Förstersteig

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unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 2,00 h
Entfernung:
ca. 5,00 km
Höhenunterschied:
ca. 290 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
Kletterabschnitte
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Festung Königstein und die Tafelberge;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Parkplatz Gohrisch - Papstdorf - Neulandweg - Suppelsgrundweg - roter Punkt - Wildgehege - Weinleite - Förstersteig - Papststein - Abstieg neben den beiden Hundskirchen - Alte Rietzschgrundstraße - Parkplatz Gohrisch

Förstersteig

In „Bergpfade & andere Wege Band III“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) ist ein alternativer Aufstieg auf den Papststein über den Förstersteig beschrieben. Bis jetzt kannten wir nur die beiden markierten Wanderwege und so war die nächste Erkundungstour festgelegt. Der Startpunkt liegt an der Straßenkreuzung zwischen dem Gohrisch und dem Papststein. Blick_von_Papstdorf_auf_den_Papststein_kleinDie ersten paar Meter (400 Meter) muss man leider auf der Straße in Richtung Papstdorf wandern, bis genau am Ortsrand nach links ein Weg zwischen den Feldern und Gärten abzweigt. Der Weg bietet gleich zwei unterschiedliche besondere Aussichten. Blick_von_Papstdorf_auf_Schrammsteine_kleinNach links über das Feld türmt sich der Papststein auf und aus dieser Perspektive fällt die Felskante von Westen nach Osten ganz besonders auf. Die zweite schöne Aussicht erreicht man, wenn man ein paar Meter über den Weg gewandert ist, dann kann man sehr schön nach vorne hinüber zur Hinteren Sächsischen Schweiz (z.B. Schrammsteine und Falkenstein) blicken.
Nach einer Strecke von etwas mehr als ½ Kilometer auf dem sogenannten Neulandweg erreicht man die denkmalgeschützte Kirche von Papstdorf, die an der rechten Seite passiert wird. Wenige Meter hinter der Kirche fällt der Weg ab und die Wanderung erreicht die Fahrstraße durch Papstdorf. Der weitere Weg geht mal wieder ein paar Meter am Straßenrand entlang und schon bald passiert man das Schulgelände. Nach einer Strecke von 300 Metern auf der Straße biegt nach links die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich ab. Der markierte Wanderweg geht zuerst noch ein paar Meter auf einer normalen Dorfstraße, bis nach rechts ein steil ansteigender Weg abzweigt. Bei diesem Aufstieg handelt es sich immer noch um einen Zugang zu ein paar Häusern, aber trotzdem bringt die Steigung den Kreislauf ganz gut in Schwung. Hinter dem letzten Haus auf der rechten Wegseite kann man eine fantastische Aussicht genießen, bei der fast jeder Wanderer seinen Fotoapparat zückt und ein paar Bilder schießt. Die Hausbesitzer an der rechten Seite sind wirklich für diese Aussicht zu beneiden.
Eigentlich führt die Wanderung jetzt nach links wieder leicht abfallend weiter, aber vorher sollte man noch einen kurzen Abstecher geradeaus unternehmen. Gleich am Waldrand befindet sich ein Gehege mit einer Herde Damwild. Hier kann man die Tiere ganz hervorragend beobachten. Vielleicht sollte man seinen Kindern noch kurz erklären, dass jetzt ein bisschen Ruhe ganz angebracht wäre. Damhirsch_und_Hirschkuh_Papstdorf_kleinAls wir im Herbst mal wieder bei den Tieren vorbeigesehen haben, war der Damhirsch damit beschäftigt, sein Geweih am unteren Zaun zu wetzen. Irgendwie ist aber so ein Zaun nicht wirklich dafür ausgelegt und so hatte sich das Geweih für einen Augenblick ordentlich verhakt. Zum Glück konnte sich das Tier aber von alleine wieder befreien, sodass wir uns keine weiteren Gedanken zu einer Wildrettung machen mussten. Um die Wanderung weiter fortzusetzen, geht es das kurze Stück bis zum Ortsrand wieder  zurück, um hier jetzt nach rechts abzubiegen. Auf dem Weg dorthin kann man mindestens an einer Stelle noch mal durch die Bäume auf das Gehege blicken und hier konnten wir schön sehen, dass der Hirsch schon wieder mit dem Zaun herumspielte.
Die Wanderung führt wenige Meter neben dem Waldrand in Richtung Papststein. Blick_von_Weinleitenweg_auf_Papstdorf_kleinDer Weg wird hier Hans-Förster-Weg oder auch Weinleitenweg genannt. Heutzutage wird hier zwar kein Wein mehr angebaut, aber irgendwie ist der Weg immer noch nach der ehemaligen Nutzung des Hanges benannt. Nach ½ Kilometer passiert man eine dicke Felsmurmel auf der rechten Wegseite, die 1972 vom Papststein abgebrochen ist. Insgesamt sollen 3.000 m³ Gestein in Bewegung geraten sein. Wenn ich das richtig weiß, dann wiegt ein Kubikmeter Sandstein etwas mehr als 2.000 Kilogramm und damit müssten bei diesem Felssturz 6.000 t Gestein mit lautem Getöse den Hang herunter gerumpelt sein.
Die Wanderung führt noch ein Stückchen weiter auf dem Weinleitenweg, bis die nächste gut sichtbare Felsmurmel auf der linken Seite liegt. Schlickerschlacker_Papststein_kleinDer Felsen hat den lustigen Namen Schlickerschlacker und ist der Startpunkt für den Förstersteig. Ob der Name dieses Aufstieges von der Berufsgruppe oder dem Herrn Förster kommt, wissen wir leider nicht, aber dafür wissen wir, dass der Weg nach oben nur ganz selten begangen wird und deshalb auch nicht so einfach zu finden ist. Beginn_Foerstersteig_kleinDie erste sehr gute Orientierungshilfe ist die Lastenseilbahn der Gaststätte auf dem Papststein. Unter der Seilbahn geht es die ersten paar Meter (ca. 10 Meter auf der linken Seite neben dem Seil) aufwärts. Spätestens nach 100 Metern erreicht man den Felsfuß und hier wandert man relativ angenehm 100 Meter nach links. Hier erreicht man eine 3 Meter breite Schlucht, an deren oberem Ende man eine kleine Felsmurmel mit Stufen entdecken kann. Hier ist man richtig und damit ist das schwierigste Stück Streckenfindung auch schon bewerkstelligt. Nach diesem ersten sehr leichten Aufstieg geht es auf der Terrasse wieder zurück in Richtung Seilbahn und hier hat man an einer Stelle eine überraschend schöne Aussicht auf die Ebene der linken Elbseite und man kann durch eine breite Felsspalte auf Papstdorf herunterblicken.
Auch das nächste Stück ist mit dem leicht ansteigenden Hang ein ziemlich angenehmer Aufstieg und auf einmal blickt man vor sich auf die Wirtshausstiege. Da es aber auf einem sehr ruhigen Pfad weiter gehen soll, hält man sich hier leicht rechts und der ehemalige Feuerwachturm ist eine sehr gute Orientierungshilfe. Ziemlich überrascht schauen die Besucher auf der Aussichtsplattform neben dem Turm, wenn man auf einmal von der falschen Seite des Geländers hochgestiegen kommt. Es geht noch einen kleinen Bogen um die obere Seilbahnstation und schon ist man am höchsten Punkt der Wanderung angekommen. Rund um den Feuerwachturm und das Gasthaus befinden sich mehrere tolle Aussichten, die jetzt erwandert werden sollen. Blick_von_Papststein_auf_Gohrisch_kleinZuallererst ist es die Aussicht gleich am Turm, von der man schön auf die Waldfläche und die beiden Zschirnsteine blicken kann. Von dieser Aussicht geht es nach Osten (also entgegen des Uhrzeigersinns) zu den beiden vorgelagerten Aussichten. Von diesen beiden Kanzeln kann man gut in die Richtung des kleinen Zirkelsteins und des Rosenbergs in Böhmen blicken. Blick_von_Papststein_auf_Koenigstein-Lilienstein_kleinFür die nächsten Aussichten geht es von der Ebene am Feuerwachturm herunter auf die Ebene der Gaststätte und dann gleich wieder nach links die paar Stufen aufwärts. Von den beiden nordwestlichen Aussichten hat man einen sehr schönen Blick auf die Festung Königstein und den Lilienstein. Ganz links ist der Nachbarfelsen Gohrisch hervorragend zu sehen.
Spätestens jetzt bietet sich natürlich an, einen kurzen Zwischenstopp in der Berggaststätte einzulegen. Für die weitere Wanderung muss man zuerst von der Aussicht wieder zurück in die Richtung der Gaststätte. Hier duftet es schon mal ziemlich verführerisch nach leckerem Essen oder einem Glas Glühwein. Den Duft kann man häufiger genießen, da die Küche sich in dem zweiten Gebäude befindet und so die leckeren Gerichte im Eiltempo von einem Gebäude ins andere transportiert werden. Die Wanderung führt jetzt weiter über den Papststein, indem man der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt folgt. Nachdem man ungefähr 300 Meter auf fast gleichbleibender Höhe über den Papststein gewandert ist, steigt der markierte Wanderweg abwärts, aber die Wanderung verlässt den markierten Weg und führt nach links um die oberen Felsen herum. Der Weg hier entlang ist ein gut sichtbarer Pfad, der meistens von Kletterern benutzt wird und sehr gut zu wandern ist. Nach einer Strecke von 200 Metern passiert man auf der rechten Wegseite die größeren Felsen Kleine und Große Hundskirche und dann hat man auch schon den Abstieg erreicht. Überraschenderweise ist der Abstieg größtenteils sehr gut mit hölzernen Treppenstufen ausgebaut, sodass man relativ leicht vom Papststein herunter kommt. Am Ende der Treppe erreicht man einen breiten Forstweg, der einen nach links zum Ausgangspunkt zurück führt.
Wir fanden es ziemlich überraschend, dass es noch gleich zwei weitere uns bis dahin unbekannte Auf- bzw. Abstiege am Papststein gibt und dass es noch so schöne ruhige Wege gibt.

Download file: FOERSTERSTEIG.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Papstdorf Papststein mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Gohrisch/Papststein
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00 €

