Schmilksche Mühle

Schmilksche_Muehle_Ludwig_Richter

Adrian Ludwig Richter wurde am 28.September 1803 in Dresden- Friedrichstadt, als Sohn des Zeichners und Kupferstechers Carl August Richter, geboren und starb am 19.Juni 1884 ebenfalls in Dresden. Nachdem Ludwig Richter seine reguläre Schulzeit 1815 beendet hatte, begann er zunächst als Lehrling bei seinem Vater. Um seine künstliche Neigung auszuleben, studierte er zusätzlich noch mit einem Stipendium an der Kunstakademie in Dresden. Sein Talent als Landschaftszeichner entfaltete sich früh. Schon 1820 erschienen die „70 Mahlerische An- uns Aussichten der Umgebung von Dresden“, an denen L. Richter als Radierer maßgeblich mitarbeitete. 1823 erschienen dann die „30 An- und Aussichten für den Besuch der Sächsischen Schweiz“. Darin ist auch die Mühle von Schmilka dargestellt. Dieses Kleinod am heutigen Malerweg ist eines der wenigen Gebäude, die überhaupt in diesem Heft von Künstlern gezeichnet wurden, was ihrer herausragenden Rolle als „nicht Landschaftsansicht“ Rechnung trägt.

An der Schmilkschen Mühle kann man die Veränderungen des Schmilksche_Muehle_Rinne_kleinHauses selbst sowie der Umgebung in perfekter Weise mit dem Original von L. Richter vergleichen. Die Mühle wurde bereits 1665 erbaut und gilt als ältestes Gebäude im Ort. Schmilksche_Muehle_neues_Muehlrad_kleinDie Wassermühle machte die Generationen von Müllern aber nicht reich. Es war ein schwieriges Auskomme mit den geringen Wassermengen des Ilmenbaches. Allein von den Einnahmen der Mühle konnte der Müller mit seiner Familie nicht leben und musste auch andere Arbeiten verrichten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Mahlbetrieb eingestellt und das Mühlrad mit samt der Rinne zerfiel.
Mit dem historischen Wiederaufbau der Mühle, in Anlehnung an den Stich von L. Richter, wurde der alten Mühle ihre Seele zurückgegeben. Private Mittel und Unterstützung von Leader ermöglichten diesen detailgetreuen Wiederaufbau.

Heute beherbergt das restaurierte „Mühlchen“ ein Ferienhaus, in dem bis zu 4 Personen wohnen können. Vom Geklapper des Mühlrades geweckt zu werden oder einfach nur die Mühlenromantik zu genießen, das ist schon etwas Besonderes.

Die Schmilksche Mühle liegt unmittelbar am 112 km langen Malerweg. Auf der rechten Elbseite (68km) kann man durch wilde Schluchten und schroffe Felsen, über Treppen und Stiegen zu den schönsten Aussichtspunkten wandern. Auf der linken Elbeseite (44km) des Malerwegs ist die Landschaft eher offen geprägt und schmückt sich in Richtung Pirna mit beeindruckenden Tafelbergen (Papststein, Pfaffenstein, Königstein). Der Ursprung des „Malerwegs“ geht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Immer mehr Reisende zog es damals von Dresden aus in die geheimnisvolle Gegend elbaufwärts, deren majestätische Berge bei klarem Wetter bis in die Sächsische Landeshauptstadt hinein zu sehen waren. Neben Ludwig Richter waren u.a. auch berühmte Maler wie Casper David Friedrich, Carl Gustav Carus und Robert Sterl im Elbsandsteingebirge unterwegs. Mit ihren Bildern bereichern sie noch heute das unvergessliche Erlebnis und die zahllosen romantischen Eindrücke der Sächsischen Schweiz.

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Wanderungen im Elbsandstein