Häntzschelstiege

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Ø 3,9 (172 Stimmen)
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positivpositivpositivpositivnegativ
Karte:
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Dauer:
ca. 2,25 h
Entfernung:
ca. 5,50 km
Höhenunterschied:
ca. 370 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
schwindelfrei
Kletterabschnitte
Untergrund:
Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern Leiter
Klettern mit Klammern
empfohlene Karten:
Schrammsteine – Affensteine;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Kirnitzschtal - Beuthenfall - Kroatenhau - roter Strich - Bloßstock - untere Häntzschelstiege - Obere Affensteinpromenade - obere Häntzschelstiege - Langes Horn - Carolafelsen - Wilde Hölle - untere Affensteinpromande - grüner Punkt - Vorderer Heideweg - Dietrichsgrund - Kirnitzschtal - Beuthenfall

Häntzschelstiege

Seltsamerweise ist die Wanderbeschreibung untere Häntzschelstiege auf meinen Internetseiten eine der meist besuchten Seiten. Da auf dieser Seite aber nur, wie der Name schon sagt, die untere Häntzschelstiege beschrieben ist, dachte ich mir, dass das auch besser geht. Also habe ich eine Kurzwanderung mit der gesamten Häntzschelstiege erstellt. Hier ist sie:
Die Wanderung startet am Beuthenfall. Warum auch immer der ganze Bereich des Beuthenfall so trostlos aussieht, kann ich leider nicht verstehen. Man müsste doch aus so einem Gebäudearrangement irgendetwas machen können, ganz besonders wobei drei der Gebäude noch in einem ganz guten Zustand sind. Von den Parkplätzen bzw. der Straßenbahnhaltestelle geht es die ersten 50 Meter auf der steile Forststraße hoch. Nach rechts biegt ein kleiner Pfad ab. Dieser Wurzelweg ist eine kleine Einstimmung darauf, dass die nächsten paar Kilometer nichts mit einem Sonntags- Nachmittags- Spaziergang zu tun haben. Auf diesem sehr hubbeligem Weg macht man die nächsten Höhenmeter, bis nach ca. 150 Metern der Weg nach links in die Richtung der Affensteine abbiegt. Der Weg führt ziemlich gerade auf den Bloßstock. Einstieg_untere_Haentzschelstiege_kleinZwischendurch überquer man die untere Affensteinpromenade. Ab diesem Forstweg ist der Weg, bis zur Felswand, mit dem roten Strich roter Strich markiert. An der Felswand biegt der markierte Wanderweg nach links ab, um aber zur Häntzschelstiege zu kommen geht es nach rechts an der Felswand entlang.
Als erstes muss man über einen dieser Zäune klettern, die eine Abgrenzung zwischen den Wander- und Klettergebieten darstellt. An dem Übergang über den Zaun ist der erste Hinweis auf die Häntzschelstiege. Felsumrundung_untere_Haentzschelstiege_kleinDer Weg verläuft über ein paar Treppen den Hang hinauf bis zu einer Weggabelung. Nach links biegt der Pfad zur Häntzschelstiege ab. Nach rechts würde man zur Zwillingsstiege kommen. Diese ist aber auf einer anderen Rund schon beschrieben und deshalb geht es nach links über einige Treppen und Hühnerleitern den Berg hoch. Der eigentliche Beginn der Häntzschelstiege befindet sich links von der Schlucht. Er ist nicht besonders schwer zu finden, da der Pfad doch ganz gut ausgetreten ist. Mittelstueck_der_unteren_Haentzschelstiege_kleinAuf so ziemlich allen Schildern (oben als auch unten) steht, dass die Häntzschelstiege nur bergaufwärts begangen werden sollte. Leider waren bei meiner Kletterpartie gleich zwei Pärchen nicht in der Lage zu lesen. Die erste Beiden begegneten mit gleich am Einstieg der untern Häntzschelstiege. Solange man den Abstieg in der Woche versucht ist es für die Restlichen noch nicht ganz so nervig. Am Wochenende ist die falsche Richtung nicht zu empfehlen, denn dabei könnte man sich ziemlichen Unmut von seinen Mitmenschen zuziehen. Gleich hinter dem Einstieg kommt einer der schwierigsten Stellen. Auf ein paar Klammern heißt es einen Felsen in luftiger Höhe zu umwinden. Brosinnadel_von_unterer_Hantzschelstiege_kleinEigentlich ist die Stelle nicht so besonders schwierig, zumindest wenn man es aus der körperlichen Sicht sieht. An der Stelle spielt eher der Kopf verrückt. Wenn das ganze in 1 Meter Höhe stattfinden würde, dann hätte keiner ein Problem die Stelle zu überwinden. Die nächsten Teilstücke der unteren Häntzschelstiege sind kein besonderes Problem mehr. letztes_Stueck_der_unteren_Haentzschelstiege_kleinEs geht über ein paar weitere Klammern, Leitern und Felsen die Felsschlucht bergauf. Zwischendurch sollte man auch niemals vergessen, einen Blick zurück in die Felsschlucht zu werfen. Ganz besonders toll sieht die Brosinnadel auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht aus. Nachdem man schon fast die gesamte untere Häntzschelstiege geschafft hat, gibt es eine lohnenswerte Aussicht auf der linken Seite. Die Aussicht sieht so aus, als wenn man bis vor zum Bloßstock vor gehen könnte, ist aber ein gewaltiger Trugschluss, wenn man sich die Felsen von unten angesehen hätte. Am Ende der unteren Häntzschelstiege erreicht man die obere Affensteinpromenade.
Ziemlich genau gegenüber beginnt die obere Häntzschelstiege. Sie ist nicht so einfach zu erkennen, aber wenn man weiß, dass rechts neben der Felswand ein Eingang in einen Kamin (Felsspalte) ist, dann findet man den nächsten Teil der Strecke ganz gut. Auch hier kam mir wieder ein Pärchen entgegen. Aussicht_Haentzschelstiege_Falkenstein_Hohe_Liebe_kleinDie Beiden hatten aber nicht das Problem, dass sie Analphabeten waren, sondern, dass die Frau es beim Ausstieg aus dem Kamin mit der Angst bekommten hatte und nur noch der Rückweg möglich war. Diese Variante kann ich mir noch ganz gut vorstellen, da auch die Frau, die vor mir hergeklettert ist ziemlich mit den Knien gezittert hat. Jeder, der die Häntzschelstiege in die falsche Richtung bewerkstelligt, Ausstieg_aus_Kamin_obere_Haentzschelstiege_kleinsollte immer dran denken, dass der Kamin vollkommen ungeeignet für Gegenverkehr ist und man sehr schnell so aussieht, als wenn man es mit der Angst bekommen hat und wieder kehrtum machen musste. Also lasst den Mist sein! Der Verlauf des Weges ist eindeutig, da es einfach nur nach oben geht. Zum Anfang ist gleich mal ein Hindernis in Form einer fehlenden Stufe/Klammer eingebaut. Ich vermute hier möchten die Sanierer der Häntzschelstiege erstmal die vollkommen ungeeigneten Urlauber aussieben. Danach geht es über einige Klammern und Leitern durch den Kamin. Der Ausstieg aus dem Kamin ist dann noch etwas schwieriger, da man erst an der einen Felswand über ein paar Klammern klettern muss, dann geht es mit einem normalen Schritt auf die gegenüberliegende Felswand/Klammer und danach kommt noch eine Stelle, wie bei der unteren Häntzschelstiege, an der man um einen Felsen in luftiger Höhe herum muss. Eigentlich alles ganz gut zu schaffen, wenn nicht das Gehirn manchmal Amok läuft.
Wenn man den Aufstieg erfolgreich gemeistert hat, dann wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Der Felsen ist vollkommen ohne störende Bäume und deshalb kann man den Rundblick über ein riesiges Gebiet genießen. Nachdem man sich satt gesehen hat, ist der weitere Weg sehr einfach zu finden. Es geht einfach den ausgetretenen Pfad über das Lange Horn bis wieder einer dieser Zäune mit einem Durchgang auftaucht. Hinter diesem Zaun befindet sich ein breiter Wanderweg. Auf ihm biegt man nach rechts in die Richtung Carolafelsen ab. Der Weg geht nach kurzer Strecke in einer Schlucht bergab. 350 Meter auf dem Wanderweg, ist nach links hoch die Aussicht Carolafelsen ausgeschildert. felsiger_Weg_Wilde_Hoelle_kleinDa diese Aussicht sehr einfach zu erreichen ist, sollte man auch die 100 Meter bis zur Aussicht noch mitnehmen. Die Aussichtplattform ist relativ groß und durch ihre leichte Erreichbarkeit häufig ziemlich häufig überlaufen. Also sollte man nur bei wenig Betrieb in der Sächsischen Schweiz hier hoch gehen. Felsumrundung_Wilde_Hoelle_kleinVom Carolafelsen geht’s weiter die Schlucht hinab. Ca. 200 Meter hinter dem Zugang zum Carolafelsen erreicht man eine Wegkreuzung, an dem man drauf hingewiesen wird, dass der weitere Abstieg durch die Wilde Hölle schwierig ist. Tja, wenn man aber gerade durch die Häntzschelstiege aufgestiegen ist, dann brauch man sich vor der Wilden Hölle keinerlei Gedanken zu machen. Es geht also weiter geradeaus, die Schlucht hinunter. Der obere Teil der Wilden Hölle ist leicht matschig, da sich ein kleines Rinnsal durch die Schlucht schlängelt. Der Weg wird langsam unebener und durch einen ganze Anzahl abgebrochene Felsen etwas beschwerlicher. Im unteren Teil, muss man an einer Stelle am Felsen entlang, was aber durch ein paar Haltegriffe und in den Felsen geschlagene Stufen/Klammern überhaupt kein Problem darstellen sollte. Steintreppe_Wilde_Hoelle_kleinZu guter Letzt geht es über ein paar Stufen runter ins Tal.
Unten angekommen erreicht man wieder die untere Affensteinpromenade, auf der es nach rechts weiter geht. Eisentreppe_Wilde_Hoelle_kleinDer Weg ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert. Der breite Forstweg geht zuerst parallel zum Felsfuß der Affensteine und ab dem schon bekannten Bloßstock mit etwas mehr Gefälle runter ins Kirnitzschtal. Das letzte Stückchen vor dem Ausgangspunkt namens Beuthenfall geht die Forststraße noch einmal richtig Steil bergab.
Damit ist die kleine Wander-/Kletterrunde beendet. Ich war schwer überrascht, wie viele Leute auf der Häntzschelstiege an einem ganz normalen Wochentag herumturnten. Die Häntzschelstiege scheint doch noch irgendeinen ganz besonderen Reiz auszumachen, der aber meiner Ansicht nach, durch die vielen Wanderer wieder zunichte gemacht wird. Deshalb kann ich diese Runde nur an Wochentagen empfehlen, an denen in keinem Bundesland Ferien oder ein lange Wochenende ist.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Beuthenfall mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Beuthenfall
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 7,00 €

