Tafel Nr. 8 vom Lehrpfad „Das vergessene Grenzgebiet“
Über der Ortschaft Eiland —der Grenzweg
Über Ostrov
Die erste Waldbeschädigung im Erzgebirge hatte ursprünglich einen lokalen Charakter und begann schon vor dem 2. Weltkrieg. Einen deutlichen Anwuchs und Ausmaß der Beschädigung sehen wir ab den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist aus Produktionsgründen die wichtigste Holzart des Gebirges. Der Ursprung der Fichtenpopulation im Erzgebirge ist wahrscheinlich in der Nacheiszeit und sie migrierte über den Böhmerwald. Ursprünglich waren Fichtenwälder nur in der Nähe von Klinovec in einer Meereshöhe von 940 – 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Die Waldbestände in der Höhe über 800 Meter waren ursprünglich durch die Gemeine Fichte -Weiß-Tanne – Buche gebildet. Sie wurden aber durch einseitige Fichtenwälder ersetzt, und das auch durch nicht ursprüngliche Provenienz. Durch Immission erlagen die Fichtenmonokulturen zuerst in der Gegend von Most und Litvínov, später auch Klášterec und Chomutov. Am Ende der 70. Jahre verursachte die hohe Immissionsbelastung der Industrie und weitere klimatische Erscheinungen die fast totale Vernichtung der Fichtenwälder in der Gegend zwischen Sněžník östlich des Erzgebirges bis zum Klínovec (Keilberg) im westlichen Teil. Erhalten blieben die Bestände der Fichte im westlichen Teil des Erzgebirges. Bei der Waldbestanderneuerung wurden vor allem die Eberesche (Sorbus aucuparia), die Moorbirke (Betula pubescens) und die Stachelfichte (Picea pungens) benutzt. In den 90. Jahren wurden die Schwefeloxide in der Atmosphäre vermindert, es vergrößerten sich aber die Inhalte der Fluoride, Stickstoffoxide und organischer Stoffe. Die Bestände der alternativen Bepflanzung mit Birken (Betula) wurden durch Kummulation der negativen Einwirkungen und vor allem durch den Wärmeumschwung im Winter 1996/97 stark beschädigt. Die Eberesche (Sorbus aucuparia) leidet durch Wildnagung und in den Gipfelpartien des Erzgebirges auch durch extreme klimatische Erscheinungen. Die Stachelfichte (Picea pungens) ist in der Gegenwart das meist gefährdete Holzgewächs im Erzgebirge, dies ist vor allem durch den Befall mit Pilzerkrankungen mit der sog. Fichtenquirlschildläuse (Gemmamyces piceae) bewirkt.
Der Grenzweg
ist ein Bestandteil des historischen Verkehrsweges, der von geführt hat, verband Ostrov und Rájec und führte weiter nach Rosenthal. Der Weg entstand in der Zeit, wann die Ortschaft Ostrov mit der Eisenhütte und Hammer begründet wurde. Der Teil des Weges von Sněžník nach Rájec wurde gepflastert, denn auf diesen Weg der Rohstoff aus den Scheeberger Bergwerken gebracht wurde. Nach dem 2. Weltkrieg war dieser Teil der Grenze mit einem Stacheldraht und mit anderen Sicherheitsmaßnahmen sichergestellt und die Grenze wurde streng bewacht. Die Grenzschutzsoldaten, die sich auf dem Weg bewegten, gaben dem Grenzweg seinen Namen.