Oelsengrund

Grenzüberschreitender montanhistorischer Wanderweg Berggießhübel – Krupka (Graupen CR)
Achtung Wanderer, wir durchqueren eine nahezu einmalige geschützte Landschatz. Die Bergweisen um Oelsen sind teilweise seit Jahrzehnten durch eine Initiative des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. geschützt und zum überwiegenden Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Verlassen sie bitte nicht die ausgewiesenen Wanderwege und entnehmen sie keine Pflanzen.

Informationstafel des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Herr Siegfried Fischer Station 14:

Abzweig Hammergut Oelsengrund

Zu dem alten Ortskern des ehemaligen Dorfes Oelsengrund an der Gottleuba gelangt man von hier über den Lappenbuschweg. Der Lappenbuschweg mündet direkt auf dem Dorfplatz, der gleichzeitig auch Standort des ehemaligen Hammers war. Dabei durchqueren wir auf ca. 4 Kilometern eine streng geschützte Landschaft.
Der Hammer im Oelsengrund wird 1350 erstmalig erwähnt und nach 1551 heißt er „das wüste Hammergut im Oelsengrund“. Das Erz erhielt der Hammer aus dem Berggießhübeler Revier über den Kulmer Steig und den Lappenbuschweg. Die Tatsache, dass in der Nähe der ehemaligen Ebertmühle ein Hammerwerk gestanden hat, wird dadurch bestätigt, dass nach dem Bericht des Gemeindevorstandes von 1902 bei Ausschachtungen Spuren der alten Anlage gefunden wurden sind und dass das Hochwasser von 1927 nahe dem Hammergute in 1,5 m Tiefe des Talbodens Balkenlagen von 0,5 m Stärke, Holkohlenschichten und viele Eisenschlacken freilegte.
Bestehen blieb das zugehörige Gut, das längere Zeit Amtsgut war. Das Lehen über die „beeden Manne“, die daneben wohnten, wurde 1590 dem Besitzer von Lauenstein, Rudolf von Bünau, geschenkt.

Abzweig Wüstes Dorf Oelsengrund

Das Dorf Oelsengrund mit dem Hammergut ist eine Wüstung der Neuzeit. Das Dorf wurde bei dem Bau der Trinkwassertalsperre Gottleuba 1973 abgerissen, da es im Trinkwassereinzugsgebiet lag.
Um 1500 wird anstelle des Ortes lediglich eine „Bretmül des Herrn“, d.h. des Grundherren, angegeben. Vorher lag die Siedlung völlig wüst. Im Jahre 1533 wurde sie als „Wüst Gutt, der Oelßenwaldt“ an einen Einwohner von Oelsen verliehen, womit dieser Ort zum ersten Male erwähnt wird. Mit Unterbrechungen unterstand Oelsengrund bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts der Herrschaft Lauenstein. Das Hammergut, das der „Landesverein Sächsischer Heimatschutz“ erworben hatte, wurde nach 1945 Neubauernhof. In ihm wohnte auch der Asienreisende Walter Stötzner, der sein Wohnhaus im Stil eines erzgebirgischen Bauernhauses mit Malereien nach volkskünstlerischen Motiven an Türen und Treppengeländer durch den Dresdener Architekten Max Hans Kühne versehen ließ.
Um 1950 scharen sich um das Hammergut das Gasthaus Ebertmühle (Nachfolgerin einer 1786 erwähnten Mühle), flussaufwärts das Anwesen die Meiselmühle und die 1927 vom Hochwasser vernichtete Köhlermühle, flussabwärts die Clemensmühle von 1786 (in der DDR Ferienheim der TU Dresden) und die Paustmühle von 1786 sowie einige kleinbäuerliche Anwesen. Einige verstreute Einzelhäuser gehören noch dazu. Das Dorf Oelsengrund war seit 1950 Ortsteil von Breitenau. Heute erinnern nur noch die Grundmauerreste an dieses Dorf.
Der Oelsengrund war eines der schönsten Täler des Osterzgebirges mit vielen geschützten Pflanzen und Tieren. Nach dem Bau der Talsperre hat das Tal einen anderen Charakter bekommen aber es hat nichts von seiner landschaftlichen Schönheit eingebüßt.

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