Engelskirche Hinterhermsdorf

Tafel zur Geschichte der Kirche

Nach langjähriger Auseinandersetzung mit dem Amt Hohnstein und dem Sebnitzer Pfarrer begann im März 1689 der Bau der Hinterhermsdorfer Kirche. Erbaut wurde sie von Meister Hans Hahmann aus Tharandt und dem Hinterhermsdorfer Zimmermann Martin Hantzsch. Auch der Tischler Zacharias Fischer beteiligte sich am Bau. Der Floßmeister Johann Häntzschel trug jede Menge zum Fortgang der Bauarbeiten bei, auch in geldlicher Hinsicht. Schon im November des gleichen Jahres konnte die Kirche eingeweiht werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals umgebaut und vergrößert. Der Name „Engelkirche“ erhielt sie 1927 auf Antrag des Kirchenvorstandes. Diesen im deutschsprachigen Raum einmaligen Namen verdankt sie wahrscheinlich dem Taufengel, der früher für die Taufen von der Decke heruntergelassen wurde, und den fünfzehn Egeln auf dem Altar. Seit 1832 wird ein hölzerner Taufständer verwendet. Der Altar, eine schlichte Schönheit, ist ein Geschenk de Floßmeisters Häntzschel aus dem Jahre 1691. Dieser wurde auf Wunsch des Schandauer Floßschreibers und Geleitsmanns Conrad bemalt. Die Orgel um 1845 erbaut von Samuel Hinrich Herold war ursprünglich wahrscheinlich nicht für unsere Kirche gedacht. 1988 wurde sie grundlegend renoviert. Der alte Kirchturm wurde 1716 durch Blitzschlag stark zerstört. Nach einer kleinen Reparatur 1765 und einer kostenintensiven Erneuerung 1781, zerstörte ein Orkan 1840 den Kirchturm vollständig. Nach einer zweimonatlichen Bauzeit konnten die Reparaturen im Juni 1841 abgeschlossen werden. Nach einem kalten Blitzeinschlag 1924 wurde der obere Teil des Turmes und 1984 der untere Teil mit Kupfer verkleidet. Gleichzeitig wurden die Wetterfahne und Kugel vergoldet. Im Frühjahr 1690 bekam die Hinterhermsdorfer Kirche die ersten Glocken von General Klengel aus Dresden geschenkt. 1731 kam eine größere hinzu. 1837 bekam Hinterhermsdorf drei neue Bronzeglocken, deren Kronen vier Engelköpfe bildeten und die Glockenkörper waren reich verziert. Die große Glocke wurde 1917 ersetzt und die neue ging im 2. Weltkrieg verloren. Auch die mittlere Glocke wurde im Krieg abgefordert, konnte aber 1948 wieder zurückgeholt werden. Heute bilden die kleine, die mittlere Bronzeglocke von 1837 und eine einfache Bronzeglocke aus Lichtenberg von 1922 das Geläut. 1985 bekam die Kirche eine elektrische Läuteanlage mit Automatik.

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