Streckwald

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unsere Bewertung::
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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 2,25 h
Entfernung:
ca. 8,00 km
Höhenunterschied:
ca. 304 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
Spaziergang
leicht
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Nationalpark Böhmische Schweiz;
Nationalpark Böhmische Schweiz
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Jonsdorf - Streckwald - Sandhübel - Auf dem Sande - Lange Heide - gelber Strich - ehemalige Windmühle - Jonsdorf

Streckwald

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger über eine Landkarte gefahren bin und mir ziemlich viele kleine Rechtecke auffielen. Es handelte sich um die Karte des Nationalparks Böhmische Schweiz und das Gebiet des Streckwaldes zwischen Hřensko (Herrnskretschen) und Janov (Jonsdorf). Der Startpunkt liegt in Janov (Jonsdorf) am Golfplatz bzw. der Stadtverwaltung. Von dort geht es zuerst in Richtung der Hauptstraße bzw. der kleinen Kapelle. Steinskulptur_knieende_Kinder_Jonsdorf_kleinGleich nach ein paar Metern passiert man eine schöne Steinskulptur von zwei knienden Kindern. Irgendwie ist der Platz, an dem die Figur steht, nicht gerade besonders einladend, da das Wohnhaus daneben einen wirklich renovierungsbedürftigen Eindruck macht. kleine_Kapelle_Jonsdorf_kleinAber vermutlich wird sich das in den nächsten Jahren ändern. Auf jeden Fall ist die kleine Kapelle ganz toll renoviert worden und eine Tafel informiert über die Geschichte. Jetzt geht es nach rechts auf der Hauptstraße durch den Ort in Richtung Hřensko (Herrnskretschen). Gleich an mehreren Stellen passiert man Gaststätten, die alle auf hungrige und durstige Deutsche eingestellt sind. Von den 300 Einwohnern könnten die vielen Gaststätten ganz sicher nicht leben. Im unteren Teil der Hauptstraße auf der linken Straßenseite fällt ganz besonders ein Haus mit dem Schriftzug Bumbálka auf. Bei dem Haus handelt es sich um eine weitere Gaststätte bzw. Pension, die sogar im Garten einen großen Pool hat. Heutzutage macht es den Eindruck, als wenn es seine besten Pulverkammer_Jonsdorf_kleinZeiten hinter sich hätte, aber irgendwie fällt die untypische Bauweise unter den böhmischen Häusern sehr auf. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Felsen mit einer künstlichen Kammer. Dabei handelt es sich um eine der typischen Pulverkammern, die an sehr vielen Stellen in der Sächsischen Schweiz zu finden sind. Normalerweise befinden sich diese Kammern aber irgendwo im Wald.
Nach einer Strecke von etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Hausnummer 159 auf der rechten Straßenseite. Gegenüber biegt ein unscheinbarer Waldweg ab. Auf diesem wird nur die Senke des Bachlaufes überquert und nach nur wenigen Metern (höchstens 50 Meter) biegt man nach rechts ab, um dann weiter parallel zur Straße zu wandern. Der Waldweg verläuft sehr angenehm fast ohne Höhenunterschied am Hang entlang. Bunker_an_der_Strasse_nach_Jonsdorf_kleinNach einer Strecke von 600 Metern befindet sich gleich neben dem Waldweg ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Von solchen Bauwerken werden wir auf dieser Wanderung noch etliche zu sehen bekommen, aber dieser erste Bunker ist der einzige auf der Wanderung, an dem erhaltende Maßnahmen durchgeführt wurden. So ist er freigelegt und die Schießschächte sind mit Rostschutzfarbe gestrichen. Für mich erscheint es ziemlich seltsam, wie alle diese Bunker ausgerichtet sind. In die Richtung, aus der ich Angreifer vermuten würde, nämlich Richtung Straße, kann sich die Besatzung überhaupt nicht verteidigen, da nur zur Seite Fenster vorhanden sind. In Richtung Straße sind die Bunker mit einer dicken Gestein-/Erdschicht geschützt.
Die Wanderung führt noch ¼ Kilometer weiter auf dem Waldweg, wobei man in einem Bogen von der Straße weggeführt wird. Dann erreicht man einen tiefen Einschnitt, in dem man den verführerisch leichten Waldweg verlässt und nach links aufsteigt. Rechts vom Weg sind die Bäume mit weißen Strichen gekennzeichnet. Was auch immer dieses Zeichen bedeuten soll, auf jeden Fall geht es leicht aufwärts und nach wieder ¼ Kilometer gabelt sich der Weg und man hält sich rechts. Der Waldweg führt auf der Rückseite eines Hügels herum und dann auf einem sehr geraden Waldweg weiter. Hier kann man dann auch gleich den nächsten Bunker schräg rechts vor sich entdecken. Dieser und die nächsten Bunker sind alle begehbar. Innenseite_Schiessschacht_Bunker_Typ-37_kleinUngewöhnlicherweise sind alle Bunker leer und eigentlich in einem guten Zustand. Nur in einem lagen ein paar sehr alte Schulhefte und einige leere Limonadenflaschen. Zahlen_in_Verschalungsbrettern_kleinIn dem ersten Bunker auf der Höhe kann man sehr gut erkennen, dass die Bunker früher mit Holz ausgekleidet waren, da hier noch riesig viele Nägel aus den Wänden ragen.
Die nächsten Bunker sind schnell erreicht. Sie sind alle durch einen Weg verbunden und so geht es in einem großen Bogen weiter. Sehr interessant ist, dass in einem der Bunker an der Decke durchnummerierte Ziffern zu lesen sind. Sie stammen anscheinend von den ursprünglichen Verschalungsbrettern und deuten darauf hin, dass die Bunker in Serie hergestellt wurden. Jedenfalls sind sie alle nach dem gleichen Muster aufgebaut. Von der Hangseite ist der Eingang und an den Seiten ist jeweils ein Schießschacht. Nach oben ragt immer ein Rohr bzw. vermutlich ist es eher die Befestigung für ein Periskop raus. Wenn man in die Bunker hinein steigt, dann ist es schon ziemlich überraschend, viel Platz dort ist, zumindest wenn man alleine in dem Raum steht. Im Einsatzfall soll die Besatzung aus 7 Leuten bestanden haben. Ohrenbunker_Typ-37_Streckwald_kleinDann dürfte es schon ziemlich beengt gewesen sein. Diese Bunker haben alle keinen echten Einsatz erlebt und so befinden sie sich heute nur noch als Betonklötze in der Landschaft. Sehr überraschend ist, dass alle diese Bauwerke immer noch in einem perfekten Zustand sind und die Natur es noch überhaupt nicht geschafft hat, ihren Raum zurück zu erobern. Diese Bunker der Schöberlinie sind von den Tschechen im Jahr 1937 – 38 gebaut worden und sollten mit einer ganzen Kette an Bunkern das Vordringen der Deutschen verhindern. Die Verteidigungslinie hat natürliche Hindernisse wie z.B. das Kamenice (Kamnitztal) mit eingebaut. Eine weitere Vielzahl von diesen Bunkern steht auch bei Všemily (Schemmel) und Srbská Kamenice (Windisch-Kamnitz). Hier sind sie mir auf der Wanderung Schöberlinie schon vor längerer Zeit begegnet. Am Rande der Ortschaft Srbská Kamenice (Windisch-Kamnitz) befindet sich auch ein Museumsbunker mit einer kompletten Ausstattung.
Für diese Wanderung geht es aber weiter durch den Streckwald. Nachdem man den vierten Bunker auf dieser Wanderung passiert hat, erreicht man nach wenigen Metern (< 100 Meter) eine Kreuzung mit vier Himmelsrichtungen, an der es nach rechts relativ steil abwärts weiter geht. Sandsteinsaeule_Streckwald_kleinNach einem kurzen Abstieg von 200 Metern wird an einer Kreuzung eine Sandsteinsäule und die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich erreicht. Dieser folgt man 100 Meter nach links und wandert dann unmarkiert weiter geradeaus. bunter_Bunker_Streckwald_kleinNach ¼ Kilometer befindet sich auf der linken Wegseite der auffälligste Bunker. Er ist mit so einiger Sprayerfarbe „verschönert“ worden. Aber im Gegensatz zu einer Hauswand oder einem Lärmschutz finde ich das Beschmieren dieses Betonklotzes hier im Wald nicht so schlimm.
Weiterhin auf dem bekannten Weg erreicht man nach etwas mehr als 100 Metern hinter dem bunten Bunker einen Waldweg, der im spitzen Winkel abbiegt. Blick_vom_Bunkerdach_ins_Tal_Duerrkamnitz_kleinDiesem Weg folgt man und erreicht damit die letzten beiden Bunker auf dieser Wanderung. Das Dach des letzten Bunkers bietet einen netten Blick ins Tal der Suchá Kamenice (Dürrkamnitz). Zu Zeiten des Krieges war hier bestimmt eine große Schneise vorhanden. Zumindest auf ein paar Fotos kann man gut erkennen, dass zwischen den einzelnen Bunkern eine breite Schneise vorhanden war. winterlicher_Blick_vom_Streckwald_zum_Rosenberg_kleinDer nächste halbe Kilometer führt sehr angenehm durch den Streckwald bis zu einer großen Kreuzung. Hier geht es nach rechts fast horizontal weiter. Ein paar hundert Meter später auf dem Weg stößt auch wieder die bekannte gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich mit winterlicher_Blick_auf_Windmuehle_Jonsdorf_kleindazu und diese führt zurück nach Janov (Jonsdorf). Tolle_Windmuehle_Jonsdorf_kleinKurz nachdem man aus dem eigentlichen Wald heraus tritt, hat man quer über die Wiese einen guten Blick auf den markanten Rosenberg. Ein paar Meter vor der Ortschaft steht eine alte Windmühle, die zu einem schönen Ferienhaus umgebaut worden ist. Auf einer Informationstafel an der Grundstücksgrenze wird die Geschichte und tolle Arbeit der Sanierung erklärt. Die gelbe Wanderwegmarkierung führt auf die Hauptstraße von Janov (Jonsdorf), der man nach rechts zum Ausgangspunkt weiter folgt.
Diese Wanderung ist keine der typischen Wanderungen in der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz, aber sie führt durch den herrlich ruhigen Streckwald und passiert dabei so einige historische Bauwerke. Dadurch, dass die Bunker noch so gut erhalten sind, kann man sich ganz gut hineinversetzen, wie es den Erbauern und den Besatzungen ergangen sein muss. Da diese Zeitzeugen auch nach 75 Jahren immer noch sehr gut erhalten sind, werden diese Betonungetüme bestimmt auch noch ein paar Jahrhunderte weiter in der Landschaft stehen.

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Tanzplan

Diese Runde drehen relativ viele Sebnitzer bzw. Anwohner der Hohen Straße, um billig Essen zu gehen. Dabei ist dann die Runde natürlich stark verkürzt. Meistens ist es nur der Weg vom Parkplatz der Forellenschänke zum Tanečnice (Tanzplan) und zurück. Hier wird eine Strecke beschrieben, auf der man nach dem Essen auch noch einen ordentlichen Bogen unternimmt:
Wie schon gesagt, startet die Wanderung am Naherholungsgebiet Forellenschänke. Der Wanderweg geht parallel zum Spielplatz/Trimm-Dich-Pfad auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt den Berg hoch. Der markierte Weg biegt ein Stückchen oberhalb der ehemaligen Forellenteiche nach links ab. Die Wanderung geht aber weiter gerade aus. 250 Meter nachdem der grüne Punkt unseren Weg verlassen hat, erreicht man die nächste Wanderwegmarkierung. Es geht nach links auf dem gelben Strich gelber Strich entlang. Blick_vom_Tanzplan_durch_Schonung_kleinDer Weg geht rechts neben der kleinen Schutzhütte auf einem schmalen Waldweg bis zum Grenzübergang. Vom Grenzübergang verläuft die Wanderung zuerst auf einem breiteren Weg bergaufwärts, bis der Weg auf einen Querweg stößt. Von hier aus geht es auf einem Pfad weiter bergaufwärts. Dieser Pfad geht fast gerade den Berg hoch und deshalb muss man die Augen ein bisschen offen halten, da man nach ca. 750 Meter nach rechts abbiegen muss. Bismarckturm_auf_dem_Tanzplan_kleinEigentlich ist das nicht besonders schwierig, da man durch den Wald schon die Gaststätte und den Aussichtsturm sehen kann. Auch ist der abknickende Weg markiert, aber irgendwie habe ich die Wanderwegmarkierung erst wieder entdeckt, als ich schon auf dem Weg nach oben war. Der Weg erreicht den Tanečnice (Tanzplan) neben der Gaststätte. Auf dem Tanečnice (Tanzplan) gibt es dann zwei lohnenswerte, aber grundverschiedene Punkte. Zu allererst die Gaststätte. In ihr kann zu sehr humanen Preisen ein reichhaltige Essen und Trinken bekommen. Die Öffnungszeiten sind im Sommer jeder Tag von 10 – 20 Uhr, Freitag und Samstags sogar bis 22 Uhr, nur Montags nicht, dann ist Ruhetag. Im Winter ist die Öffnungszeit immer um 2 Stunden kürzer. Tanzplan_Gaststaette_vom_Aussichtsturm_kleinDie zweite Attraktion ist der Aussichtsturm. Den Eintritt muss man im Restaurant entrichten und er beträgt 70 Cent bzw. 15 Kronen (Stand 2005). Außerhalb der Restaurant- Öffnungszeiten, kann man den Turm nicht betreten und damit dann hat man auch keine Aussicht vom Tanečnice (Tanzplan), da er vollständig bewaldet ist. Damit ist dann aber natürlich auch klar, dass man unbedingt die Öffnungszeiten der Gaststätte beachten sollte, da man sonst, wie ich z.B. bei der Wanderung Sebnitz – Nixdorf, ohne Aussicht wieder vom Berg wandern muss.
Nachdem man sich von der Aussicht satt gesehen hat, geht es auf der Fahrstraße den Berg herunter. Der Ausdruck Fahrstraße hört sich schlimmer an, als es ist. Über diese Straße wird nur die Gaststätte mit Lebensmittel versorgt und deshalb reicht es auch aus, dass die Straße nur ein Schotterweg ist. Auf halber Strecke den Berg runter kommt man am Parkplatz vom Tanečnice (Tanzplan) vorbei. Von hier ab könnten als mehr Verkehr sein. Meine Erfahrung ist aber, dass der Großteil der Tanečnice (Tanzplan) Besucher als Wanderer hierher kommt und man deshalb keine Befürchtungen haben muss, dass jetzt der Wahnsinnsverkehr beginnt. Am Ende der Straße erreicht man eine weitere Straße, auf der es nach rechts geht. Diese Straße ist nur die Zufahrt zur Ortschaft Thomasdorf und damit vermutlich genauso wenig befahren, wie die Zufahrt zum Tanečnice (Tanzplan). Die kleine Ortschaft Thomasdorf besteht aus 3 Häusern, einer Kapelle und einer Ferienanlage, die aber anscheinend nicht mehr benutzt wird. Durch die Ortschaft wandert man und nach ein paar Hundert Metern erreicht man wieder die Grenze und am Grenzübergang Waldhaus geht es wieder nach Deutschland.
Ab dem Grenzübergang heißt der Weg Hohe Straße. Ausblick_ueber_Sebnitz_kleinDie Namensgebung ist leicht irreführend, da es sich heutzutage nicht mehr um eine Straße, sondern mehr um einen Feldweg handelt. Dafür hat der Feldweg gleich eine ganze Ansammlung tolle Aussichtspunkte. Insgesamt folgt man dem Weg, ab der Grenze, auf einer Strecke von 4,3 Kilometern, bis die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich erreicht wird. Auf ihr geht es nach rechts den Berg runter. Nach nur 300 Metern kommt ein Hinweisschild, auf zwei unterschiedliche Abstiegsmöglichkeiten nach Sebnitz. Beide kommen in Sebnitz wieder an der gleichen Stelle an, wobei der nach links abzweigende Weg mit einem kleineren Gefälle und damit länger ist. Der gerade aus verlaufende Weg ist relativ steil, aber nicht zu unangenehm. Ich empfehle die linke Variante, da man nur einen kleinen Umweg läuft und so etwas angenehmer unterwegs ist. Nachdem man auf dem Weg bis ins Tal gegangen ist, erreicht man in Sebnitz die Straße nach Saupsdorf, knapp hinter dem Sebnitzer Busbahnhof. ungewoehnlicher_Trabiparkplatz_kleinGleich gegenüber geht man auf der Straße, die parallel zum Sebnitzbach verläuft wieder rein. Nach ungefähr 200 Metern biegt man nach rechts auf die Straße ab und wandert mit leichter Steigung den Berg hoch. Auf dieser Straße geht es geradeaus, bis auf der rechten Seite eine riesige Durchfahrt zwischen zwei Häusern erscheint. Die Durchfahrt ist die Verbindung der beiden Gymnasien bzw. es ist ein Gymnasium mit zwei Gebäuden. Auf der Straße durch die Durchfahrt geht es jetzt den Berg hoch zur Forellenschänke. Zwischendurch kann man noch an einigen Stellen, auf der rechten Seite, die Aussicht über Sebnitz zu genießen und außerdem kann man über den ungewöhnlichen Parkplatz von einem Trabi staunen. Nach einem lang andauerndem Aufstieg erreicht man die Ausgangsposition der Wanderung.

