Informationstafel Waldhusche „Lohrindengewinnung“

Informationstafel des Nationalparks in der Waldhusche Hinterhermsdorf zum Thema Lohrindengewinnung

Ohne Rind/e kein Leder

Was hier wie ein Igelhotel anmutet, lieferte früher Nachschub für das uralte Gerber-Handwerk. An solchen Gestellen trocknete einst „Lohrinde“, die man zum Gerben von Leder verwendete.

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Denn rohe Tierhäute verwandeln sich nur mit Gerbsäure in brauchbares Leder. Gerbsäure lieferte die Natur in Form von Baumrinde. Eichen- und Fichtenrinde enthält besonders viel davon. Als Nebenprodukt der Holzgewinnung fiel in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz reichlich Fichtenrinde an; sie wurde mit so genannten „Lohlöffeln“ vom Stamm geschält. „Lo“ bedeutete im Mittelhochdeutschen „abreißen“ oder „schälen“.

Doch nur im trockenen Zustand war Lohrinde verwertbar. Damit Regen die Gerbsäure nicht aus den Innenseiten wusch, stellte man die Rindenstücke wie Dachziegel zum Trocknen auf. Fein gemahlen verarbeitete sie dann der Gerber.

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