Wappenstein

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Karte:
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Dauer:
ca. 3,75 h
Entfernung:
ca. 15,00 km
Höhenunterschied:
ca. 509 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Kirnitzschtal - Felsenmühle - Kleiner Zschand - grüner Strich - Quenenwiesen - roter Strich - Kleine Winterberg - Wappenstein - Königsweg - Bloßstock - grüner Punkt - Untere Affensteinpromenade - Eulentilke - Nassengrund - Kirnitzschtal - Flößersteig - grüner Querstrich - Felsenmühle

Beschreibung:

Dies ist keine von den typischen Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, bei denen man, wenn man schon im Bereich des hinteren Nationalparks unterwegs ist, auch irgendwo auf einen Felsen oder Berg hoch steigt. Das ist in diesem Fall nicht vorgesehen, aber trotzdem kommen etwas mehr als 500 Höhenmeter zusammen.
Der Startpunkt liegt an der Felsenmühle im Kirnitzschtal. Irgendwie gibt es dort ein paar Parkplätze zwischen den Bäumen an der Kirnitzsch, aber ein paar Meter davor steht ein Halteverbot-Schild. Zwar habe ich hier schon häufig geparkt und noch nie nach der Wanderung einen Zettel unter dem Scheibenwischer vorgefunden, aber wer ganz sicher gehen möchte, kann am Lichtenhainer Wasserfall parken. Der dortige Parkplatz wird ziemlich am Ende der Wanderung  jedenfalls passiert.
Die Wanderung führt als erstes auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich den Kleinen Zschand aufwärts. Durchgangshoehle_Kleiner_Zschand_kleinNach einem ¾ Kilometer fällt auf der linken Wegseite eine ziemlich hohe Höhle auf, die zum Durchspazieren einlädt. Dynamitgrotte_Kleiner_Zschand_kleinEtwas mehr als 100 Meter danach findet man auf der rechten Wegseite eine künstliche Grotte. Dabei handelte es sich um eine Pulverkammer. Es gibt davon mehrere in der Sächsischen Schweiz. Das Pulver wurde benutzt, um die Baumwurzeln herauszusprengen. Wenn man sich so eine Kammer genau ansieht, dann entdeckt man darin noch mal ein kleines Fach, welches separat mit einer Türe verschlossen war. In diesem Fach ist ursprünglich der Sprengstoff aufbewahrt worden. Schon seit mehreren Jahren steht aber in der Pulverkammer im Kleinen Zschand ein Topf. Schon bald erreicht die Wanderung die Quenenwiesen, an deren Rand es weiterhin leicht ansteigend aufwärts geht. W_Glaser_1852_kleinDie Steigung nimmt zu, bis man die rote Wanderwegmarkierung roter Strich erreicht. Dieser folgt man nach rechts und schon nach ganz wenigen Meter fällt eine Felsmurmel mit der Inschrift W. Glaser 1852 auf. Das ist schon ganz schön beeindruckend, dass hier oben schon vor mehr als 160 Jahren Leute im Wald unterwegs waren und dann auch noch die Zeit hatten, solch eine schöne Inschrift zu interlassen. Wappenstein_1558_Kurfuersten_August_kleinDer Pfad schlängelt sich am Felsfuß entlang und nach 1 ¾ Kilometern geht es sehr nah an der Felswand und einem Überhang entlang. Bei diesem Felsen handelt es sich um den nördlichsten Ausläufer des Kleinen Winterbergs. Der Wappenstein steht gleich an der Felswand unterhalb des großen Überhangs und ist kaum zu übersehen. Dieser Gedenkstein soll daran erinnern, dass im Jahre 1558 Kurfürst August von einem Hirsch bedroht wurde und das Tier durch einen Schuss von dem Felsen stürzte und hier im Bereich des Felsfußes verendete.
Die Wanderung geht weiter auf der roten Wanderwegmarkierung. Nach wenigen Metern erreicht man die kreuzende Wegmarkierung roter Punkt. Blöderweise ist ausgerechnet der weitere Weg mit dem roten Strich nicht so einfach zu erkennen, da es der kleinste Pfad ist. Blossstock_durch_den_Wald_kleinPraktisch ist es nur die Fortsetzung des schon begangenen Pfades. Insgesamt geht es jetzt 2 ½ Kilometer auf dem Pfad entlang, bis man den Bloßstock erreicht. Hier fällt natürlich der frei stehende Felsen des Bloßstocks auf, aber auch die riesige Sandfläche an der großen, glatten Felswand ist markant. Von dem Felsen führt ein Weg mit Stufen weg und endet auf der unteren Affensteinpromenade. Dort geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt weiter. Der Weg ist ziemlich breit ausgebaut und für die