Treppengrund
Abstimmung:
Ø 2,9 (16 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,00 h |
Entfernung: ca. 22,50 km |
Höhenunterschied: ca. 584 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden besonders empfehlenswert an heißen Sommertagen |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Neumannmühle - Großer Zschand - gelber Strich - Zeughaus - roter Strich - Grenze - roter Strich - Rainwiese - grüner Strich - Treppengrund - Böhmerstraße - Grenzübergang Hinterdittersbach - grüner Strich - Brückengrund - Altarstein - Stimmersdorfer Weg - Hintere Pechschlüchte - Hickelhöhle - roter Strich - Hickelschlüchte - Großer Zschand - Zeughaus - gelber Strich - Kirnitzschtal - Neumannmühle
Zuerst mal das Wichtigste vorneweg: Dieser Weg ist aus zwei Gründen nicht so ganz legal: erstens gibt es im Großen Zschand keinen offiziellen Grenzübergang mehr und zweitens wird ein kleines Stück der Kernzone passiert. Deshalb sollte man sich vorher genau überlegen, ob man diese Wanderung wirklich durchführen oder sich lieber legal benehmen möchte. Auf jeden Fall möchte ich keine Mails bekommen, dass irgendjemand von einem Grenzer oder einem Nationalpark-Ranger ermahnt wurde. Die erste Idee zu dieser Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich für die Wanderung Luchsstein die Karten von Dr. Böhm studiert habe und mir dabei der unbekannte Treppengrund (Hluboký důl) das erste Mal begegnete. Das durfte nicht so bleiben und deshalb ist dieser Grund gleich mal in eine Wanderung eingebaut worden.Treppengrund
Startpunkt dieser Wanderung ist der Wanderparkplatz an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von hier geht es durch den besonders markanten Großen Zschand. Die ersten paar hundert Meter sind immer ein paar Grad kälter als der Rest, da die Felsen doch ziemlich dicht beieinander stehen. Dieses erste Stück ist mit dem gelben Strich markiert. Nach den ersten 2 Kilometern durch den Großen Zschand erreicht man das Gasthaus Zeughaus und das ehemalige Försterhaus. Zum Glück ist heutzutage der hässliche Ferienheimkomplex abgerissen, so dass diese Stelle wieder viel natürlicher aussieht. Ein paar Meter vor dem Zeughaus ist die rote Wanderwegmarkierung zur Wanderung dazu gestoßen und genau dieser Markierung geht es jetzt auch durch den Großen Zschand hinterher. Hinter dem Zeughaus ändert der Große Zschand wieder mal sein Aussehen und es geht durch die etwas weitere Schlucht auf die Tschechische Grenze zu. Vom Großen Zschand biegen nach rechts einige Stichwege ab, aber nur die Richter-Schlüchte sind überhaupt erlaubt. Alle anderen Wege würden in die Kernzone führen und das ist von den Nationalpark-Rangern nicht so gerne gesehen. Das führt aber auch dazu, dass der Weg durch den Großen Zschand ab dem Zeughaus relativ ruhig ist. Der rote Wanderweg geht vom Zeughaus ca. 2,6 Kilometer durch den Großen Zschand, bis auch diese Wanderwegmarkierung nach links abbiegt. Jetzt geht es unmarkiert weiter geradeaus durch den Großen Zschand auf die Grenze zu. Zwischen dem roten Strich und der Grenze verläuft die Wanderung über einen kleineren Pfad, dem man aber deutlich ansehen kann, dass hier auch noch einige andere Wanderer unterwegs sind. Aus meiner Sicht ist es sehr schade, dass heutzutage dieser Grenzübergang nicht mehr offiziell passiert werden darf, aber vielleicht wird sich das in der nächsten Zeit wieder ändern. Auf jeden Fall ist dieser Grenzübergang vor dem 2. Weltkrieg eine äußerst beliebte Verbindung zwischen Großem Zschand und Mezní Louka (Rainwiese) gewesen.
Nachdem man die Grenze überquert hat, wird der Weg wieder breiter und nach einem ¾ Kilometer erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Strich . Dieser Markierung folgt man geradeaus bis nach Mezní Louka (Rainwiese). Dieser Miniortschaft kann man deutlich ansehen, dass sie früher bessere Zeiten erlebt hat. Heutzutage ist es ein wohl gepflegter Hotel/Gaststätten- Komplex, der zum Verweilen einlädt. Die Wanderung verlässt den Ort wieder an der östlichen (linken) Seite. Jetzt geht es auf der grünen Wanderwegmarkierung in die Richtung des Treppengrundes (Hluboký důl). Zuerst wandert man noch an der Ortschaft durch eine kleinere Ferienanlage mit einigen kleinen Hütten und dann geht es im Wald weiter. Bis hierher hat die Wanderung kaum Höhenmeter absolviert, was sich jetzt aber ändert. Die Wanderung überquert einen Ausläufer des Větrovec (Rauschenberg) und auf der anderen Seite geht es in den Treppengrund runter. Die Wanderung folgt weiterhin dem grünen Strich und hinter dem Abstieg geht es auf einem dieser sehr gut ausgebauten Fahrradweg weiter. Da dieser Radweg aber entweder eine böhmische Sackgasse ist oder in Deutschland weiter geht, ist auf dem Radweg relativ wenig Verkehr und man kann ungestört wandern. Die Wanderung verläuft ca. 3 Kilometer durch das Tal, bis man die spärlichen Reste der Ortschaft Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach) erreicht. Früher war die Ortschaft ein äußerst beliebter Treffpunkt für Wanderer, was man sehr gut daran erkennen kann, dass hier unten im Tal zur besten Zeit drei Gaststätten gestanden haben. Heutzutage sind leider nur noch ein paar Kellergewölbe zu erahnen.
Damit die Ortschaft aber nicht ganz in Vergessenheit gerät, ist der Grenzübergang Hinterdittersbach benannt worden. Genau über diese kleine Kirnitzschbrücke geht es wieder zurück nach Deutschland.
Nach den ersten 200 Metern wieder auf deutscher Seite erreicht man die Wanderwegmarkierung grüner Strich . Diesem Wanderweg geht es jetzt in die Richtung des Altarsteins (bachabwärts) hinterher. Damit die Wanderung nicht zu langweilig wird, verlässt man mit der Wanderwegmarkierung die Kirnitzsch schon nach einem kurzen Stück und es geht leicht ansteigend auf den Altarstein zu. Das erste Stück des Aufstieges bis zum Altarstein ist noch ein breiterer Forstweg, der sich aber mit der fortschreitenden Wanderzeit in einen Pfad wandelt. Der Altarstein ist kaum zu übersehen und befindet sich rechts neben dem Waldweg. Ich finde es immer wieder verwunderlich, was früher die Gläubigen für Strapazen auf sich genommen haben, um gemeinsam einen Gottesdienst abzuhalten. So sind die Gläubigen hier zu diesem Felsen aus Böhmen hergewandert. Ich glaube nicht, dass sich das heutzutage noch irgendjemand antun würde. Nach dieser kleinen Attraktion am Wegesrand geht es weiter auf der grünen Wegmarkierung. Das nächste Ziel ist die Hickelhöhle, aber auch die muss durch einige Höhenmeter erarbeitet werden. Der Aufstieg über die Thorwalder Wände erfolgt durch die hinteren Pechofenschlüchte. Die ersten paar Meter sind noch mit einer kleineren Steigung, aber das ändert sich bald durch ein Treppenteilstück. An einem Einschnitt überquert man die Thorwalder Wände und dann geht es auch schon auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter. Die Hickelhöhle ist eine Schichtfugenhöhle mit ganz würdigen Ausmaßen (ca. 50 Meter breit, 10 Meter tief und hoch).
An der Hickelhöhle verlässt die Wanderung den grün markierten Weg und folgt jetzt der roten Markierung . Der Weg steigt erst das letzte Stückchen von den Thorwalder Wänden in den Großen Zschand ab und dann geht es auf dem bekannten Weg durch den Großen Zschand zurück. Wer nicht wieder auf dem gleichen Weg wie auf dem Hinweg zurück wandern möchte, dem bietet sich an der Hickelhöhle die Möglichkeit, an den Thorwalder Wänden (grüner Strich) weiter zu wandern. Dieser Weg schlängelt sich unwahrscheinlich am Felsfuß entlang und dadurch wird die Wanderung um mindestens ½ Stunde länger. Wir haben aber den Rückweg durch den Großen Zschand gewählt und so erreicht man nach 2,5 Kilometern das Zeughaus. Hier bietet sich zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit an einzukehren bzw. in den schönen Jahreszeiten im Biergarten zu sitzen. Auch die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung erfolgen durch den Großen Zschand.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
Webergrotte
Die Wanderung beginnt am großen Wanderparkplatz der Neumannmühle. Von dort geht es durch den wild, romantisch aussehenden großen Zschand. Dieser Weg ist mit dem gelben Strich markiert. Es geht in die Richtung Zeughaus. Dieser Weg ist zwar eine von den „Wanderautobahnen“ der Sächsischen Schweiz, aber es ist trotzdem ein fantastischer Weg zwischen steil aufragenden Felswänden und einer ursprünglich aussehenden Landschaft. Der Weg führt auf direktem Weg zum Gasthaus „Zeughaus“. Da der Weg bis dahin noch nicht so anstrengend war, empfehle ich dieses Gasthaus erst beim zweiten Vorbeikommen anzusteuern.
Hinter dem Zeughaus geht es weiter auf dem Wanderweg mit der Roten- Strich- Markierung . Der Weg würde, wenn man ihn immer weiter gerade ausgehen würde, bis an die Böhmische Grenze führen. Wir gehen aber nur bis zu den Weberschlüchten. Der Eingang zu den Weberschlüchten befindet sich 250 Meter hinter der Abzweigung der Richterschlüchte. Das heißt man wandert an der Abzweigung mit dem grünen Punkt vorbei, um die besagten 250 Meter hinter den Richterschlüchten nach rechts abzubiegen. Am rechten Wegesrand steht ein gut sichtbarer Grenzstein mit der Zahl 434. Hier geht es in die Weberschlüchte. Die Weberschlüchte ist ein wunderbar ruhiger Bereich, der aber vollständig von dem Kernzonen Gebiet umschlossen ist. Das heißt man darf nicht nach links oder rechts vom Weg abbiegen. Auf diesem Weg kann man sich nur an einer Stelle überhaupt verlaufen und wenn man sich an der Stelle links hält, dann ist die Webergrotte leicht erreicht. Die Webergrotte ist eine relativ große Höhle. Sie ist in einer sehr ruhigen Lage, da man normalerweise aus diesem Talkessel nicht mehr weiter gehen kann. Zumindest ist es nicht legal.
