Rennersdorfer Findlingsgruppe

Informationstafel der Naturschutzbehörde:

Das nördliche Europa unterlag im Pleistozän drei Vereisungen, wobei die erste während der Elsterkaltzeit am weitesten nach Süden vorstieß und auch das Stolpener Land erreichte. Dieses erdgeschichtliche Ereignis fand vor etwa 425 000 Jahren statt.

Am Grunde der eiszeitlichen Gletscher wurde eine Schicht fremden Bodens und nordischer Gesteine als Geschiebe mitgeführt; die meisten Geschiebe zerrieb der hohe Eisdruck jedoch zu Geschiebelehm. Am häufigsten ist heute noch der Feuerstein anzutreffen. Wo sein Vorkommen in südwärtiger Richtung erlischt, lag die Südgrenze des elsterkaltzeitlichen Inlandeises. Diese Feuersteinlinie verläuft östlich von Bad Schandau über Rathmannsdorf, Hohnstein, Ehrenberg und Neustadt zum Nordwestfuß des Hohwaldes. Unser Rennersdorfer Raum befindet sich somit unweit von ehemaligen Südrand des weitesten eiszeitlichen Gletschervorstoßes.

Rennersdorfer_Findlingsgruppe_kleinDiese drei nordischen Geschiebeblöcke wurden durch das Eis im Stau des tertiären Stolpener Burgberges über die Rennersdorfer Flur verteilt abgelagert und 1984 im Karte_Stolpen_Grenzen_ElstereiszeitAuftrag des Kreisnaturschutzorganes Sebnitz unweit der ursprünglichen Fundorte zu einer Findlingsgruppe zusammengestellt. Es handelt sich um auffallend helle Granite von hohem Quarzgehalt; am benachbarten Steinberg bei Lauterbach bezeichnete früher der Volksmund ähnliche quarzreiche Geschiebe als „Weiße Steine“.

In unserer Rennersdorfer Gruppe befindet sich der größte Eiszeit-Findling, der gegenwärtig vom Sebnitzer Kreisgebiet als erhalten geblieben bekannt ist. Sein Inhalt beträgt 1,20 m³, was angesichts der Eisrandnähe eine beachtliche Größe darstellt, zumal das Ausmaß der Großgeschiebe einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle unterliegt.

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