Wilkeaussicht

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Karte:
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Dauer:
ca. 2,50 h
Entfernung:
ca. 6,50 km
Höhenunterschied:
ca. 230 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
leicht
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Dorf Wehlen - Schulstraße - Pirnaer Straße - Teichweg - Vorwerkstraße - Panoramaaussicht - Steinbruch - Ruine Atelier Pol Cassel - Wehlener Himmelsleiter - Mühlensteig - Steinbruchweg - Alte Steinsäge - ehemaliges Wohnhaus Elfriede Lohse-Wächtler - Schwedenhöhle - Wilkeaussicht - Wilkebach - Dorf Wehlen - Vorwerkstraße - Pirnaer Straße - Mittelweg - roter Strich - Schulstraße

Wilkeaussicht

Ich bin mal wieder mit dem Finger über die Landkarte gefahren und unsere große Tochter (9 Jahre) wollte auch mal wieder ein paar Meter mit dem Papa in Zweisamkeit wandern gehen. Also haben wir uns auf den Weg nach Wehlen gemacht. Man muss wissen, dass die Ortschaft am oberen Rand des Elbtals Dorf Wehlen heißt und sich die Ortschaft unten am Elbufer Stadt Wehlen nennt. Der Startpunkt für diese Wanderung ist der Parkplatz gleich am Ortseingang (wenn man von Lohmen kommt) von Dorf Wehlen. Die ersten paar Meter muss man auf der Fahrstraße abwärts wandern, bis ca. 50 Meter hinter der abknickenden Vorfahrtsstraße. Hier biegt nach rechts der Teichweg ab. Blick_von_Teichweg_auf_Kleine_Saechsische_Schweiz_kleinAuch die „Kleine Sächsische Schweiz“ (www.kleine-saechsische-schweiz.de) ist hier ausgeschildert. Ich hätte die Zufahrt bzw. den Zugang dazu ja eher im mittleren Teil von Dorf Wehlen vermutet, aber wenn man weiter am Dorfrand auf dem Teichweg wandert, dann passiert man die Miniaturanlage oberhalb und kann auch durch den Zaun schon mal einen Blick auf die Anlage erhaschen. Die Wanderung führt die ganze Zeit am südlichen Rand von Dorf Wehlen entlang und damit hat man einen schönen Blick auf die Ortschaft.
Zwischendurch ist sogar mal die Wilkeaussicht ausgeschildert. Nach einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer auf dem Teichweg bzw. am Ortsrand entlang erreicht man ganz kurz vor der gut befahrenen Hauptstraße die Vorwerkstraße. alte_Steinbruchstrasse_Dorf_Wehlen_kleinDiese ist zwar ziemlich breit, aber super hubbelig und so fahren hier keine oder nur ganz wenige Fahrzeuge. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite weist zwar schon eine Tafel auf die Wilkeaussicht hin, aber für diese Wanderung wird erst mal der Weg auf der Vorwerkstraße eingeschlagen. Am Ende dieser alten Steinbruchstraße steht auf der linken Wegseite ein Hinweisschild auf eine Panoramaaussicht, die tatsächlich einen tollen Blick weit in Sächsische Schweiz erlaubt. Nur auf unserer Wanderung klappte das mit der Aussicht an der Stelle nicht so richtig, da der Ausblick von einem hochgewachsenen Maisfeld versperrt war. Als wir die Straße aber weiter gewandert waren, konnten wir dann doch noch über die Pflanzen hinwegsehen.
Die Wanderung führt auf der Steinbruchstraße weiter in Richtung Elbe. Der Weg verläuft sehr angenehm über die Ebene und fällt auch mit Erreichen des Waldes nur leicht und angenehm ab. Noch weisen einige Schilder auf die alten Steinbruchtätigkeiten hin, aber heutzutage sind die Arbeiten zum größten Teil eingestellt. verlassener_Steinbruch_bei_Wehlen_kleinDie Zufahrt zum Steinbruchgelände ist mit einer Schranke versperrt, aber selbst von der Stelle erhält man schon einen sehr guten Einblick in den ehemaligen Steinbruch. Für die weitere Wanderung geht es gleich neben der Schranke auf der Elbeseite wieder ein Stückchen zurück. Im Gegensatz zu den bisherigen Wegen handelt es sich jetzt um einen Minipfad, der aber eigentlich viel mehr Spaß macht. Auf jeden Fall wird der Pfad nur relativ selten begangen und man hat eher das Gefühl, bei einer Expedition zu sein. Schon nach wenigen Metern kann man hier einen von den tollen Sandsteinen mit dem Logo des Steinbruchpfades sehen. Ab hier lassen sich, auch nach Jahrzehnten, immer noch ganz viele Relikte aus der aktiven Zeit der Steinbrüche entdecken. So passiert man bald einen großen hohen steinernen Sockel und gleich daneben noch die Konsole von einem Seiltrommellager.
Eigentlich geht der Weg an dem Sockel schon abwärts, aber geradeaus befindet sich eine Ruine und eine dazu gehörende Erklärungstafel. Bei der Ruine handelte es sich im Ursprung um das Sommerhaus des Malers Pol Cassel (1892 – 1945). Vermutlich haben auch danach noch irgendwelche Leute das Haus weiter genutzt, aber leider ist es dann irgendwann abgebrannt und so sind eigentlich nur noch die Außenmauern vorhanden. Unsere große Tochter, mit der ich unterwegs war, hat (von außen) die Ruine ziemlich genau betrachtet und ihre Gedanken sind an dem alten eisernen Bettgestell und dem Küchenherd hängen geblieben. Mich hingegen hat es ziemlich verwundert, wieso an der Stirnwand ein handbreiter Riss quer von oben nach unten verläuft. Ob sich hier der Hang noch so gewaltig bewegen kann?
Die Wanderung führt wieder von der Ruine zurück bis zu dem gut sichtbaren steinernen Sockel. Hier geht es über einige Stufen bergab und dann erreicht man ein ziemlich großes Bauwerk, das schräg den Hang hinunter führt. Es handelt sich um eine der ehemaligen Trassen, auf denen die Sandsteinklötze unter Zuhilfenahme von Durchgang_an_schraeger_Trasse_kleinLoren ins Tal transportiert worden sind. Neben dem Bauwerk führt eine lange gerade Treppe den Hang hinunter, bei der man bei nassem Wetter Obacht geben sollte, weil die Steine ordentlich glatt werden. Früher waren die Hänge noch viel mehr mit Wegen und Pfaden durchzogen und damit man die schräge Trasse passieren konnte, ist im unteren Teil sogar ein kleiner Tunnel da durch ungewoehnliches_Toilettenhaeuschen_Alfred_Grafe_Weg_Haus_kleingebaut.  Was auch immer hier Seltsames passiert ist, so befindet sich hier jetzt, im Herbst 2016, links ein ordentliches Stück Zaun mit einem stabilen, abgeschlossenen Tor. Komischerweise ist dieses Zaunstück nur wenige Meter (ca. 2 Meter) lang und versperrt gerade den Steinbrecherpfad. Seltsamerweise steht kein Schild dort und wenn man von der anderen Seite kommt ist vorher auch überhaupt keine Wegsperre vorhanden. Man kann den Zaun aber ohne Probleme umgehen und auf dem Steinbrecherweg weiter wandern. Dass dieser Weg ein Privatweg ist, sollte jedem bewusst sein, aber das gilt für den kompletten Steinbrecherweg. Wenn denn der Zaun darauf hinweisen soll, dass es ein Privatgrundstück ist, dann schafft es ein weiterer Grundstücksbesitzer mit den Schildern „Privatgrundstück, Betreten auf eigene Gefahr“ und „Hunde sind an der Leine zu führen“ würdevoller. Die Wanderung passiert so einige ehemalige Steinbrecherhäuser, die heutzutage häufig als Wochenendhäuser benutzt werden. An einem der Häuser hängt ein Straßenschild mit dem Namen Alfred-Grafe-Weg. Im Garten des Hauses steht ein ziemlich neu aussehendes Häuschen mit einem richtig spitzen Dach. Meine Tochter hat die Dachform mit einer Zwergenmütze verglichen und die Beschreibung ist wirklich gut. So klein wie die Hütte ist, könnte es sich sehr gut um ein Toilettenhäuschen handeln.
Nach einer Strecke von nicht ganz ½ Kilometer erreicht man wieder eine dieser schrägen Trassen, auf der mehrere Rohre verlaufen. Über die Trasse und die Rohre muss man hinüber steigen und dann geht es über die Stufen neben der Trasse aufwärts. Ein paar Meter rechts neben der Treppe fällt eine richtig hoch gemauerte Stützsäule auf. Dass man sich hier so viel Mühe gemacht hat, finde ich wirklich verwunderlich. Ich hätte gedacht, es wäre doch viel einfacher, den Felsüberhang einfach herunterfallen zu lassen. Aber vielleicht ist das Gelände auch zu steil und die darunterliegenden Häuser durch einen solchen Klotz zu gefährdet. Am Ende der Treppe ist man jedenfalls wieder am Rande des schon bekannten Steinbruches angekommen.
Hier geht es in einem kleinen Schlenker nach rechts und schon erreicht man eine kleine Ausstellungsfläche des Steinbruchpfades und eine tolle Aussicht. Auf der Ausstellungsfläche liegen ein paar kleine und große Wannen von Loren und mehrere Seilwinden herum. Die Seilwinden sind zum Teil schon etwas sehr kräftig, da hier ein Stahlseil von 2 cm Durchmesser aufgewickelt wird. Rastplatz_unterhalb_Sandsteinbruch_kleinBei der Aussicht ist nicht etwa der Blick ins Elbtal besonders, sondern eher der sehr große steinerne Tisch und die Sitzplätze drum herum. Der Platz lädt so verlockend zu einem Picknick ein, dass man einfach nicht dran vorbei kommt. Außerdem hat man einen guten Blick auf die gegenüberliegende Elbseite. Hier ist im August 2010 der Hang nach einem Starkregen ins Rutschen gekommen und hat sich dann den Weg durch den Tunnel der Bahnlinie gesucht. Das waren einige hundert Tonnen Erde und Gestein und damit war der Elberadweg für einige Tage unpassierbar.
Die Wanderung verlässt den Platz in östliche Richtung (von der Aussicht lustiger_Wegweiser_mit_Hut_kleingesehen nach rechts) und es geht ziemlich bequem weiter. Hier kann man immer mal wieder unterschiedlichste Spuren von Steinmetzen entdecken. So findet man als erstes einen Wegweiser mit einem aufgesetzten Hut, was auf das Wirken von Andreas Bartsch, dem Steinbruchführer (www.steinbruchfuehrungen.de), hinweist. Sandsteinhand_am_Steinbruchpfad_kleinVermutlich sind die nächsten Skulpturen auf Bodenhöhe, ein Gesicht und eine große Hand, auch Arbeiten von ihm. Schon nach wenigen Metern erreicht man die riesige Sammlung an technischen Gegenständen, die Andreas Bartsch in den Steinbrüchen gefunden hat. Es sind sehr unterschiedliche Exponate, Lore_vom_Steinbruchpfad_kleindie von einzelnen Eisenbolzen bis zur Drehscheibe und der dazu passenden Lore gehen. Es ist beeindruckend, welche Mengen an Ausstellungsstücken Herr Bartsch hier zusammengetragen hat. Auf dem Gelände der Alten Steinsäge kann man noch so einige Bahnschienen entdecken, aber erst mit dem Lageplan in der Schautafel wird es auch verständlich, wozu die unterschiedlichen Strecken gewesen sind.
In dem Gebäude der Alten Steinsäge bzw. dem Werkleiterhaus hat, nachdem der Betrieb eingestellt worden ist, die Dresdener Malerin Elfriede Lohse-Wächtler für etwas mehr als ein Jahr gelebt und gearbeitet. Sehr lustig ist an dieser Ruine die Beschriftung auf dem Briefkasten: Tor_zur_alten_Steinsaege_Wehlen_kleinBitte keine Werbung, dafür mehr Liebesbriefe. Der Satz ist so nett, dass wir selber denken, diese freundlichen Worte auf unseren Briefkasten zu kleben. An der östlichen Seite des Gebäudes bzw. des Grundstückes befindet sich noch ein ordentliches Tor mit zwei riesigen Torsäulen. Vermutlich sind es rohe Mühlsteine, die auch noch die nächsten Jahrzehnte und bestimmt auch Jahrhunderte hier oben stehen können.
Nach diesem sehr abwechslungsreichen Platz geht es weiter auf dem Steinbruchpfad. Auch hinter dem Gelände stößt man bald wieder auf einen dieser großen steinernen Sockel, auf denen die großen Seilrollen gestanden haben. Die Dinger funktionierten mit dem ganz einfachen Prinzip der Schwerkraft. An beiden Enden des Seils war jeweils eine Lore befestigt und dadurch, dass die volle Lore ins Tal hinunter fuhr, wurde die andere Lore den Berg wieder hoch gezogen. In der Seiltrommel war nur eine Bremse, die die Abfahrt ein wenig kontrollierter machte.
Auf dem weiteren Weg bis zur Wilkeaussicht weisen so einige Schilder auf eine sehr unscheinbare Gefahr hin. Quer unter dem Weg verläuft die Schwedenhöhle. Es gibt in der Sächsischen Schweiz mehrere Schwedenhöhlen, die aber alle den Namen dadurch haben, dass die Einheimischen sich und ihr Eigentum vor den Schwedischen Besetzern um 1639 in Sicherheit gebracht haben. Diese Schwedenhöhle soll 45 Meter lang, 0,8 bis 1,2 Meter breit und zum Teil 9 bis 10 Meter hoch sein. Die Höhle ist dadurch entstanden, dass ein riesiger Massivblock in Richtung Elbe abgerutscht ist. Die Gefahr geht von mehreren kleinen unscheinbaren Löchern aus, die aber in richtig tiefen Räumen der Höhle enden. Hier sollte man ganz sicher nicht hinein purzeln und deshalb sollte man ganz besonders auf seine kleinen Zwerge achtgeben.
Bald ist die Wilkeaussicht erreicht und auch hier lädt eine Bank zum Verweilen ein. Die Aussicht in das Elbtal, Blick_von_der_Wilkeaussicht_auf_Stadt_Wehlen_kleinauf Stadt Wehlen, die Weißen Brüche und rüber zum Rauenstein ist wirklich sehr schön und man sollte den Blick genießen. Wie auch bei dem größten Teil der anderen Aussichten ins Elbtal ist auch an dieser Aussicht nur sehr wenig Betrieb und so darf man sich an dem Blick in Ruhe erfreuen. Diese Aussicht wird seit dem 26. Mai 1877 Wilkeaussicht genannt. Vorher erinnerte der Aussichtpunkt an einen Pfarrer aus Dorf Wehlen und hieß Poltermanns Ruhe. Auf dem Weg zurück von der Aussicht passiert man einen Wegweiser aus Sandstein, der überraschend neu ist. Auch hierbei handelt es sich um ein Stück des Steinbruchpfades, der sehr gelungen aussieht und anschaulich auf die historische Nutzung des Pfades hinweist.
Von dem Zugang der Wilkeaussicht führt die Wanderung geradeaus weiter in Richtung Dorf Wehlen. Auf der rechten Seite des Pfades befindet sich das tiefe Tal des Wilkebaches. Bald (ungefähr 400 Meter) erreicht man wieder die bekannte alte Steinbruchstraße, auf der man nach rechts weiter wandert. Diese Straße endet auf der heutzutage doch relativ viel befahrenen Zufahrt von Stadt Wehlen. Zum Glück muss man nur 100 Meter weiter geradeaus, also in Richtung Stadt Wehlen, wandern, um dann nach links auf den Mittelweg abzubiegen. Bei diesem Weg handelt es sich zwar auch um eine Dorfstraße, aber seltsamerweise ist hier nur sehr wenig Verkehr und so kann man sehr angenehm durch die Ortschaft Dorf Wehlen wandern. Auch wenn zwischendurch ein Sackgassenschild auf das Ende der Straße hinweist, so hat man als Wanderer damit kein Problem, da man durch eine Gasse bis fast zum Ausgangspunkt gehen kann. Die letzten paar Meter muss man nach rechts auf der bekannten Straße bis zum Parkplatz wandern.
Diese Wanderung hat unserer Tochter und mir ganz hervorragend gefallen, da sehr viele abwechslungsreiche Punkte und Teilstrecken enthalten waren. Natürlich war die Wilkeaussicht schon etwas besonderes, aber auch der Weg über den Steinbruchpfad hat viel Spaß gemacht.

