Bastei mit Nationalpark - Ranger

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Karte:
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Dauer:
ca. 2,00 h
Entfernung:
ca. 4,50 km
Höhenunterschied:
ca. 55 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
Spaziergang
leicht
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Die Bastei;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Basteiparkplatz - blauer Strich - Gansweg - Aussicht Pavillonwächter - blauer Strich - gelber Strich - Wehlstraße - Steinerner Tisch - Fremdenweg - roter Punkt - Bastei - Aussicht - blauer Strich - Basteiparkplatz

Bastei mit Nationalpark – Ranger

Vom Nationalpark Sächsische Schweiz werden einige geführte Wanderungen angeboten und so habe ich im Juni 2006 auf der Internetseite des Nationalparks folgende Beschreibung gefunden:

Die Bastei aus anderer Sicht
Die kurze, wenig anstrengende Wanderung öffnet den Blick für den Reiz der Wildnis und den Weg bis dahin. Ihr „inneres Auge“ sieht mehr als nur Felsen und Bäume. Viele Besucher und unberührte Natur schließen sich nicht aus. Kommen Sie mit „Natur schauen“?
Termin:            immer
Donnerstag von April – Oktober, jeweils 10.30 Uhr
Treffpunkt:        Bastei, Haltestelle Buswendeschleife
Durchführung:   Nationalpark – Ranger

Die Anzeige hatte mich neugierig gemacht und so habe ich mich zur Bastei aufgemacht. Der Buswendeplatz befindet sich gleich hinter dem großen Parkplatz der Bastei. Zum angegebenen Termin war der Nationalpark Ranger und ein weiterer Mitarbeiter der Nationalparkwacht da gewesen. Dieser weitere Mitarbeiter stellte sich im Nachhinein als Ranger heraus, der aber noch lernen wie man eine Führung durchführt. Außer mir war zuerst kein anderer Teilnehmer zu sehen, aber noch wenigen Minuten erschienen noch zwei Frauen, die sich als Praktikanten des Nationalparkhauses in Bad Schandau vorstellten. Für mich war es eine Überraschung, dass das Nationalparkhaus und der Nationalpark Sächsische Schweiz (www.nationalpark-saechsische-schweiz.de) nichts mit einander zu tun haben. Das Nationalparkhaus gehört zur Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (www.lanu.de) und hat damit nicht mit dem Nationalpark zu tun.
Die Führung startete in die Richtung der Schwedenlöcher auf dem Wanderweg blauer Strich blauer Strich hinter dem Parkplatz entlang. Gleich nach ein paar Metern war der erste informative Zwischenstopp, auf dem der Nationalpark Ranger erstmal kurz sich und die Funktionen des Nationalparks Sächsische Schweiz vorstellt. Ganz interessant fand ich, dass von 20 Nationalpark Ranger in den Wintermonaten die Hälfte im Forst arbeitet und die Hauptaufgabe der Ranger die Besucherinformation ist. Bis jetzt hatte ich eher das Gefühl, dass die Ranger die Polizei sind des Nationalparks, aber dieses Bild hat sich nach dieser Führung gravierend geändert. Noch dieser kurzen Vorstellung hat der Ranger die unterschiedlichen Zonen der Sächsischen Schweiz erklärt. So werden in der Sächsischen Schweiz folgende die Bereich unterschieden: Landschaftsschutzgebiete (Rand der Sächsischen Schweiz), Nationalpark und die Kernzone im Nationalpark. Der Nationalpark unterscheidet noch einmal in drei unterschiedliche Zonen: Naturzone A und B und einer so genannten Pflegezone. Die Naturzone A ist für mein Verständnis die eigentliche Kernzone, in die Natur sich selber überlassen wird und der Mensch nur noch zur Wegesicherung eingreift. Die Kernzone ist aber ein ganzes Stück größer als die Naturzone A (zumindest heute noch) und ist eigentlich mehr dazu gedacht, die Besucher auf dem Weg zu halten.
Nach dieser Exkursion ging die Wanderung weiter auf der blauen Wegmarkierung bis zur Aussicht gegenüber der Bastei. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Aussicht müsste Pavillonwände Aussicht heißen. Hier hat der Nationalpark Ranger ein paar Worte zur Felsenbühne und einem Raubvogelhorst oberhalb der Bühne erzählt. Leider weiß ich nicht mehr welche Vogelart es ist, die sich an dieser Stelle niedergelassen hat, aber dass diese Vogelart normalerweise möglichst viel Ruhe braucht und dass an dieser Stelle nun wirklich nicht gegeben ist. Außerdem hat der Ranger sehr eindrucksvoll rüber gebracht, dass ein toter Baum zu einem normalen Wald dazu gehört. So konnte man sehr gut in der Schlucht zwischen der Aussicht und der Bastei mehrere abgestorbene Bäume erkennen. Ein sehr netter Ausdruck des Rangers war, dass ein Baum mit dem Tot sein zweites Leben beginnt.
Von der Aussicht ging es dann wieder zurück in die Richtung des Parkplatzes. Am Parkplatz angekommen sind wir dann ein kleines Stück auf dem gelben Strich gelber Strich weiter bis zur Basteistraße gewandert. Diese Straße haben wir nur überquert und sind dann auf der unmarkierten Wehlstraße, die nur ein Forstweg ist, bis zum Steinernen Tisch weiter gewandert. Am Steinernen Tisch war dann der nächste Halt, an dem kurz der Name und die Herkunft der Sitzgruppe erklärt wurde. Obwohl die Führung an einem Donnerstagmorgen durchgeführt wurde, waren doch schon einige Touristen im Bereich der Bastei unterwegs. Da auch einige der Besucher ihre Hunde dabei hatten und diese unangeleint auf den Wegen herumwuselten, war ich überrascht wie freundlich, aber durchsetzungsstark, die beiden Ranger die Besitzer der Hunde auf diesen Missstand hinwiesen.
Der weitere Weg führte dann über den Fremdenweg mit der roten Punktmarkierung roter Punkt wieder in die Richtung der Bastei. Für mich war es sehr interessant, dass die beiden Wege Griesgrund und Rahmhanke quer durch die Kernzone gehen, aber beide als alte Bergpfad gelten und damit auch weiterhin begangen werden dürfen. Ich selber hatte bei meiner Wanderung über die Rahmhanke so meine Bedenken, aber hiermit sind diese zerstreut worden.
Die Wanderung geht bis zur Bastei.  Schweizerhaus_auf_der_Bastei_kleinHier wird ein kleiner Zwischenstopp zwischen dem Schweizerhaus und dem Panoramarestaurant eingelegt, um nach links in den Talkessel zu blicken. Von der kleinen Aussicht unterhalb des Restaurants kann man sehr gut die Aussicht, auf der man eben noch gestanden hat, auf der anderen Seite des Tals sehen. Hier hat der Nationalpark Ranger kurz ein paar Worte zur neue Informationsstelle des Nationalparks im alten Schweizerhaus gesagt. Dieses Haus wird gerade renoviert/saniert und soll ab dem Herbst 2006 für Besucher offen stehen. Es wird überlegt, ob dann dort eine Gemäldeausstellung mit Bildern vom Malerweg stattfinden soll.
Kleine_Gans_von_Wehlsteinaussicht_kleinVon dieser Aussicht ging es dann zur Aussicht an der Vorderseite der Bastei. Hier knubbelten sich zwar wie immer die Menschenmassen, aber irgendwie haben wir es tatsächlich geschafft einen Platz am Geländer zu ergattern. Hier hat der Nationalpark Ranger zuerst einen Hinweis und ein paar Hintergrundinformationen zum Felssturz am Wartturm geben. Danach haben wir auf der linken Seite der Aussicht an der Felswand noch ein paar Kletterern zugesehen und dabei bot sich natürlich für den Nationalpark Ranger die Gelegenheit die grundlegenden Regeln des Kletterns in der Sächsischen Schweiz zu erklären.  Kleine_und_Grosse_Gans_von_Bastei_kleinNach diesen Informationen war diese Führung beendet.
Ich habe mich sehr über diese Führung gefreut, da sie mir sehr viele interessante Informationen und Eindrücke zum Thema Nationalpark und Nationalpark Ranger gebracht hat. Leider finde ich es sehr schade, dass nur so wenige Besucher der Sächsischen Schweiz dieses Angebot annehmen. Deshalb habe ich gleich ein paar Tage später noch zwei weitere Führungen mit Nationalpark Ranger durchgeführt: Waldkundliche Führung und Waldhuschenführung.

Download file: BASTEI_RANGER_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Bastei mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Bastei
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 12,00€

