Kreise

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Karte:
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Dauer:
ca. 5,50 h
Entfernung:
ca. 16,50 km
Höhenunterschied:
ca. 950 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
Kletterabschnitte
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern Leiter
Klettern mit Klammern
empfohlene Karten:
Schrammsteine – Affensteine;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Kirnitzschtal - Nasser Grund - Flößersteig - grüner Querstrich - Beuthenfall - grüner Strich - Dieterichsgrund - Hinterer Heideweg - Frienstein - Idagrotte - Reitsteig - blauer Strich - Lehnsteig - Wurzelweg - grüner Punkt - Heringsgrund - gelber Strich - Rübezahlstiege - kleiner Kuhstall - Reitsteig - blauer Strich - Carolafelsen - Wilde Hölle - Untere Affensteinpromenade - grüner Punkt - Zwillingstiege - Obere Affensteinpromenade - Großen Dom - Sandloch - gelber Strich - Jordangrund - Nasser Grund - Kirnitzschtal - Nasser Grund

Kreise

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass Freunde aus den alten Bundesländern vorbeikamen und die Ehefrau und Kinder schon von einer Wanderung geschafft waren, aber der Freund noch ein bisschen mehr von der tollen Landschaft sehen wollte. Um perfekte Reklame für die Sächsische Schweiz und das Wandern zu machen, habe ich mir schnell diese Runde ausgedacht und um es schon mal vorweg zu nehmen: Es war eine perfekte Runde mit nicht nur schönen Landschaftsbildern, sondern auch ein paar Teilstücken mit Nervenkitzel.
Der Startpunkt dieser Wanderung liegt im Kirnitzschtal am Parkplatz Nasser Grund. Von hier geht es über den Flößersteig die Strassenbahn_im_Kirnitzschtal_kleinpaar Meter bachaufwärts bis zum Beuthenfall. Auf der anderen Bachseite kann man immer wieder die nette Straßenbahn beobachten, die die 8 Kilometer durch das Kirnitzschtal rumpelt. Eigentlich wäre es verkehrstechnisch günstiger, wenn die Strecke schon im Zentrum von Bad Schandau oder sogar am Bahnhof beginnen würde, aber daraus wird heutzutage ganz bestimmt nichts mehr.
Am Beuthenfall startet der eigentliche Aufstieg mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich in Richtung Frienstein/Idagrotte. Gleich am Beuthenfall hat man auf einem breiten Forstweg die ersten 50 Höhenmeter zum Aufwärmen zu überwinden. Erst ganz kurz vor dem Frienstein muss man über eine abwechslungsreiche Treppe die nächsten Höhenmeter (ca. 130 Höhenmeter) absolvieren. Hundehuette_Friensteinborn-Zugang_Idagrotte_kleinHier soll die Wanderung zwar eigentlich am Friensteinflössel (Quelle aus Hundehütte) Zugang_zur_Idagrotte_am_Frienstein_kleingeradeaus in Richtung Reitsteig führen, aber ein kurzer Abstecher zur Idagrotte ist immer empfehlenswert. Deshalb geht es am Friensteinflössel nach links die paar Stufen hoch und dann um den Frienstein herum zu der relativ großen Grotte mit der schönen Aussichtsterrasse. Der Zugang erfolgt über ein Felsband, Blick_aus_Idagrotte_Richtung_Kuhstall_kleindas für so manche Mitmenschen eine ernstzunehmende psychologische Hürde ist. Blick_aus_Idagrotte_Richtung_Kleiner_Winterberg_kleinWer dieses Stück aber schafft, wird mit einer sehr netten Aussicht auf die Hintere Sächsische Schweiz belohnt. Wem diese Stelle auf der Wanderung aber schon zu gefährlich erscheint, der sollte sich schnell eine Alternative ausdenken, da auf der Wanderung noch höhere Anforderungen kommen werden.
Für den weiteren Weg muss man wieder bis zum bekannten Friensteinflössel zurück wandern und dann nach links über ein paar Treppen weiter bis zum Reitsteig aufsteigen. Hier ist der Wanderweg mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet, auf dem man nach links weiter wandert. Nach ½ Kilometer biegt nach rechts der Zugang zum ausgeschilderten Lehnsteig ab. Die ersten paar hundert Meter erfolgen noch in der Horizontalen und hier befinden sich gleich mehrere Aussichten. Je länger man auf dem Zugang zum Lehnsteig unterwegs ist, desto deutlicher wird, dass man auf einem Gratweg unterwegs ist und dass es irgendwann abwärts gehen muss. Das erfolgt dann auch relativ angenehm, netterweise sind im Sommer 2012 die Treppen im unteren Teil ausgebessert worden. Am Ende des Lehnsteigs erreicht man den Wurzelweg, auf dem man nach rechts weiter der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt folgt. Um den nächsten wirklich super interessanten Punkt der Wanderung zu erreichen, wandert man ½ Kilometer der grünen Wegmarkierung hinterher, bis nach rechts die gelbe Markierung gelber Strich in den Heringsgrund abbiegt. Der Wanderweg durch dieses Tal ist ordentlich mit Sand gefüllt und, würden nicht Felsen an der Seite stehen, hätte der Weg eher etwas mit einem Strandspaziergang zu tun. Den Heringsgrund steigt man leicht ansteigend geradeaus, bis nach etwas weniger als ½ Kilometer der breite Wanderweg nach links abbiegt. Hier verlässt man den markierten Wanderweg nach rechts auf einem Waldweg, den es zuerst leicht ansteigend aufwärts geht. Markiert ist der Weg mit dem schwarzen Pfeil als Zugang zum Klettergipfel und weiter oben kann man den schwarzen Pfeil auch mit einem großen „R“ für Rübezahlstiege entdecken. Spätestens an der unterer_Teil_Ruebezahlstiege_neue_Klammern_kleingroßen Boofe (sächsische Variante für einen Freiübernachtungsplatz) endet der Weg und es geht nach rechts weiter. Der Zugang zur Rübezahlstiege führt über das Felsband oberhalb der Boofe und dann hält man sich rechts. Der Aufstieg der Rübezahlstiege ist wirklich versteckt an der Felswand und so Hoehle_Ruebezahlstiege_neue_Klammern_kleinsollte man beim ersten Besuch für die Suche ein bisschen mehr Zeit einplanen. Wenn man dann den Anfang gefunden hat, ist der Weg durch die Stiege eindeutig. Das Komplizierteste sind die ersten 3 – 4 Meter und dann ein Teilstück, das durch eine kleine Höhle führt. Die Höhle ist inzwischen wieder mit zwei Klammern ausgestattet, sodass man sich so einigermaßen elegant durch das Loch schlängeln kann. Der obere Teil der Rübezahlstiege ist dann schnell geschafft und man erreicht die Ebene des Reitsteigs.
Wer denn noch eine besondere versteckte Stelle sehen möchte, der biegt nach 100 Metern auf der Felsentor_Kleiner_Kuhstall_hell_kleinEbene nach links in die Senke ab. Der leichte Abstieg ist mal wieder mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet und schon bald erreicht man eine langgezogene Felswand. An der linken Seite der Felswand steht ein ungewöhnlich großes Felsentor (ca. 5 Meter breit und 3 Meter hoch), das als kleiner Kuhstall bezeichnet wird. Auf der Rückseite des Felsens befindet sich eine der offiziellen Boofen der Sächsischen Schweiz, die aber ungewöhnlicher Weise sehr wenig benutzt aussieht. Aber vielleicht sind die Benutzer auch einfach nur ordentlich und verwischen alle ihre Spuren besonders gründlich.
Gleich auf der gegenüberliegenden Seite der Senke befindet sich ein Pfad, der wieder aufwärts führt. Schon nach ganz wenigen Höhenmetern führt der Pfad durch eine schmale Schlucht, die aber sehr angenehm ansteigt. Am Ende der Schlucht kommt die große Überraschung, weil man nur wenige Meter neben dem Reitsteig herauskommt und die Wanderer hier oben ziemlich verblüfft schauen, wie man dort auftauchen kann. Die weitere Wanderung führt nach links auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich weiter. Schon bald erreicht man eine große Aussicht, die sehr gerne von Wanderern als Rastplatz genutzt wird. Wer es etwas ruhiger haben möchte, der kann nach rechts an der Felskante entlang wandern und eine vorgelagerte Aussicht entdecken.
Nachdem man auf dem Reitsteig ungefähr 300 Meter von der Aussicht weiter gewandert ist, erreicht man den Wegweiser auf den Carolafelsen und die Wilde Hölle. Die ersten Meter bis zum sommerlicher_Blick_von_Carolafelsen_kleinCarolafelsen sind leicht abfallend und die Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen. Das ganz besondere dort ist, dass der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie stehen. Von der Aussicht hat man auch noch mal einen netten Blick auf die Felsen der Affensteine und Schrammsteine. Da die nächste Stiege nur bergwärts erlaubt und auch empfehlenswert ist, geht es vom Carolafelsen abwärts durch die Wilde Hölle. Von der Aussicht bis zur eigentlichen Wilden Hölle ist der Weg ziemlich uneben und man muss schon mal über so einige Felsmurmeln turnen. Auch wenn am Zugang zur Wilden Hölle der Hinweis steht, dass es sich um einen schwierigen Abstieg handelt, so sollte jeder, der gerade die Rübezahlstiege geschafft hat, das Teilstück leicht bewerkstelligen können. Ziemlich komisch ist, dass ich innerhalb von 3 Tagen gleich zwei Mal Hundebesitzer an der Wilden Hölle getroffen habe, die dort standen und nicht mehr weiter gehen konnten. Zumindest mit etwas größeren Hunden ist die Wilde Hölle ganz sicher unpassierbar und dafür ist der Hinweis auf eine schwierige Passage sehr zutreffend.
Der Weg durch die Wilde Hölle endet auf der Unteren Affensteinpromenade, der man mit der grünen Wanderwegmarkierung grüner Punkt nach rechts folgt. Felsnadel_Blossstock_von_unterer_Affensteinpromenade_kleinGleich an zwei Stellen führt der Forstweg geradewegs auf eine Felsnadel zu. Im ersten Fall ist es die Brosinnadel und dann der Bloßstock. Klettern_auf_Felsband_an_der_Zwillingsstiege_kleinNach einem ¾ Kilometer steht auf der rechten Wegseite einer dieser typischen Besucherlenkungszäune, der aber mit einer Aussparung ausgestattet ist. Hier geht es nach rechts aufwärts zur Zwillingsstiege. Der Pfad ist sehr gut zu erkennen und nach 200 Metern beginnt die Zwillingsstiege mit ein paar Klammern am Felsen. Im Gegensatz zur Häntzschelstiege ist der Weg hier hoch noch etwas ruhiger und nicht ganz so überlaufen und klettertechnisch auch etwas leichter als die Rübezahlstiege. Trotzdem sollte man die Stiege nicht unterschätzen und auch sie liefert noch mal einen ordentlichen Adrenalinschub.
Die Zwillingsstiege endet auf der Oberen Affensteinpromenade, die nach rechts weiter verfolgt wird. Der sehr angenehme Wanderweg schlängelt sich schön auf gleich bleibender Höhe über die Affensteine. Nach einem ¾ Kilometer erreicht die Wanderung wieder die bekannte Stelle mit dem Zugang zur Wilden Hölle. Hier meinte mein Mitwanderer, dass ich ihn vollkommen im Kreis führen würde und genau das bekamen zwei uns entgegenkommende Frauen mit, deren Kommentar war, auch sie würden nur noch im Kreis laufen. Wenn man sich die gewanderte Strecke ansieht, dann sind wir tatsächlich mindestens drei Kreise gelaufen und zwei Mal haben wir eine Stelle wiederholt gesehen.
Auf der Oberen Affensteinpromenade ziehen wir weiter unsere Kreise und bald stößt auch noch die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich auf unseren Wanderweg. Dieser Markierung geht es 300 Meter hinterher, um dann auf einen unauffälligen Pfad nach rechts abzubiegen. Es handelt sich um den Zugang zum Großen Dom. schraege_Felsplatte_Grosser_Dom_kleinDer Abstieg ist relativ leicht und nur die Stelle mit der schrägen Fläche ist überhaupt etwas anspruchsvoller. Netterweise lag im Sommer 2012 mal wieder ein Seil auf dem Felsen, sodass der Abstieg ohne jegliche Probleme klappte. Eigentlich wollte hier der Nationalpark ein paar Klammern anbringen, aber anscheinend braucht eine Auftragsvergabe doch etwas mehr Zeit. historische_Stufen_Grosser_Dom_kleinFalls keine Klammern oder ein Seil vorhanden sind, kann man den Felsen auch an der rechten Seite durch die Botanik bewältigen. Hinter dieser Stelle kann man sehr gut erkennen, dass der Weg schon sehr lange vorhanden sein muss, da so einige Stufen in den Felsen geschlagen worden sind und man auch eine der uralten Nummern im Gestein entdecken kann. Anhand von diesen Nummern haben sich die Wanderer vor mehr als einem Jahrhundert durch die Felsen orientiert. Der Pfad führt immer weiter bergab und wird mit der Zeit auch immer breiter. Nach ein paar hundert Metern wandert man zum zweiten Mal durch einen auffällig sandigen Weg, bis hinunter zum Zeughausweg. Dieser breite Forstweg wird aber nur überquert und auf der gegenüberliegenden Seite geht es durch den Jordanweg und den Nassen Grund weiter zum Ausgangspunkt.
Diese Runde gehört zu einer der Spitzenwanderungen in der Sächsischen Schweiz, da alle Komponenten einer tollen Wanderung enthalten sind: Es sind reichlich Felsen zu sehen, ein paar schöne Aussichten (Carolafelsen und Reitsteig), zwei interessante Stellen mit der Idagrotte und dem kleinen Kuhstall und natürlich die 2 ½ Stiegen (Rübezahlstiege, Wilde Hölle und Zwillingsstiege). Selbst die Anzahl der anderen Besucher hält sich bei dieser Wanderung noch sehr angenehm in Grenzen. Damit lässt sich diese Runde mit den seltsamen drei Kreisformen uneingeschränkt weiterempfehlen.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Nasser Grund mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Nasser Grund
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