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Zwergenhöhle

Die Wanderung zur Zwergenhöhle ist dadurch entstanden, dass wir nach der Runde Von Quandt ein Begleitheft gelesen haben, in dem die Zwergenhöhle auf der Schönen Höhe erwähnt wurde. Leider haben wir das aber eben erst im Nachhinein entdeckt, und so wurde dieses Missgeschick gleich mal wieder zu einer weiteren Erkundungswanderung ausgebaut.
Der Startpunkt der Wanderung liegt am südlichen Teil des Schlosses von Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Hier kreuzt sich die Wesenitz mit der Hauptstraße (S161). Der erste Anlaufpunkt der Wanderung soll der Schlossgarten sein. Statue_Diana_Schloss_Duerrroehrsdorf-Dittersbach_kleinLeider kann man noch nicht durch die Vorderseite des Schlosses in den Garten gelangen und so geht es erst mal ein paar Meter auf dem Waldweg neben der Wesenitz entlang. Auf der anderen Bachseite kann man schon in den Park blicken, aber erst nach ¼ Kilometer ermöglicht eine kleine Fußgängerbrücke den Zutritt. Im Park befinden sich ein paar Statuen bzw. Säulen, eine nettes kleines Häuschen und ein paar gut gepflegte Wege. Ganz besonders fällt die gut erhaltene Statue der Diana ( röm. Göttin der Jagd, des Mondes, der Fruchtbarkeit, Beschützerin der Frauen und Mädchen) auf.
In einem Bogen geht es um den Park, um dann rechts neben dem Pavillon durch die unauffällige Türe das Gelände zu verlassen. Hier steht man dann auf einer relativ hässlichen Straße, der aber glücklicherweise nur ein kurzes Stück (150 Meter) nach links gefolgt werden muss. Dann biegt nach rechts ein Waldweg ab. Hier weist schon ein Schild auf die Zwergenhöhle hin. Nach 200 Metern biegt die Wanderung nach links ab. Der Waldweg steigt leicht an und nach ein paar hundert Metern fällt einem zuerst eine Hinweistafel auf der rechten Seite auf. Kaiserstuhl_Schoene_Hoehe_kleinDer Inhalt der Tafel ist: „Der so genannte Kaiserstuhl, der auf einer kleinen Terrasse angeordnet wurde, ist eine Sandsteinbank, die früher als Rastplatz beim Aufstieg zur Schönen Höhe diente. Sie wurde im Zuge der Gestaltung der Umgebung des Lustschlösschens vom Schlossbesitzer J. G. v. Quandt aufgestellt.“
Auf der gegenüberliegenden Wegseite ist gut sichtbar eine weitere Tafel aufgestellt, die das Hauptziel dieser Wanderung erklärt: “ J. G. v. Quandt ließ eine natürliche Felsspalte mit einem Tonnengewölbe aus Sandsteinquadern überdecken, so dass ein Tunnel entstand. Der Name basiert auf der Sage: Eingang_Zwergenhoehle_Schoene_Hoehe_kleinDer große Schatz auf der Schönen Höhe bei Dittersbach.“ Gleich hinter dem Schild befindet sich der Eingang in die Höhle. Innenseite_Zwergenhoehle_kleinLeider habe ich unsere große Tochter (8 Jahre) mit der Bezeichnung Zwergenhöhle zu dieser Wanderung gelockt. Irgendwie hatte sie aber eine ganz andere Vorstellung von einer Zwergenhöhle und so war sie ziemlich enttäuscht, dass überhaupt keine Zwerge zu sehen waren und sie sich außerdem unter einer Höhle etwas anderes (vielleicht größeres) vorstellt. Auf jeden Fall hat sie die Stelle sehr treffend in Zwergentunnel umbenannt.
Nach dieser Enttäuschung, zumindest für meine Tochter, sind wir dann weiter gewandert. Irgendwie ist uns der Weg gleich mehrere Male abhanden gekommen, sodass wir zwischendurch eine kleine Querfeldeineinlage hatten. Eigentlich sollte der Weg einfach nur in der Verlängerung weiter gehen, aber irgendwie hatten wir uns in den Kopf gesetzt, dass es bestimmt auf der Schoene_Hoehle_Gebaeude_kleinRückseite der Zwergenhöhle einen direkteren Weg zur Schönen Höhe geben müsste. Leider war dem nicht so und so landeten wir wieder auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Zum Glück führte dieser Weg auf dem direkten Weg auf den Gipfel. Das eigentliche Gebäude auf der Schönen Höhe ist wirklich ein beeindruckendes Haus, das ich schon auf der Wanderung Von Quandt besichtigen konnte. Leider war das Haus diesmal geschlossen, aber so konnten wir uns ganz einem kindgerechten Picknick (Lakritz, Gummibärchen und Wienerwürstchen) hingeben.
Nach dieser kleinen Pause ging es an den Abstieg. Da die weitere Wanderung ins Wesenitztal führen sollte, haben wir den ganz gemein versteckten Weg hinter der Gaststätte gewählt. Der Weg steigt parallel zum Waldrand bzw. eigentlich ist es ein Gartenrand abwärts und ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir das tolle Haus auf dem Grundstück sehen, da so ein Huf Haus immer unser Traumhaus war. Am Ende des Pfades wird wieder die bekannte Straße erreicht, die aber auch nur überquert wird. Genau gegenüber versteckt sich neben dem kleinen Häuschen der weitere Abstieg. Als nächstes geht es ins super ruhige Tal der Wesenitz. Nach dem kurzen Abstieg bis kurz vor dem Bach geht die Wanderung eigentlich nach rechts weiter. Hier bietet sich aber noch ein ganz besonderer Platz an. Teufelskanzel_in_Wesenitz_kleinEin ganz kleines Stückchen nach links runter befindet sich die Teufelskanzel. Bei diesem Rastplatz handelt es sich um eine riesige Felsmurmel, die in weit vergangenen Zeiten in den Bachlauf gekullert ist. Auf diesem Felsen befinden sich zwei Bänke, die zum Verweilen einladen. Nicht nur, dass es ein wirklich schöner Platz ist, sondern hier kann man auch ganz hervorragend die scheuen Wasseramseln (schwarze Amsel mit weißem Latz) beobachten.
Von diesem netten Rastplatz (natürlich wieder mit einem kleinen Picknick) geht es dann weiter dem Bachlauf hinterher. Die Wesenitz ist ein extrem ruhiger Bach bzw. ein besucherarmer. Das ist in dem Bereich zwischen Schlosspark, Teufelskanzel und der Elbersdorfer Mühle ganz deutlich zu merken. Schon ein ganzes Stück vor dem bebauten Gebiet wird der Mühlgraben von der Wesenitz abgezweigt. Die Mühle wird heutzutage nur noch zum Stromerzeugen genutzt. Das eigentliche Mühlengebäude sieht heutzutage ziemlich verlassen aus, aber das Turbinen- und das Wohnhaus sind in einem ganz hervorragend gepflegten Zustand. Besonders auffällig ist die ungewöhnliche Fischtreppe neben dem Turbinenhaus.
Hier wird die Wesenitz für diese Wanderung auf der breiten Brücke überquert und dann geht es an das letzte Teilstück der Wanderung, wieder zurück auf der anderen Bachseite. Hier ist die Wanderung mit dem blauen Punkt blauer Punkt markiert. vollgelaufener_Steinbruch_Wesenitz_kleinNach etwas weniger als ½ Kilometer passiert man einen vollgelaufenen Steinbruch und zwei dazugehörende Wohnhäuser. Irgendwie sieht der Steinbruch heutzutage richtig romantisch aus. Die Wasserfarbe ändert sich immer mal wieder. Im Sommer 2010 war die gesamte Wasseroberfläche leuchtend grün und ein tiefliegendes Ruderboot dümpelte am Rand. Mich würde schon brennend interessieren, wie tief hier das Wasser ist.
Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung weiterhin und schon bald ist wieder die kleine Brücke in den Schlosspark erreicht. Damit schließt sich die Wanderung und der Ausgangspunkt ist nicht mehr besonders weit entfernt. Die Meinungen zu dieser Wanderung sind ziemlich unterschiedlich, da die kleinere Wanderin immer noch mit dem Begriff Zwergenhöhle hadert. Aber trotzdem konnten wir uns darauf einigen, dass es sich um eine empfehlenswerte Wanderung handelt, die doch so einige interessante Punkte (Schloss mit Park, Zwergentunnel, Wesenitz, Schöne Höhe) bietet.