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Teufelskegelbahn

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass uns ein netter Leser unserer Webseite gefragt hat, ob wir die „Teufelskegelbahn“ kennen würden. Er wäre die Strecke in der Nähe von Rynartice (Rennersdorf) vor 20 Jahren gewandert und möchte jetzt die Schlucht noch mal durchqueren. Leider wussten wir aber auch keinen Rat und der Leser fand es dann über andere Wege doch selbst heraus. Der Name hörte sich aber für uns so interessant an, dass auch wir uns gleich mal in Richtung Rynartice aufgemacht haben.
Der Startpunkt liegt ziemlich in der Mitte der Ortschaft, gleich neben dem Friedhof. Von hier geht es ein paar Meter die Dorfstraße abwärts, bis am Ende von Rynartice (Rennersdorf) die Straße einen Rechtsknick macht. Hier biegt nach links die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich ab. Das Gefälle nimmt mit der Wanderzeit zu, bis der Chribská Kamenice (Kreibitzbach) erreicht ist. Hier führt eine kleine Fußgängerbrücke über den Bach und dann geht es eigentlich bequem dem Bach hinterher. verwuesteter_Kaltenbach_kleinAls wir die Wanderung im Sommer 2010 gegangen sind, waren die ersten paar Meter des ausgespuelter_Wanderweg_kleinPavlínino údolí (Paulinengrund) noch sehr leicht zu bewältigen, aber dann kam von links ein Bachtal hinzu. Es handelt sich um den Minibach Studený (Kaltenbach). Hier hatte aber ein ordentliches Gewitter gigantische Wassermassen in das Tal gedrückt, sodass das weitere Tal ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Der Wanderweg hinter dem Bachzulauf war so stark ausgespült, das sich zum Teil knietiefe Pfützen gebildet hatten. Diese Stellen ließen sich aber noch ohne ein Problem umgehen.
Viel lustiger wurde es dann nach den ersten 400 Metern durch das Tal. Hier hat vor dem Gewitter eine Brücke den Chribská Kamenice (Kreibitzbach) überquert. Diese Eisenkonstruktion lag jetzt in einem ziemlich geknickten Zustand am Bachrand. Da der markierte Wanderweg aber auf der gegenüberliegenden Bachseite weiter ging, musste der Bach überquert werden. Dazu boten sich die beiden Möglichkeiten Durchwaten oder über eine umgestürzte Fichte balancieren an. Wir haben uns für die trockene Variante entschieden und es tatsächlich geschafft, den 6 Meter breiten Bach ohne unterhaltsame Bruchplatschlandung zu überqueren.
Der Wanderweg bzw. das, was davon übrig geblieben ist, hat die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich und so geht es wieder ein paar Meter bachabwärts. Schon nach dem nächsten ½ Kilometer sollte eigentlich auch wieder eine Brücke die Bachüberquerung ermöglichen, aber auch von dieser Brücke waren nur noch die Brückenköpfe vorhanden. Da aber ein deutlich sichtbarer Waldweg neben dem Bachlauf weiter ging, haben wir hier den Bach nicht schon wieder überquert. Spezialbachueberquerung_kleinLeider hörte der Pfad dann aber doch ziemlich abrupt auf und die nächste Bachüberquerung stand an. Da wir nicht die ersten waren, die von den fehlenden Brücken überrascht wurden, lagen ein paar Schonungszäune bzw. die Teile davon im Bachbett. Das war zwar eine ziemlich wackelige Sache, aber auch diesmal ist keiner von uns Baden gegangen.
Nach einem weiteren Wegstück neben dem Bachlauf entlang erreichten wir mal wieder eine intakte Brücke, an der eine Tafel mit dem Inhalt  „Alle Brücken im Paulinental wurden von den Angestellten des Hotels Bellevue in Jetřichovice als Geschenk unserer schönen Böhmischen Schweiz repariert. Mai 1997.“  angebracht war. Sollte diese Tafel womöglich erklären, dass die Brücken nicht das erste Mal Opfer des Baches geworden sind? Die Wanderung geht auf jeden Fall weiter und als nächstes wird eine doppelte Brücke erreicht. Aus der Entfernung gesehen, waren wir schon fast enttäuscht, dass es gar keine spannende Bachüberquerung mehr gab, aber beim Näherkommen waren doch einige Schäden zu erkennen. Ausgespuelte_Bruecke_kleinAn der Stelle befindet sich ein Wehr und die beiden Brücken führen über die neben dem Wehr entlang führende Fischtreppe und den Bach selbst. hier_geht_nur_noch_Springen_kleinBei dem Gewitterguss hat sich der Bach aber einen neuen Weg gesucht und zwischen den beiden Brücken alles weggerissen. Zum Glück sind alle Bauwerke (Brücken, Fischtreppe und Wehr) heile geblieben, nur so einiges an Geröll ist an falschen Stellen abgeladen worden. Kanal_am_Kreibitzbach_kleinSehr interessant sieht der Kanal links neben dem Bachlauf aus. Dadurch, dass dieser Kanal mit einem massiven Eisengitter gegen Geröll und Treibgut gesichert ist, sind keinerlei Schäden durch die Flutwelle entstanden. Zuerst fließt der Kanal noch neben dem Wanderweg und biegt dann aber nach links um einen Hügel ab.
Die Wanderung erreicht bald das Ende des Pavlínino údolí (Paulinengrund) und vor uns befinden sich der Campingplatz und das Freibad von Jetřichovice (Dittersbach). Hier wird das Tal verlassen und es geht nach rechts auf der asphaltierten Zufahrtsstraße aufwärts. Der Wanderweg ist immer noch mit dem roten Strich markiert und erreicht nach einem kleinen Aufstieg die Fahrstraße zwischen Všemily (Schemmel) und Jetřichovice (Dittersbach). Vor der Straße biegt nach rechts der markierte Wanderweg ab und es geht wieder ein paar Höhenmeter abwärts.
Noch bevor der Wanderweg den nächsten Schlenker der Fahrstraße erreicht, verlässt die Wanderung an der ersten Möglichkeit den markierten Wanderweg nach rechts. unterer_Teil_Teufelskegelbahn_kleinDie Wanderung steigt in die anfänglich schon erwähnte Teufelskegelbahn. Die Schlucht ist sehr angenehm aufwärts zu steigen und es ist ziemlich beeindruckend, rote_Ringe_in_Teufelskegelbahn_kleinwelche Felsen und Felswände links und rechts des Weges stehen. Anscheinend wird der Weg aber nur sehr selten betreten, da der Pfad mit fortschreitendem Aufstieg schmaler wird. Nach ½ Kilometer durch die Schlucht gabelt sich der Weg vor einem Felsen und man sollte sich rechts halten. Auf der rechten Wegseite fallen rote Ringe an den Bäumen auf. Diese Markierungen signalisieren die Kernzone der Böhmischen Schweiz und können sehr gut als Orientierungspunkte für die Wanderung benutzt werden.
Nach einer Strecke von ungefähr 1 ½ Kilometern durch die sehr ruhige Schlucht erreicht man den Rand von Rynartice (Rennersdorf). Hier geht es noch ein paar Meter auf der Zufahrtsstraße der typischen böhmischen Häuschen entlang, bis die bekannte Verbindungsstraße zwischen Jetřichovice (Dittersbach) und Rynartice (Rennersdorf) erreicht wird. Wenn man die Wanderung mit Kindern unternommen hat, dann bietet sich an dieser Stelle noch ein kurzer Abstecher nach links hinunter an. Nach weniger als 200 Metern befindet sich auf der rechten Straßenseite eine Felsengasse. Zwerge_mit_Sandsteinzwergen_kleinHier hat um 1870 der Rennersdorfer Landwirt Eduard Vater und darauffolgend sein Sohn eine Vielzahl Zwerge in den Felsen gehauen. nicht_alle_sind_echte_Zwerge_kleinZum Glück erstrahlen die Wichte auch heute noch in unterschiedlichen Farben und so haben Kinder die nette Aufgabe, alle Felsenbilder zu finden. Insgesamt sollen es 7 Zwerge und das Schneewittchen sein. Da ich schon bei einer anderen Zwergenhöhle mit meinen Kindern darüber diskutieren und dann auch noch eingestehen musste, dass es sich nicht wie im Namen „Trpasličí jeskyně (Die Zwergenhöhle)“ um eine Höhle, sondern nur um einen Felsengang handelt, empfehle ich anderen Eltern lieber nicht die Bezeichnung Höhle. Nicht das der Nachwuchs sich eine tolle Höhle vorstellt und dann mit einer Felsspalte unzufrieden ist.
Die letzten paar Meter geht es entweder am oberen Waldrand entlang oder man wandert über die Fahrstraße bis zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Für uns war die Runde durch den seltsamen Wegverlauf im Pavlínino údolí (Paulinengrund) ganz besonders interessant und abwechslungsreich. Der Aufstieg durch die ruhige Schlucht der Teufelskegelbahn war für uns neu und hat sich gelohnt. Ob die Schlucht denn wirklich Teufelskegelbahn heißt, konnten wir bis heute nicht in Erfahrung bringen, aber es ist eigentliche eine nette Bezeichnung für die zerklüftete Schlucht. Herzlichen Dank für die Anregung zu dieser Wanderung.