Also geht die Wanderung wieder zurück durch die Weberschlüchte bis zu den markierten Wanderweg des großen Zschand. Damit die Wanderung weiter auf einem sehr schönen Wanderweg geht, muss man auf der gegenüberliegenden Seite des Weges die Brücknerschlüchte hoch gehen. Der Weg schlängelt sich langsam die Thorwalderwände hoch. Es geht an einem riesigen Matschloch vorbei, an dem reger Verkehr von irgendwelchem Wild herrscht. Zumindest deuten die Spuren auf dem Boden drauf hin. Auf dem Weg Brücknerschlüchte geht es hoch bis an den Thorwalderwändeweg. Dieser Wanderweg ist mit dem grünen Strich markiert. Es geht nach links über einen schmalen Waldweg, der die ganze Zeit am Fuße der Thorwalderwände entlanggeht. Auch wenn dieses Stück Weg Luftlinie nur 1 Kilometer lang ist, so ist muss man über einen wild geschlängelten Weg von 1,7 Kilometer wandern. Die Thorwalderwände sind in einer separaten Wanderung beschrieben. Nachdem dann der Thorwalderweg zu Ende ist, geht es weiter auf dem grünen Strich den Berg wieder runter zum Zeughaus. Unten am Zeughaus geht es weiter auf dem grünen Strich am alten Försterhaus vorbei und wieder den Berg hoch. Es geht auf dem Flügel E weiter. Dieser breite Forstweg führt fast immer auf der gleichen Höhe um den Heulenberg. Zwischendurch hat der Wanderweg grüner Strich den Forstweg verlassen und damit wird der Weg ein extrem ruhiger, da sich normalerweise kein Wanderer auf den Weg Flügel E verirrt. Der Weg vom Zeughaus über den Flügel E bis zur Abzeigung zur Buschmühle ist ungefähr 3,2 Kilometer lang. Dafür sollte man normalerweise 45 Minuten benötigen. Der Abstieg zur Buschmühle ist aber auch nicht zu verfehlen, da dieser Gasthof mit einem Wegweiser versehen ist. Es geht über einen Hohlweg ins Kirnitzschtal runter. Auf der Fahrstraße angekommen, geht es die letzten paar Meter nach links bis zur Neumannmühle.
Diese Wanderung ging damit über ein ganzes Spektrum überschiedlichster Weg und Umgebungen, von der Wanderautobahn bis zum ruhigstem Waldweg, von der asphaltierter Straße bis zum kleinen Weg mit fast unendlich vielen Wurzeln.
Weberschlüchte
Im Januar wollten wir mal wieder bei maximaler Ruhe in der Sächsischen Schweiz wandern gehen und so hatten wir uns eine Runde im Bereich des Großen Zschands ausgedacht. Wie bei dem größten Teil der Wanderungen im Großen Zschand liegt der Startpunkt an der Neumannmühle. Diesmal gehen wir aber nur die ersten paar Meter auf der Forststraße in den Großen Zschand hinein (gelber Strich ), bis nach rechts die erste Möglichkeit abbiegt. Ausgeschildert sind hier die Spitzsteinschlüchte. Es geht über einige Stufen aufwärts und erst bei der zweiten Möglichkeit nach links auf einem Felsband weiter. Sowohl der erste als auch der zweite Zugang sind seltsamerweise mit einem Kreuz , für einen gesperrten Weg, gekennzeichnet. Das ist äußerst sonderbar, da eigentlich nur in der Kernzone Wege gesperrt werden und im restlichen Gebiet jeder erkennbare Pfad begangen werden darf. Auf jeden Fall ist dieser Bereich keine Kernzone, sodass es keinen Ärger geben dürfte. Dieser Pfad ist auch schon im Buch „Geheimnisvolle Wege Band 1“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) ausführlich beschrieben und auch in Dr. Rolf Böhms Wanderkarte Großer Zschand eingetragen. Der Weg auf dem Zschandpfad ist wirklich sehr nett zu wandern und das Faszinierende ist, dass man 30 Höhenmeter oberhalb der Forststraße sehr nett versteckt vor den Wanderern unten im Tal unterwegs ist. Gleich an mehreren Stellen verläuft der Pfad unter Überhängen und zwei Mal werden Felseinschnitte passiert. Der eine ist der untere Ausläufer der Reibetöpfelschlüchte und der Felseinschnitt am Schneeloch fällt eher durch seine Höhle auf. Der sehr unterhaltsame Pfad endet auf der Zeughausstraße, der noch die paar Meter bis zur Straße im Großen Zschand hinunter gefolgt wird.
Im Großen Zschand angekommen, geht es nach rechts auf der roten Wanderwegmarkierung in Richtung Zeughaus. Kurz vor dem eigentlichen Zeughaus passiert die Wanderung eine der Nationalparkinformationsstellen. Jedes dieser Häuser informiert über andere Themen und deshalb sollte man immer diesen kurzen Abstecher in die warme Hütte unternehmen. Das eigentliche Zeughaus befindet sich gleich daneben und ist von März bis November eine gemütliche Gelegenheit, sich zu stärken. Die Wanderung folgt weiterhin der roten Wanderwegmarkierung und führt in eine der ruhigsten Regionen der gesamten Sächsischen Schweiz. Zwischendurch verlässt die grüne Wanderwegmarkierung die Richterschlüchte nach rechts und ¼ Kilometer danach biegt, auch nach rechts, der Zugang (markiert mit dem Bergpfadsymbol grüner Pfeil ) in die Weberschlüchte ab. Da es aber zu langweilig wäre, direkt in die Weberschlüchte einzubiegen, geht es noch ¼ Kilometer weiter im Großen Zschand, bis ein unscheinbarer Pfad nach rechts abzweigt. Dieser Pfad ist mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet und steigt ziemlich schnell an. Zwischendurch ist als Hilfe auch eine Leiter mit vier Sprossen vorhanden. Gleich nach dieser Leiter hat man einen netten Blick in einen Talkessel mit einer größeren Schichtfugenhöhle. Der Weg hinauf zur Sommerlochwand ist deutlich zu erkennen, der große Durchgang durch den Felsen jedoch erst, wenn man nur noch wenige Meter davon entfernt ist. Das versteckte Felsentor ist immerhin einige Meter breit und man kann fast aufrecht durchgehen. Ganz besonders fällt eine Inschrift mit der Jahreszahl 1856 auf.
Man könnte für die weitere Wanderung auch einmal komplett um die Sommerwand herum gehen, aber viel lustiger ist der Weg durch die große Öffnung. Auch wenn es noch nicht so richtig auffällt, aber damit steht man dann schon in den Weberschlüchten. Die Wanderung folgt dem Pfad, der nach links am Fuße der Felsen entlang läuft. Eigentlich kann man so ziemlich überall nach rechts runter ins Tal gehen, aber wenn man ½ Kilometer auf dem Pfad wandert, dann kann man mit aufmerksamem Blick eine hölzerne Treppe entdecken. Wenn man den Weg in den Weberschlüchten erreicht hat, geht es nach links weiter in die Schlucht hinein. Auf dem Weg fällt ganz besonders eine dicke Felsmurmel im Tal auf, die mit der Inschrift „Andenken an den Brand 1842“ an jenes Ereignis erinnert. Dieses Feuer muss schon ziemlich gewaltig gewesen sein, da es mehr als zwei Wochen wütete und ein ziemlich großes Gebiet zwischen Prebischtor, Weberschlüchte und Richterschlüchte zerstörte, das danach komplett gerodet werden musste.
Die Wanderung führt durch die Weberschlüchte bis zum südlichen Ende an der Webergrotte. Hier fallen drei Dinge besonders auf. Zuerst ist es natürlich die eigentliche Grotte mit ihrer dicken Sandschicht. Dann befindet sich auf der linken Wegseite (von unten gesehen) eine große Felsmurmel, die mittels einiger Stufen bestiegen werden kann. Früher führte eine Treppe in die darüber liegende Schlucht, aber leider ist diese Möglichkeit entfernt worden. Das letzte Auffällige ist eine Tafel, die auf den Stängelumfassenden Knotenfuß hinweist. Diese Pflanze hat sogar einen eigenen umzäunten Bereich in den Weberschlüchten bekommen.
Die Weberschlüchte sind eine Sackgasse in diesem Bereich und deshalb geht es wieder zurück auf der Wanderwegmarkierung grüner Pfeil . Nach 200 Metern gibt es eine Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, aber diese Schlucht ist nach einer kurzen Strecke eine Sackgasse bei einem kleinen Überhang. 150 Meter weiter die Weberschlüchte abwärts fällt eine größere Fläche auf, die mit jedem Starkregen umgeformt wird. Hier biegt nach links ein weiterer Pfad zu einer Höhle ab, der aber ebenfalls eine Sackgasse ist. Von hier geht es noch mal 100 Meter weiter die Weberschlüchte abwärts, bis nach rechts ein Pfad durch einen flachen Fichtenwald (nur 30 – 50 cm hoch, aber dafür sind es tausende von Bäumchen) aufsteigt. Zuerst geht der Pfad noch ziemlich parallel zum Talweg, aber dann biegt er rechts ab und führt mit einem deutlich sichtbaren Aufstieg hoch. Überraschenderweise ist der Aufstieg mit dem schwarzen Pfeil (Zugang Kletterfelsen) gekennzeichnet. Normalerweise wäre ich davon ausgegangen, dass auf den Auerhahnsteig hinauf überhaupt kein legaler Weg führt, aber da habe ich mich mal wieder getäuscht. Der Pfad führt in einem wilden Zickzack aufwärts, bis man den Bergsattel erreicht. Auf der rechten Seite fällt ein überhängender Felsen auf, der ungewöhnlicherweise eine kleine Aushöhlung mit Ascheresten enthält. Diese Stelle liegt tatsächlich so, das kaum etwas Wildes passieren kann (Rangerbesuch oder Waldbrand), aber trotzdem sollte man an so einer unwegsamen Stelle ordentlich vorsichtig sein und drüber nachdenken, ob es wirklich sein muss.
