winterlicher Brand
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Ø 3,1 (28 Stimmen)
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PDF: |
Dauer: ca. 1,50 h |
Entfernung: ca. 6,50 km |
Höhenunterschied: ca. 110 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hohnstein - Parkplatz Eiche - Max Jacob Straße - ehemaliger Bahnhof - blauer Strich - Brandstraße - Brandplumpe - Aussicht Brand - Brandstraße - Waldweg Schneide 15 - Hohnstein - Waldstraße - Am Breiten Stein - Meersburger Straße - blauer Strich - Max Jacob Straße - Parkplatz Eiche
Es hatte in der Nacht vor dieser Wanderung bei Minusgraden geregnet und so war an ein Wandern in der Sächsischen Schweiz überhaupt nicht zu denken. Aber nur zu Hause herumzuhängen schlägt zu sehr auf die Figur und eine kleine Runde in der Ebene sollte doch nun wirklich möglich sein. In der Sächsischen Schweiz gibt es nur sehr wenige Strecken, bei denen man kaum Höhenmeter absolvieren muss. Eigentlich darf man ja in einem Mittelgebirge auch nicht davon ausgehen, dass man wandern kann ohne Höhenunterschiede, aber der Spaziergang zum Brand ist tatsächlich eine dieser Runden. Der Weg ist auch ganz hervorragend für Kinderwagen geeignet, na gut, nicht wenn 20 cm Schnee mit einer 1 cm dicken Eisschicht überdeckt sind, aber zu sonstigen Zeiten kann man hier sehr angenehm die Zwerge spazieren fahren.winterlicher Brand
Der Start liegt am großen Parkplatz in Hohnstein, der auch im Winter sehr gut geräumt wird. Auch wenn ich gerade noch behauptet habe, dass fast keine Höhenunterschiede bewältigt werden müssen, so geht es aber am Parkplatz auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich
ein paar Meter aufwärts. Nach ¼ Kilometer auf der Straße mit Bürgersteig befindet sich auf der linken Straßenseite das alte Bahnhofsgebäude, das heute leider keinen Gleisanschluss mehr hat. Bis ein paar Jahre nach dem 2. Weltkrieg endete hier die Schmalspurbahn von Kohlmühle bzw. dem Schwarzbachtal. Heutzutage werden Gelände und Gebäude von einem Busunternehmen benutzt.
Spätestens ab hier geht es wirklich nur noch vollkommen horizontal in die Richtung der Brandaussicht. Nach etwas mehr als ¼ Kilometer erreicht man ein Altersheim auf der rechten Straßenseite, das hier richtig schön am Waldrand steht. Da der normale Straßenverkehr hier auch aufhört, ist das ein wirklich angenehmes ruhiges Plätzchen. Auch wenn der Waldweg hier tatsächlich Brandstraße heißt, so dürfen nur Lieferanten und ein paar wenige Ausnahmen für die Brandgaststätte in den Wald hineinfahren. Das ist auch ganz sinnvoll, da bei schönem sonnigem Wetter so einige Spaziergänger hier unterwegs sein können.
Der Waldweg passiert bald eine Wiese auf der linken Wegseite, an deren oberer Kante man den Hügel namens Napoleonschanze sehen kann. Auf dieser Wanderung wird diese Aussicht aber nicht besucht und geht es gemütlich ein paar hundert Meter weiter auf der Brandstraße. Dann fällt auf der rechten Wegseite eine Pumpe mit mehreren Schildern auf. Bei dieser Pumpe handelt es sich um den Waldborn, der 1855 für die Wasserversorgung der Brandgaststätte angelegt worden ist. Heutzutage wird die Gaststätte natürlich über eine ordentliche Wasserleitung versorgt, aber aus der Quelle plätschert noch immer das Wasser für den Waldbornbach.
Nach wieder ein paar hundert Metern befindet sich auf der linken Wegseite eine steinerne Forstbergsäule. Die Säule ist ein Nachbau, da das Original aus dem Jahre 1795 verloren gekommen ist. Die Säule soll an einen Geistlichen erinnern, der auf dem Weg von Hohnstein nach Bad Schandau in den Brandwänden tödlich verunglückt ist. Irgendwie ist das heutzutage nur schwer vorzustellen, aber vermutlich hat die Landschaft vor ein paar Jahrhunderten hier auch noch viel wilder ausgesehen und manchmal passieren schon die seltsamsten Unfälle.