Langes Horn

Nachdem ich im Forum der Stiegen- und Wanderfreunde (www.sandsteinwandern.de) einen Beitrag bzw. die Frage, ob es noch weitere Aufstiege zum Langen Horn gäbe, gelesen habe, bin ich mal wieder mit dem Finger über die Wanderkarte Schrammsteine von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gefahren. Tatsächlich sind gleich in der Verlängerung der Zwillingsstiege ein paar Stufen mitten im Nichts eingezeichnet. Natürlich sind die Stufen, wenn sie in der Karte von Dr. Böhm eingezeichnet sind, in der Realität auch vorhanden und umsonst hat ganz sicher keiner die Stufen in den Felsen gehauen. Außerdem wollte die große Tochter mal wieder eine richtige Kletterpartie unternehmen und damit war der Streckenverlauf schon so ungefähr festgelegt.
Der Startpunkt für diese Wanderung liegt im Kirnitzschtal am Beuthenfall. Von hier geht es die ersten Höhenmeter auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich aufwärts. Hier verläuft der Wanderweg über eine Strecke von insgesamt einem Kilometer auf einem gut ausgebauten Forstweg. Probe_Kletterfelsen_Blossstock_kleinNach der besagten Strecke biegt die rote Wanderwegmarkierung nach links ab. Hier befindet sich auf der rechten Wegseite eine Felsmurmel, auf der ganz bestimmt schon so ein paar tausend Kinder ihre ersten Kletterversuche unternommen haben. Der Felsen ist ganz hervorragend gut dazu geeignet, den Kindern schon mal das erste Selbstbewusstsein für eine anstehende Kletteraufgabe zu geben. Außerdem kann man als Eltern direkt erkennen, ob die kleinen Racker bei 3 Höhenmetern schon eine gigantische Show veranstalten und man doch lieber den Aufstieg über eine Treppe wählen sollte.
An dem Kletter-Test-Felsen geht es noch ein paar wenige Meter weiter auf der roten Wanderwegmarkierung bis zur Felswand unterhalb des Bloßstocks. An diesem riesigen Sandkasten geht es nach rechts weiter. Gleich nach ein paar Metern weist ein Schild darauf hin, dass die Häntzschelstiege nur aufwärts begangen werden und man die Strecke mit Selbstsicherung bewältigen sollte. Aber über die Häntzschelstiege soll es auf dieser Wanderung auch gar nicht gehen, sondern über die knapp daneben liegende Zwillingsstiege. Dazu folgt man dem Pfad weiter durch den Grund mit dem Namen Großes Bauernloch. Die Zwillingsstiege befindet sich entgegen der Häntzschelstiege mehr in der rechten bzw. westlichen Seite des Großen Bauernlochs und ist durch Trampelspuren und ein paar hölzerne Treppenstufen ganz gut zu finden.
Auch an der Zwillingsstiege steht wieder eins dieser grünen Schilder mit dem Hinweis auf die Einbahnstraße aufwärts, Selbstsicherung und die Eignung nur für Geübte. An der Häntzschelstiege haben Zugang_zur_Zwillingsstiege_7_Klammern_kleinwir jetzt schon einige Male Mitmenschen mit Klettergeschirr gesehen, aber an der Zwillingsstiege ist uns erst einmal eine selbstgebaute Sicherung für drei Kinder begegnet. Die eigentliche Zwillingsstiege startet mit sieben Eisenklammern an einer senkrechten Felswand. Das sollte aber ganz sicher für keinen Mitmenschen ein Problem sein, Felsband_an_der_Zwillingsstiege_kleinda die Schritte nur ein kleines Stückchen größer sind als bei einer normalen Haushaltsleiter. Dann wird es ein Stückchen kribbeliger, da es an einem schrägen Felsband mit ein paar Eisenklammern und Tritten aufwärts geht. Der brenzligste Punkt ist dann darüber, wo man um einen Felsen herum muss. Hier steht aber eine Birke, an der man sich ganz hervorragend festhalten kann. Wurzelgelaender_an_der_Zwillingsstiege_kleinDanach muss man durch die markanteste Stelle der Zwillingsstiege, bei der man zwischen einer freistehenden Felsnadel und der Felswand durch muss. Dadurch, dass hier aber ein paar Tritthölzer eingebaut sind, hat man die Stelle schnell passiert und es geht über eine Leiter ein kurzes Stück abwärts. Gegenüber ist eine gigantische Wurzel den Felsen runter gewachsen und für den weiteren Aufstieg als Kletterhilfe sehr gut geeignet. Die letzten paar Meter bis zum nächsten Querweg sind dann auch schnell geschafft und schon fast langweilig.
Bei dem Querweg handelt es sich um die Obere Affensteinpromenade, die aber nur überquert wird. Auf der gegenüberliegenden Wegseite ist kein richtiger Weg zu erkennen, was nicht verwunderlich ist, da es schon ungewöhnlich flach aufwärts geht und sich dadurch alle Erforscher dieses Aufstieges verteilen. kleine_Hickelhoehle_Affensteine_kleinWenn man einfach nur geradeaus den Hang hinaufsteigt, erreicht man die auf Dr. Böhms Wanderkarte eingezeichnete Höhle. Diese sieht ungefähr so aus wie die Hickelhöhle im Großen Zschand, aber im Maßstab 1:2. Gleich neben der Höhle führt dann ein gut sichtbarer Trampelpfad den Hang hinauf. Der Aufstieg ist verführerisch einfach und dadurch haben wir die eingezeichneten Treppenstufen verpasst. Sie müssten sich noch 60 Meter weiter Richtung Westen (also rechts) befinden. So hält man sich nach dem Aufstieg nach links und wandert durch eine ruhige Senke in die Richtung des Langen Horns. Nach weniger als 200 Metern erreicht man den sehr gut sichtbaren Pfad vom Langen Horn/Häntzschelstiege in Richtung Reitsteig. Da diese Wanderung aber auch noch eine schöne Aussicht und ein kleines Picknick enthalten sollte, sind wir zuerst mal die 400 Meter nach vorne in Richtung Häntzschelstiege (also nach links) gewandert. An dieser fantastischen Aussicht mussten wir Regenfront_Richtung_Lilienstein_kleinbei unserer Wanderung mit Überraschen feststellen, dass sich das Wetter gravierend geändert hatte. Wir konnten schön beobachten, wie eine gut sichtbare Regenwand vom Lilienstein in unsere Richtung zog. Eigentlich waren wir uns sehr sicher, dass dieses Wetter nicht über die Wetterscheide namens Elbe kommt, aber leider war es nicht so. Insgesamt hatten wir ¼ Stunde Zeit, die schöne Aussicht zu genießen, bis die ersten dicken Tropfen uns abkühlten.
Auf der Aussicht war es jetzt überhaupt nicht mehr angenehm und so haben wir im Eiltempo den Rückzug angetreten. Dafür ging es, wie auch schon vorher geplant, in Richtung Reitsteig. Hier erreicht man nach etwas weniger als einem Kilometer die blaue Wanderwegmarkierung blauer Strich. Dieser geht es nach links weiter in Richtung Großer Winterberg hinterher. Insgesamt folgt man der blauen Markierung ½ Kilometer. Auf halber Strecke passiert man eine Aussicht, die einen sehr netten Blick in den Schmilkaer Kessel und rüber auf die andere Elbseite bietet. Diese Aussicht ist ziemlich beliebt als Rastplatz für eine Brotzeit, was vermutlich an der sehr zentralen Lage, der Größe des Platzes und dem sehr schönen Ausblick liegt.
Nach dem besagten ½ Kilometer geht es nach links in Richtung Idagrotte/Frienstein. Der Weg führt über ein paar Stufen abwärts bis zur grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich. Dieser Markierung folgt man nach links ein horizontales Stück von 200 Metern und dann geht es über eine langgezogene Treppenanlage abwärts. Dieser Abstieg hat so einige hundert Stufen, die für junge Kniegelenke noch ganz einfach sind, aber im feuchten Zustand etwas unangenehm sein können. Der Abstieg wird mit der Zeit flacher und führt dann bis zum Ausgangspunkt am Beuthenfall zurück.
Auch diese Wanderung hat mal wieder gezeigt, dass man, solange man sich nur ausgiebig damit beschäftigt, immer noch neue interessante Stellen in der Sächsischen Schweiz entdecken kann. Meine Tochter war ganz besonders stolz, die Zwillingsstiege bewältigt zu haben und die Runde hat uns auch ordentlich Spaß gemacht. Netterweise hatte der Regen schon am Friensteinflössel wieder aufgehört, sodass selbst das Wetter so einigermaßen mitgespielt hat.

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Lorenzwände

Irgendwie hatte ich schon häufig etwas von den Lorenzwänden gehört und gelesen, aber noch nie richtig gesucht. Nach einer kleinen Exkursion mit dem Finger auf der Schrammsteinkarte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) hatten wir schnell festgestellt, dass es eine Aussicht auf der vorderen Spitze der Lorenzwände geben soll. Also stand das Ziel der Wanderung fest. Damit der Weg nicht ganz so langweilig wird, habe ich den Zugang durch die Lorenzlöcher gewählt. Hier kommt die vollständige Beschreibung der Wanderung:
Der Startpunkt liegt im Kirnitzschtal auf dem Wanderparkplatz Nasser Grund. Von hier geht es über den sehr gut ausgebauten Waldweg durch den Nassen Grund aufwärts. Der Name Nasser Grund ist leicht irreführend, da es sich eigentlich um ein ziemlich normales Tal handelt, das nicht besonders durch hohe Feuchtigkeit auffällt. Jordanweg_aufwaerts_Schrammsteine_kleinNach einer Strecke von ziemlich genau einem Kilometer biegt nach links der Jordanweg ab. Dafür, dass die Wanderung eben noch im Nassen Grund über einen gigantisch ausgebauten Forstweg ging, ist die Strecke durch den Jordanweg schon etwas anderes. Es geht zwar auch nur leicht ansteigend aufwärts, aber dafür auf einem schmaleren Pfad durch eine Felsengasse. Dieser Zugang durch den Jordanweg ist schon ganz nett, wird aber gleich durch die Lorenzlöcher noch übertroffen.
Am Ende des Jordanwegs erreicht man den Zeughausweg. Dieser ziemlich beliebte Wanderweg ist mit mehreren Wanderwegmarkierungen gekennzeichnet, wird aber hier nur überquert, um auf der gegenüberliegenden Wegseite den Zugang der Lorenzlöcher zu betreten. Die ersten paar Meter erfolgen noch in einem breiteren Grund, der aber mit der Zeit enger wird. Nach ungefähr 400 Metern erreicht man eine Felswand, an der verfuehrischer_Pfad_in_den_Lorenzloechern_kleinlinks verführerischerweise ein Pfad vorbeigeht. Dieser Weg endet aber an einigen Felsmurmeln, die auch beim näheren Untersuchen kein Durchkommen anbieten. Also sollte man neben dem Pfad links den Hang hochsteigen und dann oberhalb auf einem Pfad die Felsmurmeln umgehen. Nach etwa 200 Metern erreicht man noch eine weitere Stelle, an der man sich gut verlaufen kann. Hier biegt nach links der breite Zugang zu einem Grund ab, man muss aber geradeaus auf einem unscheinbaren Pfad weiter wandern. Wenn man den Weg in den Grund hinein wählen würde, könnte man schnell anhand der abnehmenden Spuren bzw. der Breite des Pfades feststellen, dass hier alle Wanderer einmal kehrt um machen. Also man geht den schmaleren Pfad geradeaus, es geht noch ein kleines Stück von 300 Metern durch ein paar neu gewachsene Fichten und einen kleinen Bach und dann erreicht man einen breiten Wanderweg.
Diesem folgt man nach rechts. Markiert ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich. Nach wenigen Metern passiert der Wanderweg die oberen Durchgang_durch_obere_Lorzenzwaende_kleinAusläufer der Lorenzwände in der Form von hochragenden Felswänden. Nach ein paar wenigen Metern biegt nach rechts der grüne Strich grüner Strich ab. Dem Abstieg in die Lehne folgt man wenige Meter (maximal 20 Meter) und dann geht rechts am Hang ein kleinerer Pfad entlang. Diesem Pfad folgt man, um zur vorderen Aussicht auf den Lorenzwänden zu gelangen. Im ersten Teilstück des Pfades haben die Wildschweine im Frühjahr 2008 ziemlich wild herum gegraben, aber je weiter man an die Spitze der Felskette kommt, desto glatter wird der Weg. Nach ¼ Kilometer passiert man die höchsten Felsen der Lorenzwände (die aber nur von Kletterern bestiegen werden können) und dann geht es bis zur Aussicht auf der zweiten Ebene der Felsen nach vorne. Der Aussichtspunkt liefert einen ganz guten Blick auf die Sandlochwaechter_Affensteine_kleinAffensteine mit dem Sandlochwächter Hohe_Liebe_von_Lorenzwaenden_kleinund in die westliche Richtung zu den Schrammsteinfelsen.
Nach diesem Abstecher auf die ruhigen Lorenzwände geht es wieder auf dem gleichen Weg zurück bis zum markierten Weg grüner Strich runter in die Lehne. Der Abstieg durch die Lehne ist nicht besonders steil, aber durch den ausgewaschenen Untergrund manchmal schon ziemlich anstrengend. freigespuelter_Weguntergrund_Lehne_kleinDer Sand ist den Weg hinuntergespült worden, sodass einige kleinere Steine liegen geblieben sind und jetzt den Abstieg leicht erschweren. unterer_Lehnenweg_kleinJe weiter die Wanderung aber die Felsen herunter kommt, desto angenehmer ist der Weg und bald erreicht man den bekannten Zeughausweg. Diesem Weg folgt man nach links auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich, bis rechts vor einem die große Wildwiese auftaucht. Wenige Meter vor der Wildwiese biegt rechts ein Waldweg ab, dem man bis zum nächsten Forstweg folgt. Auch dieser Forstweg ist schon ein bekannter Weg, da es sich um die Verlängerung des Nassen Grundes handelt. Damit es aber nicht auf dem gleichen Weg wieder zurück geht, bietet sich an, dem Forstweg ein kleines Stück von 200 Metern nach links zu folgen. Schrammsteine_von_Wildwiese_gesehen_kleinDurch diesen kleinen Falkenstein_von_Wildwiese_gesehen_kleinSchlenker hat man noch einen sehr netten Blick über die Wildwiese hinweg auf die Schrammsteine und den Falkenstein. Am Gedenkstein zur Eröffnung des Nationalparks Sächsische Schweiz am 28. April 1991 durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen biegt die Wanderung rechts ab. Dieser Forstweg ist zwar riesig ausgebaut, aber dafür trifft man fast nie jemanden auf dem Weg. Gdenkstein_Eroeffnung_Nationalpark_Saechsische_Schweiz_kleinEr würde, wenn man ihn komplett gehen würde, um die Hohe Liebe führen. Es soll aber nur einen ¾ Kilometer auf dem Forstweg entlanggehen, bis nach rechts die Wanderwegmarkierung Abstieg_Butterweg_kleinroter Strich roter Strich abbiegt. Dieser Abstieg hinunter ins Kirnitzschtal wird auch Butterweg genannt. Es handelt sich um einen relativ ruhigen Pfad, der mit einem ganz angenehmen Gefälle zum Ausgangspunkt zurück führt. Damit ist eine überraschend schöne Wanderung beendet, für die man ein bisschen Pfadfinder (wörtlich zu nehmen) sein muss. Dafür geht dann die Wanderung quer durch die Hintere Sächsische Schweiz über ziemlich ruhige Strecken.