Die Wanderung führt von dem Bergsattel auf der gegenüberliegenden Seite herunter. Hier ist der Pfad ein ganzes Stück schwieriger zu erkennen, aber die Steigung lässt einen gesitteten Abstieg zu. Der Weg passiert einen größeren Talkessel und einen Felsen mit einer weißen Markierung. In dem weißen Punkt steht mit schöner Schrift die Zahl 65. Was auch immer das für eine ungewöhnliche Beschriftung ist, sie ist ziemlich untypisch für die Sächsische Schweiz. Nach diesem relativ leichten Abstieg durch die Sandschlüchte erreicht die Wanderung wieder den Weg durch den Großen Zschand. Hier geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich über eine Strecke von fast 4 Kilometern bis zum Ausgangspunkt zurück. Zwischendurch passiert man die bekannte Stelle am Zeughaus und die Wanderwegmarkierung wechselt in den gelben Strich . Nachdem die Schlucht des Großen Zschands enger wird, kann man noch mal von unten nach links oben blicken und staunen, dass dort oben der Zschandpfad verläuft. Von der breiten Forststraße ist der Weg wirklich vollkommen unsichtbar.
Die Wanderung hat mal wieder etwas Neues in Form des Zschandpfades für uns geliefert und auch sonst war es eine sehr schöne Runde. Das einzige Fehlende zu einer perfekten Wanderung wären noch ein paar Aussichten in die Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz gewesen. Ein echter Genuss ist die wunderbare Ruhe hier im Bereich des hinteren Großen Zschands.
Wegegebot im Nationalpark
Eigentlich schaue ich mir immer, wenn wir uns in der Sächsischen Schweiz aufhalten, den Veranstaltungskalender an. Da aber im November normalerweise keine Veranstaltungen mehr stattfinden, habe ich diesen Blick diesmal weggelassen und hätte damit beinahe eine lohnenswerte Wanderführung verpasst. Zum Glück gibt es gleich mehrere Mitmenschen, die für mich mitdenken und so bin ich doch auf die folgende Beschreibung auf der Webseite des Nationalparks (www.nationalpark-saechsische-schweiz.de) gestoßen:
Wegegebot im Nationalpark
In Zusammenarbeit mit den Wander- und Bergsportverbänden wurde eine Wegekonzeption für den Nationalpark erarbeitet. Nicht jedem sind die Hintergründe und Zusammenhänge dieser Regelungen bekannt. Vielfach wird auch Unverständnis gezeigt. Wer mehr über die getroffenen Vereinbarungen erfahren möchte und spezielle Fragen hat, sollte sich diese Wanderung im Kleinen Zschand nicht entgehen lassen.
Zeitdauer: ca. 5 Stunden
Besonderes: Trittsicherheit erforderlich
Durchführung: Andreas Knaak und Frank R. Richter
Preis: kostenfrei
Treffpunkt: Kirnitzschtal, Parkplatz Neumannmühle (D)
Uhrzeit: Samstag 05.11.2011 (10:00)
Einerseits empfiehlt es sich natürlich, diese Runde mit den professionellen Nationalparkrangern zu unternehmen, andererseits ist sie aber auch so schön, dass man sie auf eigene Faust unternehmen kann. Dann bekommt man zwar nicht so viel zum Nationalpark erzählt, aber dafür kann man sich die Zeit selber einteilen.
Zum vereinbarten Termin war ich vollkommen überrascht, wie viele Teilnehmer mit auf die Wanderung gehen wollten, aber vermutlich lag es auch einfach daran, dass so viele Mitglieder der neuen Interessengemeinschaft „Stiegen- und Wanderfreunde“ (www.sandsteinwandern.de) dabei waren. Auf den geführten Wanderungen, die ich bisher mitgemacht habe, waren maximal 8 Teilnehmer dabei. Auf dieser Runde waren es zumindest auf den ersten paar Kilometern gut 25 – 30 Wanderer. Der Startpunkt war also an der Neumannmühle und von hier ging es in den Großen Zschand hinein. Diese ersten paar Meter sind mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Am Zugang zu den Spitzsteinschlüchten, nach 100 Metern, war dann auch schon der erste Stopp, an dem die beiden Ranger sich und den ungefähren Verlauf der Wanderung vorgestellt haben. Durch die Spitzsteinschlüchte ging es dann auch so einigermaßen angenehm aufwärts bis zum Fuße der beiden Lorenzsteine. Am Konradfels (der ulkiger Weise durch die ersten Kletterversuche eines Sohnemanns den Namen erhielt) war der nächste Zwischenstopp, um die Meute wieder zusammen zu bekommen und ein paar grundsätzliche Dinge über den Nationalpark und die unterschiedlichen Zonen zu erfahren.
Von den Spitzsteinschlüchten bog die Wanderung also nach links auf den Knorreweg ab, um auf diesem gut ausgebauten Forstweg ½ Kilometer zu wandern. Hier wurde der nächste Zwischenstopp eingelegt, um einerseits die breiten Forsttrassen mit ihren tiefen Spuren und den eigentlichen Waldumbau zu erklären. Ein sehr interessanten Punkt dabei war, wie ich fand, dass die Forstarbeiten in Lohnarbeit vergeben werden und den ausführenden Firmen es vollkommen egal ist, wie vorsichtig mit der Natur umgegangen wird. Höchstens die Hauptwanderwege werden schnell wieder hergerichtet, aber in den einzelnen Waldbereichen können schon mal gewaltige Harvesterspuren übrig bleiben. Aber selbst an solchen tiefen Spuren kann ein Ranger noch etwas Positives entdecken, da sich in ihnen, im Gegensatz zum Nadelwaldboden, Pfützen und damit Leben bilden kann.
Der Knorreweg endet auf der Zeughausstraße, auf der für 150 Meter nach rechts weiter gewandert wird. Im Gegensatz zu den bisher begangenen Wegen ist die Zeughausstraße schon eine ganz andere Klasse. Nach den besagten 150 Metern biegt die Wanderung nach links auf einen viel angenehmeren Waldweg ab. Der Weg steigt in Richtung der Bärenfangwände an und auf der Höhe des Felsens Wartburg wurde der nächste Stopp eingelegt. Das Thema dieses Halts war, dass der Nationalpark bzw. die Förster eine Wegsicherungspflicht haben und damit so mancher Baum gefällt werden muss, auch wenn man eigentlich den Wald in Ruhe lassen möchte. Es wurden auch gleich zwei Beispiele genannt, etwa das einer Frau, die zu Schaden gekommen war, aber zum Glück (für den Nationalpark) konnte nachgewiesen werden, dass der Weg gerade eine Woche vorher begutachtet worden war und der zweite Fall war ein Schadensfall beim Abstieg in der Häntzschelstiege. Dieser Fall hatte zwar nicht direkt mit dem Wald zu tun, aber mit der Wegesicherung und den Aufgaben des Nationalparks.
An den Bärenfangwänden angekommen, geht es nach rechts den nächsten ½ Kilometer auf der Wanderwegmarkierung roter Strich weiter, bis nach links der Pfad zur Marienhöhle abbiegt. Dieser Aufstieg ist mit dem grünen Pfeil für einen Bergpfad gekennzeichnet und es sah schon ganz lustig aus, wie die gesamte Gruppe im Gänsemarsch bis zur riesigen Marienhöhle hoch wanderte. An der Marienhöhle machte die gesamte Gruppe Rast und es entstanden ein paar sehr interessante Gespräche. Obwohl ich schon einige Jahre in der Sächsischen Schweiz wandern gehe, war mir z.B. nicht bewusst, dass ich im Bereich außerhalb der Kernzone alle sichtbaren Wege und Pfade und in der Kernzone jeden markierten (inklusive den Kletterzugängen) Weg benutzen darf.
Nachdem sich fast alle mit der Standard-Wanderrastnahrung, einem Knacker, gestärkt hatten, ging es noch ein kurzes Stückchen den Hang hinauf, um dann nach rechts auf den gehackten Weg abzubiegen. Diesem Weg folgt die Wanderung ½ Kilometer, bis der Waldweg, der hier nur noch mit dem schwarzen Pfeil (Kletterzugang) gekennzeichnet ist, durch quer gefällte Bäume versperrt ist. Hier wurde der nächste Halt eingelegt und erklärt, warum gerade dieser Weg gesperrt worden ist. Der Grund soll ein kleines Rückzugsgebiet für die Natur sein. Dieses Gebiet befindet sich in der Schlucht Försters Loch und hat ungefähr die Abmessungen ½ Kilometer x ¾ Kilometer. Leider führen zwei uralte historische Wege durch dieses Gebiet und so wählt doch noch so mancher Wanderer den schönen Aufstieg.
Natürlich steuerte die geführte Wanderung nicht dort entlang, sondern bog nach rechts auf den Kletterzugang ab. Sehr überraschend war, dass der Pfad auf das Bärenhorn tatsächlich mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet, aber nicht auf der Wanderkarte von Rolf Böhm eingezeichnet war. Zum Glück war Rolf auch mit bei der Wandergruppe dabei und sofort wurde ein Hinweis in seine Skizzenkarte eingetragen. Sehr unterhaltsam war die kleine Klettereinlage von dem oberen Felsplateau auf das darunterliegende Felsenband. Irgendwie ist an der Stelle, oder war es schon ein paar Meter davor beim Überqueren der ½ Meter Felsspalte, ein Teil der Gruppe verloren gekommen. Herr Richter hat aber auf jeden Fall alle übrig gebliebenen Teilnehmer spitzenmäßig mal mit Worten oder auch einer Fußführung den Abstieg erleichtert. Für mich war die große Überraschung, dass sich dann auf dem Felsenband die riesige Siebenschläferboofe befand. Die Boofe unterteilt sich tatsächlich in zwei ziemlich große Räume und hat eine sehr interessante Geschichte. So sollen sich zwei junge Männer am Ende des 2. Weltkrieges hier vor ihrer Einberufung versteckt haben. In der Zeit bis zur Auflösung der Boofe durch den Nationalpark war sogar eine Art Außenwand aus Baumstämmen vorhanden. Neben der Boofe befindet sich eine horizontale Felsspalte, die hässlicherweise heutzutage als Müllschlucker benutzt wird. Der Müll verschwindet aber leider nicht wie in einem Müllschlucker und so sieht es überhaupt nicht schön aus. Hier halten sich anscheinend einige Besucher nicht an die Regel, dass eine Boofe in einem sauberen Zustand verlassen wird, wie man sie angetroffen hat.