bessere Aussicht geht die Wanderung hier eigentlich in die falsche Richtung. Wenn man anderes herum wandern würde, könnte man einmal auf die Felsnadel Bloßstock und dann auf die Brosinnadel blicken. So muss man sich für diese beiden Blicke herumdrehen. Eulentilke_schraeger_Stein_und_Ueberhang_kleinNach etwas weniger als einem Kilometer biegt nach rechts der deutlich sichtbare Weg in die Eulentilke ab. Diese Schlucht ist für die Wanderung eine tolle Bereicherung, da sie mit vielen Felsen aufwartet und einen wirklich dichten Bewuchs hat. Nach etwas mehr als ½ Kilometer endet die Schlucht im Nassen Grund, der im Gegensatz zur Eulentilke mit seinem breiten Forstweg schon wieder einen langweiligeren Eindruck macht. Auf dem Weg geht es nach rechts bis hinunter ins Kirnitzschtal. Ganz kurz vor dem Bach biegt nach rechts der Flößersteig grüner Querstrich ab. Dieser Pfad ist wirklich viel schöner als auf der Straße entlang zu wandern. Felsen_im_Kirnitzschtal_hinter_Nassen_Grund_kleinGanz besonders, weil man von dem Pfad die Kirnitzsch beobachten kann. Noch stehen an so einigen Stellen Informationsschilder, die viel Wissen zu den jeweiligen Orten liefern. Leider ist es wie mit sehr vielen Lehrpfaden, dass diese mit irgendwelchen finanziellen Töpfen eingerichtet werden, aber leider keiner mehr an den Erhalt gedacht hat. Und so verschwinden mit der Zeit die einzelnen Stationen dann auch wieder. Das ist in diesem Fall besonders traurig, da der Flößersteig eine wirklich schöne Strecke am Bach entlang ist.
Das erste Teilstück des Flößersteigs endet am Beuthenfall. Von hier muss man ein Stück (½ Kilometer) am Straßenrand bis zum Lichtenhainer Wasserfall wandern. An diesem Haupt-Touristenmagnet der Hinteren Sächsischen Schweiz herrscht sehr häufig ziemlicher Trubel, was mich persönlich immer wieder verwundert, da der künstliche Wasserfall nicht gerade besonders hoch ist und auch keine besonders große Wassermassen herunter stürzen. Genauer gesagt wird alle ½ Stunde eine kleine Schleuse geöffnet, aus der sich dann ein paar Dutzend Eimer Wasser auf die Felsen ergießen. Aber immerhin wird noch ganz theatralische Musik dazu abgespielt.
Viel schöner ist aus meiner Sicht die Natur des Flößersteigs und deshalb geht es jetzt weiter den Bach aufwärts. alte_Bruecke_am_Lichtenhainer_Wasserfall_1836_kleinAm Ende des Parkplatzes führt eine Fußgängerbrücke aus dem Jahre 1836 über den Bach und dann geht es weiter auf dem Flößersteig. Auf dem jetzt kommenden Abschnitt trifft man Floessersteig_vor_Felsenmuehle_kleinnur ganz selten andere Wanderer an, was bestimmt daran liegt, dass dieses Stück schon relativ lang ist (3 ½ Kilometer), auch schon mal ein bisschen auf und ab geht und keine der Hauptpunkte verbindet. Schon bald erreicht die Wanderung die Rückseite der Lichtenhainer Mühle. Hier fällt besonders der lange, heutzutage trockene Mühlgraben und das dazugehörende Wehr auf.
Nachdem man die Alte Zufahrt zum Neuen Wildenstein bzw. dem Kuhstall passiert hat, wird das Tal wieder schmaler. Auf der gegenüberliegenden Bachseite kann man im Jahre 2015 immer noch sehr gut erkennen, welche Schäden das Hochwasser im Jahre 2013 angerichtet hat. Heutzutage sind zwar alle Stellen ausgebessert worden, aber bis die Natur die Stellen überdeckt, wird es noch eine Weile dauern. Mich wundert, dass die Hangbefestigungen der Straße aus L-Steinen erstellt wurden und die Schräge bis zur Straße festgestampfter Split ist. Das müsste doch beim nächsten größeren Hochwasser wieder herausgespült werden und dann ist die Straße mal wieder unpassierbar. Dem Flößersteig hat das Hochwasser nicht besonders zugesetzt und es geht auf dem Pfad die letzten paar hundert Meter bis zum Ausgangspunkt an der Felsenmühle. Auch wenn die Wanderung keine besonders tollen Aussichten liefert, so macht sie Spaß und führt in einem netten Bogen und mit einigen Abwechslungen durch die Hintere Sächsische Schweiz.

Download file: WAPPENSTEIN.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Felsenmühle mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Felsenmühle

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