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Luchse

Wichtiger Hinweis: Die beiden übrig gebliebenen Luchse aus dem Gehege in Bad Schandau sind im Herbst 2022 in den alternativen Bärenpark Worbis/Thüringen (www.baer.de) umgezogen. Es ist schade, dass man jetzt die Tiere in der Sächsischen Schweiz nicht mehr sehen kann, aber für die Tiere ist es besser in einem großen Gelände untergebracht zu werden. Damit kann man die Wanderung noch weiter durchführen, aber der eigentliche Höhepunkt fehlt.

Mitte letzten Jahres (Juli 2010) bin ich am Luchsgehege beim Bad Schandauer Aufzug vorbeigekommen und habe gestaunt, in welch luftiger Höhe einer der drei Luchse in einem Baum lag. Irgendwie dachte ich mir noch, ob der nicht von dort auch über den Zaun springen könnte und habe den Gedanken sogar noch beschrieben (Stille Affensteine Wanderung), aber dann wegen des doch schon langjährigen Bestehens des Geheges gleich wieder verworfen. Tja, im Herbst 2010 ist der Luchs dann nicht von seinem Schlafplatz gesprungen, sondern heruntergefallen und dabei auf der falschen Seite des Zauns gelandet. So zumindest der Bericht in der Zeitung. Da ich neugierig war, wie es den beiden verbliebenen Katzen geht, bin ich sie mit einer schönen Winterwanderung besuchen gegangen.
Damit es nicht nur ein langweiliger Besuch mit dem Auto wird, habe ich eine Wanderung von Altendorf aus dorthin unternommen. Der Startpunkt liegt an einem der beiden Parkplätze und von dort geht es ein paar Meter auf der Dorfstraße in Richtung Sebnitz bis zur ersten Möglichkeit nach rechts. Bei diesem Abzweig handelt es sich um den Wiesenweg, der parallel zum Dorfrand verläuft. Nach 300 Metern erreicht man den Panoramaweg, der geradeaus (der Wiesenweg macht hier einen Knick nach links) aus dem Dorf auf die Felder hinausgeht. Der Panoramaweg verläuft an dieser Stelle quer über eine große Ebene, die eigentlich ziemlich langweilig zu wandern ist, wäre nicht das schöne Panorama, z.B. auf der linken Seite die Schrammsteine. Ganz besonders schön sehen die Felsen in der Abendsonne oder bei sonnigem Winterwetter aus.
Als ich die Wanderung unternommen habe, war es leider eher ein trüber Tag mit 20 – 30 cm Schnee. Nach einer Strecke von einem Kilometer biegt der Wanderweg im rechten Winkel nach rechts ab. Hier standen bis vor ein paar Jahren ein Hochsitz und ein Wanderweghinweisschild, die aber jetzt verschwunden sind. In der schneefreien Zeit ist das tatsächlich kein Problem, aber bei ordentlich Schnee kann das Finden des Weges schon ein bisschen abwechslungsreich sein. Ich war mir über die richtige Stelle sehr sicher und bin doch zu früh abgebogen. Damit bin ich dann in einer ordentlichen Furche bis über die Knie im Schnee versunken.
Der Panoramaweg geht leicht abfallend und mit ein paar wenigen Stufen in eine bewaldete Senke hinein und auf der anderen Seite wieder heraus. Hinter der Senke geht es wieder am Waldrand entlang. Bald ist der große Parkplatz bei der Kleingartenkolonie Kiefricht erreicht. Eigentlich müsste die Wanderung links hinten in der Ecke (vom Panoramaweg aus gesehen) weiter gehen, aber hier bietet sich ein verborgener Schatz zur Besichtigung an. Wenn man am linken Rand des Parkplatzes entlang wandert, dann führen in der linken vorderen Ecke ein paar Pfade leicht ansteigend von dem Parkplatz weg. winterliches_Schiller-Denkmal_kleinAm höchsten Punkt steht eine Sandsteinsäule mit dem Konterfei von Schiller. In dem alten Schiller- Denkmal befindet sich die Inschrift 18. November 1859. Blöderweise weiß ich nicht, was dieses Datum mit Schiller zu tun hat. Ich vermute, dass es nur das Aufstellungsdatum der Säule ist.
Nicht nur diese Säule versteckt sich hier ganz hervorragend, sondern gleich unter der Säule befindet sich auch noch eine kleine Grotte. winterliche_Grotte_unter_Schiller-Denkmal_kleinDiese erreicht man 10 Meter neben der Säule von der Kirnitzschseite. Die Grotte ist 2 x 2 Meter groß und hat eine interessante bogenförmige Decke. Ziemlich seltsam war, dass hier im Herbst 2010 ein paar richtig teure Wanderschuhe stehen geblieben sind. Wer schafft es, solche Schuhe hier zu vergessen? Wenn ich meine Treter ausgezogen habe und dann wieder loslaufe, dann merke ich das ganz sicher. Seltsam.
Von diesem Punkt geht es wieder auf den offiziellen Panoramaweg zurück. Dafür geht es an der Stirnseite des Parkplatzes in Richtung der Kleingartenanlage. An der ersten Möglichkeit geht es nach links auf dem breiten betonierten Weg leicht abfallend hinunter. Es wirkt schon ziemlich komisch, dass der Waldweg hier so gigantisch ausgebaut ist, aber das liegt daran, dass sich am Ende dieses Weges die Gaststätte Schlossbastei befand. Das Gasthaus gibt es schon lange nicht mehr, aber der betonierte Weg hält noch gut. Das erste Stückchen des Weges heißt Neuweg. Hier hat man im Winter durch die Bäume nach ca. 300 Metern einen ganz hervorragenden Blick auf die Kirnitzschtal-Klinik und auf den Stadtpark von Bad Schandau. Die Wanderung geht weiter in nördliche Richtung auf dem betonierten Weg. Blick_auf_winterliches_Bad_Schandau_kleinDer Name des Weges ändert sich von Neuweg in Wieckpromenade und endet an einem ehemaligen Parkplatz. Hier steigen ein paar Stufen zu einer schönen Aussicht über Bad Schandau hinunter. Die Aussicht besteht aus zwei Ebenen und war im Ursprung das Gelände der Gaststätte Schlossbastei. Diese Gaststätte war ein sehr beliebtes Tanzlokal und weit über die Grenzen von Bad Schandau bekannt. Eigentlich muss einen das bei dieser Lage nicht wundern. Schade, dass sie heutzutage nicht mehr vorhanden ist, aber wenigstens ist die schöne Aussichtsterrasse geblieben.
Für die weitere Wanderung geht es wieder auf den ehemaligen Parkplatz hoch und dann nach links. winterliche_Kletteranlage_Bad_Schandau_kleinDie sogenannte Zaukenpromenade verläuft vollkommen horizontal oberhalb von Bad Schandau entlang. Mit der Zaukenpromenade ist man auch wieder auf dem Panoramaweg, der nach ca. 100 Metern nach links abbiegt und über ein paar Stufen runter ins Zentrum von Bad Schandau führt. Wenige Meter bevor man die Häuser erreicht befindet sich ein kleiner ehemaliger Steinbruch, in dem eine Vielzahl Klettergriffe angeschraubt worden sind. Hier kann man mit ausreichender Vorsicht versuchen, den ersten Meter hochzuklettern. Danach wusste ich, warum die Kletterer immer so drahtige Männer und Frauen sind.
Nachdem man die Poststraße erreicht hat, müsste eigentlich die Wanderung nach links gehen, aber es empfiehlt sich, erst mal auf der Marktstraße geradeaus zu wandern. Schon nach ein paar Metern erreicht man den Markt. Hier sind gleich drei Besonderheiten zu entdecken. Zuallererst ist es das neu sanierte Hotel (www.elbresidenz-bad-schandau.de). Dass tatsächlich jemand den Mut hatte, die vielen verschachtelten und verfallenen Gebäude am Markt so toll wiederaufzubauen, winterlicher_halber_Sendig-Brunnen_kleinverdient großen Respekt. Vor dem Hotel steht der Sendig-Brunnen. Dieser Brunnen wird gerade wieder neu aufgebaut und ersetzt den komischen neumodischen Brunnen. Zu guter Letzt ist noch die schöne Kirche, in die man einen kurzen Abstecher unternehmen sollte. Nur von innen kann man erahnen, was die Hochwasser 2002 und 2006 in der Stadt Bad Schandau angerichtet haben.
Jetzt kommt ein hässliches Stück der Wanderung, da man am Rande an der Bundesstraße in Richtung Schmilka/Tschechien (also von der Kirche kommend nach rechts) wandern muss. winterlicher_Aufzug_Bad_Schandau_kleinZum Glück hat die Straße einen ordentlichen Bürgersteig und so erreicht man nach ½ Kilometer den Aufzug. winterlicher_Blick_vom_Aufzug_kleinEs ist ein Wohlgenuss, zumindest für den Menschen, der Technik und Landschaft liebt, mit dem gläsernen Aufzug nach oben zu schweben und dabei auf Bad Schandau und das Elbtal zu blicken. Diese Aussicht kann man nach der Ankunft noch länger genießen, da der Steg zum Aufzug auch noch mal zum Verweilen einlädt.
Am Ende des Steges befindet sich das sanierte Luchsgehege und zwei Informationstafeln erklären erst mal ein paar grundlegende Punkte zu dieser Katzenart. Luchsnachwuchs_im_Schnee_kleinDanach geht das Suchspiel los. Wenn man Glück hat, dann sind beide verbliebenen Luchse gut sichtbar, aber es kann auch vorkommen, aufmerksamer_Luchs_kleindass der Papaluchs faul in seiner Hütte liegt. Was bei den Tieren besonders auffällt, sind die lustigen Pinselohren, der komisch kurze Schwanz und die ungewöhnlich großen Füße. Wenn man liest, dass der Luchs in einer Entfernung von 50 Metern noch eine Maus laufen hört, dann kann man sich gut vorstellen, dass man neben dem Gehege keinen Radau machen muss, um auf sich aufmerksam zu machen.
Nach dem Besuch bei den beiden Luchsen geht es weiter aufwärts. Denkmal_Rudolf_Sendig_Luchsgehege_klein Hier erinnern zwei Gedenktafeln an Rudolf Sendig (www.rudolf-sendig.de). Ihm verdankt Bad Schandau z.B. den Aufzug, den Brunnen am Markt, mehrere herausragende Gebäude und eine besondere Attraktion in Ostrau. Die Wanderung über den Fahrstuhlweg ist ganz angenehm und am Ende erreicht man die Häuser von Ostrau. Hier kann man erst mal staunen, was für ungewöhnliche Häuser hier oben stehen. Es handelt sich nicht um Allerweltshäuser, sondern um schicke große Holzhäuser, die hier schon länger als ein Jahrhundert stehen. winterliche_Sendig-Villa_Ostrau_kleinDiese Villen hat Rudolf Sendig in einer Art Fertighaus-Methode bauen lassen und selbst heute stehen, bis auf eine Ausnahme, alle Häuser noch in einem spitzenmäßigen Zustand am Elbhang. Abrisshaus_Ostrauer_Ring_kleinEs gibt einige Bilder als Zeitzeugen, auf denen man deutlich erkennen kann, dass früher an dem Hang die Bäume gerodet waren und damit diese Häuser eine tolle Aussicht runter ins Elbtal hatten. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die heutigen Hausbesitzer diese Aussicht bestimmt gerne wieder hätten.
Um die Sendig-Villen führt der Ostrauer Ring und als Wanderer ist es eigentlich egal, welche Richtung man einschlägt. Die rechte Seite an der Talkante ist wegen den schönen Häuser interessanter. Beide Straßen erreichen aber das große Gebäude der Falkenstein-Klinik. Hier befindet sich eine Aussicht über die Ebene vor Ostrau auf die Schrammsteine bzw. den Falkenstein. Nun folgt man ¼ Kilometer der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt bis zur Dorfstraße. Diese ist mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich gekennzeichnet, auf der man nach links weiterwandert. Schon nach wenigen Metern passiert man die Ostrauer Jugendherberge, die sich auf der rechten Seite ein paar Meter von der Straße entfernt versteckt. Ich bin immer wieder überrascht, dass „Jugend“herberge nicht unbedingt mit jungen Leuten zu tun hat, da hier oben von den sehr netten Herbergseltern auch ältere Semester superfreundlich empfangen und betreut werden. Dieses Haus ist vor ein paar Jahren saniert worden und hat keine Ähnlichkeit mehr mit den Ferienaufenthalten während meiner Schulzeit in anderen Jugendherbergen.
Der markierte Wanderweg verlässt bald die Ortschaft Ostrau und steigt über den Waldweg mit dem Namen Ostrauer Berg ins Kirnitzschtal ab. Auf der linken Wegseite befindet sich wenige Meter hinter dem Ortsrand eine Quelleneinfassung mit der Jahreszahl 1809. Wenn man den Meter Aufstieg bis zur Tür der Quelle unternimmt, dann kann man glasklares Wasser in dem Sammelbecken entdecken. Nachdem man noch ein paar Meter abwärts gestiegen ist, dann erreicht man ein Geländer auf der rechten Wegseite. Hier konnte man noch im Winter 2010/2011 deutliche Spuren des August-Unwetters erkennen. Das Regenwasser, das hier von der Ostrauer Scheibe herunter lief, hat sich vor dem Geländer einen Weg gefräst und einen tiefen Graben hinterlassen. Für Wanderer ist diese Stelle ohne Problem zu bewältigen, aber Fahrzeuge kommen hier nicht mehr vorbei.
Nachdem man fast unten im Tal angekommen ist und schon die ersten Häuser von Bad Schandau passiert hat, biegt nach rechts der Niederweg ab. Hier stehen gleich einige sehr schöne Häuser, die man bestaunen kann. Der Niederweg endet ein paar Meter vor dem Straßenbahndepot. Hier muss man die Straße überqueren und auf der gegenüberliegenden Seite sind auf der Höhe der winterliche_Kirnitzschtalbahndepot_kleinAusweichstelle mehrere Aufstiege (6 – 7 Höhenmeter) zur Hartungpromenade. Diese ist auch wieder mit der bekannten Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich gekennzeichnet. Der Weg über diese Promenade ist sehr angenehm zu wandern und wenn man Glück hat, dann fährt unten auf der Straße eine der Straßenbahnen vorbei. Das sieht irgendwie immer wieder nett romantisch aus und hoffentlich wird die Straßenbahn noch lange erhalten bleiben.
½ Kilometer hinter dem Straßenbahndepot ist es mit dem angenehmen Wandern in der Horizontalen zu Ende und es geht nach links aus dem Kirnitzschtal heraus. winterlicher_Dorfbachklamm_Altendorf_kleinDer Aufstieg durch die Altendorfer Dorfbachklamm erfolgt über einige Stufen. Vollkommen unauffällig versteckt sich unter der großen Eisentreppe eine 33 Meter lange und 19,5 Meter tiefe Höhle. Diese Höhle ist selbst bei Altendorfern unbekannt. Als ich sie mit unserer großen Tochter das erste Mal besucht habe, war der Eingang mit einem ordentlichen Spinnennetz versperrt. Das kommt bei blonden Mädels überhaupt nicht gut an… (Anm. d. Mutter des blonden Mädels: igelige graublonde Papis sind auch nicht tapferer bei den Achtbeinern!)
Der Aufstieg durch die Altendorfer Dorfbachklamm ist selbst im Winter mit reichlich Schnee kein größeres Problem als im Sommer. Man muss bis zum Ende der Klamm ungefähr 100 Höhenmeter überwinden. Noch vor dem Ortsrand erreicht man eine Bank mit einer Gedenktafel an den Heimatforscher und Dorflehrer Hermann Lemme. Herr Lemme hat mindestens zwei Wanderführer zur Sächsischen Schweiz herausgebracht, ganz besonders tolle Naturbeobachtungen dokumentiert und ein gigantisches Register seiner eigenen Wanderungen (fast 4.000 Wanderungen) erstellt. Da müssen wir noch ein paar Jahrzehnte weiter wandern, um auf so eine riesige Zahl zu kommen.
Von dieser Stelle geht es jetzt einfach immer nur den Weg bzw. die Untere Dorfstraße aufwärts. Nachdem man ½ Kilometer durch Altendorf gewandert ist, erreicht man die Sebnitzer Straße, die nach links bis zum Ausgangspunkt gewandert wird. hoelzerner_Luchs_am_Luchsgehege_kleinDie Wanderung hat mir sehr gut gefallen und der Gedanke, dass irgendwo da draußen so eine große Katze durch den Wald streift, ist ziemlich interessant. Hoffentlich überlebt der Luchs möglichst lange und schafft es, einen Partner zu finden. Vielleicht gibt es dann nicht nur die schönen hölzernen Luchse, sondern das scheue Tier auch so vereinzelt im Wald.

