Umgebindehaus/Waldarbeiterstube

Informationstafel zu Umgebindehäuser und Waldarbeiterstube

Umgebindehaus

Als Umgebindehäuser werden die traditionellen Gebäude bezeichnet, bei denen vor der Blockstube ein Bänder- und Rahmenwerk die Last des Daches bzw. Obergeschosses abfängt und trägt. Mit dieser Konstruktion sind zwei unterschiedliche Bauweisen eine Verbindung eingegangen: slawische Holzbauweise und die holzsparende germanische Fachwerktechnik. Deshalb tritt dieser Baustil besonders an den Kontaktstellen slawischer und germanischer Besiedlungen auf. Er hat sich sehr gut in der Oberlausitz, in Nordböhmen und in Teilen der Sächsischen Schweiz bewährt und erhalten. In der Regel ist der Grundriss eines Bauern- und Waldarbeiterhauses dreigeteilt.
Die Blockstube: In der spielte sich das familäre und berufliche Leben ab.
Der Hausflur: Hier wurde gekocht und das Futter für die Tiere zubereitet, geschlachtet und gewaschen.
Der Stallteil: Es ist aus Stein massiv aufgebaut. Die Scheune und der Schuppen schlossen sich meist an. In diesem Hausteil befand sich auch das „Gewölbe“ für Vorräte, der Backofen und manchmal das Auszugsstübchen. In früheren Zeiten war auch das Obergeschoß in Blockbauweise ausgeführt. Einige Häuser weisen einen vorragenden Gamp auf. Später setzte sich das heute oft verschlagene Fachwerk durch. Die Dächer waren mit Stroh und Schindeln gedeckt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bevorzugte man Schieferdeckung.

Museum Waldarbeiterstube

Der vordere Teil gibt einen kleinen Einblick in das Leben Hinterhermsdorfer Bürger Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Raum, der nachempfunden wurde, ist die Blockstube. Der auf den ersten Moment groß wirkende Raum war Küche, Stube und Arbeitszimmer zusammen. Bedenkt man, dass die Familien in dieser Zeit meist aus drei Generationen bestand und die Anzahl der Kinder weit über dem heutigen Durchschnitt lag, kann man sich die Wohnsituation unserer Vorfahren kaum vorstellen. Der zweite Raum enthält mehrere Vitrinen und Schautafeln. Sie zeigen die Arbeit der Flößer und Waldarbeiter, die in unserem Gebiet heimisch waren. In einer Vitrine sind Holzuhren von Hinterhermsdorfer Uhrmachern zu sehen, außerdem alte Werkzeuge, ein Einblick in das weit bekannte Handwerk von Sebnitz, der Kunstblumenherstellung, sowie alte Fotos und Dokumente aus der Geschichte von Hinterhermsdorf.

Wanderungen im Elbsandstein