Häntzschelstiege 2

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich ein netter Leser unserer Internetseiten darauf hingewiesen hat, dass die beiden Häntzschelstiegen- Wanderungen (Häntzschelstiege und Untere Häntzschelstiege) entweder viel zu kurz oder veraltet wären. Aus der Sicht dieses Lesers wäre doch als Standard- Häntzschelstiegen- Runde die folgende Runde viel besser.
Ich bin dieses Jahr (2009) tatsächlich schon einige Male die Häntzschelstiege hochgeklettert und jedes Mal war ich überrascht, dass hier richtig viel Betrieb herrscht. Bis vor wenigen Jahren war die Häntzschelstiege noch ein Geheimtipp, aber inzwischen schleppt so ziemlich jeder seine Erstbesucher, egal ob bergfest oder nicht, zu dieser Stiege und deshalb sollte man unbedingt als Wanderzeit lieber einen Zeitpunkt wählen, an dem nicht ganz so viele Touristen in der Sächsischen Schweiz unterwegs sind. Man kann die Besucherzahlen schon ganz gut an den Parkplätzen im Kirnitzschtal abschätzen. Wenn die offiziellen Parkplätze z.B. am Beuthenfall voll sind, dann kann man davon ausgehen, dass auch in der Häntzschelstiege ordentlich was los ist. Vielleicht wäre es dann besser, eine andere Wanderung bzw. Stiege (z.B. die Zwillingsstiege) gleich mit im Gepäck zu haben. Wenn es denn leer genug ist, startet die Wanderung am Beuthenfall und geht von dort in Richtung Bloßstock. Markiert ist das erste Stück der Wanderung mit dem roten Strich roter Strich. Die ersten paar Meter aus dem Kirnitzschtal heraus sind ziemlich steil, aber danach ist die Weg sehr angenehm zu gehen. Der markierte Wanderweg biegt nach ½ Kilometer von dem ebenen Waldweg ab und steigt nach rechts an. Die Wanderung erreicht nach wieder ½ Kilometer eine kleine Felsmurmel auf der rechten Seite. Diesem Felsen kann man sehr gut ansehen, dass hier schon ein paar tausend Kinderfüße drüber geklettert sind und die ersten Kletterversuche durchgeführt haben. An diesem Felsen biegt die markierte Wanderung nach links zur Felswand des Bloßstock ab. Vor dem Felsen hat sich ein ziemlich großer Sandkasten gebildet. Hier verlässt die Wanderung den markierten Weg und es geht nach rechts um den Felsen herum. Gleich an zwei Stellen weisen Schilder des Nationalparks auf die Häntzschelstiege hin und der Zugang ist wirklich perfekt ausgebaut. Diese Ausbaustufe ist notwendig, da durch die vielen Besucher der Felsen und die Vegetation zerstört und die Erosion weiter voranschreiten würde. Der Zugang zur Häntzschelstiege ist schon nach ein paar wenigen Metern erreicht und durch ein grünes Schild gekennzeichnet. Der eigentliche Start der Stiege liegt ein bisschen oberhalb und ist über ein paar Stufen gut zu erreichen.
unterster_Zugang_Haentzschelstiege_kleinDas Erste, was man von der Stiege sieht, sind ein paar Klammern im Felsen und ein mächtiges Stahlseil. Dieses Seil ist dazu da, dass man sich hier einhaken kann, wenn man denn einen Sicherungsgurt trägt. Dieses würde ich ganz sicher tun, wenn ich mit meinen Kindern hier unterwegs wäre. Da ich mich selber für relativ trittsicher und schwindelfrei halte, habe ich noch nie solch eine Sicherung benutzt. Ich rede mir auch immer ein, dass Jahrzehntelang (bis ins Jahr 2001) große Mengen Wanderer hier auch hoch gekommen sind, ohne die heutigen Sicherheitsvorkehrungen (vielleicht auch etwas übertriebenen Sicherheitswahn) und da werde ich das auch schaffen, ohne abzurutschen. Nachdem man die ersten sieben Stufen geschafft hat, erreicht man ein horizontales Stückchen. Hier kann man noch mal leicht entspannen, um dann das aufregendste Stück der Unteren Häntzschelstiege zu absolvieren. Klammern_um_Felsmurmel_Haentzschelstiege_kleinZuerst muss man einen kurzen Aufstieg überwinden und dann geht es auf Klammern um eine Felsmurmel herum. Hier ist das dicke Stahlseil ziemlich hilfreich, da es sehr gut zum Festhalten benutzt werden kann. Ich persönlich empfinde diese Stelle als die aufregendste der gesamten Häntzschelstiege, aber andere Wanderer fürchten sich mehr vor einer Stelle ganz oben. Nachdem diese interessante Passage überwunden ist, geht es fast langweilig weiter nach oben. Schraege_mit_Stahlseil_Untere_Haentzschelstiege_kleinFür den Aufstieg sind einige Klammern in eine 45° schräge Felswand eingelassen worden. Ich glaube zwar, dass man diese Schräge auch ohne Klammern hoch kommen würde, aber sie sind halt da. Was mir wirklich vollkommen unnütz vorkommt, ist das gewaltige Stahlseil an der Felswand. Ob sich hier wirklich irgendjemand einhakt?
Am Ende der Schräge kann man nach links zu einer netten Aussicht oberhalb des Bloßstockes gehen. Brosinnadel_von_Unterer_Haentzschelstiege_Gesehen_kleinHier hat man den ersten schönen Blick in die Ebene der Hinteren Sächsischen Schweiz. Um weiter auf der Häntzschelstiege zu klettern, geht es von der Aussicht wieder herunter in Richtung der Unteren Häntzschelstiege. Den Zugang passiert man aber auch nur und steigt noch die letzten paar Meter der Unteren Häntzschelstiege bis zur Oberen Affensteinpromenade. Hier könnte man zwar auch nach rechts gehen, um zum übernächsten Ziel der Runde (dem Carolafelsen) zu kommen, aber dann würde man die Obere Häntzschelstiege und die tolle Aussicht von Langen Horn verpassen. Zugang_Obere_Haentzschelstiege_kleinDer Zugang zur Oberen Häntzschelstiege liegt gleich auf der gegenüberliegenden Seite der Affensteinpromenade. Dieser Zugang ist ziemlich unauffällig und komischerweise ohne jegliche Schilder. Klammern_in_der_Obere_Haentzschelstiege_kleinEs geht in eine Felsspalte hinein, die schon ziemlich eng ist und wo man ganz sicher den Rucksack abnehmen muss. Am Ende der Felsspalte befindet sich der weitere Aufstieg. Dazu muss man einen ziemlich großen Schritt nach oben unternehmen, aber auch hier ist mal wieder eins dieser dicken Stahlseile und die Eisenklammern dienen ganz hervorragend zum Hochziehen. Dieses Teilstück ist überhaupt nicht schlimm und das schafft auch wirklich jeder. Das sieht schon anders aus, wenn man oben aus dem Kamin herausklettert und hier ein Schritt von einer Felswand zur gegenüberliegenden unternommen werden muss. aufregender_Schritt_in_der_Oberen_Haentzschelstiege_kleinDer Abstand zwischen den beiden Klammern sind armselige 40 Zentimeter, aber durch die Tiefe der Spalte hat hier schon mancher Wanderer gestanden und war mit den Nerven am Enden.
Klammern_und_Sicherung_Haentzschelstiege_kleinNachdem man aber den Schritt geschafft hat, sind es nur noch wenige Klammern bis zur vorderen Spitze des Langen Horns. Hier wird man mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Auf der linken Seite sieht man die Schrammsteine, den Falkenstein, im Hintergrund den Lilienstein und die Hohe Liebe. Wenn man rechts rüber sieht, dann fallen besonders die beiden Wildensteine und der Hausberg auf. Hier bleibt wirklich jeder erst mal auf den Felsen sitzen und saugt die wunderschöne Landschaft auf. Damit sinkt dann natürlich auch wieder der Adrenalinspiegel und die Wanderung kann weiter gehen. Der weitere Verlauf ist zumindest für die nächsten 800 Meter eindeutig. Es geht über den einzigen Pfad vom langen Horn in Richtung Süden. Am Ende der 800 Meter erreicht man wieder mal einen dieser Besucherlenkungszäune, der überstiegen wird und dann wandert man nach rechts in Richtung der Wilden Hölle bzw. des Carolafelsens. Nach ¼ Kilometer leichtem Abstieg ist nach links der Carolafelsen ausgeschildert. tolle_Aussicht_Carolaaussicht_kleinAuch wenn man mit dem langen Horn schon eine tolle Aussicht in die Ebene der Hinteren Sächsischen Schweiz genossen hat, sollte man unbedingt auch diese Aussicht noch besuchen. Eigentlich sieht man hier nicht viel mehr bzw. anders als vorher, aber diese Stelle hat ihre Reize. Einerseits liegen von dieser Aussicht der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie und außerdem stehen auf der linken Seite die imposanten Felswände des Domriffs.