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Schrammtore

Die Wanderung zu den beiden Schrammtoren ist durch das Buch „Bergpfade & Andere Wege“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) entstanden. Obwohl ich doch schon wahnsinnig häufig durch das Große Schrammtor gewandert bin, war es mir noch nicht bewusst, dass es auch noch ein weiteres Schrammtor gibt und so etwas muss sofort untersucht werden. Der Startpunkt liegt an der Straße zwischen Bad Schandau/Postelwitz und Schmilka. Hier bietet sich ganz hervorragend als Parkplatz der ehemalige Campingplatz an. Obwohl der Campingplatz seit dem Hochwasser 2002 verschwunden ist bzw. geschlossen wurde, heißt die Bushaltestelle davor immer noch (2009) Campingplatz. Von dort geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite der B172 den Hang hoch. Huette_Postelwitzer_Steinbrueche_kleinDer Aufstieg erfolgt bis auf die untere Terrasse der ehemaligen Postelwitzer Steinbrüche in einem wilden Zickzack. Tisch_Postelwitzer_Steinbrueche_kleinGleich an dem Aufstieg stehen zwei sehr gut gepflegten Hütten und ich vermute, dass hierin auch der Grund für den blitzeblanken Zickzack-Pfad liegt. Ganz besonders unterhaltsam fand unsere große Tochter (zu dem Zeitpunkt 7 Jahre) den Tisch der rechten Hütte. Hier ist an einer schönen Aussicht ein Tisch mit zwei Bänken um eine Birke gebaut worden. Irgendwie sieht der Baum auch wirklich so aus, als ob er auf dem Tisch steht.
Die Wanderung führt, von unten kommend, nach links weiter an der zweiten Bergsteigerhütte vorbei. Eigentlich müsste die Wanderung kurz hinter der Hütte nach rechts in der Einkerbung weiter den Hang hoch wandern, aber vorher lohnt sich noch ein ganz kurzer Abstecher weiter auf der Steinbruchterrasse. Hier sind an einer dicken Felsmurmel gleich zwei Gedenkstein_Postelwitzer_Steinbrueche_kleinGedenktafeln zu einem positiven Ende eines unbeabsichtigten Felssturzes. In dem Postelwitzer Steinbruch war eine Felswand von 120 Meter Länge und einer Höhe von 40 Metern über Jahre zum Fällen vorbereitet worden. In der Mittagszeit des 25. Januar 1862 ist diese Felswand ohne erkennbare Vorwarnung eingestürzt und hat 24 Steinbrecher unter sich begraben. Wenn die Dimensionen (120 m x 40 m) der Felswand auch nur andeutungsweise stimmen, dann ist der Felssturz des Wartturms nur ein leichtes Husten im Vergleich zu diesem Urknall gewesen. Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, so sind die 24 Leute alle fast unbeschadet nach etwas mehr als zwei Tagen aus der entstandenen Felsspalte befreit worden. Inhalt der Tafel: Zur Erinnerung an die glückliche Rettung der 24 Verschütteten; 1862; 1912; 1962. Inhalt der Felsinschrift: Zur Erinnerung an die glückliche Rettung der 24 Verschütteten; 1862; 1912; 1937 (links und rechts der Jahreszahl sind rechteckige Aussparungen, die deutlich danach aussehen, als wenn hier im Nachhinein ein Hakenkreuz erst reingeschlagen worden ist und dann wieder entfernt wurde).
Die Wanderung geht durch den schon erwähnten Felseinschnitt nach oben. Am Anfang kann man noch mal sehr gut an der Felswand des Steinbruchs entlang sehen und hier dürften die Dimensionen 120 x 40 m schon ganz realistisch erscheinen. Steinbecken_Gutebierborn_klein100 Meter hinter der Felswand gabelt sich der Weg und es Edelstahlkessel_Gutebierborn_kleinempfiehlt sich, nach links weiter zu wandern. Hier befindet sich der Gutebierborn, der auch wieder durch eine besondere Sauberkeit auffällt. Vermutlich wird aus dieser Quelle die Wasserversorgung für die beiden Bergsteigerhütten bewerkstelligt. Nicht nur das steinerne Becken ist sehr klar, sondern auch das davor befindende Edelstahlbecken mit Deckel ist blitzeblank. Die Wanderung führt durch die leicht ansteigende Senke bis hoch auf den Elbleitenweg. Hier trifft man auf die erste Wanderwegmarkierung dieser Runde, den grünen Punkt grüner Punkt. Der Markierung folgt man nach links, um die südlichen Ausläufer der Schrammsteine zu umrunden. Nach einer Strecke von etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man eine große Wegkreuzung mit einer Informationstafel zur Sächsischen Schweiz. Hier geht es nach rechts auf der blauen Markierung blauer Strich, bis man nach 50 Metern schon das große Schrammtor vor sich sieht. Hier kann man nach links an der Felswand weiter wandern. Dazu muss man die Besucherlenkung überwinden, was aber durch den markierten Kletterzugang gar kein Problem ist. Huehnerleiter_Mittleres_Schrammtor_kleinDann geht es immer an der Felswand entlang. Zwischendurch geht es über eine relativ lange Hühnerleiter, die als Erosionsschutz angelegt worden ist. DAussicht_Mittleres_Schrammtor_kleinas Mittlere Schrammtor ist vollkommen anders beschaffen als das Große Schrammtor. Hier geht es tatsächlich ein paar Höhenmeter hoch und man darf auch ein bisschen klettern. Aber es liegt noch alles im erträglichen Rahmen. Damit sich jeder vorstellen kann, wie viel geklettert werden muss: Meine 7-jährige Tochter hat es ohne fremde Hilfe geschafft. Wenn man den höchsten Punkt des Mittleren Schrammtors erreicht hat, dann bietet sich eine schöne Aussicht umrahmt mit den Felswänden.
Auf der gegenüberliegenden Seite geht es ein paar Höhenmeter abwärts, bis man den blau markierten Wanderweg blauer Strich wieder erreicht hat. Durchgang_Grosses_Schrammtor_kleinUm das Große Schrammtor auch noch zu besichtigen, geht es nach rechts auf der Wanderwegmarkierung zurück. Man muss nur ein paar Stufen hoch bzw. Spuren_im_Felsen_Grosses_Schrammtor_kleindann wieder runter und schon steht man in der großen Fläche des Schrammtors. An der Felswand auf der rechten Seite finden sehr häufig Kletterübungen für Anfänger von einem Kletterveranstalter statt. Nicht immer sieht das besonders elegant aus, aber bis jetzt haben wir dort immer extrem gut gelaunte Mitmenschen getroffen. Auf der linken Seite des Großen Schrammtors befinden sich ein kleinerer Durchgang und ein Felsen, auf dem schon so viele Kinder ihre ersten Kletterübungen gemacht haben, dass der Felsen deutlichste Abnutzungserscheinungen zeigt.
Die Wanderung führt auf dem blauen Strich bzw. dann kombiniert mit dem gelben Strich weiter, bis nach links der gelbe Strich gelber Strich abbiegt. Aussicht_auf_Elbe_Koenigsnase_kleinKurz bevor die Wanderung in den Zahnsgrund bzw. ins Elbtal absteigt, sollte man unbedingt noch einen Abstecher nach links zur Königsnase unternehmen. Auch an dieser Stelle muss man über eine Besucherlenkung hinweg klettern und bis zur Felswand vorgehen. Damit erreicht man eine sehr schöne Aussicht ins Elbtal, auf die Emmabank und nach Krippen. Nach diesem Genuss für die Augen geht es den besagten Weg runter und man erreicht die Zufahrtsstraße nach Ostrau. wirklich_kaltes_Kneippbecken_kleinZahnsborn_Kneippbecken_kleinDiese muss aber nur überquert werden, um dann auf der gegenüberliegenden Seite gleich weiter abzusteigen. Ganz kurz bevor man die Häuser von Postelwitz erreicht, bietet sich auf der linken Wegseite an, in einem neu sanierten Kneippbecken die Füße zu kühlen oder die Durchblutung anzuregen. Dieses Kneippbecken wird aus der Quelle Zahnsborn gespeist und auch hier scheint irgendein guter Geist auf die Sauberkeit zu achten.
Die letzte Etappe der Wanderung geht jetzt noch ein paar Höhenmeter bis auf die Bundesstraße B172 herunter und dann die ersten paar Meter (etwas mehr als ½ Kilometer) an der Straße nach links. Dann verlässt die Wanderung die Straße und biegt nach rechts auf den kombinierten Fuß-/Radweg ab. Koenigsnase_von_unten_kleinGleich an mehreren Stellen kann man noch mal ganz hervorragend die Felswände inklusive der Königsnase auf der linken Seite bestaunen. Der Weg unten an der Elbe ist ziemlich schön und das einzige Störende sind die Fahrradfahrer, die von hinten kommen. Wenn man sich aber als Wanderzeit eine ruhigere Zeit (bezogen auf die Besucherzahlen) aussucht, dann macht auch dieses Teilstück ziemlich viel Spaß. Nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht man den ehemaligen Campingplatz und damit einen Weg hoch zur Straße. Was mich stark überrascht ist, dass die Ruinen des Campingplatzes selbst nach mehr als 7 Jahren immer noch hier herumstehen. Aber auch dieses dürfte nur noch eine Frage von kurzer Zeit sein, bis dieser Schandfleck verschwunden ist.
Damit ist eine nette Wanderung zu Ende gegangen, die gleich einige besonders interessante Stellen mit tollen Aussichten bot.