Kleiner Nachtrag:
Inzwischen wissen wir auch, wie den die Sage „Der große Schatz auf der «Schönen Höhe» bei Dittersbach“ lautet:
Eines Tages ging der alte Herr von Quandt wieder einmal hinauf zu seinem Lustschlosse «Schönhöhe». Sinnend stieg er zu ihm durch den Wald empor. Da sah er seitwärts am Wege vor Felsenspalte ein zwergartiges Männlein mit langem, grauem Barte stehen. Das winkte ihm. Herr von Quandt schaute neugierig in den Spalt jenes Felsens und erblickte zu seiner großen Verwunderung eine Höhle, in der Gold und Edelsteine funkelten. Das Männlein forderte ihn auf, doch nur zuzugreifen. Da aber schloss sich plötzlich der Spalt jenes Felsens, und von einer Höhle war nichts mehr zu sehen. Auch das Männlein war spurlos verschwunden.
Noch oft ging Herr von Quandt an jenem Felsen vorüber, aber nie wieder ist ihm das Zwerglein erschienen. Als er später die Umgebung seines Lustschlosses mit hübschen Anlagen versehen ließ, hat er durch jene Felsenpartie einen kleinen Tunnel legen lassen. Doch die stille Hoffnung, bei dieser Gelegenheit vielleicht auf den verborgenen Schatz zu stoßen, erfüllte sich nicht. Wohl aber fand der Grundherr viele kostbare Schätze auf den von ihm sorgfältig bestellten Feldern, die zum Rittergute gehören. Der von ihm rationell betriebene Ackerbau brachte ihm hohen Gewinn.
Der Kommentar der Tochter war daraufhin, dass gibt dem Ganze dann auch einen Sinn. Glück gehabt.

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Backofen Rathen

Der Ursprung der Backofenwanderung war eine Anfrage per Mail nach einem Backofen in der Nähe von Rathen. Blöderweise kannten wir nur den Backofen an den Ochelwänden, aber ein anderer Leser hat uns dann aufgrund der ersten Beschreibung den Backofen bei Rathen beschrieben. Sehr nett war, dass er uns nicht nur den Weg zum Backofen erklärt, sondern auch noch gleich eine komplette Wanderbeschreibung dazu gepackt hat. So etwas muss natürlich gleich ausprobiert werden. Der Startpunkt liegt auf der linken Elbseite in Rathen. Von hier geht es mit der Gierseilfähre über den Fluss. An dieser Fähre finde ich immer wieder faszinierend, dass so viele Passagiere in einer Fahrt ohne jegliche Motorkraft über die Elbe bewegt werden können, laut dem Schild an der Fähre sind es bis zu 322 Leute. Auf der gegenüberliegenden Seite angekommen, wandert man erst mal quer durch den Ort, der die höchste Touristendichte der gesamten Sächsischen Schweiz aufweist. Vermutlich ist wirklich kein Ort hier mehr auf Urlauber bzw. Besucher eingestellt als Rathen. Der Wanderweg ist mit dem roten Strich roter Strich gekennzeichnet und es geht bis zum Feuerwehrhaus hoch. Im gleichen Gebäude, auf der linken Seite, befindet sich auch die Touristeninformation. An deren Eingang führt die Wanderung vorbei und von dem Parkplatz hinter dem Haus hat man einen sehr schönen Blick auf die Feldsteine bzw. Honigsteine.
Am Ende der Garagen wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links relativ leicht ansteigend aufwärts. Dafür, dass ein Besucherlenkungszaun den Weg versperrt, sieht der Aufstieg ungewöhnlich breit aus. Nach 200 Metern leichterem Aufstieg biegt die Wanderung nach rechts auf einen Pfad ab. Klettereinlage_zum_Honigstein_kleinDieser Pfad führt die Wanderung an der rechten Seite der Feldsteine vorbei. Je weiter man nach oben steigt, desto dichter werden die Stufen und der Pfad endet am Sattelpunkt zwischen den Feldsteinen und den Honigsteinen. Hier beginnt eine kleinere Klettereinlage, die aber wirklich nicht besonders anspruchsvoll ist. Felsband_am_Feldstein_kleinNach dem Aufstieg durch die Felsspalte erreicht man eine kleinere Ebene, an der man sich rechts hält. Dann kommt man zu einem Felsen, an dem deutlich zu erkennen ein größeres Felsstück abgebrochen ist. Unterhalb dieses Felssturzes geht es entlang und danach ist der weitere Wanderweg ziemlich eindeutig. Zwischendurch führt die Wanderung über einen schmalen Pfad am Hang entlang und nach 150 Metern könnte man zwar auch weiter dem Pfad folgen, aber der bessere Weg ist ein paar wenige Meter aufwärts zu klettern. Wenn man weiß, dass ein Aufstieg auf den Felsen möglich ist, Blick_von_Lokomotive_auf_Gans_und_Basteifelsen_kleindann erkennt man die Spuren von anderen Wanderern sehr gut und auch dieser Aufstieg ist wirklich leicht zu bewältigen. Blick_von_Lokomotive_auf_Amselsee_kleinDanach erreicht man bald die eigentlichen Honigsteine und damit dann auch die Lokomotive. So ziemlich alle Felsen in der Sächsischen Schweiz haben irgendwelche seltsamen Namen, aber bei der Lokomotive ist die Namensgebung durch die Felsenform wirklich eindeutig. Die Aussicht von der Lokomotive über das Tal des Amselsees rüber zu den Gansfelsen bzw. der Bastei ist wirklich fantastisch und wenn man sich dann noch überlegt, dass auf der anderen Seite die Besuchermassen sich knubbeln, dann ist diese Stelle noch viel besser.
Für den Abstieg geht man von dem Felsen der Lokomotive ein kurzes Stück wieder zurück, um dann nach links dem deutlich sichtbaren Abstieg zu folgen. Die Treppen enden an dem Verbindungsweg zwischen Amselsee und Ziegenrücken. Der Waldweg ist überraschend breit ausgebaut und es wird nach rechts aufwärts auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich hoch gewandert. Nach 400 Metern befindet sich auf der rechten Wegseite eine dicke Felsmurmel, auf der eine Inschrift mit folgenden Text ist: Dieser Weg wurde gebaut vom K.S. Pion. Bat.12. 24.-31.Juli 1895. Das erklärt die Breite des Weges und den Namen Pionierweg. Nach weiteren 200 Metern biegt nach rechts der ausgeschilderte Knotenweg ab. Auch dieser Waldweg ist relativ breit und für einen normalen Forstweg schon ziemlich steil. Mindestens an einer Stelle kann man deutlich sehen, wie der Weg quer durch einen Felsen verläuft.
Der Knotenweg endet auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich. Hier weist ein Schild darauf hin, dass man gerade aus der Kernzone kommt und das Betreten des Gebiets „nur auf den im Gelände markierten Wegen erlaubt“ ist. Der Knotenweg ist tatsächlich nicht markiert,  sollte man damit illegal unterwegs gewesen sein? Zumindest war der Weg ausgeschildert. Der breite Füllhölzelweg, auf dem man jetzt (nach links) unterwegs ist, wird ein Stück von ½ Kilometer bergauf gewandert, bis nach rechts der erste gut sichtbare Waldweg abbiegt. Dieser Waldweg ist ziemlich komisch, da er im unteren Teil sehr breit und komfortabel ist, aber mit fortschreitendem Verlauf enger wird. Nach 200 Metern gabelt sich der Waldweg und man hält sich rechts. Der sogenannte Gamrigweg endet wiederum nach 200 Metern auf einem Waldweg, dem man im spitzen Winkel nach links folgt. Das hört sich komplizierter an, als es in der Natur ist, weil der Weg geradeaus durch eine Schranke versperrt ist. Wenn man also den richtigen Weg eingeschlagen hat, dann erreicht man schon wieder nach 200 Metern den Zugang zum Gamrig. trueber_Blick_vom_Gamrig_Richtung_Elbe-Rathen_kleinDiese paar Treppenstufen sollte man nicht auslassen, weil man mit diesem kleinen Aufwand auf einen schönen Felsen hoch kommt, von dem man eine sehr nette Aussicht hat. Blick_von_Lokomotive_auf_Tafelberge_kleinObwohl sich gleich vor dem Gamrig ein beliebter Wanderparkplatz befindet, trifft man hier oben auf dem Felsen nur ganz vereinzelt andere Wanderer an. Der Gamrig hat ein ganz besonders markantes Aussehen. Die Felsen der Sächsischen Schweiz bestehen alle aus Sand, aber hier sieht es so aus, als ob ein Riese eine Tröpfelburg am Strand gebaut hat.
Vom Gamrig geht es wieder abwärts bis vor zur Straße. Diese hat die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt, der nach links in Richtung Waltersdorf gefolgt wird. Der gerade beschriebene Parkplatz wird passiert und ein paar Meter hinter der Zufahrt biegt ein weiterer Weg nach rechts auf das Feld ab. Dieser Weg verläuft fast auf gleichbleibender Höhe mit ein paar kleineren Schlenkern über die Felder. Der eigentliche Hauptpunkt dieser Wanderung, der Rathener Backofen, lässt sich von diesem Weg aus sehr gut finden. Gleich 5 Meter, nachdem man den Waldrand auf der linken Wegseite erreicht hat, Backofenfelsen_bei_Rathen_kleinbiegt nach links ein vollkommen unscheinbarer Pfad ab. Wer diesen Pfad nicht findet, der kann auch gleich am Waldrand in Richtung Elbe wandern. Spätestens in der hinteren Ecke des Feldes ist der Weg dann sehr leicht zu finden. Der Pfad knickt nach links ab und führt weiterhin um das Feld/die Wiese herum. Backofen_bei_Rathen_kleinNach etwas weniger als 200 Metern sieht man rechts vor sich einen freistehenden Felsen an der Kante des Elbtals. Der Felsen ist durch seine rot-gelbe Färbung Blick_vom_Backofen_auf_Rathen_kleinauffällig und spätestens, wenn man um ihn herumgegangen ist, kann man gleich zwei Durchbrüche entdecken. Das größere Loch wirkt wie ein Fenster in Richtung Elbe bzw. Elbhang. Es ist immer wieder verwunderlich, dass man auch nach Jahren des Wanderns durch die Sächsische Schweiz immer noch solche schönen und ruhigen Stellen finden kann.
Für die weitere Wanderung muss man auf dem schon bekannten Weg zurück wandern. Da hier ziemlich viele Pfade am Hang entlang laufen, kann man auch dort entlang gehen. Knapp neben dem Backofen steht ein Felsen in Muschelform, der durch seine Größe auch als Boofe (Freiübernachtungsplatz) benutzt werden könnte. Wenn man vom Backofen weiter an der Felsenkante entlang wandert, kann man auch noch mal einen Blick auf den größeren Durchbruch und eine weitere größere Boofe werfen. Der Pfad an der Felskante ist durch einen ziemlich tiefen Felseinschnitt begrenzt. Spätestens hier hält man sich rechts und erreicht auf den Trampelspuren anderer Mitmenschen wieder die Zufahrt zum Rhododendrongarten. Die Zufahrt ist gleich durch zwei Dinge ziemlich auffällig. Einerseits ist es der sehr aufwändige Untergrund durch verschiedene Materialien (stabile Rasengittersteine, Pflaster und überraschend stabilen Schotter) und dann die tiefen Schluchten auf der rechten Wegseite. herbstlicher_Rhododendrongarten_Rathen_kleinDer Weg führt ohne ernstzunehmende Anstrengungen in den Rhododendrongarten. Dieser kleine Park ist zu jeder Zeit eine nette Oase. Natürlich hat er seine maximale Wirkung zur Blütezeit (also im April/Mai). Ganz besonders sieht dann der riesige Busch gleich am Eingang auf der rechten Seite aus. So einen riesigen Rhododendronstrauch habe ich wirklich noch nicht gesehen und wenn der dann auch noch blüht…
In der rechten hinteren Ecke des Parks steht ein schickes Haus und genau dort erfolgt dann auch der Abstieg runter nach Rathen. Der Weg ist einfach zu finden und führt in einem wilden Zickzack abwärts. Hier hat man noch mal einen sehr schönen Blick auf die Felsen links und rechts des Amselsees. Am Ende des Abstiegs erreicht man wieder die Hauptstraße durch Rathen, auf der es nach links zur Fähre und damit zum Ausgangspunkt der Wanderung geht. Damit ist eine wirklich schöne Runde zu Ende gegangen, die einerseits ein paar abwechslungsreiche Klettereinlagen im Bereich der Feldsteine liefert, ein paar tolle Aussichten auf Felsen und dann die überraschend ruhige Stelle des Rathener Backofens. Es ist immer wieder sehr nett, wenn uns die Leser der Webseite auf solche Stellen hinweisen.