Von der Boofe geht es auf die knapp darüber liegende Aussichtsebene, die durch die vielen Felsspalten ganz besonders interessant aussieht. Die Felsspalten sind alle nicht besonders breit (< 50 Zentimeter), aber dafür ordentlich tief (mindestens 5 Meter). Von der Aussicht kann man sehr schön auf den Kleinen Winterberg, den Beginn des Heringslochs, das Felsental der Hinteren Sächsischen Schweiz und die gegenüberliegenden Felswände blicken. Alleine für diese beeindruckende Aussicht hätte sich die Wanderung gelohnt, aber netterweise kamen ja noch ein paar interessante Informationen und ein abwechslungsreicher Weg dazu. Von dem Bärenhorn geht es auf der der Boofe gegenüberliegenden Seite abwärts. Die Hindernisse bei diesem Abstieg waren eine schmalere Felsspalte und herbstliches Laub auf dem steilen Pfad. Trotzdem haben es alle mit mehr oder weniger guten Haltungsnoten geschafft und am Felsfuß gab es dann auch den letzten Stopp. Hier wurde noch mal das Thema Boofen und die Geschichte der Siebenschläferboofe erklärt.
Danach startete der eigentliche Rückweg zum Ausgangspunkt über die Wanderwegmarkierung roter Strich bzw. nach ¼ Kilometer grüner Strich . Der Weg durch den Quenengrund und den Kleinen Zschand wurde noch reichlich zum Gedankenaustausch über z.B. empfehlenswerte Wanderwege oder GPS Geräte genutzt. Da im Herbst 2011 die Kirnitzschtalstraße vollständig durch Baumaßnahmen gesperrt war, konnten die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt durch das Tal absolviert werden. Wenn denn der Straßenverkehr wieder stärker wird, dann bietet sich hier der Pfad auf dem Flößersteig bis zum Ausgangspunkt an.
Diese geführte Wanderung hat mir und auch den restlichen Teilnehmern ganz hervorragend gefallen. Ich war überrascht, dass die beiden Ranger uns ausgerechnet zu einer heute verbotenen Boofe geführt haben, aber gerade das machte diese Wanderung besonders reizvoll. Der Auf- und Abstieg auf das Bärenhorn und die Aussicht von dem Stein hat die Wanderung ein wenig spannend gestaltet und das eigentliche Ziel der Wanderung, das Wegekonzept des Nationalparks zu erklären, wurde aus meiner Sicht vollständig erreicht.
Zschandborn
Die Wanderung zum Zschandborn ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger auf der Landkarte (Großer Zschand von Dr. Böhm www.boehmwanderkarten.de) herumgefahren bin und den Eintrag von der Quelle gefunden habe. Komisch, ich kenne den Großen Zschand ganz gut, aber dass es hier auch eine namensgleiche Quelle geben soll, war mir unbekannt. Ganz besonders seltsam erschien mir das, weil eigentlich erst im unteren Teil, ungefähr ab dem Zeughaus, überhaupt ein Bachlauf zu sehen ist. Also musste das gleich mal mit einer Wanderung erforscht werden.
Als Wanderzeitpunkt habe ich einen Nachmittag im Sommer 2010 gewählt. Am Vormittag hatte es noch in Strömen gegossen, aber ab Mittag sollte es laut Wettervorhersage aufklaren und so ging es von der Neumannmühle in den Großen Zschand hinein. Das erste Stück durch die relativ enge Schlucht ist mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gekennzeichnet. Normalerweise ist diese Schlucht durch ihr kaltes Kellerklima besonders auffällig, aber nach den Regenschauern am Vormittag strömte von allen möglichen und unmöglichen Seiten Wasser herunter. Gleich neben dem Fahrweg plätscherten diese Wassermassen weiter runter in Richtung Kirnitzsch. Das sah sehr interessant aus, war aber auch ein Vorgeschmack darauf, was bei dem August-2010-Hochwasser passiert ist. Bei Regenwetter ist der Weg durch den Großen Zschand ein ziemlich trostloses Unterfangen und hier fing ich schon auf den ersten Metern an, mein Vorhaben, den Zschandborn zu erkunden, zu bezweifeln. Aber eigentlich war es warm und so bin ich weiter bergauf gewandert. Auf der gesamten Strecke bis hoch zum Zeughaus begegneten mir nur zwei Nationalparkranger in ihrem Geländewagen. Dabei musste ich natürlich schmunzeln, da ich mir nicht ganz so sicher war, ob die Quelle nicht sogar irgendwie im Bereich der Kernzone liegt. Wenn die Jungs aber schon aus dem Tal herausfahren, ist die Wahrscheinlichkeit doch ziemlich gering, dass man noch von einem der Aufpasser ermahnt wird.
Seit dem Jahre 2010 ist am Zeughaus auch eine neue Informationsstelle des Nationalparks Sächsische Schweiz eingerichtet und da es immer noch regnete, habe ich gleich mal einen Zwischenstopp hier eingelegt. Komischerweise befanden sich in dem Nationalparkhaus mehr Wanderer, als ich auf der restlichen Wanderung getroffen habe. In dem einzigen Raum dieses Hauses wird ein sehr gut gemachter Film zur historischen Jagdnutzung über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten gezeigt. Dabei wird in dem Film mit echten Menschen immer wieder eine gezeichnete Person eingeblendet, die an der Konversation teilnimmt. Bis jetzt war ich von wirklich jedem der Nationalparkhäuser begeistert und auch in diesem Fall ist es wieder so. In den einzelnen Häusern ist der Nationalpark immer wieder sehr gut in der Lage, seine Anliegen herüberzubringen.
Als ich wieder aus der Informationsstelle herausgetreten bin, hatte es tatsächlich aufgehört zu regnen und so bin ich frohen Mutes weiter in den Großen Zschand gewandert. Schon nach ganz wenigen Metern passiert die Wanderung die Gaststätte mit dem netten Biergarten und dann geht es weiter im Tal des Großen Zschands. Ab dem Zeughaus hat die Wanderwegmarkierung auf den roten Strich gewechselt. Noch im Bereich des Zeughauses passiert man einen der offiziellen Feuerplätze und dann wird die Wanderung wunderbar ruhig. Wenn einem vorher noch Wanderer begegnet sind, dann ist das im hintersten Teil des Großen Zschand eine echte Seltenheit. Zwischendurch biegen die Wanderwege nach links zu den Thorwalder Wänden und nach rechts in die Richter- und Weberschlüchte ab. Ungefähr einen Kilometer hinter den Weberschlüchten erreicht die Wanderung eine schmale Wiese im Großen Zschand. Das ist ziemlich ungewöhnlich, da sonst in dem Tal die Bäume immer bis an den Weg stehen.
Nachdem man ca. 300 Meter an der Wiese entlang gewandert ist, stehen ein paar einzelne Bäume wie eine Insel in der Wiese. Genau vor diesen Bäumen geht ein deutlich sichtbarer Pfad nach rechts den Hang hinauf. Wenn man den Pfad gefunden hat, dann ist es sehr einfach, da man diesem jetzt nur weiter aufwärts folgen muss. Nach 160 Metern bzw. 60 Höhenmetern erreicht man eine Felswand, die schon fast wie ein Kessel ausgeprägt ist. Geradeaus geht der Pfad aber trotzdem ganz leicht weiter und auf einmal liegt der Zschandborn vor einem. Die Quelle ist mit einem Abfluss und einer Inschrift ausgestattet und so sollte man die Stelle ziemlich einfach finden. Aus der Quelle treten nicht gerade riesige Wassermassen aus, aber ein Rinnsal ist deutlich zu erkennen.
Für den weiteren Weg würde ich empfehlen, noch ein kleines Stück aufzusteigen und dann nach links um den Bergfreundschaftskegel und entlang der Auerhahnwand zu wandern. Noch bevor der Pfad hinter der Auerhahnwand in einem wilden Zickzack aufwärts geht, steigt man wieder nach unten ab. Auch hier führt ein Pfad abwärts, der aber von oben schwieriger zu erkennen ist. Praktisch gesehen ist es aber auch gar nicht so schwierig, den Abstieg zu finden, da es einfach nur die nächste Schlucht hinter dem Zschandborn abwärts geht. Der Abstieg ist genauso einfach wie der Aufstieg beim Zschandborn und man erreicht wenige Meter neben dem Zugang zur Zschandbornschlucht wieder den Großen Zschand bzw. den breiten Weg. Die Wanderung geht weiter nach rechts auf der bekannten roten Markierung durch den Großen Zschand. Nach einem Ministück verlässt der markierte Weg das Tal und biegt nach links ab. Früher konnte man geradeaus bis zum Prebischtor weiter wandern, aber seltsamerweise ist nach der Grenzöffnung dieser Weg verboten worden. Komisch, überall werden die Grenzen löchriger, aber hier werden unter dem Deckmantel Naturschutz jahrhundertealte Wege gesperrt.
Aber das sollte für diese Wanderung auch überhaupt kein Problem sein, da es jetzt in Richtung Hickelhöhle hoch geht. Der Aufstieg bis zu dieser riesigen Höhle ist ziemlich angenehm und auch relativ schnell geschafft. Bei der Hickelhöhle finde ich es immer wieder äußerst unterhaltsam, welche riesigen Mengen Buchenblätter sich in dem Höhlenbogen sammeln. Seltsamerweise machen in der Höhle auch immer wieder irgendwelche Wanderer Rast. Ich kann mir das überhaupt nicht erklären, da die Höhle zwar schön ist, aber man kann sich nirgendwo ordentlich hinsetzen und eine Aussicht gibt es auch nicht.
Die Wanderung führt jetzt ein ganzes Stück anstrengender über die Thorwalder Wände. Dazu steigt man die Treppen gleich neben der Höhle hoch und, nachdem man die Thorwalder Wände überquert hat, geht es auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter. Sehr komisch kann es schon sein, wenn man bei feuchtwarmem Wetter über die Thorwalder Wände kriecht. Dann kann es tatsächlich so sein, dass auf der einen Seite klares Wetter ist und auf der gegenüberliegenden Seite eine richtige Waschküche. So ist es mir jetzt schon mehrere Male ergangen und diesmal war der Nebel auf der Seite mit dem Abstieg. Trotzdem lässt sich die riesige Felsnase an der ersten größeren Felswand ganz hervorragend erkennen. Ich schätze mal, dass die Nase noch größer ist als die der Freiheitsstatue.
Der Abstieg erfolgt zuerst über einige Stufen, dann nimmt aber das Gefälle ab und spätestens in den Pechschlüchten ist es ein sehr angenehmer Wanderweg. Am Ende des Abstiegs erreicht die Wanderung den Stinnersdorfer Weg, den man nach links noch leicht abfallend für ½ Kilometer verfolgt. Hier ist der Wanderweg super angenehm zu gehen und nur ganz selten trifft man in dieser Region auch andere Wanderer. Das wird aber noch extremer, wenn man nach dem besagten ½ Kilometer nach links auf den Matthiasbergweg abbiegt. Dieser steil ansteigende Waldweg wird von Wanderern nur ganz selten begangen. Die Steigung ist zwar steil, da aber auch Fahrzeuge dort hochfahren können, geht es noch so gerade. Nachdem der Matthiasberg überquert wurde, geht es auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter, bis der Waldweg auf einem gut ausgebauten Forstweg endet.
