Runde gelaufen. Das Wetter passte und kaum Leute unterwegs. Vom Teichstein war ich sehr überrascht. Herrliche Aussichten von dort. Ich würde ihn sogar als „Geheimtipp“ führen. Der historische Bärenfang war leider durch Unmengen von umgestürzten Bäumen nicht zu erreichen. Auch fehlten die Wegweiser dorthin. Gut möglich, dass es den Bärenfang gar nicht mehr gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert