Streuobstbau

Informationstafel zu der Frage:

Was ist Streuobstbau?

Obstwiese_in_Rathewalde_kleinAls Obstbau in der freien Landschaft unterscheidet sich der Streuobstbau vom Obstbau in Plantagen und Gärten. Er umgibt die Dörfer als aufgelockerte, schattenspendende Bepflanzung der an die Bauerhofe angrenzenden Viehausläufe; er findet sich als Bepflanzung von Wegen und Feldrainen. Die nicht selten vielfältig zusammengesetzten Baumbestände des Streuobstbaus mit ihren oftmals markanten knorrigen Veteranen sind typischer und althergebrachter Bestandteil der in Jahrhunderten entstandenen bäuerlichen Kulturlandschaft.

Die Römer brachten Kulturformen der auch heute noch gebräuchlichen Obstarten nach Mitteleuropa. Obstgärten entstanden oft in der näheren Umgebung von Siedlungen. Vorbilder hierfür waren die üppigen Gärten der karolingischen Kammergüter, Meyerhöfe und Klostergärten.

Erst im 15. und 16. Jahrhundert dehnte sich der Obstbau etwas mehr in die freie Landschaft aus. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich schließlich die Strukturen, welche den mitteleuropäischen Streuobstlandschaften bis heute ihren anmutigen Reiz verleihen.

Streuobstbestände wirken der ökologischen Verarmung landwirtschaftlich genutzter Gebiete entgegen. Sie sind Lebensräume für viele Säugetiere, Vögel und Kleinlebewesen, die bei intensiver Flächennutzung keine Entwicklungsmöglichkeiten finden. Die vom Streuobst geprägten Gebiete zählen zu den interessantesten Kulturlandschaftlichen Mitteleuropas.

Mit der Vielgestaltigkeit des Landschaftsbildes ist die Erholungswirkung auf den Menschen eng verknüpft. Bemerkenswert ist der größere Artenreichtum an Pflanzen und Tieren.

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