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Schutzengelkiefer

Nachdem mich ein netter Leser darauf hingewiesen hat, dass ich noch nie an der Aussicht oberhalb der Grundmühle bzw. Kamenice (Kamnitz) war, bin ich gleich mal wieder mit dem Finger über die Landkarte gefahren. Dabei fiel mir eine weitere Stelle mit dem Namen Schutzengelkiefer auf. In Kombination mit dem Růžovský vrch (Rosenberg) sollte doch eine ganz nette Wanderung daraus entstehen. Also geht es vom Parkplatz Růžovský vrch (Rosenberg) am Rande der Ortschaft Růžová (Rosendorf) los. Gleich am Parkplatz stehen mehrere Informationstafeln, die einerseits den Lehrpfad Růžová (Rosendorf) und die Umgebung beschreiben und außerdem ist eine ungewöhnliche, handgemalte Landkarte zu entdecken. Auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich geht es die ersten Meter in Richtung Růžovský vrch (Rosenberg). Kurz nachdem man den Wald erreicht bzw. die Schranke passiert hat, wird der markierte Weg verlassen und es geht nach rechts westlich um den Růžovský vrch (Rosenberg) herum. Ausgeschildert ist der Radweg 3076 nach Srbská Kamenice. Die Wanderung führt überraschend angenehm über zwei Kilometer auf die andere Seite des Berges, bis man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich erreicht. Hier beginnt ein Aufstieg, der es schon ziemlich in sich hat. Insgesamt sind es 260 Höhenmeter, aber das noch Schwierigere ist der Untergrund. Der obere Teil des Růžovský vrch (Rosenberg) ist eine Basaltkuppe und der Basalt wurde auch auf dem größten Teil der Wege als Untergrund benutzt. Dadurch sind die beiden Pfade auf den Berg ziemlich hubbelig und bei feuchter Witterung unangenehm glatt. Kurz unterhalb des Gipfels führt die rote Wegmarkierung wieder abwärts. Das ist natürlich vollkommener Unfug, denn wenn man schon bis dorthin gekommen ist, dann wird man auch noch die letzten paar ausgeschilderten Meter bis zum Gipfel hoch wandern. Auf dem Gipfel gibt es leider keine besondere Aussicht, aber trotzdem gibt es gleich mehrere interessante Stellen zu entdecken. Grosses_Kreuz_Rosenberg_kleinKurz vor dem höchsten Punkt fällt als erstes einer der Vulkankegel mit seinen vielen Basaltsäulen auf. Am höchsten Punkt steht ein großes Kreuz und an gleich einigen Stellen kann man noch Spuren der ehemaligen Gaststätte bemerken. viele_kleine_Kreuze_Rosenberg_kleinRichtig lustig sieht der nördliche Hang aus. Hier befindet sich ein größeres Geröllfeld, auf dem dutzende Steinkreuze und Steinmännlein stehen. Das sieht wirklich sehr unterhaltsam aus und ich habe es mir so erklärt: Wenn man schon nicht in die Landschaft schauen kann, dann muss wenigstens nach dem anstrengenden Aufstieg ein wenig gespielt werden.
Die Wanderung führt auf dem zweiten Pfad mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich den Hang wieder hinab. Es ist ganz schön verwirrend, wenn man eigentlich auf der nördlichen Seite herunter gehen möchte, aber der Beginn des Abstiegs auf der südlichen Seite ist. Irgendwie machte der Abstieg einen angenehmeren Eindruck als der Aufstieg, aber vielleicht lag das einfach nur daran, dass es abwärts ging. Am unteren Ende des Pfads sind gleich mehrere stillgelegte Steinbrüche zu entdecken. Kurz unterhalb dieser Stelle erreicht man einen breiteren Forstweg, der mit einem Lehrpfadsymbol (grüner Schrägstrich grüner Querstrich) gekennzeichnet ist. Diesem Kennzeichen geht es jetzt nach rechts für die restliche Wanderung hinterher. Überraschenderweise stehen so einige nagelneue Tafeln am Wegrand, die über mehr oder weniger interessante Dinge berichten. Die erste Tafel, die man entdeckt, erklärt den Ursprung des Růžovský vrch (Rosenberg). Bei Wanderungen in der Böhmischen Schweiz überraschen mich immer wieder die ganz hervorragend gepflegten Rastplätze. Sehr häufig haben diese Plätze einen äußerst stabilen Fahrradständer, einen Sitzplatz mit Bank und manchmal eine grobe Wanderkarte. Die Wanderung geht jetzt noch ein Stück (ungefähr ½ Kilometer) am unteren Rand des Růžovský vrch (Rosenberg) entlang, um sich dann aber in östliche Richtung zu entfernen. Der Wanderweg ist sehr angenehm zu gehen und fällt ganz leicht ab. Kurz bevor es in die Ferdinandova soutěska (Ferdinands Klamm) hinunter geht, steht die nächste Tafel des Lehrpfades an der rechten Wegseite und informiert über den Wald an der Kamenice (Kamnitz) und ein paar der kleineren Vögel im Nationalparkgebiet. Bunker_bei_Grundmuehle_kleinGleich hinter dem Schild fällt der erste Bunker der Schöberlinie auf. Auch wenn diese Betonklötze schon seit vielen Jahrzehnten hier im Wald vor sich hin gammeln, sieht man immer noch kaum Zerfallserscheinungen und so werden die Dinger auch noch weiterhin viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dort stehen. Auf den nächsten Metern runter in die Schlucht fallen direkt noch zwei weitere dieser Bunker auf. Wenn man in der Böhmischen Schweiz unterwegs ist, sieht man diese Bunker an wirklich vielen Stellen in der Landschaft. Insgesamt sollte es eine Verteidigungslinie gegen eine Invasion der Deutschen sein.
Der Abstieg ins Tal erfolgt über einige Stufen und an einer interessanten Talseite herunter. Nachdem man auch noch den gelben Strich erreicht hat, wandert man nach rechts weiter. Der Weg bleibt aber auch weiterhin mit dem grünen Schrägstrich markiert und führt in Richtung des Bachs. Zuerst passiert die Wanderung ein paar unscheinbare Ruinenreste, dann ein frisch renoviertes Ofen_bei_der_Grundmuehle_kleinKreuz und dann die große Wiese vor der Brücke. Im Herbst 2015 waren an der linken Seite fünf unterschiedliche Öfen aufgebaut, wobei jeder eine ganz andere Bauform hatte. Das war sehr interessant. Auf der rechten, hinteren Wiesenseite stand irgendwie eine Hütte, der aber noch das Dach fehlte. Gleich an der Wiese führt eine breite Brücke über die Kamenice (Kamnitz). Diese Brücke aus dem Jahre 1902 soll Böhmens erste Stahlbetonbrücke sein. Damit sieht sie zwar ähnlich hässlich aus wie die meisten Betonbrücken, aber immerhin ist sie etwas Besonderes und hat gezeigt, dass der Werkstoff schon so manchem Hochwasser getrotzt hat.
Die Wanderung geht nach links weiter und schon nach wenigen Metern kommt eine nette kleine Abwechslung. Da das Tal hier zu eng ist, muss man ein paar wenige Meter hoch steigen und dann einen Gang entlang wandern. Der Abstieg ist ein Wehr_und_Grundmuehle_kleinStückchen schwieriger, aber durch ein Geländer und ein paar Halteeisen nicht zu kompliziert. Auf der gegenüberliegenden Bachseite ist auch schon das Stauwehr und die Ruine der Dolský Mlýn (Grundmühle) zu sehen. Genau dorthin geht es als nächstes und dafür wird die nächste Brücke benutzt. Rueckseite_Grundmuehle_kleinDie Dolský Mlýn (Grundmühle) stammt im Ursprung aus dem 16. Jahrhundert und war zuerst eine Mahlmühle und dann eine Gaststätte/Herberge. Bis zum Anfang des 2. Weltkriegs gab es eine Kahnfahrt in der Ferdinandova soutěska (Ferdinands Klamm) bis zur Dolský Mlýn (Grundmühle) und deshalb verweilten relativ viele Besucher an der Gaststätte. Heutzutage gibt es in der Böhmischen Schweiz immer noch nur wenige Stellen, an der sich ähnlich viele Besucher wie an der Dolský Mlýn (Grundmühle) aufhalten.
Die Wanderung folgt immer noch der grünen Wanderwegmarkierung, steigt zwischen den beiden Ruinen leicht an und biegt dann nach rechts ab. Auch hier steht wieder mal eine Informationstafel, diese informiert über die Dolský Mlýn (Grundmühle). Der Weg steigt ½ Kilometer auf der ursprünglichen Zufahrt zur Mühle aus dem Tal heraus, bis der erste gut sichtbare Weg nach rechts abbiegt. Hier steht auch ein Wegweiser, der aber im Herbst 2015 keinen Hinweis auf die tolle Aussicht gab. Aussicht_oberhalb_Grundmuehle_kleinMan muss also einfach wissen, dass man hier in den Wald wandern muss, um nach ein paar hundert Metern zu einer Bank auf einem Felsausläufer zu gelangen. Der Hinweis des Tippgebers war wirklich lohnenswert. Man sitzt dort an einem wirklich tollen Platz und blickt auf das Tal und die Felsen der Kamenice (Kamnitz). Überraschenderweise hört man überhaupt nichts von den Besuchern an der Dolský Mlýn (Grundmühle).
Die Wanderung geht von der Aussicht kommend nach rechts grün markiert weiter. Schon nach ½ Kilometer erreicht man Kamenická Stráň (Kamnitzleiten). In dieser Miniortschaft fallen ganz besonders die sehr gepflegten Häuser und Grundstücke auf. Wirklich jedes dieser Häuser sieht toll aus und selbst um ein ganz neu gebautes Haus sind als Zaun Sandsteinsäulen aufgestellt worden. Veronika_Kreuz_1837_kleinVor diesem Haus befindet sich auch mal wieder eine Informationstafel und diesmal geht es um Umgebindehäuser und die eigentliche Ortschaft. Schutzengelkiefer_kleinFür die nächsten 400 Meter muss man auf der Dorf- bzw. Zufahrtsstraße entlang wandern, was aber bei 10 Häusern nicht gerade ein Problem ist. Dann biegt der grüne Wanderweg ziemlich versteckt nach rechts ab. Bild_an_der_Schutzengelkiefer_kleinNach einem ¾ Kilometer erreicht man eine Kreuzung, an der als erstes ein neues Sandsteinkreuz mit der Jahreszahl 1837 auffällt. Dabei handelt es sich um das sogenannte Veronika´s Kreuz (Veroničin kříž). Hier soll im Jahre 1837 Veronika Bergert von ihrer Geschäftspartnerin erschlagen worden sein. Gleich daneben steht die 300 Jahre alte Kiefer mit einem geweihten Bild des Schutzengels. Auf dem Bild ist ein Engel zu sehen, der auf ein Kleinkind Obacht gibt.
Für den weiteren Weg muss man ein wenig aufmerksam sein, da der grün markierte Wanderweg sehr unauffällig auf der gegenüberliegende Seite weiter geht. Er führt noch ein kleines Stück durch den Wald und kurz vor dem Waldrand erreicht man mehrere uralte Kastanienbäume. Üblicherweise stehen diese Bäume nie ohne menschliches Zutun im Wald und so sind diese Bäume die letzten Überreste der ehemaligen Siedlung Nová Víska (Neudörfel). Bei dem weiteren Weg über die Felder muss man ziemlich aufmerksam sein, da sich die Wanderwegmarkierung gleich mehrmals gut versteckt, aber immer vorhanden ist. Nach ungefähr 400 Metern auf dem Feldweg biegt die Wanderung nach links ab und kurz darauf geht es mit einem Pfad bis hoch auf den Pastevní vrch (Hutberg). Ziemlich in der Mitte der Wiese ragt ein kleinerer Betonklotz aus der Wiese. Von der Vorderseite kann man hineinblicken und mit Überraschen feststellen, dass es ein tiefes Loch mit relativ klarem Wasser am Grund ist. Das letzte Stück hoch zum Pastevní vrch (Hutberg) erfolgt über ein paar Koppeln Gipfel_Hutberg_Rosendorf_kleinmit Rindern, welche riesige Hörner haben. Das wäre nicht das große Problem, wenn die Viecher nicht direkt neben dem Weg stehen und einen ziemlich neugierigen Eindruck machen würden. Vielleicht lag es aber auch nur an meiner leuchtend roten Windjacke. Auf dem Pastevní vrch (Hutberg) angekommen, kann man sehr schön den Rundumblick genießen. Ganz besonders nett ist, dass dort auch noch ein überdachter Aussichtsturm steht.
Die Kreuz_und_Marienstatue_Rosendorf_kleinletzten Meter dieser Wanderung führen von dem Berg herunter und noch ein paar wenige Meter auf der Zufahrt zum Parkplatz bzw. von Kamenická Stráň (Kamnitzleiten). Zwischendurch passiert man noch ein Kreuz und eine Marienstatue, die beide so aussehen, als wenn sie nagelneu wären. Hoffentlich vergreifen sich nicht wieder irgendwelche Banausen daran.
Damit ist eine sehr nette Wanderung zu Ende gegangen, die gleich mehrere tolle Plätze enthalten hat. So war die Empfehlung für die Aussicht in das Tal der Kamenice (Kamnitz) wirklich sehr gut, die borovice Anděla strážného (Schutzengelkiefer) mit dem Veroničin kříž (Veronika Kreuz) war eine nette Abwechslung und auch der einfach zu besteigende Pastevní vrch (Hutberg) lohnenswert. Das Einzige, was man vielleicht auf der Runde weglassen könnte, wäre der Růžovský vrch (Rosenberg), aber ein bisschen Sport kann auch nicht schaden.