Dabei handelt es sich um den Hinteren Thorwaldweg, der nach links weiter verfolgt wird. Schon nach wenigen Metern erreicht man auf der linken Wegseite eine weitere Quelle. Dabei handelt es sich um die Thorwaldquelle, die ein bisschen stärker als die Zschandquelle sprudelt. Ganz lustig ist die Tasse unter dem Ablauf. Dieses stabile Steingutding steht schon seit einigen Jahren hier und sieht immer noch nagelneu aus. Auch wenn der Teich vor der Quelle nicht gerade den klarsten Eindruck macht, so ist das Wasser aus der Quelle ziemlich erfrischend.
Die Wanderung führt noch ungefähr 200 Meter weiter auf dem Hinteren Thorwaldweg, bis eine relativ große Wildwiese erreicht wird. Hier biegt die Wanderung nach rechts ab und es geht einmal auf die andere Seite der Wiese. Besonders auffällig an der Wiese ist, dass in der Mitte ein paar Fichten stehen, die aber für den besseren Überblick in der unteren Hälfte keine Äste haben. Neben diesen paar Bäumen geht es leicht ansteigend auf die andere Seite der Wiese. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht, so geht hier aber doch ein Waldweg weiter.
Die Wanderung geht auf der Rückseite der Thorwalder Wände bzw. dem Auerhahnstein sehr angenehm entlang, man muss nur wenige Höhenmeter absolvieren. Ungefähr 400 Meter hinter der Wildwiese passiert man eine kleinere Senke, in der der Wanderweg auf der gegenüberliegenden Seite weiter geht. Nach links würde man sonst auf die Thorwalder Wände hoch wandern, was anscheinend doch ein paar Leute unternehmen, nach rechts würde man ins Kirnitzschtal geführt. Das soll aber erst viel später wieder betreten werden.
Zwischendurch passiert die Wanderung eine Kreuzung, an der nach rechts ein Waldweg mit dichtem Grasbewuchs abzweigt. Es geht aber geradeaus weiter. Nach etwas weniger als einem Kilometer (hinter der Senke) endet der Wanderweg auf einem breiten Waldweg. Hier könnte man nach links zum Zeughaus abbiegen oder nach rechts in Richtung Teichstein bzw. Flügel E. Da ich ganz sicher nicht den gleichen Weg zurück gehen möchte, geht es nach rechts weiter. Der gut ausgebaute Waldweg führt einmal um den unauffälligen Hochhübel herum. Bei diesem Berg auf der linken Wegseite handelt es sich um einen Basaltberg, der aber durch seine fehlende Aussicht ein vollkommen langweiliger Hügel ist. Wenige Meter, bevor man den Saupsdorfer Weg erreicht, fällt eine ganz komische Streckenführung auf. Eigentlich müsste man geradeaus den Hang (ca. 150 Meter) hinunter wandern, aber irgendwie ist hier der Waldweg absichtlich verschandelt worden, sodass man dazu gebracht werden soll, einen Bogen nach rechts zu wandern. Auf jeden Fall muss man zu der Kreuzung der beiden breiten Forstwege und dort geht es auf dem, der keine Wanderwegmarkierung hat, weiter. Der Weg ist sehr angenehm zu wandern und passiert schon nach ¼ Kilometer eine weitere Wildwiese mit einem dieser super stabilen Hochsitze. Noch ein paar Meter weiter erreicht man einen weiteren markierten Wanderweg (grüner Strich und Malerweg), der aber nur überquert wird. Da die Wanderung bis hierhin noch keinerlei Aussicht hatte, dieses aber zu einer ordentlichen Wanderung dazugehört, geht es gleich mal auf den Teichstein. Der Teichstein ist ein überraschend langer Felsen, der jetzt bis zur Vorderseite entlang gewandert wird. Im Gegensatz zu vielen Aussichtszugängen ist der Pfad schon ein bisschen anspruchsvoller, da es doch ziemlich hoch und runter geht und auch zwischendurch ein steilerer Anstieg enthalten ist. Bei diesem Anstieg hilft aber eine Kette am Felsen, an der man sich ganz gut festhalten kann. Die Aussicht von der Vorderseite ist ziemlich gut und es macht immer wieder Spaß, dem Treiben unten beim Zeughaus zuzusehen.
Für die weitere Wanderung muss man wieder zurück über den Teichstein bis zum markierten Wanderweg gehen. Hier folgt man nach links dem gut ausgebauten Flügel E. Wer auch immer auf diesen einfallsreichen Namen gekommen ist, aber vielleicht hängt es einfach damit zusammen, dass der Weg auch nicht gerade ein besonders erwähnenswerter ist. Nach einem ¾ Kilometer biegt nach links ein leicht ansteigender Waldweg ab. Hier sieht man immer irgendwelche Fahrzeugspuren, da sich schon nach wenigen Metern einerseits eine Wildwiese mit einem Hochsitz befindet und außerdem in dem Waldstück ein Forschungsgelände untergebracht ist. Man könnte dem Waldweg einfach nur folgen und würde nach ein paar hundert Metern wieder auf dem Flügel E landen. Dann würde aber ein langweiliges Stück über diesen Forstweg kommen und deshalb wird der Waldweg gleich am Ende der Wildwiese am Hochsitz nach links verlassen. Dieser unscheinbare Waldweg steigt noch ein Stück leicht an und geht südlich des Neunstelligen Hübels entlang. Komisch, obwohl ich sehr gerne im Bereich des Großen Zschands wandere, ist mir bis dahin dieser Weg noch nicht aufgefallen. Er ist sehr angenehm ruhig und man kommt ohne sonderliche Schlenker vom Teichstein runter in den Großen Zschand. Zwischendurch überquert man noch einen Waldweg mit einer gut erhaltenen Salzlecke und dann steht man auf einmal am Ende des Flügel E. Hier muss man noch ein paar Meter weiter nach links wandern und schon ist der Beginn der Engstelle des Großen Zschand erreicht. Nach dem letzten Kilometer durch den Großen Zschand (bekannte gelbe Wanderwegmarkierung ) abwärts ist man am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen.
Damit ist eine Erkundungstour zum Zschandborn zu Ende gegangen, bei der es mal wieder deutlich zu sehen war, dass die Sächsische Schweiz auch nach ein paar hundert Wanderungen immer noch Geheimnisse enthält, die es wert sind, entdeckt zu werden.
Kirnitzschtal
Eigentlich ist die Wanderung unendlich einfach zu beschreiben. Erst in Tal runter und dann immer dem Flusslauf der Kirnitzsch hinterher. Fertig. Da das aber mir zu Wenig ist, habe ich die Wegbeschreibung zweigeteilt.
Die Wanderung beginnt in Hinterhermsdorf. Von der Dorfmitte geht es erstmal ein kurzes Stück über den markierten Wanderweg mit der Wegmarkierung gelber und grüner Strich . Es geht durch Neudorf von Hinterhermsdorf, auf der asphaltierten Straße runter ins Kirnitzschtal. Die Wanderwegmarkierungen verlassen Zwischenzeit unseren Weg. Für uns geht der Weg immer weiter runter ins Tal. Irgendwann geht der Untergrund von Asphalt in Schotter über, aber es geht trotzdem weiter runter. Unten angekommen taucht auch wieder die Wandermarkierung gelber und roter Strich auf. Auf denen geht es Bach abwärts (also nach rechts). Nach ein paar Metern ereicht man wieder einen Wegweiser. Hier kommt eine kleine Gewissensentscheidung, Wenn man sagen möchte, dass man den ganzen deutschen Tal der Kirnitzsch gewandert ist, dann muss man jetzt noch 540 Meter nach links wandern und den gleichen Weg zurück machen. Auf diesem Weg kommt man auch zu einem der Grenzübergänge nach Böhmen. Ich habe mir das kleine Stück geschenkt, da noch eine riesige Strecke vor mir lang. Es geht also weiter auf dem roten Strich dem Bach hinterher. Der Weg ändert mehrere Male sein aussehen. An ein paar Stellen ist er ein gut ausgebauter Waldweg, dann ist er auf einmal wieder ein schmaler Pfad. Die Wegführung ist wirklich narrensicher. Es geht durch ein wunderbar ruhiges Tal mit eine paar Mühlen und einer fast ohne Trubel. Der einzige Punkt auf dem ersten Teil der Wanderung, an dem meistens etwas mehr Betrieb ist, ist die obere Schleuse. Hier gibt es zwei Möglichkeiten weiter zu kommen. Entweder gönnt man sich eine 700 Meter Ruhephase und lässt sich fahren oder man geht über den viel schnelleren Wanderweg. Weiter geht es über den Pfad an der Kirnitzsch entlang. Ein paar Meter hinter der Staumauer von der oberen Schleuse verlässt der rote Strich unsere Wanderroute und wir gehen auf dem Wanderweg mit dem blauen Strich weiter. Zwischendurch sieht es so aus, als wenn man die Kirnitzsch verloren hat, da man in ziemlicher Höhe am Hang entlanggeht. Aber keine Panik der Bach ist noch da, solange man sich an die Wegmarkierung gehalten hat. Nach einer längeren Strecke stößt dann irgendwann auch wieder der Wanderweg mit der Markierung grüner Strich auf unsere Wanderung. Mit diesem Wanderweg wird der Weg auch wieder breiter. Nach einem 1/2 Kilometer verlässt diese Markierung und die Böhmische Grenze unseren Weg und wir gehen wieder nur auf dem blauen Strich weiter. Auf der rechten Seite des Weges kommt man an der Marienquelle vorbei. Überraschend ist, dass aus dieser Quelle selbst bei größter Trockenheit immer noch eine ansehnliche Schüttung kommt. Als ich diese Quelle passierte, hatten irgendwelche Knaller ihren Müll in die Umfassung geschmissen. Muss den so etwas sein?
Es geht weiterhin über den immer breiter werdenden Wanderweg der Kirnitzsch hinterher. Nach einiger Zeit erreicht man die niedere Schleuse. Sie ist ein ganz hervorragender Ort, um ein kleines Picknick zu machen und sich über das Flößen im Kirnitzschtal zu informieren. Die Wanderung geht weiter über den zwar jetzt asphaltierte, aber ohne Verkehr, Wanderweg. Kurz vor dem Erreichen der Fahrstraße vom Kirnitzschtal ist noch ein sehr anschauliches Beispiel für einen Flößerrechen in die Kirnitzsch gebaut worden. Mit der Fahrstraße erreicht man auch die Thorwalder Brücke. Nicht das sie irgendetwas Besonderes ist, nein, aber ab hier geht es leider ein kurzes Stück von 1,3 Kilometer über die Kirnitzschtalstraße. Das große Glück an der Wanderung ist, das dieses Stück schon sehr weit oben im Tal ist und dadurch der Straßenverkehr relativ gering ist. Der Weg führt in einem sehr engen Tal an der Buschmühle vorbei und ab der Neumannmühle (www.neumann-muehle.de) geht es weiter auf dem Flößersteig. Da ich davon ausgehe, dass der größte Teil der wanderwilligen Lesern nur diesen Teil ihren Beinen antut, habe ich diese Wanderbeschreibung als eine separate Wanderung abgelegt. Hier geht es weiter auf der Wegbeschreibung mit dem größten Aufwand, den ich bis jetzt betrieben habe: Flößersteig.
Kleinsteinhöhle
Ich durfte mal wieder Papataxi spielen und unsere beiden kleinen Gören zu ihrer Freundin nach Saupsdorf fahren. Da ich aber keine Lust hatte, wieder kreuz und quer durch die halbe Sächsische Schweiz nach Hause zu fahren und dann das Gleiche nochmal, um die beiden irgendwann wieder abzuholen, habe ich gleich mal eine ordentliche Wanderung unternommen. Schon mal vorweggenommen, es ist eine super Wanderung geworden.
Der Startplatz liegt also in Saupsdorf, wo man netterweise seit dem Sommer 2013 sogar kostenlos parken darf. Von dem Parkplatz geht es nach rechts ein paar wenige Meter (100 Meter) auf der Hauptstraße bis zur abknickenden Vorfahrtsstraße. Hier biegt nach links die Wachbergstraße mit der Wanderwegmarkierung roter Strich ab. Dieser Wegmarkierung folgt man und nach den ersten 140 Höhenmetern erreicht man die Gaststätte „Wachbergbaude“ und damit die schöne Aussicht vom Wachberg herunter. Früher wurde die Aussicht auch Schweizerkrone genannt und das ist ein netter Beiname für eine der höchsten Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz.
Von hier geht es nach links über den grünen Punkt in Richtung des Dr.-Alfred-Meiche-Wegs. Der Waldweg führt abwärts durch einen dichten Wald mit ziemlich hohen Fichten. Auf der rechten Wegseite kann man an ein paar Stellen die Grenzsteine nach Tschechien sehen. Insgesamt sind es 1 ½ Kilometer auf dem Waldweg, bis nach links der grün markierte Wanderweg abbiegt. Hier geht es aus dem Wald heraus. Zuerst passiert man das Gelände der Waldmühle. Als ich diese Wanderung unternommen habe, war es ganz schön heiß und da war es ziemlich gemein, den leuchtend blauen Pool neben dem Haupthaus zu sehen.
Auf der Zufahrt der Waldmühle geht es weiter durch das Tal bis zur Landstraße an der Saupsdorfer Richtermühle. Gleich neben dem Eingang des Gebäudes hängt ein Gedenkstein an einen wirklich grässlichen Teil der deutschen Geschichte. Der Text auf dem Gedenkstein ist: „Am 21. April 1945 erreichte der Häftlingszug aus dem KZ Schwarzheide diese Mühle. Häftlinge stürzten zum Bach hinunter um zu trinken. SS-Männer prügelten sie in die Kolonne zurück.“
Für die weitere Wanderung muss man ein ganz kleines Stück (ca. 20 Meter) nach links auf der Landstraße entlang wandern, um dann gleich hinter der Richtermühle wieder auf der grünen Wanderwegmarkierung nach rechts abzubiegen. Der jetzt begangene Wanderweg ist sehr angenehm und eine schöne Verbindung nach Ottendorf. Nach 1 ½ Kilometer erreicht man die Fahrstraße zwischen dem Kirnitzschtal und Ottendorf. Auf dieser Dorfstraße geht es nach rechts aufwärts. Nach 400 Metern steht auf der linken Straßenseite ein Gedenkstein an Kurt Glaser. Gleich dahinter biegt eine Parallelstraße (Parkstraße) von der Hauptstraße ab und hier wandert man 200 Meter in die gleiche Richtung, um nochmal auf die Hauptstraße zu gelangen und dann gleich hinter dem nächsten Haus wieder links abzubiegen. Der Weg führt in einer Schleife den Hang hinauf und am Ortsrand macht es den Eindruck, als ob der Weg in einem Bauernhof endet, aber man kommt hier sehr gut aus der Ortschaft heraus. Dieser Feldweg mündet nach 100 Metern in einen Querweg, den man nach links weiter wandert. Nach 200 Metern gabelt sich der Weg und man nimmt nicht den verführerischen Weg geradeaus, sondern man geht nach rechts weiter. Der Feldweg steigt noch ein ganz kleines Stück an, um dann einen Blick über Ottendorf in die Landschaft freizugeben. Obwohl es deutlich zu merken ist, dass man auf einen Berg hoch gestiegen ist, hat der Berg anscheinend keinen Namen bzw. ist in keiner mir bekannten Wanderkarte einer eingetragen. Nur in einer Karte stand die Bezeichnung Lochräumicht, was aber irgendwie nicht nach einem Berg klingt. Dass so ein Berg keinen Namen hat, ist ziemlich ungewöhnlich und eigentlich schon fast schade, da es am Waldrand einen sehr netten Platz mit schöner Aussicht gibt.
Nachdem man 30 Meter am Waldrand entlang gewandert ist, biegt in den Wald hinein ein unscheinbarer Weg ab. Dieser fällt leicht ab und es geht ungewöhnlich einfach runter in das Tal der Pietzschmühle. Deren Gelände wird am untersten Gebäude erreicht und hier muss man ein kurzes Stück die Straße aufwärts wandern. Dabei passiert man oberhalb des eigentlichen Mühlengeländes ein uraltes Haus, das im Jahre 2013 grundlegend saniert wird. Immerhin kann man an dem Gebäude die Jahreszahlen 1761 (Hauswand) und 1884 (Türsturz) lesen. Obwohl im Sommer 2013 das Dach nur provisorisch gedeckt war, lebten so einige Bewohner in Form eines Wespennestes in ihm. Mir würde mit solchen Untermietern eine Sanierung nicht so richtig Spaß machen.
Bald erreicht man einen nach rechts abzweigenden Waldweg, der mit dem gelben Punkt gekennzeichnet ist und folgt diesem. Die Markierung führt ein kurzes Stück auf einem breiten Waldweg neben dem Bachlauf entlang und biegt dann ab in Richtung Arnstein. So einige der gelben Wanderwegmarkierungen hat irgendein netter Mitmensch mit Gesichtern versehen. Das sieht wirklich lustig aus. Der Weg ist angenehm zu gehen und passiert eine überraschende Aussicht mit dem Namen Tägers Wonne. Der auffällige Berg, auf den man von der Aussicht blickt, ist der Heulenberg auf der gegenüberliegenden Kirnitzschtalseite. Links neben dem Berg befindet sich ein tiefer Einschnitt und daneben sind zwei einzelne Gipfel zu sehen. Aus dieser Perspektive kann man sehr gut sehen, dass eigentlich das Große Pohlshorn ein Stückchen niedriger ist als das Kleine Pohlshorn.
Nach einem etwas wilden Abstieg – so mancher Regenschauer hat an dem Weg genagt – geht es ein Stück fast horizontal weiter und dann erreicht man den Zugang zum Arnstein. Den Abstecher hoch auf den Felsen sollte man unbedingt unternehmen. Die ersten paar Meter erfolgen noch unterhalb des eigentlichen Felsens über einige unterschiedliche Stufen. Nachdem man den Felsfuß erreicht hat, geht es rechts bis zum eigentlichen Zugang. Der Aufstieg erfolgt über ein Felsband mit Geländer und dann durch eine relativ enge Stelle. Hier kommt man mit dem Rucksack auf dem Rücken nicht durch, aber man kann ihn ja auch mal kurz in der Hand tragen und so sollte doch jeder Wanderer in der Sächsischen Schweiz die Stelle passieren können. Nach noch ein paar Stufen erreicht man den Gipfel mit der wirklich tollen Aussicht. Von hier blickt man sehr schön in das Tal der Hinteren Sächsischen Schweiz. Dabei sind die wichtigsten Felsen z.B. Bloßstock, Falkenstein, Kuhstall, Schrammsteine und die beiden Winterberge zu sehen. Der Arnstein trägt auch noch den Beinamen Ottendorfer Raubschloss und dazu passend kann man hier oben einige Spuren entdecken. Am auffälligsten ist natürlich die Regenzisterne, aber auch an mehreren anderen Stellen kann man z.B. Darstellungen im Sandstein entdecken, die uralt aussehen. So sind deutlich ein Krieger am oberen Gipfelplateau und ein Gesicht am Abstieg zu entdecken. Das gleiche Gesicht wird noch ein weiteres Mal auf der Wanderung zwischen dem Arnstein und der Kleinsteinhöhle zu entdecken sein.
Die Wanderung führt auf jeden Fall wieder herunter bis zum gelb markierten Waldweg . Hier geht es nach links in einem großen Bogen um den Arnstein herum und dann ein ganzes Stück oberhalb der Kirnitzschtalstraße weiter. Die Wanderwegmarkierung ändert sich in einen roten Strich , auf dem man fast ohne Höhenunterschied in Richtung Kleinsteinhöhle weiter wandert. Nachdem man fast einen Kilometer auf der roten Wanderwegmarkierung gewandert ist, umrundet der Wanderweg eine richtig dicke Felsmurmel. Als das Ding (es handelt sich um einen offiziellen Klettergipfel namens Grünling) vom Felsen abgebrochen ist, hat es bestimmt ordentlich gerumpelt. Zwei Schleifen oder auch 350 Meter weiter gewandert, liegt auf der linken Seite gleich neben dem Weg ein kleinerer Felsen (ca. 1 Meter Durchmesser), auf dem das gleiche Gesicht wie am Arnstein eingemeißelt ist. Hier sind die Bewohner des Arnsteins also damals auch schon durch den Wald gezogen.
