Friedhof von Oelsen

Grenzüberschreitender montanhistorischer Wanderweg Berggießhübel – Krupka (Graupen CR)
Achtung Wanderer, wir durchqueren eine nahezu einmalige geschützte Landschatz. Die Bergweisen um Oelsen sind teilweise seit Jahrzehnten durch eine Initiative des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. geschützt und zum überwiegenden Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Verlassen sie bitte nicht die ausgewiesenen Wanderwege und entnehmen sie keine Pflanzen.

Informationstafel des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Herr Siegfried Fischer Station 12:

Neuer Friedhof Oelsen

Wir stehen hier auf dem Kulmer Steig am Abzweig nach dem Hammergut Bienhof neben dem neuen Friedhof von Oelsen. Bei dem Bau der Trinkwasser-Talsperre Gottleuba musste der alte Friedhof von Oelsen neben der Kirche verlegt werden, weil er über den Oelsenbach im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre lag. 1969 wurde nach der Umbettung der Toten der neue Friedhof mit der Kapelle über dem Ort eingeweiht.
Weiterhin war es erforderlich, eine neue Verbindungsstraße von Gottleuba über Oelsen nach Breitenau zu bauen. Die alte Straße nach Oelsen führte durch den heute überfluteten Oelsengrund entlang der Gottleuba bis zur Mündung des Oelsenbaches und dann den Bach entlang durch den Ort. Die neue Straße wurde in den Jahren 1964 bis 1966 geschaffen.

Abzweigung Hammergut Bienhof

Das ehemalige Hammergut Bienhof erreicht man von hier über den Kulmer und den Hohen Steig. Es liegt am Ende des Mordgrundes unweit der Grenze zur Tschechischen Republik. Das Erz erhielt der Hammer über diesen Weg aus dem Berggießhübler Raum.
Erstmals wurde 1503 nur das „geholtze der Binhoff“ genannt. Der böhmische Grundherr Thimo v. Colditz auf Graupen tauschte damals den Bienhofgrund als Jagdrevier gegen das an den Herzog von Sachsen abgetretene Dorf Rosenthal ein. 33 Jahre später gab es dann bereits auf der „Binweide“ einen Hammermeister, also muss hier ein Hammer gestanden haben. Infolge des geringen Wasserangebotes kann es nur ein kleiner Hammer gewesen sein, der bis 1730 betrieben wurde.
Eine Mühle gesellte sich 1579 hinzu. Auffällig ist, dass die Besitzer des Hammergutes, zu dem auch Äcker, Weisen und drei Waldstücke gehörten, anfangs sehr oft wechselten. Von 1573 bis 1599 lassen sich fünf verschiedene Bewirtschafter feststellen, doch dann blieb Bienhof bis 1790 im Besitz der Familie Kluge. 1813 wurde das Hammergut durch plündernde Soldaten niedergebrannt. Zehn Jahre später sollen hier schon wieder 65 Einwohner in 13 Gebäuden gewohnt haben.
Die kleine Siedlung besteht aus zwei Gütern und einem villenartigen Herrenhaus, das zu Beginn des 20. Jh. Errichtet wurde und dem früheren Mühlengut, das später ebenso wie das Hammergut eine Gaststätte aufwies.
1928 wird das Gut an den Landesverband Sächsischer Heimatschutz verkauft. Das Herrenhaus des Hammergutes diente in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz, der im Gebiet von Bienhof bis zum oberen Oelsengrund ein großes Naturschutzgebiet geschaffen hatte, als Forschungs- und Erholungsstätte.
1945 wurde der Landesverband enteignet und die Gebäude und Fluren in de Bodenreform verteilt, 1950 die Mühle stillgelegt.
Seit 1959 gehört Beinhof zu Oelsen und die Felder zur LPG Hellendorf. Die Gaststätte war Kinderferienlager.
Ab 1964 wurde das Rückhaltebecken im Mordgrund gebaut.
Nach der Wiedervereinigung bemühte sich der wiedererstandene Heimatschutzverein um Restitution seiner Liegenschaften in Bienhof, wurde jedoch abgewiesen. Sein ehemaliges Heim verfällt, d den neuen Eigentümern die Mittel zur Erhaltung fehlen.
Das Mühlgut gehört wieder den Nachfahren des Julius Cluge von 1599.

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