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Sechzehnender

Eigentlich wollte ich in den Herbstferien an einer geführten Wanderung der offiziellen  Nationalparkführer teilnehmen. Obwohl davon 3 Stück angeboten wurden, hat es dann aber doch nicht geklappt. Im Forum der Stiegenfreunde (www.sandsteinwandern.de) hatte aber jemand eine äußerst interessante Führung im Bereich des Osterzgebirges angeboten. Ich versuche, diese Wanderung hier möglichst gut zu beschreiben, da es aber zum Teil auf ein paar wirklich kleinen Pfaden durch den Wald ging, muss man vermutlich beim Nachwandern so einigermaßen kreativ und flexibel sein oder dem GPS-Track nachwandern.
Der Startpunkt liegt an der Straße Am Kleppisch in Hellendorf. Von hier geht es die ersten paar Meter auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich in Richtung Wald bzw. Ferienanlage Bahratal, bis noch vor der Ferienanlage der gelbe Punkt gelber Punkt nach links abbiegt. Hartenstein_Aussichtsebene_kleinHier folgt man der Ausschilderung Gipfelbuch_Hartenstein_kleinHartenstein auf dem Taubenherdweg. Nachdem man die Ortschaft verlassen hat, erreicht man nach ziemlich genau einem Kilometer einen Felsen mit netter Aussicht. Blöderweise war es bei unserer Wanderung ziemlich diesig, sodass wir nur so ungefähr einen Blick auf Markersbach und die Berge rund um den Augustusberg genießen konnten. Auf jeden Fall war es sehr seltsam, dass man eigentlich davon ausging, in Richtung Süden zu blicken, aber in Wirklichkeit ist es eine Aussicht in nordwestliche Himmelsrichtung.
Das nächste Ziel ist der nur einen Kilometer entfernt liegende Zeisigstein. Dazu folgt man wieder der gelben Aufstieg_Treppe_Zeisigstein_kleinWanderwegmarkierung gelber Punkt, die erst ganz wenige Meter vor dem Gipfel verlassen wird. Der Zugang zum Zeisigstein führt über ein paar angenehme Eisentreppen bis hoch auf das Aussichtsplateau. Es ist schon wirklich komisch, wenn man sich bewusst macht, dass der Zeisigstein 551 Meter hoch ist und damit auf fast der gleichen Höhe wie der höchste Berg der Sächsischen Schweiz ist (Großer Winterberg 556 Meter). Der Zugang zum Zeisigstein ist bei weitem nicht so schweißtreibend und dazu auch noch viel ruhiger. Bei diesem Felsen stimmt dann auch wieder die vermutete Blickrichtung in den Süden und so blickt man über die Grenze nach Petrovice (Peterswald).
Am Fuße des Felsens bietet sich ein Rastplatz an. Gleich neben den beiden Tischen liegt ein 3 Meter hoher Stein, der wirklich zum Draufherumkraxeln verführt. Auch wenn die Felsmurmel schon ziemlich mit Moos überzogen war und das Wetter die Oberfläche noch glatter machte, war das überhaupt kein Hinderungsgrund für unseren jüngsten Mitwanderer, darauf herumzuturnen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Kinder nicht erst über Probleme nachdenken, sondern einfach ausprobieren. In diesem Fall ging auch alles gut und der kleine Mann war sichtlich stolz, dass die Erwachsenen ihm Respekt zollten. Von dem Rastplatz geht es noch ½ Kilometer auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich in Richtung Grenzplatte, bis auf der rechten Wegseite ein historischer Wegweiser (Sandsteinsäule) steht. Hier wird der gut ausgebaute Waldweg verlassen und es geht auf dem K-Weg für einen ¾ Kilometer weiter. Auch dieser Waldweg ist relativ breit, wird aber nur für die Waldpflege genutzt und ist darum mit hohem Gras bewachsen. Nach dem besagten ¾ Kilometer kreuzt der Mehlsteig, auf dem es nach rechts weiter geht. Schon bald steigt der historische Weg durch einen ziemlich angenehmen Grund von den Fichtenwänden ab. Nachdem die Wanderung die Ebene vor dem Felsfuß erreicht hat, gibt es etwas sehr Interessantes zu entdecken. Felsen_Sechzehnender_klein120 Meter rechts von dem Mehlsteig liegt schon an der nächsten Felskante eine Felsmurmel mit einem darauf abgebildeten Hirschgeweih. Unterhalb des Geweihs stehen die Buchstaben C.v.C. und die Jahreszahl 1900. Das dürfte auf den Waldbesitzer im Jahre 1900 hindeuten. C.v.C. dürfte die Abkürzung für Christoph von Carlowitz (1856 – 1933) sein. Er ist einer der Nachfahren von Carl von Carlowitz, dem Erfinder der „Nachhaltigkeit“ und dem es zu verdanken ist, dass das Erzgebirge heutzutage noch einen intakten Wald hat. Ohne ihn wäre der Wald vollständig den Erzgruben und Schmelzhütten zum Opfer gefallen. Was bei dem Geweih als sehr ungewöhnlich auffiel, war die Anzahl Enden. Bei einem normalen Hirschgeweih sind es 8 – 12 Enden, aber in diesem Fall ist ein Sechzehnender dargestellt. Es dürfte sich um ein altes, mächtiges Tier gehandelt haben, auf das der Jäger einfach stolz war und damit der Nachwelt ein Bild hinterlassen wollte.
Die Wanderung geht wieder auf den Mehlsteig zurück und dann 150 Meter parallel zu den Fichtenwänden. Dann fällt nach links vorne eine breite Schlucht durch die Felswände auf. Hier führt ein Pfad durch die Richters Schlichte wieder aufwärts. Der Aufstieg ist relativ angenehm und man sollte sich in der breiten Schlucht ein bisschen rechts halten. Hier stehen der Klettergipfel Pascher und gleich daneben ein Felsen mit einer zweistufigen Boofe. Die untere Etage ist am Felsfuß und dann ist noch eine in luftiger Höhe zu entdecken. Zwischen diesen beiden Felsen geht es aufwärts und schon bald (nach 50 Metern) entdeckt man die ersten Grenzsteine. Dadurch, dass Landesgrenzen so einigermaßen gepflegt werden, kann man hier auf einem Pfad nach links (Osten) wandern. Als Wegorientierung funktionieren die Grenzsteine ganz hervorragend. Gleich zum Anfang des Grenzweges stehen rechts des Pfades ein paar Felsen, an denen man eine Besonderheit der böhmischen Kletterei entdecken kann. Im Gegensatz zu den sächsischen Kletterregeln darf in Böhmen auch an einem Massiv, also einem Felsen, der auch von der ebenen Rückseite erreicht werden kann, geklettert werden. So kommt man hier auch als normaler Wanderer an die dicken Abseilösen und die Gipfelbücher. Es ist ganz schön komisch, wenn man hier auf einem ähnlichen Pfad wie dem Fremdenweg/Grenzweg beim Prebischtor, aber ganz legal unterwegs ist. Ganz besonders ungewöhnlich ist, dass auf der rechten, also der böhmischen Seite, die Ringe an den Bäumen eine Kernzone kennzeichnen aber eigentlich ist dort gar kein Nationalpark und somit eigentlich auch keine Kernzone. toller_Rastplatz_Boehmen_Grenze_Tyssa_kleinNach 1 ¼ Kilometer quert der Glasergrundweg, der ein Ministück (200 Meter) nach rechts gegangen wird. Hier wird die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich und ein typischer schöner, böhmischer Rastplatz mit Erklärungstafel erreicht. Die Wanderung geht nach links weiter. Schon nach sehr wenigen Metern ist wieder die Grenze erreicht, auf der es noch mal ein kleines Stück weiter geht. Wir sind mit unserer Wandertruppe nach rechts an einer weißen Strich-Markierung (es soll eine Rückegasse der Waldarbeiter sein) abgebogen und 400 Meter dem Waldweg gefolgt. Man hätte der Einfachheit halber auch der gelben Wanderwegmarkierung folgen können, aber dann entgehen einem ungewoehnlicher_Wald_bei_Ostrov_kleinein netter Platz im Wald und eine Aussicht. Wir haben uns ziemlich kreuz und quer nach links durch den Wald geschlagen und sind oberhalb von Ostrov (Eiland) auf ein Waldstück stoßen, das nur aus Kiefern bestand. Der Wald sieht irgendwie ganz besonders aus und der gesamte Boden ist mit langen Nadeln bedeckt. Der Waldboden ist hier so weich, dass man fast auf Wolken wandert.
Der Abstieg in die Ortschaft ist schnell geschafft und eigentlich wollten wir hier unten einkehren. Insgesamt gibt es dazu drei Möglichkeiten, aber die erste war wegen Renovierung geschlossen, die zweite war so voll, dass wir mit der gesamten Gruppe keinen Platz bekommen haben und die dritte Möglichkeit ist das Vier-Sterne-Hotel, das aber einen zu feinen Eindruck für eine Meute wie uns machte. Also haben wir uns auf den weiteren Weg gemacht und sind in die Richtung Tiské Stěny (Tyssaer Wände) weitergewandert. Auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich geht es in südliche Richtung auf dem Tovární stezka (Fabriksteig) ins Himmelreich. Wenn man von unten in den Talkessel namens Himmelreich kommt, dann wirken die Felsen ganz besonders toll und noch toller, wenn im Herbst oder Winter die Birken keine Blätter mehr haben.
Aus dem Himmelreich führt ein aufwändig mit großen Steinplatten angelegter Weg aufwärts in Richtung der Tiské Stěny (Tyssaer Wände). Restaurant_Tyssaer_Waende_kleinNach einem relativ angenehmen Aufstieg geht es noch ein Stück horizontal, bis die Wanderung die östliche Ecke der Tiské Stěny (Tyssaer Wände) und damit die Gaststätte Turistická chata (Touristenbaude) erreicht. Hier sind wir dann auf unserer Wanderung endlich eingekehrt und waren sehr positiv überrascht über die Freundlichkeit der Bedienung, die Geschwindigkeit und den für einen Touristenmagneten ungewöhnlich billigen Preis.
Nachdem wir gut gestärkt waren, ging es an den Nachhauseweg. Da der Nachmittag schon ziemlich vorgerückt war, haben wir die Tiské Stěny (Tyssaer Wände) ausgelassen und sind gleich von der Gaststätte nach links auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich losgezogen. Ungefähr nach 350 Metern auf dem gelben Strich, kurz hinter der Wasserwirtschaftlichen Einrichtung, haben wir den breiten Wanderweg verlassen und sind nach links in die erste deutlich sichtbare Schlucht abgestiegen. Überraschenderweise erreicht man nach 300 Metern auf dem Pfad einen breiten Waldweg, auf dem man nach rechts unterhalb der Bürschlické Stěny (Bürschlitzer Wände) entlang wandert. Am nordöstlichen Ende der Wände steht noch der Rest vom Neuberova věž (Neuberturm), der 1981 eingestürzt ist. Auch wenn nur wenige Meter neben dem Waldweg die Zufahrt nach Rájec (Raiza) verläuft, geht es aber erst noch mal nach oben auf die Felsen vor der Ortschaft. Hier hat man eine gute Aussicht auf ein ziemlich großes bewaldetes Tal zwischen Tísa (Tyssa) und Petrovice (Peterswald). Auch hier sind an der Felskante wieder die bekannten dicken Abseilösen zu entdecken. Insgesamt ist es etwas mehr als ½ Kilometer auf der Felsenebene, Falkenturm_kleinbis so ziemlich das Ende erreicht ist und ein freistehender Felsen mit einer tschechischen Fahne auffällt. Es handelt sich um den Sokolí věž (Falkenturm). Auch wenn die drei großen Löcher, der Name des Felsens und die weißen Spuren darauf hindeuten, dass es sich um Nester von Raubvögeln handelt, so sind es in der Realität ganz gewöhnliche Krähen, die hier ihren Nachwuchs aufziehen. Besonders faszinierend ist, dass der Felsen gleich an zwei Stellen eine weiche Sandsteinschicht hat und damit genau dort auf der gesamten Fläche ausgehöhlt ist. Es ist wirklich verwunderlich, dass auf den paar Spitzen der mächtige Felsen stehen bleiben kann. Bei dem Abstieg durch die Rájecké údolí (Bärschlucht) ist uns dann bei der Wanderung ein kleines Missgeschick passiert. Die letzten beiden Wanderer aus unserer Gruppe haben leider den Anschluss verpasst und sind den Stimmen gefolgt. Blöderweise gehörten die aber einer Gruppe Tschechen, die in Rájec (Raiza) vergnügt Fußball spielten. Zum Glück gibt es Handys und sogar die Akkus waren noch geladen und die gegenseitige Telefonnummer bekannt.
Damit startete der letzte Teil der Wanderung von Rájec (Raiza) in nördliche Richtung. Im Gegensatz zu der restlichen Strecke war dieser Waldweg schon fast langweilig, aber immerhin erreichten wir noch vor der Dunkelheit die Grenze und damit den Salzweg nach Hellendorf. Die ehemalige Siedlung Wüstung Hammergut Fichte haben wir schon bei ziemlicher Finsternis passiert und dann ging es die letzten paar Meter auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich bis zum Ausgangspunkt zurück. Damit ist eine wirklich interessante Wanderung zu Ende gegangen, die so manche Neuigkeit enthielt und im Gegensatz zu den offiziellen geführten Wanderungen eine tolle Alternative für Insider war. Die Gruppe war sehr angenehm und dem Organisator Markus gehört ein dickes Dankeschön für diese Wanderung.