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Malerweg Teil 0

Ein Leser unserer Webseite hatte den sehr guten Hinweis, dass die Maler nicht erst im Liebethaler Grund gestartet sind, sondern schon in Dresden. Dazu hat er mir dann netterweise auch gleich eine tolle Wegbeschreibung geschickt, die am Blauen Wunder in Dresden startet. Blaues_Wunder_Weisser_Hirsch_Elbhang_kleinVon der Brücke genießt man zuerst den Blick auf die Elbe und die Elbhänge. Wenn man dann auch noch das Glück hat, dass gerade einer der Ausflugsdampfer auf dem Fluss gefahren kommt, dann ist der erste Höhepunkt schon beim Anfang der Wanderung perfekt. Von der Brücke geht es nach Loschwitz, also nach Osten. Am Ende der Brückenzufahrt erreicht man den Körnerplatz und auf dessen gegenüberliegender Seite (also auf der anderen Straßenseite von Bäckerei Wippler) geht es den Veilchenweg aufwärts. Markiert ist der Wanderweg mit dem gelben Strich gelber Strich. Gleich unten am Beginn der Straße befindet sich eine große Tafel, die erklärt, dass hier auch der Dichter-Musiker-Malerweg beginnt. Diese Wanderung und der Dichter-Musiker-Malerweg laufen größtenteils auf dem gleichen Weg, sodass man sich sehr gut an der Ausschilderung orientieren kann.
Der Weg steigt für eine Wohnstraße ganz ordentlich an und schon nach ein paar Metern überquert die Schwebebahn die Straße. Schwebebahn_Haengebahn_Dresden_kleinEs ist ganz schön unterhaltsam, wenn diese Hängebahn über einen hinweg gleitet und ziemlich geräuschlos die Höhenmeter zwischen der unteren und oberen Talstation bewältigt. Auf dem Weg nach oben passiert man eine der vielen Stempelstellen bzw. Informationstafeln des Dichter-Musiker-Malerweges. Irgendwie habe ich gerätselt, warum man seine gelaufenen Kilometer mit einem Stempel belegen muss. Ich persönlich finde, dass ich eine Wanderung nur für mich selber mache und dazu reicht es, dass ein paar tolle Bilder/Erinnerungen im Kopf hängen bleiben. So z.B., dass die Anwohner des Veilchenwegs eine fantastische Aussicht über Dresden haben. Irgendwie sehen die Häuser und Grundstücke hier so aus, als wenn man wirklich richtig Geld haben muss. Alleine die Aussicht dürfte einen Aufschlag von 25 % auf ein gleiches Grundstück unten im Tal ausmachen.
Die Wanderung führt insgesamt 350 Meter auf dem Veilchenweg, bis nach links der 2. Steinweg abzweigt. Bei diesem Weg handelt es sich tatsächlich um einen Weg ohne Autoverkehr. Irgendwie ist er ziemlich ungewöhnlich, da es steil bergauf geht, links und rechts hohe bis sehr hohe Mauern stehen und der Untergrund komplett mit Sandsteinplatten ausgelegt ist. Dafür stehen aber auch zwei wirklich prächtige Villen am Wegesrand. Der 2. Steinweg endet nach etwas weniger als 300 Metern auf einer Fahrstraße und die Wanderung geht gegenüber auf der Krügerstraße weiter. Diese sehr ruhige Wohnstraße macht einen Bogen und noch bevor die Straße in ein Waldgebiet weiter führt, befindet sich rechts eine Bank. Die Bank hat die deutlich sichtbare Inschrift: „Franz Engel; Meister der Pilzaufklärung; Rekonstruktion durch Forstbezirk Dresden“. An dieser Bank geht es auf der gelben Wanderwegmarkierung in den Wald hinein. Der Wanderweg passiert die Rückseite des ehemaligen Klinikgeländes und führt danach auf dem Kuckuckssteig in Richtung Rochwitz.
Ab dem Ortsrand ändert sich der Name der Straße in Karpatenstraße und auch diese Straße ist geschmückt mit sehr netten Häusern. Mir gefällt am besten das Haus, das nach 300 Metern (hinter dem Knick der Straße nach rechts) Hauseingang_Allee_Karpatenstrasse_Dresden_kleinauf der linken Straßenseite steht. Es hat eine wirklich schön aussehende Allee von mindestens 70 Meter Länge vor dem Haus. Bei dieser Länge wäre man bei uns zu Hause schon auf der Rückseite der nächsten Häuserreihe angekommen. Irgendwie hatte man früher viel mehr Platz als heutzutage in einer Reihenhaussiedlung.
Genau an der Stelle, wo die Karpatenstraße aus dem Ort herausgeht, biegt die Wanderung nach links auf den Eichendorffsteig ab. Die ersten paar Meter laufen noch am Ortsrand entlang, um dann in den Wachwitzgrund abzusteigen. Nachdem man im Tal angekommen ist, geht es nach links ein kleines Stück von 200 Metern bachaufwärts, bis zwei Sandsteinsäulen eine Art Eingang bilden. Hier wird der Bach überquert und man folgt der Ausschilderung Wachbergschänke. Der Wanderweg führt angenehm aufwärts und noch vor dem eigentlichen Gelände der Wachbergschänke befindet sich rechts ein neu rekonstruiertes Brunnenhaus. Vorderseite_Wachbergschaenke_Dresden_kleinDer eigentliche Brunnen ist über eine sehr lange Zeit verloren gekommen und erst 2002 wiederentdeckt worden. Ganz schön komisch ist, wenn hier oben auf dem Berg ein Brunnen 10 Meter tief und dann mit 6 Meter Wasser gefüllt ist. Zum Glück ist der eigentliche Brunnen abgedeckt, sodass man nicht in Versuchung kommt, irgendetwas hinein zu werfen. Die Wachbergschänke (www.wachbergschaenke.com) lädt zu einem angenehmen Verweilen für eine Stärkung ein.
Auf der Zufahrt zur Wachbergschänke wird das Gelände verlassen und nach ein paar Metern ist der Ortsrand von Pappritz erreicht. Gleich am Ortsrand biegt man nach links in die Waldmüllerstraße ab. Dresdener_Fernsehturm_kleinSchon eine ganze Weile fällt einem immer wieder der Fernsehturm von Dresden auf und im Bereich der Waldmüllerstraße ist man ihm am nächsten. Heutzutage sind nur noch sehr wenige Antennen an dem Turm befestigt und auch als Aussichtturm wird er leider nicht mehr benutzt. Von dort oben hätte man bestimmt einen fantastischen Ausblick auf Dresden und das Elbtal. Am Ende der Waldmüllerstraße geht es kurz nach rechts (ca. 50 Meter) auf dem Oberwachwitzer Weg, um dann gleich wieder nach links in die Agneshöhe abzubiegen. Nach 70 Metern biegt die Straße nach rechts ab, der gelb markierte Wanderweg verschwindet aber links in der Ecke auf einen Pfad. Dieser passiert eine kleine Senke und auf deren gegenüberliegenden Seite erreicht man die Wohnstraße Am Rainchen. Diese Straße führt 400 Meter durch ein Wohngebiet und dann wieder mal durch eine kleine bewaldete Senke. Die darauffolgende Straße heißt ganz ähnlich wie die vorher begangene Straße Nach dem Rainchen. Am Ende dieser Straße geht es nach links auf der Schulstraße bis vor zur gut befahrenen Straße des Friedens. Zum Glück muss man auf dieser Straße nur 40 Meter nach links wandern, um dann gleich wieder nach rechts auf die Birkenstraße abzubiegen. Schon nach ganz wenigen Metern geht es wieder nach rechts in den Ahornweg. Dieser Weg führt durch bzw. am Rande eines Neubaugebietes entlang. Dahinter geht es durch den Helfenberger Grund und in den Helfenberger Park. Der Park gehört zum Rittergut Helfenberg und fällt durch einige unterschiedliche uralte Bäume auf. Dahinter erreicht man eine Landstraße, die nicht besonders schön zum Wandern ist, aber der ½ Kilometer nach rechts bis zur Ortschaft Rockau geht schon. Diese Ortschaft wird auf dem Rockauer Ring durchquert und auf der südlichen Seite erreicht man die ausgeschilderte Aussicht Rockauer Höhe/Sachsens Hiefel. Das ist eigentlich eine ganz besonders nette Stelle, um ins Elbtal bzw. auf Dresden hinunter zu blicken. Blöderweise war auf meiner Wanderung das Maisfeld davor ziemlich hoch gewachsen und so war die Aussicht auf die Hälfte eingeschränkt.
Die Wanderung geht weiter auf dem Rockauer Ring bis vor zum Landhotel Lindenschänke. Hier ist mal wieder eine der Stempelstellen des Dichter-Musiker-Malerweges. Der neu gestaltete Dorfplatz wird diagonal überquert und in der Ecke, wo die beiden Hofeinfahrten und das Fußgängerschild stehen, führt der Wanderweg auf das Feld hinaus. Keppmuehle_im_Keppgrund_kleinDer Feldweg ist mit so einigen Bäumen geschmückt und der Name Keppgrund verrät schon, dass es kurz darauf mal wieder abwärts geht. Nach dem Abstieg erreicht man die Keppmühle, Inschriften_Keppmuehle_im_Keppgrund_kleindie einen wirklich schicken Eindruck hinterlässt. Die Mühle wurde das erste Mal schon 1592 schriftlich erwähnt und oberhalb der Haustüre ist immerhin die Jahreszahl 1781 zu lesen. An der Hauswand sind eine Vielzahl an Inschriften angebracht, die bis in die heutige Zeit reichen. Die Texte sind keine Graffitischmierereien, sondern nette Texte wie z.B. „Thut der Hausvater seine Pflicht, verläßt der liebe Gott ihn nicht. G.W.Walther Anno 1878“ oder „Ich hab gebaut ein schönes Haus, wenn Gott gebeut, so muss ich raus. J.G.Heinicke Anno 1781“.
Eigentlich sollte der Wanderweg von der Keppmühle weiter abwärts im Keppgrund bis nach Hosterwitz gehen, aber praktisch ist der Weg so zerstört, dass eine Umleitung notwendig ist. Deshalb wandert man von der Keppmühle auf dem gekennzeichneten Weg nach oben aus dem Grund heraus. Nach etwas mehr als 200 Metern und so einigen Höhenmetern erreicht der Weg den Waldrand und an diesem geht es nach rechts. Seltsamerweise befindet sich hier kein weiterer Wegweiser, aber nach ½ Kilometer erreicht man eine Wegsperrung, an der es wieder relativ angenehm den Hang abwärts geht. Der Waldweg schlägt so einige Haken und ist ungewöhnlich gut bzw. breit ausgebaut. Zwischendurch passiert man auch noch ein ehemaliges Wasserwerk, das heutzutage im Wald vor sich hin gammelt. Am Ende dieses Grundes erreicht man den Ortsrand von Hosterwitz und die erste Straße heißt dann auch passend Keppgrundweg.
An der ersten Straßenkreuzung biegt man nach links auf die Dresdner Straße ab. Hier steht am Hang eine ungewöhnliche Mischung aus alten und nagelneuen Wohnhäusern, die aber alle einen tollen Eindruck machen und nach gehobenem Standard aussehen. Die Straße endet an einer abknickenden Vorfahrtsstraße, an der Weg der diagonal über den Platz vor der Sparkasse geht. Hier wandert man ein Stück auf der Wünschendorfer Straße aufwärts. Kurz vor dem Restaurant Schlossblick Pillnitz hört der Bürgersteig auf und man steht rätselnd an der Stelle, ob es wirklich auf dieser Fahrstraße weiter gehen soll. Aber an der linken Felswand ist die gelbe Wanderwegmarkierung zu sehen und so muss man ein paar Meter (ca. 125 Meter) auf der gut befahrenen Straße hoch wandern. Grosser_Berg_Pillnitz_kleinDann biegt nach rechts ein Weg ab, der oberhalb der Weinberge verläuft. Die Aussicht von dem Weinberg herunter auf Schloss Pillnitz und die Gärtnerei ist beeindruckend und eine tolle Entschädigung für das hässliche Teilstück auf der vorherigen Fahrstraße.
Dieser Weinberg ist wirklich schon uralt (erste Erwähnung 1403) und wird durch seine klimatischen Bedingungen jetzt wieder von Winzern genutzt. Besonders auffällig sind die Wächterhäuschen am oberen Rande des Weinberges, die von mehreren Winzern gemeinsam genutzt werden. Sie dienen heutzutage mehr als Aufenthaltsraum als um auf seinen Weinberg aufzupassen. Kirche_unterhalb_Grosser_Berg_Pillnitz_kleinIm hinteren Teil des Hanges sind im Sommer 2013 mehrere Flächen wegen eines Hangrutsches gesperrt gewesen. Eigentlich sah es gar nicht so schlimm aus, ausgenommen der große Haufen ganz unten vor dem Wohnhaus. Hier musste ein provisorischer Damm errichtet werden. Am unteren Rand des Weinberges befindet sich auch eine nette Kirche, die mit dieser Lage einen sehr romantischen Eindruck macht.
Am Ende des Weinberges geht es auf ziemlich gleichbleibender Höhe weiter auf dem gelb markierten Wanderweg. Nach einem ¾ Kilometer erreicht man eine Stelle, an der einerseits ein Pfad steil den Hang hinauf und einer nach rechts führt. Der Pfad nach rechts bietet mit der Aussicht Rysselkuppe einen wirklich fantastischen Ausblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Wanderweg folgt aber weiterhin dem Leitenweg und erst nach 1 ½ Kilometern geht es auf dem Tiefgrundweg abwärts nach Graupa. Das Wohngebiet wird mit der Kreuzbergstraße betreten, die dann übergeht in die Borsbergstraße. Nach ½ Kilometer durch Graupa erreicht man die Richard-Wagner-Straße, die nach links weiter gewandert wird. Einen ¾ Kilometer später auf der Richard- Wagner-Straße erreicht man die Hausnummer 6, wo das Richard-Wagner-Museum (www.wagnerstaetten.de) untergebracht ist. Auf der linken Straßenseite steht das Lohengrinhaus und gegenüber im Park das Jagdschloss. Dieses Museum ist ganz neu eingerichtet (Eröffnung Anfang 2013) und mit themenbezogenen Präsentationen wirklich einen Abstecher wert.
Am Tschaikowskiplatz biegt die Wanderung nach links auf die Bonnewitzer Straße ab und folgt dieser bis zum Ortsausgang. Auf der rechten Straßenseite hat der Staatsbetrieb Sachsenforst seinen Hauptsitz. Irgendwie sieht das Gelände aus wie eine Kaserne, die für eine neue Nutzung saniert wurde. Hinter dem Gelände biegt nach rechts die Zaschendorfer Straße ab und auf der gegenüberliegenden Straßenseite, also nach links, führt ein Feldweg weiter. Auf diesen biegen wir nun ein. Auch dieser Weg soll Zaschendorfer Straße heißen, aber das ist bei einem Feldweg vielleicht doch übertrieben. Rechts von dem Weg befindet sich eine Art Baumschule bzw. vermutlich ist es ein Freigelände von Sachsenforst. Noch vor dem Wasserbehälter biegt die Wanderung nach rechts ab und führt ¼ Kilometer an der Stirnseite der Zuchtfläche entlang, um dann nach links in einen Hohlweg abzubiegen. ungewoehnliches_Haus_Heilpaedagogik_Bonnewitz_kleinDer Weg ist immer noch mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Nach ½ Kilometer biegt die Wanderung im spitzen Winkel nach rechts ab und führt zuerst an ein paar kleineren Steinbrüchen und einem netten Wiesental vorbei. Gleich am Rand des nun bald erreichten Ortes sieht man ein ungewöhnliches Gebäude, bei dem es sich um die Sporthalle der Heilpädagogik Bonnewitz handelt.
Schon nach kurzer Strecke erreicht man den Ortskern mit sehr schön sanierten bzw. gepflegten toller_Hof_und_Dorfplatz_Bonnewitz_kleinGebäuden und einem tollen Dorfplatz. Auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfplatzes geht es über den Weg Am Bonnewitzer Rundling aus der Ortschaft wieder heraus. Nur ¼ Kilometer später erreicht man die gut befahrene S177, die aber nur an der Radarfalle überquert wird, um dann auf der Straße Im Grund weiter zu wandern. Der Wanderweg macht nach ein paar hundert Metern einen kleinen Versatz nach rechts und führt dann durch einen Wald bis zu einer Kleingartenanlage. Diese wird durchquert und dann nach links auf dem unscheinbaren Weg weiter gewandert. Auch dieser Weg ist mit dem gelben Strich gekennzeichnet.
Nach wenigen Metern sieht man durch das Gebüsch das große Gelände der Grundmühle. Wie bei fast allen Mühlen in der Sächsischen Schweiz wird leider heute die Wasserkraft nicht mehr genutzt und genauso ist es mit der Grundmühle. Den Ausgang des Mühlgrabens kann man durch ein bogenförmiges Gewölbe noch gut erkennen, aber der Abfluss ist durch reichliche Sandmassen verstopft. Die Wanderung erreicht die Fahrstraße Altjessen, auf der es den letzten Kilometer nach links bis zum Beginn des Liebethaler Grundes weiter geht. Dort startet der offiziell angelegte Malerweg mit dem Teil 1.
Ich war überrascht von der tollen Wanderung und es war eine wirklich gute Empfehlung. Ganz besonders gut haben mit das Teilstück oberhalb des Weinbergs und die vielen prachtvollen Wohnhäuser gefallen. Da kann unser langweiliges Reihenhaus leider nicht mithalten.

