Pomologischer Lehrpfad Ehrenberg

Informationstafel zum Pomologischen Lehrpfad Ehrenberg:

Was sind Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen sind flächenhafte Anpflanzungen von wuchsfreudigen, robusten und hochstämmigen Obstbäumen mit einer Stammhöhe ab 1,60 m verschiedener Arten und Sorten, die meist unregelmäßig gestreut auf Wiesen und Weiden vorkommen und eine Ertragsfähigkeit von 50 Jahren und mehr haben. Das gilt auch für Obstalleen und linienförmige Obstpflanzungen an Wegen und Feldrainen.

Warum Streuobstwiesen schützen und erhalten?

• Streuobstwiesen sind wertvolle Biotope und deshalb nach dem sächsischen Naturschutzgesetz (§ 26) besonders geschützt.
• Sie sind mit über 5000 Tier- und Pflanzenarten der artenreichste Lebensraum Mitteleuropas.
• Streuobstwiesen nehmen Einfluss auf das örtliche Klima. Ein ausgewachsener Baum kann pro Jahr bis zu 100 kg Staub binden und über 2 Millionen Liter Sauerstoff erzeugen. Er filtert Luftschadstoffe und verringert durch die Bindung von Kohlendioxid den »Treibhauseffekt«. Streuobstwiesen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und können durch Beschattung und Transpirationskühlung die sommerlichen Temperaturen bis zu 6 °C herabsetzen.
• Streuobstwiesen bieten Wind- und Erosionsschutz (besonders wichtig bei Hanglagen)
• Sie sind Bestandteil unserer Kulturlandschaft und eine Bereicherung des Landschaftsbildes. Das zeigt sich besonders in der Blütezeit, in der Fruchtreife und während der Laubfärbung.
• Alle Aktivitäten auf Streuobstwiesen haben einen hohen Erholungs- und Erlebniswert.

Was können wir tun?

• Streuobstwiesen durch fachmännische Erziehungs-, Verjüngungs- und Erhaltungsschnitte sowie durch sortengerechte Nachpflanzungen bewahren.
(Weitere Informationen zu Obstsorten u. a. können Sie beim Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz e. V. Telefon 03596 – 58 08-23 erhalten)
• Streuobstwiesen regelmäßig mähen (1. Schnitt im Juni, 2. Schnitt vor der Ernte) oder beweiden (Verbiss der Bäume verhindern)
• Die Erträge der ungedüngten, ungespritzten einheimischen Obstbäume ernten und getrennt verarbeiten (biologischer Anbau) z. B. zu Säften, Bränden, Weinen, Musen, Marmeladen, Gelees, Trockenobst u. a.
• Das Wissen über die Streuobstwiesen weiter vermitteln, um vor allem die weitere Vernichtung von Altbeständen zu verhindern.
Den Lehrpfad gestalteter der Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz e. V.

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