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Seidel Biwak

Nachdem ich hinter dem Belvedere herumgekrochen war, was ich hier beschrieben habe, hat mich ein freundlicher Leser auf einen noch interessanteren Bereich dort hingewiesen. Es handelt sich um die Felskante am Belvedere in Richtung Elbtal. Der Start befindet sich in der Ortsmitte (großer Platz mit Bushaltestelle) von Labská Stráň (Elbleiten). Von hier führt die Wanderung auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich zur Aussicht Belvedere. Die ersten paar Meter führen noch durch die Ortschaft und dann raus auf die Ebene. Hier fällt sofort die nette Aussicht hinüber zu den beiden Zschirnsteinen und elbabwärts auf. Blick_Elbeaufwaerts_Belvedere_kleinDort ragt der kleine Zirkelstein ganz besonders auffällig in den Himmel. Das Gelände des Belvedere mit seiner Gaststätte und unterschiedlichen Aussichten ist schnell erreicht und man hat wirklich einen sehr schönen Blick ins Elbtal und auf die gegenüberliegende, zerklüftete Elbseite. Grotte_an_der_Aussicht_Belvedere_kleinDie größere Aussicht mit ihrer großen Grotte ist Anfang des 18. Jahrhunderts von einem Vorfahren von Fürst Edmund angelegt worden. Die Aussicht war durch einen geradlinigen Weg mit dem Schloss der Clary-Aldringens verbunden. Auf der Ebene an der Aussicht sollen prächtige Jagdgesellschaften stattgefunden haben. Heutzutage wird der Ort häufiger für Hochzeiten und die passenden Fotos benutzt. Auf der Informationstafel am Rande sind alle Klettergipfel auf der gegenüberliegenden Talseite in Deutsch und Tschechisch beschriftet. Nur der Gipfel Reichstag fällt aus der Reihe. Ob es für den Namen keine tschechische Übersetzung gibt?
Die Wanderung führt an der linken Seite der Grotte vorbei und dann sehr angenehm bis zur nächsten großen Aussicht weiter. Nach 200 Metern ist diese erreicht und damit ein super ruhiger Platz mit einem weiteren schönen Blick ins Elbtal. Gleich neben der Aussicht verläuft der Obecní důl (Dorfgrund), der in einem Bogen umrundet wird und dann geht es auf einem deutlich sichtbaren Pfad weiter an der Kante zum Elbtal entlang. Der Pfad fällt leicht ab und ¼ Kilometer nach dem Schlenker um den Obecní důl (Dorfgrund) passiert man einen separat stehenden Felsen (Felsmurmel an der Felskante mit 3 Meter Höhe). Mundloch_Raeuberhoehle_kleinNicht nur, dass der Brocken dort ziemlich gewagt steht, man kann auch von da hinunter in die nächste Schlucht blicken und dort ist 5 Höhenmeter tiefer das Mundloch zur Räuberhöhle zu entdecken. Ich bin die Wanderung mit meiner großen Tochter (12 Jahre) gegangen und wir haben fleißig die Eingänge zu den vielen Höhlen gesucht, aber in keine einzige der Höhlen sind wir hineingekrochen. Keiner der Eingänge sah besonders verlockend aus und uns hat gleich mehrmals der Mut verlassen. So haben wir eine nette Höhlensuche unternommen und dann jeweils in dem Höhlenführer von Herrn Bellmann (www.heimatbuchverlag.de) die passende Beschreibung gelesen. Für unsere Vorstellung hat das auch ausgereicht. Im Falle der Räuberhöhle handelt es sich um eine sehr große Tektonische Klufthöhle (Felszerreißung in Richtung Tal) die sogar mit der Wildschützenhöhle verbunden ist. Das hier entdeckte Mundloch soll 7 Meter nach unten führen und als Aufstieg ziemlich schwierig sein. Im unteren Teil der Höhle soll ein 18 Meter tiefer Schacht sein, der nur durch fremde Hilfe zu meistern ist. Das hört sich auf jeden Fall nicht nach Höhlenerkundung von zwei Nichtwissenden an.
Also geht es auf dem Pfad am Elbhang weiter. An richtig vielen Stellen fallen Kletterwände mit den weißen Spuren von Magnesia auf. Schön, dass dieses Hilfsmittel mit den Sächsischen Kletterregeln verboten ist. Es verschandelt den Felsen wirklich gravierend. Dadurch, dass der Weg knapp unter der oberen Felskante verläuft, führt er an einigen Überhängen und Schichtfugenhöhlen entlang. Ganz extrem fällt es 150 Meter hinter der Räuberhöhle auf. Hier ist in einer langgezogenen Höhle eine Boofe eingerichtet, die tatsächlich sogar noch eine Außenwand aus Brettern hat. Auch hier sind an so ziemlich jeder geraden umgestuerzte_Felsplatte_kleinFelswand die weißen Fingerabdrücke zu sehen. Die Wanderung folgt weiter dem Pfad und nach ein paar Minuten erreicht man eine richtig dicke Felsplatte, die auf der linken Seite des Weges auf einen anderen Felsen umgestürzt ist. Auch hier wurde der entstandene Hohlraum gleich als Boofe benutzt. Mundloch_Fledermaushoehle_kleinEtwas mehr als 100 Meter weiter befindet sich in einem kleineren Felskessel die Fledermaushöhle. Der Einstieg erfolgt über ein dreieckiges Mundloch und führt über einen schrägen Kriechgang abwärts. Gleich nach ein paar wenigen Metern soll ein Quergang kommen und dort soll auch ein Höhlenbuch vorhanden sein. Als wir in dem Talkessel den Höhleneingang gesucht haben, war eine deutliche, mit Steinen eingefasste Feuerstelle zu sehen und gleich daneben lag ein uralter, aber gut erhaltener Kochtopf. Nur wenige Meter neben dem Mundloch der Fledermaushöhle befindet sich ein tiefer Felseinschnitt. In dieser gut einsehbaren, drei Meter tiefen Kammer befindet sich der Zugang zur Rübezahlhöhle. Die Form des Abstieges in die Höhle wird mit Flaschenform beschrieben und damit haben wir die Erkundung dann doch lieber sein gelassen.
Aus dem kleinen Talkessel geht es nach unten heraus und in nördliche Richtung weiter. Schon bald Seidel_Biwak_Elbtal_klein(etwas mehr als 100 Meter) ist das sehr interessante Seidel-Biwak erreicht. Diese Boofe befindet sich wieder mal unter einem Überhang und wird, zumindest nach den gefundenen Spuren, regelmäßig benutzt. Als wir dort gewesen sind, steckte in einer Felsspalte ein Regenschirm, auf die Felswand war ein nettes Frauenporträt gemalt und die Feuerstelle war mit einem Rost und einer Grillzange ausgestattet. Irgendwie sieht es in allen Boofen am Elbtal so aus, als würden die Schlafplätze reichlich benutzt werden und dadurch sind auch die Zugänge sehr gut zu erkennen. Die Wanderung geht weiterhin auf dem Pfad entlang und nach sehr genau 100 Metern kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Höhlen und Eingänge finden. Blöderweise befinden sich die meisten Mundlöcher eine Felsstufe tiefer und wir fanden den Weg oben entlang einfach schöner. Nach einer Skizze in dem Höhlenführer von Herrn Bellmann sind die Höhlen Naturfreundehöhle und Damenhöhle miteinander verbunden und besitzen etliche unterschiedliche Kammern und Gänge.
Die Wanderung auf der Terrasse führt bis zum Einschnitt der Suchá Kamenice (Dürrkamnitz). Hier fällt gleich auf der rechten Wegseite eine letzte Boofe auf. Im Frühjahr 2014 lag eine richtig stabile Holzwand vor der Boofe. Das Baumaterial sah nicht so aus, als ob es hier aus dem Wald zusammengesucht wurde, sondern solche Bretter und Pfosten sind von anderswo angeschleppt worden. Von dieser Felskante geht es 150 Meter den Grund landeinwärts, bis überraschenderweise ein Waldweg erreicht wird. Hier geht es nach rechts in einem Schlenker auf die obere Ebene. Bunker_Nr_2_Schoeberlinie_kleinDer Weg ist leicht zu gehen und nach etwas mehr als 300 Metern ist auf der linken Wegseite einer der Bunker aus der Schöberlinie zu entdecken. Dadurch, dass meine mitwandernde Tochter noch nie einen Bunker gesehen bzw. erkundet hatte, hat der Aufenthalt dort etwas länger gedauert. Wir haben uns alles Mögliche genau angesehen und ich habe versucht zu erklären, wozu und wie diese Verteidigung geplant war. Überraschenderweise war die Tochter sogar dran interessiert und ist nicht gleich mit einem gelangweilten Gesicht weiter gezogen. Dass so ein Thema die kleinen Racker bewegen kann, merkt man dann erst einiges später, wenn der Bunker aus heiterem Himmel wieder angesprochen wird.
Die Wanderung geht weiter auf dem Waldweg und biegt dann nach links zum Waldrand ab. Dort geht es das letzte Stück bis zur Ortschaft Labská Stráň (Elbleiten) zurück. Nachdem man den Pferdehof passiert hat, geht es nach links auf der Dorfstraße weiter. Dorfteil_mit_Feuerwehr_Elbleiten_kleinSchon bald erreicht man den schönen Dorfteich mit den unterschiedlichen Holzfiguren und der Feuerwache. Von hier geht es nach rechts bis zum Ausgangspunkt zurück. Damit ist eine nette Erkundungstour zu Ende gegangen. Obwohl wir schon ziemlich häufig an der Aussicht Belvedere und auch unterhalb herumgewandert sind, haben wir mal wieder eine ganze Menge neue Punkte entdeckt. Zwar sind es immer nur die Eingänge in die Höhlen gewesen und dann waren es auch nur ein paar wenige Höhlen, (insgesamt sind es 25 Höhlen zwischen Belvedere und Suchá Kamenice (Dürrkamnitz)), aber auch diese Suche hat ordentlich Spaß gemacht. Es ist immer wieder schön, wenn Leser der Webseite solche tollen Empfehlungen geben.

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Silberwand

Ich bin schon einige Male mit dem Finger über die Landkarten westlich des Prebischtors gefahren und dachte schon immer, das kann doch gar nicht sein, dass neben einer solch hochfrequentierten Stelle der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz ein weißer Wanderwegefleck sein kann. Aber erst durch die Anregung von ein paar bekannten Mitwanderern wurde diese Ecke auch wirklich in Angriff genommen. Wir hatten uns an einem verlängerten Wochenende am Parkplatz oberhalb von Hřensko (Herrnskretschen) verabredet. Leider hatten wir nicht bedacht, dass an einem Brückentag noch eine ganze Menge Mitmenschen hinauf auf das Prebischtor wollen und so war der Parkplatz schon kurz nach 10 Uhr voll. Durch ein raffiniertes Parkmanöver wurde der Startplatz um ein paar Meter in die Richtung Janov (Jonsdorf) verlegt. Die Wanderung führte uns erst mal an der Straße in Richtung Mezní Louka (Rainwiese) hoch. Über den relativ hässlichen Straßenrand wandern alle Touristen, die als Ziel das Prebischtor haben. Für die Erkundung der Silberwände mussten wir aber nur ½ Kilometer am Straßenrand entlang gehen, bis die zweite Abbiegemöglichkeit nach links kommt. Dreikoenigsquelle_kleinHier geht es das erste Stück steil den Berg hoch. Auf der linken Wegseite fallen gleich mehrere Quellen auf, die als Jungfernquellen (Panenský pramen) bezeichnet werden. Jede diese Quellen hat einen ziemlich großen Ausstoß Quellwasser. Der Weg geht weiter den Berg aufwärts, bis sich an einem neu angelegten Löschteich der Weg gabelt. Hier geht es nach rechts weiter dem Aufstieg_Duerre_Biele_kleinBach Suchá Belá (Dürre Biele) hinterher. Die ersten paar hundert Meter sind leicht ansteigend, aber die Steigung nimmt zu, bis man nach ziemlich genau einem Kilometer Weg nicht mehr dem Bachlauf folgen kann. An dieser Stelle geht es nach rechts zum Prebischtor; da die Wanderung aber nicht zu diesem Besuchermagnet gehen soll, wandern wir nach links weiter in die Richtung der Silberwand. Nach wenigen Metern erreicht man die ersten hochragenden Felsen und an diesem Felsfuß geht es jetzt auf einem gut sichtbaren Pfad weiter. Start_Silberwand_kleinDer Weg schlängelt sich an der Felswand entlang, man kann gleich an mehreren Stellen beeindruckende Felsformationen bewundern, aber seltsamerweise sieht man überhaupt keine Kletterer. Nach etwas mehr als einem Kilometer soll auf der Felsseite der künstliche Silberwandstollen sein. Diesen 35 Meter langen Stollen sollen Walen und Italiener gegraben haben. Der Stollen ist zwar nur einen Meter hoch, aber an der tiefsten Stelle soll er sogar ein Gipfelbuch enthalten. Das hört sich nach Klettern in einer Höhle an. Leider haben wir den Stollen selbst bei einem zweiten Versuch nicht gefunden. Aber dazu später noch. riesiger_Buchenwaldweg_kleinNach einem netten Geschlängel an der Silberwand entlang stößt man auf einen überraschend breiten Waldweg. Dieser Weg wird anscheinend auch als Holzsammelplatz für den Nutzwald rundherum benötigt. Nach rechts würde der Weg hoch zum Großen Winterberg gehen. Früher war der Durchgang wegen der Grenze verboten, heutzutage ist der Weg nur in den Sommermonaten gesperrt, da hier ein paar seltene Vögel brüten. Die Wanderung geht also nach links auf fast gleichbleibender Höhe weiter. Nach ungefähr 300 Metern kommt die Wanderung an ein Wegekreuz. Hier geht es nach rechts weitere 300 Meter weiter, bis man schon wieder auf ein Wegekreuz stößt. Hier treffen mindestens 5 Wege aufeinander. Auf der großen Wiese hatten wir bei der ersten Wanderung Rast eingelegt und uns über eine ziemlich sportliche Wanderfamilie gewundert. Da wir uns selber nicht so ganz sicher mit dem weitern Wegverlauf waren, sprachen wir sie an, wohin sie denn so zielstrebig unterwegs wären. Sie meinten: Zum Prebischtor. Oh weia! Also die waren noch viel orientierungsloser unterwegs als wir. Der Grund, warum die Familie falsch unterwegs war, war erstens, dass sie einen Weg zu früh von der Straße zwischen Hřensko (Herrnskretschen) und Mezní Louka (Rainwiese) abgebogen waren und zweitens dann die roten Kringel an den Bäumen für die rote Wanderwegmarkierung hielten. Bis heute ist uns nicht so richtig klar, was diese Markierungen nun wirklich bedeuten. Wir haben es als eine Kernzonenbegrenzung gedeutet.
Die Wanderung geht jetzt nach rechts weiter. Dieser zum Anfang geschotterte Weg wird mit der Zeit immer schmaler und nach 800 Metern erreicht man überraschenderweise ein Hinweisschild des Nationalparks Böhmische Schweiz. Laut gleich mehreren Wanderkarten soll hier ein Pfad weiter auf dem Grat entlanggehen, aber dem ist ganz sicher nicht so. An dem Hinweisschild sollte man nach rechts in Richtung Grenze abbiegen. Dieses kleine Stück hat eher etwas mit Querfeldeinwandern zu tun, aber es gibt gleich mehrere Hilfen: Erstens kann man die rot geringelten Baummarkierungen nach links  (nach dem Abstieg vom Gratweg) verfolgen, in wenigen Metern (50 – 100 Meter) Entfernung sieht man die weißen Grenzsteine und die Richtung steuert auf die Elbe zu. Buche_mit_Inschriften_kleinNach diesem ca. 250 Meter langen Abstieg und Querfeldeinweg erreicht man wieder einen Weg, der parallel zur Elbe verläuft. Wenn man nach links hoch sieht, dann stellt man fest, dass hier bestimmt kein Abstieg vom Gratweg möglich ist. Anscheinend ist der Weg parallel zur Elbe in früheren Jahren ziemlich beliebt gewesen, da die Spuren an der alten Buche ziemlich eindeutig sind. kuenstlicher_Steinhaufen_oberhalb_der_Elbe_kleinHier haben sich schon einige Wanderer verewigt. Auch kann man dem Weg deutlich ansehen, dass es sich nicht nur um einen gewöhnlichen Wanderweg handelt, weil er doch ziemlich deutlich auch für Fahrzeuge oder mindestens Holztransporte ausgebaut worden ist. Dieses Teilstück der Wanderung ist im Gegensatz zum vorhergehenden Teilstück ganz angenehm zu gehen. Auch auf diesem Stück begegnet man nur äußerst selten jemandem. An mehreren Stellen sind kleinere Aussichten ins Elbetal zu finden. Wirklich komisch sehen die Steinhaufen aus. Ich wüsste schon gerne, warum sich die Leute die Mühe gemacht haben, hier diese kleinen Steinberge anzuhäufen. Nach ca. 1,3 Kilometern steuert der Weg auf die erste Aussicht_oberhalb_Hotel_Labe-Hrensko_elbeabwaerts_kleinAussicht_oberhalb_Hotel_Labe-Hrensko_elbeaufwaerts_kleinAbzweigemöglichkeit nach links drauf zu. Hier soll die Wanderung gleich hinauf gehen, aber zuerst geht es noch bis zu einer Aussicht oberhalb von Hřensko (Herrnskretschen). Den Felsen oberhalb des Hotel Labe – Hřensko haben wir schon häufig gesehen, aber noch nie irgendwelche Menschen auf ihm. Wenn man den Pfad bis zur Spitze weiter gewandert ist, dann erkennt man, dass eine Felsspalte den Zugang verwehrt. Trotzdem hat man eine ziemlich ungewöhnliche Aussicht ins Elbetal. Auf der gegenüberliegenden Flussseite sieht man den deutschen Bahnhof Schöna und ein Beispiel für einen aufwändigen Hanggarten. Ich glaube kaum, dass sich heutzutage noch irgendjemand diese Arbeit machen würde, geschweige denn die Erlaubnis dazu erhalten würde.
Bei dem ersten Wanderungsversuch sind wir von dieser Aussicht oberhalb von Hřensko (Herrnskretschen) weiter gegangen. Der Weg läuft ziemlich verführerisch angenehm am Aussicht_Hotel_Labe-Hrensko_Richtung_S-Bahn-Schoena_kleinHang entlang, aber leider steigt der Weg nach ungefähr 700 Metern auf einmal oberhalb der Hřenskoer Feuerwehr ins Tal hinab. Auch das ist eigentlich nur ein begrenztes Problem, aber seltsamerweise endet er genau im Garten der Nationalpark-Informationsstelle. Die Leute dort haben uns leicht irritiert angesehen, der Hund im Garten hat versucht, uns zu beeindrucken, aber der Rückweg war eindeutig zu aufwändig. Also wurde aller Mut zusammengenommen und nach einer freundlichen Frage durch den Garten gelatscht.
Da ich mich nun wirklich nicht mit dieser Variante zufrieden geben wollte, habe ich die Wanderung gleich noch einmal eine Woche später mit meiner Frau unternommen. (Kurzer Einschub der Genannten: Diese Wanderung begann sehr vielversprechend mit folgender Ansage von Ingo: „Oh, heute habe ich überhaupt keine Karte dabei. Na ja, ich weiß so ungefähr, wo es nicht lang geht.“ Nach ein paar Metern kam von links ein Weg den Hang herunter, und Ingo meinte „Hier müssten wir nachher theoretisch wieder runterkommen. Beim letzten Mal hat’s schon mal nicht geklappt.“ Wir sind diesen Weg aber tatsächlich heruntergekommen, aber das kommt erst ganz am Ende.)  Diesmal sind wir also nach der Aussicht über dem Hotel wieder ein Stück zurückgelaufen und den schon erwähnten abzweigenden Weg hoch gewandert. Der Weg ist wirklich einfach zu finden, da er eigentlich der einzige ist, der vom Elbehangweg abzweigt. Dieser Weg verläuft fast parallel zu dem ersten Weg, aber ein ganzes Stück höher am Hang und schwenkt genauso ins Tal der Kamenice (Kamnitz). An diesem Richtungswechsel kommt man an der Antennenanlage des Hotels Labe – Hřensko vorbei. Bei der ersten Wanderung hatten wir uns noch gewundert, was für ein gut verlegtes, dickes Kabel hier den Hang hoch führte. Bei dieser zweiten Runde war es klar, dass das Kabel nicht zu einem ruhigen Waldhaus, sondern nur zu einer günstigen Position einer Antennenanlage führt. Was uns aber trotzdem verwundert, dass in Zeiten von Satellitenschüsseln hier oben noch eine ziemlich neue konventionelle Antenne aufgestellt worden ist. Der Weg verläuft ziemlich gleichbleibend auf einer Höhe, bis es kurz vor dem Malinový důl  (Himbeergrund) an den Abstieg geht. Der Weg geht relativ steil abwärts, wird aber auch von Forstfahrzeugen benutzt und deshalb ist der Abstieg noch ganz gut zu bewältigen. Als wir den Weg gegangen sind, hatten sich anscheinend gerade einige Forstfahrzeuge durch einen feuchten Untergrund gewühlt. Die Furchen waren riesig und der Weg war richtig nett matschig. Was aber wirklich seltsam erschien, dass wir gleich drei unterschiedlichste Schuhe hier neben dem Weg fanden. Einerseits war es ein Schuhsammlung_Malinovy_dul_Himmbeergrund_kleinArbeitsschuh, andererseits ein normaler Herrenstraßenschuh und überraschenderweise ein Schlappschuh, so ein Gummilatsch. Wie auch immer solch ein Schuh hier oben an den Hang kommt, er gibt einem eine kleine Grübelaufgabe auf. Vermutlich wurde dieser parallel zur Straße oberhalb des Grenzüberganges gelegene Weg besonders des Nachts gerne von eiligen Personengruppen genutzt, die keine Zeit hatten, im Matsch steckengebliebene Latschen zu suchen… Nach dem Abstieg erreicht man wieder die Straße zwischen Hřensko (Herrnskretschen) und Mezní Louka (Rainwiese). Auf dieser Straße geht es die letzten paar Meter wieder bis zum Ausgangspunkt zurück.
Damit ist auch diese Region in der Nähe des Prebischtors erkundet. Die Wanderung ist aber nicht gerade zu empfehlen, da es eigentlich keine nennenswerten Aussichten gibt, es wirklich nichts Besonderes zu entdecken gibt und die Wanderung außerdem einen vollkommen unauffindbaren Weg beinhaltet. Das Einzige wirklich Überzeugende bei dieser Wanderung ist die gigantische Ruhe. Außer der verirrten Familie haben wir auf beiden Wanderungen niemanden angetroffen.
Noch ein kleiner Nachtrag:
Inzwischen weiß ich, dass die roten Ringe an den Bäumen die Grenze für die böhmische Kernzone bedeuten. An dem neu angelegten Teich weißt ein Schild auf die Zona 1 (was anscheinend nach dem böhmischen Sprachgebrauch die Kernzone sein soll) hin.