Panorama_Carolafelsen_klein

Für den weiteren Verlauf geht die Wanderung wieder den besagten ¼ Kilometer zurück. Dieses Mal wird der Besucherlenkungszaun nur passiert und die Wanderung folgt geradeaus der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich. Fast ohne jeglichen Höhenunterschied erreicht man schon nach kurzer Strecke die nächste Aussicht. Diesmal handelt es sich um einen Ausblick in die südliche Richtung. Hier ist der Blick in die Landschaft zwar auch ganz nett, aber viel imposanter ist der Felskessel vom Heringsgrund. Der kleinere Grund im Vordergrund ist das Schneeberger Loch. Hier kann man eine stark zerklüftete Felswand bestaunen. Obwohl ich schon sehr häufig an dieser Stelle gewesen bin, habe ich noch nie entdeckt, dass man auch noch nach rechts zu einer anderen Aussicht weiter gehen kann.
Die Wanderung führt weiter über den Reitsteig in die Richtung der beiden Winterberge. Nach ungefähr einem Kilometer befindet sich auf der linken Seite eine steinerne Wegsäule, die nach links den Weg zum Kleinen Winterberg weist. Diesem Weg folgt man mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. In weit vergangenen Zeiten (also vor der Nationalparkzeit) durfte man nach links neben dem Unteren Fremdenweg auf den Kleinen Winterberg wandern. Heutzutage ist dieser Bergrücken leider als Kernzone deklariert und damit für Wanderer gesperrt. Überraschenderweise waren auf dem Oberen Fremdenweg Mitte Juli 2009 ganz frische Fahrspuren von einem Fahrzeug mitten in dieses Gebiet zu sehen. Hier war anscheinend ein Jäger bis zu seinem Hochsitz gefahren. So etwas widerstrebt mir zutiefst, wenn ich als Wanderer nicht auf dem Weg unterwegs sein darf, aber dafür irgendwelche faulen Mitmenschen mit ihrem Fahrzeug bis weit in die gesperrte Zone fahren, und zu welchem Zweck?!? Dann denke ich, darf man als Wanderer auch mindestens zum Pavillon hoch steigen. Dazu wandert man auf dem empfohlenen Unteren Fremdenweg entlang, bis links oben auf der Felswand ein kleiner runder Bau auftaucht. Pavillon_auf_dem_Kleinen_Winterberg_kleinHier bieten sich gleich mehrere Möglichkeiten, den steilen Hang hoch zu kommen. Es ist schon besonders lustig, dass an dem Pavillon doch einige Wanderer vorbeigehen, aber keiner das Gebäude auf dem Felsen entdeckt. Hier ist ein Blick nach oben doch ganz hilfreich. Der Pavillon ist angeblich schon aus dem Jahre 1818 bzw. der Vorgänger aus dem Jahre 1558. Von diesem sehr ruhigen Plätzchen geht es auf der Vorderseite (nördliche Seite) wieder abwärts auf die Obere Affensteinpromenade mit der roten Wanderwegmarkierung. Wenige Meter nach links steigt der markierte Wanderweg auch vom Kleinen Winterberg herunter. Der Abstieg erfolgt über einige Treppenstufen, die aber gar nicht so unangenehm auffallen, da es in einem ziemlichen Zickzack herunter geht und dadurch einige Abwechslung geliefert wird.
Am Felsenfuß angekommen, wandert man geradeaus quer durch die Ebene der Hinteren Sächsischen Schweiz. Wenn man der roten Markierung folgt, erreicht man nach ungefähr   1 ½ Kilometern den Felsenfuß des Neuen Wildensteins bzw. meistens wird dieser Felsen Kuhstall genannt. Der Aufstieg ist nicht besonders anstrengend und durch die interessante Nasse Schlucht schnell geschafft. Sobald man die Schlucht verlassen hat, befindet sich auf der linken Seite das Felsentor des Kuhstalls. Von der Vorderkante hat man eine schöne Aussicht jetzt von der anderen Seite in die Ebene der Hinteren Sächsischen Schweiz. Noch ein bisschen schöner ist die Aussicht, wenn man bis ganz oben auf den Neuen Wildenstein hinaufsteigt. Das geht sehr einfach durch die Spalte an der Seite des Felsentors. Treppe_der_Himmelsleiter_Neuer_Wildenstein_kleinAusgeschildert ist hier die Himmelsleiter. Der Name Himmelsleiter ist leicht irreführend, da es sich nicht um eine herkömmliche Leiter handelt, sondern um eine ziemlich schmale Treppe, die in die Felsspalte eingepasst worden ist. Diese Schlucht ist nur als Aufstieg markiert, was auch gut ist, da ein wechselseitiger Weg zwangsweise zu Körperkontakt führen würde. Vom Plateau des Neuen Wildensteins hat man eine noch bessere Aussicht als aus dem Felsentor ein paar Meter darunter, da hier der Sichtwinkel überhaupt nicht eingeschränkt ist.
Der Abstieg von der oberen Ebene des Neuen Wildensteins erfolgt über eine breite Treppe auf der Rückseite. Am Ende der Treppe befinden sich gleich noch mindestens zwei weitere interessante Stellen, die man nicht auslassen sollte. Für beide Stellen geht man von der Treppe nach links, also nicht in die Richtung des Gasthauses. Wenn man den Weg geradeaus geht, sieht man eine Felswand, an der der Eingang ins Schneiderloch ist. Das ist eine lustige Stelle, von der man wie von einem Balkon oder Fenster aus der Felsenwand blicken kann. Die andere Stelle, die man auch besuchen sollte, befindet sich in dem Gewirr an Felsen auf der gegenüberliegenden Seite (also zwischen Schneiderloch und dem Abstieg von der oberen Ebene des Neuen Wildenstein). Loch_im_Neuen_Wildenstein_kleinHier kann man entweder in sehr gebückter Haltung unter dem Felsen entlang kriechen oder etwas mehr links durch eine senkrechte Felsspalte in eine Art Innenhof treten. Wenn man dort ein bisschen herumstöbert, dann kann man auch hier ein lustiges Loch im Felsen entdecken. Bei dem Loch muss man ein kurzes Stück auf die Knie gehen, aber dafür eröffnet sich eine sehr ungewöhnliche Perspektive.
Jetzt startet das letzte Stück der Wanderung. Dazu geht es auf der nördlichen Seite vom Neuen Wildenstein/Kuhstall herunter. Die Wanderung folgt weiterhin der Wandermarkierung roter Strich und das nächste ausgeschilderte Ziel ist der Lichtenhainer Wasserfall. Der Abstieg ist sehr angenehm zu gehen, aber auch durch besonders hohe Besucherzahlen ziemlich belebt. Da der Waldweg aber ungewöhnlich breit ist, ist das kein Problem. Die vielen Besucher kommen von Lichtenhainer Wasserfall und werden vom angenehmen Aufstieg und natürlich der schönen Aussicht vom Kuhstall angezogen. Der Wanderweg passiert die Kirnitzsch über eine 1858 errichtete Steinbrücke und schon erreicht man einen den touristischen Magneten in der Sächsischen Schweiz: Den Lichtenhainer Wasserfall. Ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht, warum hier solche Mengen an Touristen hin pilgern, da der Wasserfall nicht besonders hoch oder toll ist. Außerdem muss er durch einen künstlichen Stausee ausgelöst werden. Der einzige wirkliche Vorteil ist die große Gaststätte gleich neben dem Wasserfall. Die letzten paar Meter der Wanderung erfolgen über die Kirnitzschtalstraße bis zum Ausgangspunkt am Beuthenfall (bachabwärts).
Damit ist eine sehr schöne Wanderung zu Ende gegangen, deren einziges ernstzunehmendes Manko ist, dass gleich zweimal viel zu hohe Besucherzahlen anzutreffen sind. Die Häntzschelstiege ist wirklich die Stiege mit den mit Abstand meisten Besuchern und der Neue Wildenstein/Kuhstall dürfte hinter der Bastei der Platz mit den meisten Touristen der Sächsischen Schweiz sein. Wen also ein paar andere Mitmenschen und vielleicht eine kleine Wartezeit beim Aufstieg nicht stören, der hat mit dieser Wanderung eine wirklich tolle Strecke. Danke für die Empfehlung.

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Hohe Liebe

Die Wanderung beginnt auf dem Parkplatz vor der Pension „Zum Falkenstein“. Das Parken vor der Pension/Cafe ist leider auf 4 – 5 Autos begrenzt. Falls die Parkplatzkapazität schon erschöpft ist, dann kann man auch auf dem Ostrauer Wanderparkplatz sein Auto abstellen. Er ist 650 Meter weiter in die Richtung Ostrau.
hohe_Liebe_Denkmal_1_kleinAn dem Parkplatz führt die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich entlang. Dieser folgt man in Richtung Schrammsteine/ hohe Liebe. Der Weg führt direkt auf den Berg Hohe Liebe. Nach 160 Höhenmeter Aufstieg erreicht man die Bergspitze. Oben auf dem Berg befindet sich ein Denkmal für gefallene Bergsteiger im ersten Weltkrieg.
Von der Hohen Liebe geht es weiter über den roten Strich den Berg wieder runter. 500 Meter vom Gipfel entfernt kommt man an eine Stelle, an der fünf Wege in alle Himmelsrichtungen weggehen. Der rote Weg biegt nach rechts ab. Wir gehen aber auf dem Weg nach rechts weiter. Ausgeschildert mit Schrammsteine. Nach ein paar Metern teilt sich der Weg noch einmal. Es geht weiter auf dem linken Weg bis zum Wenzelsweg. Diese asphaltierten Waldweg überquert man nur und geht auf der gegenüberliegenden Seite ein paar Meter auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich entlang. Nach 500 Metern geht ein Weg mit dem Namen Mittelwinkel nach rechts zu den Schrammsteinen hoch. Falls man sich nicht ganz so sicher ist, kann man auch 150 Meter weiter auf dem Weg gehen und man erreicht die Wegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Auch diesem folgt man jetzt nach rechts. Es geht über eine große Anzahl Stufen auf die Schrammsteine. Der Aufstiegsweg wird Mittelwinkel genannt. Oben angekommen geht es nach rechts zur den Schrammsteinaussichten. Leider sind die Schrammsteine inzwischen eine Pflichtübung für alle Sächsische Schweiz Besucher geworden, deshalb ist es nicht empfehlenswert diese Wanderung an langen Wochenenden oder an besonders schönen Wochenenden. Da ist hier oben mehr Betrieb als auf der Bastei. Da aber einige Wege ganz sicher nur einzeln begangen werden können, ist es einfach kein Vergnügen.
Schrammstein_Felsen_kleinAuf den Schrammsteinen entdeckt man sehr schnell, dass man einer optischen Täuschung erlegen ist, wenn man sich die Schrammsteine aus der Entfernung ansieht. Steht man oben auf den Aussichten, sieht man sehr gut, dass die Schrammsteine keine breiten Felsen sind, sondern an manchen Stellen nur 50 Meter breit sind, dafür aber 100 Meter steil in den Himmel ragen.
schlafende_Astrid_kleinAuf der Wanderung habe ich meine Tochter Astrid dabei. Netterweise hatte mir ein Freund so ein Trageding ausgeliehen und so konnte ich sie ganz hervorragend mit auf die Schrammsteine nehmen. Ich hätte nie gedacht, das ein Tragegestell so angenehm ist. Nach den zwei 1/2 Stunden habe ich zwar meine Schultern schon ziemlich gemerkt, aber es ging noch. Für unseren Zwerg muss es auch angenehm gewesen sein, da er beim Aufstieg auf die Schrammsteine eingeschlafen ist und erst am Ende vom Abstieg wieder aufgewacht ist.
Von den Aussichten geht es erst mal ein paar Meter wieder zurück über den Bergkamm, bis zum zweiten Abstieg auf der rechten (süd-westlichen) Seite. Der erste Weg ist der Wildschützensteig. Der Weg ist eine Einbahnstraße nach oben und deshalb kann man den Weg nicht nach unten gehen. Der nächste Weg ist der Jägersteig. Diesen geht es herunter. Der Weg führt über einige Leitern und Stufen. Eigentlich klar, weil wie will man sonst eine solch steile Wand herunterkommen. Der Jägersteig ist schon mit der Wegmarkierung blauer Strich blauer Strich gekennzeichnet. Dieser Markierung folgt man durch das Schrammtor bis an die große Wegkreuzung mit der großen Wandertafel und -Karte. An dieser Kreuzung geht es die nächsten 500 Meter rechts der Wegmarkierung gelber Strich gelber Strich nach. Kurz vor dem Falkenstein biegt nach links die schon bekannte Wegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt nach links in die Richtung Falkenstein ab. Diesem Weg geht es jetzt ganz kleines Stück (50 Meter) entlang, bis ein kleiner Weg nach rechts den Berg runter abbiegt. Es geht über den Elbleitenweg bis wieder mal zum Wenzelweg. Diesen überquert man und geht auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Weg mit der Wegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Der Weg führt sehr angenehm immer auf einer Höhe über einen Wandweg. Kurz vor dem Endpunkt erreicht man wieder den Weg, auf dem man schon in die Richtung Hohe Liebe gewandert ist. Jetzt geht es die letzten paar Meter über den roten Strich roter Strich zum Parkplatz.