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Malerweg Teil 1

Startpunkt der ersten Etappe des Malerwegs ist der Liebethaler Grund. Es gab zwar noch andere Varianten von Malerwegen, die irgendwie früher durch die Sächsische Schweiz geisterten, und die begannen eigentlich alle im Bereich von Dresden, aber der neu geschaffene Malerweg startet im Liebethaler Grund. Der neue Malerweg ist mit einigen Wegweisern und ein paar Täfelchen gekennzeichnet und deshalb relativ einfach zu finden. Von dem alten Fabrikgebäude des wieder in Betrieb genommenen Wasserwerks Pirna-Liebethal geht es in den Liebethaler Grund hinein. Links und rechts des Weges kann man noch deutlich die Spuren der alten Carl_August_Richter_Steinbrueche_Liebethaler_GrundSteinbrüche erkennen. Da diese Stelle die erste Stelle ist, an der die Maler, aus Dresden kommend, die Sandsteinfelsen sehen konnten, sind die Steinbrüche und die Steinbrecher auf einigen Gemälden zu sehen. Die Wanderstrecke verläuft am Bach entlang in  Richtung Lochmühle. Als erstes passiert man eine Ruine mit den netten Namen „Elektrizitätsstation für Copitz“. Heutzutage ist Copitz ein Stadtviertel von Pirna und dieses kleine Wasserkraftwerk wäre ganz sicher nicht mal mehr in der Lage, den Strom für 1/10 des heutigen Stadtviertels zu erzeugen. Am Felsen hängt eine Tafel, die aussagt, dass der Weg an der Wesenitz im Jahre 1841 im Auftrage der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Pirna angelegt wurde. Franz_Stadler_Lochmuehle_im_Liebethaler_GrundDamit sieht man, dass der Weg hier unten durch das Tal noch nicht so besonders lange existiert. Trotzdem ist das Tal der Wesenitz ziemlich häufig gemalt worden. Richard_Wagner_Denkmal_Liebethaler_Grund_kleinWenn man sich den Bach so ansieht, der Wasserlauf wirkt schon ziemlich romantisch, und selbst heute wird er von fast jedem mit einem Fotoapparat in Bildern festgehalten. Zwischen der Ruine und der Lochmühle, die im Augenblick auch den Eindruck macht, als wenn sie auf dem besten Weg ist, zur nächsten Ruine zu werden, ehemaliges_Stauwehr_Lochmuehle_kleinChristian_Friedrich_Sprinck_Wasserfall_Liebethaler_Grundbefindet sich das riesige Wagner-Denkmal. Richard Wagner soll sich im Mai 1846 mehrere Mal in der Lochmühle aufgehalten haben und deshalb steht dieses Monumentaldenkmal hier unten in der Schlucht. Gleich an der Lochmühle wechselt der Wanderweg die Bachseite. Es geht weiter bis zur nächsten Mühle, der Daubemühle. Auch an der Daubemühle wird durch ein Wasserkraftwerk Strom erzeugt, und außerdem befindet sich hier unten eine nette Möglichkeit, sich in der Gaststube zu erfrischen.
An der Daubemühle trennen sich der Historische und der neue Malerweg. Der Historische Malerweg führt durch die Ortschaft Adrian_Zingg_LohmenLohmen komplett durch, der neue Malerweg macht einen Bogen um Lohmen herum und kreuzt den Ort nur im östlichen Teil. Beide Streckenführungen haben ihre Vor- und Nachteile und deshalb geht es auf der neuen Strecke weiter. Gleich hinter der Daubemühle überquert man mal wieder die Wesenitz und wandert auf der gegenüberliegenden Bachseite aus dem Tal heraus. Jetzt heißt es ca. ½ Kilometer auf der Fahrstraße entlang zu wandern, bis nach links ein Weg in Richtung Ortsausgang abbiegt. Wir haben diese Stelle leider übersehen und sind dann bis zur Alten Lohmener Straße gewandert. Das macht außer ein paar Höhenmetern und einem schönen Blick rüber zum Lohmener Schloss nicht aus. Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir kein Malerweg- Hinweisschild übersehen haben, aber in einer späteren Kontrolle war wirklich ein Schild vorhanden. Es ist an einem normalen Straßenschild angebracht. Gedenkstein_Saechsischer_Bauernaufstand_kleinDer Weg führt nördlich von Lohmen entlang, an einer schönen Aussicht am Waldesrand. Hinter der Aussicht verschwindet der Malerweg im Wald, um nach kurzer Wanderstrecke das letzte Mal die Wesenitz zu überqueren. Diesmal geht es aber tatsächlich gleich auf der gegenüberliegenden Talseite wieder heraus, um dem gelb markierten Wanderweg gelber Strich zu folgen. Der Weg unterquert die Eisenbahnlinie und dahinter muss man leider ein kleines Stückchen auf der Straße nach links wandern. Aber schon nach 100 Metern an der Kreuzung biegt man nach links an der abknickenden Vorfahrtsstraße auf einen Feldweg ab. Der Wanderweg führt auf dem grünen Strich grüner Strich zuerst auf die Ortschaft Lohmen drauf zu und quert sie dann an der Lohmener Friedenslinde einmal. Nachdem man den Ort verlassen hat, geht es zuerst am Waldrand entlang. Hier steht leicht in den Wald versetzt ein Gedenkstein, der aber irgendwie auf unterschiedliche Gegebenheiten hinweist. Auf den einzelnen Seiten des Steines steht:
– Südliche Seite: Im Mai 1790 vertrieben die Bauern von Dorf Wehlen zum Schutz ihrer Felder das Wild aus den angrenzenden Wäldern.
– Östliche Seite: Widerstand gegen die Willkür der Fürsten erfasste bald die Nachbardörfer und war der Auftakt für den Sächsischen Bauernaufstand
– Nördliche Seite: Die Bauern wurden durch die Ereignisse der Französischen Revolution zum Aufbegehren ermuntert.
– Westliche Seite: Errichtet 1990 anlässlich des 200. Jahrestages der Erhebung
Von hier geht es runter in den Uttewalder Grund. Ich empfinde diese Schlucht als eine der schönsten der Sächsischen Schweiz, solange das Wetter so einigermaßen angenehm ist. Wer diese Schlucht schon mal bei Niesel- oder gar Regenwetter durchquert hat, weiß, was ich meine. Schleifgrund_vor_Felsentor_kleinAuf jeden Fall ist das Felsentor eines der meist gemalten Bilder der Sächsischen Schweiz. Hier haben sich schon sehr viele Maler dran versucht und es fast immer hervorragend hinbekommen. Uttewalder_Grund_Felsentor_kleinNur manchmal stimmen die Proportionen nicht so ganz, da es sich eigentlich um ein ganz kleines Felsentor handelt und auf manchen Bildern ganze Menschengruppen durchflanieren. Das scheint besonders ein Problem des Malers Adrian Zingg gewesen zu sein, bei dem z.B. der Wasserfall der Wesenitz mehr aussieht wie der Rheinfall bei Schaffhausen. Aber trotzdem sind seine Bilder wunderbar und besonders ausdrucksstark. Vom Uttewalder Felsentor geht es weiter nach vorne in der Felsenschlucht. Da die Schlucht im hinteren Teil relativ eng ist, bildet sich hier ein sogenanntes Kellerklima, was dazu führt, dass viele Moose und Farne an den Felsen wachsen. Dadurch bekommt die Schlucht einen ziemlich romantischen Charakter, der auch immer wieder gerne gemalt bzw. heutzutage fotografiert wird.
Nach einem angenehmen Stück durch den Uttewalder Grund weitet sich die Schlucht ein Stückchen und man erreicht das Gasthaus Waldidylle (www.waldidylle-online.de). Hier kann man sich ganz gut für die letzten Meter stärken, um dann wohl erfrischt das letzte Stück bis runter nach Elbe_bei_Stadt_Wehlen_kleinStadt Wehlen zu schaffen. Der Weg verläuft immer noch auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich entlang. Erst am Freundschaftsstein wechselt die Wandermarkierung in den roten Punkt roter Punkt, um dann auch noch die letzten 1 ½ Kilometer bis nach Stadt Wehlen hinunter zu unternehmen. Kurz vor der Stadt bietet sich die Aussicht von der Burg Wehlen noch an. Von hier oben hat man einen sehr schönen Blick ins Elbetal hinein. Die erste Etappe des Malerwegs ist damit zu Ende gegangen und der Malerweg wird natürlich durch das nächste Teilstück fortgeführt.

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Malerweg Teil 2

