Steinkreuz und Marter

Grenzüberschreitender montanhistorischer Wanderweg Berggießhübel – Krupka (Graupen CR)
Achtung Wanderer, wir durchqueren eine nahezu einmalige geschützte Landschatz. Die Bergweisen um Oelsen sind teilweise seit Jahrzehnten durch eine Initiative des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. geschützt und zum überwiegenden Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Verlassen sie bitte nicht die ausgewiesenen Wanderwege und entnehmen sie keine Pflanzen.

Informationstafel Station 13:Steinkreuz_Oelsener_Hoehe_klein

Oelsen

In der Region ist die erste urkundlich bezeugte Seidlung das Dorf Oelsen. Es wurde schon 1169 von dem böhmischen Herzog Wladislaus in einer Urkunde erwähnt, durch die er einen bei diesem Dorf gelegenen Wald den Johannitern zueignet.
Die kleine Kirche beiendruckt durch ihre klaren Linien und durch ihre Einordnung in die Gebirgslandschaft. Durch ihre Lage und die dicken Mauern vermittelt sie den Eindruck von Wehrhaftigkeit. Sie wurde 1405 das erste Mal erwähnt und beim Durchzug des Hussitenheeres (40.000 Mann) 1429 ebenso wie alle anderen Orte der Umgebung vollkommen zerstört. Danach war Oelsen ein wüstes Dorf und wurde im Gegensatz zu Erdmannsdorf etwa ab 1490 wieder aufgebaut.
Die Jahreszahl 1585 in der Kirche deutet wohl auf einen Umbau hin. Die Kirchhofmauer wurde im 16. Jh. Gebaut. Bis zur Reformationszeit gehörte Oelsen zur Diözese Prag.
1520 erwarb Rudolf von Bünau zu Lauenstein das Rittergut als selbstständiger Pertinenzstück. Zum Rittergut als selbstständiger Verwaltungsbereich gehörten 1 Vorwerk, 2 Mühlen im Oelsengrund mit Mahlpflicht der Oelsener Bauern, 1 Ziegelei, 1 Kalkofen und eine Schäferei.
Die Mühlen waren die bekannte Clemensmühle und die Paustmühle.

OberteiLBetsaeule_Oelsen_klein

Oberteil einer Marter

In Oelsen auf der Pfarrwiese (Abzweig Börners Einkehr) steht das Oberteil einer sehr alten Betsäule. Trotz der Verwitterungsschäden ist in der Bildnische das Relief des Gekreuzigten noch zu erkennen.
Desweiteren befindet sich am Schönwalder Weg, auf der Oelsener Höhe ein altes stark verwittertes Steinkreuz als Sühnezeichen. Es sind zwei der vielen alten Steinmale entlang des Kulmer Steiges. Derartige Steinmale stammen aus vorreformatorischer Zeit und sind ca. 500 Jahre alt und damit die ältesten Zeitzeugnisse in unserer Region.
Steinkreuze und Martern wurden als Sühnezeichen (oft vom Täter) für einen plötzlich meist durch Gewalttat oder durch ein Unglück Verstorbenen gesetzt, dem der letzte Segen versagt blieb.
Steinkreuze und Martern hielten den Wanderer zur Andacht an.

Wanderungen im Elbsandstein