Wenn man jetzt auf der Brandstraße wieder ein paar Meter weiter wandert, dann stößt man auf so etwas Ähnliches wie ein Bushalteschild. Dabei handelt es sich um eine der drei Haltestellen (Hohnstein, Forstgraben und Brand) der Pferdekutsche. Diese fährt aber nicht in den Wintermonaten und so muss man weiter zu Fuß in Richtung Brand wandern. Das sollte aber eigentlich auch nicht so das riesige Problem sein, da die schöne Brandaussicht von dem Schild nur noch knapp einen Kilometer entfernt ist.
Wenn man dann die Aussicht erreicht hat, dann sind hier gleich drei besonders erwähnenswerte Punkte.
– Zu allererst ist es natürlich der schöne Ausblick. Die Brandaussicht wird auch der Balkon der Sächsischen Schweiz genannt und damit ist der Blick ins Polenztal und auf die Tafelberge perfekt beschrieben.
– Der zweite Punkt ist das kleine Nationalparkhaus, das man unbedingt besuchen sollte. In der Mitte des Raums steht ein großes Relief der Sächsischen Schweiz, das die Malerin Irmgard Uhlig hergestellt hat.
– Der letzte, besonders interessante Punkt auf dem Brand ist das leibliche Wohl und dazu gibt es die Brandbaude (www.brand-baude.de), die durch ihre moderaten Preise und die unterschiedlichsten Veranstaltungen immer wieder einen Ausflug wert ist. Besonders erwähnenswert ist, dass die Gaststube tatsächlich auch im Winter, selbst bei einer 1 cm dicken Eisschicht, geöffnet hat.
Damit der Rückweg nicht ganz so langweilig wird, geht es nicht auf dem kompletten Hinweg wieder zurück. Trotzdem wandert man zuerst mal einen Kilometer auf der Brandstraße in Richtung Hohnstein, bis man wieder die bekannte Forstbergsäule erreicht. Hier biegt man nach links auf den Weg Schleuse 15 (welch hässlicher Name für einen Waldweg) ab. Die Brandstraße ist im Winter zwar schon ein ruhiger Weg, aber über diesen parallel verlaufenden Waldweg sind noch weniger Spaziergänger unterwegs. Wenn denn richtig Schnee gefallen ist, dann fallen die Bächlein auf der Brandebene viel besser auf, als wenn der Wald grün und braun ist. Das kann man nach ein paar wenigen Minuten auf dem Waldweg entdecken und
nach ½ Kilometer passiert man den schon bekannten Waldbornbach. Diesen Bach übersieht man auch immer Sommer nicht, da auf der rechten Wegseite eine ordentliche Pfütze zu sehen ist. Ich finde es immer wieder verwunderlich, dass die Bäche und Quellen ausgerechnet auf der Ebene und nicht am Hang oder im Tal heraustreten.
Der schnurgerade Forstweg passiert bald den rot markierten Neuweg und erreicht nach etwas mehr als einem Kilometer den südlichen Rand von Hohnstein. Hier fallen gleich zwei neue Gebäude auf. Das eine ist ein schickes Wohnhaus auf der rechten Seite, das komplett in Holz gebaut ist, aber durch seine rote Farbe ganz anders als die gewöhnlichen Holzhäuser aussieht. Auf der linken Straßenseite steht das große Parkhotel Ambiente, das schon ein besonderes Hotel in der Sächsischen Schweiz ist, und das nicht nur durch seine ruhige Lage.
Das letzte Stück der Wanderung erfolgt auf der Waldstraße, die aber nur eine Anliegerstraße ist und dadurch sehr angenehm ruhig zu wandern. Nach ½ Kilometer biegt die Straße nach rechts ab, aber vorher kann man die Aussicht nach links auf die Burg Hohnstein genießen. Als ich die Wanderung unternommen habe, war es ziemlich nebelig, aber so hatte die Burg etwas ganz Besonderes. Die Wanderung führt auf der Fahrstraße nach rechts in die Meersburger Straße. Hier muss man tatsächlich noch ein paar wenige Höhenmeter bewältigen, um dann am Ende der Straße nach links bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück zu wandern.
Obwohl das Wetter überhaupt nicht wanderfreundlich war, hat der Spaziergang ziemlich viel Spaß gemacht. Die Runde zur Brandaussicht hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz und kann bedenkenlos selbst bei ordentlich Schnee oder sogar einer richtigen Eisschicht absolviert werden.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hohnstein Eiche mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hohnstein Eiche
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
Zur Aussicht
Bei der Wanderung Burg Hohnstein war mir gleich unterhalb der Gaststätte Zur Aussicht ein markierter Wanderweg in Richtung Polenztal aufgefallen, der auf der Landkarte ziemlich vielversprechend aussah. Da ich nördlich von Hohnstein bisher sowieso noch viel zu selten unterwegs war, musste doch gleich mal ein Bogen dort unternommen werden. Tatsächlich kam eine wirklich sehr schöne Runde dabei heraus und hier kommt die passende Beschreibung zu dieser Wanderung.