Die Wanderung startet dort, wo der Teil 1 des Malerwegs aufgehört hat, in Stadt Wehlen. Vom Markplatz geht es an der Radfahrerkirche vorbei und dann erstmal ein Stück auf dem Elberadweg flussaufwärts. Der Blick an der Elbe entlang verführte einige Maler dazu, wunderbare Bilder herzustellen. Ganz früher haben die Elbehänge noch ganz anders ausgesehen, da sie nicht von den Steinbrüchen angenagt waren, aber zu der Zeit, als die romantischen Maler die Sächsische Schweiz als Motiv entdeckten, waren die Adrian_Ludwig_Richter_Steinbrueche_bei_SchandauArbeiten in den Steinbrüchen in vollem Gange. Genau diese Arbeiter sind immer wieder Bildmittelpunkte gewesen. Dafür sind z.B. die Bilder von Robert Sterl ein sehr gutes Beispiel. Heutzutage sind ein Teil der Steinbrüche wieder zugewachsen, aber die oberen Steinbruchwände leuchten immer noch hell über den Baumwipfeln. Nachdem man ziemlich genau ½ Kilometer von der Fahrradfahrerkirche am Elbeufer entlang gewandert ist, biegt nach links ein unauffälliger Weg zwischen den Häusern ab. Er ist zwar deutlich mit mehreren Wanderschildern gekennzeichnet, aber die Verführung ist trotzdem groß, dran vorbeizulaufen. Der Weg steigt den Schwarzberggrund hoch. Anhand des Wegbelages kann man schon so ungefähr erahnen, dass es sich um einen älteren Weg handeln muss. Im letzten Jahrhundert hätte bestimmt keiner Sandsteinplatten verlegt. Nach ¼ Kilometer Aufstieg geht es ein paar Meter nach rechts auf dem Haldenweg und dann gleich wieder nach links auf einigen Stufen den Schwarzberg hoch. Nach diesen ersten 100 Höhenmetern erreicht man die Schwarzbergaussicht, die bis vor einem Jahr (Mitte 2006) ein echter Geheimtipp war. Den Weg von Wehlen hoch zur Bastei benutzten nur Insider oder Wanderer mit einer sehr guten Wanderkarte. Durch den neuen Malerweg kommen jetzt ein paar mehr Wanderer in den Genuss dieser schönen Aussicht. Von hier oben hat man einen sehr schönen Blick runter ins Elbetal und auf Stadt Wehlen. Die Wanderung geht weiter in Richtung der Bastei. Zuerst kommt man aber noch am Steinernen Tisch vorbei. Dieser fast 3 Jahrhunderte (1710) alte Rastplatz aus Sandsteinen hat ganz bestimmt schon so manchen Wanderer und Maler vorbeischnaufen gesehen. Heutzutage lädt ein Biergarten zum ersten Verweilen ein.
Vom Steinernen Tisch ist das nächste Ziel die Bastei bzw. die Basteiaussicht. Ab hier folgt man dem grünen Strich grüner Strich bzw. natürlich dem Malerwegzeichen. Noch bevor man die Bastei erreicht, befindet sich rechts neben dem Basteihotel die Nationalpark-Informationsstelle Schweizerhaus. Hier ist seit kurzem eine erstklassige Ausstellung zum Malerweg bzw. zu den Bildern der Maler untergebracht. Der Eintritt ist kostenlos und man sollte sich diese sehr schön gestaltete Ausstellung nicht entgehen lassen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 – 18 Uhr und es werden ca. 250 besondere Bilder der Sächsischen Schweiz gezeigt. Je ausführlicher man sich die Bilder ansieht, desto mehr verlängert sich natürlich die Wanderung, aber es lohnt sich tatsächlich. Von dieser Ausstellung geht es vor zur Basteiaussicht. Hoffentlich hat man einen Wochentag gewählt, an dem nicht ganz so viele Touristen hier oben sind. Basteibruecke_von_obenSo richtig leer ist es auf der Aussicht eigentlich nie, aber manchmal kommt man wenigstens bis ans Geländer, und dann weiß man, warum so viele Urlauber hierher fahren. Der Ausblick runter ins Elbetal ist dadurch, dass die Elbe vor der Aussicht einen Bogen macht, gewaltig. Links und rechts sind die 100 Meter hohen Felswände bzw. Steinbruchwände zu sehen und nach vorne blickt man auf den Rauenstein und die Bärensteine. Von der schönen Aussicht geht es weiter auf die Basteibrücke. Die Brücke ist in Malerzeitrechnung eigentlich ziemlich neu. So hat z.B. Caspar David Friedrich in seinem Bild „Felsenschlucht“ die Felsenburg Neurathen ohne eine Brücke gezeichnet. Dann gibt es eine riesige Anzahl Maler, die die steinerne Brücke gemalt haben. Das geht bis in die Neuzeit mit der aktiven Malerin Irmgard Uhlig. Ganz besonders beliebt ist, die Basteibrücke von der anderen Elbeseite aus zu malen, wie es z.B. Frau Uhlig auf ihrem Bild „Basteibrücke“ gemacht hat.
Johann_Gottfried_Jentzsch_AmselfallRichter_AmselfallDie Wanderung geht auf der gegenüberliegenden Seite vom Basteifelsen in die Richtung Amselsee runter. Der Abstieg erfolgt über eine große Anzahl an Stufen, aber zum Glück geht es in diesem Fall mal den Berg herunter. Unten angekommen, wandert man weiterhin auf dem grünen Strich wieder dem Bach entgegen. Zuerst kommt man am gerade schon erwähnten Amselsee vorbei und dann geht es immer weiter den Berg hoch an dem kleinen Grünbach entlang. Die grüne Markierung verlässt den Malerweg kurz hinter dem Amselsee, es geht auf einem Waldweg weiter mit nur dem Malerwegzeichen. Der Weg geht mit angenehmer Steigung hoch zum Amselfall. Bei den Schwedenlöchern stößt die blaue Wanderwegmarkierung blauer Strich hinzu. Ernst_Hasse_AmselfallAdrian_Zingg_AmselfallAm Amselfall angekommen, gibt es wieder eine Möglichkeit, sich zu erfrischen und in der Nationalparkinformationsstelle ein paar wissenswerte Sachen zu erfahren. Auch der Amselfall ist ganz gerne von Malern gezeichnet worden, wobei ich immer wieder überrascht bin, wie gewaltig manche Maler übertrieben haben. So hat z.B. Gustav Täubert den Amselfall gezeichnet und auf seinem Bild ist ein wirklicher Wasserfall zu sehen. In der Realität hat der Grünbach aber nur so eine magere Ausschüttung, dass er eher einer Dusche als einem Wasserfall ähnlich sieht. Der Wanderweg führt weiterhin den Berg hinauf bis nach Rathewalde hoch. Im Zentrum des Orts biegt der Malerweg nach rechts ab, geht am Rande der Ortschaft entlang und dann kurz vor der Fahrstraße parallel zu dieser in Richtung Hocksteinschänke weg. Hier hat man einen fantastischen Blick in die Landschaft. Von hier oben sieht es zwar eher so aus, als wenn nur ein paar Felsen/Berge in der Senke liegen, aber trotzdem ist es ein sehr schöner Blick in die Landschaft. Von hier oben habe ich aber bis heute noch kein einziges Gemälde gesehen. Hocksteinbruecke_kleinKurz vor der Hocksteinschänke kommt dann die wirklich blödeste Stelle auf der ganzen Wanderung. Man muss irgendwie diagonal über diese Kreuzung kommen, damit man die Wanderung am Parkplatz vom Hockstein weiterführen kann. Vorsicht, der Parkplatz vom Hockstein liegt schon an der breiten dreispurigen Straße runter nach Hohnstein und ist nicht zu verwechseln mit dem Parkplatz an der Hocksteinschänke. Ab dem Parkplatz geht es dann wieder sehr angenehm weiter durch den Wald. Der Malerweg bleibt ziemlich auf gleichbleibender Höhe und führt bis vor zum Hocksteinfelsen. Auch dieser Felsen ist mit einer kleineren Steinbrücke zu erreichen, die auf mehreren Gemälden zu sehen ist. Genauso ist der Blick vom Hockstein rüber zur Burg Hohnstein mehrmals gemalt worden.
Das letzte Stück dieser Etappe ist noch einmal ein Abstieg und ein Aufstieg durch ein Tal. Der Abstieg erfolgt gleich durch eine Felsspalte am Hockstein. Dieser Weg runter heißt Wolfsschlucht und führt schön schnell durch eine wirklich interessante Schlucht ins Tal runter. Zum Glück ist der Hockstein ein ziemlich ruhiger Felsen und so trifft man nur selten in der Schlucht Gegenverkehr. Unten im Polenztal angekommen geht es nach rechts bis zur Polenztalschänke. Der Biergarten hier unten im Tal lädt noch einmal zum Verweilen ein, um dann die letzten paar Meter bis hoch nach Hohnstein durch den Schindergraben zu absolvieren. Der Anstieg ist ganz angenehm und hat noch als eine kleine Attraktion am Wegesrand das ehemalige Bärengehege. Hier sind früher die Bären für die Jagden des Dresdener Adels gehalten worden. Für die Schweizreisenden ist eine Visite dieses Geheges ziemlich normal gewesen. Was im gleichen Zusammenhang immer wieder gerne bestaunt und auch gemalt wurde, ist der überhängende Felsen unterhalb der Burg Hohnstein. Mit dem Erreichen von Hohnstein ist die zweite Etappe vom Malerweg zu Ende gegangen und es geht natürlich mit der dritten Etappe weiter.

