ehemaliger Hochofen Brausenstein

Brausenstein_Bild

Nach einer Skizze von C.F. Mosch, 1815, ergänzt um Brücke, Wasserrad und Hammergut (Im 19. Jahrhundert „Fusselsches“)

Informationstafel 1 am ehemaligen Hochofen Brausenstein:

Hier wurde urkundlich belegt zwischen 1410 und 1736 Eisenerz aus den Hammerwerks- Gruben bei Gottleuba/Berggießhübel verhüttet. Dem Erztransport diente die Eisenstraße Berggießhübel – Bahra – Brausenstein. Die Hütte Brausenstein lieferte von 1472 bis 1686 als Amts- Hammer Stabeisen für das Eisenhandelsmonopol der Kurfürstlichen Eisenhammer Pirna. Danach erzeugte man hier in dem Hohen Ofen aus dem Erz der „Fuchsberg“ – Fundgrube (Berggießhübel) auch Eisenguß, z.B. Kanonenkugeln für die sächsischen Zeughäuser Dresden, Festung Königstein und Burg Stolpen.
Eisenstraße durch die ehemalige Hammergutsiedlung auf der Höhe und teilweise durch das „Raubloch“. Markantestes Merkmal der Gesamtanlage ist die geländebedingte rationelle Trennung der Werkssiedlung auf der Höhe vom Hammerwerk in der Schlucht mit der typischen Felsengasse als kürzeste Verbindung.
Gegenüber des Hohen Ofens, östlich der Biela im so genannten „Rosenthaler Gründchen“, müssen wir den Standort des ehemaligen Hammerwerkes Brausenstein suchen. Kohlreviere für die Anlage Brausenstein waren die Wälder um Fuchsbach“ und „Taubenteich“.
1979/80 wurde die vom Verfall bedrohte Ruine des Ofens auf Anregung des Arbeitskreises Sächsische Schweiz und heimatverbundener Bürger durch den VEB Rohrkombinat, Stahl- und Walzwerk Riesa, mit Unterstützung des Institutes für Denkmalpflege Dresden wieder aufgebaut als ein Denkmal hiesiger Produktionsgeschichte.

Informationstafel 2 am ehemaligen Hochofen Brausenstein:

Die Naturausstattung der Sächsischen Schweiz präsentiert sich im Standort des ehemaligen Brausenstein als Einheit einer bodenständig naturnutzenden Industrieanlage in reizvoller Felsenkulisse, deren natürliche Gegebenheiten gezielt in die technische Konzeption einbezogen wurden.
Markantes Merkmal der Gesamtanlage ist die geländebedingte rationelle Trennung der Werkssiedlung auf der Höhe vom Hammerwerk in der Schlucht mit der typischen Felsengasse als kürzestem Verbindungsweg.

Das Rauhgemäuer des Hohen Ofens von annehmbar 1696 ist aus anstehendem Naturstein erbaut. Ebenso wurde das innere Ofenfutter (Gestellsteine) aus dem bewährten tonigen Sandstein des hiesigen Gebietes (z.B. Langenhennersdorf) gewonnen.
Das vordere Gewölbe diente dem Abstich des flüssigen Eisens, im seitlichen Gewölbe erfolgte durch kupferne Düsen die Wind(Luft-)zufuhr des wasserradgetriebenen Winderzeugers (Balg, Gebläse) an der Ofenrückfront.
Dort verlief der Hammergraben mit entsprechendem Wasserradgefälle für den Gebläseantrieb. Wasserrad ca. 5 m Durchmesser, 2 m Breite.

Zur Beschickung mit Erz und Holzkohle diente die schräge Natursteinrampe hinter dem Ofen – eine hölzerne Brücke verband sie mit der Einfüllöffnung (Gicht) des Hochofens, Höhe etwa 8 m. In der Rampe befinden sich ausgehauene Balkenlager und Falze.
Östlich der Biela gegenüber des Hohen Ofens, im einst so genannten „Rosenthaler Gründchen“ oder auch „Bila“, bei der Einmündung des Rosenthaler Dorfbaches, wird der Standort des einstigen Hammerwerkes Brausenstein vermutet.
(Text nach G.-H. Schmidt)

alter Inhalt auf Informationstafel am ehemaligen Hochofen Brausenstein, Stand 2002:

Zwischen 1450 und 1720 wurde im Bielatal Eisenerz von Berggießhübel verarbeitet, so zu Gebrauchsgerät, zu Eisenkunstgussplatten für Öfen, auch zu Kanonenkugeln für die Festung Königstein. Die Eisenhämmer und Hütten sind längst verschwunden, nur der Hochofen blieb 250 Jahre fast unbeachtet als Ruine erhalten.
Auf Anregung des Arbeitskreises Sächsische Schweiz in der Geographischen Gesellschaft der DDR, aber auch aus Kreisen hiesiger Einwohner, wurde die vom Verfall bedrohte Ruine in den Jahren 1979/80 durch Arbeiter des Stahl- und Walzwerkes Riesa, mit Unterstützung des Institutes für Denkmalpflege Dresden wiederaufgebaut als ein Denkmal der Produktionsgeschichte.

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Wanderungen im Elbsandstein