Der Startpunkt liegt am Ortsrand von Cunnersdorf. Von hier muss man zuerst ein Stück auf der Straße in Richtung Ehrenberg (also nach Süden) wandern. Die Straße ist nur relativ wenig befahren und so erreicht man nach ½ Kilometer einen Feldweg, der nach rechts abbiegt. Neben diesem Weg befindet sich ein breiter Feldrain mit einer Vielzahl unterschiedlicher Baumsorten. Das sieht ganz besonders im Herbst nett aus durch die vollkommen unterschiedlichen Blattfärbungen. Auf diesem Weg kann man etwas mehr als 1 ½ Kilometer den Blick über die Landschaft genießen. Am Ende des Feldweges erreicht man eine Kreuzung, an der es ein ganz kurzes Stück bis an den Waldrand nach rechts geht. Gleich am Waldrand steht ein unscheinbares Schild, das in den Wald zeigt und nach Hohnstein weist. Den Eingang in den Wald kann man noch ganz gut erkennen, aber der weitere Weg runter in die Senke hat sich vor mir sehr gut versteckt. Da es sich aber um einen ganz normalen Laubwald handelt, ist es überhaupt kein
Problem, die paar Meter hinunter zu wandern. Durch die Senke mit dem schönen Namen Liebensgrund fließt ein Bächlein und gleich neben dem Rinnsal ist dann auch der Wanderweg wieder gut zu erkennen. Diesem folgt man weiter abwärts, bis hinter die kleine Brücke über den Bach (etwas weniger als 400 Meter am Bach entlang). Hinter der Brücke geht nach links ein breiter Waldweg den Hang hinauf, dem aber auch nur 50 Meter gefolgt wird, um dann nach rechts abzubiegen. Auch dieser Weg ist relativ breit, aber die dichte Grasschicht deutet darauf hin, dass er nur sehr selten benutzt wird. Der Waldweg führt mit einer angenehmen Steigung noch oben. Schon bald erreicht man den Waldrand, an dem der Weg etwas mehr als ½ Kilometer entlangführt, um dann nach rechts abzubiegen. Die Stelle kann man nicht verfehlen, da der eigentliche Weg am Waldrand dort endet.
Es geht sehr nett und mit keinerlei Höhenunterschied in Richtung Hohnstein. Auf der linken Wegseite sieht bzw. hört man die Straße zwischen Hohnstein und Ehrenberg. Gleich neben der Straße befindet sich auch das Hohnsteiner Rittergut. Obwohl die Gebäude relativ groß und gut erhalten sind, fallen sie heutzutage durch die Stallungen daneben kaum mehr auf. Auf der weiteren Wanderung in Richtung Hohnstein hat man einen netten Blick nach links auf die Napoleonschanze (oder auch Schanzenberg genannt) und nach rechts über das Tal der Polenz nach Heeselicht. Nach einem Kilometer auf dem Feldweg erreicht man eine einzelne, große Hütte, vor der anscheinend vor einigen Jahren noch ein gigantischer Baum gestanden hat. Heutzutage ist leider nur noch der untere Teil des Baums vorhanden, aber selbst dieser Stumpf mit seinen 1 ½ Metern Durchmesser ist beeindruckend. An der Hütte biegt die Wanderung nach rechts ab und erreicht bald einen Rastplatz mit einer fantastischen Aussicht. Knapp unterhalb der Aussicht befindet sich die Ortschaft Hohnstein, von der man aber nur die Burg sieht. Von der Aussicht blickt man aber in die weiten Ausläufer der vorderen Sächsischen Schweiz und es ist schon wirklich komisch, weil man sich hier auf nur 355 Höhenmeter befindet, aber trotzdem das Gefühlt hat, dass die Berge bzw. Felsen einem zu Füßen liegen.
Die Wanderung führt nach links weiter hinunter nach Hohnstein. Hier wird ein großes Grundstück mit riesigem Baumbestand umrundet und bald erreicht man die Zufahrt zur Gaststätte/Hotel Zur Aussicht (www.hotel-zur-aussicht.de). Der Name ist wirklich passend, der Blick ist der gleiche wie von dem Rastplatz oberhalb. Dadurch, dass die Gebäude bzw. die schöne Terrasse ein kleines Stückchen tiefer liegen, hat man sogar noch einen besseren Blick auf die Stadt und die Burg. Wer denn also zu seiner Rast auch noch etwas zu Trinken oder zu Essen braucht, kann hier ganz hervorragend einkehren oder sich auf der Terrasse niederlassen.