Burglehnpfad

In der Originalbeschreibung zur Genusswanderung wurde ein Abstecher zum Burglehnpfad empfohlen und auf der Wanderung zur Herrenleite war mir ein seitlicher Zugang ins Auge gefallen. Da zu Pfingsten die Sächsische Schweiz mal wieder vollkommen überlaufen war, musste eben mal der Rand der schönen Landschaft erkundet werden. So liegt der Startpunkt für diese Wanderung in Lohmen. Hier darf man im gesamten Ort noch kostenlos parken und so ist es ziemlich egal, an welche Stelle man den Startpunkt legt, es sollte nur ungefähr im westlichen Bereich von Lohmen sein. Von der Staatsstraße S164 (Pirnaer Straße bzw. Basteistraße) zweigt der Herrenleither Weg in südliche Himmelsrichtung ab. Auch wenn das die direkte Zufahrt in das Tal ist, fahren hier nur ganz vereinzelt Autos und dadurch kann man schon den Weg aus Lohmen heraus mit einem Blick in die Landschaft genießen. Auf der linken Seite verläuft ziemlich parallel die Kastanienallee und rechts kann man auch vereinzelt über die Ebene der Felder blicken. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht der Weg den Wald und es geht in einem typischen Sandsteingrund abwärts.  Einfahrt_Lohmener_Motorradclub_kleinNach einem sehr angenehmen Weg in das eigentliche Haupttal der Herrenleite passiert man auf der rechten Seite das Gelände des Lohmener Motorradclubs und links die unteren Ausläufer des Feldbahnmuseums. Sehr ungewöhnlich sehen die Gebäude und die Umzäunung des Motorradclubs aus. Dabei handelt es sich um ein altes Militärlager, das in ausgedehnten Stollensystemen untergebracht war. Heutzutage können hier die etwas lauteren Feste gefeiert werden, ohne dass irgendjemand gestört wird.
Auf dem Gelände des Feldbahnmuseums trifft sich ein wirklich fleißiger kleiner Verein. Es ist ganz schön verwunderlich, dass in einem Land, in dem wirklich alles genormt ist, die Spurweiten der Eisenbahnen so unterschiedlich sind. So gibt es Schienen, die 530, 600, 700, 750, 780, 900 und 1000 mm breit sein müssen. Genau so etwas und vieles mehr kann man auf dem Gelände entdecken und selbst außerhalb der offiziellen Besuchstage (Samstags Mai – Oktober) finden.
Die Wanderung führt von dem Herrenleither Weg nach rechts auf den Herrenleitenweg. Hier weist ein seltsames Verkehrsschild (Privatstraße des Bundes. Benutzen auf eigene Gefahr) auf die Historie des Tals hin. Als ich die Wanderung zum Pfingstmontag unternommen habe, standen gleich noch ein paar weitere seltsame Schilder herum. So wies ein Schild auf Draisinenfahrten und deren Vorfahrt hin und außerdem sollte man nicht auf dem Randstreifen parken, da ein Busverkehr hier eingerichtet wäre. Tatsächlich begegnete mir in dem Tal ein historischer Bus, der als Pendelverkehr zwischen Pirna und dem Museumsgelände unterwegs war. Trabi_Draisine_kleinAuf der Bahntrasse neben der Straße fuhren mindestens zwei motorgetriebene Draisinen, von denen eine (Schienentrabi) ungewöhnlicherweise am Ende der Strecke durch eine raffinierte Drehvorrichtung gewendet wurde. Die Fahrgäste hatten einen riesigen Spaß, durch das schöne Tal gefahren zu werden.
Das Tal der Herrenleite endet auf der Wehlener Straße, die nur ganz wenige Meter (ca. 50 Meter) nach links begangen werden muss, um dann gleich wieder nach rechts abzubiegen. Der Weg ist ab der Kreisstraße mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert und steigt dann nach Mockethal an. Hier stehen gleich mehrere tolle alte Häuser und Bauernhöfe. Die Dorfstraße Am Rundling endet auf einem schönen Dorfplatz mit einem Teich in der Mitte. Hier versteckt sich der weitere Weg ein wenig, Kaelbergarage_Mockethal_kleinaber es geht auf der rechten Seite gelb markiert weiter. Die Wanderung passiert einen größeren Bauernhof, der sich auf Rinderzucht spezialisiert hat. Super lustig sehen die Kälbergaragen zwischen den Ställen und dem Wanderweg aus. Die Tiere leben zwar nicht auf einer riesigen Fläche, aber für einen vollkommenen unwissenden Mitmenschen wie mich sehen die Kälber trotzdem ganz zufrieden aus.
Gleich hinter dem Hof führt die Wanderung auf das Feld hinaus und man kann nett in die Landschaft blicken. Nach einer kurzen Strecke von 200 Metern beginnt der Abstieg runter in den Mockethaler Grund. Der größte Teil der 50 Höhenmeter erfolgt über einige Stufen und am Ende erreicht man den Radweg/die Fahrstraße im Elbtal. Hier geht es gleich wieder die nächsten 170 Meter auf der Fahrstraße den Mockethaler Grund aufwärts, bis nach links (kurz vor der Hausnummer 6a) die gelbe Wanderwegmarkierung abbiegt. Der Aufstieg ist außerdem mit dem Symbol des Sächsischen Weinwanderwegs gekennzeichnet und führt mit so einigen Schlenkern aus dem Elbtal heraus. Ehrenhain_Gedenkstein_Copitz_kleinAm Ende erreicht man die Ebene und gleich fallen einem der toll angelegte Pfad an dem Postaer Elbhang und ein relativ großer Ehrenhain auf. vorderer_Blick_vom_Burglehnpfad_auf_Pirna_kleinDer Burglehnpfad ist 2006 saniert worden und bietet einige sehr schöne Aussichten ins Elbtal und rüber auf Pirna bzw. das Schloss. Der Weg ist durch eine großzügige Spende von Reny Zieschang-Wieder und Herbert Zieschang saniert worden. Sehr pfiffig ist, dass selbst die Pflege und Unterhaltung des Weges durch eine neue Solaranlage auf dem Dach der Pirnaer Grundschule finanziell gesichert ist. An mindestens 7 Stellen stehen Bänke und die Blickachse auf die andere Elbseite ist ordentlich toller_Burglehnpfad_Pirna_kleinfreigeschnitten. Der Burglehnpfad ist ungefähr einen Kilometer lang und es macht wirklich viel Spaß, ihn Blick_vom_Burglehnpfad_auf_Schloss_Pirna_kleinentlang zu wandern. Nach dem Kilometer biegt nach links eine Treppe ab, von der man noch mal einen netten Blick auf das Panorama von Pirna hat. Ganz reizvoll ist, sich vorzustellen, dass es hier reichlich Häuser gibt, die alle diesen netten Blick genießen und dabei auch noch hochwassersicher sind. Eigentlich kein Wunder, dass die Häuser hier oben auch Schöne Höhe genannt werden.
Am Ende der Treppe geht es nach rechts auf der Straße Oberleite und dann auf der Niederleite weiter. Diese Straße endet auf der Hauptstraße und spätestens ab dieser folgt man der Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt. Nach einem kurzen Stück (weniger als 200 Meter) gabelt sich der Weg und es geht nach links, auch wenn die Straße rechts verführerischerweise schoene_Villa_Pirna_kleinLohmener Straße heißt, auf der Pillnitzer Straße weiter. Die blaue Wanderwegmarkierung führt durch den nördlichen Teil von Pirna und mit dem Übergang von der Pillnitzer Straße auf die Liebethaler Straße wird der Straßenverkehr wieder besondere_Villa_Pirna_kleinangenehm und man kann so einige prachtvolle Häuser bestaunen. Zwischendurch passiert man ein Feuchtgebiet und dann muss man noch ein ganzes Stück an der Kreisstraße Altjessen bzw. Liebethaler Grund entlang wandern. Aber auch auf dieser Straße hält sich der Straßenverkehr sehr in Grenzen und man kann gut am Rand entlang wandern. Kurz nachdem man die Grundmühle im Wesenitztal passiert hat, wird das Tal enger und auf der linken Straßenseite ragt die erste Felswand eines alten Steinbruchs auf. Diese Wand sieht sehr ungewöhnlich aus, da die gesamte Fläche zugewuchert ist.
Bevor die Fahrstraße nach links aus dem schönen Liebethaler Grund verschwindet, passiert man die Liebethaler Mühle, die auch heute noch zumindest als Wassermühle in Funktion ist. Gleich neben den Gebäuden befindet sich ein Wendehammer bzw. Parkplatz, an dem am Wochenende ruhige_Wesenitz_kleineine große Anzahl an Kletterern anzutreffen ist. In dem ehemaligen Steinbruch versuchen viele ihr Können an der Felswand. Selbst wenn die Kletterer nicht in der Wand hängen, kann man hier sehr gut ihre Spuren erkennen, da anscheinend einige mit Magnesia geklettert sind. An vielen Griffen sind diese markanten Spuren zu sehen und man kann sich drüber freuen, dass dieses Hilfsmittel in der Sächsischen Schweiz verboten ist.
Das letzte größere Teilstück der Wanderung beginnt mit dem Weg in den Liebethaler Grund. Hier weist auf der linken Wegseite eine dieser tollen Glastafeln auf den Start des Malerwegs hin. Der Wanderweg durch das Tal der Wesenitz ist wirklich fantastisch und der Bachlauf ist mal ganz ruhig und dann wieder vollkommen wild und stürzt sich über Felsen hinweg. Steg_zum_ehemaligen_Copitzer_Elektrizitaetswerk_kleinNach 1 Kilometer passiert man die Ruine eines Wasserkraftwerkes (Copitzer Elektrizitätswerk), das immer mal für romantische Fotos einer Industrieruine herhalten muss. Ganz besonders die Sprossenfenster und das alte Turbinengehäuse tauchen Wagner-Denkmal_im_Liebethaler_Grund_kleinimmer mal wieder bei der Fotocommunity (www.fotocommunity.de) auf. Dieses Wasserkraftwerk wurde über ein langes Rohr mit Wasser versorgt und dieses kann man flussaufwärts gleich neben dem Wanderweg entdecken. Bald erreicht man das riesige Richard-Wagner-Denkmal, das hier unten im Liebethaler Grund vollkommen überrascht, aber wenn man erfährt, dass Herr Wagner hier unten die ersten Entwürfe für Lohengrin skizziert hat, dann ist es ein wenig verständlicher
Auf dem weiteren traurige_Lochmuehle_und_Wesenitz_kleinWeg passiert man die trostlose Lochmühle und dahinter geht es über die Wesenitz hinweg. Hier stürzt sich das Wasser ganz besonders wild wilde_Wesenitz_an_der_Lochmuehle_kleinüber eine größere Stufe im Bachbett hinunter. In der Verlängerung der Brücke geht es mit einer langen Treppenanlage aus dem Tal heraus und hinauf in die Ortschaft Daube. Da erreicht man einen netten Dorfplatz, der mit einer Straße umrundet wird. Genau auf dieser Straße geht es nach vorne bis zur nächsten Aufstieg_von_Wesenitz_nach_Daube_kleinQuerstraße. Dort wandert man nach links in Richtung Lohmen. Nach wenigen hundert Metern erreicht man die Lohmener Kläranlage, die überraschenderweise überhaupt nicht stinkt. Gleich an der Kläranlage biegt nach rechts der Kirchsteig ab. Blick_Kirchsteig_zur_Kirche_Lohmen_kleinDiese Wohnstraße führt an einer Vielzahl neuer Einfamilienhäuser vorbei, bis nach ein paar hundert Metern der Kirchsteig in einen reinen Gehweg übergeht. Der Name für diesen Weg ist mit Steig irgendwie leicht irritierend, aber die Bezeichnung Kirchsteig ist ziemlich zutreffend, da man wirklich geradlinig auf die Lohmener Kirche zugeht. Nach insgesamt ½ Kilometer auf dem Kirchsteig sollte man nach rechts abbiegen. Hier bietet sich sehr gut die Fabrikstraße oder die Pestalozzistraße an, um dann auf der Bahnhofstraße nach links bis zur Staatsstraße S164 (Pirnaer Straße bzw. Basteistraße) weiter zu wandern. Damit ist man am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen. Ich war wirklich überrascht von dem schönen Burglehnpfad und noch mehr erfreut mich, dass eine Privatperson so viel Geld für einen Weg und damit dem Vergnügen der Allgemeinheit spendet.

Download file: BURGLEHNPFAD.TRK.GPX

Das Treppchen

Wenn man im Zscherregrund (von der Bastei in Richtung Wehlen) unterwegs ist, fallen einem ein paar Stufen aus dem Grund hinaus auf. Nachdem es mich doch so sehr interessiert hat, wohin diese Stufen führen, habe ich zuerst auf der Karte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) nachgesehen und dort den netten Namen Das Treppchen entdeckt. Da der Weg anscheinend keine Sackgasse ist, musste gleich mal eine Erkundung dort unternommen werden.
Damit eine ordentliche Wanderung draus wird, habe ich den Startpunkt nach Uttewalde gelegt. Zumindest im Jahre 2012 konnte man dort sogar noch kostenlos parken und das auf einem wirklich toll aussehenden Parkplatz. Gleich an der Straße vor dem Parkplatz führt die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich  vorbei. Auf ihr geht es ein paar Meter in Richtung der Ortschaft. Gleich am Ortseingang gabelt sich die Straße und es geht nach rechts unmarkiert weiter. Die Straße ist eine Schleife, die einmal komplett durch das Dorf führt, aber mit wirklich nur sehr wenig Verkehr. Garten_und_Pension_Uttewalde_kleinAn der östlichen Seite des Orts befindet sich der Gasthof & Pension Uttewalde und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein ehemaliger Bauernhof mit einem gigantischen Grundstück und einer Natursteinmauer drum herum. Gleich vor der Gaststätte geht es nach rechts weiter in den Uttewalder Grund. Der Abstieg erfolgt über so einige Stufen, die anscheinend sogar mit Straßenlaternen beleuchtet werden, bis in den Grund hinunter. Dort erreicht man dann auch sofort eine der wenigen Gaststätten, die sich im Gebiet des Nationalparks befinden. Der Gasthof Waldidylle besteht bereits seit 1790 und ist immer schon eine Wandergaststätte gewesen. Sehr ungewöhnlich ist, dass die Gaststätte eigentlich Montags Ruhetag hat, aber trotzdem einen „Notbetrieb“ in Form von Getränken und Wandernahrung auf der Terrasse anbietet.
Durch den Felsecke_im_Uttewalder_Grund_kleinUttewalder Grund führt die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich, der man talabwärts folgt. Das Tal ist relativ eng und an den Seiten stehen unterschiedlichste Felsformationen, bei denen es immer wieder Spaß macht, die ungleichen Oberflächen zu bestaunen. Gesamtbild_Freundschaftsstein_kleinMal sind ganz glatte Flächen zu finden, dann wiederum regelrechte Honigwaben. Auch gibt es auf der linken Wegseite einen netten Höhlengang, der ganz besonders bei den Kindern beliebt ist. Nach ½ Kilometer liegt vor einem eine große Felsmurmel mit so einigen Inschriften und Zeichen. Dabei handelt es sich um den Freundschaftsstein, auf dem man mindestens die Jahreszahl 1839 entdecken kann.
Hier geht es nach links das Tal hoch, weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung. Gleich nach ein paar Metern kann man noch mal unterschiedlichste Inschriften im Felsen finden. alte_Felsinschrift_1792_Zscherregrund_kleinEinerseits ist in einem vorgelagerten Steinbrocken ein Vogel mit einem Zweig im Schnabel und zu Füßen ein paar Trauben eingraviert und in dem Felsen dahinter befindet sich ein Emblem mit der Jahreszahl 1792. Das ist schon eine ziemlich stolze Zahl, wenn man überlegt, dass der größte Teil der Inschriften in der Sächsischen Schweiz auf Freizeitbeschäftigungen beruht. Gleich daneben befindet sich dann auch die besagte Treppe. Wenn man den Zscherregrund noch ein paar ganz wenige Meter weiter aufwärts wandert, dann kann man einen eindrucksvollen Strudeltopf mit einer sehr guten Erklärungstafel gleich neben dem Weg finden.
Die Wanderung verlässt aber über das Treppchen den Zscherregrund und steigt ziemlich einfach aus dem Tal heraus. Das_Treppchen_am_Zscherregrund_kleinNach den ersten paar Stufen wechselt der Pfad in eine Schlucht, an deren Felswänden eine Schlucht_am_Treppchen_kleinVielzahl an Fahnen und Moosen wachsen. Das sieht besonders interessant aus, wenn sich in den Morgenstunden der Tau dort niedergeschlagen hat. Am Ende der Schlucht erreicht man eine Ebene, auf der ein Pfad weiter geradeaus führt. Nach weniger als 100 Metern auf der Ebene erreicht der Pfad einen breiteren Waldweg, auf dem es nach rechts weiter geht. Dieser Waldweg ist relativ breit ausgebaut, wird aber anscheinend nur ganz selten benutzt. Bald wird eine Wildwiese mit einer netten Aussicht erreicht. Hier kann man sehr schön in die Landschaft rund um den Lilienstein blicken.
Am unteren Ende der Wiese erreicht man die ersten Häuser der Minisiedlung Grögers Gut. freies_Hauschwein_am_Groegers_Gut_kleinDiese Siedlung ist wirklich verwunderlich, weil die Häuser hier recht weiträumig verteilt herumstehen. Ganz lustig war, dass gleich vor den ersten Häusern auf der großen Wiese ein kleines Schwein seine Kreise zog und sich von mir überhaupt nicht stören ließ. herbstliches_Groegers_Gut_kleinAuf jeden Fall war es kein Wildschwein, sondern ein schwarz-buntes Hausschwein, was mich stark verwunderte, aber doch beruhigte. Der Weg endet auf der eigentlichen Fahrstraße der Siedlung. Hier geht es nach links leicht ansteigend weiter. Das nächste Teilstück der Wanderung erfolgt auf einem alten Waldweg, der überraschend breit (ungefähr 6 Meter) und mit mächtigen Sandsteinplatten ausgelegt ist. Bei diesem Waldweg handelt es sich um den Steinrückenweg, der von Stadt Wehlen hoch zum Steinernen Tisch führt. bemoste_Felswand_im_Hoellengrund_kleinBesonders schön sehen dieser Weg und der Wald drum herum im Frühjahr aus, wenn die Buchen im leuchtendem Hellgrün strahlen. Die Wanderung folgt dem breiten Waldweg über eine Strecke von insgesamt 1 ¼ Kilometer, bis auf der linken Wegseite eine alte Sandsteinsäule und ein neumodischer Wegweiser stehen. Hier biegt man nach links auf die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich in den Höllengrund ab. Der Abstieg durch den Höllengrund ist ganz ähnlich wie der Uttewalder Grund ziemlich abwechslungsreich und bietet einen schönen Einblick in die Felsenvielfalt der Sächsischen Schweiz.
Der uberragender_Felsen_im_Kohlgrund_kleinHöllengrund endet wieder im bekannten im Zscherregrund, der aber nach rechts, leicht ansteigend, aufwärts begangen wird. Hier ist der befahrbare Waldweg ohne Wanderwegmarkierung und er wird auch Kohlgrund genannt. Obwohl hier am Wegesrand die gleichen Sandsteinfelsen wie im Höllengrund stehen, wirken diese Felsen schon wieder ganz anders. Im Kohlgrund wachsen zwar auf den Sandsteinfelsen auch Farne, aber nur ganz wenige Moose. Die Felsen ragen im Kohlgrund ziemlich weit in und zum Teil über den Weg und dadurch macht dieser auch ein paar Schlenker. Das sieht ganz besonders schön aus und ist schon wirklich häufig für tolle Fotos abgelichtet worden.
Durch den Kohlgrund wandert man 300 Meter, bis der Bachlauf unter dem Forstweg die Straßenseite wechselt und nach links ein deutlich sichtbarer Pfad abzweigt. Muellersteig_Richtung_Uttewalde_kleinDabei handelt es sich um den Müllersteig, der angenehm aus dem Grund heraus steigt. Im Jahre 2012 sah der Wald auf der rechten Wegseite sehr interessant aus. Hier konnte man schön sehen, wie zwei unterschiedliche Schichten im Wald vorhanden sind. Hoch oben sieht man noch den alten Baumbestand, aber von unten hat sich ein sehr netter Mischwald gebildet. Nach etwas weniger als 200 Metern auf dem Müllersteig erreicht man den breiten Brückwaldweg, der ein paar Meter (60 Meter) nach rechts gewandert wird. Dann biegt der Müllersteig nach links ab. Abstieg_vom_Muellersteig_Uttewalder_Grund_kleinDer Waldweg ist relativ breit und mit Gras bewachsen. Dadurch sieht er sehr nett aus und es macht Spaß, die 300 Meter in Richtung Uttewalder Grund zu wandern. Da der Uttewalder Grund noch einmal durchquert werden muss, um dann hoch nach Uttewalde zu gelangen, geht es über die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich einmal den Kluftsteig abwärts und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hoch. Das sind zum Glück nur 50 Höhenmeter auf beiden Seiten, die man relativ schnell überwinden kann.
Nachdem man aus dem Grund wieder hoch gestiegen ist, geht es in Bruno_Bartel_Felsen_am_Uttewalder_Parkplatz_kleinUttewalde der gelben Wanderwegmarkierung hinterher und bald ist der Ausgangspunkt der Runde erreicht. Mitten auf dem Parkplatz steht ein Sandsteinfelsen mit einem fest montierten Gipfelbuch. Dieser Felsen ist mit einer kleinen Gedenktafel an Bruno Bartel ausgestattet. Herr Bartel war ein lokaler Mundartdichter, der einen Teil seiner Kindheit in Uttewalde verbracht hat. Ich war auf dieser Tour stark davon überrascht, dass es so schöne ruhige Wege in der Vorderen Sächsischen Schweiz gibt und jetzt weiß ich endlich, wohin die paar Treppenstufen führen.