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Zeidlerburg

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich zwei Leser angeschrieben haben, ob wir nicht irgendwann mal eine Runde zusammen wandern könnten. Da ich ganz sicher nichts dagegen habe, hatten wir uns am Karfreitag in Hinterhermsdorf verabredet. Da die beiden sich sehr gut in Hinterhermsdorf auskannten, machten sie gleich einen sehr guten Vorschlag für die Wanderung, in eine Region, die ich bis dahin noch nicht erwandert hatte. Hier kommt die passende Beschreibung zu der Runde.
Der beste Startpunkt der Wanderung ist der große Parkplatz im Zentrum von Hinterhermsdorf. Von hier geht die Wanderung erstmal in die Richtung Neudorf. Das heißt, die ersten paar Meter der Wanderung erfolgen auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich und dann weiter auf dem gelben Strich gelber Strich über die Neudorfstraße. Nach ungefähr 300 Metern auf dieser wenig befahrenen Straße liegen links hinter den Wohnhäusern mehrere Industriehallen der Stahl- und Anlagenbau GmbH Hinterhermsdorf. Diese Hallen passiert man noch und dann geht es hinter den Hallen auch schon aus der Ortschaft auf dem gelb markieren Wanderweg gelber Punkt heraus. Auch diesem markierten Wanderweg folgt man nur ein kurzes Stück von 400 Metern, bis man noch mal nach links auf Hinterhermsdorf Rueckseite_Hinterhermsdrof_im_Schnee_kleinherunter blicken kann. Hier wird der markierte Weg verlassen und es geht nach rechts unmarkiert auf dem Weg „Am Langk“ entlang. Der Weg geht leicht abfallend an mehreren Häusern vorbei, die hier vereinzelt am Hang herumstehen. Erst auf den letzten Metern fällt der Weg steiler bergab und nach diesem Teilstück erreicht man die Hinterdaubitzer Straße, welche die Verlängerung der Neudorfstraße ist. Warum auch immer hier überhaupt noch von einer Straße gesprochen wird, ist mir ein Rätsel, da es sich nur noch um einen unbefestigten Forstweg handelt. Aber vermutlich ist es früher eine Verbindungsstraße zwischen Hinterhermsdorf und Hinterdaubitz, das es heutzutage aber nicht mehr gibt, gewesen. Auf jeden Fall führt auch dieser Forstweg weiter ins Tal hinunter. Nachdem man merklich am tiefsten Punkt angekommen ist, geht es nach rechts auf der roten/gelben Strichmarkierung roter Strich für ca. 150 Meter weiter. Hier gabelt sich der Weg schon wieder und die Wanderung geht nach links auf dem unmarkierten Weg zum deutsch-tschechischen Grenzübergang. Die Ortschaft Zadní Doubice (Hinterdaubitz), die sich früher hier unten im Tal befunden hat, ist heutzutage fast spurlos verschwunden, nur der Grenzübergang wird immer noch so genannt. Das kleine Grenzhäuschen, das heutzutage noch hier unten im Tal steht, wird aber bestimmt in der nächsten Zeit auch verschwinden, da es ja nach dem Beitritt von Tschechien in die EU und damit zu den Schengener Staaten vollkommen unnötig wird.
Hinter dem Grenzübergang geht es nach links auf der roten Markierung roter Strich in Richtung Khaatal. Hier ist die Strecke sehr einfach zu finden, da es die ganze Zeit an der Kirnitzsch, bzw. in Tschechien heißt der Bach Křinice, entlang geht. Der Weg durch das Tal ist wirklich sehr schön und anscheinend ist die Luft hier unten auch ganz besonders sauber, da gleich an mehreren größeren Felswänden die gelbe Schwefelflechte zu sehen ist. Nach einer Strecke von ziemlich genau 3 Kilometern erreicht man die „Turistický most” (Touristenbrücke). Nach 2/3 der Strecke hat man zwar auch schon eine Brücke passiert, aber diese Brücke war nur die armselige Zufahrt zu einem Waldstück. Bei der „Turistický most” (Touristenbrücke) quert der grün markierte Wanderweg grüner Strich die Křinice (Kirnitzsch). Daran kann man einerseits die Touristenbrücke gut erkennen und andererseits ist der Platz (überdachter Rastplatz und Wanderhinweisschilder) hinter der Brücke schon ganz gut zu erkennen. Hier verlässt man das Khaatal und es geht nach links auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter. Der markierte Weg biegt zweimal im spitzen Winkel nach links ab, solange man sich aber immer an der Wanderwegmarkierung orientiert, ist der Streckenverlauf sehr einfach zu finden. Nach einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer und 100 Höhenmetern befindet sich links der Zugang zur Zugang_Zeidlerburg_kleinBrtnický hrádek (Zeidlerburg). Der Zugang ist mit einem separaten Symbol gekennzeichnet und führt über eine ziemliche Berg- und Talstrecke. Zeidlerburg_kleinTrotzdem sollte man sich diesen Punkt nicht entgehen lassen und die paar Meter von der Wanderroute abweichen. Im Ursprung handelt es sich bei der Zeidlerburg um eine Wachburg, die sich aber, anscheinend wie viele Burgen, in ein Räubernest gewandelt hat. Auf jeden Fall kann man noch sehr deutlich die Spuren dieses Gebäudes am Felsen erkennen, da sich in dem runden Felsen eine große rechteckige Aussparung befindet. Ob es sich dabei um den Keller des Gebäudes und schon um einen Wohnraum handelte, wird man vermutlich nach mehreren Jahrhunderten als Ruine nicht mehr klären können. Dass der Zugang heutzutage so schön einfach ist, verdankt man einem Gebirgsverein, der einige Stufen in den Felsen geschlagen hat. Die Mannschaft der Burgen wachten über die Handelswege und später über die in den tiefen Wäldern entstehenden Glasbläseröfen. Eine weitere Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, zeigen Reste von Pechhütten und Kohlemeilern zur Gewinnung von Holzkohle.
Über diesen Zugang geht es wieder zurück zum ursprünglichen Wanderweg. Diesem folgt man weitere 100 – 150 Meter, um diesmal nach rechts in den Wald abzubiegen. Zugang_Grosses_Preussenlager_kleinDer Name des nächsten Ortes ist schwer irreführend: Velký pruský tábor (Großes Preußenlager). Grosses_Preussenlager_kleinDieser Felsenüberhang ist nicht etwa von den Preußen als Lagerplatz genutzt worden, sondern von den Einheimischen als Versteck vor den marodierenden Soldaten. Der Zugang erfolgt durch eine enge Spalte, die irgendwann in vergangenen Zeiten auch noch erweitert worden ist. Das Versteck ist wirklich gut gewählt und ganz bestimmt nicht so einfach zu finden gewesen.
Die Wanderung geht weiter auf dem grünen Wanderweg. Überraschenderweise trifft man dann auf ein paar Gebäude mitten im Wald, die leider heutzutage einen sehr trostlosen Eindruck machen. Es handelt sich um eine ehemalige Feriensiedlung, Kreuz_Sternberg_kleindie auf dem Grundstück des Jagdschlösschens Šternberk (Sternberg) gebaut wurde. Der Wanderweg macht einen Bogen um die Lichtung und auf der gegenüberliegenden Seite passiert man ein Kreuz und eine eingefasste Quelle_Sternberg_kleinQuelle. Der markierte Wanderweg geht parallel zu einer Überlandstromleitung auf die Ortschaft Zeidler zu. Der Weg steigt leicht an bis zum höchsten Punkt der gesamten Wanderung, um dann knapp hinter der Bergkuppe aus dem Wald heraus zu treten. Der Weg verläuft jetzt über eine Wiese und damit ist die Markierung nicht mehr ganz so einfach zu finden. Wenn man aber weiß, dass der Wanderweg immer noch an den Hochspannungsmasten entlang geht, dann entdeckt man die Markierungen an den Pfosten. Der Weg verläuft auf der rechten Seite neben der Stromleitung bis runter in den Ort Brtnický (Zeidler). Die Hauptstraße erreicht man neben dem schoenes_Haus_Zeilder_kleinwunderschönen Haus, welches im Winter 2007/2008 gerade von innen saniert wurde. Dabei handelt es sich um die ehemalige Villa des Feinstrickwarenherstellers Johan Klinger, dessen Fabriken leider nicht mehr existieren (eine stand unmittelbar hinter der Villa und wurde geschliffen). Heute ist in diesem Haus eine Sozialstation für behinderte Menschen untergebracht. 1839 gründete Johan Klinger in Brtníky (Zeidler) die traditionelle Strickindustrie. Die Strickprodukte höchster Qualität, produziert von der Familie Klinger in Brtníky (Zeidler), Mikulašovice (Nixdorf), Křečany (Ehrenberg) aber auch in Wien, waren in ganz Europa bekannt. Brtníky (Zeidler) erlebte in der Zeit einen ungeahnten Aufstieg und hatte über 3000 Einwohner. Heute leben nur noch ca. 200 ständige Einwohner im Ort.
Die weitere Wanderung muss jetzt leider ein paar Meter nach links über die Hauptstraße weiter gehen, aber zum Glück sind auf tschechischen Ortsstraßen bei weitem nicht so viele Autos unterwegs wie in Deutschland. Nach ungefähr ½ Kilometer auf der Straße biegt links der blau markierte Wanderweg blauer Strich in die Richtung Kopec, einem Ortsteil von Brtniky, ab. Auch dies ist immer noch eine Ortsstraße, aber hier trifft man wirklich nur sehr selten ein Auto an. Auf der blauen Markierung geht es zuerst noch ein ganzes Stück durch die letzten Ausläufer der Ortschaft Kopec (Hemmehübel) und dann beginnt das Tal des Brtnický potok (Zeidlerbachs). Tradition hatte in Kopec das Glockengießerhandwerk in der Nr. 36. Von hier stammte der berühmte Glockengießer Zachariás Dittrich, der 1740 nach Prag ging, wo er berühmt wurde. Zu Brtniky gehört auch die Burg Brtnický hradek (Räuberschloss), die heute ein Anziehungspunkt für viele Touristen ist.
Gleich zum Anfang des Waldes weist eine Tafel auf den ehemaligen Standort einer Mühle bzw. eines Sägewerks hin. Dass in dem Tal damals ein größerer Betrieb gestanden hat, ist heutzutage kaum mehr vorstellbar. Ein paar Meter hinter der ersten Informationstafel befindet sich eine Gedenkstätte in Form einer Steinsäule. Im ersten Moment könnte man bei dieser Säule denken, es handelte sich um eins dieser in Böhmen häufigen Kreuze, aber hier wird an den Tod eines Johannes Zimmer erinnert. Der Weg geht durch das sehr ruhige Tal des Brtnický potok (Zeidlerbachs) und folgt dem blauen Strich, bis der Bach in die Kirnitzsch mündet. Damit hat man dann auch wieder die deutsche Grenze erreicht und hier bietet sich gleich mal eine etwas andere Grenz- bzw. Bachüberquerung an. Auf der rechten Wegseite befindet sich der Weißbach und in dessen Bachlauf liegen Felsbrocken, damit auch Wanderer ohne Weitsprungerfahrung den Bach überqueren können. Durch den Weißbach verläuft auch noch die Grenze, aber seit die Tschechische Republik zur EU bzw. dem Schengener Abkommen gehört, kann man die Grenze hier ohne Befürchtungen übertreten. Durch dieses kleine Abenteuer muss man außerdem hier unten im Kirnitzschtal keine Strecke zweimal laufen, sondern es geht auf der anderen Bachtalseite über den gelben Strich gelber Strich nach links weiter. Nach einer kurzen Strecke (½ Kilometer) erreicht man zwei einsame Häuser. Die Adresse zu diesen beiden Häusern ist dann schon selbsterklärend: Im Loch. Die einzigen Mitmenschen, die hier von Zeit zu Zeit störend vorbeikommen, dürften ein paar Wanderer und der Postbote sein. Die Wanderung führt bis zum ungewöhnlichen Rastplatz am Mönchstein. Hier stehen unter dem gewaltig überhängenden Mönchstein zwei Bänke und ein Tisch, an denen ich aber noch nie einen Wanderer rasten gesehen habe. Irgendwie sind nicht nur mir die Felsmassen zu erdrückend. Hinter diesem Felsen geht es unmarkiert den Berg hoch nach Hinterhermsdorf. Da es sich um einen Forstweg handelt, der aber auch vom besagten Postboten befahren wird, ist die Steigung sehr angenehm und nach diesen letzten 2 ½ Kilometern hat man die 180 Höhenmeter überwunden. Damit ist eine sehr nette Runde beendet und wieder einmal habe ich mich drüber gefreut, mit ein paar Lesern der Internetseiten eine Wanderung unternommen zu haben. Herzlichen Dank an Susanne und Michael aus Celle bzw. Saupsdorf.