Die Wanderung geht unterhalb der Gaststätte auf der Straße Am Bergborn weiter bis zur nächsten Kreuzung. Hier gehen unterschiedlichste Straßen ab und die Wanderung führt weiter auf dem Promenadenweg. Auch ist hier das erste Mal die gelbe Wanderwegmarkierung zu sehen. Der Weg war wirklich eine Überraschung für mich. Er ist super angenehm zu wandern, da er auf fast gleichbleibender Höhe verläuft und selbst der Untergrund vollkommen eben ist. Erst nach etwas mehr als ½ Kilometer muss man Obacht geben. Hier steht zwar ein Wegweiser, dass der gelbe Strich bzw. der Kälbersteig nach links abbiegt, aber der eigentliche Waldweg macht auch einen Knick nach links. Nur durch Zufall sieht man, dass der eigentlich beabsichtigte Wanderweg in die Senke abbiegt. Dieser Weg ist eine Idee schmaler als der bis dahin gewanderte, aber weiterhin sehr angenehm zu gehen. Wenn man auf die Landschaftsform achtet, dann kann man gut erkennen, dass in diesem Bereich die Täler anders als in der Sächsischen Schweiz aussehen. Sie sind viel mehr V-förmig als Sandsteintäler und zwischendurch kann man auch mal einen Granitfelsen neben dem Wanderweg entdecken.
Obwohl unten im Tal die riesig breite Straße durch das Polenztal führt, wandert man hier über den Kälbersteig ungewöhnlich ruhig. Der Wanderweg macht zwischendurch einen großen Schlenker weg von der Straße, um dann runter ins Tal des Bärenhohlflüßchens zu steigen.
Dem Bachlauf folgt man etwas mehr als ½ Kilometer durch ein schönes Tal, bis der Ausgang an der Straße erreicht wird. Blöderweise muss man jetzt ein Stück von etwas weniger als einem Kilometer auf der Straße nach rechts wandern. Dieses Teilstück ist immer noch mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Die Straße ist ziemlich seltsam, da sie ungewöhnlich breit ausgebaut ist. Das liegt daran, dass es sich um ein Teilstück der ehemaligen Rennstrecke handelt. Dadurch befindet sich mindestens auf einer Straßenseite ein ordentlich breiter Seitenstreifen, der ganz hervorragend als Fußgängerstreifen benutzt werden kann. Auf meiner Wanderung hielt sich der Verkehr sehr in Grenzen, es fuhren in der gesamten Zeit nur drei Autos an mir vorbei.
Nach dem besagten Kilometer biegt der markierte Wanderweg an der Heeselichtmühle nach rechts in das Polenztal ab. Der Wanderweg führt einmal quer über das Grundstück der ehemaligen Mühle und auf der Rückseite ins Polenztal. Richtig nett finde ich, dass gleich hinter den Gebäuden im Bachlauf mindestens zwei Schaukeln bzw. Seile hängen.
Hier haben schon seit mehreren Jahren Kinder einen riesigen Spaß, bei warmem Wetter im Bach herumzutoben. Ich bin davon immer wieder verwundert, weil, wer schon mal seinen Zeh in den Bach gehalten hat und der Zeh dann blau anläuft, versteht, dass Kinder bei Wasserspielen einfach unempfindlicher sind. Das kann ich von unseren eigenen Kindern nur bestätigen.
Das Polenztal ist ein weiterer sehr angenehmer Wanderweg, der in einem ziemlichen Dornröschenschlaf liegt. Das Tal ist ziemlich breit und dadurch befinden sich auch so einige Wiesen mit Nutztieren in ihm. Nachdem man ½ Kilometer durch das Tal gewandert ist, erreicht man die riesigen Gebäude der Scheibenmühle. Hier verlässt die gelbe Wanderwegmarkierung das Tal, aber die Wanderung bleibt im Polenztal und folgt ab hier der roten Wanderwegmarkierung
. Gleich hinter den Gebäuden der Scheibenmühle kann man heutzutage noch den alten Mühlgraben erahnen. Das sieht ziemlich ungewöhnlich aus, da der Graben viel höher liegt als die Wiese daneben, aber damit hatte damals das Wasser am Mühlrad eine ausreichende Fallhöhe.