Download file: DAS_TREPPCHEN.TRK.GPX

Dom

Diese Wanderung zum Kletterfelsen Dom in der Sächsischen Schweiz ist im Grunde aus einem Missgeschick entstanden. Eigentlich wollten wir zu einer geführten Wanderung, die in Rathen starten sollte. Blöderweise hatten wir uns nicht angemeldet, da wir davon ausgingen, dass bei so vielen Besuchern in der Sächsischen Schweiz die Wanderung ganz bestimmt auch stattfinden würde. Tja, falsch gedacht. Da wir aber jetzt schön früh morgens in dem Kurort Rathen standen, musste eine Alternativwanderung aus dem Ärmel geschüttelt werden. Und weil das Felsenriff um die Honigsteine immer wieder toll ist, war das Ziel schnell bestimmt.
Als Ausgangspunkt der Wanderung ist aber der Kurort Rathen nicht zu empfehlen, da man hier keinerlei öffentliche Parkplätze findet und so startet die Wanderung oberhalb von Rathen an dem Parkplatz neben dem Gamrig. Hier findet man eigentlich immer einen Parkplatz. Zuerst geht man ein Stück auf der Zufahrtsstraße von Rathen. Dazu biegt man vom Parkplatz nach links ab und folgt der Straße. Der Wanderweg ist hier mit dem roten Punkt roter Punkt markiert. Insgesamt folgt man der Straße etwas weniger als einen Kilometer, wobei man eine schöne Aussicht namens Margaretenhöhe passiert, bis man das Feuerwehrhaus bzw. dahinter die Touristeninformation erreicht. Der Weg über die Zufahrtsstraße ist zwar nicht so angenehm wie eine Waldwanderung, aber zu den meisten Zeiten hält sich der Autoverkehr auf der Straße in Grenzen.
An dem besagten Gebäude wird die Straße verlassen und es geht nach rechts ein paar Meter auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich entlang. Zuerst wird ein Parkplatz und dann eine Vielzahl alter Garagen passiert. Gleich hinter den Garagen wird der offizielle Wanderweg nach links verlassen. Hier geht es an den eigentlichen Aufstieg. Auf der rechten Pfadseite kann man auch schon die ersten Felsen erkennen und deshalb folgt man nach 200 Metern Aufstieg dem Pfad nach rechts. kleine_Klettereinlage_Honigsteine_kleinHier wird die Bergbesteigung noch ein kleines bisschen steiler, aber so einige Stufen helfen, auf die Felsen zu kommen. Die Felsen an den Feldsteinen und Honigsteinen sind sehr beliebt bei den Kletterern und so ist der Weg nach oben ganz gut ausgebaut. Der Pfad erreicht einen Bergsattel zwischen den Feldsteinen und Honigsteinen. Für die weitere Wanderung geht es mit ein paar kleineren Klettereinlagen nach rechts aufwärts. Diese Klettereinlagen sind aber wirklich einfach und sollten eigentlich keinen abschrecken.
Nachdem man die erste Kletterei erfolgreich absolviert hat, hält man sich leicht links und es geht an einem großen abgebrochenen Felsstück vorbei. Die Wanderung folgt einem gut sichtbaren Pfad auf der westlichen (linken) Seite der Felsen. Am zweiten möglichen (sichtbaren) Felseneinschnitt sollte man nach rechts aufsteigen. Man könnte zwar auch den verführerischen Pfad weiter wandern, aber dann geht es an einer brenzligen Stelle entlang. Hier müsste man unter einem Felsen neben einer Felskante entlang kriechen. Da ist der Weg über die Felsen viel einfacher. Für die Miniklettereinlage gibt es sogar zwei unterschiedliche Aufstiege, Basteibruecke_von_Honigsteinen_kleindie beide gleich leicht sind. Lokomotiv-Dom_von_Honigsteinen_kleinZwischendurch bieten sich mehrere Aussichten entweder rüber zu den Besuchermassen auf der Bastei oder zum Hauptziel der Wanderung, der Lokomotive, an. Nach der leichten Klettereinlage geht es auf einer kleinen Ebene auf den nächsten Felsen zu. Dieser kann auf beiden Seiten umrundet werden, um dann den Abstieg zu erreichen.
Bevor es aber abwärts geht, sollte man unbedingt noch ein Stückchen weiter nach vorne wandern. Zu allererst erreicht man die Lokomotive mit der Esse und dem Dom. Zwischen den beiden befindet sich der Kesselgrat, der zur Sommersonnenwende 2010 zu einem lustigen Foto herhalten musste. Normalerweise ist der Honigstein bzw. die Lokomotive eine ruhige Stelle, aber in diesem Fall sitzen mindestens 17 Kletterer auf dem Grat. Ich weiß, dass die Bezeichnung Dom für die Wanderung leicht irreführend ist, aber als alter Kölner finde ich, dass auch die Sächsische Schweiz einen Dom verdient hat. Die genaue Bezeichnung in den Kletterkreisen ist: Lokomotiv-Dom. Amselsee_von_den_Heonigsteinen_kleinAn der Lokomotive kann man auch noch dran vorbei wandern und noch bis zum Fuß des nächsten Felsens weiter gehen. Von der Vorderseite des Felsens und auch von der Lokomotive hat man eine tolle Aussicht in das Tal des Amselsees. Von der Theorie her soll man eigentlich auch noch auf der Felskette weiter gehen können, aber irgendwie hat uns dazu der Mut gefehlt. Deshalb geht es wieder zurück in die Richtung der Lokomotive. Im Fuße der Lokomotive befindet sich auch ein kleiner Durchgang und ein sehr netter Platz davor. Hier bietet sich eine Rast mit toller Aussicht an.
Jetzt geht es die paar Meter wieder zurück, bis zum schon vorher gesehenen Abstieg. Dieser Weg runter von den Honigsteinen ist sehr einfach zu bewältigen, da der Pfad mit einigen ordentlichen Stufen angelegt ist. Am Ende des Pfades erreicht die Wanderung einen breiten Forstweg mit dem Namen Pionierweg. Dieser Weg ist im Jahre 1895 von dem Königlich Sächsischen Pionier Bataillon 12 gebaut worden. Da hier Geschütze hoch bzw. runter bewegt werden sollten, ist die Steigung sehr angenehm zu wandern. Die Wanderung folgt dem grün markierten Wanderweg grüner Strich für ein Stück von ¼ Kilometer nach rechts, bis der markierte Weg einen scharfen Knick nach links macht. Hier wird der breite Forstweg geradeaus verlassen. Tja und jetzt wird die Wanderbeschreibung richtig schwierig, da es über ein paar unterschiedliche Pfade weiter geht. Hier würde die Wanderkarte Bastei von Dr. Böhm extrem weiterhelfen, aber wir versuchen, die Strecke möglichst gut zu beschreiben.
Nach ungefähr 100 Metern auf dem unmarkiertem Weg biegt nach rechts ein Weg ab, den es weiter aufwärts geht. Der Weg macht den Eindruck, als wenn man über einen Bergsattel wandert, den es auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter geht. Auf der rechten Wegseite befinden sich die Felsen der Honigsteine. Nach 300 Metern auf dem Pfad abwärts erreicht man einen Forstweg (Verlängerung vom Knotenweg), den es nach rechts weiter abwärts geht. Am Ende dieses Weges ist die Wanderung im Koppelsgrund angekommen und es geht ein Stück auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich nach links weiter. Der Weg durch den Grund wird auch Füllhölzelweg genannt und ist ziemlich angenehm zu wandern. Nach ½ Kilometer befindet sich auf der rechten Seite eine kleine Brücke, die der Start für den Gamrigweg ist. Die ersten paar Meter gehen noch durch den Koppelsgrund und dann steigt nach rechts der Weg deutlich merkbar an. Da das nächste Ziel der Gamrig sein soll, muss es einen eigentlich nicht wundern, dass es aufwärts geht. Der Zugang zum Felsen ist ausgeschildert und sollte auch unbedingt unternommen werden. Um auf den Gamrig hoch zukommen, müssen ein paar Stufen bewältigt werden und schon ist man auf einem freistehenden Felsen mit einer netten Rundumsicht. Blick_von_Gamrig_auf_Elbetal_kleinGanz besonders auffällig ist, dass fast kein Baum die Panoramaausicht behindert und der Felsen eine ganz besondere Form hat. Troepfelburg_Gamrig_kleinWir vergleichen diese Felsenform immer mit einer „Tröpfelburg“ vom Strand. Der Sandstein ist am Gamrig in vielen Schichten, die nach oben immer schmaler werden, abgetragen worden. So hat der Felsen hier eine ganz markante Form erhalten. Obwohl der Gamrig sehr einfach zu erreichen ist, haben wir bis jetzt immer Glück gehabt und es waren relativ wenige andere Besucher auf dem Gipfel.
Die Wanderung führt jetzt für das letzte kleine Stück die paar Höhenmeter wieder vom Gipfel herunter bis auf den Wanderweg. Hier geht es nach links und schon nach ein paar Metern ist die bekannte Zufahrtsstraße von Rathen erreicht. Damit ist die Wanderung wieder am Anfangspunkt angekommen und obwohl der Start der eigentlich geplanten Wanderung schon schief gelaufen ist, ist doch noch eine sehr schöne Runde herausgekommen. Die Wanderung war angenehm ruhig, es gab ein paar interessante Felsen und Aussichten und durch die Miniklettereinlagen an den Honigsteinen ein bisschen Abwechslung. Das einzige Manko der Runde war die Streckenfindung in dem Teilstück zwischen den Honigsteinen und dem Gamrig.