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Höhenweg

Der Start der Wanderung ist der Parkplatz  am Lichtenhainer Wasserfall. Von dort geht es dem roten Punkt roter Punkt Wanderweg bis zum Kuhstall hinterher. Der Kuhstall ist ein riesiges Felstor mit einer alten Festungsanlage oben drauf (kaum noch was zu sehen). Sehr sehenswert und außerdem relativ einfach zu erreichen. Selbst für eine Erfrischung ist oben durch einen Gasthof gesorgt. Damit hat man schon die erste Hürde bzw. den ersten Gipfel geschafft. Von dem Kuhstalltor geht es nach rechts (wenn man aus dem Tor rausguckt) die Treppen und eiserne Leiter runter. Es geht weiterhin dem roten Punkt hinterher. Am Fuß des Kuhstalls, der auch von Zeit zu Zeit neuer Wildenstein genannt wird, geht es an der Steinsäule vorbei in Richtung kleiner Winterberg. Nach 1,5 Kilometern Wanderung auf einem angenehmen leicht ansteigenden Waldweg erreicht man den Serpentinen- Aufstieg zum kleinem Winterberg. Nach 160 Höhenmetern Aufstieg erreicht man einen Querweg. Von hier aus soll es geradeaus einen weiteren Weg den Berg hoch geben. Tja, ich habe ihn noch nicht entdeckt. Auf jeden Fall sieht man links oben einen verborgenen Pavillon. Ich habe den Weg bis jetzt immer von der linken Seite des Pavillons versucht. Besonders leicht ist dieser Weg aber auch nicht. Von dem Pavillon muss man nicht wieder den Berg runter, sondern man kann auf dem Berg noch vorne gehen. Baum_mit_zwei_WurzelnHier ist es egal, ob man den linken oder den rechten Weg um die Spitze des kleinen Winterbergs nimmt. Bei Wege kommen wieder auf den Wanderweg mit dem roten Punkt. Diesem folgt man dann weiter zum großen Winterberg. Ein paar Meter vor dem Winterberg kommt man an einem Baum mit zwei Wurzeln vorbei. Was auch immer den Baum geritten hat so zu wachsen. Hey, und schon gibt es die nächste Möglichkeit, sich zu erfrischen, die Gaststätte „Großer Winterberg“. Und in einemgrosser_Winterberg_Gipfel neu gebauten Haus informiert die Nationalparkverwaltung über den Nationalpark Sächsische Schweiz. Eine sehr gut gemachte Ausstellung, die hoffentlich nicht von irgendwelchen Idioten zerstört wird. Vom großen Winterberg geht es auf der Fahrstraße wieder bergab. Man kommt an einem neu angelegtenLoeschteich_grosser_Winterberg Löschteich vorbei. Hier hat man in den letzten Jahren durch mehrere Waldbrände festgestellt, dass es viel zu zeitaufwendig ist, das Löschwasser aus dem Tal auf den Berg zu bringen. Jetzt gibt es nach Jahren wieder einen Löschteich. Ca. 200 Meter hinter dem Großen Winterberggipfel geht der grüne Strich grüner Strich rechts von der Straße ab. Man folgt dem Weg aber nur ein paar Meter (max. 50 Meter) und geht die nächste Möglichkeit wieder rechts in den Weg rein. Hier ein kleiner Hinweis von mir: Man geht nur auf dem Weg. Wer den Weg verlässt, der wird sofort mit einem Versinken im Matsch bis zum Knie bestraft. Man geht ungefähr einen Kilometer auf dem Weg und kommt wieder auf den bekannten Weg mit dem roten Punkt zurück. Jetzt muss man tatsächlich mal ein paar Meter auf ein und dem selben Weg zurück wandern. Genauer gesagt 450 Meter. Dann steht man vor einer Wegumleitung. Na ja, warum soll es nur auf Straßen Umleitungen geben. Hier ist der Grund das Alter der vier Buchen, die am Wegesrand stehen. Die vier Rotbuchen sollen 150 Jahre alt sein, und langsam aber sicher sind ihre Aste so morsch, dass eine Gefahr für die Wanderer besteht. So, und jetzt geht es zu einem reinen Wandermarathon indem man dem blauen Strich blauer Strich immer weiter folgt. Der Weg geht die ganze Zeit auf dem Bergrücken entlang. Zwischendurch kann man an mehreren Stellen die wunderbare Aussicht in Elbtal genießen. Erst beim Erreichen der Schrammsteinaussicht kann es an bestimmten Tagen ziemlich voll werden. Da dieses ein sehr enger Weg ist, kann es schon mal zu Wartezeiten kommen. Von den beiden Schrammsteinaussichten geht der Weg vom Berg runter. Auch am Fuß der Schrammsteine folgt man dem blauen Strich weiterhin, bis man irgendwann das Schrammsteintor erreicht. Hinter dem Schrammsteintor geht man auf dem nächsten möglichen Weg rechts. Diesem Weg folgt man ca. 1 Kilometer. An dem Wegkreuz geht man weiterhin gerade aus, auch wenn es der kleinste Weg ist. Am Liebentor (nach 300 Meter) geht man den Weg, der im spitzen Winkel auf den anderen Weg trifft, zurück. Über diesen Weg kommt man nach 900 Metern auf einen breiteren Weg, welchem man auch noch mal 150 Meter folgt. Es gibt zwar zwischendurch schon einen Weg, der zur Ostrauer Mühle führt, der hat aber an machen Tagen die unangenehme Eigenschaft, dass man sich ein weiteres Mal die Füße wässern kann. Ab jetzt folgt man der Ausschilderung Zeltplatz Ostrauer Mühle. Im Kirnitzschtal angekommen, gibt es die einzige sinnvolle Fortbewegung und das ist die Straßenbahn. Es ist unendlich erholsam, mit so einem ratternden Ding durchs Tal zu fahren und den Ausblick zu genießen. Für all die, die bei meinen Schwiegereltern übernachten, heißt es jetzt noch einmal einen Aufstieg zu bewältigen. Es geht auf der anderen Seite der Kirnitzschtalstraße den Berg hoch nach Altendorf. Danach weiß man, wozu die Beine alles fähig sind und wird vermutlich abends nur noch den Weg über die Straße in den Heiteren Blick finden.

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Hölle

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass ein Bekannter meinte, der schönste Platz der gesamten Sächsischen Schweiz wäre die Höllenwand. Ich kannte zwar die Schlucht Hölle und die Wilde Hölle, aber eine Höllenwand war mir unbekannt. Wenn schon jemand Erfahrenes von dem schönsten Platz spricht, dann ist das die direkte Aufforderung, die Stelle sofort aufzusuchen. Als Wandertermin hatte ich mir den Maifeiertag ausgesucht, was sich gleich bei der Parkplatzsuche als äußerst nachteilig herausstellte. Obwohl ich schon vor 10:00 Uhr im Kirnitzschtal war, gab es im Bereich Nasser Grund/Beuthenfall keine Parkplätze mehr. Na, das fing ja gut an. Unser Auto habe ich dann auf den letzten freien Parkplatz unterhalb der Hohen Liebe abgestellt und bin die paar Meter bis zum eigentlichen Startpunkt am Nassen Grund über den Flößersteig gewandert. Von hier ging es erst mal sehr angenehm den Berg hoch, bis nach links der erste breitere Waldweg abbiegt. Die sogenannte Eulentilke führt mit leichter Steigung bis auf die untere Affensteinpromenade. Dieser breite Forstweg ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert und es geht nach links. Die Wanderung folgt der Wanderwegmarkierung etwas mehr als ½ Kilometer. Blick_von_Affensteinpromenade_auf_Brosinnadel_kleinAuf diesen paar Metern kann man gleich zweimal von dem Weg nach vorne auf Ausläufer der Affensteine blicken. Blick_von_Affensteinpromenade_auf_Blossstock_kleinZuerst ist es die Brosinnadel und dann der Bloßstock. Am Ende des geraden Stücks vor dem Bloßstock befindet sich rechts im Besucherlenkungszaun ein Kletterzugang mit dem kleinen grünen Schild, das auf die Häntzschelstiege hinweist. Die Häntzschelstiege soll das nächste Ziel der Wanderung sein. Dazu steigt man den Hang hoch. Die Häntzschelstiege ist die bekannteste Kletterstiege der Sächsischen Schweiz und so ist sie auch gleich mit mehreren Schildern markiert. Der Text des Schildes ist: „Häntzschelstiege; Nur für Geübte; Empfehlung: Selbstsicherung für Kinder; Begehen nur im Aufstieg.“ Als ich am unteren Ende der Stiege ankam, wusste ich, wo die ganzen Parkplatzbenutzer aus dem Kirnitzschtal waren. Da ich mir aber in den Kopf gesetzt hatte, dass ich an dem Tag den unteren Teil der Stiege bewältigen wollte und nur 15 Leute vor mir standen, habe ich mich in die Schlange eingereiht. Eine Dame an zweiter Position kletterte ein kleines Stück hoch und dann verließ sie der Mut. Also musste sie wieder an den anderen Kletterern vorbei zurück. letztes_Stueck_untere_Haentzschelstiege_kleinEin kleiner Junge (ich würde ihn auf 10 Jahre schätzen) kletterte mit Heulen und Gezeter an der Hand seines Vaters um die Felsmurmel der Häntzschelstiege. Warum tun Eltern ihren Kindern und der restlichen Umwelt so etwas an? Nach einer Wartezeit von insgesamt 20 Minuten durfte ich dann endlich auch an den Aufstieg. Auch wenn ich die Häntzschelstiege mit vielen anderen teilen musste, so war die kleine Klettereinlage wieder mal sehr gut.
Auch weiter nach oben war wieder eine Schlange vor dem Zugang der Oberen Häntzschelstiege, aber das Elend habe ich mir nicht angetan, da die geplante Wanderung nach rechts auf der Oberen Affensteinpromenade weiter gehen sollte. Der Pfad schlängelt sich nett auf dem Felsband entlang. Gleich auf den ersten Metern muss man mal ein kleines Stückchen über ein paar Felsen klettern, aber wer die Häntzschelstiege schafft, für den ist dieser Hindernisparcours kein Problem. Kletterer_Zwillingsstiege_kleinGleich nach der ersten Felsumrundung empfiehlt es sich, auf die gegenüberliegende Felswand bzw. runter zum Felsfuß zu sehen. Hier beginnt die Zwillingsstiege und auch hier waren am Maifeiertag ausreichend Kletterer unterwegs. Nach einer Umrundung des Talkessels wurde ich noch mal an den kleinen Jungen erinnert, der jetzt anscheinend mit seinen Eltern oben aus der Häntzschelstiege herauskam und den großen Schritt auf die andere Felsseite unternehmen musste. So ein armseliges Gejaule kann einem schon wirklich Leid tun. Hinter der nächsten Kurve verstummten die Geräusche aber wieder und die Wanderstrecke ließ sich wieder ungestört genießen. Die Obere Affensteinpromenade passiert den Zugang zur Wilden Hölle und der Aussicht Carolafelsen. Diese Aussicht kann man diesmal getrost auslassen, da tatsächlich die Aussicht von der Höllenwand ganz ähnlich bzw. sogar besser ist. Um zu diesem schönen Punkt zu gelangen, geht es noch ca. ¼ km hinter der Wanderwegkreuzung weiter auf der Affensteinpromenade, um diese an dem Hinweisschild „Schrammsteine; Wilde Hölle, Kirnitzschtal od. Carolafelsen“ zu verlassen. Hier geht es nach rechts, ohne jeglichen Hinweis, auf einem gut sichtbaren Pfad weiter. Hoellenwand_kleinRechts neben diesem Pfad steht ein einzelner auffälliger Felsen im Wald. Wenn man sich auf dem Pfad leicht links hält, dann erreicht man die Höllenwand und auf ihr kann man ganz hervorragend bis zu der vorderen Aussicht wandern. Der Untergrund ist ziemlich hubbelig, aber ohne hinderliche Felseinschnitte, so dass man den Weg von etwa 350 Metern unbedingt unternehmen sollte. Schrammsteine_Falkenstein_von_Hoellenwand_kleinDie vorderen Ausläufer der Höllenwand sind tatsächlich ein ganz besonders schöner Platz der Sächsischen Schweiz. Man hat eine sehr schöne Panoramaaussicht mit der Schrammsteinkette, dem Falkenstein, der Hohen Liebe und den Dörfern an der Hohen Straße. Und was das Beste im Gegensatz zum Carolafelsen ist: hier sind nur sehr wenige Wanderer und es herrscht eine wunderbare Ruhe.