Hinter der Scheibenmühle geht es weiter auf dem Wanderweg durch das Polenztal. Auch hier kann man wieder am Wegesrand die Granitfelsen entdecken. Ganz besonders fällt dieses Gestein auf, wenn es in diesem Teilstück der Wanderung auch mal ein bisschen hoch und runter auf dem Waldweg geht. Die meisten Stellen sind wandernderweise zu bewältigen, nur an einer Stelle muss man einmal um einen Felsen herumkriechen und ein anderes Mal helfen drei Eisenklammern. Die Stelle ist wirklich nicht besonders schwer, aber feuchter Granitfelsen kann ziemlich rutschig werden und deshalb sind dort die Eisenklammern angebracht. Die Wanderung erreicht nach einer Weile (2 Kilometer hinter der Scheibenmühle) einen breiten Gratweg, der gerade aus dem Polenztal herausführt. Der Weg sieht sehr verführerisch aus, aber der rot markierte Wanderweg biegt nach wenigen Metern Aufstieg nach links ab. Hier geht es noch etwas mehr als 600 Meter weiter durch das Polenztal. Zuerst passiert man noch einen Grund auf der rechten Seite, in dem das herunterkommende Bächlein eine auffällige Insel ausgebildet hat. Schon wenige Meter (60 Meter) weiter kommt der nächste Grund (mit dem Namen Schoßgrund), mit dem das Polenztal verlassen wird. In der Zeit der Märzenbecherblüte weist hier ein Schild den vielen Besuchern den Weg hoch zum Ausgangpunkt ihrer Wanderung. Der Aufstieg gabelt sich nach ein paar Metern und es ist eigentlich ziemlich egal, welchen Weg man wählt, da die beiden Wege am oberen Ende des Tals wieder aufeinander treffen.
An dem Zusammentreffen der beiden Pfade steht wunderbar versteckt eine Datsche, für die man heutzutage bestimmt keine Baugenehmigung mehr erhalten würde. Jetzt kommt mit 2 mal 600 Metern das letzte Stück der Wanderung. Die ersten 600 Meter sind ein Feldweg bis zur Verbindungsstraße zwischen Cunnersdorf und der Bockmühle. Auf dieser Straße geht es die letzten 600 Meter nach rechts bis zum Ausgangspunkt bei Cunnersdorf zurück. Der Verkehr auf dieser Straße ist sehr gering, da es sich eigentlich eher um einen asphaltierten Feldweg handelt und alle anderen Verkehrsteilnehmer unten im Tal entlang fahren. Damit ist eine schöne ruhige Wanderung zu Ende gegangen, die mindestens zwei überraschende Stellen mit der Aussicht oberhalb von Hohnstein und dem Tal des Bärenhohlflüßchens bzw. dem Kälbersteig bietet. Ein bisschen schade ist, dass ein Teilstück über die ehemalige Rennstrecke verläuft.
Waitzdorfer Höhe
Vom Hohnsteiner Wanderparkplatz (An der Eiche) geht die Wanderung zum Brand. Es gibt zwei Wanderwege, die zu dem Ziel (Brand) führen. Der eine Weg ist die Wanderautobahn namens Brandstraße. Sie ist sehr angenehm zu gehen, relativ kurz und ohne nennenswerten Charakter. Der zweite Weg, den ich empfehle, ist über den Halbenweg. Um diesen Weg zu erreichen geht es vom Parkplatz erstmal in Richtung Innenstadt bzw. Rathaus. Also von der Parkplatzausfahrt nach rechts. Am Hohnsteiner Rathaus geht es nach links den Berg runter. Ab jetzt folgt man der Wegmarkierung grüner Strich .
Auf diesem Weg kommt man an den beiden Sehenswürdigkeiten Gautschgrotte und kleiner Kuhstall vorbei. Beide sind schon in der Wanderbeschreibung Napoleonschanze gut beschrieben. Über den grünen Strich wandert vom Hohnsteiner Rathaus 4,8 Kilometer entlang. Da es relativ schwierig ist, zu wissen wann 4,8 Kilometer zu Ende sind, man verlässt die grüne Markierung, wenn der blaue Strich
nach rechts auf der Brandstraße auftaucht. Jetzt geht es doch auf diesem gut ausgebauten Wanderweg zum Brand. Am Brand gibt es zwei unterschiedliche Beschäftigungen, die man aber sogar kombinieren kann. 1. Man kann sich im Gasthaus Brand erfrischen und 2. den sehr schönen Ausblick genießen. Von der Aussicht (die auch gleichzeitig Biergarten ist) hat man einen hervorragenden Blick auf die Tafelberge und das tief unten liegende Polenztal.