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Eisenbahnwelten Rathen

Mich hatte mal wieder eine nette Anfrage per Mail erreicht, in der eine ziemlich detaillierte Vorstellung für eine Wanderung von Hohnstein zu den Rathener Eisenbahnwelten und zurück beschrieben war. Die Runde hörte sich richtig interessant an und so bin ich gleich mal den Bogen Probegelaufen. Den Startpunkt habe ich an den großenschoenes_Rathaus_von_Hohnstein_klein Parkplatz in Hohnstein gelegt und von hier geht es nach rechts auf der Rathausstraße in Richtung Burg und Rathaus. Nach ganz wenigen Metern auf der Rathausstraße stößt die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich dazu. Gleich hinter dem sehr schön aussehenden Rathaus biegt die Wanderung nach links ins Tal ab. Der Abstieg ins Polenztal ist mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet. Zuerst passiert man noch ein paar Häuser und dann geht es in den ursprünglichen Bärengarten. Gleich hinter dem letzten Haus auf der linken Seite kann man die obere Mauer des Bärengeheges am Felsen noch deutlich erkennen. Wenn man dann noch ein paar hundert Meter weiter abwärts wandert, steht vor einem die nächste alte Mauer. In diesem Bereich wurden in längst vergangenen Zeiten Bären gefangen gehalten, bis sie zur Bespaßung der Hofgesellschaft in Dresden gebraucht worden. Tja, die Zeiten haben sich geändert und heutzutage werden die Bären im Zoo medizinisch besser versorgt als so mancher Mensch.
Ein paar Meter hinter der unteren Mauer biegt der markierte Wanderweg ziemlich unauffällig nach rechts ab in den Schindergraben. Portraet_Lenin_im_Schindergraben_kleinDer Waldweg fällt relativ steil ab, ist aber durch die steile Schlucht ziemlich abwechslungsreich. Im Schindergraben kann man gleich einige interessante Stellen entdecken, wie z.B. ein Porträt von Maueroeffnung_Baerengarten_Hohnstein_kleinLenin auf einer Felsmurmel gleich neben dem Pfad oder wenige Meter weiter ein Bild von Wilhelm Leberecht Götzinger. Gleich neben dem Abbild von Herrn Götzinger ist der untere Zugang bzw. der Durchfluss des Baches durch die Bärengartenmauer. Von dieser Stelle gibt es viele traumhafte Fotos im Web, denen ich mit meinen eigenen primitiven Fotos immer wieder großen Respekt zolle. Der Schindergraben führt weiter bis runter ins Polenztal. Hier passiert man die Gaststätte Polenztal (www.polenztal.de), in der man sehr nett im Biergarten eine Erfrischung zu sich nehmen kann.
Ab hier folgt man der Polenz auf der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. Ich bin immer wieder überrascht, dass hier so wenige Wanderer unterwegs sind, obwohl das ein super angenehmer Weg ist und überhaupt keine Höhenunterschiede bewältigt werden müssen. Dazu plätschert der Polenzbach angenehm beruhigend neben dem Wanderweg entlang. Im Frühjahr 2011 sah der Bachlauf ganz besonders aufgeräumt aus. Entweder hat schon das Unwetter den größten Teil des Totholzes runter ins Tal gespült oder man hat sicherheitshalber das ganze Gerümpel entfernt. So sieht der Bachlauf richtig sauber aus und wenn man mit Kindern die Runde wandern würde (was meinen Kindern aber im Moment noch zu lang ist), könnte man super gut kleine Staudämme bauen oder einfach nur mal wieder in einen Bach fallen.
Bach_Polenz_und_Polenztalwaechter_kleinMindestens an zwei Stellen hat man einen hervorragenden Blick von unten hoch auf die Felsen der linken Bachseite und so sollte man nicht nur den Blick auf den Bach genießen, sondern auch von Zeit zu Zeit den Kopf heben. Das ist ganz besonders interessant, wenn man 2 ½ Kilometer durch das Tal gewandert ist, dann steht vor einem der Polenztalwächter mit den dahinter stehenden Felswänden. Die Felsnadel ist ziemlich hoch und wird anscheinend besonders gerne von Kletterern erobert. Vielleicht scheint das aber auch nur so, weil man hier die Kletterer besonders gut sehen kann.
Auf jeden Fall wird hier mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich das Polenztal verlassen und es geht hoch in Richtung Ziegenrücken bzw. als Fernziel Rathen. Der Aufstieg erfolgt über einige Naturstufen und dann muss die vielbefahrene Fahrstraße am Ziegenrücken überquert werden. Moosbewachsener_Felsen_im_Fuellhoelzelweg_kleinAuf der gegenüberliegenden Straßenseite steigt der markierte Wanderweg auch gleich wieder von dem Ausläufer des Ziegenrückens herunter. Dieser Waldweg ist als ein breiter Forstweg ausgebaut und nur zwischendurch wird an einer Stelle ein Bogen mit der Wanderwegmarkierung abgekürzt. Der Füllhölzelweg führt immer weiter abwärts und spätestens im Koppelsgrund stehen ordentliche Felswände an den Seiten. Hier sind die Felsen mit Moos überzogen und das wirklich Überraschendste ist, dass am tiefsten Punkt kein Wasser läuft.
Die Wanderung erreicht an einem großen Garagenplatz den Ortsrand von Rathen und am anderen Ende passiert man bald die Touristeninformation. Hier geht es auf der Straße nach rechts und schlagartig nehmen die Menschenzahlen zu. Rathen ist mit der Bastei der am stärksten besuchte Ort der Sächsischen Schweiz und das stellt man hier ziemlich schnell fest. So befinden sich auch eine ganze Menge Restaurants und Mitbringsel- und Andenkenläden an der Straße runter zur Elbe. uebervolle_Gierseilfaehre_Rathen_kleinAm Ende der Straße befindet sich der Anlegesteg der Elbefähre. Meistens ist hier die Gierseilfähre im Einsatz und so kann man eine besondere technische Raffinesse erkunden. Ein Wasserfahrzeug, das viele Menschen ohne jeglichen Motor bewegt, ist wirklich etwas sehr Besonderes. Netterweise ist dadurch der Fahrpreis auch ein kleines bisschen billiger als in Wehlen oder den anderen Elborten. Im Jahre 2011 hat die Hin- und Rückfahrt für einen Erwachsenen 1,50 € gekostet.
Auf der gegenüberliegenden Elbseite wandert man ein paar Meter von der Elbe weg und schon steht vorderer_Teil_Eisenbahnwelten_Rathen_kleinman vor dem Eingang der Eisenbahnwelten Rathen (www.eisenbahnwelten-rathen.de). Hier habe ich erst mal richtig geschluckt, als ich 6 € bezahlen sollte und die Minianlage dahinter sah. Irgendwie dachte ich, dass der sichtbare Teil schon die gesamte Anlage war, aber komischerweise war auf Eisenbahnwelten_Rathen_Lichtenhainer_Wasserfall_und_Kirnitzschbahn_kleinEintrittskarte der Untertitel „Eintritt in die größte Gartenbahnanlage der Welt“ zu lesen. Sollte das etwas alles sein? Nein, so war es nicht. Es gibt tatsächlich einen riesigen Bereich links von dem eigentlichen Steuerhaus. Fachwerkshaeuser_Moritzburg_Endhaltestelle_Strassenbahn_kleinHier sind viele unterschiedliche Teilstücke der Sächsischen Schweiz zu sehen. Es macht wirklich richtig Spaß, die kleinen Landschaften mit den jeweils dazu passenden Bahnen anzusehen. Hier arbeiten anscheinend einige Menschen mit einer großen Liebe zum Detail. Spätestens nach einer kompletten Besichtigung der Anlage bietet sich ein Abstecher ins Restaurant oder den angeschlossenen Biergarten an.
Für die weitere Wanderung geht es daraufhin wieder über die Elbe an den Rückweg. Dazu muss man zuerst ein kleines Stück auf dem bekannten Weg unternehmen. Zuerst wird also die Elbe mit der Gierseilfähre wieder überquert und dann ein Stückchen auf der Straße aufwärts gewandert, bis nach 150 Metern nach links der Amselgrund abbiegt. Die ersten paar Meter sind mit dem roten Strich/Punkt roter Punkt markiert, aber schon nach kurzer Strecke geht es unmarkiert weiter in Richtung Amselsee. Staumauer_Amselsee_und_Lokomotive_kleinZuerst passiert man den Zugang zur Felsenbühne und der Bergrettungsstation und dann geht es an mehreren Forellenteichen vorbei. Am Ende der Teichanlagen sieht man die Staumauer, von der man sehr nette Bilder von den Felsen auf der gegenüberliegenden Teichseite machen kann. Der Felsen, der hoch oben zu sehen ist, hat den einleuchtenden Namen Lokomotive. Wer die Felsengruppe einmal gesehen hat, kann sich sofort den Namen erklären. Auf dem Amselsee könnte man eine besondere Abwechslung in der Form einer Bootstour unternehmen. Ich finde, das macht aber nur Spaß, wenn nicht gigantische Massen auf dem See herum paddeln. Erst dann wird die Attraktion angenehm und kann sogar ein bisschen romantisch werden.
Sehr nett ist, dass in den letzten Jahren der Wanderweg an der linken Seite (von unten gesehen) neu instand gesetzt worden ist. Inschrift_Pionierweg_kleinSo wandert man bis zum Ende des Sees und dann geht es nach rechts auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich aufwärts. Dieser Weg ist vom königlich sächsischem Pionier Bataillon 12 vom 24. – 31. Juli 1895 angelegt worden. Dadurch ist der Weg mindestens fahrzeugbreit und hat eine sehr angenehme Steigung. Sehr ungewöhnlich finde ich, dass Napoleon nicht schon hundert Jahre vorher diesen Weg erkannt, sondern den Weg über den Ziegenrücken gewählt hat. Aber vermutlich war das Ziel von Napoleon auch nicht die Elbe, sondern eher die Ebene beim Lilienstein. Gleich an zwei unterschiedlichen Stellen haben sich die Erbauer dieses Weges mit Inschriften im Felsen verewigt.
Nach 2 Kilometern Aufstieg kann man neben einem Kernzonenschild links im Wald eine historische Waldweidesperre entdecken. Netterweise sind in der letzten Zeit eine Informationstafel und ein symbolisierter Zaun aufgestellt worden. So sollte wirklich jeder diese Stelle im Wald entdecken. Sehr Gelaender_am_historischen_Weidezaun_kleinkomisch ist, dass hier ein Kernzonenschild steht und ein paar Meter dahinter ein deutlich sichtbarer Hochsitz. Das entspricht überhaupt nicht meiner Vorstellung eines Gebietes, in dem die Natur sich selbst überlassen wird. Von dieser Stelle ist die bekannte Straße Ziegenrücken nicht mehr weit entfernt, die aber auch jetzt wieder nur überquert werden muss, um dann gegenüber weiter in Richtung Hockstein zu wandern.
Der Weg ist immer noch grün markiert und wird spätestens ab der Straße Knotenweg genannt. Der rückseitige Zugang zum Hockstein ist sehr gut ausgebaut und nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht Brueckegelaender_am_Hockstein_kleinman eine steinerne Brücke über eine Felsenschlucht. Diese unscheinbare Brücke erleichtert den Zugang zum Hockstein ungemein, aber leider ist die Aussicht von hier noch ziemlich eingeschränkt. Das wird erst richtig gut, wenn man die vordere Kante der Felsen erreicht. Hier sind gleich mehrere schöne Aussichten ins Polenztal. Sehr interessant ist es, wenn man die Form des Polenztal nach links und rechts vergleicht. Auf der rechten Seite ist das Tal viel stärker und steiler eingeschnitten als auf der linken Seite. Das liegt einfach daran, dass links der Untergrund Granit ist und rechts das Sandsteingebirge beginnt. Der Hockstein bzw. Hohnstein befindet sich genau auf der Grenze dieser beiden unterschiedlichen Gesteinsschichten.
Von dem Hockstein führt ein sehr nett versteckter Abstieg herunter. Dazu geht man ein kleines Stück, Treppe_durch_Felsspalte_am_Hockstein_kleinca. 20 Meter, von der vorderen Aussicht zurück, um dann nach rechts abzubiegen. Der Weg führt mit ein paar Stufen und dann unter einer eisernen Brücke in eine Felsschlucht. Durch die gesamte Schlucht führt eine schmale Treppe, die immer nur in eine Richtung begangen werden kann. So sollte man auf die Stimmen in der Schlucht achten, da es auf der gesamten Strecke abwärts höchstens zwei Ausweichstellen gibt. Am Ende der Schlucht steht man am Felsenfuße des Hocksteins, von dem es aber noch ein ganzes Stück nach links runter ins Polenztal abwärts geht. Der Abstieg erreicht den Weg bzw. hier ist es sogar die Zufahrtsstraße ein kleines Stück von der bekannten Gaststätte Polenztal. Genau in die Richtung geht es jetzt und dazu wandert man nach rechts, bis ganz knapp hinter der Gaststätte der bekannte Weg in den Schindergraben abbiegt. Hier ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet und es geht aufwärts in Richtung Hohnstein. Auch wenn man den Weg schon von oben nach unten kennt, so wirkt der Schindergraben in die andere Richtung ganz anders und das Bächlein fällt viel mehr in den Blickwinkel. So fällt z.B. eine größere Gesteinsfläche auf, über die der Bach nett hinweg läuft und ziemlich am Ende des Aufstiegs kann man nach rechts oben eine kleine steinerne Brücke entdecken. Dieses Brückchen ist ähnlich wie die Brücke am Hockstein und durch das Sandsteingeländer wirkt diese Brückenform ziemlich romantisch.
Nachdem man den breiten Weg erreicht hat, geht es nach links weiter leicht ansteigend hoch nach Hohnstein. Eigentlich erst in der Ortschaft nimmt die Steigung noch einmal ordentlich zu, aber mit dem Passieren des Rathauses ist die letzte Anstrengung vorbei. Am Rathaus geht es nach rechts auf der bekannten Rathausstraße bis zum Parkplatz zurück. Auf der Höhe des Spielplatzes fällt geradeaus eine ganz besondere Wetterfahne auf einem normalen Haus auf. Wetterfahne_Hohnsteiner_Puppenspielhaus_kleinDabei handelt es sich um das Hohnsteiner Puppenspielhaus und deshalb besteht die Wetterfahne aus einem Kasper. Damit erreicht man den Ausgangspunkt der Wanderung und es war ein sehr schöner Ausflug zur Rathener Eisenbahnwelt. Nicht nur, dass ich endlich mal diese nette Anlage erkundet habe, es war auch eine sehr erholsame Wanderung dahin. Gut, dass mir immer mal wieder Leser unserer Webseite nette Mails schreiben.