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Ziegengrund

Als wir auf der Wanderung zum Karlshaus unterwegs waren, fiel uns ein Kernzonenschild am Wegesrand auf. Diese Schilder sind stets ein deutlicher Hinweis auf irgendetwas Interessantes, das dahinter versteckt ist und in diesem Fall war es der Weg in den Kleinen Ziegengrund. Bevor man zu dieser Wanderung startet, sollte man sich aber dessen bewusst sein, dass es zwei Mal ein Stück auf unmarkierten Wegen durch die Kernzone geht und sich bitte nicht bei uns darüber beschweren.
Die Wanderung beginnt am riesigen Parkplatz in Mezní Louka (Rainwiese). Von hier geht es zuerst einmal bis vor das Hotel. Wenn man von dem Hotel auf die gegenüberliegende Straßenseite blickt, biegt an der rechten Seite die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Die ersten paar Meter führen noch über einen Campingplatz und dann geht es in den Wald hinein. Nach etwas mehr als ½ Kilometer biegt die grüne Wanderwegmarkierung nach rechts ab, hier wird aber weiter auf dem Waldweg geradeaus gewandert. Schon bald nimmt die Steigung des Weges ordentlich zu und man staunt, wie hier Forstmaschinen hochfahren können. Damit der Weg anscheinend nicht ganz so wild durchgewühlt wird, ist er mit aneinander gelegten Baumstämmen ausgelegt. Nach ½ Kilometer und 100 Höhenmetern geht es noch ein kurzes horizontales Stück weiter, um dann das schon erwähnte Schild anzutreffen. Hier wird darauf hingewiesen, dass der Weg eigentlich nicht betreten werden darf, da es sich um die Zone 1 (die tschechische Kernzone) handelt. Praktisch können wir es nicht so ganz verstehen, warum ein Weg, der nachweislich seit mindestens 250 Jahren benutzt wurde, heutzutage einfach gesperrt wird. Vermutlich werden die paar wenigen Wanderer in dem Grund auch kaum einen nennenswerten Schaden verursachen. Einen viel größeren Schaden richten unserer Ansicht nach die Förster mit der Kettensäge an, die gleich viele dutzend Bäume in dem Tal kreuz und quer umgelegt haben. Der Pfad steigt leicht abfallend in den Grund ab. Pfad_im_Kleinen_Ziegengrund_kleinGleich an mehreren Stellen haben die Förster neue kleine Schonungen angelegt, die mit ganz seltsamen Zäunen umgeben sind. Diese Zäune bestehen aus zwei Lattenreihen, über die eine dichte Reihe ausgerissene Jungfichten gehangen sind. Eine sehr ungewöhnliche Konstruktion, die aber sicherlich wirkungsvoll sein wird. Inschriften_Kleiner_Ziegengrund_Maennerprofil_kleinAuf dem weiteren Weg den Ziegengrund hinunter fallen gleich zwei Stellen mit alten Inschriften und Jahreszahlen auf. So kann man gleich mehrmals die Jahreszahl 1823 entdecken und dann die Zahl 1842 und ein Profilbild eines Mannes. Kurz (350 Meter) vor der Grenze bzw. dem Ende des Kleinen Ziegengrundes passiert die Wanderung ein Gebiet, in dem der Borkenkäfer zugeschlagen hat. Das sieht im ersten Moment nicht besonders schön aus, aber entspricht eher dem Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“.
Unterhalb dieses Borkenkäferbereichs kann man dann auch sehr schön sehen, wie sich diese kleinen Übeltäter weiter in Richtung Deutschland fressen, da ein dichter, unserer Ansicht nach hässlicher Fichtenwald folgt. Hier sind immer wieder vereinzelt Bäume schon befallen und so wird sich die Natur gegen die Monokulturen durchsetzen. Ganz kurz vor der Grenze befinden sich rechts vom Weg mehrere Tümpel, die im Sommer 2014 ein erstklassiges Mückenbrutrevier waren. Aber im Gegensatz zu Zecken oder Bremsen sind ein paar Mücken gar nicht so schlimm. Felsmurmel_Luchsstein_kleinDie Grenze ist durch die vielen unterschiedlichen Schilder kaum zu übersehen und hier geht es nach links weiter. Nach weniger als 200 Metern ist der Luchsstein erreicht. An dieser Felsmurmel ist ein deutlich sichtbarer Luchs eingemeißelt und die Jahreszahl 1743. Die Inschrift darüber erinnert daran, dass ein Förster hier einen Luchs erschossen hat. Heutzutage ist es eher anders herum und man freut sich, endlich wieder Spuren von diesen Katzen zu entdecken.
Überraschenderweise ist bis zum Luchsstein ein Bergpfad (grüner Pfeil Bergpfad) ausgeschildert und genau auf diesem geht es jetzt durch das Lindengründel aufwärts. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man den Brückengrundweg mit der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich, auf dem es nach links weiter geht. Dieser Waldweg ist sehr angenehm zu wandern und hier trifft man wirklich nur ganz selten andere Wanderer an, da der Weg für den größten Teil der sommerlicher_Altarstein_kleinLeute viel zu weit von einem Parkplatz oder sonstiger Zivilisation entfernt liegt. Vermutlich ist das aber auch der Grund, warum man hier auf einmal nach ½ Kilometer auf den Altarstein trifft. Hier sollen anno 1630 verfolgte böhmische Protestanten ihren Gottesdienst abgehalten haben und dazu ist natürlich ein so abgelegener Platz sehr gut geeignet.
Die Wanderung folgt weiterhin der grünen Wanderwegmarkierung, erst den Stimmersdorfer Weg abwärts und dann nach links die Hinteren Pechschlüchte aufwärts. Zuerst ist die Steigung kaum merklich, aber je näher man den Thorwalder Wänden kommt, umso anstrengender wird es. Aber genau aus diesem Grund hat der Treppengrund seinen Namen. Es geht bis zum Scheitelpunkt mit so einigen Stufen aufwärts und dann auf der gegenüberliegenden Seite ein paar Meter wieder abwärts. Grundsätzlich könnte man natürlich bis zur Hickelhöhle und dann die Hickelschlüchte hinunter wandern, aber die Strecke kannten wir schon zu gut und so haben wir nach 80 Metern Abstieg den nach links abbiegenden Zugang zum Klettergipfel (schwarzer Pfeil Kletterzugang) gewählt. Aussicht_Langes_Horn_Grosser_Zschand_kleinDieser Pfad schlängelt sich am Felsenfuß des Langen Horns durch eine Vielzahl an Heidelbeeren und ist über eine Strecke von ¾ Kilometer wirklich leicht zu wandern. Nach rechts geht es in ein Ameisenloewen_Trichter_Langes_Horn_kleinpaar Metern Entfernung zwar ordentlich abwärts, aber dafür hat man auch immer wieder einen schönen Blick über die oberen Ausläufer des Großen Zschands bzw. die Partschenhörner. Was an diesem Pfad auch noch besonders auffällt, sind die vielen hundert trichterförmigen Löcher im Sand neben der Felswand. Pfad_am_Langen_Horn_Grosser_Zschand_kleinDabei handelt es sich um die Fallen des Ameisenlöwen. Dieses kleine Insekt hat sich am tiefsten Punkt des Trichters eingegraben und wartet darauf, dass sein Opfer in die Sandkuhle fällt und dann entkräftet immer weiter nach unten rutscht. Nach dem besagten ¾ Kilometer wird der Pfad von einer Felsspalte unterbrochen, an der wir uns nicht weiter getraut haben. Grundsätzlich geht der Pfad dort weiter, aber wir sind dann in den Zeichengrund abgestiegen. Der Abstieg ist überraschend angenehm und endet auf dem oberen Weg durch den Großen Zschand.
Hier geht es für diese Wanderung nach links weiter und nach ¼ Kilometer wird die Grenze mit ihrem Schilderwald passiert. Kurz dahinter passierte uns dann das Missgeschick, dass wir einen tschechischen Ranger bei seiner Brotzeit störten. Eigentlich sah es zu ulkig aus, wie er auf einmal mit seiner Tasse in der einen und Bemme in der anderen Hand vor uns stand. Er stellte sich sehr angenehm in Tschechisch und Englisch vor und erklärte uns, dass wir hier in der Zone 1 unterwegs wären und nicht weiter gehen dürften. Er hat uns sehr nett, aber bestimmt wieder zurück geschickt. Da er auf die Sperrung des Weges beharrte, sind wir wieder zurückgegangen. Es ist wirklich zu doof, dass hier der uralte, breite und gut ausgebaute Weg auf einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer einfach gesperrt ist. Wir vergleichen es damit, das auf einmal dem Bundesverkehrsminister einfällt, dass die A4 bei Chemnitz auf einer Strecke von 20 Kilometern wegen Lärmschutzmaßnahmen gesperrt wird. Es ist vollkommen uninteressant, ob die Straße schon seit Jahrzehnten/Jahrhunderten befahren wird und selbst wirtschaftliche Interessen sind uninteressant. Die bestehende Straße wird für jede Art von Verkehr gesperrt und damit ist das Thema beendet.
Für uns war es eine ordentliche Verlängerung der Wanderstrecke, da wir jetzt einen Bogen um den pausierenden Ranger auf östlicher Seite unternommen haben. Das war nicht gerade einfach, aber immerhin sind wir wieder auf dem Zugang zum Großen Zschand gelandet und damit ging es auf dem geplanten Weg weiter. Schon bald war der rot markierte Wanderweg roter Strich zwischen dem Prebischtor und Mezní Louka (Rainwiese) erreicht. Mit großem Überraschen mussten wir hier ein Auto des Nationalparks entdecken. Auch die tschechischen Ranger scheinen nicht gerade die bewegungsfreudigsten Mitmenschen zu sein und mit ihren Kisten bis an die so gelobte Kernzone heranzufahren. Nur weil der Ranger uns sehr nett behandelt hat (und keinerlei Strafe erhoben hat) sind seine Reifen nicht entlüftet worden (nein, sowas würden wir nicht wirklich tun – Anm. d. Ehefrau). Nach ein paar angenehmen Metern (ca. ¾ Kilometer) auf dem tschechischen Ziegenrücken erreicht man wieder den Ausgangspunkt Mezní Louka (Rainwiese).
Natürlich ist uns bewusst, dass es eine Kernzone gibt und man diese nur auf markierten Wegen betreten soll. Wir glauben aber nicht, dass durch ein paar Wanderer das Gleichgewicht der Natur ins Wanken gerät, wenn man auf den uralten Wegen wandert. Aber durch einen Weg_durch_sommerlichen_Grossen_Zschand_kleinWanderweg zwischen dem Großen Zschand und Mezní Louka (Rainwiese) könnte man eine tolle Verbindung zwischen den zwei Nationalparks tatsächlich herstellen und nicht nur an offiziellen Stellen mit schönen Phrasen von der Verbindung und Zusammenarbeit schwafeln. Die Wanderung hat eigentlich eher 3 oder 4 Sterne verdient, aber wir wollen lieber keine Wanderer auf die Strecke schicken, die im Nachhinein uns vorwerfen, dass es irgendeine Form an Ärger gegeben hat. Deshalb sind in der sichtbaren Bewertung nur 2 Sterne vorhanden und die Zufallswanderer werden der Strecke überhaupt keine nähere Beachtung schenken.