Von der Brandaussicht geht es weiter in Richtung Brandstufen auf dem bekannten blauen Strich. Vorbei geht es an dem geschlossenen Brandhotel. Ein paar Meter hinter dem Hotelzaun geht es nur mal kurz zu der Aussicht Hafersäcke. Von hieraus hat man eine schöne Aussicht nach Waitzdorf und man kann sehr gut sehen, was man vor sich hat. Als erstes heißt es nämlich in den Tiefen Grund über die Brandstufen absteigen und dann auf der anderen Seite nach Waitzdorf wieder hoch. Ab den Brandstufen folgt man dem roten Strich
. Man sollte niemals auf die Idee kommen und den Leuten, die den Berg hoch kommen, verraten wieviele Stufen sie noch vor sich haben. Es ist normalerweise eine stolze Leistung die 850 Stufen zu bewältigen. Wenn man die entgegenkommenden mit der noch zu gehenden Stufen zanken möchte, dann sollte man sich immer dran erinnern, das Waitzdorf auf der gleichen Höhe lang, als man von der Hafersackaussicht gekuckt hatte. Wenn man die Brandstufen runter gegangen ist, dann geht es 370 Meter auf der asphaltierten Straße den Berg hoch. Keine Panik, auf der ganzen Straße ist keine einzige Wegmarkierung, aber die Wegabzweigung ist deutlich markiert. Zur letzten Sicherheit: Der Weg geht knapp vor der elektrischen Freileitung, die über den tiefen Grund geht, ab. Ich habe diese Stufen nicht gezählt, aber es sind vermutlich ähnlich viele, wie auf den Brand.
In Waitzdorf angekommen geht es nach rechts. Man kommt an dem Gasthof Waitzdorfer Schänke vorbei. Hier kann man sich im Sommer auf einer schönen Terrasse den Bauch voll schlagen. Kurz hinter dem Gasthaus verlassen wir die Wegmarkierung und es geht nach links in die Richtung der Galloway Koppeln. Diese Viecher scheinen wirklich sehr widerstandsfähig zu sein. Ich habe sie schon einmal im tiefen Schnee bei erbärmlichen Temperaturen gesehen und sie sahen nicht so aus, als wenn es ihnen etwas ausgemacht hat. Vor der Koppel geht es nach rechts an einer Reihe Kirchbäume den Berg hoch. Der Weg geht annähernd gerade den Berg hoch, bis man den Wald erreicht hat. Zwischen der Waldgrenze und der Koppel kann man gut entlanggehen und schon die ersten Blicke über die Tafelberge werfen. Die Koppel macht einige Zacken, aber man bleibt immer am Zaun entlang, bis man auf einmal die Bergspitze mit seiner Bank und dem Vermessungspunkt sieht. Hier kann man noch einmal einen Stück am Wald entlanggehen, oder man latscht einfach quer über die Wiese. Auf der anderen Seite der Waitzdorfer Höhe (warum heißt das eigentlich Waitzdorfer Höhe und nicht Waitzdorfer Berg?) geht es jetzt zum Wald runter. Auch hier geht es nach links am Waldrand entlang. Unten an dem schon bekannten Weg vor den Koppeln angekommen, geht es nach rechts entlang. Auch links sind wieder Galloway Rinder Weiden. Auf dieser Weide stehen, die beeindruckenden Bullen. Auf dieser Koppel möchte ich nicht aus versehen landen. Es geht in den Wald hinein. 220 Meter nachdem man die Koppel hinter sich gelassen hat, spaltet sich der Weg in drei Teile. Man geht auf dem mittleren Weg weiter. Der Weg geht nur leicht den Berg runter und man überschreitet die Sandstein/Granit Grenze. Man kann den Unterschied sehr gut an dem Weg erkennen. Zum Anfang ist noch rechts vom Wegesrand Sandstein zu sehen und wenn man dann fast die Fahrstraße erreicht hat, sieht man den Granit der Lausitzer Verschiebung. Auf der Straße angekommen geht es auf die andere Straßenseite über den Tiefen Grundbach. Gleich hinter dem Brückchen geht es nach rechts den Berg hoch. 50 Meter hinter dem Weg zweigt der Fritschen Grundweg nach links ab. Er geht über das Bächlein und verläuft dann parallel.
Auf diesem Weg geht es jetzt den Berg hoch. Der Weg biegt nach 500 Meter links ab und nach weiteren 300 Meter erreicht man die große Wiese unterhalb von der Napoleonschanze. Am linken Waldrand ist der grüne Strich
als Wanderweg ausgeschildert.