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Eisiger Amselfall

Die schönste Jahreszeit, um zur Bastei zu wandern, ist der Winter. Auch die restlichen Jahreszeiten sind eigentlich ganz nett und man hat die fantastische Aussicht, die man ohne jegliche Anstrengung erreichen kann, aber dann ist man meistens mit ein paar hundert anderen Leuten hier. Im Winter trifft man nur vereinzelte Besucher, die an zwei Händen abgezählt werden können. Nicht, dass jetzt irgendjemand denkt, ich wäre menschenscheu, dem ist ganz sicher nicht so, aber ich finde, die Natur kann man besser in Ruhe genießen.
Deshalb habe ich diese Wanderung zum meist besuchten Platz der gesamten Sächsischen Schweiz im Winter unternommen. winterliche_Kirche_Rathewalde_kleinDamit es nicht ein einfaches Hinfahren, Gucken, Wegfahren wird, liegt der Startpunkt in Rathewalde. Genauer gesagt bietet sich ganz hervorragend der Parkplatz am oberen Ende des Amselgrundes bzw. unterhalb der Dorfkirche an. Da es zuerst zur Bastei gehen soll, wandert man oberhalb des Amselgrundes (auf der rechten Seite) der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinterher. Lindenhof_Rathewalde_kleinHier steigt die Fahrstraße zuerst noch ein paar Meter an, aber die paar Höhenmeter fallen eigentlich kaum auf. Die Straße heißt bis zum Lindenhof Basteiweg. Leider steht der riesige Bauernhof heutzutage (Anfang 2011) leer bzw. wird nicht mehr genutzt. Da er aber doch hervorragend gepflegt aussieht, bestehen noch gute Hoffnungen, dass die tollen Balkone an den Gebäudeecken erhalten werden.
Hinter dem Lindenhof folgt man weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung und hier geht es ein paar Höhenmeter (30 m) abwärts. Schon nach wenigen Metern passiert man eine kleine Brücke, von der man einen netten Blick nach unten in den Amselgrund und auf eine andere kleine Steinbrücke hat. Durch die gerade passierte Senke läuft ein wirklich unscheinbares Rinnsal, das aber seltsamerweise einen riesigen Durchlauf an der Brücke bekommen hat. Der Grund dafür ist sehr einfach zu erkennen, wenn man von dem Weg nach rechts schaut. Hier liegt nicht nur die breite Senke, sondern auch noch oberhalb eine größere Felderebene, auf der bei einem kräftigen Schauer ordentliche Wassermassen zusammenkommen. Der Amselgrund ist in der Vergangenheit schon mehrmals von dicken Regengüssen heimgesucht und die Gebäude sind gewaltig in Mitleidenschaft gezogen worden. Irgendwann hat der Wegebauer in der Senke anscheinend beschlossen, den Bachdurchlauf etwas stabiler und größer zu dimensionieren, damit der Weg nicht immer wieder neu angelegt werden muss.
Hinter der Senke geht es wieder ein paar wenige Meter hoch und man erreicht zwei Häuser. Nachdem man diese passiert hat, betritt man den Wald und die Wanderung geht auf dem super bequemen Rathewalder Fußweg weiter. Auch im Winter ist dieser Waldweg sehr gut zu gehen, da hier auch ein paar andere Wanderer den Weg kennen. So erreicht man ohne besonders große Mühe die Basteistraße, vor der man aber wenige Meter davor nach links abbiegt. Der Weg parallel zur Basteistraße ist immer noch mit dem gelben Strich markiert und man kommt sehr angenehm bis zur Bastei. Auch wenn man fast 1 ½ Kilometer parallel zur Straße wandert, so merkt man diese (zumindest im Winter) überhaupt nicht.
Erst auf den letzten paar Metern vor den ersten Gebäuden der Bastei tritt man auf die Basteistraße, die an dieser Stelle aber nur noch von Anliegern der Gaststätten und dem Hotel befahren wird und es geht immer noch geradeaus. winterliches_Schweizerhaus_Bastei_kleinEin paar Meter hinter dem Hotel auf der linken Seite steht das Schweizerhaus. Hierin befindet sich eine wirklich schöne Ausstellung des Nationalparks zum Thema Maler in der Sächsischen Schweiz. Da es sich bei dieser Wanderbeschreibung um eine Winterrunde handelt, kann man die Ausstellungsräume natürlich auch ganz hervorragend zum kostenlosen Aufwärmen benutzen.
Wenn man dann in Richtung Basteibrücke weiter wandert und dort auf einmal der Zugang zur Brücke oder der oberen Aussicht durch Eis spiegelglatt ist, dann sollte man sich darauf einstellen, dass der weitere Weg sehr anstrengend werden kann. Ich bin jetzt schon mehrere Male im Winter auf der Bastei gewesen und habe dabei schon so manche Schlitterpartie zu den tollen Aussichten unternommen. Die Treppen zur Basteibrücke oder zur Felsenburg Neurathen sind manchmal ziemlich glatt, aber hier können die einzelnen Geländer sehr gut helfen. Viel gemeiner ist, wenn die Aussicht ins Elbtal vereist ist. Die Stelle ist nicht gefährlich, denn das Geländer ist dicht, aber hier spinnt das Gehirn und kann so manche Mutti kurz vor den Nervenzusammenbruch bringen. winterliches_Rathen_Bastei_kleinDafür wird man dann mit einer wirklich wunderbaren Aussicht auf eine gepuderte Landschaft (Elbtal) belohnt Blick_ueber_Wehlgrund_auf_Gaense_klein. Noch eine weitere sehr schöne und dazu noch einfach zu erreichende Aussicht befindet sich auf dem Rückweg gleich an der Andenkenbude. Hier kann man schön über das Tal des Wehlgrundes (warum heißt der Grund eigentlich so? Wehlen liegt doch ganz woanders) auf die Gansfelsen blicken.
Also wie schon gesagt, wenn es hier oben schon glatt ist, dann kann der jetzt kommende Teil der Wanderung eine ziemliche Herausforderung werden. Dazu geht man zuerst wieder ein Stück zurück auf der Basteistraße, bis nach rechts die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich abbiegt. Hier werden auch schon nach wenigen Metern die letzten Besucher der Bastei allein gelassen und man wandert in die Richtung der Schwedenlöcher. Die ersten paar hundert Meter bis zu einer Schutzhütte mit ein paar Sitzgelegenheiten erfolgen auf einem sehr angenehmen Waldweg. Danach geht es in die eigentlichen Schwedenlöcher hinunter. Wenn man hier auf den ersten Metern eine geschlossene bzw. glatte Oberfläche antrifft, dann sollte man ernsthaft darüber nachdenken, die Wanderung anders herum fortzusetzen. Als ich die Wanderung durchgeführt habe, waren die Stufen hier nicht sichtbar und der Untergrund war ordentlich glatt. Irgendwelche netten Mitmenschen haben diese Schlucht als Rodelbahn mit ein paar Poporutschern zweckentfremdet und vermutlich ordentlich Spaß daran gehabt. vereiste_Treppe_Schwedenloecher_kleinIch hatte die ganze Strecke abwärts die Hoffnung, dass das Glatteis weniger wird und die Schlucht endlich zu Ende ist. winterliche_Schwedenloecher_Bastei_kleinAber leider zog sich der Abstieg mindestens genauso lang wie im Sommer der Aufstieg. Zwischendurch habe ich mal versucht, die Stufen einfach auf dem Hintern hinunter zu rutschen, aber irgendwie wurde ich immer schneller und so richtig unter Kontrolle hatte ich die Abwärtsbewegung dann auch nicht mehr. Aber wenn die Schwedenlöcher mit einer Schneedecke verschönert sind, dann sieht der Grund wunderbar aus und man muss immer wieder den Blick nach oben heben.
Egal um welchen Grund es sich handelt, irgendwann kommt man am tiefsten Punkt an und dann geht es wieder aufwärts. Für mich war es klar, dass der Weg nach oben besser zu gehen sein muss als der Abstieg. winterliche_Amselfallbaude_kleinSo die Theorie. Als ich dann endlich den Grünbach und damit den Amselgrund erreicht hatte und diesen nach links aufsteigen wollte, musste ich mit Schrecken eine Sprungschanze aus Schnee mitten auf dem Weg entdecken. Oh nein, auch dieser Weg war glattpoliert! Dadurch, dass der Aufstieg bis hoch zum Amselfall viel breiter ist als der Pfad durch die Schwedenlöcher, war dieses Stück noch ganz gut zu bewältigen. eisiger_Amselfall_kleinAuch wenn es ein ganz hervorragendes Wanderwetter war, war kein anderer Mensch am Amselfall anzutreffen. So konnte ich den eisigen Amselfall bestaunen. Irgendwie sieht der gefrorene Wasserfall im Winter viel imposanter aus als das Rinnsal vom Sommer.
Nach diesem sehr schönen ruhigen Punkt steigt die Wanderung weiter aus dem Amselgrund heraus. Blöderweise erfolgt der Aufstieg jetzt über einen schmaleren Pfad und der war wieder vollkommen glatt. Wenn denn ein Weg in der Sächsischen Schweiz mit Stufen ausgestattet ist, dann hat er normalerweise eine gewisse Steigung und damit wird es schwierig, den Weg hoch zu kommen, wenn es gewaltig glatt ist. Erst nach ein paar hundert Metern wird der Weg flacher und breiter und damit dann auch wieder angenehmer. Jaegerklause_Rathewalde_kleinBald ist dann wieder der bekannte Graben auf der linken Wegseite mit seinen Bachbrücken erreicht und man kann feststellen, dass der Weg oben eine genau so große Durchflussöffnung hat. Felshaeuschen_Rathewalde_kleinNach vorne, in Richtung Rathewalde, kommt auch schon die Loch-Mühle (Alte Mühle) und damit die putzigen Gebäude links und rechts am Felsen. Komischerweise bilden sich hier oben an den Felswänden immer richtig dicke Eiszapfen und manche davon leuchten mit wunderbar klarem Eis. Das sieht ganz besonders schön bei Sonnenschein aus.
Bald ist auch das letzte Stückchen des Aufstieges geschafft und damit der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Eigentlich handelt es sich um eine sehr schöne Wanderrunde, aber sie ist bei festgetrampeltem Schnee überhaupt nicht zu empfehlen, da der Weg durch die Schwedenlöcher eine übelste Schlitterpartie ist. Die Aussicht von der winterlichen Bastei und der eisige Amselfall können leider dieses Problem nicht wettmachen und deshalb muss ich von dieser Runde eigentlich abraten.