Panorama_Hoellenaussicht_klein

Nach dieser tollen Aussicht geht es wieder über die Höllenwand zurück, bis hinter der Felswand der erste Weg nach links vom Felsen absteigt. Da hier in dem Bereich alles mögliche irgendwie Hölle heißt, handelt es bei dem Abstieg um die „Hölle“. Wenn so die Hölle aussieht, dann ist der Platz darin doch gar nicht so schlimm. Der Weg durch die Hölle scheint schon sehr alt zu sein und seit den Anfängen des Tourismus in der Sächsischen Schweiz benutzt zu werden. In den seitlichen Felswänden stehen unterschiedlichste Jahreszahlen. So habe ich die Zahlen 1877, 1869 und sogar 1825 entdeckt. Auch sind deutliche Felsbearbeitungen zu sehen. Der Abstieg durch die Hölle erreicht am Felsfuß wieder die bekannte untere Affensteinpromenade. In dem Bereich heißt der Forstweg aber Zeughausweg und dem wird nach links ¼ Kilometer gefolgt. Hier biegt nach rechts der erste mögliche Abstieg ab. Der Pfad durch den Jordanweg ist angenehm zu gehen und führt bis in den sehr gut ausgebauten Nassen Grund. Warum auch immer der Grund so heißt, heutzutage fällt es nicht mehr so besonders auf, dass es hier auffällig feucht wäre. Wenn man weiterhin bergabwärts wandert, erreicht man sehr leicht den Ausgangspunkt der Wanderung und damit ist eine wirklich tolle Runde zu Ende gegangen. Die Empfehlung zur Hölle bzw. Höllenwand war wirklich spitzenmäßig und wenn man dann noch eine Wanderzeit wählt, die nicht ganz so viele Besucher beinhaltet, dann handelt es sich um eine der schönsten Wanderungen der gesamten Sächsischen Schweiz.

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Hundsnasengrund

Im Buch Heimat- und Naturgeschichte der Sächsischen Schweiz Band 2 von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) habe ich eine Beschreibung des Hundsnasenlabyrinths entdeckt und gerätselt, warum der Pfad in den Bad Schandau-Karten von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) nicht eingezeichnet ist. So etwas muss einfach in der Natur angesehen werden und so geht es auf eine kleine Erkundungstour. Natürlich ließe sich die Stelle mit einer ganz kurzen Wanderung erforschen, aber das ist einfach zu langweilig und so liegt der Startpunkt an dem Parkstreifen vor den Sieben-Brüder-Häusern in Postelwitz. Das erste Stück der Wanderung führt in Richtung Schmilka auf dem Bürgersteig, bis auf der linken Seite der gelbe Strich gelber Strich abbiegt. Bei diesem Weg scheint es sich um einen uralten Wanderweg zu handeln, denn genau auf der Ecke steht eine dieser Sandsteinsäulen, die in weit vergangenen Zeiten die damaligen Wanderer leiteten. Der Wanderweg führt an einem Kneippbecken vorbei und erreicht nach den ersten 40 Höhenmetern die Zufahrtsstraße von Ostrau. Die Straße wird überquert und auf der gegenüberliegenden Seite geht es nur noch 20 Meter auf dem markierten Wanderweg weiter. Dann biegt nach rechts ein Pfad ab, auf dem es weiter in Richtung der Postelwitzer Steinbrüche geht. Obwohl der Haldenweg in Dr. Böhms Bad Schandau-Karte nur als ein ganz kleiner Pfad eingezeichnet ist, kann man ihn in der Natur recht gut erkennen und so geht es sehr angenehm auf vollkommen gleichbleibender Höhe entlang. Schon auf den ersten Metern des Haldenweges weist ein Schild des Sächsischen Oberbergamts auf die Steinschlaggefahr hin. Wenn man sich so im Laufe eines Jahres die ganzen Steinschläge/Felsstürze der Sächsischen Schweiz ansieht, dann ist es eigentlich verwunderlich, dass man überhaupt noch in die Natur darf. Das Sächsische Oberbergamt ist für die alten Steinbrüche zuständig und löst das Problem des Steinschlages, indem es alle Haldenwege durch nette grüne Schilder sperrt. Da sich der Pfad auf dem Haldenweg aber ein ganzes Stück von der eigentlichen Felswand fern hält, sollte die Gefahr eines Steinschlages ziemlich gering sein.
Auf dem weiteren Weg kann man aber auch noch ein paar Schutzbauten oberhalb der Häuser entdecken, Steinschlag_Schutzwand_Postelwitzer_Steinbruch_kleindie für nicht nur als Schutz vor einem Steinschlag, sondern auch vor größeren Murmeln geeignet sind. Eine dieser großen Murmeln kann man am Ortsausgang von Bad Schandau/Postelwitz im Garten eines Hauses entdecken. Nicht nur die Schutzeinrichtungen kann man hier auf dem Haldenweg erkennen, sondern auch noch die einzelnen Zugänge zu den Steinbrüchen, zum Teil stehen auch noch die Steinbruchnummern dran und die Fundamente einzelner Häuser sind auch noch zu entdecken. Nach 1 ½ Kilometern erreicht man die Berghütte Zum Guten Bier, an der es nach links an den nächsten Aufstieg geht. Noch bevor es aber ernsthaft an den Aufstieg geht, passiert man einen Blick entlang der Steinbruchwände. Natürlich sind die Felswand_Gute_Bier_Waende_kleinsenkrechten, 30 Meter hohen Felswände schon etwas ganz Besonderes, wenn man aber überlegt, wie diese Wände entstanden sind, dann ist es bewundernswert. Die Steinbrecher haben am unteren Rand die Felswand so tief ausgehöhlt, bis sie unter ihrer eigenen Last abgebrochen ist. Natürlich haben die Steinbrecher schon ganz raffinierte Techniken benutzt (Steinsäulen stehen lassen, Glasscherben oder Holzsäulen als akustische Warnung usw.), aber eine freistehende 30 Meter hohe Felswand birgt dennoch eine ordentliche Gefahr. Zu der damaligen Zeit ist der Beruf des Steinbrechers auch eine der gefährlichsten, aber auch bestbezahlten Arbeitsfelder der Gegend gewesen. Sehr erfreulich war es, wenn denn bei einem Unfall tatsächlich ein paar Steinbrecher überlebt haben und genau an so einen Fall wird an einem der großen Felsen neben der Berghütte gedacht. Die Inschrift ist: Zur Erinnerung an die glückliche Rettung der 24 Verschütteten 1862, 1912 und 1937. Links und rechts neben der Inschrift waren früher Hakenkreuze, die aber inzwischen herausgemeißelt und nur noch grob zu erahnen sind.
Die Wanderung steigt also an den Gute Bier Wänden hoch in Richtung Elbleitenweg. Der Aufstieg hier ist super angenehm zu wandern. Es geht durch eine langgezogene Sandsteintrog_Gutebierborn_kleinSenke aufwärts, in der man nach ¼ Kilometer den Gutebierborn erreicht. Diese Quelle unterteilt sich in zwei unterschiedliche Gefäße. Edelstahl_Gutebierborn_kleinDas erste ist ein Trog aus Sandstein, der einem sofort ins Auge fällt. Der zweite Behälter ist aus Edelstahl mit einem ordentlich schweren Deckel. Wenn man den Deckel aufklappt, sieht es darin richtig toll aus. Der Behälter ist blitzeblank sauber und das Wasser darin glasklar. Das geht natürlich nur, wenn keine Blätter oder Sonstiges reinfallen und darauf sollte man beim Öffnen unbedingt achten.
Die Wanderung führt weiter durch die Senke bis hoch zum Elbleitenweg. Dieser breite Forstweg ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt gekennzeichnet und wird nach links weiter gewandert. Dieser Weg ist nicht besonders interessant zu gehen, aber dafür wandert man sehr angenehm auf ziemlich gleichbleibender Höhe um den südlichsten Ausläufer der Schrammsteine. Auf der gegenüberliegenden Seite des Ausläufers trifft man nach ½ Kilometer auf eine große Wanderwegkreuzung, an der in alle vier Himmelsrichtungen Wanderwege weg gehen. Vollkommen unauffällig führt gleich hinter den typischen Nationalpark-Informationstafeln der Hundsnasengrund hinunter. Abstieg_Hundsnasengrund_kleinDer Abstieg ist wirklich super einfach zu gehen und auch den passenden Weg zu finden ist sehr leicht. Als ich den Grund hinunter gegangen bin, standen auf einmal rechts vom Weg zwei Kletterer, die mich fragten, ob ich auch die Hundsnase suchen würde. Schon ganz schön komisch, wenn man einen Felsen zum Klettern sucht und ihn nicht findet. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, dass die beiden Kletterer den Felsen nicht gefunden haben, weil dieser eigentlich ganzjährig für Kletterer gesperrt ist.
Nach ca. 200 Metern erreicht man einen richtig großen Felskessel, der nach vorne hin zur Elbe weit Felsenkessel_Hundsnasengrund_kleingeöffnet ist. Auch wenn es von oben erst mal nicht so aussieht, so fällt schon nach wenigen schrägen Metern die Felswand über mehrere dutzende Meter senkrecht ab. Hier sollte man lieber nicht zu sehr an der Kante herumturnen, aber das ist auch überhaupt nicht notwendig, weil die Ebene des Felskessels wirklich riesig ist. Auch wenn es zuerst nicht so aussieht, so führt noch ein weiterer Grund (linker Hand, wenn man von der Kante in Richtung Felsen schaut) aus dem Felskessel heraus. Ausgang_Hundsnasengrund_kleinDieser Aufstieg ist ein bisschen steiler als der Abstieg, aber immer noch ganz gut zu bewerkstelligen. Auch stehen hier die Felsen ein ganzes Stück näher beieinander und zwischendurch kann man auch noch einen mächtigen Strudeltopf entdecken. Genauer gesagt, wandert man mitten durch diese Stelle, an der das Wasser in weit vergangenen Zeiten am Felsen genagt hat. Der linke Grund hat eine Länge von weniger als 100 Metern und dann stößt man auf eine Gabelung. Auf der rechten Seite sind zwei Felsmurmeln in die Schlucht gefallen, die man zwar noch unterqueren kann, aber dahinter ist der weitere Weg zu Ende. Deshalb führt die Wanderung weiter nach links durch die schmale Schlucht. Im Herbst 2011 lag hier ein richtig großes Stück von einer Bienenwabe. Woher auch immer dieses Stück gekommen ist, es war schon sehr komisch, in dieser feuchten Schlucht Spuren eines Bienenvolks zu finden.
Am Ende des Schlucht-Ausläufers sollte man sich links halten, um noch zu einer schönen Aussicht zu gelangen. Blöderweise ist für die nächsten 100 Meter kein richtiger Pfad mehr zu sehen, da der Weg einfach nur in einem flachen Wald entlang führt. Aber die Richtung ist eine Verlängerung der Schlucht und verläuft parallel zur Felskante. Nach den besagten 100 Metern stößt man wieder auf einen Waldweg, der nach links zur Felskante der Steinbrüche führt. Diese Aussicht ist ein ganz besonderer ruhiger Platz, von dem man einen schönen Blick auf die Elbe und die Tafelberge der linken Elbseite hat.
Auf dem Zugang zu der Aussicht geht es wieder zurück bis zum blau markierten Wanderweg blauer Strich. Dieser Wanderwegmarkierung Oberhalb_vom__Lattengrund_Blick_auf_Falkenstein_kleinfolgt man nach links. Das erste Stück verläuft noch in der Horizontalen und bevor es über so einige Stufen runter in den Lattengrund geht, befindet sich rechts vom Weg noch eine kleinere Aussicht. Von hier kann man nett nach links bzw. geradeaus auf den Falkenstein und nach rechts auf den Torstein blicken. Felsen_und_Holzsteig_im_Lattengrund_kleinDer Weg durch den Lattengrund ist angenehm zu wandern und sieht durch die hohen Felswände immer wieder nett aus. Der Lattengrund endet an dem bekannten Zahnsgrund. Natürlich könnte man jetzt die Wanderung abkürzen und nach links die Straße ein paar Meter hinunter wandern, um gleich wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, aber viel schöner ist noch ein kleiner Abstecher zur Emmabank.
Dazu geht es gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter der blauen Wanderwegmarkierung hinterher. Nach etwas weniger als 200 Metern Aufstieg erreicht man eine Wanderwegkreuzung Felsen_im_Meergruendel_kleinmit einem Hinweisschild zur Emmabank/Meergründel nach links. Der Aufstieg ist relativ angenehm und passiert bald ein paar Wiesen mit Blick auf kleinere Felsen. Diese Felsen fallen irgendwie besonders auf, da sie ungewöhnlich klein und rund aussehen und so nett am oberen Rand der Wiese stehen. So könnten sie auch in irgendeinem Vergnügungspark oder einer Miniaturwelt stehen.
Am Ende des Meergründels biegt die Blick_ueber_Zahnsgrund_auf_Elbe_kleinWanderung nach links ab und es geht auf fast gleichbleibender Höhe zur Emmabank. Die Emmabank ist keine spektakuläre Aussicht, aber sie erlaubt einen netten Blick aus dem Zahnsgrund auf die Elbe. Diese Aussicht ist ein ziemlich beliebter Punkt bei den Gästen der Falkenstein-Klinik, da man den Platz super angenehm von Ostrau aus erreichen kann. Die meisten Gäste nutzen den Spaziergang in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 16 Uhr. Den Weg nach Ostrau geht es entlang. Hier fallen ganz besonders die riesigen Eichen am Wegesrand auf. Nach einer Strecke von einem Kilometer kreuzt der Wolfsgraben den Weg und die Wanderung biegt nach rechts in Richtung Ostrau ab. Eigentlich soll die Wanderung durch den Wolfsgraben herunter führen, aber es empfiehlt sich, zuerst noch ein paar Meter bis zu den ersten Häusern weiter zu gehen. Dann erreicht man eine sehr nette Aussicht nach rechts über die Felder auf die Schrammsteinkette und den Falkenstein.
Nachdem man sich an diesem schönen Blick satt gesehen hat, geht es durch den besagten Wolfsgraben abwärts. Der Abstieg ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert und im Herbst ein bisschen unangenehm zu wandern, wenn reichlich Blätter auf dem Weg liegen. Vermutlich ist der Weg aber auch im unterer_Teil_Wolfsgraben_kleinWinter mit einer geschlossenen Schneedecke nicht viel besser. Ungewöhnlicherweise hat der Weg aber sogar eine Straßenbeleuchtung und im unteren Teil wird das Wandern auch wieder viel angenehmer. Der Wolfsgraben erreicht das bewohnte Gebiet in Bad Schandau/Postelwitz an der B172-Engstelle. Die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt erfolgen nach links auf dem Bürgersteig.
Damit ist dann eine nette Wanderung zu Ende gegangen, die mal wieder ein paar interessante Punkte (Postelwitzer Steinbrüche und Hundsnasengrund) geboten hat, die nicht so ganz zu den Standard-Wanderungen in der Sächsischen Schweiz gehören.

