Gemeinde Daubitz

Die Gemeinde Daubitz ist vor allem durch ihre Glas und Kalkherstellung bekannt. Zu weniger attraktiven, jedoch verbreiteten Berufsgruppen gehörten Bleicher, Weber, Tuchmacher, Arbeiter in Steinbrüchen und Wald. In der Nähe von Daubitz gab es vier große Sandsteinbrüche, in denen bis ins 20. Jahrhundert hinein Steine gebrochen wurde. Der Stein, der für den Bau der hiesigen Kirche Maria Himmelfahrt (1811 – 1814) verwendet wurde, stammt unter anderem aus den Daubitzer Steinbrüchen.

Die Hauptunterhaltsquelle war zu den ältesten Zeiten jedoch die Arbeit im Wald. Der Kataster von 1654 gibt an, dass in der Gemeinde Tagelöhner leben, die „Schindeln und Schleusen für Holzflößen machen“. Außer der eigenen Holznutzung wurde hier auch eine entsprechende Auswahl an Produkten hergestellt vor allem Ware aus Pech und Holzkohle. Eine von den Stellen, wo Harz verarbeitet wurde, befindet sich nicht weit von hier. Daran erinnert das Relikt eines Pechbrennofens und der Flurname Fiedlerova pec („Fiedlers Ofen“). Die Pechbrennereien waren unterschiedlich konstruiert. Sie unterscheiden sich vor allem dadurch, ob in ihnen Holz durch Trockendestillation oder nur Pech, aufgefangen von angeritzten Bäumen, verarbeitet wurde. Das Harz war gefragte Ware und Ausgangsprodukt für die Herstellung von Kiefern- und Terpentinöl, Wagenschmiere, Geigenharz und vor allem von Pech, das Schuster, Schiffer, Böttcher und andere Professionen brauchten (z.B. Metzger). Für den Handel lieferte man den Harz in sogenannten Harzsteinen, deren Gewicht zwischen 40 bis 100 kg lag.

Die Arbeit in Wäldern war mit einer Unfallgefahr verbunden. In den Wäldern der Böhmischen Schweiz sind mehrere Gedenksteine verstreut, die an das unglückliche Lebensende vieler Holzfäller erinnern. Einen von ihnen gibt es etwa 300 Schritte von der Daubitzer Straße entfernt. Am 30. Mai 1910 wurde hier der Baufäller Josef Schäfer aus Nove Doubice (Neudaubitz) von einem umfallenden Baum erdrückt. Den Gedenkstein ließen der Forstverwalter W. Tietze, Heger J. Arlt und Forstmeister Ferdinand Hajek errichten. Der letztgenannte war einer der am längsten dienende Daubitzer Forstmeister. Das Hegerhaus bezog er 1875 und diente hier bis 1913.

Wanderungen im Elbsandstein