Schäferwand
Abstimmung:
Ø 3,3 (17 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,25 h |
Entfernung: ca. 18,00 km |
Höhenunterschied: ca. 650 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer immer, auch an Wochenenden empfehlenswert. |
Schwierigkeitsgrad: lang viele Höhenmeter |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Böhmische Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Böhmen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Maxdorf - gelber Strich - Strausbach - Kalmswiese - Spitzberg - Elbe - roter Strich - Schäferwand - Tscheche - Biela - Fällenbach - Neustallteich - grüner Strich - Daumkamm - Jägerkreuz - Maxdorf
Beschreibung:
Bei dieser Wanderung ist mal wieder deutlich zu sehen, dass es nicht mein Ziel ist irgendein Punkt auf dem kürzestem Weg zu erreichen, sondern eine nette Wanderung zu machen und dabei soll mindestens ein interessanter Punkt sein. In diesem Fall ist eine sehr nette Runde raus gekommen, die aber 18 Kilometer lang ist. Die Wanderung verläuft wie folgt:
Der Startpunkt liegt in der kleinen Ortschaft namens Maxdorf (Maxičky) an dem einzigen ausgeschilderten Hotel. Der Parkplatz davor ist groß genug um ganze Fußballmannschaften in eigenen Autos aufzunehmen. Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft denke ich in solchen Einheiten. Über den Parkplatz verläuft die Wanderwegmarkierung mit dem gelben Strich und dieser Markierung geht es jetzt nach rechts (also aus der Ortschaft heraus) nach. Der Weg verläuft ein paar Meter durch den Wald und dann erreicht man die Fahrstraße zwischen Decin und dem Schneeberg. Auf dieser Straße muss man aber nur ein paar Meter (unter 50 m) wandern, um gleich wieder nach links auf dem markierten Weg abzubiegen. Der Weg ist ein kleiner unscheinbarer Pfad, der nach wiederum ein paar Metern einen breiten Forstweg überquert. Ab dann geht es weiter auf einem normalen Waldweg. Der Wald, der jetzt durchquert wird, ist ein typischer Nutzwald, der immer mal wieder streifenweise gerodet wird. Im Winter/Frühjahr 2006 konnte man das mal wieder deutlich sehen. Auf der linken Wegseite sind abwechselnd Streifen von 100 Meter Breite aus dem Wald herausgesägt worden. Da diese Arbeiten mit großem Forstgerät durchgeführt wurden, sieht der Waldweg ziemlich mitgenommen aus, was sich aber normalerweise nach ein paar Monaten wieder erledigt hat. Der gelb markierte Wanderweg schlängelt sich die ganze Zeit in der Nähe des Strausbaches entlang. Zwischendurch verlässt der markierte Weg den breiteren Waldweg. Diese Stelle habe ich leider verpasst, da die gelbe Wegmarkierung anscheinend an einem gefällten Baum war. Als Orientierung ist der kleine Bach aber sehr hilfreich. Im unteren Teil des Grundes in dem der Bach verläuft befindet sich ein großer Forellenteich mit einem netten Rastplatz. Der markierte Weg stößt auf eine Fahrstraße, die aber nur überquert werden muss. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht ein unscheinbarer Pfad am Hang entlang. Der Pfad führt in einem Bogen um die Spitze des Berges herum und bittet mindestens an einer Stelle ein unerwartet schöne Aussicht auf Decin mit seinem alten Tetschener Renaissanceschloss.
Der Wanderweg erreicht auf der Rückseite des Spitzberges (so heißt der Berg tatsächlich) die Ortschaft und der markierte Weg geht auf der Straße runter zur Elbe. Die Straße ist nur eine kleine Straße, die durch das Wohlgebiet führt, aber für eine Fahrstraße schon ein ziemliches Gefälle hat. Im Elbtal angekommen, biegt man an der größeren Fahrstraße nach rechts ab und erreicht nach ein paar Metern die Wanderwegmarkierung roter Strich . Auf dieser Markierung steigt man jetzt wieder aus dem Elbetal den Berg bzw. jetzt ist es die Schäferwand hoch. Der Aufstieg ist eigentlich ziemlich harmlos und hat den Namen Felsensteig Rotberg. Wenn man oben angekommen ist, steht man auf der Rückseite des Hauses, welches an der Spitze der Schäferwand steht. Von der Entfernung sieht es viel schöner aus, als wenn man von der Rückseite angeschlichen kommt. Auf der Terrasse kann man sich schon in die Sonne setzen und bei einem relativ billigen Essen den Ausblick auf Decin genießen.
Von dieser vorderen Spitze der Schäferwand geht es nun endgültig über den Namensgeber dieser Wanderung, die Schäferwand. Gleich zum Anfang befindet sich eine Informationstafel, die ein kleines Bisschen auf den Gratweg einstimmt. Der Pfad auf der Schäferwand verläuft fast die ganze Zeit auf einer Höhe und ist sehr angenehm zu gehen. Zwischendurch kommt man an zwei auffälligeren Stellen vorbei. Einerseits ist es der Deciner Zoo, der sich an der linken Hangseite befindet und andererseits ist es ein sehr schönes Wasserwerk. Das Gebäude des Wasserwerks ist ein romantisches altes Häuschen, was heute keinem mehr in den Sinn kommen wurde, um ein bisschen Wasser zu pumpen, sich solch eine Mühe zu geben. Der Weg geht einmal über die komplette Schäferwand, bis es am Ende nach rechts auf dem markierten Weg weiter den Berg wieder herunter geht. Der Abstieg erfolgt auf einen Zickzackweg bis runter auf die Straße. Dieser Straße folgt man dann nach rechts, bis der markierte Weg wieder nach links abzweigt. Das nächste Teilstück bis zu einem aufgestautem See würde man in Deutschland Schrebergartenweg nennen. Links des Weges befinden sich einige Kleingärten, die mit viel Liebe bewirtschaftet werden. Auf der linken Wegseite an dem See befindet sich ein LKW-Spedition, von der ich schon einige Male die LKWs auf westdeutschen Autobahnen angetroffen habe.