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Idagrotte

Die Wanderung startet vom Beuthenfall im Kirnitzschtal und verläuft erst ein paar Meter flussaufwärts auf der Kirnitzschtalstraße bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Diese ersten paar Meter sind auch schon die einzigen auf einer Fahrstraße. Gleich gegenüber der ehemaligen Haidemühle steht noch heute einer der königlich- sächsischen Meilensteine. Am Lichtenhainer Wasserfall muss man sich eben noch durch die Besuchermassen von diesem Miniwasserfall zwängen und dann geht es schon am Ende des Parkplatzes auf der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt den Berg hoch. Zuerst überquert der Wanderweg die Kirnitzsch auf einer dieser uralten Steinbrücken und dann geht es mit einer einigermaßen erträglichen Steigung den Berg hoch. Auf der Strecke bis hoch zum Kuhstall sind noch häufig ein paar der rüstigeren Touristen unterwegs. Aber auch die kommen meistens nicht weiter als bis zum großen Felstor, dem so genannten Kuhstall. Die kleine Besonderheit in Form der Himmelsleiter hinauf auf die obere Ebene des Neuen Wildensteins absolviert schon fast keiner mehr und gerade deshalb empfehle ich diesen Abstecher jedem. Blossstock_vom_Neuen_Wildenstein_kleinHier oben hat man einen wunderbaren Ausblick in einen bewaldeten Talkessel mit den Felswänden auf der gegenüberliegenden Seite. Gleich gegenüber des Standpunktes liegt der Kleine Winterberg und genau an seiner Flanke befindet sich dann auch das nächste Ziel in Form eines Aufstieges. Dazu muss man natürlich erst mal wieder vom Neuen Wildenstein absteigen und das erfolgt über die schon bekannte rote Wanderwegmarkierung. Der Abstieg liegt gegenüber der Gaststätte in einer ziemlich feuchten Schlucht. Kleiner_Winterberg_vom_Neuen_Wildenstein_kleinWenn ich es richtig weiß, dann heißt die Schlucht auch Nasse Schlucht. Im oberen Teilstück der Schlucht sind im Jahre 2006 die Stufen mit neuen Sandsteinklötzen saniert worden. Dadurch ist der Abstieg ganz angenehm und erst am Ende der Schlucht kommt in Form einer Leiter noch eine kleine Schikane. Als ich die Runde gewandert bin, war vor mir eine Gruppe Wanderer, die genau über diese Leiter gezetert haben, als wäre es ein Sprung über eine riesig tiefe Schlucht, die von ihnen erwartet würde, um weiterzukommen. So kam z.B. der Vorschlag, dass man lieber eine lange Treppe hier hätte hinbauen sollen oder sogar die Schlucht auf der ganzen Länge mit einem anderen Gefälle anlegen solle. Ja was glauben diese Mitmenschen eigentlich? Wenn man in die Sächsische Schweiz zum Wandern kommt, dann ist das kein Spaziergang in einer dieser klinisch reinen Einkaufpassagen. Da muss man sich schon mal auf ein paar Treppen oder Leitern einstellen.
Die Wanderung führt jetzt einmal komplett durch den gerade schon gesehenen Talkessel auf die andere Seite. Vom Fuße des Kleinen Winterbergs steigt man dann über einige Stufen bis fast hoch auf den Berg. Nachdem man alle Stufen geschafft hat, verlässt man den Wanderweg mit der roten Markierung und geht jetzt nach rechts weiter. Dieser Weg ist mit dem grünen Strich grüner Strich markiert und heißt Obere Affensteinpromenade. Frienstein_kleinDieser Weg ist ein sehr schöner Pfad, der sich die ganze Zeit auf einer Höhe an einem Felsabsatz entlang schlängelt. Bei dem Wort Felsabsatz muss man bei der Oberen Affensteinpromenade keine Befürchtung haben, dass es an einer Felskante entlang geht. Der Felsabsatz ist mindestens 20 Meter breit und damit auch für nicht ganz Schwindelfreie geeignet. Nach ungefähr 1,2 Kilometern kann man dann das erste Mal rüber zum nächsten Ziel, der Idagrotte bzw. dem vorderen Raubschloss, blicken. Idagrotte_von_Affensteinpromenade_klein Der Zugang zur Idagrotte und damit zum Vorderen Raubschloss geht im Uhrzeigersinn um den Felsen. Auf den letzten paar Meter muss man ein kleines bisschen über und durch ein paar Felsen klettern. Nach der kleinen Kletterübung kommt dann noch ein kleiner Nervenkitzel, da man auf der Tal zugewandten Seite an einem wirklichen Felsabsatz entlang muss. Felsabsatz_Idagrotte_kleinDieser Felsabsatz ist wirklich nichts Schlimmes, da er mindestens einen ½ Meter breit ist, aber trotzdem spielt das Gehirn verrückt. Anscheinend suggeriert eine steile Felswand, die nach oben und unten geht, irgendwie etwas Besonderes und wenn sich dann auch noch extra eiserne Haltegriffe in der Felswand befinden, dann muss ja irgendwie Gefahr vorliegen. Aber vielleicht ist es auch nur einfach der Blick in die Tiefe bzw. in die Weite des Talkessels. Um sich aber irgendwie wieder zu beruhigen, gibt es zwei sehr gute Methoden: Erstens die zu bewältigende Strecke ist nur 3-4 Meter und dann ist der Spuk vorbei oder man stellt sich zweitens einfach die Frage, wie häufig man schon vom Bürgersteig gefallen ist. Neuer_Wildenstein_und_Hausberg_von_Idagrotte_kleinNachdem man die Idagrotte erreicht hat, lädt die schöne Aussicht zum Verweilen ein und natürlich sollte man einen Bogen durch die Grotte gehen. Die Idagrotte ist für eine Grotte der Sächsischen Schweiz relativ groß und ganz besonders ist, dass man durch sie durch gehen kann und auf der Felsenvorderseite wieder zurückkommt. Faszinierend ist natürlich auch der wunderschöne Ausblick auf eine wild zerklüftete Felslandschaft, den Talkessel und den Neuen Wildenstein.
Nach dem Moment der Ruhe geht es wieder über die schon bekannte Felskante zurück. Die Wanderung verläuft weiterhin auf der grünen Wandermarkierung. Nach ungefähr 200 Meter verlässt man die Obere Affensteinpromenade und es geht über die gleiche Anzahl Stufen wie beim Aufstieg wieder vom Berg herunter. Unten am Felsfuß angekommen, geht es nach links der Wandermarkierung weiterhin hinterher. Der Weg verläuft erst ein Stückchen horizontal und nachdem sich die grüne Wanderwegmarkierung von der roten wieder getrennt hat, geht es mit einem angenehmen Gefälle bis runter zum Beuthenfall. Damit ist eine nette Runde beendet, die durch ihre beiden langen Treppenpassagen ziemlich anstrengend ist, aber durch den kleinen Nervenkitzel und wunderschöne Aussichtspunkte wieder ausgeglichen wird.

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Kiefricht

Die Wanderung beginnt auf dem oberen Parkplatz von Bad Schandau. Wer auch immer die Planung für diesen Parkplatz vorgenommen hat, er hat auf jeden Fall sehr positiv gedacht. Der Parkplatz ist wirklich so groß, das selbst wenn am Wochenende mehrere Linienbusse hier oben parken, immer noch einige Parkplätze für Wanderer frei sind. Blick_von_Schlossbastei_auf_Schandau_kleinDer Weg geht in der hinteren rechten Ecke des Parkplatzes in die Kleingartenanlage Kiefricht. Ich freue mich jedes Mal wieder über diesen Schrebergartenanlage. Die Leute geben sich solch eine liebevolle Mühe mit ihren Gärten, dass es ein Vergnügen ist dieses Gebiet zu durchqueren. Die Wanderung geht einfach nur gerade durch die Kleingartenanlage, bis ans andere Ende, an der bis heute noch die Antennenanlage von Bad Schandau steht. Der Weg wird viel ruhiger und geht über einen Kammweg bis vor zur Ruine Schandauer Schlossberg. Auch wenn das keine echte Ruine mehr ist, sondern nur noch eine nachgebaute Ruine, so ist es doch immer wieder ein Erlebnis auf ihr hoch zu klettern.
Von der Ruine geht es auf der anderen Seite wieder runter. Der Weg schlängelt sich bis auf halbe Höhe nach Bad Schandau runter. Auf dem breiten Weg angekommen, kann man auf der linken Seite noch zur Aussicht Schlossbastei gehen. Treppe_am_Zaukenhorn_kleinVon dieser Aussicht hat man einen schönen Überblick über die Dächer von Bad Schandau. Es geht wieder ein paar Stufen auf den Ursprungsweg zurück und wenn man dann von unten (Schlossbastei) kommt, geht es nach links weiter. Es geht über die so genannte Zaukenpromenade zum Zaukenhorn. Dieses ist nur eine kleine Aussicht, die oberhalb der Stopstraße Sebnitzer Straße/ Hohnsteiner Straße liegt. Es ist ganz witzig dem Treiben mancher Autofahrer von ihr oben zuzusehen. Der größte Teil der Autofahrer scheint das Prinzip des Stopschildes und dem weißen Streifen auf der Straße nicht so richtig zu verstehen.
Vom Zaukenhorn geht es ein paar Meter zurück und dann an der linken Seite die alte Treppe den Berg hoch. Diese Treppe gehörte früher mal zu einem terrassenförmigen Garten, der aber heutzutage nicht mehr benutzt wird. Schillersaeule_kleinOben angekommen geht es auf dem schmalen Weg nach links, immer hinter den Gärten der Häuser an der Sebnitzer Straße entlang. Der Weg schlängelt sich immer auf der gleichen Höhe entlang, bis der Weg nicht mehr weiter geradeaus geht. Jetzt geht es nach rechts den Berg hoch und man kommt ziemlich genau in der Mitte der Kleingartenanlage auf den Berg. Auf dem großen zentralen Weg geht es nach links und man wird automatisch wieder auf den Ausgang der Kleingartenanlage geführt.
Schillerkopf_kleinDer Weg geht wieder zurück zum Parkplatz. Kurz vor dem Parkplatz gibt es noch etwas Sehenswertes. Nach rechts geht die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich in den Wald. Auf diesem Weg geht man ein paar Meter (ca. 50 Meter) und dort steht ein altes Schiller- Denkmal mit der Inschrift 18. November 1859. Auf der Rückseite ist noch eingemeißelt, dass die Säule 1908 erneuert wurde. Grotte_unter_Schillerdenkmal_kleinWenn man sich dann nicht vollständig von der Säule ablenken lässt, stellt man schnell fest, das sich unter einem noch ein kleine Attraktion befindet. Vor dem Denkmal gehen ca. 10 Stufen den Hang runter und man steht vor einer kleinen künstlichen Grotte. Was sie für eine Funktion hat bzw. hatte, weiß ich leider nicht, aber sie ist noch in einem sehr gut erhaltenen Zustand. Von diesen beiden kleinen Attraktionen geht es jetzt endgültig zurück zum Platzplatz.

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Kirnitzschtalfest

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann handelt es sich bei dieser Beschreibung nicht um eine richtige Wanderbeschreibung, sondern eher um einen Bericht vom Besuch des Kirnitzschtalfestes, der aber auch mit einer Wanderung verbunden ist. Deshalb ist der Termin für diese Wanderung/Spaziergang festgelegt: Das letzte Wochenende im Juli. Das Kirnitzschtalfest entwickelt sich jedes Jahr ein Stückchen weiter und so wird heutzutage schon ein perfekt organisierter Shuttleservice angeboten. Man könnte also auch oben in Altendorf parken und dann mit den Bussen ins Tal fahren, aber das würde ich dann nicht auf der Internetseite zum Thema Wandern beschreiben. Hier geht es also um eine kleine Runde, um von den kostenlosen Parkplätzen in Altendorf runter zum Kirnitzschtalfest zu gelangen. Die Wanderung startet an einem der beiden Parkplätze von Altendorf. Von dort geht es wenige Meter auf der Hauptstraße (Sebnitzer Straße) bis zum Wiesenweg. Diesem folgt man bis zum unteren Löschteich. Hier geht es dann nach rechts weiter auf der Unteren Dorfstraße. Die Wanderung verlässt bald die Ortschaft und verläuft in Richtung Dorfbachklamm. Nachdem der erste Felsen mit der überdachten Bank erreicht ist, fällt eine kleine Gedenktafel an den ehemaligen Lehrer H. Lemme auf. Wenige Meter hinter der Tafel gabelt sich der Weg und man sollte nach links abbiegen. Der Weg passiert eine Wiese und dann beginnt der eigentliche Abstieg ins Kirnitzschtal. Da der Weg insgesamt einen ¾ Kilometer am Hang entlang verläuft, ist das Gefälle der Strecke sehr angenehm zu wandern. Besonders auffällig an diesem Weg ist der Untergrund. Im oberen Teil der Strecke besteht der Untergrund aus Sandsteinplatten, die deutliche Nutzungsspuren aufweisen. Es sieht so aus, als wenn hier schon so einige hundert Pferdefuhrwerke drüber gefahren sind. Wenn die Witterung etwas feuchter ist, dann kann dieser Untergrund schon ziemlich unangenehm rutschig sein. Der Weg runter ins Kirnitzschtal endet gleich an der Ostrauer Mühle und damit an einem der Hauptpunkte des Kirnitzschtalfestes. Hier sind einige Marktstände mit ein paar Gauklern und die Gaststätte Flößerstube, die ihren Teil zum Fest beitragen. Mehrere Male am Tag werden von den Gauklern witzige Schauspiele unter Zuhilfenahme von Zuschauern aufgeführt.Durchstroemturbine_Ostrauer_Muehle_klein Obwohl ich schon sehr häufig über den Campingplatz gewandert bin, ist mir noch nie aufgefallen, dass hier ein kleines unscheinbares Gebäude steht, in dem sich eine Wasserturbine versteckt. Und genau hier werden beim Kirnitzschtalfest Führungen durchgeführt. Besonders interessant fand ich, dass die Turbine es schafft, aus der kleinen Kirnitzsch im Durchschnitt 30kWh herauszuholen. Damit erzeugt diese Durchströmturbine doppelt so viel Strom, wie der gesamte Campingplatz verbraucht.
Nach diesem ersten sehr interessanten Aufenthalt geht es weiter in die Richtung des Straßenbahndepots (also bachabwärts). Da eine Wanderung auf der Straße überhaupt nicht zu empfehlen ist, bietet sich der sehr schöne Weg auf der Hartungpromenade an. Dieser Weg verläuft wenige Meter rechts oberhalb der Straße. Markiert ist dieses Teilstück mit dem Lehrpfadsymbol grüner Querstrich vom Flößersteig. Huepfburg_Kirnitzschtalfest_kleinKurz vor dem Bahndepot passiert man auf der Rückseite die Gaststätte Waldhäus´l. Ein kleines Stück hinter dieser Gaststätte verlässt man die Promenade und die nächste Station des Festes ist erreicht. An dem Bahndepot gibt es natürlich einige Stände im Zusammenhang mit Straßenbahnen. So sind mehrere unterschiedliche Modelleisenbahnen und passende Verkaufsstände aufgestellt, eine Hüpfburg im Straßenbahndesign und ein Reisebus vom Verkehrsverbund. Auch hier gibt es natürlich wieder mehrere Strassenbahn_aus_dem_Film_Der_Vorleser_vor_Bahndepot_kleinVerkaufsstände, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Strassenbahn_aus_dem_Film_Der_Vorleser_kleinZu dem Kirnitzschtalfest im Jahre 2008 gab es noch die besondere Attraktion, dass die Straßenbahn aus dem kurz zuvor z.T. hier gedrehten Film „The Reader“ („Der Vorleser“, mit Kate Winslet) in ihrer Filmlackierung unterwegs war. Zuerst war es mir überhaupt nicht bewusst, ich habe mich nur über diese ziemlich dreckige Bahn mit den uralten Reklamen gewundert, aber manchmal ist die Leitung einfach etwas länger.
Auch wenn das Kirnitzschtalfest noch einige weitere Stationen bachaufwärts beinhaltet, so startet vom Kirnitzschtalbahndepot (was für ein Wort) der Rückweg. Es geht weiter auf der bekannten Hartungpromenade den Bach abwärts, bis zum Ortsanfang von Bad Schandau. Gleich hinter dem ersten Haus auf der rechten Straßenseite befindet sich sehr gut versteckt der Aufstieg durch den Grauen Graben. Dieser relativ anstrengende Aufstieg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert. Es geht über eine Vielzahl an Stufen bis hoch zum Parkplatz am Kiefricht. Während des Kirnitzschtalfestes wird der Parkplatz hier oben als Ausweichparkplatz für die Verkehrsverbundbusse benutzt. Normalerweise stehen diese Bus am Straßenbahndepot, aber wegen des Festes werden sie hier oben abgestellt. Wenn man die Treppe aus dem Kirnitzschtal hoch geschnaubt ist, Schillerdenkmal_Kiefricht_kleinführt der Pfad gleich an dem Schiller-Denkmal vorbei. Eigentlich ist es schon etwas Besonderes, diese versteckte SäuleGrotte_unter_Schillerdenkmal_Kiefricht_klein zu finden, wenn man aber genauer hinsieht, dann kann man links unter dem Denkmal vom Hang aus eine Grotte finden. Ich finde diese Stelle immer wieder lustig, weil jedes Mal, wenn ich hineinsehe, andere Spuren eines nächtlichen Lagers zu entdecken sind. Das letzte Mal waren noch mehrere rote lange Kerzen in die Mauer gesteckt und ein relativ gut erhaltenes Paar Meindl Wanderstiefel stand herum. Von dem Denkmal geht die Wanderung auf den Parkplatz herunter und dann schräg nach rechts vorne in die Ecke mit dem Rastplatz. Hier verläuft der Panoramaweg in Richtung Altendorf. Auch beim Panoramaweg kann man mal wieder dieses Phänomen mit dem Einrichten von Lehrpfaden usw. entdecken: Fast bei jedem dieser schönen Adamsberg_vom_Panoramaweg_kleinWege wird nach dem ersten Anlegen davon ausgegangen, dass danach an einem Weg nichts mehr angestellt werden muss. Schrammsteine_vom_Panoramaweg_gesehen_kleinDem ist aber leider nicht so. Ziemlich häufig kommen die Hinweisschilder abhanden, der Weg wird durch Naturgewalten beschädigt oder er wächst einfach nur mit Brennnesseln zu. Genau das ist dem Teilstück zwischen dem Parkplatz und der Senke auf halber Strecke nach Altendorf passiert. Im Sommer 2008 hat es überhaupt keinen Spaß gemacht, dieses Stückchen mit halbkurzer Hose zu wandern. Zwischendurch war ich sogar auf das Feld ausgewichen, da der eigentliche Wanderweg unpassierbar war. Nachdem aber der Weg die Senke erreicht hat, betritt man das Gebiet von Altendorf und hier sind doch einige gute Geister, die begriffen haben, dass Wanderurlauber nicht nur eine schöne Unterkunft brauchen, sondern dass auch das restliche Umfeld so einigermaßen stimmen muss. Hinter der Senke kommt man auf die Ebene vor Altendorf und hier kann man das erste Mal den Grund für den Namen Panoramaweg erkennen. Links vom Weg befindet sich der kleine Adamsberg und recht die Schrammsteine und der Falkenstein. Wenn man sich umdreht, blickt man auf den Lilienstein und die Festung Königstein. Damit ist dann aber auch schon fast die Wanderung beendet und es geht noch den bekannten Wiesenweg in Altendorf wieder hoch bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Wanderung ist eine nette kleine Runde, die natürlich nicht nur zum Kirnitzschtalfest gegangen werden kann, aber genau zu der Zeit natürlich eine ganz besondere Attraktion enthält: Das nette kleine Fest.

