Leuchterweibchen
Abstimmung:
Ø 3,0 (17 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 7,50 km |
Höhenunterschied: ca. 343 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen Leiter Klettern mit Klammern |
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empfohlene Karten: Schrammsteine – Affensteine; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Schrammsteine/Affensteine |
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Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Parkplatz Nasser Grund - Eulentilke - Wilde Hölle - Obere Affensteinpromenade - grüner Pfeil - linker Aufstieg Wilde Hölle - Langes Horn - Pfad Leuchterweibchen - Aussicht Leuchterweibchen - Pfad Leuchterweibchen - Langes Horn - Obere Afeensteinpromenade - grüner Pfeil - Felsspalte Satanskopf - Abstieg - grüner Strich - Untere Affensteinpromenade - roter Strich - Bloßstock - Kinderklettergipfel - Kroatenhau - Dietrichsgrund - grüner Punkt - Kirnitzschtal - Beuthenfall - Flößersteig - roter Punkt - Parkplatz Nasser Grund
Beschreibung:
Obwohl ich sehr häufig mit dem Finger über die Wanderkarten von Rolf Böhm (Wanderkarten der Sächsischen Schweiz) fahre, ist mir seltsamerweise die Aussicht neben den beiden Kletterfelsen Leuchterweibchen nicht aufgefallen. Erst ein netter Leser hat mich auf die Stelle aufmerksam gemacht. Nach einer Minisuche in all meinen Unterlagen habe ich bei Axel Mothes (Stiegenbuchverlag) im Buch Stiegen- & Wegebuch Band 1 Sächsische Schweiz eine passende Beschreibung entdeckt. Seltsam, dieses Buch habe ich vor gar nicht so langer Zeit durchgeschaut und irgendwie ist mir die Beschreibung durchgegangen.
Der Startpunkt ist der Parkplatz bzw. die Straßenbahnhaltestelle Nasser Grund. Von hier geht es in den Nassen Grund, also über die Brücke der Kirnitzsch und dann aufwärts. Ungewöhnlich ist, dass dieser Forstweg keine Wanderwegmarkierung hat, obwohl große Mengen Wanderer hier die ersten Schritte ins Gebirge unternehmen. Nach ½ Kilometer wird der Forstweg nach links verlassen. Es geht durch die Eulentilke weiter. Schon bald (wieder ½ Kilometer) erreicht man die untere Affensteinpromenade. Sie wird nur überquert und dann folgt man der Beschilderung Wilde Hölle. Auf den Wegweisern steht in Klammern „schwierig“, was vielleicht ein bisschen extrem ausgedrückt ist, aber ganz leicht ist der Weg auch nicht. Die Wilde Hölle ist nicht in der Liga einer Häntzschelstiege oder Zwillingstiege, aber trotzdem gibt es Mitmenschen, die an dem Aufstieg scheitern. Auf jeden Fall sollte ganz klar sein, dass der Weg durch die Schlucht nur mit ordentlichen Schuhen begangen werden sollte. Zuerst geht es über ein paar Stufen und Steine aufwärts, dann erreicht man einen Talkessel, der so aussieht, als ob es hier nicht weiter geht, aber an der rechten Seite befindet sich eine Treppe. Dann wird der Aufstieg etwas kribbliger. Es geht nach links zu einer Miniklettereinlage von einem Meter und dann über ein paar wenige Klettereisen an einer Felsmurmel entlang. Das hört sich spektakulärer an als es ist, nur für Leute mit Höhenangst ist es eine gewaltige Herausforderung. Von der technischen Seite sollte es keine so große Herausforderung sein, da es auch meine 6-jährige Tochter ohne fremde Hilfe gemeistert hat. (Anm. der Ehefrau: Man sollte trittfest sein und sich gut festhalten – Dreipunkteprinzip – und Leute mit Höhenangst sollten einen anderen Weg wählen.)
Dahinter geht es weiter aufwärts über so einige Felsmurmeln, bei denen man schon mal einen etwas größeren Schritt machen muss. Nach ¼ Kilometer erreicht man eine Wanderwegkreuzung mit der Oberen Affensteinpromenade. Hier geht es nach links für höchstens 20 Meter. Dann biegt nach rechts in Richtung des Hangs ein unscheinbarer Pfad ab. Schon nach wenigen Metern ist der weitere Aufstieg gut zu erkennen und es geht eine Schlucht bergauf. Einige Stufen vereinfachen den Aufstieg. Nach dem Aufstieg erreicht man einen gut sichtbaren Waldweg. Es handelt sich um den Ausgang der Häntzschelstiege, die nicht als Abstieg benutzt werden darf und auch nicht abgestiegen werden sollte. Trotzdem geht es etwas weniger als 100 Meter nach links in die Richtung zum Langen Horn, um dann an der tiefsten Stelle nach links auf einen unscheinbaren Pfad abzubiegen. Schon nach wenigen Metern kann man den Pfad besser erkennen und es geht für etwas weniger als ½ Kilometer in nördliche und auch die einzige gut sichtbare Richtung. Von der Aussicht neben dem Hinteren Leuchterweibchen hat man einen fantastischen Blick, der genauso toll ist wie vom Langen Horn (¼ Kilometer nach rechts). Am Leuchterweibchen gibt es aber den Vorteil, dass nur ganz wenige Besucher hier verweilen. Das kann man vom Langen Horn bzw. dem oberen Ausstieg der Häntzschelstiege nicht behaupten. Die Aussicht am Leuchterweibchen besteht eigentlich aus zwei oder sogar drei Aussichtsplätzen, die sich wenige Meter nebeneinander befinden.
Nachdem man sich nett erholt hat, geht die Wanderung den kompletten Zugang zur Aussicht zurück, bis man den breiten Weg zum Langen Horn oder dem Ausgang der Häntzschelstiege erreicht hat. Auch hier wandert man noch die bekannten 100 Meter nach rechts, um dann aber nicht wieder nach rechts, sondern nach links abzubiegen. Es geht eine deutlich sichtbare Senke abwärts und schon nach 130 Metern erreicht man die Obere Affensteinpromenade. Der Weg ist mit dem grünen Pfeil und manchmal mit den drei Buchstaben OAP (Obere Affensteinpromenade) markiert. Auf diesem sehr netten Pfad wandert man ziemlich angenehm 300 Meter, bis man ein Wegweiser erreicht. Ohne dieses Schild würde man nicht erkennen, dass die Obere Affensteinpromenade nach links leicht ansteigend weiter verläuft. Insgesamt steigt man 25 Höhenmeter aufwärts, dann wird es super interessant. Vor einem steht eine große Scheibe an Felsen. Durch den Felsen ist deutlich ein Felsband zu erkennen (höchstens 2 Höhenmeter Klettereinlage), das auf die andere Seite der Scheibe führt. Die Stelle unterhalb des Klettergipfels Satanskopf bin ich schon wirklich häufig durchgekrabbelt, aber irgendwie sieht es bei mir nie besonders elegant aus. Das können andere viel besser.
Sobald man durch die Felsspalte gekrabbelt ist, steigt man erst ein paar wenige Höhenmeter auf der Oberen Affensteinpromenade ab, um dann die grüne Wanderwegmarkierung () zu erreichen. Auf ihr geht es nach links den Hang hinunter. Der Abstieg erfolgt über einiges an Zickzack und viele Stufen. Insgesamt sind es 80 Höhenmeter, aber zum Glück gehen sie abwärts. Am Ende des Abstiegs bzw. der Treppenanlage geht es weiter der grünen bzw. roten Wanderwegmarkierung () nach links hinterher. Bis vor gar nicht so langer Zeit war die Untere Affensteinpromenade in diesem Bereich über Jahre gesperrt. Heutzutage liegen die meisten Borkenkäferfichten auf dem Boden und damit hat man ganz neue Sichtachsen wie z.B. zum Kleinen Winterberg oder nach links auf die Felsen der Affensteine. Die Wanderung am Felsfuß der Affensteine endet am großen Sandkasten unterhalb des Bloßstocks. Hier biegt die rote Wanderwegmarkierung nach rechts ab und führt von den Felswänden weg. Schon nach sehr wenigen Metern (70 Meter) erreicht man eine gut ausgebaute Forststraße und auf der gegenüberliegenden Wegseite einen Kinderklettergipfel mit eindeutigen Abnutzungserscheinungen. Wie viele tausende Kinder werden dort ihre ersten Kletterversuche unternommen haben?
Gleich neben dem Kletterfelsen führt ein Waldweg weiter geradeaus mit einem leichten Gefälle. Erst nach ½ Kilometer biegt der Weg nach rechts ab und das Gefälle nimmt zu. Schon bald erreicht man die Brücke über die Kirnitzsch. Über diese geht es aber nicht, sondern noch vor der Brücke nach links auf den Flößersteig (Wanderwegmarkierung grüner Querstrich ). Hier entlang zu wandern ist viel angenehmer als an der Straße bzw. den Straßenbahnschienen. Nach 700 Metern erreicht man den Parkplatz am unteren Ende des Nassen Grunds und damit den Ausgangspunkt der Wanderung.
Wir fanden die Runde wirklich schön, weil alles für eine tolle Wanderung enthalten war. Es waren Felsen, ein langes Stück ruhige Wanderung, etwas neues für uns (die linke Wilde Hölle und die Aussicht Leuchterweibchen) und eine mini Klettereinlage (Wilde Hölle) enthalten. Rundum eine sehr schöne Wanderung in der Hinteren Sächsischen Schweiz.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Nasser Grund mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Nasser Grund
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €