Šaunštejn (Schauenstein)

Schauenstein_vom_kl-Prebischtor_klein

Inhalt der Informationstafel unterhalb der Burg Schauenstein:

Unweit von hier befinden sich auf einem Felsen Reste der mittelalterlichen Burg Schauenstein. Die Burg wurde an eine strategische Stelle am Rande des im 14. Jahrhundert von der Burg Ostrý aus von den Markvartic kolonisierten Gebiets situiert. Die Festung kann als Filialzentrum der Verwaltung gedient haben und bestimmt spielt sie eine bedeutende Rolle bei der Felsbilder_Schauenstein_kleinSicherheitsbewahrung des alten Handelsweges gen. Böhmerstraße. Laut schriftlichen Quellen und archäologischen Funden übte die Burg ihre Funktion im Zeitraum vom Anfang bis zur Wende der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aus.
Die Böhmerstraße war vom Standpunkt der Geländekonfiguration aus eine logische und akzeptable Verbindungslinie zwischen Inland und Sachsen. Sie endete an der Landesgrenze am Fluss Křinice (Kirnitzsch) dort, wo später die Gemeinde Zadní Jetrřchovice (Hinterdittersbach) entstand. An die Funktion der Straße als Handelsweg erinnerte einst auch die Bezeichnung des Felsens an der Grenze Kramer Stein (Kramářů kámen). In der Felswand waren hier, nach dem Eintrag im Urbar, ein Schädel und Jahreszahlen aus dem 17. Jahrhundert eingemeißelt, vermutlich als Erinnerung an den Mord an einem Kramer. Der Fluss Kirnitzsch diente dem Holzflößen, dieses Rechte gehörte laut Vertrag Sachsen. Im Gegensatz dazu gebührte das Fischereirecht an dieser Stelle dem Geschlecht der Clary- Aldringen. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Fischereirecht an den sächsischen Forstmeister aus Hermsdorf für 2 Gulden jährlich vermietet. Zugleich wurden auch Wiesen an den Kirnitzschufern an drei sächsische Gärtner verpachtet.
Bereits seit dem 17. Jahrhundert verlief an der Böhmerstraße auch die Grenze zwischen den Forstrevieren Vysoká Lípa (Hohenleipa) und Mezná (Stimmersdorf). Dank dieser Tatsache kann man hier bis heute alte Grenzsteine, Kreuze und Jahreszahlen finden, z.B. beim nahe gelegenen Semmelstein (Station des Lehrpfades). Hier unter dem Schauenstein stand der Grenzstein Nr. 32, der die Waldabschnitte Loupežý hrádek (Raubschloss) und Scheibe (vermutlich nach dem Wort Zielscheibe, tschechisch Kotouč) trennte.

Zugang_Schauenstein_klein

Wanderungen im Elbsandstein