Fuchsteich

Ich wollte mal wieder eine etwas größere Runde wandern und dabei möglichst viel Ruhe haben. Dazu bietet sich immer die linke Elbeseite an. In diesem Bereich der Sächsischen Schweiz hat man zu jeder Jahreszeit eine angenehme Ruhe, da sich hierher viel weniger Besucher verirren. Den Startpunkt habe ich ans Cunnersdorfer Bad gelegt. Hier sind gleich zwei bzw. sogar drei riesige Parkplätze, auf denen man ganz sicher immer einen Platz bekommt. Der Start der Wanderung ist etwas schwieriger zu finden, da sich der markierte Wanderweg spitzenmäßig versteckt. Um den Weg zu finden, geht es wenige Meter (ca. 20 Meter) vom einzigen Parkplatz auf der linken Straßenseite ins Tal des Cunnersdorfer Baches hinein. Noch bevor das längliche Gebäude der Cunnersdorfer Forstausbildung erreicht wird, biegt nach links der grün markierte Wanderweg grüner Punkt ab. Die Wanderung schlängelt sich über einen Pfad den Hang hinauf. Zwischendurch kommt der markierte Wanderweg sogar mal verloren, aber als Orientierung kann man das große Gebäude am oberen Teil des Hanges anpeilen. Hier muss man auf die rechte Seite. Eigentlich könnte man von der Einfahrt zu dem Gebäude nach rechts wandern, um dann zur Wanderwegmarkierung grüner Strich zu gelangen. Aber praktisch ist dieser Waldbereich mit so vielen Wegen kreuz und quer durchzogen, dass es richtig schwierig ist, den richtigen Weg zu finden.
Deshalb empfiehlt sich ein kleiner Umweg, indem man der Wanderwegmarkierung grüner Punkt weiter folgt, bis man nach 800 Metern auf die Kreuzung mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich stößt. Hier geht es nach rechts weiter. Im Gegensatz zur rechten Elbeseite befinden sich hier im Cunnersdorfer Forstrevier große Waldflächen, die auch hauptsächlich zur Holzgewinnung benutzt werden. Durch die leicht geschwungene Landschaft lassen sich die Bäume natürlich auch viel besser ernten als in einer zerklüfteten Felslandschaft. Deshalb verläuft die Wanderung durch einen typischen Nutzwald, wie man ihn auch z.B. im Böhmischen antrifft. Bernhard_Cotta_Eiche_Cunnersdorf_kleinEigentlich hatte ich mir schon zu Hause die Abkürzung für den Haken ausgesucht und auf einer Wanderkarte sah das auch so einfach aus, aber in Natura war die Streckenfindung so schwierig, dass ich mich vom Start bis zum Wanderweg Grüner Strich schon vier Mal verlaufen hatte. Aber jetzt sollte es doch erst mal ziemlich einfach werden. Matthias-Otto-Eiche_Cunnersdorf_kleinEs geht über eine riesige Strecke auf der grünen Wanderwegmarkierung entlang. Nach ca. 1 ½ Kilometern erreicht man die Cotta-Eiche. Diese knorrige Eiche steht etwas rechts von einer Wegkreuzung und ist mit einem Namensschild und einem Erklärungsschild ausgestattet. Nach einem Wanderkilometer erreicht man die nächste erwähnenswerte Eiche, die Matthias-Otto-Eiche. Leider hat diese Eiche keine Erklärung zu ihrem Namen und so ist nur bekannt, dass es sich um einen Cunnersdorfer Förster aus der Mitte des 16. Jahrhunderts handelt.
Weiter geht es auf der sehr bequem zu wandernden Gebackenebirnstraße. Hier oben sollen in dem heute menschenleeren Wald mehrere Siedlungen gestanden haben. So weist eine Informationstafel auf ein Dorf namens Kühlemorgen hin. Wenige hundert Meter dahinter soll es eine Siedlung namens Stolzenhain gegeben haben. Heutzutage ist außer dem Schild nichts mehr von der Besiedlung zu entdecken. Hinter dem Hinweisschild auf das Dorf Kühlemorgen wechselt der Name des Weges in Taubenbrandweg, aber die Wanderwegmarkierung ist weiterhin der grüne Strich. Wer mit einem Navigationssystem unterwegs ist, der stellt auf dem Taubenbrandweg fest, Taubenteich_Cunnersdorf_kleindass er eigentlich ein Stück zu weit wandert, da das nächste Teilziel, der Taubenteich, rechts vom Weg liegt. Praktisch liegen aber nicht nur 300 Meter Luftlinie zwischen den beiden Wegen, sondern auch noch 75 Höhenmeter, die überhaupt keinen Spaß machen. Es klappt wirklich überhaupt nicht, diese Abkürzung zu nehmen. Also empfiehlt es sich doch, bis zur Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich weiter zu wandern. Dieser Wanderwegmarkierung folgt man nach rechts, um nach ½ Kilometer den Taubenteich zu erreichen. Der Taubenteich ist ein sehr schöner Rastplatz, der durch seine einsame Lage meistens eine extreme Ruhe bietet. Normalerweise sind die einzigen Besucher ein paar bettelnde Enten.
Für den weiteren Weg bieten sich jetzt zwei Varianten an. Die erste Variante führt über den Mittleren Hühnerbergweg (grüne Wanderwegmarkierung) in einem 3,4 Kilometer langen Bogen um den Hühnerberg herum. Hier braucht man fast keine Höhenmeter zu absolvieren, aber dafür geht es auf einem normalen Forstweg durch den Wald. Die zweite Variante führt weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung ganz knapp an der Grenze entlang. Dieser Weg verläuft einmal über den Hühnerberg, was natürlich ein paar Höhenmeter zur Folge hat, aber dafür ist es ein interessanter Waldweg. Alte_Floesserbruecke_Fuchsbach_kleinDa die Wanderung jetzt schon eine ganze Weile auf Forstwegen verlaufen ist, würde ich die zweite Variante über den Hühnerberg für die bessere Möglichkeit halten. Beide Wege treffen sich wieder an der alten Flößerbrücke. Wildschweingebiss_kleinHier habe ich ziemlich gestaunt, da am Wegesrand ein Unterkiefer mit einigen Zähnen lag. Da dieses Gebiss schon eine ganze Weile dort gelegen haben muss, war es überhaupt nicht ekelig, sondern einfach nur interessant. Ich habe gestaunt, welche riesigen Zähne ein Wildschwein hat. Zumindest vermuten wir, dass es ein Wildschwein gewesen sein muss, weil andere Tiere sind uns mit solch einer Größe nicht bekannt.
Die Wanderung geht auf der bekannten gelben Wanderwegmarkierung noch ein paar Meter weiter, bis auf der linken Wegseite der Fuchsteich auftaucht. Gleich am Zugang zu dem Teich befindet sich eine dieser tollen Informationstafeln, die immer mal wieder von der Forstlichen Lehrausbildung Cunnersdorf im Forstrevier aufgestellt werden. Diese Tafel handelt von Natur- und Kunsthöhlen für Vögel und Kleintiere. Um keinen Ärger mit irgendwelchen Urheberrechten zu bekommen, geben wir den Inhalt der Tafel hier nicht wieder. Ueberlauf_Fuchsteich_kleinWer die Tafel aber sehen möchte, der kann sie auf der Internetseite (www.natur-im-bild.com) des Herstellers finden. Genauso wie am Taubenteich befindet sich am Fuchsteich ein netter Rastplatz auf der Staumauer bzw. eigentlich ist es eher ein Staudamm. Hier weist auch eine der kleinen grünen Informationstafeln auf die Historie des Fuchsteiches.
Nach dieser sehr netten Rast geht die Wanderung ein ganz kleines Stück von 100 Metern zurück, bis nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich abbiegt. Durch einen kleinen Schlenker überwindet der Forstweg ein paar Höhenmeter und dann geht es über einen breiten Forstweg ziemlich gerade auf Rosenthal zu. Bei diesem Forstweg handelt es sich um die uralte Tetschener Straße, die zum Waldrand oberhalb von Rosenthal führt. Auch wenn es sich in der Beschreibung so anhört, als ob man gerade erst von Fuchsteich losgegangen ist, so sind es vom Fuchsteich bis zur Aussicht oberhalb von Rosenthal immerhin 2 Kilometer und damit lohnt es sich schon wieder, an diesem Rastplatz anzuhalten. Ganz besonders schön ist an dieser Stelle die Aussicht. Man sieht Rosenthal vor sich liegen, aber noch viel interessanter ist, dass am Horizont Dresden zu sehen ist. Das ist natürlich nur bei klarem Wetter möglich, da Dresden von dieser Stelle so ungefähr 35 Kilometer entfernt ist. Der Ortsteil von Rosenthal, der sich vor der Aussicht befindet, heißt Heide und genau dazu befindet sich eine weitere Informationstafel in der Wetterschutzhütte.
Die Wanderung folgt von der Aussicht dem breiten Forstweg am Waldrand entlang, von der Aussicht auf den Weg gesehen geht es also nach links. Kreuz_August_Wolf_Rosenthal_kleinNach einer kurzen Strecke von 150 Metern biegt nach rechts ein unscheinbarer Waldweg ab, der eigentlich wieder auf die Alte Tetschener Straße führen würde. Um eine kleine Suche zu starten, geht es aber schon nach 150 Metern wieder nach links, um dann ein paar Höhenmeter abzusteigen. Auf allen möglichen Wanderkarten ist hier ein Kreuz eingezeichnet und dieses gilt es jetzt zu finden. Das Kreuz befindet sich auf der rechten Wegseite und als Inschrift steht „A. W. stb d 25 S. 1878“ drauf. Mit dem Kreuz wird an den Tod des Waldarbeiters August Wolf im Jahre 1878 erinnert.
Die Wanderung führt wieder zurück auf den breiten Forstweg und es geht wieder 150 Meter weiter, bis noch einmal eine kurze Suchmöglichkeit kommt. Bendelstein_Rosenthal_kleinAuf der rechten Wegseite befindet sich eine kleine Wiese, die überschritten wird, um dann auf einem unscheinbaren Waldweg ein paar Höhenmeter abzusteigen. Hier muss man etwas mehr als 100 Meter von dem Weg abzweigen, um den nächsten Gedenkstein zu finden. Dieser Gedenkstein an E. Bendel 1885-1953 befindet sich diesmal auf der linken Wegseite. Auch dieser Stein ist in den meisten Wanderkarten eingetragen und damit war ich neugierig, wo er denn in der Natur zu finden ist.
Genauso wie beim ersten Gedenkstein muss man für die weitere Wanderung wieder hinauf auf den Forstweg und nach rechts weiter wandern. Nach einem Kilometer erreicht die Wanderung eine größere Kreuzung von Forstwegen und hier geht es nach rechts auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt weiter. Gleich an dieser Kreuzung steht eine weitere Wetterschutzhütte, die mich zu Ostern 2010 vollkommen überrascht hat. Nicht nur der kleine Strauch davor, sondern auch das gesamt Dach war mit richtig vielen und schönen Ostersachen dekoriert. Hier hatte sich irgendein netter Geist viel Mühe gegeben, anderen Leuten eine Freude zu machen. Auf jeden Fall habe ich mich schon mal gewaltig gefreut.
Von hier wandert man also auf der grünen Wanderwegmarkierung in einen ziemlich ruhigen Teil des Waldes. Gleich an zwei Stellen biegt die grüne Wanderwegmarkierung ganz hinterlistig ab und deshalb sollte man so einigermaßen aufmerksam die einzelnen Kreuzungen beobachten. Die erste Stelle befindet sich nach ½ Kilometer, hier biegt der Wanderweg nach links auf einen breiteren Waldweg ab. Ausgeschildert ist die Stelle mit dem Rotstein. Dann geht es weiter durch den Nutzwald und nach ca. 700 Metern erreicht man einen Rastplatz, an dem der markierte Wanderweg gegenüber auf einen Waldweg abbiegt. Hier ist die Verführung ziemlich groß, geradeaus auf dem Forstweg weiter zu wandern. Rostein_bei_Cunnersdorf_kleinAuf dem Waldweg geht es leicht ansteigend in die Richtung des Rotsteines, der dann auch bald erreicht ist. Dieser relativ kleine Felsen wird in der Mitte durchquert und auf der gegenüberliegenden Seite geht es wieder abwärts. Ein paar Meter hinter dem Rotstein biegt der markierte Wanderweg scharf nach rechts ab, um dann ganz gerade durch den Wald zu führen. Bald wechselt der Wanderweg noch einmal in die Richtung Norden (also nach links) und führt dann parallel zum Cunnersdorfer Bach. Von dem Bach bzw. dem großen Tal sieht man aber von dem Waldweg aus fast nichts. Ungefähr 1 ½ Kilometer hinter dem Rotstein weist ein Schild nach rechts auf den Schneebergblick. Diese Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen, da man von hier tatsächlich über das Tal des Cunnersdorfer Baches rüber zum Schneeberg blicken kann. Nach noch ein paar Wandermetern stößt man auf den Abzweig nach rechts zum Katzfelsen_bei_Cunnersdorf_kleinKatzstein bzw. Katzfelsen. Hier wechselt die Wanderwegmarkierung auf den grünen Querstrich grüner Querstrich. Auf den meisten Wanderkarten ist für den Katzfelsen eine Rundumaussicht eingezeichnet und genauso ist es auch. Um auf die Aussicht zu gelangen, muss man über eine lange Treppe (10 Höhenmeter) bis auf eine künstliche Ebene hoch steigen. Von diesem kleinen Plateau hat man eine schöne Rundumsicht. Ganz besonders fallen hier natürlich die beiden Zschirnsteine auf.
Vom Katzstein kann man schön nach vorne (also in nördliche Richtung) weiterwandern und hier erreicht man an der Spitze des Katzsteins die Aussicht mit dem Namen Signal. Von dieser Aussicht hat man wieder einen anderen Blick. Diesmal ist das Sichtfeld auf die Tafelberge (Königstein, Pfaffenstein, Lilienstein, Gohrisch und Papststein) der vorderen Sächsischen Schweiz ausgerichtet. Jetzt geht es an den Abstieg nach Cunnersdorf hinunter. Um den Weg vom Signal herunter zu finden, muss man schon ein bisschen suchen, aber es geht tatsächlich an der Seite, in die Richtung des Cunnersdorfer Baches, über ein paar Stufen abwärts. Da der grüne Querstrich in der Sächsischen Schweiz immer einen Lehrpfad signalisiert, befinden sich auch unterhalb des Felsen ein paar Informationstafeln. Genau unterhalb des Aussicht Signal befindet sich noch ein Rastplatz mit einer schönen Aussicht. Danach kommen noch ein paar Meter Abstieg, bei denen dann auch wieder die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt dazu stößt. Kurz vorm Ende passiert man noch die Katzsteinbaude (www.katzsteinbaude-cunnersdorf.de) und damit ist die Wanderung dann tatsächlich zu Ende gegangen.
Meine erste Planung zu der Wanderung war irgendwie schon beim Start anders gewesen und selbst mit einer guten Vorbereitung habe ich es geschafft, mich fünf Mal verlaufen. Das dürfte mit Abstand die höchste Zahl auf einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz gewesen sein. Ich hoffe, mit dieser Wanderbeschreibung wir es Ihnen/euch nicht so gehen. Trotzdem war es eine ganz nette Runde, die das Ziel einer ruhigen Wanderung voll erfüllte.

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Fünf Steine

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich auf der Internetseite www.wandermap.net eine Streckenwanderung von Bad Schandau nach Königstein mit dem Namen „4 Steine“ entdeckt habe. Da ich Wanderungen mit unterschiedlichem Start- und Endpunkt überhaupt nicht mag, wurde die Route gleich noch um einen Stein erweitert und schon war eine schöne Rundwanderung fertig. Dass die Tour mit vier Steinen auf www.wandermap.net schon in der Kategorie schwere Wanderung eingestuft wurde, habe ich erst mal ignoriert und mich auf den Weg gemacht.
Da ich nicht schon wieder Parkplatzgebühren bezahlen wollte, habe ich den Startpunkt nach Prossen gelegt. Von dem langen Parkstreifen geht es in Richtung Bad Schandau. Hier bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als auf der Straße zu wandern. Netterweise ist die Wanderung hier schon mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und dieser Markierung geht es hinterher. Zuerst passiert man das riesige Bekleidungszentrum der Bundeswehr und dann unterquert man die Bahnlinie von Bad Schandau nach Sebnitz. An der Vorfahrtsstraße geht es nach rechts weiter. Hier macht die Straße irgendwie einen ganz besonders komischen Schlenker, Blick_von_Elbebruecke_nach_Schandau_kleinaber es ist Blick_von_Elbebruecke_zum_Lilienstein_kleinegal welche der beiden Straßen man wählt, beide führen wieder zusammen und nach kurzer Zeit erreicht man die Elbbrücke. Hier wird die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen und man überquert die Elbe. Auch wenn die Brücke nicht von herausragender Schönheit ist, so ist der Blick auf Bad Schandau und in die andere Richtung auf den Lilienstein ganz nett.
Auf der linken Elbeseite angekommen, wandert man nach links unterhalb des Bad Schandauer Bahnhofs weiter. Dadurch, dass man auf das heutzutage schöne Panorama von Bad Schandau drauf zu wandert, ist es nur leicht störend, dass es an einer Fahrstraße entlang geht. Zum Glück ist auf der gesamten Strecke ein Bürgersteig, sodass das Stück leicht bewältigt wird, bis nach etwas weniger als 1 ½ Kilometern rechts der Aufstieg aus dem Elbtal beginnt. Der Weg über den Täppichtsteig ist mit dem roten Strich roter Strich markiert und für einen Aufstieg aus dem Elbtal sehr angenehm. Nach diesen ersten paar Höhenmetern erreicht man die Ebene oberhalb des Elbtals. Der Weg verläuft sehr gerade durch die Felder und führt direkt auf den ersten Stein, den Kleinhennersdorfer Stein, zu. Die Ortschaft Kleinhennersdorf wird einmal passiert und dann geht es an einem Waldrand entlang. Auf der linken Seite befinden sich zwei Biotope in der großen Wiese. Wer Zeit und Muße hat, sollte die paar Meter näher an diese zugewucherten Wasserlöcher unternehmen und staunen, was man selbst von der Absperrung um die Teiche alles an Lebewesen beobachten kann. Die Wanderung führt am Waldrand entlang, bis die erste größere Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, besteht. Der Aufstieg ist ziemlich einfach und dann kann man sich auf dem Kleinhennersdorfer Stein auf Eingang_der_Lichterhoehle_am_Kleinhennersdorfer_Stein_kleindie Suche nach den drei Höhlen machen. Im Vergleich zu allen andern Steinen auf dieser Runde ist der Kleinhennersdorfer Stein der unscheinbarste und außer ein paar Besuchern der drei Höhlen trifft man nur selten Wanderer. Das gilt ganz besonders für die Ebene oben auf dem Stein.
Der Abstieg erfolgt auf der südlichen Seite über ein paar ausgewaschene Stufen. Wenn die Wanderweg-Kreuzung erreicht wird, geht es weiter geradeaus, bis die Wegmarkierung roter Punkt roter Punkt erreicht ist und der Aufstieg auf den Papststein beginnt. Wenn man auf dem Kleinhennersdorfer Stein gestanden und zum nächsten Ziel, dem Papststein, rüber gesehen hat, dann denkt man schon mit Grausen daran, dass zwischen den beiden Steinen eine ordentliche Schlucht liegt. Aber dadurch, dass die Wanderung einen Schlenker in südliche Richtung unternommen hat, kommt man gar nicht durch diese Senke und die Höhenmeter halten sich doch in Grenzen. Mit dem roten Punkt erreicht man also den Aufstieg. Es geht über einige Stufen hoch. Ganz komisch erscheint, dass man erst noch eine ganze Weile auf einem Absatz mit einem sehr stabilen Geländer entlang wandert. An der westlichen Seite kommt man dann doch endlich auf den höchsten Punkt des Papststeines. Hier befinden sich eine Gaststätte und gleich mehrere tolle Aussichten. Als ich die Wanderung unternommen habe, war es bibberkalt und genau in dem Moment, als ich das Gasthaus passierte, lief ein Tablett mit Glühwein an mir vorbei (Küche und Gaststube sind in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht). An der nördlichen Aussicht (die Aussicht mit dem lustigen Felsengebilde) kann man schon mal das nächste Ziel der Wanderung, den Gohrisch, sehen. Am Abstieg ist in den Felsen eine Inschrift angebracht, die auf eine königliche Forstvermessung aus dem Jahre 1863 aufmerksam macht. Graffitis aus dieser weit vergangenen Zeit halten länger als heutige. Zum Glück.
Der Abstieg erfolgt über so ein paar hundert Stufen (genauer gesagt sind es 519 Stufen). Ich glaube, der Papststein ist der einzige Felsen, der eine Weg-Beleuchtung hat. noerdlicher_Aufstieg_zum_Gohrisch_kleinNach dem Abstieg erreicht die Wanderung die Fahrstraße, suedlicher_Abstieg_vom_Gohrisch_kleindie aber nur überquert werden muss, um gegenüber am Parkplatz nach rechts auf dem Bodenlehrpfad ein Stück zu wandern. Dieser Lehrpfad führt um den Gohrisch herum, um dann auf der gegenüberliegenden Seite auf den Felsen hoch zu klettern. Der Aufstieg ist nicht besonders kompliziert, aber doch ziemlich abwechslungsreich. Dadurch, dass der Gohrisch relativ wenig Bewuchs hat, kann man in alle Himmelsrichtungen eine tolle Aussicht genießen. Der Abstieg erfolgt auf der östlichen Seite (also auf der Seite des Papststeins) über mal wieder einige Treppenstufen.
Am Ende des Abstiegs erreicht man die bekannte Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt, der man nach rechts folgt. Es ist noch gar nicht so lange her, da führte die rote Wanderwegmarkierung über die Fahrstraße, aber das ist gerade geändert worden und so wird die Qualität dieses Teilstücks doch richtig nett gesteigert. Erst nachdem die rote Wanderwegmarkierung aus dem Wald heraus tritt, muss man ein Stück auf der Straße wandern. Ganz komisch ist, dass die Straße nach etwas mehr als ½ Kilometer einen seltsamen Haken macht. Hier verlässt die Wanderung die Straße und nimmt eine Abkürzung durch den Wald (weiterhin rot markiert). Man erreicht die Straße an einer Kreuzung wieder und auf der gegenüberliegenden Seite wird die Wanderung auf einem Waldweg fortgesetzt. Bei diesem Waldweg handelt es sich um ein 2 Kilometer langes Stück, das durch einen Nutzwald führt. Ziemlich am Ende des Teilstücks kann man schon durch den Wald auf der rechten Seite den Pfaffenstein sehen. An einer Stelle lässt sich sogar schon ein Blick auf die besonders auffällige Felsnadel am Pfaffenstein mit dem Namen Barbarine erhaschen. Nach den besagten 2 Kilometern beginnt auf der rechten Seite der Aufstieg zum Pfaffenstein. Zum Anfang handelt es sich um eine leichtere Steigung, die bis zum Felsfuß führt. Hier ist ein netter Sitzplatz in den Felsen gearbeitet und eine Gedenktafel erinnert an Herrn Karl Gottlob Jäckel, den ersten Erschließer des Pfaffensteins. Hier gibt es zwei unterschiedliche Aufstiegsmöglichkeiten. Einerseits kann man rechts durch die breite Schlucht, andererseits links über die Aufstieg_zum_Pfaffenstein_kleinTreppen in der Felsspalte hoch auf den Pfaffenstein kommen. Ich finde den Weg auf der linken Seite durch die Felsspalte viel interessanter. Auf dem Pfaffenstein angekommen, sind drei Punkte besonders erwähnenswert. Zu allererst ist die Gaststätte im Zentrum des Steines ein beliebter Punkt, um sich zu erfrischen. Dann ragt der Aussichtsturm über die Baumwipfel und lädt zu einer kleinen Besteigung ein. Plombe_an_der_Barbarine_kleinDas Wichtigste am Pfaffenstein ist aber der Pfad zum südlichen Ende des Felsens mit der Barbarine. Diese fast 50 Meter hohe Felsnadel musste für ihr Weiterbestehen schon mit so mancher Betonplombe versehen werden, aber sie ist schon ziemlich beeindruckend.
Der Pfaffenstein ist ein ziemlich interessanter Felsen der Sächsischen Schweiz und hier gibt es so einiges zu erforschen, aber das würde diese Wanderung zeitlich zu stark beanspruchen und deshalb geht es auf der nördlichen Seite mit der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt abwärts. Der Abstieg erfolgt über einige Stufen und eine Engstelle mit dem Namen Nadelöhr. Die Stelle ist wirklich eng. Mit einem größeren Rucksack oder einer Kindertrage wird nur ein extrem schlanker Wanderer durch kommen. Aber auf dieser Wanderung wird sowieso keiner sein Kind auf dem Rücken tragen. So durchtrainiert kann (glaube ich) kein Rücken sein. Wenige Meter bevor man die Ortschaft Pfaffendorf erreicht, biegt der markierte Weg nach links ab. Die Wanderung führt oberhalb der Ortschaft bis zum Sportplatz. Blick_vom_Papststein_zur_Festung_Koenigstein_kleinKurz vor dem Sportplatz geht es dann nach rechts abwärts und hier hat man schon eine Aussicht auf das letzte Ziel der Wanderung, den Lilienstein. Dazu muss aber erst mal die Elbe überquert werden. Die markierte Wanderung überquert die Fahrstraße und es geht wenige Meter auf der Straße abwärts, um dann auf die schöne kleine Straße mit dem Namen Pfaffenberg abzubiegen. Es ist wirklich immer wieder sehr angenehm, auf diesem Weg ins Tal abzusteigen, da bis auf wenige Ausnahmen jedes Haus hier geschmackvoll hergerichtet ist. Im unteren Teil sind auch noch ein paar Häuser über hölzerne Brücken mit der Straße verbunden. Das sieht wirklich nett aus. Am Ende der Straße erreicht man die uralte Postsäule von Königstein.
Über den Kreisverkehr sind es nur noch wenige Meter bis zur Elbe und damit erreicht man dann auch die einzige Möglichkeit, den Fluss trocken zu überqueren. Die Fähre fährt in ziemlich hoher Taktrate und so ist man schnell auf der anderen Elbseite angekommen. Jetzt geht es an die Besteigung des letzten Steins. Dieser Aufstieg ist zweigeteilt. Zuerst muss man über die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich von der Elbe hoch auf die Ebene vor dem Lilienstein steigen. Am Panoramahotel Lilienstein (www.hotel-lilienstein.de) hat man die ersten 130 Höhenmeter überwunden und es geht zur Erholung ein paar Meter über die Felder in Richtung des Felsen. Auf den Lilienstein führen zwei Wege für Wanderer und beide sind gleich anstrengend. Für diese Wanderung geht es auf der Vorderseite (südliche Seite) hoch. Zuerst führt der Wanderweg durch den Wald bis zum Felsfuß. Dieser Aufstieg erfolgt noch mit so einigermaßen angenehmer Steigung, aber dann geht es an die letzten Höhenmeter dieser Wanderung und diesen Aufstieg merkt man dann doch ziemlich. Dafür wird man nach den letzten Stufen mit einer Vielzahl an schönen Aussichten belohnt. Die erste Aussicht in der Nähe des Aufstiegs ist die westliche Aussicht. Hier kann man sehr schön auf die Elbe in Richtung Rathen und Bastei blicken. Dann geht es ein kleines Stück zurück und an der Gaststätte auf dem Lilienstein vorbei. In der Mitte bzw. auf der südlichen Seite befindet sich die große Aussicht am Wettinobelisk. Von hier hat man einen sehr guten Blick auf die Festung Königstein, die Stadt Königstein und die gerade bestiegenen vier Steine (von links nach rechts: Kleinhennersdorfer Stein, Papststein, Gohrisch und Pfaffenstein). Von dieser Aussicht folgt man weiterhin der Felskante und erreicht bald die östliche Aussicht. Vom_Lilienstein_nebeliger_Blick_auf_Schandau_kleinVon hier kann man sehr schön über die Elbe und die beiden Elbebrücken nach Bad Schandau sehen. Im Hintergrund sind die Schrammsteine und der Falkenstein deutlich zu sehen. Auch auf der nördlichen Seite des Liliensteins befindet sich eine Aussicht, die aber im Verhältnis zu den restlichen nicht so spektakulär ist, da mehr gewöhnliche Berge im Bereich der Lausitzer Verschiebung zu sehen sind.
Die Wanderung verlässt den Lilienstein auf der nördlichen Seite über so einige Stufen und erreicht nach dem Abstieg die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Über diese Markierung wird jetzt das letzte Teilstück der Wanderung absolviert. Dazu wird zuerst die Nationalpark-Bildungsstätte Sellnitz passiert. Ins Freigelände dieser Einrichtung des Nationalparks kann man immer wieder mal einen Abstecher unternehmen und es ist selbst für Erwachsene ganz unterhaltsam. Noch lustiger ist es natürlich, wenn irgendwelche Praktikanten des Nationalparks einer Horde Kindern die Natur ein bisschen näher bringen möchten. Meistens beherrschen die Mitarbeiter des Nationalparks dieses Kunststück schon sehr gut, aber manchmal sind einfach Kinder dazwischen, die zu sehr abgestumpft sind und lieber zurück an ihre Spielkonsole wollen.
Die Wanderung verläuft noch ein ganzes Stück an der Kante zum Elbtal entlang, bis es dann mit einem sehr angenehmen Gefälle abwärts geht. Kurz vor der Ortschaft Prossen erreicht die Wanderung den Elberadweg. Ganz besonders auffällig ist die relativ hohe und lange Trockenmauer. Die Wanderung führt an einem ehemaligen Dreiseitenhof vorbei und erreicht bald das Rittergut von Prossen. Von der Rückseite wirkt das Rittergut einfach nur wie ein besonders auffällig großes Gebäude, aber von der Vorderseite handelt es sich mit dem großen Wendekreis um ein sehr imposantes Gebäude. Besonders schön sieht das schmiedeeiserne Geländer am Balkon in der ersten Etage aus. Jetzt muss nur noch das gerade Straßenstück von Prossen bis zum Ausgangspunkt der Wanderung bewältigt werden.
Damit ist eine Wanderung geschafft, die schon ziemlich anstrengend ist, aber mit einer großen Anzahl toller Aussichtspunkte aufwartet. Wenn man bei Insidern der Sächsischen Schweiz von dieser Runde erzählt, dann erntet man entweder großen Respekt oder man wird ziemlich mitleidig angesehen. Auf jeden Fall war ich selber ziemlich stolz auf mich selber, dass ich diese Runde ohne Blasen und mit nur zwei Tagen Muskelkater überstanden habe. Aber so war der nächste Wandertag eine Erholungsrunde mit den Kindern.