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Schwarzes Loch

Wir wollten mal wieder einen der ruhigeren Aufstiege auf die Schrammsteine unternehmen und so ist diese Wanderung entstanden. Der Startpunkt liegt am Ende des Nassen Grundes, der aber schon nach wenigen Metern (< 100 Meter) nach rechts verlassen wird. Hier steigt die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich nach rechts über den Butterweg aus dem Tal heraus. Obwohl es 150 Höhenmeter aufwärts geht, kam es uns relativ angenehm vor. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass der Aufstieg gleich am Beginn der Wanderung lag. Am Ende des Butterwegs erreicht man eine breite Forststraße, auf der man nach links weiter wandert. Komischerweise sind wir diesen Weg schon einige Male gewandert, haben dort aber noch nie irgend jemand anderes getroffen. Dieser Forstweg ist nicht mehr markiert und führt geradewegs auf die Wildwiese drauf zu. Im April 1991 wurde hier offiziell der Nationalpark Sächsische Schweiz durch den Ministerpräsidenten von Sachsen eröffnet. Gegründet wurde der Nationalpark ein paar Monate früher, im Oktober 1990, aber Gründung und Eröffnung scheinen etwas unterschiedliches zu sein. Auf jeden Fall erinnert ein Gedenkstein an der Wildwiese an die Eröffnung. Schrammsteine_hinter_der_Wildwiese_kleinWenn man von dem Gedenkstein über die Wiese blickt, sieht man die Felsen der Schrammsteinkette. Der Anblick ist wirklich imposant.
Eigentlich müsste die Wildwiese nur überquert werden, um auf der gegenüberliegenden Seite nach links weiter zu wandern. Wir haben aber tatsächlich noch nie jemanden auf dieser Wiese gesehen und deshalb geht es vor der Wildwiese nach links und dann am Ende der Freifläche nach rechts. Damit erreicht man den parallel verlaufenden Weg auf der gegenüberliegenden Wiesenseite und auf diesem geht es nach links weiter. Die Wanderung folgt jetzt ½ Kilometer der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich, die am Fuße der Schrammsteine mit Lehne und Schrammsteine ausgeschildert ist. Da es aber eigentlich viel zu langweilig ist, mal wieder die Lehne hoch zu schnauben, verlässt die Wanderung 200 Meter hinter der Wegkreuzung den grünen Strich. An dieser Stelle biegt die grüne Wanderwegmarkierung nach links ab und die Wanderung geht geradeaus weiter.
Der Aufstieg durch das Schwarze Loch ist ziemlich einfach zu finden, Beginn_Schwarzes_Loch_kleinda es zum Anfang einfach nur geradeaus aufwärts geht und dann gibt es keinen anderen Weg, als auf dem Pfad durch das Schwarze Loch aufzusteigen. Zwischendurch zeigen ein paar naturbelassene Stufen sehr deutlich, dass man auf dem richtigen Pfad ist. Treppen_im_Schwarzen_Loch_kleinDer Weg durch das Schwarze Loch macht wirklich richtig viel Spaß und ist nicht mehr oder weniger anstrengend als alle anderen Aufstiege auf die Schrammsteine. Nur, dass auf diesem Aufstieg kaum andere Wanderer unterwegs sind. Nach dem Aufstieg erreicht man den Wanderweg mit der blauen Markierung blauer Strich, dem nach links gefolgt wird. Dieser Weg ist sehr angenehm zu wandern und es gibt immer wieder lohnenswerte Aussichten, da man auf einer breiten Felstrasse entlang wandert. Hier braucht aber keiner Befürchtungen wegen einem kleinen Anfall von Höhenangst zu haben, da an allen Stellen immer noch ein Grünstreifen zwischen dem Weg und der Felskante steht.
Nach etwas mehr als ½ Kilometer passiert der markierte Wanderweg eine besonders auffällige Felsengasse mit hoch aufsteigenden Felsen an den Seiten. Durchgang_Lorenzwaende_kleinDabei handelt es sich um die obersten Ausläufer der Lorenzwände. Wenige Meter dahinter sieht man den deutlichen Felseneinschnitt des Wilden Grundes und eigentlich sollte hier ein Weg wieder vom Felsen hinabführen, aber irgendwie haben wir hier überhaupt keinen brauchbaren Pfad entdeckt. Deshalb geht es noch ein paar Meter (ca. 300 Meter) weiter auf der blauen Wegmarkierung, bis nach links die Affensteinpromenade abbiegt. Hier geht es unmarkiert weiter. Nach ein paar Metern kann man eine der ehemaligen Boofen an der rechten Wegseite entdecken. Heutzutage gehört diese Boofe nicht mehr in die Liste der offiziellen Freiübernachtungsplätze und deshalb ist dieser Platz auch wieder in Vergessenheit geraten.
Von dem Pfad kann man ganz hervorragend nach links auf den gerade beschrittenen Weg blicken. Dies geht ganz besonders gut, wenn die Bäume noch ohne Blätter sind, aber auch im Sommer lässt sich der vollkommen horizontale Weg so einigermaßen erkennen. In diesem Teilstück ist der Obere Affensteinweg spitzenmäßig zu wandern, was aber auch noch einige andere Wanderer immer wieder feststellen und so trifft man häufiger auf Gegenverkehr. Die Wanderung erreicht bald die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man nach links folgt. Nach ungefähr ¼ Kilometer auf der gelben Wanderwegmarkierung steigt der Wanderweg von den Felsen hinunter. Der Abstieg hier heißt Kleiner Dom, sollte aber noch um ein paar Minuten verschoben werden, da in der Verlängerung des Wanderweges eine ganz besonders schöne Aussicht erreicht werden kann. Aussicht_vom_Kleinen_Dom_kleinDer Nationalpark hat genau am Abstieg ein paar Bäume in den weiteren Weg gefällt, damit auch wirklich jeder mitbekommt, dass man nicht weiter gehen soll und sich hier der Abstieg befindet. Um aber zur schönen Aussicht am Domerker zu kommen, geht es über die Absperrung hinweg und nach ein paar Metern auf einem Pfad erreicht man die schöne Aussicht. Von hier hat man den gleichen Blickwinkel wie vom Carolafelsen, aber die Besuchermassen sind an dieser Stelle viel geringer. Der Falkenstein ist hier in einem schönen Rahmen von den Schrammsteinen und der Hohen Liebe zu sehen.
Für die weitere Wanderung geht es wieder die paar Meter auf dem Pfad zurück, um dann den Abstieg am Kleinen Dom herunter zu nehmen. Der Weguntergrund ist schon ziemlich abwechslungsreich. Zum Anfang ist es ein gut gehbarer Wurzelweg, dann wechselt es auf einen hölzernen Steg mit ein paar Halteklammern am Felsen und dann kommt noch eine Hühnerleiter/Holzleiter. Ein paar Meter hinter der Holzleiter kommt eine Felskanzel, die eine sehr nette Aussicht über das Sandloch rüber zum Falkenstein bietet. An dieser Stelle wird der Falkenstein eingerahmt von den Felsen des Sandlochwächters und dem Kleinen Dom.
Nach dieser kleinen, aber überraschenden Aussicht geht es weiter runter ins Sandloch. Hier fällt es nicht mehr so auf, dass man in einem Grund mit hohen Felswänden links und rechts wandert. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man den breiten Zeughausweg, der hier auch noch mit der Wanderwegmarkierung grüner Punkt markiert ist. Dieser Forstweg wird aber nur überquert, um dann auf der gegenüberliegenden Seite in den unmarkierten Jordangrund abzutauchen. Warum auch immer, der Weg durch den Jordangrund ist immer wieder besonders nett. Vielleicht ist es der dichte Wald, die Felsmurmel auf dem Weg oder einfach nur der Untergrund, der Jordangrund ist ein besonders schöner Verbindungsweg zum Nassen Grund.
Nachdem der Weg den Nassen Grund erreicht hat, könnte man noch einen kurzen Abstecher zu einer ganz besonderen Boofe (so heißen die Freiübernachtungsplätze in der Sächsischen Schweiz) unternehmen. An der Kreuzung der drei Wege (Nasser Grund, Jordangrund und Reitsteig) befindet sich rechts oben die Boofe im Nassen Grund. Zu erreichen ist die Boofe vom Hang am Reitsteig und von dort geht es an einem der oberen Terrassenpfade des Nassen Grundes entlang. Boofenbuch_Nasser_Grund_kleinDie Boofe ist deutlich zu sehen und das ganz besondere ist, dass diese Boofe ein Boofenbuch besitzt. Was für jeden Besucher selbstverständlich sein sollte, dass man den Platz genauso oder im besseren Zustand verlässt wie man ihn vorgefunden hat. Kindergemaelde_im_Boofenbuch_kleinDieses Boofenbuch liegt zur sicheren Aufbewahrung in einem Kästchen und häufig sind noch ein paar andere nützliche Dinge (Kerze, Taschentücher, Gummibärchen) mit drin aufbewahrt. Es macht ziemlich viel Spaß zu lesen, was die Besucher der Boofe alles Nettes in das Büchlein schreiben. Ganz besonders interessant fanden wir auch, dass sich immer wieder Kinder mit kleinen Bildern verewigt haben.
Nach diesem äußerst interessanten Abstecher geht es wieder zurück in den Nassen Grund. Für die letzten paar Meter der Wanderung wandert man auf dem gut ausgebauten Forstweg durch den Nassen Grund bis runter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Damit ist eine super schöne Runde beendet, die wirklich alles zu einer gelungenen Wanderung gehörende enthielt: Es waren ruhige Wege enthalten, gleich mehrere schöne Aussichten, ein toller Felsengrund, einige sehr lohnenswerte Ansichten auf Felsen und ein besonderer Höhepunkt durch die Boofe im Nassen Grund.