Von hier ist es noch etwas weniger als ein Kilometer, bis nach links der Aufstieg zum Kleinstein beginnt. Der Aufstieg ist ausgeschildert und weiterhin mit dem roten Strich gekennzeichnet. Schon nach kurzer Strecke biegt nach links ein deutlich sichtbarer Pfad ab, den man unbedingt gehen sollte. Er führt zur Kleinsteinhöhle, die wirklich sehenswert ist. Einerseits frönen hier oft Kletterer ihrem Hobby, bei denen es immer wieder Spaß macht zuzusehen und andererseits ist der Blick aus der riesigen Höhlenöffnung in die Landschaft schon was Besonderes. Die Höhle besteht aus zwei Felsen, die aneinander stehen und dadurch eine Felsspalte von 10 Meter Höhe und 12 Meter Breite gebildet haben. Mit diesen Ausmaßen ist die Kleinsteinhöhle die zweitgrößte Höhle der Sächsischen Schweiz (die größte ist der Kuhstall). Besonders bekannt ist sie durch ein Bild von Ludwig Richter aus dem Jahre 1820 geworden. Das Bild sieht zwar ein ganzes Stück anders aus als in der Natur (es ist kein freistehendes Felsentor und dahinter konnten auch damals bestimmt keine Menschen stehen), aber das wird unter künstlerischer Freiheit verbucht. Das eigentliche Felsentor ist auf jeden Fall ganz eindeutig auf seinem Bild getroffen.
Von der Kleinsteinhöhle geht es die paar Meter zurück bis auf die rote Wanderwegmarkierung und dann weiter aufwärts. Als kleine Unterbrechung für den Aufstieg bieten sich die beiden Aussichten an. Die Kleinsteinhöhle wird schon selten von anderen Wanderern besucht, aber den Weg aufwärts zu den beiden Aussichten und dann weiter nach Saupsdorf benutzen nur ganz wenige und so kann man den Blick in die Landschaft vollkommen alleine genießen. Von der Kleinsteinhöhle bis zum Ortseingang von Saupsdorf sind es 1 ½ Kilometer und dann geht es noch mal ein Stück durch Saupsdorf bis zum Ausgangspunkt. Auf dem Weg durch die Ortschaft hat man gleich zum Anfang einen netten Blick über den Ort und rüber zum Wachberg.
Die Wanderung hat mir super gut gefallen und alles, was eine tolle Wanderung in der Sächsischen Schweiz enthalten sollte, war vorhanden: Sandsteinfelsen, Aussichten, Ruhe und etwas Besonderes mit dem Arnstein und der Kleinsteinhöhle. Auf jeden Fall war die Wanderung viel besser, als mit dem Auto zwei Mal durch die Gegend zu fahren. Die Wanderung werde ich im Gegensatz zu einer Autofahrt und dem Rumtrödeln zu Hause nicht so schnell vergessen. Vermutlich war es sogar noch viel gesünder.
Thorwalder Wände
Mir ist mal wieder eine Wanderung aus den Anfängen der Webseite in die Hände gefallen, bei der ich mir sicher bin, dass es sich um eine der besonders schönen Runden handelt, die aber blöderweise eine ziemlich mangelhafte Beschreibung hat. Deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht, die Wanderung zu den Thorwalder Wänden zu wiederholen. Die ursprüngliche Beschreibung befindet sich hier und daran kann man sehr gut erkennen, wie sich die Wanderbeschreibungen in den letzten 10 Jahren entwickelt haben.
Entgegen der gewöhnlichen Wege zu den Thorwalder Wänden startet diese Wanderung im Zentrum von Hinterhermsdorf. Vom großen Parkplatz in der Mitte der Ortschaft führt die Wanderung nach rechts, um dann hinter dem großen Gebäude gleich nochmal nach rechts abzubiegen. Die kleinere Straße führt bis auf den zentralen Dorfplatz mit seinem riesigen Wassertrog aus Granit. Das Ding dürfte auch ohne Wasser schon ein paar Tonnen wiegen und ist ein netter Blickfänger für den Platz. Hier startet auch die rote Wanderwegmarkierung , der man ab jetzt ein ordentliches Stück hinterher wandert. Das nächste Ziel der Wanderung soll die Beize sein, wobei in dieser Ecke von Hinterhermsdorf auf einmal alles Beize heißt. Der Ortsteil, die Straße, der Eingang in die Waldhusche und auch die Informationsstelle des Nationalparks heißen so. In die Informationsstelle des Nationalparks sollte man unbedingt einen kurzen Abstecher unternehmen, weil jedes dieser Häuser super gut an ein jeweils eigenes Thema heranführt. Bei diesem hier wird man auf spielerische Art über den Borkenkäfer informiert, was besonders geschickt ist, weil die Waldhusche mehr für die kleineren Besucher angelegt worden ist.
Die Waldhusche ist ein richtig tolles Außengelände des Nationalparks (der eigentliche Nationalparks natürlich auch), das immer weiter entwickelt wird und selbst beim einfachen Durchwandern eine ganze Menge tolle Stationen bietet. Deshalb geht es jetzt vom Nationalparkinformationshaus weiter abwärts auf der Wanderwegmarkierung roter Strich. In der Senke angekommen ist eine der Stationen z.B. ein Steg oberhalb eines Tümpels, von dem man ganz hervorragend das Treiben im Wasser beobachten kann. Wenige Meter neben dieser Stelle kann man den Namensgeber der Waldhusche entdecken. Hier ist eine dieser riesigen Holzrutschen wieder aufgebaut und eine Informationstafel erklärt die Funktionsweise. Sehr lustig ist der erste Satz auf der Tafel: Hier verbirgt sich kein altertümlicher Freizeitspaß für Holzfäller, sondern ….
Der rote Wanderstrich wird weiter durch die Waldhusche verfolgt und nach einem Kilometer erreicht man das untere Ende des Geländes. Hier führt der Wanderweg zuerst auf der gut ausgebauten Lindigtstraße und dann durch das kleinere Lindigtgründel weiter abwärts ins Kirnitzschtal. Im Kirnitzschtal angekommen wandert man nur 100 Meter nach links, um dann auch gleich wieder nach rechts aufwärts zu gehen. Dieser Waldweg auf der Rückseite der Thorwalder Wände ist einer der ruhigsten Wanderwege der Hinteren Sächsischen Schweiz. Das liegt ganz einfach daran, dass dieses Waldstück so ziemlich am entferntesten von jeglichen Verkehrsmitteln liegt. Der Waldweg lässt sich super angenehm wandern und erst ganz kurz, bevor es über die Thorwalder Wände geht, wird der Aufstieg anstrengend. Immerhin ragen die Thorwalder Wände 100 Meter in die Höhe und genau dieses Stück muss man einmal überwinden, um auf der gegenüberliegenden Seite zur Hickelhöhle abzusteigen. Die Hickelhöhle ist eine ziemlich breite, aber nicht so besonders tiefe Höhle. Sie ist der Startpunkt für den Thorwalderwändeweg.
Hier wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und es geht auf dem grünen Strich weiter. Der Weg am Fuße der Thorwalder Wände ist ein sehr netter Weg, der nur von relativ wenigen Wanderern besucht wird, da es in einem gigantischen Geschlängel durch die Landschaft geht und man damit nicht besonders schnell Strecke macht. Dafür führt die Wanderung auf einem Pfad entlang, der nur ganz wenige Höhenmeter bewältigt und mit jeder Schleife einen neuen Blickwinkel freigibt. Auf der Strecke fällt auf, dass aus dem einen Gebiet mit Borkenkäferbefall inzwischen 4 Gebiete geworden sind. Das dürfte die Strafe dafür sein, wenn man den Borkenkäfer nicht schnell bzw. überhaupt nicht bekämpft. In dem Ursprungsgebiet des Käferbefalls wurden inzwischen die abgestorbenen Fichten gefällt und auf dem Waldboden sind die ersten Pionierpflanzen gewachsen.
Das vordere Ende des Thorwalderwändeweges ist nach einer Stunde erreicht. Dann geht es nach links den Hang hinunter in den Großen Zschand. Die paar Höhenmeter sind leicht geschafft und im Tal angekommen, geht es weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung nach rechts bis kurz vor die Häuser am Zeughaus. Im Bereich des Zeughauses gibt es vier größere Gebäude. Links des Weges befindet sich die Gaststube (in die man sehr gut einkehren kann), oberhalb steht ein Bettenhaus, ein kleines Stückchen das Tal abwärts findet man eine weitere Informationsstelle des Nationalparks und auf der rechten Wegseite sieht man das ehemalige Jagdhaus. Leider wird es in den letzten Jahren nicht mehr genutzt, aber anscheinend werden vom Nationalpark erhaltende Maßnahmen durchgeführt. Gleich neben diesem Gebäude führt die grüne Wanderwegmarkierung wieder den Berg rauf. Ganz zum Anfang des Aufstieges befindet sich rechts neben dem Weg ein unauffälliger Wettinplatz, der an das 800-jährige Jubiläum des Hauses Wettin im Jahre 1889 erinnert.
Nach einer Strecke von einem ¾ Kilometer und 60 Höhenmetern erreicht man eine Kreuzung, an der man eigentlich geradeaus auf der grünen Wanderwegmarkierung weiter gehen müsste. Nach links ist aber ein Aussichtspunkt namens Großer Teichstein ausgeschildert und genau diese Stelle sollte man sich nicht entgehen lassen. Deshalb verlässt man den markierten Wanderweg und es geht über den langgezogenen Teichstein bis zur vorderen (westlichen) Aussicht. Der Zugang erfolgt über ein paar Naturstufen und einen Pfad, die aber ziemlich einfach zu bewältigen sind. Auf der rechten Pfadseite kann man schon an mehreren Stellen nett rüber zum Kanstein blicken. Die Aussicht gibt einen tollen Blick auf die Hintere Sächsische Schweiz frei. Ganz ulkig ist, dass man gleich vor der Aussicht die Gebäude am Zeughaus sehen kann und von hier oben nett in den Biergarten des Zeughauses blickt.