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Felsschluchten

Der Startpunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz in der Ortsmitte von Rathewalde. Dieser Parkplatz ist nicht gerade riesig, aber bis jetzt habe ich hier immer ein Plätzchen gefunden. Lochmuehle_kleinDer Wanderweg geht neben der Gaststätte den Berg hinunter. Riemenantrieb_Lochmuehle_kleinEr ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert und man wandert mit einem gleich bleibenden Gefälle bergabwärts. Gleich im Anfangsbereich kommt man an der Rathewalder Mühle (auch Lochmühle genannt) vorbei. Diese Mühle hat wieder eine Privatperson gekauft und dieser Inhaber ist jetzt schwer damit beschäftigt, die Gebäude herzurichten. Für eine einzelne Person bzw. Familie ist das ein wirklicher Gewaltakt und wenn außerdem noch eine Gaststätte gleichzeitig betrieben werden sollJaegerklause_Lochmuehle_klein, dann dauert eine solche Sanierung halt ein bisschen länger. Das Wohn- und Gaststättenhaus sieht inzwischen schon ganz gut aus, die alten Forellen- bzw. Mühlteiche sind zum Teil schon wieder ausgegraben und das ehemalige Mühlenhaus ist von allem Schutt befreit. Der Abstieg erfolgt am sogenannten Grünbach. Warum auch immer der Bach diesen Namen erhalten hat, meiner Ansicht nach wäre der logischere Name Amselbach gewesen, weil der Bach den Amselfall und den Amselsee speist. Amselfall_von_oben_kleinDer Amselfall ist das nächste Ziel. Hier gibt es schon wieder die Möglichkeit, sich zu erfrischen, was aber nicht so wirklich interessant sein sollte, wenn man bis jetzt nur ein paar Meter den Hang herunter gegangen ist. In der ersten Etage des Hauptgebäudes befindet sich eine Informationsstelle des Nationalparks Sächsische Schweiz. Der anwesende Nationalparkranger ist sehr freundlich und freut sich über jegliche Frage. An dem Ort befindet sich, wie der Name schon sagt, natürlich auch der kleine Wasserfall. Er ist nicht gerade der Niagarafall, aber ich habe schon Bilder von ihm im Winter gesehen, wo er zu einer riesigen Eissäule gewachsen war.
Der Weg geht weiter in die erste Schlucht runter. Ungefähr 300 Meter hinter dem Amselfall verlässt der blau markierte Wanderweg unsere Strecke. Wenn man der Wegmarkierung folgen würde, dann würde man durch die beeindruckenden Schwedenlöcher zur Bastei aufsteigen. Das ist aber für diese Wanderung nicht vorgesehen, da der Aufstieg in den Schwedenlöchern ziemlich anstrengend ist, sondern ist es geht weiter zum Amselsee. Auf diesem kleinen Stausee kann man sich kleine Ruderboote mieten und eine romantische Runde auf dem See drehen. Die Ruderrunde ist natürlich nur dann romantisch, wenn nicht gerade mal wieder eine Schulklasse hier einfällt und ausprobiert, ob man das Geschrei auf der Bastei hören könnte. Der Wanderweg war zwischendurch tatsächlich ohne jegliche Markierung, aber ab dem Amselsee ist der Weg durchs Tal mit dem grünen Strich grüner Strich markiert. Der Weg führt hinter dem Amselsee an einigen Forellenteichen und der Bergwacht des Deutschen Roten Kreuzes vorbei. Kurz vor der Ortschaft Rathen verlässt auch die grüne Wegmarkierung wieder unsere Strecke und es geht dann hinein in den Ort. Rathen ist aus meiner Sicht die Ortschaft, die sich am meisten in der Sächsischen Schweiz auf Touristen eingestellt hat. Die Hauptstraße ist gepflastert mit typischen Touristenläden. Kurz hinter dem Hotel und Restaurant „Amselgrundschlösschen“ (www.amselgrundschloesschen.de) geht es nach rechts bis zur Elbe runter. Auch das Elbetal ist passend zum Namen der Wanderung eine Schlucht, nur dass diese Schlucht ein ganzes Stück breiter ist. Trotzdem ist der Blick über die Elbe wunderbar und wenn man besonderes Glück hat, sieht man einen von den alten Schaufelraddampfern, die ganz besonders gut zu dieser Kulisse passen.
Der weitere Weg geht nach rechts, also der Elbe nach. Kurz hinter dem letzten Haus von Rathen bieten sich zwei unterschiedliche Wege an. Der Weg auf dem asphaltierten Rad/Fußweg oder an den Steinbrüchen auf dem Haldenweg. Der Rad/Fußweg hat die beiden Vorteile, dass die Wandergeschwindigkeit höher und die Aussicht auf die Elbe besser ist. Mein Favorit ist aber der Haldenweg, auch wenn man ungefähr eine ½ Stunde länger braucht. Auf dem Haldenweg herrscht immer eine sehr angenehme Ruhe, es gibt keine störenden Radfahrer und außerdem kann man noch an einigen Stellen historische Bearbeitungsspuren von den Steinbrüchen sehen. Beide Wege treffen im vorderen Teil von Stadt Wehlen wieder aufeinander und es geht auf der Promenade weiter in Richtung des Zentrums. Neben der Kirche verlässt der Wanderweg das Elbeufer und es geht auf den Markplatz. Dieser Platz hat irgendwie etwas Südländisches. Die Leute können in Cafes draußen sitzen, es gibt mehrere Eisdielen, irgendwie stehen im Sommer immer eine ganze Horde Leute hier rum und wenn man Glück hat, dann finden sogar Veranstaltungen auf der Bühne statt.
Der weitere Weg geht diagonal über den Markt und dann ungefähr 40 Meter den Berg hoch auf der Lohmener Straße. Diese Straße ist die Zufahrtsstraße von Stadt Wehlen. Nach den besagten 40 Metern biegt nach links eine Gasse mit dem Namen Schreiberberg ab. Diese Gasse steigt relativ steil den Berg hoch, aber durch sie zu wandern ist immer noch besser, als auf der Lohmener Straße den Berg hoch zu kriechen. Nach ungefähr 140 Metern erreicht man die Lohmener Straße wieder und man muss ca. 70 Meter auf der Straße bergauf gehen, dann biegt nach rechts die Buschholzstraße ab. Nur auf den ersten paar Metern stehen noch ein paar Häuser, nach kurzer Strecke geht der Weg in einen Waldweg über. Dieser Aufstieg aus dem Elbetal ist das anstrengendste Stück auf der ganzen Wandertour, aber bei weitem nicht unangenehm anstrengend. 250 Meter hinter dem Waldrand verlässt man den breiten Waldweg und geht nach rechts in die ausgeschilderte Richtung Teufelsgrund/Heringshöhle. Der Weg verläuft auf ziemlich gleich bleibender Höhe ein paar Meter und nach 100 Metern hält man sich links. Dadurch kommt man automatisch zu den Treppen, die runter in den Teufelsgrund führen. Der Teufelsgrund ist eine sehr ruhige Schlucht, die schon einen Vorgeschmack zu den nächsten Kilometern liefert. Nachdem man ein paar Meter die Teufelsschlucht runter gegangen ist, kann man nach rechts einen netten Abstecher zur Eingang_Herringshoehle_kleinHeringshöhle unternehmen. Um zu der Höhle zu gelangen, verläuft der Pfad zwischen ein paar Felsen und unter mindestens zwei Felstoren hindurch. Die Strecke macht Kindern riesig viel Spaß, genauso wie die Heringshöhle. Die Höhle ist einfach zu finden und hat einen Eingang und einen Ausgang an anderer Stelle.
Nach diesem kleinen Ausflug, den man sich aber nicht entgehen lassen sollte, gehen die letzten paar Meter den Teufelsgrund herunter, bis zum rot markierten Wehlener Grund roter Punkt. Diesem Grund folgt man die nächsten 300 Meter, bis auf der rechten Seite ein sehr auffälliger Felsen liegt. Der Felsen hat einige Inschriften und auch ein paar eingemeißelte Tafeln. Diese Felsmurmel wird Freundschaftsstein genannt und ist für diese Wanderung das Zeichen, nach links in den wunderschönen Uttewalder Grund abzubiegen. Der Weg ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert und schlängelt sich durch eine wirklich sehenswerte Felsenlandschaft. Nach ein paar Metern durch den Grund erreicht man die Gaststätte Waldidylle, in der man sich in einer Art Biergarten erfrischen kann. Dieser Biergarten ist ein herrlich ruhiger Ort und hat nicht mit dem lauten Trubel eines normalen Biergartens zu tun. Da die Gaststätte noch mit dem Lieferwagen zu erreichen ist, war der Weg bis hierhin noch relativ breit, ab der Gaststätte ist der Weg durch die Schlucht nur noch ein breiterer Pfad. Obwohl der Uttewalder Grund eine wirklich fantastische Schlucht ist, die an allen möglichen und unmöglichen Stellen erwähnt wird, so ist die Besucherzahl hier unten wirklich gering. Vermutlich, weil diese Schlucht nicht ganz so einfach zu erreichen ist. Caspar_David_Friedrich_Felsentor_kleinIm Uttewalder Grund befindet sich auch die Stelle, an der Caspar David Friedrich das bekannte Felsentor gezeichnet hat.
Unter diesem Felsentor geht es durch und dann die Schlucht weiter. Hinter dem Caspar-David-Friedrich-Felsentor kreuzt der gelb markierte Wanderweg und spätestens ab hier trifft man in der Schlucht, die ab hier Schleifgrund_kleinSchleifgrund heißt, niemanden mehr an. Der Weg ist weiterhin noch mit dem grünen Strich markiert. Erst kurz vorm Ende des Grundes verlässt der markierte Weg die Wanderstrecke. Es geht noch ein kleines Stück, ca. 90 Meter, weiter geradeaus und dann steigt man nach rechts aus der Schlucht hinaus. Der Weg hat eine sehr angenehme Steigung und kommt nach einer Spitzkehre auf den Forstmeisterweg. Diesem Forstweg folgt man ein ein kleines Stück nach rechts, um dann gleich wieder nach links abzubiegen. Hier steht einer der vielen Wegweiser mit dem nächsten Ziel: Rathewalde. Nach einem Streifzug durch einen ziemlich dichten Wald erreicht man den Bruno-Barthel-Weg. Der Name des Weges stammt von einem Bruno Bartel (1885 – 1956), Mundarterzähler und Heimatforscher, Sohn eines Uttewalder Steinbrechers, und führt von Uttewalde durch den Nationalpark Vordere Sächsische Schweiz nach Rathewalde. Er ist mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und führt die Wanderung zum Ausgangspunkt in Rathewalde zurück.