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Napoleonstraße

Schon mehrmals habe ich davon gelesen und gehört, dass es Tages-Wanderungen mit einer Länge von 100 Kilometern geben soll. Ich gehöre zwar auch zu den Leuten, die ziemlich häufig wandern gehen, aber bisher war das Maximum 34 km und das erschien mir schon ausreichend lang. Da mir 100 Kilometer doch ein bisschen sehr weit vorkamen, wollte ich es wenigstens mal mit der Hälfte versuchen und so habe ich mir eine Wanderung zusammengebastelt, die aber möglichst wenige Höhenmeter enthalten sollte. Das war schon mal gar nicht so einfach, wenn man in einem Gebiet wie der Sächsischen Schweiz eine so lange Strecke wandern möchte. Als grobe Orientierung habe ich mir die Napoleonstraße von Stolpen zur Elbe genommen, aber trotzdem wollte ich natürlich so wenig wie möglich auf Straßen entlang wandern. Damit ich auch die Chance hatte, die Wanderung vorzeitig abzubrechen, wenn z.B. das Wetter oder die Füße Sabotage begehen, habe ich den Startpunkt möglichst in die Mitte der Strecke gelegt, was sich aber am Ende doch als kleines Problem erwies. Aber dazu später.
Der Startpunkt ist der Parkplatz neben dem Sportplatz von Hohnstein. Da ich davon ausgegangen bin, dass ich für die Strecke ungefähr 10 – 11 Stunden brauchen würde und zum Abendbrot (18:00 Uhr) wieder zurück sein wollte, war der Startzeitpunkt morgens um 7:00 Uhr. Eigentlich überhaupt keine Zeit, um schon wandern zu gehen, aber zum Glück war es wenigstens ein nur leicht bewölkter Tag, sodass ich sogar noch ein bisschen Sonnenaufgang genießen konnte. Sonnenaufgang_Alte_Boehmische_Glasstrasse_kleinVom Sportplatz führt die Wanderung zuerst komplett durch die Kleingartenanlage, bis die Fahrstraße erreicht ist. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es auf der Alten Böhmischen Glasstraße raus auf die großen Felder. Der asphaltierte Feldweg führt durch die Senke des Steubengründels und erreicht bald die Kreuzung mit dem Hofehainweg und dem steinernen Sandsteinwegweiser mit der eingemeißelten Hand. Hier biegt die Wanderung nach links ab in Richtung Ehrenberg, um gleich nach 100 Metern nochmals nach links abzubiegen. Dieser Feldweg passiert ein Wasserschutzgebiet und dann einen größeren Bauernhof. Als ich die Wanderung unternommen habe, wurden hier gerade die Silos mit gehäckseltem Mais gefüllt. Es sah schon wirklich interessant aus, wie so einige Traktoren mit dieser Arbeit beschäftigt waren. Zwischendurch wirkte es, als wenn die Traktoren einen Balletttanz aufführten, nur die Geräuschkulisse war etwas anders.
An dem Bauernhof überquert man wieder eine Straße (Hohnstein – Ehrenberg) und dann entdeckt man auf der linken Straßenseite die Ruinen der alten Schäferei. Von der Kreuzung muss man jetzt leider einen ¾ Kilometer auf der Landstraße in Richtung Neustadt entlang wandern. Die ersten paar Meter erfolgen noch auf einem Bürgersteig, aber außerhalb der Siedlung muss man dann am Straßenrand wandern. Nach dem besagten ¾ Kilometer biegt nach links ein Feldweg ab. Diesem Feldweg folgt man für diese Wanderung über eine Strecke von fast 2 ½ Kilometern, um dann ins Polenztal abzusteigen. Erst kurz vor dem Polenztal macht der breite Weg einen sehr unbenutzten Eindruck, aber trotzdem kommt man ganz gut runter bis zur Scheibenmühle.
An der Scheibenmühle wird das Polenztal auch gleich wieder verlassen und es geht auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich nach Heeselicht hoch. Für einen normalen Waldweg hat der Weg schon eine ganz ordentliche Steigung, die auch erst im Zentrum der Ortschaft zu Ende ist. Der Wanderweg durch das Tal des Teich_in_Heeselicht_kleinHeeselicht-Baches ist wirklich zu seltsam, weil man am Ende auf einmal im Zentrum des Ortes steht. Am Markt biegt nach rechts ein Feldweg mit dem Namen Steinweg ab, in der Verlängerung heißt er Pirnscher Steig. Dieser Feldweg ist sehr angenehm zu wandern und die Allee der Apfelbäume verführt im Herbst gleich mal dazu, sich ein bisschen gesund zu stärken. Obwohl die Wanderung an dieser Stelle nun wirklich noch nicht besonders weit gewesen ist (vom Start bis hierher waren es erst 9 Kilometer), überkamen mich hier Fußschmerzen und das linke Schienbein erzählte irgendetwas Komisches. Entweder hat der Kopf angefangen zu spinnen oder die Geschwindigkeit für die ersten 1 ½ Stunden war einfach zu hoch.
Sobald aber irgendwie wieder eine Ablenkung wie z.B. das Wildgehege auf der rechten Wegseite auftauchte, waren die Schmerzen vergessen. Vermutlich hat in dem Stadium der Wanderung einfach nur der Kopf verrückt gespielt und meinte, dass die Strecke doch einfach zu lang sein müsste. Der Feldweg führt in den Schwarzen Busch und nach ca. 300 Meter in dem Wald biegt die Wanderung an der ersten Möglichkeit nach schräg links ab. Der Wald wird von jeglichen Wanderern ignoriert und das ist auch ganz gut, weil irgendjemand (vielleicht der Waldbesitzer) den gesamten Weg mit Dachziegeln gepflastert und so seinen Bauschutt entsorgt hat. Das sieht nicht besonders schön aus und ist auch überhaupt nicht angenehm zu gehen. Am Ende des Waldweges stößt man auf die Landstraße zwischen Heeselicht und Langenwolmsdorf. Auf dieser Straße muss man ein kurzes Stück von ¼ Kilometer nach rechts bis zur nächsten Kreuzung wandern. Dort biegt nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Dieser asphaltierte Feldweg ist einer der sehr gut ausgebauten Radwege in der Sächsischen Schweiz, der aber auch immer mal wieder von Traktoren benutzt wird. Dann muss man sich ein bisschen vom Weg machen, aber als Wanderer sollte das kein ernstzunehmendes Problem sein.
Nach einem ¾ Kilometer wird der Weg auch schon verlassen, um eine schöne Aussicht auf das nächste Ziel der Wanderung zu erreichen. Blick_von_Bergers_Hoehe_auf_Stolpen_kleinDer Feldweg nach links führt auf den Hügel namens Bergers Höhe, auf dessen Spitze eine Bank steht, von der man ungestört auf Stolpen blicken kann. Etwas mehr als 300 Meter hinter dem Gipfel erreicht man wieder eine Kreuzung, an der es nach rechts angenehm abfallend in Richtung Stolpen geht. Zuerst erreicht der Feldweg den Ortsteil Niederdorf von Langenwolmsdorf, in dem es nach links auf der Hauptstraße weiter geht. Rechts neben der Straße fällt ein sehr gepflegtes Bächlein mit ein paar Teichen auf. Die Straße ist auch wieder mit der bekannten Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich gekennzeichnet und diese führt die Wanderung bis hinauf nach Stolpen.
Der beste Weg durch Stolpen ist, den kleinen Schlossberg-Weg mit der grünen Wanderwegmarkierung aufzusteigen und dann die Burg auf der südlichen Seite (also oberhalb des schönen Rastplatzes am Waldrand) zu umrunden. Auch wenn die Wanderung noch ein riesiges Stück weiter geht, habe ich es mir nicht nehmen lassen, einen kurzen Abstecher auf die Burg zu unternehmen. Blick_von_Burg_Stolpen_Richtung_Westen_kleinDadurch, dass ich doch noch relativ früh (10:30 Uhr) hier oben war, konnte ich die Burganlage noch fast für mich alleine genießen. Außerdem war inzwischen blauer Himmel und so ist die westliche Aussicht auf der Burg ein besonderer Wohlgenuss. Burg und Stadt Stolpen haben zuerst durch die Besatzung und die gigantischen Menschenmengen (900 Einwohner zu 45.000 französische Militärpersonen) und dann durch das Abziehen von Napoleons Truppen ganz besonders schwer gelitten. So sind große Teile der Burg am 25. September 1813 gesprengt worden, aber immerhin ist heutzutage noch ein Teil davon zu besichtigen.
Ob Napoleon selbst jemals auf der Burg gewesen ist, lässt sich nicht nachweisen, aber dass er am Quartier_Napoleon_in_Stolpen_klein25. August 1813 im heutigen Stadtmuseum am Markt genächtigt hat, ist urkundlich belegt. Napoleon war ein großer strategischer Planer und so hat er für seine Truppenbewegungen gleich an mehreren Stellen in der Marktplatz_von_Stolpen_kleinSächsischen Schweiz Straßen ausbauen oder auch komplett neu anlegen lassen. Von Stolpen führt eine dieser Napoleonstraßen in südliche Richtung. Dazu wandert man vom Markplatz auf der westlichen Seite um die Burg und an der Kirche vorbei und dann die Bahnhofstraße oder die Breitscheider Straße herunter. Beide Straßen stoßen wieder aufeinander und mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich geht zugewucherte_Napoleonstrasse_kleines weiter in Richtung Bahnhof. Eigentlich führte die Napoleonstraße geradeaus in der Verlängerung der Bahnhofsstraße weiter, aber im Jahre 1877 wurde durch den Eisenbahnbau die Straße in einem Bogen verlegt. Auf der südlichen Seite ist aber noch ein vollkommen zugewuchertes Teilstück der ursprünglichen Napoleonstraße zu erahnen.
Das jetzt kommende Teilstück der Wanderung ist nicht besonders schön, da es über eine ganz gewöhnliche Landstraße, aber zum Glück mit relativ wenig Straßenverkehr, weiter geht. Zwischendurch passiert man auf der linken Straßenseite ein weiteres Wildgehege mit Hirschen, die gewaltige Geweihe tragen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Plantage, die einem schon vorher auffallen könnte. Im Gegensatz zu sonstigen Obstplantagen stehen diese Bäume weiter auseinander und die Ernte findet anscheinend auch ein ganzes Stückchen früher statt. Es handelt sich um die Aroniabeeren, die mir bis dahin vollkommen unbekannt waren, aber inzwischen weiß ich, dass man aus den Beeren Säfte und Marmelade herstellen kann und dass sie sehr gesund sein sollen.