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Theodorenhalle

Ich wollte mal wieder dem Trubel in der Sächsischen Schweiz entweichen und habe einen Ausflug in die östliche Böhmische Schweiz unternommen. Hier kann man mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ganz angenehm ruhig wandern. Der Startpunkt dieser Wanderung liegt am nördlichen Ortausgang von Doubice (Daubitz). 300 Meter hinter dem letzten Haus biegt nach links ein breiter Waldweg ab, der als Fahrradweg 3031 markiert ist. Hier an der Einfahrt können ein paar Autos abgestellt werden und so kann man die Stelle gut als kostenlosen Parkplatz benutzen. Schon nach wenigen Metern (50 Meter) in den Wald hinein zweigt nach rechts ein Waldweg mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Innerhalb kürzester Zeit schrumpft der Waldweg zu einem Pfad, der aber trotzdem recht gut zu gehen ist. Dieser Pfad hat nur einen gravierenden Nachteil: wenn es ordentlich geregnet hat und die kleinen Fichten links und rechts des Weges noch feucht sind, dann kann man schon zu Beginn der Wanderung hier nasse Beine bekommen. Nach etwas mehr als ½ Kilometer stößt der Wanderweg wieder auf den Fahrradweg 3031, den man schon vom Startpunkt der Wanderung kennt. Im Gegensatz zur Sächsischen Schweiz sind die Radwege in Böhmen super gut ausgeschildert/nummeriert und so werden sie auch gerne genutzt. Auf der tschechischen Seite sind viel mehr Radfahrer als Wanderer unterwegs, ganz im Gegensatz zur deutschen Seite der Grenze. Deshalb sollte man auf dem nächsten Kilometer ein bisschen achtgeben, aber auf dem Teilstück trifft man noch relativ wenige Radfahrer.
Nach dem besagten Kilometer auf dem Rad-/Wanderweg/grünen Strich passiert die Wanderung Zugang_Divoka_Rokle_kleinauf der linken Seite den Hřebec (Hengstberg) und biegt dann nach links ab. Die Stelle ist für Radfahrer mit einer Schranke versperrt, Weg_Divoka_Rokle_kleinda der Weg dahinter doch ziemlich verführerisch aussieht, um auf der gut ausgebauten Strecke hinunter zu flitzen. So wandert man leicht abfallend auf dem super angenehmen Weg Divoka Rokle (Hřebcovy důl). Nach ein paar hundert Metern fällt auf der rechten Wegseite ein deutlich bearbeiteter Felsklotz auf, Rote_Quelle_kleinder anscheinend extra für den Wegebau halbiert wurde. Der Felsen ist aber schon vor ein paar Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten bearbeitet worden, da er fast an allen Stellen von einer ordentlichen Moosschicht überzogen ist. Je länger man in den Grund absteigt, desto enger rücken die Felsen an den Weg heran. Nach einer Strecke von etwas mehr als 2 Kilometern erreicht man die kleine Quelle Červený pramen (Rote Quelle), die ganz besonders durch ihre kleine „Hundehütte“ auffällt.
Nach noch ein paar hundert Metern stößt von rechts die blaue Wegmarkierung blauer Strich zu der Wanderung dazu. Die Wanderwegmarkierung führt noch einen halben Kilometer weiter im Grund abwärts. Hier im untersten Teil des Grundes wird der Weg trotz Wanderwegmarkierung schmaler. Hier stehen zwar links und rechts des Weges richtig hohe Fichten, aber am Boden sind sehr viele kleine Fichten (2 Meter hoch) gewachsen. Trotzdem kann man den Weg auch weiterhin super gut wandern. Nach ½ Kilometer auf der blauen Wegmarkierung biegt man eigentlich nach links ab. Hier bietet sich aber noch ein Abstecher von einem Kilometer (einfache Strecke) geradeaus an. Dann erreicht man ein unübersehbares Felsentor, das den Weg überspannt. Das Černá brána (Schwarzes Tor) befindet sich wenige Meter vor der Mündung des Minibächleins Červený potok (Rotes Floß) in die Kirnitzsch.
Dieser Weg bis zum Felsentor ist eine Sackgasse und deshalb muss man wieder bis zur blauen Wegmarkierung zurück wandern. Da es die gesamte Wanderung bis hierhin nur abwärts gegangen ist, muss man jetzt über einen ziemlich hubbeligen Pfad aufsteigen. Der Untergrund ist genau das andere Extrem zu der bisherigen Strecke bzw. dem gesamten Abstieg, den man bis hierher gewandert ist. Trotzdem macht der Weg hier entlang Spaß (solange es nicht gefroren ist). Gemaelde_Jungferntanne_Panenska_jedle_kleinInsgesamt geht es einen Kilometer über diesen Aufstieg, bis man die Panenská jedle (Jungferntanne) erreicht. Von der Tanne ist heutzutage nur noch ein 6 Meter hoher Stumpf übrig geblieben. Früher hat hier ein Gemälde gehangen, das die Geschichte von einem Mädchen erzählte, das sich hier bei einem Jäger vor einem aufdringlichen Köhler in Sicherheit bringt. Das Bild ist über Jahrzehnte verschwunden gewesen, aber im Jahre 2010 wieder aufgetaucht. Es ist das erste Ölgemälde auf dieser Wanderung und hängt jetzt an einer mächtigen Buche, die aber leider auch schon zur Hälfte abgebrochen ist.
Jetzt geht die Wanderung wieder super angenehm weiter auf der bekannten blauen Wanderwegmarkierung. Gemaelde_Hubertusbuche_Buk_sv_Huberta_kleinNach 1 ½ Kilometer hängt an einer großen Buche das nächste Gemälde. Es handelt sich um die Buk sv. Huberta (Hubertusbuche). Wenn man normalerweise in den Wäldern der Sächsischen und Böhmischen Schweiz nur neumodische Hinweisschilder findet, dann ist so ein aufwändiges Ölgemälde eine echte Bereicherung. Sehr nett, dass sich hier irgendein Mitmensch so viel Mühe gibt und die Landschaft so unauffällig verschönert. Hoffentlich werden die Bilder nicht von irgendwelchen Trotteln zerstört, aber zum Glück hängen sie hoch genug.
Insgesamt wandert man fast 4 Kilometer auf dem Waldweg zwischen der Panenská jedle (Jungferntanne) und der Na Tokání (Balzhütte). mittleres_Haus_Balzhuette_Na_Tokani_kleinDort erreicht man ziemlich untypische Häuser im Wald. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Jagdunterkunft für die Familie des Fürsten Kinsky und Aufzuchtstation für Auerhähne. Heutzutage befinden sich hier gleich drei Gaststätten, in die man zu vernünftigen Preisen und ganz guter Qualität einkehren kann. Eine ganz besondere Attraktion versteckt sich gegenüber des mittleren Hauses: ungefähr 100 Meter rechts neben der Straße befindet sich oben in dem Felsen ein blaues Schwimmbecken. Hier sollte man natürlich nicht ein 25-Meter-Becken erwarten, aber es ist schon ein ganzes Stück größer als eine Badewanne. Obwohl ich schon einige Male an dieser Stelle gewesen bin, habe ich aber bis heute noch nie Wasser in dem Becken gesehen.
Die Wanderung geht hinter dem letzten Haus noch 200 Meter weiter auf der Zufahrtsstraße, bis vollkommen unauffällig nach links der gelbe Strich gelber Strich in den Wald abbiegt. Obwohl es sich um den zweiten ernstzunehmenden Aufstieg handelt, geht es zuerst noch ein paar Höhenmeter abwärts und dann beginnt in der Senke der Aufstieg. Gleich zum Anfang fällt ein Felsklotz auf der linken Wegseite auf, der irgendwann mal in weit vergangenen Wappen_Fuerst_Kinsky_kleinZeiten vom Felsen abgebrochen und senkrecht zum Liegen gekommen ist. So sind die sonst waagerechten Felsfugen hier senkrecht und damit wird der Felsen viel schneller verwittern, als sonst der Sandstein. Nach ein paar Metern Aufstieg ist in der rechten Felswand das Wappen der Fürstenfamilie Kinsky mit dem Datum 10.06.1849 zu sehen. Knapp dahinter gabelt sich der Weg und es gibt zwei unterschiedliche Wanderwege für den Aufstieg. Treppe_Enge_Stiege_Uzke_schody_kleinBeide sind mit der gelben Wegmarkierung gekennzeichnet. Der linke Aufstieg ist der komfortablere mit einigen breiten Stufen. Der rechte Weg führt durch mehrere enge Felsspalten, die aber auch alle mit gut gehbaren Stufen ausgestattet sind. Aussicht_oberhalb_Enge_Stiege_Uzke_schody_kleinBei diesen Stufen handelt es sich aber um Eisenstufen, die gut mit dem Begriff schmale Hühnerleiter beschrieben werden könnten. Auch wenn der Ausdruck Uzké schody (Enge Stiege) ein wenig übertrieben ist, da eine Stiege doch meistens etwas anspruchsvolles ist, so ist es ein ganz hervorragender Aufstieg, der oben gleich mit mehreren schönen Aussichten belohnt.
Die Wanderung folgt weiter der gelben Wegmarkierung bergaufwärts und schon bald sind die Felsklotz_Theodorenhalle_kleinabwechslungsreichen Durchgänge bei der Theodorenhalle erreicht. Durchgang_Theodorenhalle_kleinDer Namensgeber dieses Bereiches ist Theodor von Thun – Hohenstein. Dabei handelt es sich um den Schwager von Rudolf Fürst Kinsky von Wchinitz und Tettau. Damit der Aufstieg durch die Schlucht überhaupt erst möglich wurde, sind die Felsen an ein paar Stellen bearbeitet worden und so kommt man heutzutage sehr angenehm aufwärts. Auch nachdem man die beiden Felsspalten mit der Felsenüberdachung passiert hat, geht es durch so einige Engstellen weiter.  Je weiter man nach oben kommt, desto breiter werden die Schluchten und dann geht es weiter, Jagdhuette_U_Eustacha_kleinbis man die ehemalige Jagdhütte Gemaelde_Jagdheiliger_Sv_Eustach_kleinU Eustacha erreicht. Die Hütte steht tatsächlich noch am Wegesrand, aber sie wirkt eigentlich eher wie eine der Waldarbeiterhütten, wäre nicht das nächste Ölgemälde auf der gegenüberliegenden Wegseite. Das Gemälde hängt ziemlich weit oben in einer Buche (ca. 5 Meter Höhe) und zeigt einen Mann mit einem Sperr und einen mächtigen Hirsch. Oben drüber steht Sv. Eustach, was die Person auf dem Bild zu dem Jagdheiligen macht.
Nachdem man einen weiteren ¾ Kilometer der gelben Wanderwegmarkierung gefolgt ist, ist auf der Wanderkarte ein Berg namens Bor (Heedberg) eingetragen. In der Natur ist der Hügel auch zu sehen, aber von einem Berg würde ich hier wirklich nicht sprechen. Baum_Dreipfotiges_Buechel_Tripackovy_buk_kleinIch würde mal schätzen, dass der Hubbel 5 Meter über dem Weg liegt. 200 Meter hinter dem Hügel biegt der gelbe Wanderweg rechtwinklig nach rechts ab. Wenn man hier noch 50 Meter weiter geradeaus wandert, dann erreicht man noch ein weiteres Ölgemälde. Dieses Gemälde ist an einer Buche mit ungewöhnlich dicken Ästen angebracht und der Baum ist sehr ähnlich auf dem Gemälde auch wiedergegeben worden. Gemaelde_Dreipfotiges_Buechel_Tripackovy_buk_kleinDas Gemälde hat den Titel Třípackový buk (Dreipfotiges Büchel) und gleich an der Buche geht auch ein Waldweg abwärts, der schon nach ganz wenigen Metern wieder auf die gelbe Wanderwegmarkierung zurückführt. ½ Kilometer hinter der Třípackový buk (Dreipfotiges Büchel) erreicht man eine Kreuzung mit dem Fahrradweg 3076, auf dem man nach links weiter wandert. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und entweder noch nicht bei den Fahrradfahrern bekannt oder durch seinen zum Teil doch ziemlich unebenen Untergrund einfach nur unbeliebt. Eine seltsame Stelle erreicht man nach einem ¾ Kilometer. Hier befindet sich auf der linken Wegseite eine große Wildwiese mit Stangen, an denen man normalerweise Pferde festmacht. An dem Ding steht auch irgendwas von Úvaziště (Stellplatz, Liegeplatz) und gefördert durch die EU. Die Wanderung geht noch etwas mehr als ½ Kilometer weiter, bis der bekannte Radweg 3031 erreicht wird. Wenn man diesem Weg nach rechts folgt, dann erreicht mal bald (nach ca. 300 Metern) den Ausgangspunkt der Wanderung.
Diese Wanderung ist sehr empfehlenswert, ganz besonders durch die wunderbare Ruhe auf der Runde. Nette Abwechslungen sind auf dieser Wanderung die vielen Gemälde, die immer mal wieder zu persönlichen Interpretationen einladen.

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