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Sendig

Als ich mal wieder in der kleinen Buchhandlung in Bad Schandau gestöbert habe, ist mir ein Heftchen der Sächsischen Zeitung in die Hände gefallen. Der Titel ist: Luftschlösser in der Sächsischen Schweiz, Geschichten und Wanderungen zu den Orten spektakulärer Bauprojekte, ISBN: 978-3-938325-56-8.
In dem Heft sind einige verrückte Ideen aufgelistet, die, zum Glück für die Landschaft, nicht verwirklicht wurden. Eine dieser Ideen, die zum Teil sogar in die Realität umgesetzt wurde, sind die Bauwerke von Herrn Rudolf Sendig und genau bei denen freue ich mich über die Umsetzung. Vermutlich ist Bad Schandau erst durch Herrn Sendig zu dem geworden, was es heute ist und das ist, auch für die Umwelt, ganz sicher nicht negativ. In dem Büchlein ist auch eine Wanderung zu den wichtigsten Punkten von Herrn Sendigs Wirken in der Sächsischen Schweiz beschrieben und diese ist für unsere Wanderung als Grundlage genommen worden.
Der Startpunkt ist der Marktplatz von Bad Schandau. Hier befindet sich im Zentrum der wunderbar Sendig-Brunnen_in_Bad_Schandau_kleinrekonstruierte Sendigbrunnen. Der ursprüngliche, 1896 von Herrn Sendig angeregte und auch finanzierte, Brunnen ist Ende des 2. Weltkrieges, wie sehr viele Kunstwerke, verloren gekommen und erst im September 2011 wieder in kompletter Schönheit rekonstruiert und neu aufgebaut worden. Eine Besonderheit an dem Brunnen ist, dass die Nixe in der Brunnenschale zwei Schwanzflossen hat. Das widerstrebt den heutigen Kindern ganz gewaltig, weil die Meerjungfrauen aus dem Fernsehen (z.B. bei H2O – plötzlich Meerjungfrau) immer nur eine Monoflosse haben. Aber hier hat der Künstler eine andere Variante gestaltet. Sehr interessant ist auch die große Zahl an kleinen Bronzeplatten am Brunnenfuß. Jeder netter Spender von mehr als 1.000 € ist hier verewigt und daran kann man sehen, dass es schon ein gewaltiger Kraftakt war, den Marktplatz mit diesem Kunstwerk wieder zu verschönern.
Gleich neben dem Brunnen befindet sich das heutzutage schickste Hotel der gesamten Sächsischen Schweiz (www.elbresidenz-bad-schandau.de). Das Hotel beherbergt gleich mehrere hochwertige Restaurants und eines davon trägt den Namen von Herrn Sendig. Damit wird der wichtigste Förderer des Tourismus in Bad Schandau auch hier gewürdigt. Die Wanderung geht vom Marktplatz auf die evangelische St. Johanniskirche zu, um dann gleich vor dem Portal nach rechts in Richtung Elbe abzubiegen. Am Ende der Gasse zwischen dem Pfarramt und dem Hotelkomplex geht es nach links am Elbufer entlang. Hier kann man sich vorstellen, wie die Besucher zu Sendigs Zeiten die Landschaft genossen haben und es ist schon ziemlich unterhaltsam, wie sich das Aussehen und Benehmen der Besucher der Sächsischen Schweiz geändert hat. Zuerst passiert die Wanderung die Toskana-Therme und die Mündung der Kirnitzsch. Villa_Quisisana_oder_Villa_Sendig_kleinKurz dahinter (ca. 200 Meter) fallen die unterschiedlichen Gebäude in der Gartenlandschaft des Parkhotels auf. Das Parkhotel, von Rudolf Sendig erbaut, damals hieß es Villa Quisisana, wird heute auch noch Villa Sendig genannt. Auf jeden Fall ist das Gebäude seit seiner Entstehung bis heute ein schönes Hotel, das durch seine Historie etwas Besonderes ausstrahlt. Aufzug_in_Bad_Schandau_kleinObwohl man das Gelände des Hotels auf der Rückseite betritt, sieht es auch von hier ganz hervorragend aus. Russische_Villa_Bad_Schandau_kleinDie Wanderung führt einmal durch den Park, um dann auf der Vorderseite die Rudolf-Sendig-Straße zu erreichen. Spätestens hier fällt der stählerne Aufzug ins Auge. Genau in diese Richtung geht es dann auch weiter. Der nächste Punkt auf der Sendig-Erkundungs-Tour ist aber die Russische Villa, die Rudolf Sendig als Erholungshaus für russische Offiziere bauen ließ. Heutzutage beherbergt dieses Gebäude, welches durch seinen großen Balkon und die riesigen Steinsäulen ziemlich ungewöhnlich aussieht, die katholische Kirche.
Zurück geht es zum gerade passierten Aufzug, um mit diesem zur Ostrauer Ebene hinauf zu fahren. Der Aufzug ist im Jahre 1905 im Auftrag von Herrn Sendig entstanden. Unterhaltsamerweise Blick_vom_Aufzug_auf_Bad_Schandau_kleinwollte bei der Eröffnung keiner mit dem stählernem Ungetüm fahren. Angeblich soll der erste Fahrgast sogar Geld erhalten haben, Blick_vom_Aufzug_auf_Parkhotel_kleinum die Skepsis der Besucher zu zerstreuen. Der Aufzug ist heutzutage in einem hochmodernen Zustand und gegen die Zahlung eines kleinen Entgelts (1,80 Euro Stand 2012) fährt der Aufzugführer einen die 50 Höhenmeter aufwärts. Dadurch, dass der Aufzug einige Meter von dem bewaldeten Hang entfernt endet, hat man von der Plattform einen fantastischen Blick ins Elbtal, auf die Villa Sendig und Bad Schandau.
Auf einem breiten, aber auch sehr stabilen Steg erreicht man wieder festen Boden unter den Füßen. Hier befindet sich ein Tiergehege, in dem zwei Luchse ihr eigentlich trostloses Dasein fristen. Einerseits ist es schon ganz interessant, mal so eine große Katze aus relativer Nähe zu sehen, aber dann ist es auch traurig, dass die beiden in einem so kleinen Gehege eingesperrt sind. In der freien Natur benötigt jede dieser Katzen ein Gebiet von 250 Quadratkilometern. Das entspricht ungefähr dem 2 ½ fachen des Nationalparks Sächsische Schweiz. Gleich rechts neben dem Gehege befindet sich ein Gedenkstein für Herrn Rudolf Sendig mit einem Relief und folgendem Text: Rudolf Sendig; 7.1.1848 – 27.1.1928; Unserem besten Freunde, dem Lebenskünstler und seiner tapferen Kameradin Lucie Sendig geb. Dorn in Dankbarkeit gewidmet; Gustav Rucker.
Der Aufzug erleichtert den Aufstieg von Bad Schandau hinauf nach Ostrau schon ein ganzes Stück, aber trotzdem muss man noch ein paar Höhenmeter bewältigen. Dazu geht es von dem Gehege bzw. der Gedenktafel auf dem Fahrstuhlweg aufwärts. Insgesamt sind es noch 60 Höhenmeter bis zu den Häusern an der Ostrauer Scheibe. Um Ostrau führt ein Straßenring, den man für diese Haus_Hohe_Liebe_Ostrauer_Ring_4_kleinWanderung nach rechts gehen sollte. Hier stehen auf der linken Straßenseite ganz hervorragend gut erhalten Villen, die Herr Sendig in Fertigbauweise hat aufstellen lassen. graue_Sendigvilla_in_Ostrau_kleinDie Häuser sehen ein ganzes Stück anders aus als die typischen Häuser der Sächsischen Schweiz, aber trotzdem sind sie wirklich schön und das Beeindruckendste ist der hervorragende Zustand von diesen Gebäuden. Sehr interessant ist, dass alle Häuser unterschiedlich aussehen und das, obwohl sie in Fertigbauweise gefertigt wurden. Zumindest aus heutiger Sicht ist sehr ungewöhnlich, dass sie nach der Fertigstellung mit bis hin zum Besteck kompletter Einrichtung verkauft wurden.
Am Ende des Ostrauer Rings (östliche Seite) erreicht man eine Blick_ueber_Ostrauer_Scheibe_auf_Schrammsteine_kleinAussicht hinüber zur Hohen Liebe, dem Falkenstein und den Schrammsteinen. Dieser Blick über die Felder ist zu jeder Jahreszeit sehr beliebt und ziemlich viele Gäste aus der Falkensteinklinik (www.falkenstein-klinik.de) genießen den Ausblick in den Nachmittagsstunden. Auf der Fläche zwischen diesem Aussichtplatz und den Schrammsteinen bzw. dem Zahnsgrund sollte nach den Plänen von Herrn Sendig ein gigantischer Sportplatz für alle erdenklichen Sportarten entstehen. Dieser „Weltsportplatz“ sollte Stätten für die gewöhnlichen Außensportarten, Schwimmbecken und sogar eine Autorennstrecke enthalten. Zu so einem Gelände gehörte natürlich auch wieder ein passendes Sporthotel, das in der Nähe der Emmabank gebaut werden sollte. Das aus heutiger Sicht Ungewöhnlichste an den Plänen ist ein Landeplatz für Luftschiffe im nördlichen Teil des Geländes. Da es hier aber doch um ziemlich gewaltige Geldmengen ging, musste der Gedanke nach den ersten Planungen zu den Akten gelegt werden. Außerdem kam der Beginn des 1. Weltkrieges dem Vorhaben in die Quere.
Für unsere weitere Wanderung wird der Bereich der Klinik auf der rechten Seite passiert, um dahinter nach links der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich zu folgen. Der Wanderweg fällt Quelle_am_Weg_Ostrauer_Berg_kleinrelativ angenehm ab und es geht auf einem Waldweg mit dem irritierenden Namen Ostrauer Berg runter in Richtung Kirnitzschtal. Kurz hinter dem Ortsausgang passiert man auf der linken Wegseite eine eingefasste Quelle, die mit der Jahreszahl 1809 gekennzeichnet ist und das Wasser im Becken sieht ganz klar aus. Es scheint eisenhaltig zu sein, da am Überlauf die markante Rotfärbung zu erkennen ist.
Der Weg erreicht Bad Schandau ziemlich genau am Ortseingangsschild und hier geht es nach links weiter. Als erstes passiert man das Kurhaus von Bad Schandau. Hier unten erholen sich in der Kirnitzschtal-Klinik (www.kirnitzschtal-klinik.de) ziemlich viele Patienten nach einer Gelenkoperation im Bereich der Beine. Dadurch trifft man hier immer Patienten mit Krücken, die aber von hier unten überhaupt nicht die Schönheit der Sächsischen Schweiz genießen können. Auch haben sie mit ihrem momentanen Hindernis keine Chance, die tolle Landschaft, in der sie sich mitten drin befinden, zu erwandern. Das ist doch wirklich schade. Aber immerhin können sie im sehr schönen Kurpark von Bad Schandau bis vor zum Zentrum des Städtchens spazieren. Genau auf diesem erholsamen Weg geht es jetzt die letzten paar Meter weiter. Der schönste Pfad durch den kleinen Park befindet sich auf der rechten Seite gleich an der Kirnitzsch. Der Bach ist immer wieder nett anzusehen und das finden die vielen Forellen auch. Auf der linken Parkseite befindet sich auch noch das kleine Heimatmuseum von Bad Schandau, in dem einer der Schwerpunkte die Entwicklung des Tourismus und damit auch ein Teil von Herrn Sendig ist.
Ungefähr in der Mitte des Kurparks befindet sich ein Kneippbecken, das von Wasser aus der Kirnitzsch gespeist wird und damit zu jeder Zeit richtig frisch und kalt ist. Trotzdem macht es immer wieder Spaß, durch das Becken zu waten, welches allerdings leider bei dem Hochwasser im August 2010 ziemlich gelitten hat. Netterweise baut es die Stadt Bad Schandau wieder auf, nur gab es im ersten Moment natürlich wichtigere Stellen als solch eine Erfrischungsmöglichkeit. Am Ende des Parks hält man sich rechts und schon hat man den Ausgangspunkt der Wanderung zum Thema Sendig erreicht. Der Spaziergang macht immer wieder Spaß und durch das Heftchen der Sächsischen Zeitung kamen noch ein paar sehr interessante Punkte hinzu.
Wer noch etwas Besonderes zu dem Thema lesen möchte, für den ist das Buch von Herrn Sendig „Im Hotel, Diskrete Indiskretionen“ zu empfehlen. Ich habe, ganz ehrlich gesagt, das Buch bis heute noch nicht gelesen, aber meine Frau hat so manches Mal bei der Lektüre geschmunzelt und mir die amüsantesten Stellen vorgelesen. Ein Ausschnitt, der auch auf die heutige Zeit immer noch zutrifft, ist: „Was ist die Bastei jetzt – leider! – anderes als ein großes Restaurant mit einer Umgebung voll Butterbrotpapier, Automaten, Verkaufsbuden und dergl. Finden Sie es schön, wenn beim Abstieg zu den Schwedenlöchern beinahe an jeder Wegbiegung ein Photograph lauert, um einen an, vor oder auf einem „imposanten“ Felsen zu verewigen? Der Naturfreund enteilt schaudernd! Übrigens, um der Bastei nicht Unrecht zu tun: einen Vorzug hat sie, doch den kennen nur wenige; aber ich will ihn verraten. Bleiben Sie an einem schönen Sommerabend im Basteihotel, setzen Sie sich auf die Hotelterrasse über der Elbe und genießen Sie den Sonnenuntergang. Eine kleine Erdbeerbowle kann dabei nichts schaden. Wenn dann der Schwarm sich verlaufen hat und der Sonnenball sinkt, werden Sie ein Bild berauschender Schönheit sehen. Leise, leise steigen die blauen Schatten in den Bergen höher und höher, weißer Nebel steigt aus der Tiefe, dunkler werden die ragenden Baumwipfel, bis schließlich alles im Dunkel der lauen Sommernacht verschwindet. Nur hin und wieder blitzt aus dem schweigenden Elbtale ein Licht auf oder ein Zug braust rollend vorbei, die einzigen Äußerungen des ewig fortflutenden Lebens. Ja, dann ist es auf der Bastei schön, aber nur dann.“ oder „Wie herrlich ist es bei uns auch im Winter. Wir Schandauer können unseren Besuchern sogar etwas bieten, was heutzutage recht selten ist, nämlich die Abwesenheit jeglichen Wintersports, …….. Für Leute, die die winterliche Natur in Ruhe genießen wollen, ist es mit dem Wintersport wie mit dem Klavierspiel, von dem Wilhelm Busch ebenso schön wie wahr sagt: Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ Leider kann man das Buch heutzutage nur noch in Antiquariaten kaufen und dort weiß man, dass es einen faszinierten Interessentenkreis gibt. Und zum Schluss noch eine praktische Betrachtung von Herrn Sendig: „Ganz abgesehen von der herrlichen Natur, hat eine Reise in die Sächsische Schweiz für unsere Landesbewohner in jetziger Zeit schon den Vorzug einer großen Ersparnis von Reisekosten. Ich brauche niemandem vorzurechnen, wie hoch diese für eine Familie nach Oberbayern, Tirol, der Nordsee u. a. m. sich stellen, während dagegen die Fahrt zu uns kaum ins Gewicht fällt. In den bekannten Ausgangsorten der Sächsischen Schweiz gibt es Herbergsgelegenheiten für Wohlhabende und Minderbemittelte, so daß eigentlich jeder  zu seinem Recht kommen kann. Die Ersparnis an Reisekosten gestattet dabei manche Ausgabe, die sonst unterbleiben müsste.“

