Das Wasser aus dem Fluss Kamenice (Kamnitz) und umliegenden Bächen diente zum Antrieb einer Reihe von technischen Anlagen. Dank regem Holzhandel mit Sachsen florierten allein in der Gemeinde Herrnskretschen Anfang des 18. Jahrhunderts vier Sägewerke. Zu den Sägewerken gehörten damals Grundstücke, die nicht nur für eigenen Gatterbetrieb und Holzlagerung notwendig waren, sondern auch für eingeschränkte Wirtschaft, z.B. für den Futteranbau. Die Sägewerker konnten sie ohne Pacht nutzen, „solange es der Obrigkeit beliebt“. Die Wiesen waren oft ziemlich wie von der Gemeinde entfernt. Der Futtertransport war mühsam und verbunden mit Überwindung von erheblichen Höhenunterschieden. Der Inhaber des hinteren Herrnskretschener Sägewerkes, das zugleich eine Getreidemühle war, besaß auch einen Teil der Wiesen bei Dlouha Bela, weitere hatte er bis bei Janov (Jonsdorf) im so genannten Zachergrund (Zacherova rokle). Zum Grimmerschen Sägewerk gehörten auch einige kleine Wiesen, von denen sich eine, genannt Hinter Räumischt, bis auf dem Winterberg befand. Das dritte Sägewerk hatte Grundstücke im Binsdorfer Forstrevier und in der Gemeinde Jonsdorf zugeteilt gehabt, das vierte am Fluss Dlouha Bela.
Außer Gattern standen in Herrnskretschen auch zwei Mühlen. Die obere Getreidemühle an Dlouha Bela, bereits 1583 belegt, hatte zwei Mahlanlagen, das dritte Rad trieb die Säge an. Die untere Mühle genannt Kratschmer Mahlmühle hatte nur einen Gang und andauernde Schwierigkeiten mit Wassermangel. 1724 wurde sie niedergerissen und neu erbaut. Zum Antrieb von Mahlanlagen nutzte man in der Vergangenheit auch Bäche aus. Der Betrieb war dann jedoch eingeschränkt, die Besitzer übten deshalb noch ein anderes Gewerbe aus. Eine von diesen „Saisonmühlen“ stand seit 1793 unweit von Herrnskretschen im Tal der Sucha Kamenice (Dürrkamnitz). Wenn es genug Wasser gab, diente sie als Getreide-, Säge- und Lohstampfmühle, bei Wassermangel bot sie Gastgewerbedienstleistungen an. Sie brannte 1882 aus und wurde nie wieder neu aufgebaut.