Ortschaft Khaa (Kyjov)

Der Ort Khaa (Kyjov) entstand nach 1650 und hatte im 19. Jahrhundert bereits an die 500 Einwohner. Sie erwarben ihren Lebensunterhalt durch Waldarbeit und waren außerdem in kleinen Betrieben in Schönbüchel, Schönlinde und in der Zwirnglanzfabrik in Khaa beschäftigt. Vielfach wurde auch Heimarbeit betrieben.

Die Mühlen an der Kirnitzsch dienten anfänglich dem Zersägen von stärkeren Holzstämmen, später auch als Getreidemühlen. Am Oberlauf trieb der Bach bis zur Landesgrenze 7 Mühlen an. Die sagenumwobene Dixmühle wurde 1945 abgerissen.

„Das Haus ist mein und auch nicht mein. Der vor mir war, dachte auch es wäre sein. Er zog heraus und ich zog hinein, nach meinem Tode wird es auch so sein.“ (Inschrift an der Dixmühle)

Die Schönheit des Tales machte der Gebirgsverein für das Khaatal zugänglich, welcher u. a. die Khaatalstrasse gebaut hat. Hier fuhr ein Bus entlang bis zur Böhmischen Mühle. Von dort aus konnte man – der Kirnitzsch folgend – bis zu Elbe wandern.

Dixmuehle

Mühlen und Sägewerke von Kyjov (Khaa)

Die Gemeinde Khaa entstand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die Geschichte technischer Anlagen reicht jedoch tiefer in die Vergangenheit. Zu den ältesten industriellen Objekten gehört wahrscheinlich das Relikt eines Schmelzofens auf dem sogenannten Wüsten Schloss (Kyjovsky hradek), was ein archäologischer Fund von 1983 ist. Die Funktion und Datierung des Ofens waren bisher noch nicht zuverlässig geklärt. Noch vor der Entstehung der Gemeinde begann auch die Geschichte der Mühlen in der Nähe vom späteren Khaa. Die älteste davon hielt 1571 die Karte von Georg Oeder fest. Es ist nicht auszuschließen, dass sie als Schmelzanlage von in der nahen Umgebung gewonnenem erzhaltigem Gestein diente. Im 17. Jahrhundert gibt es bereits Nachrichten von der Existenz eines Gatters am Käseteich, dem Vorgänger des heutigen Stausees. Das Gatter soll 1648 nach dem Tod des Sägewerkers Jacob Jenzsche untergegangen sein. Seit 1723 stand an der Krince (Kirnitzsch) bei Khaa eine Getriebemühle mit Mahlanlage und Sägewerk. Sie wurde vom Müller und Mühlenbauer Johann Christoph Pallme erbaut. Der Vertrag im Buch der Mühlen erwähnt zugleich „ein altes Sägwerkerhaus“, was ein Beweis für die Existenz eines herrschaftlichen Sägewerkes, das hier bereits vor der Erbauung der Mühle stand, ist. Die Mühle samt Gatter (die spätere Hausnummer 36) kaufte sechs Jahre später vom Müller für 600 Gulden sein Bruder Johann Georg Pallme ab. Der Vertrag wurde im Schulzenamt, der zugleich herrschaftliche Schenke war, in Hely (Nassendorf) abgefasst. Seit 1773 war die Mühle im Besitz des Geschlechts der Hancke. Zu dem Zeitpunkt war sie bereits in einem schlechten Zustand und verkümmerte. Ein kurzes Aufleben gab es erst Anfang des 19. Jahrhunderts, wo die Mühle für seinen frischgebackenen Schwiegersohn Josef Hancke der Müller Anton Horn aus Dolni Chribska (Niederkreibitz) für seine Geldmittel renovierte und von Schulden und Forderungen freikaufte. Zu der Zeit hatte jedoch die Mühle kein Gatter mehr, weil Josef Hancke im Jahr 1820 bei der Böhmischkamnitzer Obrigkeit die Baugenehmigung für ein Sägewerk auf nahe gelegenem Gründstück unter dem sogenannten Schmiedehaidel (heutzutage Kinsky Ausblick) beantragte. Zur Verwirklichung des geplanten Baues kam es jedoch nie.

erstes_Haus_Khaatal_klein

Wanderungen im Elbsandstein