Informationstafel Waldhusche „Streuobstwiese“

Informationstafel des Nationalparks in der Waldhusche Hinterhermsdorf zum Thema Streuobstwiese

Veredelte Vielfalt

Was auf Streuobstwiesen wie dieser wächst, hat Geschichte: Alles begann mit ein paar haselnussgroßen, bitter schmeckenden Früchten. Ihre wilden Mutterbäume — Rosengewächse — wurden vor langer Zeit im Orient kultiviert. Die Römer kamen dort auf den Geschmack und brachten das Obstbauhandwerk (Veredeln und Propfen) mit nach Germanien.

Von heutigen Obst-Plantagen unterscheidet Streuobstwiesen, dass hier hochstämmige Bäume wachsen. Vor allem aber wächst hier Vielfalt: die Mehrfachnutzung zulässt. Denn die Bäume stehen locker, so liefern die umliegenden Wiesen Gras für Heu oder als Viehweide. Neben Äpfeln, Kirschen oder Birnen fiel von den Bäumen früher auch Blattstreu für Ställe ab. Und all dies traditionell ohne Einsatz chemischer Mittel.

Kein Obst ohne Bienen, deshalb spielt die Imkerei auf der Streuobstwiese eine große Rolle.

Baumhöhlen, Blüten und Fallobst locken unzählige Tierarten zu Tisch, Wohn- oder Rastplatz.

Nicht nur deswegen sind Streuobstwiesen wertvolle Biotope und nach dem Sächsischen Naturschutzgesetz (§ 26) besonders geschützt.

Sie sind auch ein vertrauter Anblick und bereichern unsere Kulturlandschaft.

Streuobstwiese_klein

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