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Stiegen

Anfang 2007 bekam ich eine eMail mit ein paar Navigationsdaten zu einer Wanderung, die „Stiegen“ hieß. Zuerst dachte ich, dass der nette Mailsender irgendwie ein paar Wanderungen über die unterschiedlichen Stiegen zusammengemischt hat, aber nach einem kleinen Mailverkehr war es klar, dass es tatsächlich eine einzige Runde war. Bis jetzt waren die drei Stiegen für mich drei unterschiedliche Runden, die hier: Zwillingsstiege, Häntzschelstiege und Rübezahlstiege beschrieben sind. Jede der drei Runden war schon anstrengend bzw. aufregend genug, aber eigentlich ist es doch ganz nett, wenn man etwas Besonderes noch steigern kann. Also habe ich fast die gleiche Runde wie der Mailversender wiederholt und, schon mal im Vorhinein, es ist eine perfekte Runde herausgekommen.
Startpunkt der Wanderung war der freie Parkplatz am Beuthenfall. Von hier ging es erstmal auf dem breiten Forstweg mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich bis zum Fuße des Bloßstocks hoch. Haentzschelstiege_Zwillingsstiege_Zugang_kleinIn diesem größeren Sandkasten verlässt man den markierten Weg und geht nach rechts um den Felsen herum. Zwillingsstiege_1_Teil_Affensteine_kleinHier steht erstmal eine dieser Absperrungen, die aber mit einer Überstiegsmöglichkeit ausgestattet ist. Ein kleines Schild weist den Weg als Bergpfad für geübte Wanderer aus. Zuerst kommt nach wenigen Metern der Zugang zur Häntzschelstiege. Dieser wird jetzt erstmal links liegen gelassen, und es geht noch ein paar Meter weiter auf dem Pfad. Ca. 100 Meter hinter dem Wegweiser zur Häntzschelstiege steht ein Hinweisschild zur Zwillingsstiege. Diese Stiege ist der erste Aufstieg auf dieser Wanderung und deshalb geht es jetzt hoch zur Felswand. Die Zwillingsstiege ist unter den drei Aufstiegen der leichteste und ein guter Beginn. Zwillingsstiege_Felskante_Affensteine_kleinDas erste Teilstück in dem Aufstieg geht über ein paar Klammern hoch auf eine Felskante. Heutzutage sind die Klammern kein sonderliches Problem mehr, da selbst die unterste Klammer wieder angebracht worden ist. Früher hat diese Klammer gefehlt, da waren die ersten zwei Meter eine nette Herausforderung. Zwillingsstiege_Felskante_Affensteine_2_kleinNachdem man auf der Felskante angekommen ist, geht es auf dieser unter Zuhilfenahme einiger Klammern aufwärts. Nach ein paar Höhenmetern klettert man an einer schmaleren Stelle zwischen einem freistehendem Felsen und der Felswand hindurch und dann hat man schon den ersten Teil der Stiegenwanderung geschafft. Es geht noch mal ein kleines Stück über eine Leiter und eine steilere Stelle an ein paar Wurzeln hoch, aber das ist auf dieser Wanderung nun wirklich nicht erwähnenswert. Der Aufstiegspfad wird flacher und schon hat man die obere Affensteinpromenade erreicht. Diesem Pfad folgt man nach rechts.
Der Weg schlängelt sich um ein paar Felsen herum und nach ungefähr 800 Metern geht es nach rechts den Hang hinunter. Wilde_Hoelle_Abstieg_kleinGanz witzig war, dass mir eine Jugendgruppe begegnete und sich die beiden Betreuer unterhielten, das der Abstieg durch die Wilde Hölle wirklich „hammermäßig anstrengend“ wäre. Gut, dass ich genau über diese Stiege den Berg verlassen wollte. Der Abstieg erfolgt über ein paar Felsmurmeln und ein ganz kleines Stück an einem Felsen entlang. Also wirklich nichts weltbewegendes, einzig und alleine die Stufen sind manchmal etwas größer als auf einer normalen Treppe. Zum Ende des Abstiegs geht es noch eine längere Treppe herunter und dann hat man es schon geschafft. Der Weg endet auf der unteren Affensteinpromenade. Hier steht ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Wilde Hölle schwierig!“. Na, wenn das schon schwierig war, dann möchte ich nicht wissen, was jetzt auf der Wanderung noch so alles kommt.
untere_Haentzschelstiege_Anfang_kleinAuf der Affensteinpromenade geht es nach rechts in Richtung Bloßstock bzw. Beuthenfall. Der Weg ist ein breiter Forstweg und mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert. Nach 900 Metern erreicht man wieder die schon bekannte Stelle, an der es nach rechts zum Bloßstock hoch geht. Gegenüber liegt ein Felsen am Wegesrand, auf dem vermutlich schon tausende Kinder klettern geübt haben. untere_Haentzschelstiege_Felsumrundung_kleinIch würde mal schätzen, jedes zweite Mal, wenn ich an dem Felsen vorbeikomme, turnen irgendwelche Zwerge drauf herum. Es geht also weiter bis an den Fuß des Bloßstocks und wieder nach rechts über die Absperrung hinweg. Diesmal soll das nächste Ziel also die Häntzschelstiege sein und so biegt man an dem ersten kleinen Hinweis nach links ab. Der Zugang ist relativ einfach zu finden, da die Häntzschelstiege doch von recht vielen Wanderern benutzt wird. untere_Haentzschelstiege_oberer-Teil_kleinNach ein paar Metern Aufstieg über die ersten Klammern wird es etwas kribbeliger, da es auf ein paar dieser Klammern in luftiger Höhe um einen Felsen herum geht. Sehr hilfreich ist es, wenn man einfach nicht nach unten schaut, sondern maximal die Klammern und das Halteseil im Auge behält. Nachdem man um den Felsen geklettert ist, geht es weiter auf einen angenehmeren Aufstieg. Auf den Fotos sieht es immer so aus, als wenn die Klammern in einer senkrechten Wand stecken würden, aber in der Realität ist es ein schräger Hang mit einer ganz angenehmen Steigung. Nachdem man diese Klammern auch hinter sich gebracht hat, bietet sich nach links eine ganz nette Aussicht an. Auch wenn es nach der nächsten Kletterpassage auf dem Langen Horn noch eine bessere Aussicht gibt, so kann man bei der gerade erreichten Aussicht sicher sein, dass man den Ausblick alleine genießen kann. Das ist oben auf dem Langen Horn nicht immer gewährleistet. Der Weg geht noch die paar Stufen über die Leiter hoch und dann hat man schon wieder die Obere Affensteinpromenade erreicht.
obere_Haentzschelstiege_Kamin_kleinDiesmal muss man den Pfad nur überqueren, um dann gegenüber in die Felsspalte zu verschwinden. Mitmenschen mit Platzangst sollten diesen Weg meiden, da die ganz sicher wieder kehrt um machen müssen. Am Ende der Felsspalte geht es über einige Klammern und eine Leiter nach oben. Dieser Aufstieg ist aus meiner Sicht das leichteste Stück der Häntzschelstiege. obere_Haentzschelstiege_Schlucht_kleinEs ist relativ eng, so dass man seinen Rucksack nicht komplett geschultert durch die Spalte bekommt, aber mit einem bisschen Gewurschtel klappt das schon. Richtig interessant wird der obere Teil der Häntzschelstiege aber erst, wenn man aus dem Kamin herauskommt. Ab der Stelle geht es nämlich über ein paar Klammern an einer Felswand entlang. Man befindet sich hier in einer 1-2 Meter breiten Felsspalte, und es geht mindestens 10 Meter nach unten. Zwischendurch muss man noch auf die andere Seite der Schlucht wechseln. Hier stehen die Felswände aber schon so dicht, dass man durch einen normalen Schritt hinüber kommt. Das letzte Stück der Häntzschelstiege führt über ein paar Felsen auf die erstklassige Aussicht des Langen Horns. Ausblick_Langes_Horn_kleinSpätestens jetzt weiß man, warum man sich den Aufstieg angetan hat. Dadurch, dass auf der Spitze des Langen Horns kein Baum und Strauch einem die Aussicht versperrt, hat man einen gewaltigen Ausblick in drei Himmelsrichtungen. Wenn man dann auch noch so ein wunderbares Wetter, wie ich in der Osterwoche 2007, mit blauem Himmel hat, dann fällt es wirklich schwer, diesen Platz wieder zu verlassen.
Aber irgendwann geht jeder weiter, und das ist hier oben sehr einfach, da es nur eine Möglichkeit gibt. Es geht über das Lange Horn entlang. Ich weiß, dass man die Häntzschelstiege auch wieder herunter klettern könnte, aber eigentlich ist diese Stiege nur als Aufstieg gedacht und aus Rücksichtnahme auf nachkommende Wanderer sollte man diesen Gedanken auch möglichst schnell wieder vergessen, denn es ist unmöglich, Gegenverkehr vorbeizulassen. Heilige_Stiege_unendliche_Treppe_kleinDie Felszunge mit dem Namen Langes Horn heißt deshalb so, weil man von der Aussicht erstmal einen Kilometer bis zum ersten Wanderweg unterwegs ist. Das ist für die Sächsische Schweiz schon etwas Besonderes. Nachdem man den markierten Wanderweg erreicht hat, geht es auf der gegenüberliegenden Seite auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich den Hang hinunter in die Richtung Schrammsteine/Heilige Stiege. Der blauen Markierung folgt man aber nur 100 Meter, um dann nach links auf der gelben Markierung gelber Strich über die Heilige Stiege abzusteigen. Dieser Abstieg erfolgt größten Teils über eine riesig lange Eisentreppe. Am Felsfuß wandert man dann ungefähr 200 Meter fast ohne jegliches Gefälle bis zur ersten Kurve. Hier geht der Weg an einer kleineren Lichtung entlang.
Wenige Meter hinter dieser Lichtung zweigt nach links ein kleinerer Weg ab. Auch hier steht wieder eines dieser Schilder mit dem geübten Wanderer und dem Hinweis auf die Rübezahlstiege. untere_Ruebezahlstiege_kleinDer Zugang zu unserer für heute  letzten Stiege ist relativ einfach zu finden, da er mit kleinen Pfeilen gekennzeichnet ist. Spätestens, wenn man an einer hohen Felswand angekommen ist, sollte man nach rechts abbiegen. Der Pfad steigt bis zum eigentlichen Beginn der Rübezahlstiege noch relativ angenehm an. Bei der eigentlichen Rübezahlstiege ist es dann so, wie es bei den anderen Stiegen früher auch gewesen ist, dass die ersten paar Höhenmeter die Spreu vom Weizen trennen. Hier muss man ohne jegliche Hilfsmittel (Klammern oder Seil) am Felsen hochkommen. Ganz besonders gemein ist, wenn man schon die ersten 2 Meter geschafft hat und einen dann der Mut verlässt. Dann steht man ganz besonders dumm in der Stiege herum. Ich glaube, ein Zurück gibt es dann nicht mehr. In der Mitte der Stiege befindet sich eine ganz besonders raffinierte Stelle. Hier muss man in ein Loch reinklettern, sich dann zuerst herumdrehen und dann irgendwie in dem Loch nach oben kommen. Das ist eine witzige Stelle und ich habe bis heute noch keinen gesehen, der sie elegant bewältigt. Hinter diesem Nadelöhr hat man den größten Teil der Rübezahlstiege gemeistert und es geht noch die letzten paar Höhenmeter aufwärts. Der Pfad erreicht bald den Reitsteig mit der schon bekannten blauen Markierung blauer Strich. Es geht nach links und nach ungefähr einem Kilometer erreicht man wieder die Stelle, an der man schon von der Häntzschelstiege auf den Wanderweg gestoßen ist. Es geht wieder den Hang hinunter in Richtung Schrammsteine, aber diesmal biegt man nicht nach links auf den gelben Strich gelber Strich ab, sondern nach rechts. Kleines_deutsches_Prebischtor_Wurzelwerk_kleinNach wenigen Metern erreicht man wieder mal die Obere Affensteinpromenade. Es geht weiterhin auf der gelben Markierung entlang. Nach einem kleinen Geschlängel um ein paar Affensteinfelsen herum geht es am kleinen Dom von den Affensteinen herunter. Der Abstieg ist relativ angenehm und endet in einem Weg namens Sandloch. Durch das Sandloch wandert man etwas mehr als ½ Kilometer, bis man am breiten Wanderweg mit der grünen Punktmarkierung grüner Punkt ankommt. Auch diesen Wanderweg kennt man schon. Wenn man ihn nach rechts wandert, erreicht man die Kreuzung mit der Wilden Hölle. Es geht weiterhin in die Richtung des Ausgangspunkts der Wanderung. Damit es nicht auf schon bekanntem Weg entlang geht, bietet sich am schon zweimal gesehenen Kinderkletterfelsen gegenüber vom Bloßstockzugang die Möglichkeit an, nach links auf einen unmarkierten Weg abzubiegen. Der Pfad führt durch einen dichten Wald in Richtung Beuthenfall. Zwischendurch muss man sich ein einziges Mal rechts halten, aber das ist nicht besonders schwierig, da es geradeaus ziemlich zugewuchert aussieht. Der Pfad fällt kurz vor dem Beuthenfall steil bergab und erreicht die breite Forststraße.
Damit ist eine der schönsten Wanderungen, zumindest finde ich das, zu Ende gegangen. Sie ist schon eine ziemliche Herausforderung an die Kondition, und die Kletterabschnitte sind auch bestimmt nicht jedermanns Fall, aber mir hat es richtig Spaß gemacht. Auf jeden Fall habe ich einen gravierenden Fehler begangen. Ich musste mich wahnsinnig beeilen, da ich mal wieder super verfressen war. Zuerst habe ich noch mit meiner Familie zusammen Mittag gegessen und dann wollte ich um 18:00 zum Grillen zurück sein. Dadurch war die Wanderung eine ziemliche Hetzerei und ich konnte die schönen Aussichten nur sehr kurz genießen. Hier sollte man für die gesamte Strecke also eher den ganzen Tag einplanen.

