Informationstafel des Nationalparks Sächsische Schweiz:

PFLEGE UND ENTWICKLUNG IM NATIONALPARK: OFFENLANDFLÄCHEN

Die nördlich gelegenen Bereiche des Nationalparks Sächsische Schweiz werden von Wiesen und Feldern gebildet.
Eingebunden in diese landwirtschaftlichen Flächen liegen die alten Feldwege, kleine Säume und Hänge, Sträucher, Obstbäume und Brachen. Hier gibt es noch eine große Biotopvielfalt mit interessanten Pflanzen- und Tierarten.
Diese Kulturlandschaft bedarf zu ihrer Erhaltung einer differenzierten Pflege, die in ihrer Art an die frühere Landnutzung anknüpft.

Die Heilziest Hänge und Heidenelken-Raine bei Mittelndorf

Im Gebiet zwischen Mittelndorf und dem Kirnitzschtal finden wir noch eine schöne Kulturlandschaft mit gut erhaltenen Strukturen, wo an den hängigen Standorten, an Wegeböschungen und Runsen wertvolle Raine vorhanden sind.
Dies werden von Arten wie Feld-Thymian (Thymus pulegioides), Berg-Jasione (Jasione montana), Acker-Hornkraut (Cerastium arvense), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Pechnelke (Lychnis viscaria), Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) und Heilziest (Betonica officinalis) charakterisiert.
Im Bereich zwischen Altendorf und Mittelndorf konnten allein auf einer Fläche von 4 x 4 m 57 Gefäßpflanzenarten festgestellt werden!
Die hier durchgeführten Pflegemaßnahmen haben die Erhaltung dieser Kleinbiotope zum Ziel.

Die Umsetzung der Pflege und Entwicklungsmaßnahmen wird bevorzugt im Rahmen von Förderprogrammen aus Landwirtschaft und Naturschutz durch freiwillige vertragliche Vereinbarungen gewährleistet.
Die Pflege der Offenlandbereiche zwischen Mittelndorf und Lichtenhain werden durch den Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz – Osterzgebirge e.V. realisiert.

Das Offenland in der Pflegezone des Nationalparks Sächsische Schweiz soll dauerhaft erhalten und gepflegt werden, soweit Gründe des Arten- und Biotopschutzes, die Erhaltung des Landschaftsbildes oder Gründe der Landschaftskultur dies erfordern.