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kleine Liebe

Nachdem ich mal wieder mit dem Finger über die Landkarten gewandert bin, ist mir aufgefallen, dass es neben der Hohen Liebe auch noch eine Kleine Liebe geben soll. Die Hohe Liebe führt in der Sächsischen Schweiz schon ein ziemliches Schattendasein, aber sollte es tatsächlich in dem Schatten noch mehr Schatten geben? Was mir auf jeden Fall schon mehrmals aufgefallen ist, wenn man zur Hohen Liebe von Ostrau kommend aufsteigt, dann befindet sich hier ein seltsam betonierter Waldweg. Sollte der womöglich irgendwie zur Kleinen Liebe hochführen? Das muss doch gleich mal mit einer kleinen Nachmittagswanderung untersucht werden.
Die Wanderung startet an dem großen Wanderparkplatz vor Ostrau. Von hier muss man für diese Wanderung ein Stückchen an der Fahrstraße in die Richtung der Schrammsteine (also nach rechts vom Parkplatz kommend) entlang wandern. Die ersten paar Meter sind nur ein Trampelpfad und dann geht es auf einem angenehmen Weg neben der Straße weiter. Markiert ist der Wanderweg hier schon mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Von der Straße bzw. dem Fußgängerweg daneben hat man schon eine sehr schöne Aussicht nach rechts auf die Schrammsteine und nach links über die Felder nach Altendorf. Hier sollte man sich nicht täuschen lassen, dass Altendorf so nahe liegt, Sandsteinsaeule_Richtung_Schrammsteine_kleindazwischen liegt noch das tiefe Kirnitzschtal. Nach dem ersten Stück von ungefähr einem Kilometer biegt die Straße nach rechts in den Zahnsgrund ab, die Wanderung geht aber weiter geradeaus auf der roten Wanderwegmarkierung. Ziemlich überraschend ist, dass man auch jetzt noch auf gleicher Höhe weiterwandert. An dem Wegweiser aus Sandstein wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und man folgt der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich nach rechts weiter. Die Wanderung führt an ein paar gut ausgebauten Wochenendhäusern vorbei und geht dann in den Wald.
Nach ungefähr 600 Metern erreicht man einen breiten Felsendurchgang, an dem der markierte Wanderweg nach rechts abbiegt. Hier wird der offizielle Wanderweg verlassen und es geht nach links. Dieser unauffällige Felsendurchbruch heißt Liebentor und führt in einen Bereich, der nur ganz selten von anderen Besuchern betreten wird. Sehr ungewöhnlich ist, dass auf der rechten Seite eine richtig hohe Felswand (Teufelswand) steht. Von dem markierten Weg ist diese Felswand überhaupt nicht zu erkennen. Ziemlich am Ende der Teufelswand könnte man auch eine der offiziellen Boofen der Sächsischen Schweiz entdecken, würde die Wanderung nicht schon nach wenigen Metern an der Felswand entlang nach links abbiegen. Die Wanderung steigt 300 Meter an dem Hang aufwärts, bis ein Waldweg mit Betonplatten erreicht wird. Solche Betonplatten sind als Weguntergrund in den Wäldern der Sächsischen Schweiz sehr selten.
Dem Weg folgt man nach rechts den Hang hinauf. Die ersten paar Meter des Waldweges sind auch noch mit der bekannten Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich gekennzeichnet. Auch wenn der markierte Wanderweg bald abbiegt, so geht es noch bis zum Ende der Betonplatten weiter aufwärts. Am Ende der Betonplatten ist nichts besonders Auffallendes zu entdecken, wofür der so widerstandsfähige Bodenbelag verlegt worden sein könnte. Nach dem Ende der Betonplatten ist auf der linken Wegseite die Kleine Liebe zu erkennen. zugewuchserte_Kleine_Liebe_kleinMit Überraschen ist festzustellen, dass einfach kein Weg hinauf auf den Berg führt. Dafür kann man den unscheinbaren Hügel einmal auf gleichbleibender Höhe umrunden. Wie man dem Waldweg unschwer ansehen kann, kommen auf diese Idee nur sehr wenige Wanderer. Nach einer 2/3 Umrundung passiert man eine Wiese, an der deutlich eine Art Wasserwerk mit mehreren Belüftungsrohren zu sehen ist. Diese wasserwirtschaftliche Einrichtung scheint auch noch in Betrieb zu sein, da das Gras geschnitten wird und mehrere Fahrzeugspuren zu der Wiese führen. Sehr seltsam ist, dass kein einziger Pfad zum Gipfel hinauf führt, obwohl die Kleine Liebe ein sehr einfach zu erreichender Hügel ist. Aber vermutlich würde man auch einfach nix anderes als von dem Rundweg sehen.
Nachdem dieser kleinen Exkursion geht es wieder ein paar Meter auf dem betonierten Waldweg abwärts. Laut mehreren Wanderkarten biegt fast am Ende des Betonweges ein Waldweg in die Richtung der Hohen Liebe ab. Ehrenmal_fuer_Bergsteiger_Hohe_Liebe_kleinDieser Waldweg ist in der Realität auch auf den ersten paar Metern zu finden, aber er führt nicht auf die Hohe Liebe. stabiles_Gedenkbuch_auf_Hoeher_Liebe_kleinDeshalb ist es sehr empfehlenswert, bis zur bekannten Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich zurück zu wandern und dann den Aufstieg nach links zur Hohen Liebe zu wählen. Der Aufstieg zur Hohen Liebe ist über ein paar Stufen relativ leicht und schon erreicht man den Gipfel. An dem Gipfel fallen zwei Besonderheiten auf: zuerst ist es das sehr stabile Gedenkbuch und dann das Ehrenmal für die gestorbenen Bergsteiger. Blick_von_Hoher_Liebe_auf_Blossstock_kleinAls ich auf die Hohe Liebe hinauf kam, stand auf den Felsen ein einzelner Rucksack, ohne dass ich einen Träger in der Nähe sah. Nachdem ich eine Weile die Aussicht in Richtung Bloßstock genossen habe, kam auf einmal ein Barfüßiger von dem Denkmal heruntergeklettert. Nicht nur, dass ich vollkommen überrascht war, es sah auch noch sehr elegant aus, wie der Kletterer von diesem hohen Sockel abstieg.
Die Wanderung führt wieder von der Hohen Liebe herunter. Gleich ein paar Meter unterhalb des Gipfels passiert der Pfad eine Aussicht in westliche Richtung. Blick_von_Hoher_Liebe_auf_Falkenstein_kleinDabei kann man ganz hervorragend auf den Falkenstein blicken. Wenn man Glück hat, lassen sich ein paar Kletterer bei ihren wagemutigen Aktionen beobachten. Die Wanderung steigt von der Hohen Liebe in östliche Richtung (also nach links) ab. Mit dem Erreichen des ersten möglichen Weges wird der markierte Wanderweg verlassen und es geht auf dem Unteren Liebenweg weiter. Dabei handelt es sich wieder um einen Weg, der um die Liebe geht. Diesmal ist es aber eine Umrundung der Hohen und Kleinen Liebe. Das ungewöhnliche an diesem Weg ist, dass auch hier anscheinend nur sehr wenige andere Wanderer unterwegs sind und das, obwohl dieser Waldweg wirklich sehr angenehm zu wandern ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, das sich nur wenige Meter unterhalb noch ein weiterer Weg (Oberer Steinbruchweg) um die beiden Lieben schlängelt. Insgesamt wandert man 2 Kilometer auf dem Unteren Liebenweg, bis in kurzem Abstand gleich zwei andere Wege zur Wanderung dazu stoßen. Hier befinden sich auch noch ein paar Häuser auf der linken Wegseite. Hier wird der Weg wieder etwas belebter und man könnte sogar einem Auto begegnen. Ein paar Meter (ca. 200 Meter) hinter den Häusern erreicht man wieder die bekannte Stelle mit der roten Wanderwegmarkierung roter Strich, der man geradeaus folgt. Jetzt heißt es, den letzten Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zu absolvieren.
Die Wanderung ist eine Runde, die man nicht unbedingt als eine der ersten Runden in der Sächsischen Schweiz unternehmen muss. Es gibt aber immer wieder Leser unserer Webseite, die genauso neugierig auf neue Wege sind wie wir und für die ist diese Runde gedacht. Obwohl man in einem Bereich mit relativ vielen Besuchern unterwegs ist, trifft man auf der Wanderung nur in Teilbereichen andere Wanderer. Die Kleine Liebe ist nicht gerade ein Berg, den man unbedingt besteigen muss, aber in Kombination mit der Hohen Liebe eine nette Nachmittagswanderung.

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