An dem See überquert man die Fahrstraße und dann sollte man keiner Wanderkarte mehr glauben, sondern einfach der Wegmarkierung weiterhin folgen. Alle aktuellen Wanderkarten der Böhmischen Schweiz behaupten, dass es auf der Fahrstraße den Berg hoch geht. Ich schätze mal, dass der Streckenverlauf in der letzten Zeit erst geändert worden ist. Jetzt geht es gleich gegenüber des Sees den Berg hoch und dann über einen kleineren Weg durch einen Wald. Ich vermutet dieser Streckenverlauf ist 100 mal schöner als an einer tschechischen Straße entlang zu laufen. Der markierte Weg erreicht die Straße am Ortsausgang wieder. Hier geht es jetzt auf der Straße weiter, wobei die Straße keine offizielle Straße mehr ist, sondern nur noch ein riesig breiter Fahrradweg. Autos fahren auf dieser Straße schon aus dem Grunde nicht mehr, da spätestens nach 650 Meter die Straße durch eine Schranke versperrt ist. Genau an dieser Stelle verlässt die Wanderung auch die Wegmarkierung und es geht nach rechts in den Wald. Der Weg steigt langsam im Tal des Fällenbaches an und ist normalerweise sehr angenehm zu gehen. Nur wenn es sehr feucht ist, dann werden die Sandsteinwegplatten etwas rutschig. Dieses Tal wird anscheinend zur Wassergewinnung von Decin genutzt, da gleich zwei Wasserwerke am Wegesrand liegen. Im oberen Teil des Bachlaufes erreicht man wieder eine dieser asphaltierten Waldwege. Durch den Böhmischen Wald verlaufen einige asphaltierte Waldwege die in der letzten Zeit sehr gerne als Radwege benutzt werden. Auf diesem Weg geht es nach rechts weiterhin am Bachlauf entlang. Nach ein paar Metern (ca. 800 m) liegt auf der linken Seite der Neustallteich. Dieser Teich liegt sehr nett im Wald und wird ganz gerne zum Sonntag- Nachmittag- Spaziergang benutzt, da man mit dem Auto fast bis an den Teich heranfahren kann.
Das letzte Teilstück beginnt leider mit einer kurzen Strecke auf einer Fahrstraße. Nachdem man am Ende des Fahrradweges angekommen ist, folgt man ungefähr 400 Meter der Fahrstraße nach links in die Richtung des Schneebergs, bis nach rechts eine asphaltierte Straße in den Wald hinein geht. Diese Straße ist irgendwie als Zufahrtsstraße für irgendein Hotel/Gaststätte (leider habe ich seinen Namen nicht gemerkt, vielleicht Christianenburg) ausgeschildert. Vor der asphaltierten Straße geht nach rechts noch ein Waldweg hinein. Es ist mit dem grünen Strich markiert und ein äußerst angenehmer Waldweg, da er keinerlei Höhenunterschied mehr bewältigt und von fast keinen anderen Wanderern benutzt wird. Auch hier ist es ganz ähnlich wie in vielen Teilen Böhmens, es steht mindestens ein Wegkreuz am Straßenrand. In diesem Fall befindet es sich auf der rechten Seite und ist keins dieser normalen Wegkreuze, sondern erinnert an Herr Jacob Beer. Die Inschrift auf diesem Stein müsste sein: H. V. B. 1589. JACOB BEER DISE ZEIT JEGER VF TETZCHEN. Damit dürfte H. Beer einer der Jäger dieses Waldes gewesen sein. Der weitere Weg führt dann wieder bis zum Ausgangspunkt, der Ortschaft Maxdorf. An der einzigen Kreuzung in Maxdorf, kreuzen sich auch zwei markierte Wanderwege und zwar ist es der gerade begangene grüne Strich und der vom Anfang bekannte gelbe Strich . Auf dieser Wegmarkierung geht es auch die letzten paar Meter nach rechts bis zum Hotelparkplatz zurück.
Damit ist eine ganz nette Wanderrunde beendet, die mich selber schwer überrascht hat. Ich habe bei der ersten Planung dieser Runde nicht gedacht, dass die Schäferwand eine schöne Strecke sein könnte, da sie doch irgendwie quer im Stadtgebiet von Decin liegt und außerdem hatte ich die Befürchtung, dass mehrere Teilstücke über Fahrstraßen verlaufen. Alle diese Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitete und das einzige kleine Manko an dieser Runde ist, dass die Wegmarkierungen nicht so luxurious wie in der Sächsischen Schweiz ausfallen. Ich habe mich insgesamt drei Mal gravierend verlaufen und das bei einer ordentlichen Vorbereitung.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Böhmen / Schöna mit dem VVO-Navigator und dann weiter mit dem Tschechischen Navigator (jizdnirady.idnes.cz).
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Maxdorf Hotel