Bodenlehrpfad Tafel 8

Inhalt der 8. Erklärungstafel:

Bodenlehrpfad_Station_8_OrginalTonverlagerung

Pseudogley-Parabraunerde aus sandigem Lösslehm über Zersatzsand aus Sandstein

Hangaufwärts nimmt die Stärke des Lösslehmdecke (1) zumeist ab, so auch hier bei Station 8. Die Staunässemerkmale sind relativ gering, jedoch ist auch an diesem Standort eine Tonverlagerung (Lessivierung) abgelaufen.

Bodenlehrpfad_Station_8_kleinLessivierung ist die Verlagerung von Tonmineralen mit Sickerwasser. Sie läuft in tonhaltigen schwach bis mittel sauren Böden ab (pH Bereich 6,5 – 5). In stark sauren Böden (pH < 5) hingegen verhindern flockende Aluminium-Ionen diesen Prozess. Die Tonteilchen werden bei Lessivierung im Oberboden frei gesetzt, der dadurch tonärmer wird. Mit Abnahme des Säuregrades im Unterboden endet der Transport und die Tonpartikel werden in Rissen und Fugen (Poren) abgelagert. Der resultierende Bodentyp trägt die Bezeichnung »Parabraunerde«. Mit Zunahme der Tonverlagerung in den Unterboden geht dort die Wasserleitfähigkeit durch »Verstopfung« der Leitbahnen verloren, wodurch es zum Wasserstau über dieser Schicht kommen kann. Damit setzt der Prozess der Pseudovergleyung, der bei Station 7 dargestellt wird, ein.

Die an diesem Standort gegenüber Station 7 weniger intensive Vernassung kommt an Bestockung (Zunahme der Kiefer) und dem Vorkommen von Drahtschmiele und Heidelbeere zum Ausdruck. Der hohe Grad der Bodenversauerung wird durch beginnende Podsolierung (Podsoligkeit) im Oberboden deutlich (siehe Station 2).

Der unterste Teil des Bodenprofils gewährt einen guten Einblick in den bereits vor Lösseinwehung (fossil) zersetzten Sandstein (2), in dem die Tonanreicherungsfront bänderartig ausläuft.

Wanderungen im Elbsandstein