Auf ihm geht es jetzt zur Napoleonschanze. Oben angekommen kann man einen schönen Blick auf Hohnstein genießen. Auch ist auf einer Tafel über den Namen Napoleonschanze und die Befreiungskriege einiges erklärt. Es geht auf dem grünen Strich weiter den Berg runter in Richtung Hohnstein. Kurz vor dem Schmalspurbahnviadukt geht es nach links auf die alte Bahntrasse. Auf diesem letzten Stück der alten Bahntrassen geht es auf den ehemaligen Bahnhof zu. Kurz vorm Bahnhof hat man noch mal einen schönen Blick über die Stadt. Im Winter (bzw. in der blattlosen Zeit) hat man von der Stelle auch einen sehr guten Überblick über die Festung Hohnstein. Den Bahnhof kann man inzwischen nur noch auf der Rückseite passieren. Aber das ist auch gar nicht so schlimm, da die Wanderung sowieso hinter dem Bahnhof nach rechts abbiegen würde. Also geht es die letzten Meter noch nach rechts zum Parkplatz runter.
Brand Spaziergang
Der Startpunkt für diese Wanderung ist der Parkplatz am alten Schmalspurbahnhof von Hohnstein. Auch wenn der Bahnhof schon seit mehr als 50 Jahren kein Bahnhof mehr ist, so kann man ihn immer noch deutlich als solchen erkennen. Der Parkplatz ist neu eingerichtet worden, bis jetzt waren mir nur die Parkplätze an der Burg Hohnstein und an der Linde bekannt. Aber auch dieser Parkplatz ist kostenpflichtig. Vom Parkplatz geht es nach rechts auf der Straße ein paar Meter bis zur übernächsten Querstraße, die nach links abbiegt. Diese Straße ist mit einer ganzen Ansammlung Wanderwegmarkierungen gekennzeichnet. Man sollte dem blauen Strich folgen. Wirklich seltsam ist die Beschilderung auf dieser Straße. Gleich am Beginn der Straße ist auf der rechten Straßenseite das Schild für eine Spielstraße. Zwei Meter hinter diesem Schild ist auf der linken Straßenseite das Schild „Zeichen 282 Ende sämtlicher Streckenverbote“. Was auch immer dieses Schild in einer Ortschaft macht, hier ist es auf jeden Fall am falschen Platz. Stand Herbst 2005.
Der Weg führt über eine kleine Gasse bis zum Hohnsteiner Rathaus. Wenn man Glück hat, dann kann man hier einer der vielen Hochzeiten zusehen. Das Rathaus ist äußerst beliebt um in der Region der Sächsischen Schweiz zu heiraten, da es in einem sehr schönen Ambiente liegt. Der Wanderweg geht um das Rathaus herum, um dann nach links den Berg herunter zu führen. Der Weg ist noch ein kleines Stück mit dem blauen Strich gekennzeichnet. Am Ende der Ortschaft hat man auf der rechten Wegseite die Möglichkeit auf die Burg Hohnstein aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu blicken. Nach ein paar Metern erreicht man die alte Mauer vom Bärengehege. Heutzutage ist sie zwar schon ziemlich eingefallen und sie fehlt an so mancher Stelle vollständig, aber den ursprünglichen Verlauf kann man noch sehr gut erkennen. Die blaue Wegmarkierung verlässt knapp hinter der Mauer unseren Wanderweg. Ab jetzt folgen wir dem grünen Strich.