Nach dieser ersten schönen Aussicht muss man wieder bis zum bekannten Wanderweg zurückgehen, um dann über die grüne Wanderwegmarkierung ins Kirnitzschtal abzusteigen und auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung des Großen Pohlshornes wieder hoch zu kriechen. Immerhin sind es wieder mal 170 Höhenmeter bis hoch zum Großen Pohlshorn, aber dafür wird man mit einer sehr ruhigen Aussicht belohnt. Außerdem gibt es kaum eine Alternative, da Hinterhermsdorf ziemlich weit oben liegt. Die Wanderung führt weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung in Richtung Hinterhermsdorf. Das erste Stück wandert man durch einen sehr angenehmen ruhigen Wald (Hirschewald), aber kurz vor Hinterhermsdorf kommt dann ein nicht ganz so schönes Teilstück auf der Zufahrtsstraße. Der offizielle Wanderweg führt tatsächlich auf der Landstraße entlang, aber zum Glück sind es nur die Anlieger und die Besucher von Hinterhermsdorf, die hier über die Straße fahren. An der rechten Straßenseite befinden sich zwei kleinere Rastplätze. Der Erste ist nur eine Holzbank mit einem hölzernen Fahrradständer und der Zweite ist ein kleinerer Sitzplatz, der von der Straße überhaupt nicht auffällt. Das Ungewöhnliche ist, dass dieser Rastplatz sehr schön in Stein gearbeitet ist und an der Stirnseite die Jahreszahl 1874 zu entdecken ist. Bei dieser Jahreszahl handelt es sich um das Baujahr der Zufahrtsstraße. Obwohl Hinterhermsdorf schon viel länger besteht, ist von der deutschen Seite erst zu dem Zeitpunkt eine Verbindungsstraße in Kirnitzschtal angelegt worden.
Kurz hinter diesem alten Rastplatz erreicht man dann auch schon die Ortsgrenze und damit hat man nur noch ein paar Meter auf der Hauptstraße bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Diese Wanderung ist eine wirklich schöne Runde und würde das letzte Stück nicht so blöde über die Landstraße erfolgen, hätte sie 5 Sterne verdient.
Malerweg Teil 5
Der Malerweg Teil 5 startet natürlich dort, wo Teil 4 aufgehört hat, an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Auf dieser Etappe fällt es am extremsten auf, dass man auf dem Malerweg zwar an sehr vielen sehenswerten Stellen vorbeigeführt wird, diese Punkte selber aber nicht besucht bzw. sie nicht bewusst wahrnimmt, da die Malerweg-Beschilderung nicht darauf hinweist. Deshalb möchten wir uns mit dieser Beschreibung möglichst viel Mühe geben, damit man auf dieser Malerwegetappe diese Punkte dann doch sieht. Von der Neumannmühle startet die Wanderung ein Ministück auf der Fahrstraße bergaufwärts bis zur Kreuzung, an der es nach links hoch nach Ottendorf geht. Genau auf der Ecke der Kreuzung beginnt der angenehme Teil der Wanderung mit dem roten Strich und natürlich der Malerwegmarkierung. Es geht den Hang hoch in Richtung Arnstein. Der markierte Aufstieg erfolgt nur ein kleines Stück und dann biegt der Malerweg schon nach rechts ab. Auch wenn der Malerweg nicht über den Arnstein bzw. das Ottendorfer Raubschloss geht, so ist dieser Abstecher von 1,5 Kilometer und 60 Höhenmeter ganz lohnenswert. Beim Arnstein kann man zwar immer noch sagen, das hat wenig mit den sächsischen Malern zu tun und deshalb lässt man den aus, aber beim nächsten Punkt, der Kleinsteinhöhle, ist das nicht so. Der Malerweg verläuft auf gleich bleibender Höhe über einen sehr angenehm zu gehenden Weg bis unterhalb der Kleinsteinhöhle. Hier sollte man unbedingt einen Abstecher hoch zur Höhle, bzw. ich würde das Ding eher Felsentor nennen, unternehmen, da es doch von einigen Malern auf Papier festgehalten wurde. Insgesamt macht dieser Abstecher eine Erweiterung der Strecke um ½ Kilometer und wiederum 60 Höhenmeter aus. Die Kleinsteinhöhle ist am Weg ausgeschildert und ohne ein Problem zu finden.
Von der Kleinsteinhöhle bzw. dem Abzweig zur Kleinsteinhöhle wandert man noch ein Stückchen auf dem angenehmen Waldweg entlang und dann erreicht man die Fahrstraße zwischen dem Kirnitzschtal und Hinterhermsdorf. Auf dieser Straße geht es jetzt 700 Meter bergaufwärts. Kurz hinter dem Parkplatz unterhalb des Stumbauers Eck stößt die grüne Wanderwegmarkierung zum Malerweg dazu. Dieser Wegmarkierung und dem Malerwegzeichen folgt man weiter. Nach den besagten 700 Metern geht es nach rechts herunter von der Straße und man steigt aus dem Tal in die Richtung der Pohlshörner hinaus. Zum Anfang erreicht man das Kleine Pohlshorn, das zwar nicht mit einer spektakulären Aussicht aufwartet, aber dafür mit einer wunderbaren Ruhe, da es halt doch nur das kleine Pohlshorn ist und außerdem kein Hinweisschild für diese Aussicht am Wegesrand steht. Das sieht ganz anders aus, wenn man 600 Meter weiter wandert, dann wird man auf die Aussicht Großes Pohlshorn hingewiesen. Der Malerweg biegt ganz knapp vor der Aussicht nach links vom Berg ab, aber diesen Abstecher sollte man unbedingt unternehmen. Man wandert nur 150 Meter weiter auf dem Pohlshorn nach vorne, hat also insgesamt 300 Meter mehr Weg, aber keine weiteren Höhenmeter, und wird belohnt mit einer grandiosen Aussicht in das bewaldete Tal der Hinteren Sächsischen Schweiz. Diese Aussicht strahlt eine wunderbare Ruhe aus, selbst wenn noch ein paar andere Wanderer da sind. Uns waren zwischen dem Kleinen und Großen Pohlshorn vier Wanderer begegnet, die auch den Malerweg abwanderten. Da sie keine Einheimischen waren, sie kamen irgendwo aus Süddeutschland, wussten sie natürlich nicht, was die einzelnen Wegweiser bedeuteten und so wanderten sie schön artig dem Malerwegsymbol hinterher und verpassten die ganzen schönen Aussichtspunkte neben dem Weg. Da wir den Abstecher zur Großen Pohlshornaussicht unternommen hatten, trafen wir sie wieder auf der anderen Seite des Pohlshorns unten an der Kirnitzsch. Hier unterhielten wir uns eine Weile über den Malerweg und konnten nur die Empfehlung aussprechen, dass kleine Abstecher zu Aussichten am Wegesrand meistens ganz lohnenswert sind, da man sonst doch ganz wesentliche Punkte des Malerwegs verpasst.
Aus dem Tal der Kirnitzsch geht es dann natürlich auch wieder heraus und hoch bis an den Fuß des Großen Teichsteins. Hier könnte man noch mal auf eine sehr schöne Aussicht wandern, aber das sind noch mal 1,5 Kilometer und man sieht nicht viel mehr als von der Aussicht des Großen Pohlshorns. Das Einzige, das man vom Teichstein mehr sehen könnte, ist der Blick runter zum nächsten Ziel, dem Zeughaus. Der Weg führt als nächstes genau dorthin. Es geht mit einem angenehmen Gefälle bis zum Zeughaus herunter. Hier unten stand früher ein relativ hässliches Ferienheim, das aber 2001 abgerissen wurde. Jetzt sind an diesem schönen Platz nur noch das alte Försterhaus, das in Zukunft (ab Mitte 2007) umgebaut werden soll zu einer weiteren Station des Nationalparks, und das Zeughaus. Hier hat man die Möglichkeit, sich in einem angenehmen Biergarten zu stärken, um dann die Bärenfangwände zu besteigen. Der Aufstieg ist nur an einer Stelle überhaupt ein kleines bisschen steiler und man kommt ganz gut auf den Felsen. Markiert ist der Weg ab dem Zeughaus mit dem blauen Strich . Nach dem ersten Aufstieg ist nach links die Goldsteinaussicht ausgeschildert. Zu dieser Aussicht sollte man unbedingt gehen, da es einerseits nur armselige 100 Meter sind und außerdem man dort einen fantastischen Ausblick in die Landschaft/Felsen genießen kann.
Sehr erfreulicher Weise ist die Aussicht relativ wenig besucht, obwohl sie ziemlich groß und einfach zu erreichen ist. Von dort geht die Wanderung über den Reitsteig weiterhin dem blauen Strich hinterher. Der Weg hat fast keine Höhenunterschiede und es geht bis zum Katzenstein vor. Hinter diesem freistehenden Felsen geht es nach links und gleich wieder nach rechts. Der Weg ist weiterhin mit dem blauen Strich und dem Malerwegsymbol markiert und verläuft auf dem alten Fremdenweg. Der Fremdenweg ist der eigentliche alte Malerweg und führt vom Kuhstall/Neuer Wildenstein über den Großen Winterberg und dann runter zum Prebischtor. Warum auch immer der neue Malerweg in dem großen Bogen durch die Hintere Sächsische Schweiz geführt wird, vermutlich möchte man den Wanderern auch diese Region näher bringen. Der Malerweg verläuft auf jeden Fall ein kleines Stück über diesen alten Fremdenweg bis hoch auf den Großen Winterberg. Nachdem man auf den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz hoch gewandert ist, gibt es hier oben zwei wichtige Punkte. Der erste Punkt ist die Informationsstelle Eishaus des Nationalparks Sächsische Schweiz. Hier wird man durch einige gut gemachte Informationstafeln über den Winterberg und die Pflanzen- und Tierwelt der Sächsischen Schweiz aufgeklärt. Der zweite wichtige Punkt auf dem Großen Winterberg ist natürlich die Gaststätte, in der man sich gut nach den Strapazen des Aufstiegs erholen kann. Die Gaststätte steht schon seit 1818 hier oben und ist in der Zeit von einigen Malern gezeichnet worden. Auf der Internetseite (www.elbsandstein.de) der Gaststätte/Hotel Großer Winterberg kann man ein paar sehr nette Bilder sehen.
Vom Winterberg geht es dann auf der westlichen Seite wieder herunter. Die ersten paar Meter erfolgen über die asphaltierte Zufahrt und dann zweigt der Malerweg nach rechts ab. Es geht über ein paar Stufen und einen normalen Weg den Bergsteig runter bis in die Ortschaft Schmilka. Auf der linken Straßenseite in Schmilka steht unserer Ansicht nach die schönste Informationstafel der Sächsischen Schweiz. Die frisch renovierte/sanierte Schmilksche Mühle hat ein neu hergerichtetes Mühlrad, Mühlgraben und einen Wasserteich erhalten. Was uns am meisten wundert, ist die Überschrift an der Informationstafel: Station am Malerweg. Für uns macht das den Eindruck, als wenn in der Zukunft noch mehr solcher schönen Tafeln entlang des Malerwegs aufgestellt werden sollen. Das wäre sehr lobenswert und würde den Malerweg noch ein ganzes Stück aufwerten. In Schmilka ist dann das Ende der 5. Etappe erreicht und es geht natürlich mit dem 6. Teilstück weiter.