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Galgenstein

Eine nette Dame aus dem Heimatverein Langenhennersdorf hatte mich gefragt, ob ich schon den Galgenstein vor der Ortschaft Forsthaus bzw. Kirchberg entdeckt hätte und mir dann eine sehr präzise Beschreibung zugeschickt. Natürlich muss so eine Stelle mit einer Wanderung verbunden werden. Da man immer noch kostenlos im Zentrum von Leupoldishain parken darf, haben wir hierher den Startpunkt gelegt. Vom Parkplatz mit der Lore kommend, geht es die Dorfstraße nach links leicht ansteigend aufwärts, bis nach 200 Metern der Spielplatz mit der Kletterwand auftaucht. Hinter diesem Spielplatz wird die Straße verlassen und man folgt der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich ein paar wenige Meter (100 Meter) aus dem Ort hinaus. Nach besagten 100 Metern biegt nach rechts ein Weg ab, der parallel zur Dorfstraße verläuft. Dieser ruhige Weg verläuft auf der Rückseite von einem Tennisplatz und einem größeren rechteckigen Teich, um nach ½ Kilometer wieder auf die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Punkt zu stoßen. Hier wandert man 100 Meter nach rechts, zurück auf die Dorfstraße, um auf dieser nach links leicht ansteigend weiter zu gehen. Schon an der ersten Möglichkeit biegt man nach links ab. Dieser Weg wird schnell schmaler und passiert ein paar kleinere Häuser, um dann an der östlichen Seite von Leupoldishain über eine Weide weiter zu führen. Ob das tatsächlich ein offizieller Weg ist, haben wir irgendwie nicht so richtig erkannt, aber auf jeden Fall ist er in der Wanderkarte von Dr. Böhm eingezeichnet und auch in der Natur deutlich zu erkennen. Was uns an dem Weg gestört hat, ist der Weidezaun auf der falschen Seite. steinerner_Wegweise_Langenhennersdorf_kleinLängs der Wiese verläuft eine Überlandleitung, an der man sich ganz gut orientieren kann, weil unterhalb von ihr der Pfad durch den Wald bis zur Landstraße zwischen Kirchberg und Krietzschwitz führt. Gleich an der Straße steht auch eine alte Sandsteinwegsäule, die den Fußweg in Richtung Leupoldishain und Königstein weist. Auf der Landstraße muss man ziemlich genau 100 Meter nach rechts wandern, Galgenstein_Langenhennersdorf_kleinum dann auf der linken Straßenseite in den Wald abzubiegen. 40 Meter neben der Straße und von dieser aus auch noch sehr gut zu sehen (zumindest im Winter) liegt ein quadratischer Felsklotz (ca. 1 x 1 Meter), der Galgenstein. Von der Straße aus kann man aber nicht erkennen, was denn das Besondere an diesem Felsklotz ist: Ziemlich genau in der Mitte befindet sich eine quadratische Öffnung, die recht gut erahnen lässt, wozu dieser Stein in früheren Zeiten diente. Es ist doch immer wieder nett, wenn Mitmenschen einen auf solche besonderen Stellen hinweisen, die man sonst im Vorbeifahren überhaupt nicht wahrnehmen würde.
Für die weitere Wanderung muss man noch mal 50 Meter auf der Hohen Straße wandern, um dann nach rechts abzubiegen. Es geht ein paar Meter über eine Wiese und dann in den Wald. Der Waldweg führt um einen sehr unscheinbaren Hügel namens Hirschkopf und dann am Waldrand bis zur Straße nach Leupoldishain. Eigentlich soll die Wanderung auf der Verbindungsstraße nach Struppen-Siedlung weiter verlaufen, aber das wäre zu viel Wandern auf Fahrstraßen. Deshalb biegt diese Wanderung auf die Zufahrtsstraße von Leupoldishain nach links ab und geht gleich nach 40 Metern auf dem breiten Weg nach rechts in den Wald. Auch dieses Waldstück sieht nicht so aus, als ob sich besonders viele Wanderer hierher verirren. Es geht etwas weniger als ¾ Kilometer in den Wald mit dem Namen Koblicht, um dann an der ersten größeren Möglichkeit nach rechts abzubiegen. Nach ½ Kilometer wird der Weg unscheinbarer, aber es ist immer noch ein Trampelpfad zu erkennen. Dieser passiert ein Bächlein und endet dann auf einem breiten Waldweg, der bis vor zur Verbindungsstraße nach Struppen Siedlung führt. Die Straße außerhalb der Ortschaft heißt Koblichtstraße und im Ort wechselt die Bezeichnung zur Hohen Straße. Es ist schon ziemlich verwunderlich, wenn man Struppen Siedlung nur auf der B 172 passiert, weil da nur ein paar wenige Häuser und eine Blitzkiste auffallen. Bei dem Spaziergang durch den Ort sind ziemlich viele neue Einfamilienhäuser zu entdecken, von denen gleich mehrere richtig schick sind.
Nach ungefähr 700 Metern auf der Fahrstraße reicht es mit dem Wandern auf ihr und man biegt an der ersten Möglichkeit nach rechts ab. Früher ist diese Straße schnurgerade gewesen, da über ihr die Seilbahn vom ehemaligen Uranbergwerk bis nach Pirna runter führte. Heutzutage ist es eher eine Treckerrennstrecke, die aber eine gute Verbindung zwischen Pirna, den Apfelplantagen und dem neuen Gewerbegebiet Leupoldishain darstellt. Für den normalen Straßenverkehr ist der Weg aber gesperrt und so kann man ganz angenehm neben dem Feldrain entlang wandern.
Gleich am Wismutgelände stößt man auf die Königsteiner Straße, auf der nach rechts in Richtung Leupoldishain weiter gegangen wird. Direkt am Zaun des Wismutgeländes verläuft ein Fußweg, den man ½ Kilometer entlang wandert, bis sich die Königsteiner Straße gabelt. Kurz dahinter biegt nach links in den Wald ein breiter Forstweg, der Vogelstellerweg, ab. Dieser macht nach etwas mehr als 100 Metern einen Linksknick und nach noch mal 100 Metern biegt man nach rechts auf die Schneise 27 ab. Bald erreicht man die Felskante des Spanghorns, an der es nach links weiter entlang geht. Felskante_Absperrung_Spanghorn_kleinNach ein paar Metern stößt auch noch die blaue Wanderwegmarkierung blauer Punkt mit auf diesen Pfad. Sehr seltsam sind die vielen Absperrungen und Hinweisschilder an der Felskante. Gut, dass sich so etwas nicht in der gesamten Sächsischen Schweiz durchgesetzt hat, sonst würde wirklich alle Naselang auf die Absturzgefahr hingewiesen. An der Felskante kann man so einige nette Felsen und Spalten bestaunen, die sehr unterschiedlich ausgeformt sind. Aussicht_Franzosensprung_am_Spanghorn_kleinAm östlichen Ende des Spanghorns befindet sich die Aussicht Franzosensprung, von der man einen netten Blick hinüber zur Festung Königstein hat. Sehr schön ist, dass die Aussicht auch extra Feenbadewanne_kleinfreigeschnitten wurde, sodass nur ein paar Bäume den Blick behindern. Auf dem rechten Felsen der Aussicht befindet sich auch eine kleine Nixenbadewanne, die seltsamerweise häufig mit Wasser gefüllt ist. Eigentlich müsste doch durch den Sandstein das Wasser in kürzester Zeit durchsickern, aber an dieser Stelle ist es nicht so.
Für das letzte Stück der Wanderung geht es auf der blauen Wanderwegmarkierung weiter den Felsen hinunter und dann in die Richtung der Verbindungsstraße Leupoldishain – Königstein. Hier standen im Winter 2014 für die technisch begeisterten Wanderer gleich drei riesige Forstmaschinen. Es handelte sich um einen Harvester (Holzvollernter), einen Forwarder (Rückezug) und eine Seilbahn. Es ist immer wieder faszinierend, diese Ungetüme des Walds zu sehen, besonders, wenn man dann genauer hinsieht und feststellt, aus was für dicken Stahlplatten diese Fahrzeuge zusammengeschweißt werden. Die blaue Wegmarkierung erreicht die Fahrstraße, auf der es über die kleine Brücke geht und dann biegt man gleich wieder nach rechts auf einen Waldweg ein. Dieser Weg steigt bis zur kleinen Siedlung Nikolsdorf an. Hier wird die Straße Nikolsdorfer Berg nur überquert und gleich gegenüber folgt man jetzt der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich bis zum Ausgangspunkt.
Diese Wanderung ist wirklich keine besonders spektakuläre Runde, aber immerhin haben wir schon wieder etwas neues entdeckt und sind ganz angenehm durch ruhige Wälder spaziert.

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Gelobtbach

Die Wanderung zum Gelobtbach ist eine kleine Runde, bei der die Besucherzahlen ziemlich unterschiedlich sein können. Auf der ersten Hälfte trifft man normalerweise keinen anderen Menschen. Genau das Gegenteil kann man auf der zweiten Hälfte erleben. Hier geht es ein ganzes Stück auf dem sehr beliebten Elberadweg entlang und wenn schönes Wetter oder ein Wochenendtag ist, dann herrscht hier ziemliches Leben. Deshalb ist meine Empfehlung, die Wanderung lieber zu einer Zeit durchführen, wenn auf dem Elberadweg nicht ganz so viel Betrieb herrscht.
Der Startpunkt der Wanderung liegt in der Siedlung Reuterhof. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, sollte die Wanderung am Bahnhof Schöna starten. Vom Wanderparkplatz bei Reuterhof geht es nach rechts (vom Parkplatz kommend). Die ersten paar Meter sehen so aus, als wenn es direkt in den Wald gehen würde, aber zuerst kommt noch eine Kleingartenanlage mit einer urigen Gaststätte und dann geht es in den Wald. Die Wanderung überquert die Wanderwegmarkierung gelber Strich und geht weiter geradeaus auf dem gut ausgebauten Gelobtweg. Dieser Forstweg verläuft fast schnurrgerade auf die Grenze drauf zu, bis der Weg wenige Meter davor mit einem Rechtsknick abbiegt. Die Wanderung geht am Hang entlang bis zur Ziskaquelle. Die Quelle ist durch einen kleinen Rastplatz und eine Tafel mit dem Inhalt: „Nimm dir einen frischen Trunk- bleibst ewig jung.“ zu erkennen. Natürlich habe ich aus der Quelle schon mehrmals einen Schluck genommen, sodass Sie als Leser dieser Internetseiten noch lange etwas von mir ertragen müssen. An der Quelle geht es nach links den Hang hinunter. Dieser Weg hangabwärts führt parallel zum Bachlauf der Quelle und biegt wenige Meter vor der Grenze nach links ab. Kornmarkt_bzw_Kornmarcht_Schoena_kleinDamit geht man dann wieder unterhalb des Gelobtweges zurück, bis auf der rechten Wegseite ein Felsen mit der Inschrift KornMarcht bzw. KornMarht 1812 auftaucht. Die Inschrift soll an einen verbotenen grenzübergreifenden Handel mit Korn während des Napoleonischen Krieges erinnern. Im Jahre 2008 ist die Inschrift sehr gut zu erkennen, da sie entweder gerade angestrichen oder nachgearbeitet wurde. Wenige Meter (ca. 50 Meter) danach biegt nach rechts ein Pfad ab und führt den Hang weiter hinab. Gelobtbachtal_aufwaerts_kleinAuch wenn der Weg zwischendurch verloren gehen sollte, ist das kein sonderliches Problem, da man sich sehr gut am Geplätscher des Gelobtbaches orientieren kann. Außerdem ist es natürlich wie mit den meisten Bächen: Sie laufen an der tiefsten Stelle und damit ist die Richtung einfach zu finden. Am Gelobtbach führt ein Pfad weiter abwärts, der ganz besonders natürlich aussieht. Auf der rechten Bachseite weisen mehrere Grenzsteine darauf hin, dass man den Rand von Deutschland erreicht hat.Gelobtbachtalmuehle_Muehlteich_kleinNach ein paar Metern Abstieg erreicht man den Mühlteich der Gelobtbachmühle. Diesen künstlichen Teich zu sehen ist immer wieder ein Vergnügen, da das wunderbar klare Bachwasser über zwei Wasserfälle hinein- und herausläuft. Gelobtbachtalmuehle_Muehlteich_oberer_Wasserfall_kleinWenn man den Teich am Vormittag erreicht, dann leuchtet das Wasser richtig schön türkisfarben, aber auch ohne Sonne ist man verführt, in den Teich reinzuspringen. Gelobtbachtalmuehle_Muehlteich_unterer_Wasserfall_kleinAber dafür ist die Wassertemperatur nie ausreichend oder man muss schon gigantisch abgehärtet sein. Rechts neben dem Zulaufwasserfall befindet sich eine Inschrift im Felsen: „Schöna-Nidergrunder Gelobtbach Wasserfall 18 5/10 56 Wilh. Thodt K.E. Schneider.“ (wobei die Zahlen vermutlich das Datum 5.10.1856 bedeuten). Gelobtbachtalmuehle_Muehlteich_Inschrift_kleinFrüher sind durch diesen Mühlteich die beiden Peltonturbinen der Gelobtbachmühle betrieben worden. Diese Mühle befindet sich ein paar Meter unterhalb des Staubeckens und genau dahin geht es als nächstes. Dazu folgt man dem Bachlauf weiter abwärts, was im Herbst eine richtige Herausforderung sein kann, da als Weguntergrund Sandsteinplatten verlegt worden sind. Gelobtbachtalmuehle_Schoena_kleinWenn dann auf dem steilen Weg noch nasses Laub liegt, dann kann dieses kleine Stück eine nette Rutschpartie werden. Die Gelobtbachmühle befindet sich gleich am Bahndamm und ist noch in einem ganz guten Zustand. Da es sich um Privatgrund handelt, sollte man auf dem Weg bleiben, aber das sollte sowieso selbstverständlich sein.
Die Wanderung geht unter der Bahnlinie drunter her. Grenzstein_Gelobtbachtalmuehle_Bahnunterfuehrung_kleinHier sollte man sich unbedingt noch einmal umdrehen und den Bogen der Unterführung ansehen. Auch wenn dieser Sandsteinbogen schon mit mehreren Verankerungen gesichert werden musste, so ist der Schlussstein deutlich als Grenzstein zu erkennen. Die Grenzsteinnummer ist VIII/1. Dass der Durchgang schon ein bisschen ramponiert aussieht, ist eigentlich kein Wunder, da die Basis dieser Brücke aus dem Jahre 1851 stammt.
Asphaltkino_ElbRadWeg_Grenze_kleinNachdem man den Elberadweg erreicht hat, fällt einem sofort ein riesig langes Kunstwerk auf. Asphaltkino_ElbRadWeg_kleinLeider ist es vergänglich und wird mit der Zeit verschwinden, aber im Sommer 2008 war die tolle Leistung von 400 Schülern aus Pirna, Königstein und Děčín (Tetschen) noch deutlich zu sehen. Über eine Strecke von 500 Metern ist der Radweg innerhalb von 12 Tagen im Sommer 2007 mit 50 unterschiedlichen Mustern angemalt worden. Das sieht wirklich lustig aus. Dieses Projekt trägt den Namen: „Asphaltkino – bemalen des ElbRadWeges“ und die Idee dazu stammt vom Schweizer Maler Menel Rachdi aus Huttwil.
Von dem Wanderweg bzw. Elberadweg kann man ganz gut das geschäftige Treiben auf der gegenüberliegenden Elbeseite in Elbe_Herrnskretschen_Muendung_Kamnitz_kleinHřensko (Herrnskretschen) beobachten. Ganz besonders interessant fand ich, dass genau mit der Mündung der Kamenice (Kamnitz) sich das Aussehen der Elbe ändert. Vor der Mündung ist die Elbe ein ruhiger Fluss, der fast den Eindruck macht, als ob er keine Strömung hat, und dahinter kann man ziemliche Unruhe im Wasser entdecken. Ich erkläre es mir in der Form, dass die Kamenice (Kamnitz) eine Menge Material transportiert und damit in der Elbe eine Art kleinen Damm errichtet hat. Dahinter staut sich das Wasser der Elbe etwas, und ab dort kann es ungehindert weiter strömen. Wenige Meter, nachdem man die Kamnitz-Mündung auf der anderen Elbseite passiert hat, erreicht man den Bahnhof Schöna. Hier geht es mal wieder unter der Bahnlinie entlang, um auf der anderen Bahndammseite in Richtung Reinhardtsdorf-Schöna weiter zu wandern. Die Wanderung geht über eine Straße, die aber nur von den Bewohnern der drei Häuser am Bahnhof benutzt wird, aus dem Elbetal heraus, hoch auf die Ebene an der Kaiserkrone bzw. dem Zirkelstein. Nachdem man den Wald verlassen hat, verläuft die Wanderung auf der Straße ca. 300 Meter übers Feld, bis nach links ein Feldweg abbiegt. Dieser Feldweg steuert geradewegs auf den Zirkelstein zu, was eigentlich schon sehr gut ist, aber nach 200 Metern biegt der Weg nach rechts ab. Weil wir ja nicht quer durchs Feld gehen wollen, folgen wir dem Weg bis zum Ortsrand. Auch wenn es so aussieht, als wenn man auf dem Bauernhof landet, so biegt wenige Meter davor ein Weg links ab und man wird um den Ort herum geführt. Nach wenigen Metern erreicht man den Zugang zum Zirkelstein. Dieser Weg ist mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und man folgt ihm nach links weiterhin in Richtung Zirkelstein. Zirkelstein-Feld_bei_Schoena_kleinDamit die Wanderung auch noch eine schöne Aussicht beinhaltet, sollte man einen kurzen Abstecher auf den Zirkelstein unternehmen. Der Zugang zu diesem kleineren Felsen befindet sich gleich am nächsten Waldrand. Zuerst geht es über einen Pfad bis an den Felsfuß und dann steigt man über ein paar Treppen bis auf den Gipfel. Die Aussicht von hier oben ist ganz besonders nett, da keine Bäume oder andere Hindernisse das 360°- Panorama behindern.
Nachdem man die Aussicht lange genug genossen hat, geht es wieder auf dem gleichen Weg bis zum Felsfuß herunter. Auf dem Pfad angekommen, geht es nach rechts weiter, um nach einem kurzen Abstieg wieder am Waldrand anzukommen. Hier geht es dann wieder nach links auf dem gelben Strich gelber Strich weiter. Der Wanderweg führt erst über das Feld und dann nach rechts am Waldrand entlang. Nach einer Strecke von ½ Kilometer am Waldrand biegt der markierte Wanderweg nach links ab, hier geht es weiter gerade aus, um dem Weg bis in die Siedlung Reuterhof und damit dem Ausgangspunkt der Wanderung zu folgen. Damit ist eine sehr nette Runde beendet, die ich mir diesmal genau so vorgestellt habe. Normalerweise ist es immer so, dass es irgendeine positive als auch negative Überraschung gibt, aber diesmal nicht. Der Zirkelstein war wie immer erstklassig, das Gelobtbachtal strahlte eine wunderbare Ruhe aus und das Elbetal ist ohne Radfahrer am schönsten.