Gleich nach dem ersten größeren Bogen um einen Felsen herum, erreicht man die Gautschgrotte. Sie ist ein relativ großer Felskessel in dem ein kleiner Bach über den Felsen läuft. Im Sommer kann es sein, dass der Bach sogar vollkommen austrocknet, aber wenn im Winter die Temperatur unter dem Gefrierpunkt sinkt, bildet sich hier ein gewaltiger Eiszapfen. Leider habe ich es bis noch nie gesehen, aber es soll tatsächlich ganz besonders mutige Mitmenschen geben, die dann mit ganz seltsamen Eispickeln den Eiszapfen hochklettern. Für mich wäre das nichts, aber wem es Spaß macht, der sollte es doch machen. Ich wandere lieber auf dem markieren Weg weiter. Auch wenn der Weg bei weitem nicht gerade der kürzeste Weg zum Brand ist, so ist es doch ein sehr angenehmer Wanderweg, der sich die ganze Zeit auf einer Höhe oberhalb des Polenztales entlang schlängelt. Nach einigen Metern überquert man dann die roter Wanderwegmarkierung und nach ein paar weiteren Metern erreicht man dann den breiten Forstweg mit dem Namen Brandstraße. Von dem Namen sollte man sich nicht erschrecken lassen, die Straße ist nicht anderes als eine geschotterter Waldweg, der bis zur Brandaussicht vor führt. Normalerweise fahren hier nur die Autos, die auch wirklich zum Gaststätten/Hotelkomplex unterwegs sind. Als ich den Spaziergang durchgeführt habe, war aber leider dann doch ein Auto, welches sich mit der Geschwindigkeit vollständig vertan hatte. Es war der Postbote für die Brandaussicht. Ich verstehe ja, dass so ein Mann in Eile ist, aber wenn man sich Beschilderung genau ansieht, dann wurde er bestimmt auch nicht in Dresden in einer reinen Fußgängerzone mit weit über 50 km/h, wenn in höchsten 2 Metern Entfernung Fußgänger unterwegs sind, fahren. Hier sollte sich der Postbote ein kleines Stückchen zusammenreisen, da auch sein Arbeitsplatz von den Urlaubern abhängt, die er mit seinem Verhalten vergraulen könnte. Wie schon gesagt, normalerweise fährt hier jeder sehr zivilisiert und deshalb geht es über diesen Weg nach rechts bis zur Brandaussicht.
Die Gaststätte wird seit diesem Jahr von einem neuen Pächter/Besitzer betrieben. Auch wenn sich von den Äußerlichkeiten noch nichts geändert hat, so kann man in der Gaststätte schon deutlich frischen Wind merken und es ist ein Vergnügen von den freundlichen Bedienungen versorgt zu werden.
Die eigentliche Aussicht liegt gleich zwischen der Gaststätte und dem Hotel. Von hier oben hat man einen erstklassigen Blick runter ins Polenztal, auf die Steine der vorderen Sächsischen Schweiz und ein kleines Stück hintere Sächsische Schweiz. Den zweiten Namen für die Aussicht kann ich nur bestätigen „Balkon der Sächsischen Schweiz“.
Nachdem man sich ein bisschen gestärkt hat und an der wunderbaren Natur satt gesehen hat, geht es wieder auf der Brandstraße zurück nach Hohnstein. Die gesamte Brandstraße ist mit dem blauen Strich gekennzeichnet und wird von meiner Schwiegermutter mit den Wort beschrieben: „Solche Wege liebe ich.“ Damit meint sie die fehlenden Höhenmeter und den schönen geraden Weg. Nach 1 ¼ Kilometern auf dem Weg erreicht man auf der rechten Seite die Forstbergsäule. Die Säule ist ein Nachbau einer Säule die dran erinnern soll, dass 1795 im dem Bereich ein Geistlicher vom Weg nach Bad Schandau abgekommen war und in den Felswänden tödlich verunglückt ist. Bei den heutigen Wegmarkierungen kann man sich das kaum noch vorstellen, aber 1795 war die Brandstraße bestimmt nur ein kleiner Pfad ohne jegliche Hinweisschilder und vielleicht ist der Herr ja solange herumgeirrt, bis es dunkel war und dann ist jegliches Bewegen in einer Felslandschaft wie die Sächsische Schweiz gefährlich. Weiter geht es auf der Brandstraße bis man nach ungefähr einem ½ Kilometer die Quelle mit dem Namen Waldborn erreicht. Damit überhaupt sichtbares Wasser läuft, muss man an einer Schwengelpumpe pumpen. Irgendwie scheint die Quelle aber nur manchmal Wasser zu führen, da die letzten Male, als ich an der Pumpe herumgespielt habe, höchstens Luft gepumpt wurde. Der weitere Weg verläuft auf der Brandstraße bis in die Ortschaft Hohnstein. An der Grenze zwischen Wald und Ortschaft passiert man die Ruine einer Schrankenanlage, die schon seit einigen Jahren so trostlos dort herumsteht. Eigentlich sollte sie verhindern, dass irgendwelche Knaller bis zur Brandaussicht vorfahren. Heutzutage sollte das aber nun wirklich jeder wissen und deshalb ist diese Einrichtung ziemlich unnütz. Ganz besonders nicht, wenn der Wald zu einem Nationalpark gehört. Die letzten paar Meter gehen auf der breiten Straße bis zum Ausgangspunkt.
Für einen Spaziergang ist die Runde schon relativ weit, aber da sie fast nicht anstrengend ist, habe ich sie als Spaziergang klassifiziert. Auf jeden Fall ist es eine sehr nette Runde, die man ohne weiteres so mal eben in einem halben Tag absolvieren kann.