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Gamrig

Der Startpunkt für die Wanderung Gamrig ist der obere Parkplatz am Ziegenrücken. Wem der Name Ziegenrücken nicht sagt, es ist die Straße zwischen der Hocksteinschänke/Rathewalde und Waltersdorf. Die Namensgebung für die Straße ist im Frühjahr 2006 sehr zutreffend, da der Straßenverlauf jetzt nicht nur die Form eines Ziegenrückens hat, sondern die Ziege vollkommen verhungert sein muss, da man jeden Rückenwirbel der Ziege merkt. Die Straße hat im Verhältnis zu sonst schwere Frostschäden und ist übersäht mit richtigen Löchern. Quer über den Parkplatz verläuft die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Steintrog_oberhalb_Amselgrund_kleinDieser Markierung folgt man über die Straße und dann auf dem Knotenweg runter zum Amselsee. Amselsee_mit_Booten_kleinAuch wenn der Weg ungefähr 150 Höhenmeter nach unten geht, so ist das Gefälle äußerst angenehm. Zwischendurch kömmt man an einer der Kernzonen der Sächsischen Schweiz vorbei. Wenn man an dem Hinweisschild für die Kernzone in den Wald sieht, dann entdeckt man ungefähr 30 Meter neben dem Weg einen seltsamen Steintrog. Irgendwie muss das Ding was besonderes sein, da auch noch acht Steinsäulen drum herum stehen. Der Weg geht danach am Amselsee entlang und bis in die Ortschaft Rathen hinein.
Ab Rathen verfolgt die Wanderung die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. Der Wanderweg geht zuerst in Rathen nach links auf der Fahrstraße durch die Ortschaft und steigt dann weiterhin auf der Fahrstraße aus dem Elbetal hinaus. Auf der Fahrstraße dürfen nur Fahrzeuge fahren, die auch Anlieger für Rathen sind und das sind zum Glück nicht so besonders viele. Zwischendurch sollte man sich unbedingt auch mal umdrehen, da mindestens an der Margaretenhöhe eine erstklassige Aussicht auf die Bastei und Felskette Feld-/Honigstein herrscht. Kurz bevor die Anliegerstraße aufhört und in eine normale Fahrstraße übergeht befindet sich links der Gamrig. Gamrig_Felsen_kleinEine Informationstafel erklärt ein paar Sachen zum Gamrig und der Umgebung. Zuerst sollte man sich die Gamrighöhle ansehen. Dazu geht es rechts neben der Informationstafel direkt zum Felsen hoch. Die Höhle befindet sich gleich am Felsenfuß und ist für Sächsische Verhältnisse schon relativ groß. Überraschend an dieser Höhle ist die große Menge an Sand auf dem Boden. Es ist ein sehr feiner Sand, den man noch Tage später in den Schuhen wieder findet. Auf der rechten Seite der Höhle befinden sich zwei Kletterhaken. Gamrig_Ausblick_Richtung__Bastei_kleinWer auch immer sich hier in einem Meter Höhe abseilen wollte, vermutlich ist es ein Anschauungsobjekt von irgendeiner Kletterschule. Für mich war es sehr interessant wie stabil diese Haken im Felsen steckt. Von der Höhle geht es wieder bis zur Straße zurück und dann auf der anderen Seite der Informationstafel zum Gamrig hoch. Der Aufstieg erfolgt über einige Stufen. Von diesem Aufstieg kann man links und rechts zu den Kletterfelsen des Gamrig blicken und anscheinend ist der Felsen äußerst beliebt unter Kletterern. Auf dem Felsen angekommen bietet sich ein sehr schöner Panoramablick. Was mich immer wieder verwundert, ist dass ich schon mehrere Male hier oben gewesen bin, aber noch nie irgendjemand anderes außer mir hier war. Entweder habe ich besonderes Glück gehabt oder der Felsen wird von den restlichen Wanderern ignoriert. Aus meiner Sicht ist das aber vollkommen unberechtigt, da die Aussicht wirklich schön ist. Im Gegensatz zu fast allen anderen Felsen der Sächsischen Schweiz haben die Felsen des Gamrig in zweifacher Hinsicht ein anders Aussehen. Einerseits sehen die Felsen deutlich danach aus, als ob eine riesige Anzahl Schichten übereinander gelegt worden sind und die Form der Felsen haben eher was mit einer riesigen Tröpfelburg zu tun. Hier hat bestimmt in weit vergangenen Zeiten ein Riese eine große Sandburg als Strandspiele bebaut.
Vom Gamrig geht es wieder den Felsen herunter bis zum Wanderweg. Diesen geht es nach rechts auf dem unmarkierten Weg. Nach ungefähr 160 Metern biegt man auf einem Wanderweg nach rechts ab. Der Weg führt den Hang hinunter und erreicht im Mordgrund den rot markierten Wanderweg roter Strich. Gamrighoehle_kleinDiesen Weg geht es nach rechts, um wieder aus dem Grund heraus zum unteren Teil des Ziegenrückens aufzusteigen. Die Straße des Ziegenrückens muss auch diesmal nur überquert werden und dann geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite ins Polenztal herunter. Unten im Polenztal angekommen wandert man auf dem schon bekannten roten Punkt roter Punkt nach links weiter. Hocksteinhoehlen_kleinDas Polenztal ist einer der schönsten Täler der Sächsischen Schweiz. Der Bach schlängelt sich sehr nett durch die Felsen, wobei der Wanderweg die ganze Zeit sehr angenehm neben dem Bach verläuft. Die Wanderung geht insgesamt 2,6 Kilometer, bis kurz hinter das Gasthaus Zum Polenztal, am Bach entlang. Ein paar Meter hinter dem Gasthaus, am dem man sich sehr nett draußen hinsetzen kann, wird die rote Wegmarkierung verlassen und es geht nach links auf der grünen Markierung grüner Strich weiter. Der Aufstieg ist ausgeschildert mit dem Hockstein als nächste Zwischenstation. Zuerst erfolgt der Aufstieg über eine breitere Treppe, bis zum Fuße des Felsens. Am Felsen geht es ein paar Meter entlang und dann kommt der viel interessantere Teil des Aufstiegs. Ausgang_Wolfsschlucht_kleinEinstieg_Wolfsschlucht_kleinBevor man sich aber in diese Felsspalte begibt, sollte man noch ein paar Meter (höchstens 10 Meter) am Felsen weiter gehen. Es geht um den Felsen herum und dann steht man vor einer breiten Höhlenöffnung. Die so genannte Hocksteinhöhle ist eine der größeren Höhlen der Sächsischen Schweiz und so einfach zu erreichen, dass man mal kurz vorbeischauen sollte. Danach geht es dann aber endlich an den weiteren Aufstieg. Die Wolfsschlucht, durch die der Aufstieg erfolgt, ist sehr eng und nicht dafür geeignet, dass auch noch Gegenverkehr unterwegs ist. Eine einzelne Person kann sich an drei Stellen in die Ecke quetschen, wenn man aber mit mehreren Personen unterwegs ist, sollte man vor dem Einstieg kurz lauschen, ob mehrere Wanderer womöglich entgegen kommen. Steinbruecke_Hockstein_kleinPolenztalschaenke_vom_HocksteinAuf dem Hockstein angekommen, hat man eine fantastische Aussicht ins Polenztal. Wirklich winzig sieht die Gaststätte „Zum Polenztal“ von der vorderen Aussicht aus. Auf dem Hockstein kann man immer noch Spuren von der alten Felswarte entdecken. Der Aufstieg, als auch die Überquerung des Hocksteins ist immer noch mit dem grünen Strich markiert und auf dieser Wanderwegmarkierung geht es auch weiter. Gleich hinter der Felswarte Hockstein kommt man über eine steinerne Brücke, die so aussieht, als ob sie das Modell für die Basteibrücke gewesen ist. Die Brücke wird auch Teufelsbrücke genannt. Der Weg geht ein paar Meter geradeaus und biegt dann, weiterhin auf der grünen Markierung, nach links ab. Die letzten Meter verlaufen auf einem normalen Waldweg bis zum Parkplatz zurück.

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Genußwanderung

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder im kleinen Buchladen von Bad Schandau herumgestromert bin und mich nach neuen Büchern zur Sächsischen Schweiz umgesehen habe. Dabei fiel mir ein Buch mit dem Titel „Genusswandern Sächsische Schweiz“ auf. Der Titel hörte sich sehr gut an und so wurde es in die große Sammlung Wanderbücher der Familie Geier aufgenommen. Gleich die erste Wanderung in dem Buch machte uns neugierig, da wir bis dahin das Gebiet östlich von Pirna fast immer ausgelassen haben.
Der Startpunkt der Wanderung liegt in Lohmen an der Kirche. Hier bietet sich entweder der Parkstreifen oder das Parkhaus vor dem Lohmener Schloss an. Die Wanderung führt über die Dorfstraße von der Kirche weg und erreicht nach 400 Metern eine komische Kreuzung. Hier geht es auf der gegenüberliegenden Seite auf der Daubaer Straße weiter. Auf dieser Straße verläuft auch die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich, der man ein Stück von 800 Metern folgt. Die Wanderwegmarkierung biegt dann nach rechts ins Tal der Wesenitz ab, aber die Wanderung bleibt weiterhin auf der Straße. Nach ein paar hundert Metern stößt die nächste Wanderwegmarkierung zu der Wanderung. Diesem gelben Punkt gelber Punkt folgt man jetzt ein großes Stück. Rastplatz_mit_koeniglichen_Grenzsteinen_kleinAls erstes wird Lohmen über eine Fahrstraße verlassen, aber überraschenderweise sind hier nur sehr wenige Autos unterwegs. Sehr nett ist die Aussicht nach rechts über die Felder. Hier kann man fern unten im Tal Dresden entdecken. Auf der rechten Straßenseite befindet sich eine Sitzgruppe mit einer Vielzahl ehemals königlich-sächsischer Grenzsteine.
Muehlstein_in_Doberzeit_kleinDie Wanderung erreicht bald die kleine Ortschaft Doberzeit. Hier ist der Weg durch den Ort sehr unterschiedlich. Die ersten paar Meter führen auf einer sehr angenehmen Dorfstraße mit einem schönen Grünstreifen, aber dann muss man an der südlichen Seite des Ortes nach rechts auf eine richtig hässliche Landstraße abbiegen. Suehnekreuz_bei_Doberzeit_kleinZum Glück sind das nur 350 Meter, dann biegt der markierte Wanderweg nach links aufs Feld ab. Hier wandert man dann wieder ganz angenehm über einen Pfad weiter und nach kurzer Strecke erreicht man Zatzschke bzw. Mockethal. Hier biegt man nach links auf die Wehlener Straße ab, die aber auch schon 200 Meter später nach rechts verlassen wird. Strasse_Am_Rundling_kleinDie jetzt begangene Straße heißt Am Rundling und ist mit einem alten schönen Pflaster ausgelegt. Das Pflaster passt sehr gut zu den älteren Häusern im oberen Teil der Straße. Gleich mehrere von den Häusern sehen sehr gepflegt bzw. toll saniert aus und haben nach hinten hinaus eine wirklich schöne Aussicht. Der Straßenname Rundling kommt von der ursprünglichen Form des Dorfes. Um das Ende der Straße haben sich mehrere Bauerhöfe sternförmig angesiedelt und so eine runde Dorfform gebildet.
Auch hier ist der Weg immer noch mit dem gelben Punkt markiert und genau dieser führt die Wanderung im obersten Teil der Straße über einen Bauernhof. Lustige_Kaelberboxen_kleinAls wir die Wanderung im Sommer 2009 unternommen haben, standen neben den großen Ställen einige Kälbchen. Das Besondere daran war, dass jedes Kälbchen ein eigenes Gatter mit einer lustigen Hütte aus Plastik hatte. Vielleicht ist das gar nichts besonderes, aber als wir drauf zugingen, sah das doch für uns sehr lustig aus. Die Bäuerin kam gerade aus der Milchküche (oder wie immer das heißen mag) und hat sehr nett unsere wahrscheinlich dummen Fragen beantwortet. Die Wanderung führt auf der Rückseite von dem Hof aufs Feld hinaus. Schoener_Brunnenzulauf_Posta_kleinNach einem kurzen Stück zwischen ein paar Kuhweiden hindurch steigt der markierte Wanderweg runter in den Mockethaler Grund bzw. ins Elbetal. Hier merkt man gleich an den Häusern, dass es sich einerseits um ein nobleres Viertel handelt und andererseits auch ein paar künstlerisch begabte Menschen dort leben.
Die Wanderung kann über zwei nette Wege weiter geführt werden. Entweder wandert man wie im oben genannten Wanderführer gleich an der Seite des Mockethaler Grundes auf dem gelben Punkt wieder hoch zur Schönen Höhe oder man geht unten an der Elbe in Richtung Pirna. Wir wollten lieber die schönen Häuser im Elbetal bestaunen und deshalb haben wir den Weg über die Postaer Straße gewählt. Blick_ueber_die_Elbe_auf_Pirna_Stadtkirche_kleinDie Häuser hier unten sind durch die Bank in einem wirklich tollen Zustand und der Blick rüber auf die andere Elbeseite mit der Stadt Pirna und dem Schloss Sonnenstein ist wirklich sehr schön. Nach einem Kilometer treffen die beiden Wege (Elbeweg und gelb markierter Schöne-Höhe-Weg) wieder aufeinander und es geht noch ungefähr ½ Kilometer weiter, bis man die Hauptstraße erreicht. Diese breite Straße kommt von der Elbebrücke herunter und man wandert auf dieser Straße nach rechts weiter. Hier haben wir uns ganz elend reingelegt, da leider ein grober Fehler in den Wanderführer eingebaut war. In der abgebildeten Karte für diese Wanderung ist ab hier vollständiger Mist eingetragen. Einerseits stimmt die Karte überhaupt nicht mehr mit der Beschreibung überein und im Bereich des Ortsteils Hinterjessen ist ein Wegverlauf eingezeichnet, der aber der Flussverlauf der Wesenitz ist. Hätten wir uns an die Beschreibung gehalten statt an die abgebildete Karte, dann wären wir besser zurecht gekommen, aber so sind wir ziemlich dämlich durch Wohngebiete und auf breiten Straßen herumgeirrt.
Die Empfehlung ist, auf der Hauptstraße nach rechts dem blauen Punkt blauer Punkt zu folgen. Insgesamt geht es ½ Kilometer auf dieser hässlichen Straße entlang und dann biegt der Wanderweg nach links (Pillnitzer Straße) ins Wohngebiet ab. Von Pirna zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung ist es so, je länger man unterwegs ist, desto schöner wird der Weg wieder. Nach der mehrspurigen Straße kommt die Wohngebietsstraße, dann die Wohngebietsstraße durch einen Wald und als Höhepunkt erreicht man dann den sehr schönen Liebethaler Grund. Nachdem die Fahrstraße (aber nicht unsere Wanderung) den Liebethaler Grund verlassen hat,  erreicht man zunächst die Trainingswand für die Kletterer. Hier kann man sehr schön sehen, wie sinnvoll die sächsischen Kletterregeln sind. An dieser Wand ist mit Magnesia geklettert worden und so sind einige hässliche weiße Stellen zu sehen. In der Sächsischen Schweiz ist dieses zum Glück verboten und das Landschaftsbild dank es den sehr voraus schauenden Regelerstellern.
Hinter dem Wendehammer kommt zuerst an der Wesenitz ein Wasserkraftwerk, das heutzutage eine relativ große Menge Strom in einer sehr ruhigen und unauffälligen Variante herstellt. Wesenitz_am_Copitzer_Elektrizitaetswerk_kleinAls nächstes passiert man die Ruine des Copitzer Elektrizitätswerks. Auch wenn die eigentliche Ruine traurig aussieht, so ist sie im Zusammenspiel mit der Wesenitz doch ziemlich romantisch. Muehlstein_in_Wesenitz_kleinGenauso ist der Mühlstein, der im linken (in Flussrichtung gesehen) Bachufer steckt. Wie viele Jahrzehnte wird diese schwere Steinscheibe schon den Bach abwärts bewegt? Die nächste größere bzw. auffälligere Stelle ist das riesige Richard Wagner Denkmal. Richard_Wagner_Denkmal_im_Wesenitztal_kleinIch finde es immer wieder überraschend, dieses gewaltige Denkmal hier unten in der unscheinbaren Schlucht zu finden. Aber vermutlich ist in weit vergangenen Zeiten hier unten auch viel mehr Betrieb gewesen. Wasserfall_an_der_Lochmuehle_kleinWenn man ein paar Meter weiter den Bach hoch wandert, dann erreicht man die Lochmühle und der gesamte Bereich sieht dann auch so aus, als dass hier früher große Mengen Gäste eingekehrt sind. Die Wanderung wechselt die Bachseite und folgt immer noch der blauen Wanderwegmarkierung. Hier und an der Lochmühle sind an den Felsen einige kleine Tafeln von Studenten der TU Dresden angebracht worden. Nach einem weiteren kurzen Stück durch das Wesenitztal erreicht die Wanderung die Daubemühle. Hier hält sich tapfer eine Gaststätte mit einem gemütlichen Gastraum und auch hier wird elektrische Energie durch die Wesenitz erzeugt. Ab der Gaststätte steigt die Wanderung aus dem Bachtal heraus und stößt wieder auf die bekannte Straße oberhalb des Tals. Das letzte Stück verläuft zuerst zwischen dem Tal und dem Wohngebiet und dann die letzten paar Meter über die Dorfstraße bis zur Kirche zurück.
Uns hat die Wanderung nicht so richtig gefallen, da es doch über sehr viele Fahrstraßen geht und die Strecke durch Pirna ist nur im Bereich der Elbe schön. Dadurch, dass wir dann auch noch, durch den falschen Streckenverlauf aus dem Wanderführer, in Pirna ziemlich durch die Gegend geirrt sind, hat sich der Eindruck zu dieser Wanderung nur noch verschlechtert. Ich hoffe, dass uns selber so ein Missgeschick mit den Wanderkarten nicht passiert, aber dann lässt sich eine Online-Ausgabe sehr schnell korrigieren (wenn wir denn drauf hingewiesen werden).

