Informationstafel Waldhusche „Harzgewinnung“

Informationstafel des Nationalparks in der Waldhusche Hinterhermsdorf zum Thema Harzgewinnung

Ohne Blut der Bäume kein Bier vom Fass

Mit geheimen Zeichen haben diese seltsamen Ritzungen nichts zu tun. Der Kiefer, die Sie vor sich sehen, wurde Harz abgezapft.

Schnittrinnen_Harzgewinnung_klein

Nadelbäume produzieren besonders viel Harz. Was wir als klebrige Beigabe vom Weihnachtsbaum kennen, tropfte früher in den Sammelbecher am Baumstamm. Noch im 19. Jahrhundert ritzten „Harzscharrer“ dafür im Frühjahr Bäume an – meist Kiefern und Fichten. Deren Harz quoll dann langsam heraus und erstarrte. Im Herbst hatte sich genug davon angesammelt um es abzuscharren.

Schon die alten Germanen nutzten Harz als Leim. Dabei blieb es nicht, später entdeckte man das „Blut der Bäume“ etwa um Farben herzustellen. Gastwirte hätten ohne Harz gar auf dem Trockenen gesessen: Auch in der Braukommune Sebnitz lieferte man früher Bier in Holzfässern aus. Diese Fässer hielten Flüssigkeiten nur, wenn sie mit Pech abgedichtet waren. Und Pech wiederum ließ sich nur aus Harz herstellen.

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