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Stille Affensteine

Hier handelt es sich um den Bericht über eine geführte Wanderung. Wir genießen es auch immer mal wieder, an einer geführten Wanderung von einem der offiziellen Nationalparkführer teilzunehmen. Alle angebotenen Führungen in der Region Sächsische Schweiz sind auf der Webseite des Nationalparks (www.nationalpark-saechsische-schweiz.de) gut übersichtlich aufgelistet und so sind wir auf die folgende Wanderung gestoßen:
Die Stillen Seiten der Sächsischen Schweiz
Die Affensteine
Tagestour über ca. 20 km und bis zu 500 Höhenmeter –
Anmeldung bis zum Vorabend erbeten! –
Treffpunkt: Bad Schandau, Markt
Information: (Telefonnummer)
Nationalparkführer: Ralf Schmädicke
Preis: Erwachsene 11 € , Kinder bis 12 J. 3 €
Zeit: Dienstag 20.7.2010 (10:00)
Ort: Bad Schandau, Markt (D)
Da meine Frau keine Lust zu der Wanderlänge hatte, habe ich nur mich am Vorabend telefonisch angemeldet und Herr Schmädicke meinte dabei, dass mit zwei Teilnehmern die Runde stattfindet und ich der zweite wäre. Also auf zum Startpunkt.
Der zweite Teilnehmer der Wanderung war ein Student im Urlaub und so hatte sich die Wandergruppe schnell am Start auf dem Bad Schandauer Marktplatz zusammen gefunden. Das erste Ziel der Wanderung ist die Ostrauer Ebene und so geht es quer über den Marktplatz rüber zur Kirchstraße, dann ein kurzes Stückchen auf der Kirnitzschtalstraße bis zur ersten Brücke über die Kirnitzsch. Hier wird der Stadtpark nur durchquert, um dann an der gegenüberliegenden Hangseite den Aufstieg nach Ostrau zu starten. Dieser sehr versteckte Aufstieg zwischen den Häusern ist zwar beschildert, wird aber nur ziemlich selten von Wanderern benutzt. Nach den ersten paar Aufstiegsmetern passiert man eine große Gedenktafel an Martin Luther und es geht relativ angenehm über ein paar Stufen aufwärts. Schon bald ist man an der oberen Station des Aufzuges angekommen. Netterweise kann man die Zugangsbrücke zum Aufzug für die erste Rast mit einer schönen Aussicht auf Bad Schandau benutzen. Ostrauer_Luchs_auf_Baum_kleinAn dem Aufzug befindet sich ein neu saniertes Freigehege für eine Luchsfamilie. Ostrauer_Luchs_kleinAls wir dort oben vorbeigekommen sind, hatte sich einer der Luchse auf einem Baum in luftiger Höhe niedergelassen. Irgendwie machte das einen ziemlich komischen Eindruck, da es eigentlich so aussah, als ob der Luchs aus dieser Position ohne ein Problem aus seinem Gehege ausbrechen könnte. Vielleicht wäre dann wieder ein nachweisbarer Luchs im Nationalpark unterwegs.
Die Wanderung führt weiter bergauf, bis nach einem kurzen Aufstiegsstück das bewohnte Gebiet von Ostrau erreicht wird. Weiter geht es an der vorderen Kante mit den Schweizer-Häusern von Rudolf Sendig vorbei. Sehr nett ist eine kleine Informationstafel (www.rudolf-sendig.de), die die Entstehung der Häuser erklärt. Hier kann man auch noch deutlich sehen, dass die Hänge runter ins Elbetal zu der Bauzeit (1903) unbewaldet waren. So hatten damals die Bewohner eine viel tollere Aussicht als heutzutage. Die Wanderung stößt am Ende der Villen bzw. des Ostrauer Rings auf die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt, der es in Richtung Schrammsteinbaude bzw. Falkenstein hinterher geht. Am Ende von Ostrau müssen ein paar Meter über die asphaltierte Zufahrtsstraße gewandert werden, um nach 300 Metern nach rechts abzubiegen. Dafür, dass man auf der Straße wandern muss, hat man aber als Entschädigung eine schöne Aussicht rüber auf den Falkenstein und die Schrammsteine.
Nachdem man die Fahrstraße verlassen hat, geht es weiter auf der Wanderwegmarkierung, die dann auch bald in den Zahnsgrund absteigt. Dadurch, dass die Sandsteinfelsen sehr häufig von dem Hauptgrund noch verästelte Nebengründe bilden, kann man schön leicht absteigen und gleich auf der gegenüberliegenden Talseite weiter wandern. Beide Ab- bzw. Aufstiege sind relativ enge Schluchten und so ist der Weg sehr schön abwechslungsreich. Auf der Fahrstraße im Zahnsgrund muss man ein Ministück von 100 Metern vor der Schrammsteinbaude (www.schrammsteinbaude.de) auf der Straße wandern, um dann in den Schießgrund abzubiegen. Der Wanderweg ist immer noch mit dem grünen Punkt markiert.
Im Schießgrund hat Herr Schmädicke sehr gut verständlich den Umbau des Waldes in der Sächsischen Schweiz erklärt. So lagen und standen doch so einige standortfremde Pflanzen bzw. Bäume in dem Grund, die mit den Jahren durch heimische Bäume (meistens wird von Tannen gesprochen) ersetzt werden sollen. Sehr schön war auch die Gegenüberstellung der beiden Nadelbaumarten Fichte und Tanne. Damit sollte wirklich jeder Teilnehmer einer Wanderung mit Herrn Schmädicke eine Tanne im Wald erkennen. Aufstieg_Falkenstein_kleinAm oberen Teil des Schießgrundes verlässt man für einen kurzen Schlenker den markierten Wanderweg und wandert einmal um den Falkenstein herum. Auch wenn der Falkenstein für Wanderer eigentlich ein ziemlich uninteressanter Felsen ist (man kommt einfach ohne richtiges Klettern nicht hoch), so haben wir doch mindestens etwas über Raubschlösser und die Sächsischen Kletterregeln gelernt.
Nach der kompletten Umrundung des Falkensteins geht es dann wieder auf den markierten Wanderweg zurück und weiter in Richtung Schrammsteine. Die Wanderung soll aber zu den Affensteinen führen und deshalb geht es an der nördlichen Seite der Schrammsteine auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich weiter. Dieses sehr gemütlichen Teilstück wandert man bis kurz in das Sandloch und hier haben wir erst mal eine kleine Rast eingelegt, um uns für den Aufstieg zu stärken. Hier hat uns Herr Schmädicke sehr anschaulich die unterschiedlichen Wanderkarten der Sächsischen Schweiz erklärt. Es ist schon sehr interessant, wie sich die Wanderkarten mit den zeitlichen Gegebenheiten ändern. So waren in den DDR-Zeiten die Bereiche hinter der Grenze unkenntlich, dafür gibt es heutzutage Bereiche, die auf einmal überhaupt keine Wege mehr enthalten. Zumindest sieht es so auf offiziellen Wanderkarten aus.
Nach dieser kleinen Rast geht es an den Aufstieg beim Kleinen Dom. Netterweise ist dieser Aufstieg ziemlich abwechslungsreich und auf halber Strecke befindet sich sogar noch eine schöne Felskanzel mit einer netten Aussicht. Hinter der Aussicht müssen unterschiedlichste Aufstiegsvarianten (Treppe, Hühnerleiter, Leiter) bewerkstelligt werden, die aber normalerweise kein zu großes Problem sein sollten. Dann erreicht die Wanderung den Oberen Affensteinweg, der nach links weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung verfolgt wird. Nach einem Kilometer verlässt seltsamerweise die gelbe Wanderwegmarkierung die Obere Affensteinpromenade, die Wanderung führt aber weiter auf dem breiten Felsband, bis die Wilde Hölle und der Carolafelsen (nach etwas weniger als einem Kilometer) ausgeschildert sind. Hier geht es über einen ziemlich unebenen Weg nach rechts hoch zum Carolafelsen. Dieser Aussichtspunkt ist verhältnismäßig beliebt bei Wanderern, aber durch seine Größe steht man sich nicht im Wege. Ganz besonders schön an der Aussicht ist, dass der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie hintereinander stehen. Auf der linken Bildseite befinden sich die Schrammsteine und der komplett bewaldete Berg auf der rechten Seite ist die Hohe Liebe.
Die weitere Wanderung führt jetzt natürlich wieder zurück auf den Weg Zugang_Idagrotte_Frienstein_klein(wer will schon auf der Aussicht übernachten) und dann den Aufstieg nach rechts bis zur nächsten Kreuzung. Ab hier ist die Wanderung auch mal wieder für ein Stückchen von ½ Kilometer mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich gekennzeichnet. Zugang_Idagrotte-Hausberg_kleinDann geht es nach links in die ausgeschilderte Richtung Idagrotte/Frienstein. Der Frienstein ist eigentlich ein relativ langweiliger Felsen, aber durch die Idagrotte wird er doch relativ häufig angesteuert. Die Idagrotte ist für die Sächsische Schweiz schon eine große Höhle und mit einer sehr netten Aussicht ausgestattet. Was aber ganz besonders an diesem Platz ist, ist der Zugang um den Felsen herum. Man muss, um in die Höhle zu kommen, auf einem schmalen Felsband (ca. 1 Meter breit) den Felsen umrunden. Eigentlich ist das nicht besonders schwierig, Affenkopf_Affensteine_kleinda man normalerweise auch nicht vom Bürgersteig fällt, aber irgendwie freut man sich angesichts des Abgrundes doch über die Eisenbänder am Felsen, die psychischen Halt geben. Obwohl ich die gesamte Wanderstrecke bis hierhin schon kannte, war eine sehr interessante Frage des Mitwanderers, woher der Name Affensteine kommt. Das war eine sehr gute Frage und an der Idagrotte befindet sich eine Möglichkeit zur Erklärung. Herr Schmädicke zeigte uns einen Felsen oberhalb der Idagrotte, der tatsächlich ziemlich deutlich nach einem Affenkopf aussah. Na bitte, wieder was gelernt.
Die Wanderung geht von der Idagrotte wieder bis zur Oberen Affensteinpromenade zurück und hier wandert man auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich nach rechts weiter. Der Weguntergrund wird schon an einigen Stellen ziemlich uneben und man muss mehrmals mit größeren Schritten einen Höhenunterschied überwinden. Dafür sind auf dem Pfad nur noch selten andere Wanderer unterwegs und man kann den Weg bis zum Kleinen Winterberg genießen. Ab dem Kleinen Winterberg ist der weitere Wanderweg mit dem roten Punkt roter Punkt gekennzeichnet und es geht nur ganz leicht ansteigend weiter. Auf der östlichen Seite des Kleinen Winterbergs fällt zwischendurch der Weguntergrund auf. Hier ist der breite Waldweg mit großen Sandsteinplatten ausgelegt, die noch in einem ganz hervorragend Zustand sind. Ab dem Kleinen Winterberg ist der Wanderweg wirklich sehr angenehm zu gehen und man erreicht die Kreuzung mit dem Reitsteig.
Hier ist seit ein paar Jahren etwas ziemlich komisches zu beobachten. Wenn man nach rechts vorne blickt, dann steht dort eine Vielzahl an abgestorbenen Fichten. In jedem normalen Wald würden solche Borkenkäferbäume so schnell wie möglich entfernt, aber im Nationalpark bleiben sie stehen. Die Aussage des Nationalparks ist bei diesem Fleck: „Natur Natur sein lassen“. Seltsamerweise ist das Verhalten nicht ganz so schlüssig, da ein ähnlicher Schädlingsbefall beim Hinteren Raubschloss (Winterstein) gleich neben dem Kernzonenschild entfernt wurde. Zumindest mir erschließt sich das Verhalten nicht.
Die Wanderung geht weiter nach links auf der roten Wanderwegmarkierung in die Richtung des Großen Winterbergs. Die Wanderung führt aber nicht auf den großen Winterberg hoch (die Anzahl der Höhenmeter reicht für diese Wanderung), sondern an der auffälligen Sandsteinsäule in 700 Meter Entfernung geht es nach rechts auf dem breiten Forstweg weiter. Dieser Weg ist unmarkiert und führt auf gleichbleibender Höhe um den großen Winterberg herum. Nach etwas mehr als einem Kilometer erreicht man den Abzweig nach rechts zur fantastischen Kipphornaussicht. Auch wenn die Wanderung sich jetzt schon eine ganze Weile hinzieht, so sollte man diese letzte tolle Aussicht nicht auslassen. Sie ermöglicht wirklich einen schönen Blick ins Elbtal.
Nach diesem letzten Höhepunkt der Wanderung geht es an den Abstieg nach Schmilka. Ohne dass man es besonders gemerkt hat, sind die letzten paar Meter vor dem Zugang zum Aussichtspunkt schon über die Zufahrt zum Großen Winterberg erfolgt. Genau auf dieser Straße geht es jetzt ein Stück (ungefähr 1 ¼ Kilometer) auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich abwärts. Auch wenn die Straße zwischendurch geteert ist, so sind hier ziemlich wenige Fahrzeuge unterwegs. Normalerweise dürfen hier nur Nationalparkfahrzeuge und die Wirte der Gaststätte fahren. Damit es keine zu langweilige Wanderung wird, folgt man der Wanderwegmarkierung und es geht in einem kleinen Bogen parallel zur Grenze und dann oberhalb der Elbe entlang. Zwischendurch passiert man auf dem Weg noch eine nette Aussicht runter auf Schmilka und die Elbe. Auf dem markierten Wanderweg erreicht man dann bald die ersten Häuser von Schmilka. Schmilka_Elbe_kleinDie letzten Höhenmeter werden auf der Straße durch Schmilka bewerkstelligt und dann wird der Endpunkt am Parkplatz in der Mitte von Schmilka erreicht. Um wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, bietet sich die kleine Elbefähre oder der Linienbus an.
Die Wanderung mit Herrn Schmädicke und dem anderen Mitwanderer hat reichlich Spaß gemacht. Ich habe selber noch einiges über den Waldumbau in der Sächsischen Schweiz gelernt und außerdem fand ich die Wahl der Wanderstrecke ganz hervorragend.

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untere Häntzschelstiege

Die Wanderung begann damit, dass ich vormittags einen geschäftlichen Termin in Dresden hatte und dieser nette Mensch mich fragte, ob ich denn schon die Häntzschelstiege gegangen wäre. Also machte ich mich nachmittags auf den Weg und suchte das Ding.
Start war Altendorf. Vom oberen Dorfausgang, gegenüber der Gärtnerei, ging es auf dem neuen Panaromaweg Richtung Mitteldorf- Lichtenhain. Diesem Weg folgt man einfach, wandert immer auf der Höhe entlang und erreicht nach 2 Kilometern Mittelndorf. Die Strecke bis dorthin ist schon ein Genuss für die Augen, da man fast die ganze Zeit auf die Schrammsteine schauen kann. In Mittelndorf geht es durchs Dorf und dann immer weiter auf dem Panoramaweg, bis man kurz vor Lichtenhain auf den asphaltierten Weg mit der Wegmarkierung grünen Punkt kommt. Auf diesem Weg geht’s nach rechts runter ins Kirnitzschtal. Nach einem Abstieg, der erst flach ist und dann immer steiler wird, erreicht man den Beuthenfall. Leider verfällt das dortige Ferienheim immer mehr. Ganz besonders fällt einem das auf, wenn man von hinten an die Gebäude rankommt. Man überquert die Straße im Kirnitzschtal und geht auf der gegenüberliegenden Seite den Hang wieder hoch, bis man nach ½ Kilometer nach rechts abbiegt. Weiterhin folgt man dem grünen Punkt, bis der Weg nach 250 Metern einen Rechtsknick macht und nach weiteren 250 Metern nach links dem roten Strich abbiegt. Auf diesem Weg geht es ein paar Meter bis an den Bloßstock. Hier biegt der gekennzeichnete Weg nach links ab, aber wir wollen ja zur Häntzschelstiege, und um dorthin zu kommen, geht es rechts am Felsen entlang. Der Weg geht ein paar Meter durch einen „Sandkasten“ und steigt am Berg leicht an. Jetzt wird es schwierig, da ich nicht mitgezählt habe, welcher Aufgang zur Häntzschelstiege führt. Es führen mehrere kleine Wege zur Felswand, die aber alle nach ein paar Metern am Felsen enden. Huehnerleiter_Haentzschelstiege_kleinWenn ich mich richtig erinnere, ist es der dritte Weg, auch der einzige etwas größere, der einen über eine größere Anzahl „Hühnerleitern“ zur Häntzschelstiege führt. Nach ein paar Höhenmetern kommt man an die erste Stelle mit Klammern. Dieses Klammern_Haentzschelstiege_kleinTeilstück ist noch sehr einfach zu bewerkstelligen, da es eigentlich nichts anderes ist, als eine Leiter hoch zu klettern. Viel schwieriger ist das nächste Teilstück, von dem ich aber leider kein Foto gemacht habe. Schade. Es geht um einen Felsen herum, den man nur über ein paar Haken und an einem gespannten Seil entlang überwinden kann. Nach ein bisschen, oder ein bisschen mehr, Zähnegeklapper erreicht man dann den wieder einfacheren Teil des Weges. Es geht steil ansteigend, aber doch auf verhältnismäßig einfachem Weg weiter nach oben. Nach ein paar Höhenmetern ereicht man die obere Affensteinpromenade, die im Moment zu einemneue_Leiter_auf_Affensteinpromenade_klein komfortablen Weg ausgebaut wird. Ich weiß zwar nicht, ob so viel Luxus sein muss, da man ohne ein Problemchen um den Felsen herumgehen kann, aber hoffentlich hat sich irgendjemand Gedanken dazu gemacht. Hinter dieser Leiter erreicht man den oberen Teil der Häntzschelstiege. Tja, und hier war für mich der Weg durch die Häntzschelstiege  zu Ende. Eigentlich stand schon am Fuße des Berges das Hinweisschild, dass der Zugang zur Häntzschelstiege wegen Bauarbeiten vorübergehend gesperrt ist. Hier nun war deroberer_Eingang_klein Zugang zum Kamin wirklich gesperrt, da die Leiter gerade erneuert wurde. Das nennt man Pech, wenn man genau die zwei Monate trifft, in der eine Sanierung durchgeführt wird. Also eigentlich sollte es im Kamin so aussehen, aber leider konnte ich diesmal nicht hinein.
Also habe ich mich auf den Nachhauseweg über die obere Affensteinpromenade gemacht. Man wandert auf dieser ungefähr 3 Kilometer und erreicht den nach rechts abfallenden Weg mit dem gelben Strich. Hier geht es im Sandloch den Berg wieder runter. Beinah hätte ich es vergessen: Ganz witzig sieht auch daskleines_Prebischtor_2_klein kleine Prebischtor aus. Ich glaube zwar nicht das es so heißt, aber ich fand es sehr nett. Also weiter geht es ins Sandloch mit dem gelben Strich. Im Tal angekommen erreicht der Weg auch bald einen breiteren Waldweg, den man nach links weitergeht. Nach 400 Metern macht der Weg einen scharfen Linksknick. Hier geht es geradeaus in den Wald hinein. Der Weg sieht zwischendurch so aus, als wäre er überhaupt kein Weg mehr, da er immer schmaler wird, aber nach 150 Metern erreicht man die asphaltierte Straße, die aus dem nassen Grund hochführt. Auf der Straße geht es den Berg hoch, bis der grüne Strich nach ungefähr 900 Metern nach rechts von der gut ausgebauten Straße abbiegt. Keine Panik, gut ausgebaut heißt nicht, dass dort wirklich Autos fahren. Dieses passiert nur, wenn die Elbe ein Jahrhunderthochwasser führt und der Verkehr nach Ostrau durch den Nationalpark geführt wird. Zelt_Ostrauermuehle_kleinAlso geht es von der Straße wieder in den Wald, immer dem grünen Strich folgend, bis in die Ostrauer Mühle. Der Campingplatz ist ein beliebter Treffpunkt an verlängerten Wochenenden. Ganz witzig fand ich das Tipi- Zelt (meine Frau meint, dass dieser Zelttyp so heißt). Es war vom Adventure Service Sächsische Schweiz. Von der Ostrauer Mühle kommt der letzte Anstieg, der aber relativ einfach ist. Es geht genau gegenüber vom Campingplatz den breiten Waldweg nach Altendorf hoch.
Hiermit möchte ich meinem Dresdener Geschäftspartner für die sehr gute Empfehlung zur der Wanderung danken. Sie war wirklich spitze und hat den müden Kreislauf in Schwung gebracht.

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