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großer Zschirnstein

Die Wanderung beginnt in Krippen an dem Parkplatz der an den Eisenbahnbögen ist. Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, aber der Parkplatz im Jahr 2003 doch tatsächlich kostenlos. Ich bin erst einmal zur Parkplatzeinfahrt gegangen um zu schauen, ob es nicht irgendein Hotelparkplatz ist. Los geht die Wanderung.
Der Weg geht erst mal die Hauptstraße im Dorf entlang, bis nach ungefähr 900 Metern die Straße nach rechts in Richtung Kleinhennersdorf abbiegt. Auf dieser Straße geht es die nächsten 200 Meter bis auf der linken Seite ein Waldweg den Berg hoch geht. Es ist mit dem roten Punkt roter Punkt markiert. Der Weg geht für einen Wanderweg relativ steil den Berg hoch. Auf einer kurzen Strecke von 800 Meter ist ein Höhenunterschied von 170 Metern zu bewerkstelligen. Blick_vom_Kohlbornstein_auf_Krippen_kleinOben angekommen geht es dann noch ein paar Meter weiter nach rechts auf den Kohlbornstein. Der Kohlbornstein ist ein längerer Felsen, auf dem man bis an die Spitze wandern kann. Von der Spitze hat man einen sehr schönen Blick über Krippen/Postelwitz hinweg auf die Schrammsteine. Von dieser schönen Aussicht geht es zurück über den Bergkamm zum markierten Wanderweg. Dem roten Punkt folgt man jetzt über angenehme Wanderwege, vorbei an dem Kindererholungszentrum Papstdorf und runter zur Rölligmühle. Beim Anblick der Mühle wird man ein wenig melancholisch. Die Mühle hat vor ein paar Jahren ihr 400 jähriges Bestehen gefeiert und nachdem sie zwischendurch als Ferienheim genutzt wurde, verfällt sie jetzt. Schade.
Es geht weiter über den Wanderweg mit der roten Markierung den Berg hoch in die Richtung Kleingießhübel. Kleingießhübel durchquert man weiterhin auf dem gekennzeichneten Wanderweg. Am Ende des Dorfes geht es an den ersten Teil des Aufstieges zum großen Zschirnstein. Zwischendurch geht es zur Erholung über einen gut angelegten Forstweg bis der letzte Teil des Anstieges über einen steilen stufenhaltigen Aufstieg weitergeht. Nach diesem Anstieg kommt man auf das seicht ansteigende Felsplateau das man unbedingt bis zu Spitze wandern sollte. Die südlichste Spitze des großen Zschirnsteins ist der höchste Berg/Felsen mit 561 Metern der Sächsischen Schweiz. Hier oben hat man ein wunderbares Panorama über die Böhmische Schweiz. Einer der größten Vorteile dieser Aussicht ist, das sie riesengroß ist und damit auch einem langen Wochenende erwanderbar ist. Ich habe es selber an einem langen Wochenende ausprobiert und dabei waren zwar mit mir ca. 50 andere Wanderer hier oben, aber ich habe mich trotzdem nicht besonders gestört gefühlt.
Zurück geht es erst mal wieder über den bekannten Weg über das Felsplateau, bis der Wanderweg mit dem roten Punkt nach rechts den Berg auf dem breiten Weg runter geht. An diesem Abstieg ist die Wegführung des roten Punktes in der letzten Zeit geändert worden und dadurch stimmt keine einzige Wanderkarte. Zschirnsteinborn_Rastplatz_kleinEs ist aber auch nicht so schlimm, da man wieder an der gleichen Stelle rauskommt, nur ein kleines Stückchen länger gewandert ist. Vorbei kommt man an dem Zschirnsteinborn (Führingsborn), der zu einer Brotzeit mit seinem Picknickplatz einlädt.
Weiterhin geht es über den Wanderweg mit dem roten Punkt in die Richtung zum Wolfsberg. Von dem Berg darf man nicht zu viel erwarten. Ich bin von dem Berg schon mehrmals enttäuscht worden, da ich bei dem Namen an einen Aufstieg denke. Das ist aber nicht so. Man kommt auf diesen Berg ohne einen Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Auf dem Berg steht das Wolfsberg- Hotel. Wenn man aus dem Wald heraustritt, dann hat man einen sehr schönen Rundum Blick über die Schrammsteine, die Kaiserkrone und den Zirkelstein. Jetzt kann man auch gut erkennen, warum dieser Berg den Namen Wolfsberg trägt. Wenn man von der anderen Seite kommen würde, dann hätte man von Reinhardtsdorf einen ziemlichen Aufstieg vor sich. Am Wolfsberg verlässt man den bekannten Wanderweg mit der Wegmarkierung und geht einfach nur den Berg runter nach Reinhardtsdorf. In Reinhardtsdorf geht es über die Hauptstraße die kleine Straße an der Kirche wieder hoch. Diese Straße ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt ausgeschildert. Wenn man das besondere Blick_von_Reinhardtsdorf_Richtung_Schrammsteine_kleinPanorama der Schrammsteine genießen möchte, dann sollte man unbedingt die nächste Straße rechts, in die Richtung Dorfrand, gehen. Dieser Weg/Straße geht parallel zum grünen Punkt und am Dorfrand entlang. Steinbruch_bei_Reinhardtsdorf_1_kleinDer Blick ist fantastisch, aber auch irritierend, da man denn Eindruck bekommt, man könnte so ohne weiteres zu den Schrammsteinen rüber gehen. Hier gibt es das kleine Hindernis mit dem Namen Elbe. Am Ende von Reinhardtsdorf trifft der Weg wieder auf den Wanderweg mit dem grünen Punkt. Diesen geht es jetzt immer weiter, über den Caspar-David-Friedrich-Weg, vorbei an einem aktiven Steinbruch bis runter zurück an den Ausgangspunkt.

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Jagdsteig Gohrisch

Die Wanderung zum Jagdsteig von Gohrisch ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger auf der Wanderkarte Königstein von Herrn Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de)  herumgefahren und an einer Wanderwegmarkierung in Form eines grünen „G“ hängen geblieben bin. Dieses Wanderwegezeichen markiert einen der Klimaterrainwege von Gohrisch und befindet sich südwestlich der Ortschaft. Der Startpunkt liegt im Ortszentrum von Gohrisch am großen Parkplatz. Von dort verläuft die Wanderung, vom Parkplatz aus gesehen, nach links, bis nach wenigen Metern die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt abbiegt. Hier geht es nach rechts. Nach ein paar Metern passiert man eine Gärtnerei und verlässt die Ortschaft. Der Wanderweg führt die ganze Zeit am Waldrand entlang. Nach ½ Kilometer biegt der markierte Weg nach rechts ab und es müssen so ziemlich die einzigen paar Höhenmeter auf dieser Wanderung überwunden werden.  Lilienstein_von_Onkel_Pauls_Ruhe_kleinAuf der linken Wegseite befinden sich zwei Stationen des sehr gut gepflegten Bodenlehrpfades. Nach dem kleinen Aufstieg verläuft die Wanderung in einem Bogen oberhalb von Gohrisch bis zur Aussicht „Onkel Pauls Ruhe“. Die Bänke stehen an einer wirklich schönen Stelle mit einem sehr ruhigen Rundblick. Eine Informationstafel klärt über den Namen des Rastplatzes auf.

Panorama_Onkel_Pauls_Ruhe_klein

Nach diesem ersten sehr schönen Platz geht die Wanderung weiter am Waldrand entlang. Nach ein paar Metern passiert man den Muselweg mit der ziemlich großen und auffälligen Friedenslinde von 1871 und dann es geht weiter auf dem Jagdsteig. Dass dieser Weg den Namen Jagdsteig trägt, ist sehr einfach zu erkennen, wenn man ihn entlangwandert. Auf der rechten Seite befindet sich ein gut übersichtliches Feld mit gleich drei Hochsitzen und einer ähnlich netten Aussicht wie der vorherigen. Die Wanderung geht über den Jagdsteig bis zum Königsweg. Festung_Koenigstein_vom_Koenigsweg_kleinAuch hier biegt der gelb markierte Wanderweg nach rechts ab und es geht wieder zurück in Richtung der Ortschaft. Ziemlich auf der Mitte des Königsweges taucht linker Hand vollkommen überraschend für wenige hundert Meter die Festung Königstein auf.
Danach erreicht man die Pfaffendorfer Straße, der man nach rechts ungefähr ¼ Kilometer folgt. Am Margaretenhof (www.margaretenhof.de) biegt die Wanderung nach links in den Heideweg ab. An diesem Weg befinden sich das Hotel Margaretenhof_Gohrisch_kleinMargaretenhof und der Heidehof_Gohrisch_kleinHeidehof. Im Heidehof ist heutzutage ein Evangelisches Mutter-Kind-Kurhaus untergebracht. Am Ende des Heideweges geht die Wanderung über einen kleineren Pfad weiter zum parallel verlaufenden Sandweg. Nach dem Erreichen dieses Weges sollte man einen kurzen Ausflug nach rechts unternehmen, da sich hier das Gohrischer Grenzsteinlapidarium befindet. Anhand von einigen Tafeln wird super gut erklärt, was es für unterschiedliche Grenzsteine gibt und welche Bedeutungen die Inschriften haben. Nach diesem Abstecher geht die Wanderung wieder zurück bis zum Ende des Sandweges. Auf der Pladerbergstraße geht es nach rechts in Richtung Ortsmitte. Nachdem man das schöne Holzhaus passiert hat, stößt man bald auf die bekannte Pfaffendorfer Straße und dieser folgt man weiter in Richtung Dorfmitte. An der nächsten Kreuzung zwischen der Pfaffendorfer Straße und der Hauptstraße befindet sich eine nette Bank mit einer Informationstafel. Der Inhalt der Laesterbank_Gohrisch_kleinTafel ist wie folgt: „Lästerbank; Wer allhier sitzet in diesem Rund, darf lästern und nörgeln zu jeder Stund´. Er ist gefeit gegen Fiskus und Büttel, darf allzeit spotten über Bux und Kittel. Doch merke: Verlässt er die sichere Rund´, gleich ist er selbst in jedwedem Lästermund.“ Das finde ich sehr nett und es sollten noch so ein paar Bänke in und um Gohrisch aufgestellt werden. Die letzten paar Meter der Wanderung erfolgen nach rechts auf der Hauptstraße bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Damit ist eine kleine, aber ganz nette Runde zu Ende gegangen, die gleich zwei sehr schöne Aussicht geboten hat.
Noch ein kleiner Nachtrag: Da wir die Runde auch mit dem Kinderwagen empfehlen, noch den Hinweis, dass zwischendurch eine Stelle mit ca. 25 Stufen die Fahrt behindert.