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Griesgrund

Die Wanderung durch den Griesgrund ist gleich durch zwei Einwirkungen entstanden. Einerseits habe ich in dem netten Wanderführer für Kinder (www.wandern-kinder.de) davon gelesen und andererseits meinten auch Wanderfreunde, dass man mal den Griesgrund erkunden müsste. Also haben wir gleich einen kleinen Bogen geplant und uns am Parkplatz der Bastei getroffen. Von hier startet die Wanderung in der rechten hinteren Ecke. Über diesen unscheinbaren Pfad gelangt man auf den Wanderweg hinter dem Parkplatz. Diesem mit dem gelben Strich gelber Strich markierten Wanderweg folgt man nach links. An dem Weg fällt sofort auf, dass man sich schon außerhalb der bastei-typischen Touristenströme befindet. Hier sind zwar noch ein paar Wanderer unterwegs, aber der größte Teil der Basteibesucher kommt nicht in diesen Bereich. Sobald der nach rechts abbiegende Zugang zu den Schwedenlöchern passiert ist, trifft man noch weniger Besucher. 350 Meter hinter dem Abzweig befindet sich der Weg sehr nah an der Basteistraße und hier wird der markierte Wanderweg auch verlassen und es geht über die Straße in Richtung Steinerner Tisch.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wandert man auf der Zufahrtsstraße zum Steinernen Tisch. Im Ursprung handelt es sich beim Steinernen Tisch um eine „Sitzgruppe“ aus Stein, die vor langer Zeit anlässlich einer königlichen Jagd errichtet worden ist, aber heutzutage wird auch noch die Gaststätte daneben so benannt. Mit dem Erreichen dieses Punktes befindet man sich auch wieder auf markierten Wanderwegen und deshalb geht es nach rechts auf der Markierung roter Punkt roter Punkt in die Richtung des Höllengrunds. Ungefähr ½ Kilometer hinter dem Steinernen Tisch beginnt der Abstieg. herbstlicher_Hoellengrund_kleinDer Höllengrund ist ein wirklich ganz besonders schöner Abstieg, auch wenn er zwischendurch schon ziemlich hubbelig ist. Aber es hat ja auch keiner gesagt, dass sich die gewöhnlichen Touristen mit Ledersohlen hierher bewegen sollen. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir hier an einer ziemlich „haarigen“ Stelle eine recht alte Dame mit zwei Stöcken trafen, die sich über ein paar Felsbrocken hangelte. Sie wolle „bloß mal nach Wehlen“ und käme schon zurecht, danke, meinte sie auf unsere Frage. Noch mehr staunten wir, als sie uns nach ein paar Metern wieder überholte, während wir die Naturschönheiten bewunderten. Schon auf den ersten Metern stehen die Felswände relativ nah beieinander, sodass gleich der typische Eindruck einer Schlucht entsteht. Ganz besonders typisch für die tiefen Schluchten der Sächsischen Schweiz sind auch die unterschiedlichen Moossorten. Das sieht immer interessant aus, ganz besonders natürlich, wenn die Sonne es doch mal schafft, in solch ein Tal rein zu leuchten und dann die unterschiedlichen Grünvarianten strahlen. Noch besser ist es, wenn morgens früh der Tau noch auf den Minipflanzen liegt, dann schaffen es einige Fotografen, davon wunderbare Aufnahmen zu machen. Wir haben immer wieder Respekt vor solchen tollen Fotos bzw. den Leuten mit dem richtigen Gespür für einen schönen Blickwinkel.
Am Ende des Höllengrundes erreicht die Wanderung die kleine Fahrstraße durch den Zscherregrund/Kohlgrund. aufwaerts_Zscherregrund_kleinAuf diesem Forstweg ist normalerweise nie ein Fahrzeug unterwegs und so kann man die hohen Felswände bestaunen. Dadurch, dass sich das Sträßlein ziemlich durch den Grund schlängelt, wirkt es ganz besonders interessant und die Kreuzung mit dem Höllengrund wird auch in jedem einigermaßen brauchbaren Wanderführer angesteuert. abwaerts_Zscherregrund_kleinSeltsamerweise sind trotz dieser häufigen Erwähnungen relativ wenige Wanderer hier unten unterwegs. Die weitere Wanderung geht nach links den Grund weiter abwärts. Hier hängt sogar eine Felswand über den Weg herüber. Nach ein paar Metern im Zscherregrund kann man auf der linken Wegseite einen deutlich sichtbaren Strudeltopf entdecken und noch ein paar Meter weiter befinden sich gleich einige interessante und zum Teil uralte Inschriften. Nach einer Strecke von ½ Kilometer erreicht man die Kreuzung am Freundschaftsstein. Hier geht es weiterhin auf der roten Wanderwegmarkierung nach links in den Wehlener Grund abwärts. Der Weg ist sehr angenehm zu wandern und zum Teil auch als Zufahrtsstraße für ein paar wenige Häuser ausgebaut. Obwohl in dem Bachlauf rechts neben dem Weg normalerweise kein Tropfen Wasser läuft, hat im Sommer 2010 ein Starkregen hier gigantische Schäden angerichtet. Normalerweise wundert man sich, warum ein Bachlauf, in dem kaum Wasser zu sehen ist, so riesig ausgebaut ist, aber die Erbauer haben anscheinend schon gewusst, was für Wassermengen in diesen Gründen zusammenkommen können.
Die Wanderung erreicht das südliche Ende von Wehlen und hier sollte man auf der linken Bachseite über den kleineren Weg weiter in Richtung Ortsmitte gehen. Nach einem kurzen Stück durch Wehlen erreicht man den Marktplatz mit der Fahrradfahrerkirche und den schönen Einkehrmöglichkeiten rundherum. Rechts neben der Kirche geht es auf den Weg an der Elbe. Hier wandert man ein paar Meter (ca. ½ Kilometer) flussaufwärts, bis nach links ein unscheinbarer Pfad zwischen den Häusern abbiegt. Auch wenn man schnell daran vorbeiwandert, so ist der Aufstieg hier hinauf zur Bastei ausgeschildert und außerdem erklärt eine ganz hervorragende Informationstafel die Weißen Brüchen.
Die Wanderung erfolgt im Schwarzberggrund mit einer ordentlichen Steigung und im Herbst 2010 konnte man hier oberhalb des Gartens etwas ziemlich ungewöhnliches entdecken. Felssturz_in_Garten_Wehlen_kleinEine ziemlich großer Felsbrocken hatte sich oberhalb des Pfades gelöst und war auf der rechten Seite in den Garten gestürzt. Dem Krater nach zu urteilen, war es ein großes Glück, dass dieser Felsen nicht ein Haus getroffen hat. Da der Besitzer die Murmel anscheinend nicht in seinem Garten haben wollte, waren deutliche Bearbeitungsspuren, die aber sehr mühselig aussahen, zu entdecken. Es ist anscheinend gar nicht so einfach, zwei Kubikmeter Felsen in handliche Stücke zu zerlegen.
Die Wanderung führt zuerst ¼ Kilometer durch den Schwarzberggrund aufwärts, bis nach rechts über eine Minibrücke ein Weg abbiegt. Ausgeschildert ist die Stelle mit der Bastei und dem Malerweg. Bis hierhin ging die Wanderung über einen ansteigenden Pfad und ab hier werden die nächsten Höhenmeter mit Treppenstufen überwunden. Der Name des Weges wechselt in Schanzenweg und passiert nach den Treppenstufen eine schöne Aussicht. Von diesem Punkt kann man gut in das Elbtal, auf die Bärensteine und den Rauenstein blicken.
Die Wanderung führt weiter leicht ansteigend aufwärts, bis eine Kreuzung mit mehreren Wegen erreicht wird. Hier geht es gleich die erste Möglichkeit wieder nach rechts. Seltsamerweise versperrt eine Schranke den Weg, aber schon nach wenigen Metern auf dem geraden Waldweg ist auf einmal ein Bergpfad ausgeschildert. Blick_von_Steinbruchkante_zur_Elbe_kleinDieses Schild verwunderte uns, da noch vor wenigen Jahren gleich am Schanzenweg ein Verbotsschild des Nationalparks stand. Nach etwas mehr als ½ Kilometer und 50 Höhenmetern erreicht man die Kante der Steinbrüche und hier sollte man äußerste Vorsicht walten lassen. Die Stelle ist ziemlich unscheinbar, aber schon einen Meter neben dem Pfad geht es mindestens 50 Meter senkrecht nach unten. Hier kann eine Mami schon mal ziemlich aus der Haut fahren, wenn die Kinder oder die Hunde mal wieder nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand (mindestens 5 Meter) einhalten. Tja, wenn aber doch der Papa bis zur Kante geht (Anm.d.“Mami“: der hat dort vorne auch nichts verloren!!!), dann ist das aber auch wirklich schwer.
Wenige Meter hinter dieser sehr interessanten Aussicht steigt der Bergpfad in den unteren Tümpelgrund. Hier fällt auf der linken Pfadseite eine dicke Felsmurmel mit einer Vielzahl unterschiedlicher Schichten auf. Verbindung_vom_Tumpelgrund_zum_Griesgrund_kleinDer Abstieg in den Tümpelgrund ist schnell geschafft und man erreicht am unteren Ende des Grundes ein Verbotsschild des Nationalparks. Deshalb geht es noch ein Ministück aus dem Grund heraus, bis nach links ein deutlich sichtbarer Pfad aufsteigt. Der Bergpfad ist wie üblich mit dem grünen Pfeil markiert und deshalb ziemlich einfach zu finden. Gleich an mehreren Stellen passiert man auf dem Pfad Felsspalten, die entweder mit Felsstufen oder kleinen Leitern passiert werden. Angeblich lassen sich zwei dieser Felsspalten auch auf der Außenseite umgehen, aber irgendwie fanden wir das nicht aufregend genug und deshalb haben wir die leichten Klettereinlagen gewählt.
Noch bevor es richtig runter in den Griesgrund geht, passiert der Bergpfad eine senkrechte Felswand, die auf natürliche Weise entstanden ist und an deren Fuß ein riesiger Sandkasten entstanden ist. Da man von hier schon den Pfad des Griesgrundes sieht, ist die Verführung natürlich groß, den ausgespülten Pfad abzusteigen. Am Ende des Pfades sieht man ein Hinweisschild stehen, das aber von dieser Seite nicht zu lesen ist. Der Inhalt ist, dass man den Hang wegen Erosionsgefahr nicht betreten soll. Deshalb empfiehlt es sich, einfach noch ein paar Meter an der Felswand entlang zu wandern, bis der Abstiegspfad flacher und kürzer ist.
Damit erspart man sich auch ein paar Aufstiegshöhenmeter im Griesgrund, den es dann wieder bergauf geht. Auf der rechten Pfadseite ist eine Felswand mit gigantisch vielen Schichten, die eine Art Wellenmuster darstellen, zu sehen. abgegriffene_Felskante_Griesgrund_kleinHier scheinen auch ziemlich viele Kletterer aufzusteigen, da an einigen Stellen helle (abgeriebene?) Spuren zu entdecken sind. Aber vielleicht ist auch nur der Felsen besonders brüchig.  Blick_zurueck_Griesgrund_kleinDer Weg durch den Griesgrund ist ein ganz besonders toller Aufstieg in Richtung Bastei. Wenn man von der Bastei spricht, dann ist es normalerweise immer eine Kombination aus toller Aussicht und Touristenmassen. Hier im Griesgrund sind dafür nur ganz wenige andere Wanderer unterwegs und es macht wirklich Spaß, den ziemlich abwechslungsreichen Weg nach oben zu steigen. Der Griesgrund ist eine enge Schlucht, bei der wir überrascht waren, dass man hier überhaupt hinauf kommt.
Ganz besonders lustig ist, wenn man dann das obere Ende erreicht hat und am Steinernen Tisch auf den Fremdenweg heraustritt. Für die letzten paar Meter folgt man der bekannten Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt nach rechts. Nach einer Strecke von ½ Kilometer kann man nach links durch den Wald den Ausgangspunkt der Wanderung (Basteiparkplatz) entdecken. Damit ist eine ganz besonders schöne Runde zu Ende gegangen, die alles einer hervorragenden Wanderung in der Sächsischen Schweiz enthält: Eine schöne Aussicht, ein paar tolle Schluchten mit unterschiedlichen Felsformationen, viel Ruhe und einen abwechslungsreichen Wegverlauf.

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