Die Straße endet in der bekannten Ortschaft Heeselicht. Hier biegt die Wanderung nach rechts für ein ganz kurzes Stückchen ab, um schon knapp hinter dem Ortsausgang geradeaus auf dem Feldweg zwischen den riesig breiten Trassen der ehemaligen Rennstrecke weiter zu wandern. Dieser Weg steigt leicht an in Richtung Hohburkersdorf und endet wenige Meter vor der Ortschaft wieder auf der Rennstrecke. Hier befindet sich aber netterweise eine Bushaltestelle mit Bürgersteig und eine seltsame Brücke, die über Teile der Ortschaft hinwegführt. Auf dieser kommt man sehr angenehm bis zum Zugang des Hohburkersdorfer Rundblicks mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich. Auch der Aufstieg zu dieser Hochburkersdorfer_Rundblick_Napoleonlinde_kleinPanoramaaussicht ist schnell geschafft. Angeblich soll hier Napoleon am 28. Juni 1813 die Umgebung betrachtet haben. Von hier hat man auf jeden Fall einen ganz besonderen Blick auf die Berge und Steine der Sächsischen Schweiz.
Die Wanderung führt auf der südlichen Seite des Hügels wieder herunter und schon erreicht man die nächste Ortschaft. Im Zentrum von Rathewalde ungefähr auf der Höhe der Kirche ist der Wendepunkt (25 Kilometer) der Wanderung Abstieg_zum_Amselfall_kleinerreicht und es geht weiter auf der blauen Wanderwegmarkierung in Richtung Amselfall. Dieser Weg geht schon so einigermaßen (zumindest für diese Wanderung) steil und hubbelig abwärts, aber dafür ist es eine sehr schöne und typische Schlucht mit so einigen Felsengebilden. Der Amselfall mit seiner Gaststätte und der Nationalpark-Informationsstelle wird passiert und es geht weiter runter ins Tal. Der Weg durch den Amselgrund ist schon fast so etwas wie eine Erholungsstrecke und dann erreicht die Wanderung die Rathener Straße, auf der es nach links wieder hoch geht.
Auch wenn es die einzige Zufahrtsstraße nach Rathen ist, so dürfen nur die Anwohner hier fahren und dadurch ist der Autoverkehr nicht so sonderlich unangenehm. Auf diesem Weg bis hierhin ist Napoleon ganz bestimmt nicht unterwegs gewesen. Er hat wohl den Weg durch das obere Polenztal und über den Ziegenrücken gewählt, aber auf diesen beiden sehr gut befahrenen Straßen lässt es sich heutzutage nur noch im Notfall wandern.
In Waltersdorf endet die Zufahrt von Rathen und damit stößt man mit der Wanderung auch wieder auf einen der Wege von Napoleon. Von Waltersdorf führt eine ziemlich gerade Straße in Richtung Ebenheit/Lilienstein. Ortsausgang_Waltersdorf_Blick_auf_Lilienstein_kleinAuch hier verläuft die Wanderung über eine Fahrstraße, die aber netterweise nur von relativ wenigen Fahrzeugen benutzt wird. Da es sich aber um die Zufahrt zum Lilienstein handelt, hängt die Verkehrsdichte natürlich auch vom Wetter und der Besuchersaison ab. Diese Straße wird Kaiser- oder auch Napoleonstraße genannt. Je näher man zum Lilienstein kommt, desto schöner ist auch die Aussicht auf den Felsen.
Nachdem man den größeren Parkplatz neben dem Lilienstein und den kleinen Wald passiert hat, biegt nach rechts am Waldrand ein Weg ab, der auch auf den ersten Metern als Radweg markiert ist. Blick_ueber_Ebenheit_auf_Lilienstein_kleinDer Radweg verschwindet nach ein paar Metern rechts in den Wald, die Wanderung führt aber weiter geradeaus am Waldrand entlang. Hier hat man noch mehrmals einen sehr schönen und immer wieder wechselnden Blick auf den Lilienstein. Sehr seltsam an diesem Weg ist, dass ihn fast kein anderer Besucher benutzt, obwohl er eine super angenehme Möglichkeit ist, aus dem Elbtal zum Lilienstein hinauf zu kommen. Alte_Napoleonstrasse_bei_Halbenstadt_kleinDass der Weg so sehr gut ausgebaut ist, liegt mal wieder an Napoleon, weil an dieser Stelle das Heer von der Ebenheit runter zur Elbe gelangen sollte. Da auch einige Kutschen und Geschütze bei diesem Treck dabei waren, durfte das Gefälle natürlich nicht zu groß sein und außerdem sollte die Straße einen einigermaßen großen Durchsatz haben. Auch heute kann man noch sehr gut die Breite und Qualität der damaligen Straße erahnen.
Dieser angenehme Abstieg runter ins Elbtal endet auf der kleinen Straße in Halbestadt. Dieser Quartier_von_Napoleon_in_Halbestadt_kleinSackgasse folgt man nach links, bis man den kleinen Fähranleger rüber nach Königstein erreicht. Hier geht es auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich nach links über einen Zickzackweg wieder aus dem Tal hinaus in Richtung Lilienstein. Nachdem man die Ebenheit bzw. das Panoramahotel Lilienstein erreicht hat, wird die Wanderwegmarkierung schon wieder verlassen und es geht nach rechts weiter. Hier passiert man ein paar wenige Häuser und dann wandert man auf der östlichen Seite des Liliensteins entlang. Wenn der Kirchsteig auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich stößt, sieht man vor sich bzw. links neben dem Weg mehrere große Senken im Waldboden. Dabei soll es sich um ehemalige Kanonenstellungen aus den Zeiten von Napoleon handeln. Heutzutage ist der Blick runter ins Elbtal zwar durch Bäume verwehrt, aber zumindest lässt sich erahnen, dass man von hier oben die Elbe ganz gut unter Kontrolle halten konnte.
Die Wanderung führt mit der gelben Wegmarkierung an der Nationalpark- Jugendbildungsstätte Sellnitz vorbei und es geht ein Stück in der Ebene weiter. Rechts neben dem Weg fallen so einige Grenzsteine auf, die fast alle die Sächsischen Kurschwerter tragen. Der markierte Wanderweg führt ein paar hundert Meter hinter der Sellnitz hinunter ins Elbtal. Obwohl ich den Hang schon wirklich häufig runter gegangen bin, ist er mir noch nie so steil wie bei dieser Wanderung vorgekommen. Sollten sich dort tatsächlich die letzten 40 Kilometer melden?
Nach dem Abstieg kommt erst mal wieder ein großes Stück Erholungsstrecke auf einem asphaltierten Bürgersteig. Damit erreicht die Wanderung Prossen und das von der Rückseite mächtig aussehende Schloss Prossen. Die Wanderung führt einmal komplett bis auf die andere Seite des Ortes, um dann am Vereinsheim der Schiffergesellschaft “Elbe” links abzubiegen. Zwischen einem Firmengelände und dem Hang führt ein unscheinbarer Waldweg oberhalb des Lachsbaches sehr angenehm bis nach Rathmannsdorf Plan. Die Wanderung führt über die kleine Dorfstraße bis vor zur Verbindungsstraße von Bad Schandau nach Hohnstein, um dieser dann nach links weiter durch das Lachsbachtal hoch zu folgen. Da hier doch so einige Autos fahren und auf der Straße kein Bürgersteig vorhanden ist, macht dieses Teilstück überhaupt keinen Spaß. Dafür ist es wenigstens nicht besonders anstrengend.
Am Ende der Ortschaft angekommen, wird die Straße auch verlassen und es geht nach links wieder in das viel erholsamere Polenztal hinein. Zuerst passiert man auf der linken Wegseite das Miniindustriegebiet Frinzthalmühle und den wieder aufgebauten Flussrechen, aber dann kommt das sehr ruhiges_Polenztal_bei_Waltersdorfer_Muehle_kleinruhige eigentliche Tal. Hier lässt sich noch mal für das letzte Stück der Wanderung Kraft tanken. Spätestens hier musste ich aber auch feststellen, das 2 ½ Liter im Rucksack und ein Radler auf der Strecke einfach zu wenig an Flüssigkeit sind. Da ich ganz ordentlich Durst bekommen habe, habe ich gleich mal getestet, ob das Polenzwasser so einigermaßen schmeckt und ich muss sagen, es ist sehr erfrischend.
Der Weg durch das Polenztal ist mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt gekennzeichnet. Da der Startpunkt der Wanderung oben in Hohnstein liegt, muss natürlich irgendwann das Tal wieder verlassen und die letzten Höhenmeter absolviert werden. Um den flachesten Aufstieg zu wählen, geht es wenige Meter vor der Waltersdorfer Mühle nach rechts auf der Wanderwegmarkierung Aufstieg_von_Polenztal_auf_dem_Neuweg_kleinroter Strich roter Strich den Neuweg hoch. Zum Glück waren das die ziemlich letzten Höhenmeter, da ich doch schon ziemlich geschafft war. Blöderweise hatte ich mir ja, wie schon am Anfang der Beschreibung gesagt, in den Kopf gesetzt, dass ich bis zum Abendessen (18:00 Uhr) wieder zu Hause sein wollte und so ging es auch hier nicht besonders langsam oder zumindest dem Kilometerstand entsprechend aufwärts, sondern relativ schnell weiter.
Endlich auf der Ebene angekommen, führt das letzte Stück sehr angenehm flach bis nach Hohnstein. Eigentlich war die ursprüngliche Planung, auch noch eben die Napoleonschanze bei Hohnstein abzuarbeiten, aber irgendwie konnte ich meine Füße nicht mehr so richtig von diesem Miniaufstieg überzeugen und das passende Argument war natürlich die heranrückende Abendbrotzeit. Die letzten paar Meter gingen dann vom ehemaligen Schmalspurbahnhof über die alte Bahntrasse bis zum Ausgangspunkt zurück.
Nachdem ich die Wanderung nun so einige Tage hinter mich gebracht habe, muss ich feststellen, dass die Planung der Strecke mit den vielen Straßenkilometern einfach nur schlecht war, aber vielleicht war dadurch die Strecke wenigstens so einigermaßen leicht zu wandern. Was mich stark verwundert hat war, dass ich gerade mal 1 bis 2 Tage nach der Wanderung leichte Schmerzen im Fuß und einem Schienbein, aber keinen Muskelkater hatte. Aber eins ist ganz sicher, ich habe einen riesigen Respekt vor den Leuten, die es schaffen, innerhalb von einem Tag 100 Kilometer zu wandern. Auf so eine Idee werde ich nie wieder kommen und lieber bei meinem Maximum von 30 Kilometern pro Wanderung bleiben.

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