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Kahler Stein

Diese Wanderung ist durch einen netten Hinweis eines Lesers entstanden, der seit einigen Jahren seinen Urlaub in Thürmsdorf verbringt und uns so ein paar sehr gute Hintergrundinformationen liefern konnte. Eigentlich sollte der Startpunkt für die Wanderung in Thürmsdorf am Schloss sein, aber blöderweise war die erste Zufahrt nach Thürmsdorf gesperrt und so haben wir den Start Aufstieg_zum_Kleinen_Baerenstein_kleinkurzerhand an den Kleinen Bärenstein verlegt. Von dem kleinen Parkplatz im Wald geht es auf der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt in Richtung Kleiner Bärenstein. Die ersten paar Meter verlaufen noch sehr flach und dann geht es über eine kurze Leiter und ein paar Stufen aufwärts. In einer Felsspalte geht es recht einfach weiter nach oben und dann noch ein paar Meter nach rechts bis auf den Gipfel des Kleinen Bärensteins. Felsen_auf_Kleinem_Baerenstein_kleinRechts neben dem Aufstieg fällt ganz besonders ein seltsames Betonbauwerk auf. Es handelt sich um einen der Reste einer Gaststätte auf dem Kleinen Bärenstein. Diese Ausflugsgaststätte ist aber schon im Jahre 1943 geschlossen worden und deshalb finden wir es schon sehr verwunderlich, dass man noch so deutliche Spuren auf dem Gipfel entdecken kann. morgendlicher_Koenigstein_kleinVon dem vorderen obersten Felsen hat man eine sehr schöne Aussicht auf den Lilienstein, die Festung Königstein und die Blick_vom_Kleinen_zum_Grossen_Baerenstein_kleindahinterliegenden Tafelberge. Auf der hinter dem oberen Felsen liegenden Aussicht kann man auf den Rauenstein, die Bastei und den Großen Bärenstein blicken. Sehr komisch ist, dass der Große Bärenstein 8 Meter niedriger ist als der Kleine Bärenstein. Auch wenn 8 Meter bei einem Felsen nicht besonders viel sind, so wirkt der Große Bärenstein von der Aussicht aus tatsächlich ein Stückchen niedriger.
Für die weitere Wanderung geht es wieder auf dem bekannten Weg vom Kleinen Bärenstein herunter. Am Ende des Auf-/Abstieges wandert man nach rechts weiter, Richtung Naundorf. Der markierte Wanderweg verläuft horizontal und parallel zu den Felsen, bis nach 50 Metern wieder Felsen erreicht werden. Hier erinnert an der rechten Felsenwand eine Tafel in luftiger Höhe an den Revierförster Wilhelm Mahn. Herr Mahn hat sich 30 Jahre ganz besonders um die Pflege des Kleinen Bärensteins Grosser_Baerenstein_von_Nauendorf_kleingekümmert und deshalb hat der Gebirgsverein 1881 diese Gedenktafel aufgehängt. Die Wanderung verlässt bald den Wald um den Kleinen Bärenstein und betritt die Felder zwischen den Bärensteinen und Naundorf. Hier hat man einen schönen Blick auf den Großen Bärenstein und wenn man der roten Wanderwegmarkierung weiter folgt, erreicht man bald den Ortsrand. Hier stehen ein paar nette Häuser, die die angenehme Ruhe bestimmt genießen.
Das nächste Ziel der Wanderung soll der Parallelweg links zu dem gerade begangenen Feldweg sein und so ist der einfachste Weg, viermal an der jeweils ersten Möglichkeit links abzubiegen. Zugang_Kahler_Stein_kleinDamit kommt man an die Wegkreuzung der Agrarproduktion Am Bärenstein Struppen e.G. auf den Zugang zum Kahlen Stein. Dieser vollkommen unauffällige Felsen ist überhaupt nicht, wie der Name suggeriert, unbewaldet und ist nach wenigen hundert Metern (½ Kilometer) erreicht. Als erstes fällt auf der linken Ecke die Marianne-Bank auf. Dieser Platz ist wirklich eine nette Stelle mit einem schönen Blick Blick_Kahler_Stein_Dresden_kleinüber die Felder auf den Rand des Elbtals und das gegenüberliegende Dort Wehlen. Wenn man nach links über das Elbtal hinweg blickt, kann man unten in der Ebene Pirna und einen Teil von Dresden entdecken. Nach dieser sehr angenehmen und auch ruhigen Stelle bietet sich der Miniabstecher hoch auf den Felsen des Kahlen Steins. Von der Marianne- Bank bis auf den höchsten Punkt sind es gerade mal 10 Höhenmeter, die auch noch super leicht zu bewältigen sind. Dadurch, dass der Kahle Stein bewaldet ist, hat man aber keine besondere Aussicht, aber man kann immerhin sagen, dass man einen Felsen bestiegen hat.
Von dem Kahlen Stein kann man auch relativ leicht auf der südlichen Seite absteigen und es geht auf dem Waldweg weiter. Sehr ungewöhnlich sind die vielen kleinen Holzhaufen neben dem Weg. Es ist schon wirklich seltsam, dass ein Waldbesitzer eine Vielzahl Birken fällt und ordentlich aufstapelt, aber dann im Wald verrotten lässt. Nach ein paar hundert Metern erreicht die Wanderung ein Feld, das nur überquert wird. Nachdem man das Feld überquert hat, geht es nach rechts am Waldrand entlang. Der Feldweg verläuft in einem Bogen ca. ¼ Kilometer und dann geht es in den Wald hinein. Nach ein paar hundert Metern endet der Waldweg auf der Zufahrtsstraße von Weißig und Rathen. Verführerischerweise befindet sich gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder ein Weg. Dieser Weg mit der Sperrscheibe ist aber falsch, sondern es geht ein paar wenige Meter nach links und dann in den Wald hinein. Der Weg passiert nach ein paar Metern durch den Wald eine Lichtung und auf der gegenüberliegenden Wiesenseite erreicht man einen großen künstlichen Teich. Nachdem man über den Staudamm gegangen ist, hält man sich rechts und es geht durch den oberen Teil vom Schlossgarten des Thürmsdorfer Schlosses. Hier fallen gleich mehrere sehr alte Bäume auf, die wie in einem Park arrangiert sind. Wenn man dem Rueckseite_Thuermsdorfer_Schloss_kleinSchloss näher kommt, erreicht man einen Zaun, der den inneren Garten kennzeichnet. Hier stehen einige riesige Rhododendronbüsche und mindestens eine sehr schöne Plastik. Bei dieser Figur handelt es sich um zwei Nackedeis, die lustigerweise im Winter 2011/12 in richtig dicke Decken eingehüllt waren. Ob es jetzt daran lag, dass die Plastik nur vor den Baumfällmaßnahmen geschützt werden sollte oder irgendein netter Mitmensch die beiden vor der Kälte schützen wollte, konnten wir nicht herausfinden. Aber wirklich lustig sah es aus. Vorderseite_Thuermsdorfer_Schloss_kleinDiese schöne Plastik ist auch das Logo der Schokoladenmanufaktur am Pirnaer Marktplatz (www.adoratio-schokoladenkunst.de), was eigentlich kein großes Wunder ist, da die Schokolade in einem der Gebäude vor dem Schloss hergestellt wird. Das Schloss macht einen ganz besonders schönen Eindruck und sehr erfreulich ist, dass deutlich zu sehen ist, dass mit viel Mühe das Gebäude saniert wird. Es kostet bestimmt viel Geld und Arbeit, so ein Schloss wieder aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.
Das Schloss lässt sich auf beiden Seiten umrunden und von der Vorderseite geht es weiter nach rechts (wenn man von vorne auf das Gebäude blickt). Hier ist der Wanderweg mit dem Malerweg gekennzeichnet. Die Wanderung verläuft am oberen Rand von Thürmsdorf entlang und erreicht nach ½ Kilometer eine Kreuzung, an der man unbedingt geradeaus weiter wandern sollte. Mausoleum_Familie_Biedermann_Thuermsdorf_kleinHier ist der Wanderweg mit dem gelben Strich gelber Strich gekennzeichnet und schon nach wenigen Metern erkennt man am Ende der Allee ein kuppelförmiges Gebäude. Es handelt sich um das Mausoleum der Familie Biedermann. Dieses Mausoleum ist in den Jahren 1920/21 gebaut und 1994/95 saniert worden. Leider kann man heutzutage nur mit einem Trick in das Gebäude hineinsehen. Blick_ins_Mausoleum_Familie_Biedermann_kleinAn den beiden schweren Eisentüren sind früher anscheinend Griffe gewesen und durch diese 1 cm großen Löcher kann man in den Raum blicken. Dadurch lässt sich erkennen, dass heutzutage die Gruft leer ist und auch sonst in dem Raum überhaupt nichts mehr ist. In einem Schaukasten vor dem Mausoleum wird etwas zur Familie Biedermann und dem Schloss erzählt. Außerdem wird das Wappen der Familie Biedermann, das man mindestens an der Schlossaußenwand und neben dem Mausoleumeingang entdecken kann, erklärt.
Die Wanderung geht von dem Mausoleum an der Kante des Elbtals weiter. Gleich neben dem Mausoleum befindet sich ein Blick_auf_Elbe_bei_Kirchleite_kleinschöner Rastplatz mit einem netten Blick hinunter ins Elbtal, auf den gegenüberliegenden Lilienstein und die Festung Königstein. Tja und an der Stelle soll eigentlich auch ein markierter Wanderweg weiter führen. Da wir keinen Abzweig nach links entdeckt haben, sind wir die Strecke weiter gegangen. Selbst als der Pfad den Hang hinunter ging, haben wir noch immer an den richtigen Weg geglaubt und erst viel zu spät unseren Fehler festgestellt. Da Zurückwandern einfach zu langweilig ist, sind wir den Hang über ein paar Wildwechsel hochgekrochen, aber so richtig Spaß gemacht hat es nicht. Wenn man also, bevor es abwärts geht, nach links und gleich wieder rechts wandert, dann führt der Weg zwischen Wald und Feld entlang, bis nach links ein Weg mit Betonplatten abbiegt. Dieser Weg führt wiederum am Waldrand entlang in Richtung Kleiner Bärenstein. Insgesamt wandert man ½ Kilometer an dem Waldrand entlang, bis die bekannte Zufahrtstraße nach Weißig und Rathen erreicht wird. Auf dieser Straße geht es die letzten paar Meter nach links bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Damit ist eine sehr nette Runde zu Ende gegangen und wir haben uns mal wieder über eine tolle Empfehlung eines Lesers gefreut. Unsere Wanderung wurde aber auch noch ganz besonders dadurch aufgewertet, dass wir in einer ziemlich verregneten Wanderwoche im Januar einen Tag erwischt haben mit leuchtend blauem Himmel und vollkommener Windstille. Solche Randbedingungen steigern den guten Eindruck von einer Wanderung natürlich noch mal ein Stückchen.

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Kaiserkrone

Ich hatte mal wieder die Aufgabe, für meine große Tochter (6 Jahre) eine interessante Wanderung zu finden. Da so eine normale Waldrunde viel zu langweilig ist und mir ein paar Tage vorher der Zirkelstein mal wieder ins Auge gefallen war, haben wir eine Erkundung des Zirkelstein und der Kaiserkrone unternommen. Den Startpunkt habe ich auf den Parkplatz zwischen Schöna und Reinhardtsdorf gelegt. Von hier aus folgt man dem grünen Punkt grüner Punkt nach links (vom Parkplatz aus gesehen). Es geht auf der Straße bis zum Sportplatz. Nach diesen ersten 400 Metern verlässt die Wanderung den markierten Wanderweg und biegt nach links auf die Zufahrtsstraße zum Waldbad ab. Auch wenn es sich um eine normale Fahrstraße handelt, sind nur relativ wenige Autos unterwegs. Die Straße führt aber auch nur zum Waldbad_Reinhardtsdorf-Schoena_kleinWaldbad und der Miniortschaft Reuterhof. Nach einer Strecke von ca. 800 Metern passiert man das Waldbad von Schöna. Das Waldbad ist im Jahre 1932 eröffnet worden und dient seitdem als Naturbad mit ganz angenehmen Eintrittspreisen. Auch wenn es mit den neumodischen Erlebnisbädern nicht mehr mithalten kann, so ist doch bei sonnigem Wetter relativ viel Betrieb. Es ist erfreulich, dass die Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna dieses Bad erhält. Die Wanderung führt weiter auf der Straße, bis die Siedlung Reuterhof erreicht wird. Liebevolle_Landkarte_links_der_ElbeAn der einzigen Kreuzung befindet sich rechts ein Parkplatz mit einer sehr liebevoll gestalteten Landkarte. Auf der Karte sind die Hauptpunkte (Felsen, Wanderwege, Quellen usw.) der linken Elbeseite eingetragen. Detailausschnitt_von_Liebevolle_Landkarte_links_der_ElbeGanz besonders fällt auf, dass der ursprüngliche Tafelstandort anscheinend zwischen Reuterhof und Schöna gewesen sein muss. Zumindest ist hier der Standort eingezeichnet. Super witzig ist der Grenzübergang bei Hřensko (Herrnskretschen). Hier ist der Grenzübergang auf das Wesentliche reduziert: es sind eine Zigarette und zwei Herzen abgebildet. Die Karte ist auf jeden Fall mal was anderes als die restlichen Landkarten. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das ziemlich große Gebäude des Waldhofs. Dieses Gebäude war in der DDR-Zeit Betriebsferienheim des VEB Bau- und Montagekombinat Kohle und Energie und danach Jugendgästehaus. Im Jahre 2008 stand das Gebäude zum Verkauf. Ich bin mal gespannt, was aus diesem riesigen Gebäudekomplex wird. Rechts neben dem Grundstück geht es nach wenigen Metern aus der Siedlung heraus und die Wanderung verläuft am Waldrand entlang. Markiert ist der Wanderweg ab dem Feld mit dem gelben Strich gelber Strich.Zirkelstein_vom_Reuterhof_gesehen_klein Von diesem Weg hat man einen sehr schönen Blick auf den Zirkelstein. Als wir die Runde gewandert sind, war gerade Rapsernte und wir wurden erstklassig eingestaubt. Auch wenn wir die riesige Staubwolke schon vorher gesehen hatten, so gab es für uns nicht gerade die tollen Ausweichmöglichkeiten und so konnten wir uns nur in einen kleineren Waldabschnitt verdrücken. Spätestens neben dem umbenannten Bungalowdorf (www.zirkelsteinresort.de) war aber wieder ein freier Blick auf das nächste Ziel, den Zirkelstein, möglich. Die Wanderung führt zwischen der Bungalowanlage und dem Zirkelstein bis zum Felsfuß hoch. Da wir ein wenig neugierig waren, wie die Bungalows aus der Nähe aussehen würden, haben wir den Weg über die Zufahrt gewählt und waren sehr überrascht, wie schick die Häuschen aussehen. Die Ferienanlage hat ihren eigenen Hornissennest_kleinZugang zum Zirkelstein und wenn man sich links von den Gebäuden hält, findet man ihn sehr schnell. Beeindruckend ist das Hornissennest in einem Schaukasten am Waldrand. Na ja, eigentlich kein Wunder bei der Größe der Tiere. Auf dem Weg von der Ferienanlage zum Aufstieg kann man deutlich sehen, dass hier häufiger Kinder im Wald spielen. Es war so ziemlich an jedem etwas größeren Baum eine Holzhütte aus Ästen gebaut. Kaiserkrone_vom_Zirkelstein_aus_gesehen_kleinDas verführte natürlich meine Tochter, gleich mal die Hütten zu erkunden. Der Aufstieg auf den Zirkelstein erfolgt auf der Rückseite über eine relativ angenehme Treppenanlage. Die Aussicht vom Gipfel des Zirkelsteins ist wirklich nett, da der Felsen so ziemlich als einzige Erhebung auf einer Ebene steht. Wenn man den Zirkelstein aus der Entfernung sieht, dann stellt man fest, dass er nur ein sehr niedriger Felsen (384 Höhenmeter) ist, aber solange man auf ihm verweilt, wirkt er durch seine Insellage schon ziemlich hoch.
Der Abstieg erfolgt über die gleiche Treppe, um dann am Felsfuß nach links abzubiegen. Die Wanderung erreicht nach wenigen Metern wieder den breiteren Weg zwischen Feldern und Zirkelsteinwald. Hier geht die Wanderung nach rechts weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich in die Richtung der Ortschaft Schöna. Nach ungefähr 300 Meter durch die Ortschaft biegt nach rechts die Bahnhofstraße ab. Hier folgt man der roten Wanderwegmarkierung roter Punkt. Die Wanderung verläuft ¼ Kilometer auf der Straße, bis vollkommen unauffällig nach links der Zugang zur Kaiserkrone zwischen gewöhnlichen Wohnhäusern abbiegt. Der Aufstieg auf die Kaiserkrone ist relativ leicht. Gleich am Anfang des Aufstiegs befindet sich einer der bekannteste Felsen der Sächsischen Schweiz. Es handelt sich um den Felsen, den Caspar David Friedrich auf seinem Bild „Wanderer über dem Nebelmeer“ gemalt hat. Schrammsteine_von_Kaiserkrone_aus_gesehen_kleinDie Kaiserkrone hat ihren Namen daher, dass der Felsen aus drei knapp nebeneinander liegenden Gipfeln besteht. Jeder dieser Zacken ist einzeln zu besteigen und jeder liefert eine andere schöne Aussicht. Der nördliche Gipfel bietet einen Blick über die Elbe auf die Schrammsteinkette. Zirkelstein_von_Kaiserkrone_aus_gesehen_kleinDie östliche Aussicht gibt einen Blick frei auf die Böhmische Schweiz und die südliche Zacke auf den Zirkelstein und die Zschirnsteine. Nachdem man sich auch auf dem dritten Felsen satt gesehen hat, geht es wieder hinunter. Wetterfahne_Kaiserkrone_kleinGanz unterhaltsam ist an der südlichen Aussicht eine steinerne Skulptur auf der linken Seite (von oben aus gesehen). Hier steht ein etwa 1 Meter großer Löwe, der deutlich zu erkennen ist. Loewe_Kaiserkrone_kleinEs handelt sich dabei nicht um einen Felsen, der mit viel Fantasie erkannt werden kann, sondern um ein Werk eines Steinmetzes. Netterweise hat mich ein Leser drauf hingewiesen, dass im Meyers Reisebücher „Dresden und die Sächsische Schweiz“ von 1891 eine passende Beschreibung vorhanden ist. Der Ausschnitt dazu ist: Die Kuppe der Kaiserkrone (358 m), eigentlich Kahlsteine genannt, ist 1885 vom VGVS (Vaterländischer Gebirgs Verein Saxonia), mit Banken und Geländern versehen, auch von einem Mitglied mit Tiergestalten aus Holz und Stein bevölkert worden. 

Nachdem man von der Kaiserkrone komplett wieder abgestiegen ist, geht es auf der Fahrstraße wieder in die Ortsmitte von Schöna zurück. Der kürzeste, aber auch hässlichste Weg wäre, über die Hauptstraße bis zum Ausgangspunkt zurück zu wandern. Viel schöner ist, wenn man dem roten Punkt bzw. dem Malerweg weiter folgt. Auch dieser Weg führt über eine asphaltierte Straße links der Hauptstraße, aber hier fahren gerade mal ein paar Anwohner und so ist das Stück viel angenehmer. Erst wenige Meter vor dem Parkplatz biegt der Wanderweg links ab und führt dann in einem Bogen auf die Waldbadstraße. Dieser bekannten Straße folgt man nach rechts und dann ist der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Diese Wanderung hat uns sehr gut gefallen und durch die beiden Felsen Zirkelstein und Kaiserkrone gibt es ausreichend viel Abwechslung, so dass die Runde auch als Kinderwanderung sehr gut zu empfehlen ist.

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Kammweg Gohrisch

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass wir wissen wollten, warum so viele Radfahrer über die wirklich hässliche Bundesstraße B172 zwischen Bad Schandau und Königstein unterwegs sind. Viel schöner müsste doch ein Weg an der Elbe entlang sein. Auf der gegenüberliegenden Elbeseite führt zwar ein Radweg über Schandau – Prossen – Halbestadt, aber diesen Weg wählen nicht viele Radfahrer. Scheuen sie sich nur vor den Gebühren für die Fähre von Halbestadt nach Königstein? Jedenfalls war es für uns an der Zeit nachzusehen, warum es keinen Radweg auf der linken Elbeseite zwischen Bad Schandau und Königstein gibt. Den Startpunkt haben wir an den Lieblingsspielplatz unserer Kinder, das Elbefreizeitland in Königstein (www.elbefreizeitland-koenigstein.de), gelegt.
Wir sind die Runde innerhalb von sehr kurzer Zeit gleich zwei Mal gelaufen. Das erste Mal sind wir vom Ausgangspunkt zuerst hoch aus dem Elbetal in Richtung Gohrisch gestiegen, oben entlang nach Bad Schandau und dann an der Elbe zurück nach Königstein gewandert. Da man sich mit dieser Variante, durch den Wasserstand der Elbe, ziemlich gemein reinlegen kann, empfehlen wir, zuerst an der Elbe entlang zu wandern. Vom Ausgangspunkt kann man elbaufwärts entweder gleich an der Panoramagaststätte & Pension (www.bomaetscher-koenigstein.de) runter zur Elbe oder zwischen der Bahntrasse und dem Elbefreizeitland entlang wandern. Der schönere Weg ist, gleich den Pfad zwischen der Elbe und den Gebäuden zu wählen. Überraschenderweise wird der Pfad noch vor dem Ortsende relativ breit und auch für Fahrzeuge befahrbar. Hinter den letzten Häusern von Königstein hat die Elbe auf der Kurveninnenseite ein paar Senken gebildet, die als Biberlöcher bezeichnet werden. Normalerweise kann man sehr schnell an den Nagespuren erkennen, ob irgendwo ein Biber wohnt. Solche Spuren sind aber leider an den Biberlöchern nicht zu entdecken. Das einzige Tierische ist eine Schafherde, die zwischen den Senken und der Elbe ihren Stammplatz hat.
Ein paar hundert Meter hinter den Biberlöchern hört der befahrbare Weg auf und es geht auf einem gut begehbaren Pfad weiter. Ab diesem Bereich ist die Bahntrasse schon relativ nah an der Elbe, aber es ist noch ausreichend Platz, um auf dem auf halber Höhe zwischen Bahntrasse und Elbe verlaufenden Pfad in Richtung Bad Schandau zu wandern. Die Trasse ist an manchen Stellen nicht ganz so breit wie ein gewöhnlicher Radweg und damit haben wir uns die Frage beantwortet, warum hier bis heute (2009) noch kein Radweg angelegt worden ist. Vielleicht erkennen die Verantwortlichen in den nächsten Jahren die Gefahr der Radfahrer auf der Bundesstraße und finden eine ordentliche Lösung für die wenigen Kilometer fehlenden Radweg. Hoffentlich muss nicht erst ernsthaft was passieren, bis die Verantwortlichen darauf reagieren.
Blick_ueber_die_Elbe_nach_Bad_Schandau_kleinDie Wanderung führt über den Pfad auf Bad Schandau drauf zu. Sehr nett sieht die alte Eisenbahnbrücke aus. Auch wenn sie früher noch viel schöner aussah, so strahlen die alten Brückenköpfe immer noch etwas besonderes aus. Nach ungefähr einem ¾ Kilometer auf dem Pfad erreicht man die erste Treppe nach rechts hoch. Die paar Stufen führen auf die Ebene des ehemaligen Betriebsgeländes des Bahnhofs Bad Schandau. Haeuser_zwischen_Bahnlinie_und_B172_kleinAlle diese Gebäude und Einrichtungen sind inzwischen entfernt worden und so steht man auf einer relativ großen Freifläche. Auf der gegenüberliegenden Gleisseite stehen zwei Häuser mit einem Tunnel unter der Bundesstraße. Die offizielle Fassung dieser Wanderung ist, dass man über die Ebene bis zur Straßenbrücke und dann zurück über das wirklich hässliche Stück B172 zur Abzweigung Gohrisch (ca. 350 Meter) wandert. Die illegale Variante (ohne Kinder) ist, die zwei Bahngleise mit maximaler Aufmerksamkeit an den beiden Häusern zu überqueren und dann die Bundesstraße durch den Tunnel zu unterqueren. Ich habe die beiden Häuser schon sehr häufig gesehen und immer gestaunt, wie man dort wohnen kann, aber wenn man an den Häusern steht, dann ist die Bundesstraße gar nicht so laut und der größere Lärm kommt von den vorbeifahrenden Zügen.
Auf der Rückseite des Tunnels geht die Wanderung eigentlich wenige Meter nach rechts auf dem Rietschgrundaufstieg weiter. Komischerweise gibt es keine Verbindung zwischen diesen beiden Wegen, die höchstens 30 Meter voneinander entfernt sind. Also heißt es querfeldein nach rechts den Hang hoch stampfen.
Sehr komisch war, dass zwischen unseren beiden Wandererkundungen genau diese Stelle in der Zeitung und im Fernsehen war. Hier hatte die Polizei mitten in der Nacht versucht, einen Autodieb zu stoppen. Dieser hat es aber geschafft, zu Fuß in den dunklen Wald zu flüchten und damit tatsächlich den Polizisten zu entkommen. Insgesamt hatte seine Flucht zwei Tage gedauert, bis er in einem polnischen Krankhaus festgenommen wurde. Wenn man jetzt am hellen Tag durch den Wald wandert, dann ist es schwer vorzustellen, wie sich dieser Autodieb, aber auch die Polizisten, gefühlt und bewegt haben.
Der Aufstieg ist ganz angenehm und nach 300 Metern erreicht man die obere Kante des Elbtals. Kammweg_Gohrisch_kleinAuf der Ebene zwischen dem Elbtal und der Ortschaft Gohrisch verlaufen einige Rundwege und auf einem Teilstück dieser Rundwege soll die Wanderung jetzt weiterverlaufen. Dazu biegt man an der Oberkante des Elbtals nach rechts ab auf den Kammweg. Auf den ersten paar Metern fallen gleich drei Grenzsteine auf der rechten Wegseite auf. Diese drei Säulen sind aber erst der Anfang von einer ganzen Kette an Grenzmarkierungen. Wir haben noch nie einen Weg gesehen, an dem mehr Grenzsteine als an diesem Waldweg stehen. Grenzstein_DCCXVII_Kammweg_Gohrisch_kleinDiese variieren nicht nur in der Größe ziemlich, auch handelt es sich zum Anfang um Kursächsische Forstgrenzsteine mit gekreuzten Schwertern und römischen Zahlen (z.B. DCCXVII (Umrechnung=717))und ab der halben Strecke auf dem Kammweg wechselt das Zahlenformat auf dezimale Zahlen (z.B. 41). Grenzstein_41_Kammweg_Gohrisch_kleinGleich der erste Grenzstein mit einer dezimalen Zahl enthält auch noch eine Jahreszahl von 1831. Wenn man sich diesen sehr gut erhaltenen Stein ansieht und dann die Grenzsteine mit den römischen Ziffern, kommt schnell die Frage auf, wie alt diese Steine wohl sein mögen?
Der Kammweg erreicht nach einer sehr ruhigen Strecke von etwas mehr als 1½ Kilometern den Rundweg Folge. Dieser Weg ist mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert. Eigentlich geht es auf dieser Wanderwegmarkierung nur 100 Meter nach rechts und dann ist der Zick-Zack-Abstieg erreicht. Wenn man aber noch ein paar Meter (ca. 300 Meter) weiter der Wanderwegmarkierung folgt, dann erreicht man den Zugang zur Felsenbühne. Diese Felsenbühne ist natürlich nicht so bekannt wie die Felsenbühne von Rathen, aber auch dieser Platz wird immer noch gepflegt. Genau dadurch, dass die Pflanzen immer wieder zurückgeschnitten werden, hat man von der Felsenbühne auch eine nette Aussicht auf den Lilienstein.
Jetzt geht es zum letzten Stück dieser Wanderung. Dafür muss man die besagten 300 Meter wieder zurück auf der gelben Wanderwegmarkierung, bis nach links ein gut sichtbarer Waldweg abbiegt. Die ersten paar Meter auf diesem Weg verlaufen noch fast horizontal, aber dann kommt der eigentliche Abstieg. Dazu gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Die eine Variante ist der Zick-Zack-Weg etwas mehr auf der linken Seite, die andere der geradlinige Pfad durch den Hohlweg. Mit beiden Möglichkeiten kommt man auf jeden Fall in die Senke der Großen Hirschke und damit dann auf die Bundesstraße B172. Die Straße muss nur überquert werden, um dann gegenüber auf der Zufahrt zum Elbefreizeitland die letzten paar Meter zu wandern.
Die Wanderung war überraschender Weise gleich in mehrfacher Hinsicht interessant. Zuerst mussten wir feststellen, dass es einen gut begehbaren Pfad zwischen Bahntrasse und Elbe gibt. Dann waren wir von den Wohnhäusern und dem Tunnel unterhalb B172 überrascht. Das letzte Interessante war der eigentliche Kammweg mit der hervorragenden Ruhe und der riesigen Anzahl an uralten Grenzsteinen. Das einzige Manko auf dieser Wanderung war der wirklich hässliche Teil im Bereich der Bad Schandauer Straßenbrücke. Auch mit dem Fahrrad lasst sich dieser Weg unserer Meinung nach meistern. Zwar ist er stellenweise schmal, manchmal etwas hubbelig und der ein oder andere Ast könnte einen zum Kopf einziehen zwingen, aber angenehmer als auf der dicht befahrenen B172 ist es hier allemal.

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