Schöne Höhe
Abstimmung:
Ø 4,1 (8 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 8,00 km |
Höhenunterschied: ca. 127 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer immer, auch an Wochenenden empfehlenswert. |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Stolpen und das Stolpener Land; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Steine, Stolpen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Dürrröhrsdorf-Dittersbach - Lieblingstal - Hubertuskakelle - König-Anton-Denkmal - Verfassungssäule - Teufelsbrücke - 3-Kastanien-See - Kaiserstuhl - Zwergenhöhle - Schöne Höhe - Karl-Lampe-Stein - Wesenitz - Teufelskanzel - Johann-Gottlieb-Fichte-Stein - Elbersdorfer Mühle - Steinbruch - Schlosspark - Wasserschöpfende Nymphe - Diana - Juno - Apollino - Tempel - Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Beschreibung:
Mir hatte vor ein paar Monaten ein Wanderfreund aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach von einer ganz neuen Technik bei Wanderungen geschrieben. Dazu gibt es in Dürrröhrsdorf-Dittersbach die erste Wanderung und so war meine Neugierde geweckt. Grundsätzlich benötigt man für diese Runde keine eigene Beschreibung mehr, aber ich habe trotzdem eine erstellt, vielleicht möchte ja jemand nach klassischer Art und Weise wandern gehen. Diese Runde lohnt sich auf jeden Fall, egal wie man sich führen lässt.
Grundsätzlich sollte man vor der Wanderung ein paar wesentliche Punkte beachten, weil es sonst doch ziemlich schief gehen kann. Man sollte für die Wanderung ein aktuelles Smartphone dabei haben. Das Ding sollte geladen sein und ein paar freie MB Datentarif verfügbar haben. Ganz sinnvoll ist auch, wenn man die Internetseite schon zu Hause aufgerufen hat, dann muss man nicht am Startpunkt die Webseite (Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach (gim.guide)) erstmal suchen. Wenn man die Schöne Höhe besichtigen möchte, was ich empfehlen würde, dann sollte man sich vorher über die Öffnungszeiten informieren. Im Sommer 2023 war es sonntags 13-17 Uhr zwischen Ostern und dem 15. Oktober.
Der Startpunkt ist der Parkplatz an der Kreuzung Wünschendorfer Straße – Elbersdorfer Straße bzw. das untere Ende des Lieblingstals. Von dem Parkplatz auf die Straße schauend, sind die ersten Schritte nach rechts und schon startet das Lieblingstal. Wenn man auf seinem Smartphone die Internetseite bzw. die Karte offen hat, dann ertönt mit jeder Attraktion ein dezenter Ton und ein passender Text. Manchmal kann man sich einen Text, etwa eine Sage, zu der Stelle anhören oder auch ein kurzes Musikstück von z.B. dem Posaunenchor Dittersbach. Ich selber bin die Runde alleine gewandert und hätte mir Kopfhörer gewünscht, da mir gleich an zwei Stellen andere Wanderer begegnet sind, so dass mir die von den Smartphones abgespielten Erzählungen gleich mehrfach um den Kopf schwirrten. Auf der Karte erkennt man jedenfalls immer gut, wo der nächste Punkt und der passende Weg dorthin ist. Bei den ersten beiden Stellen kann man das in der Realität aber auch schon gut sehen. Es sind die Quandt-Linde und die Hubertuskapelle.
Hinter den ersten beiden Stationen geht es in das Lieblingstal hinein. Der Weg ist sehr einfach zu finden und nach ½ Kilometer stehen neben dem Wanderweg die Büste von König Anton und eine Gedenksäule an die erste Sächsische Verfassung aus dem Jahr 1831. Dahinter geht es weiter am Schullwitzbach und ein paar Weiden. Obwohl ich (und noch ganz viele andere Wanderer) die Runde an einem schönen Sonntag unternommen habe, hat mich die Rinderherde auf der Weide angestarrt, als wäre ich der erste Mensch des Tages gewesen. Knapp hinter der Weide biegt der Wanderweg in den Wald ab und man passiert die Teufelsbrücke. Was für ein interessanter Punkt, ganz besonders, wenn man sich die dazu passende Sage anhört.
Von der Brücke geht es mit einer angenehmen Steigung weiter. Nach mal wieder ½ Kilometer erreicht man die Straße zwischen Wünschendorf und Dittersbach und neben dem Weg bzw. der Straße steht eine uralte Sandsteinsäule mit Entfernungsangaben (in Wanderzeiten). Die Wanderung führt auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter durch den Wald, bis man an eine größere Wegkreuzung und den Hinweis Kastaniensee stößt. Hier empfiehlt es sich, abseits der Empfehlung des Smartphones, einmal bis zu dem Teich (das sind höchstens 50 Meter) und dann um diesen herum zu wandern. Es ist ein sehr schöner Platz mit mehreren Bänken und Tischen.
Die Wanderung geht leicht ansteigend am Waldrand entlang und spätestens an der Stelle, wo der Feldweg komplett in den Wald hineingeht, hat man noch einmal einen sehr schönen Blick in die Landschaft. Schon bald erreicht man einen Wegweiser zur Zwergenhöhle. Es ist ein kleiner Bogen, den man ganz sicher nicht auslassen sollte. Bevor man von dem Waldweg nach rechts zur Zwergenhöhle abbiegt, kann man auch noch mal nach links gehen. Dort steht ein wenig versteckt der sogenannte Kaiserstuhl. Heutzutage ist die Aussicht von dort ziemlich zugewuchert, aber sie wird bestimmt mal wieder von dem davor stehenden Gestrüpp befreit. Bei dem Weg durch die Zwergenhöhle brauchen sich auch Mitmenschen mit Platzangst keine Sorgen machen, da der Durchgang wirklich hoch ist und die Breite hoffentlich kein Problem machen sollte. Auch wenn der Weg auf der Rückseite nur ein Pfad ist, so gelangt man einfach wieder auf einen Waldweg und schon bald ist der Höhepunkt auf dieser Runde in Form der Schönen Höhe erreicht. Ich selber habe natürlich nicht darauf geachtet, wann man die Räume besichtigen kann und so war ich eine Stunde vor der Öffnung dort. Es standen aber schon so einige Leute vor dem Haus und so bot ein netter Herr von dem betreibenden Verein uns eine separate Führung an. Allerdings war außer mir nur noch ein Paar bereit, den Ausführungen zu folgen. Wir haben also unseren Obolus von 2,50 € entrichtet und schon wurden wir mit sehr vielen Informationen bedacht. Der erzählende Herr hat die Geschichte und das Leben von Herrn Quandt so gut rübergebracht, dass eine ganze Stunde wie im Fluge vorbei ging. Das Einzige, was wirklich störte, war, dass unsere Geschichtskenntnisse wirklich erbärmlich schlecht waren und wir uns gleich mehrmals geschämt haben.
Von der Schönen Höhe geht es runter in Richtung Wesenitz. Ganz kurz vor der Wesenitz, bevor die Wanderroute nach rechts abbiegt, ist auf der linken Seite die Teufelskanzel in der Smartphonekarte eingezeichnet. Hier muss man für wenige Meter den gekennzeichneten Weg verlassen und den Abstecher unternehmen. Ich empfinde diesen Rastplatz auf der Felsmurmel am Rande der Wesenitz als einen besonderen Platz, auch wenn er bestimmt nichts mit dem Teufel zu tun hat. Man sollte sich auf jeden Fall nicht von der elektronischen Karte verwirren lassen: die Teufelskanzel ist hier, nicht auf der gegenüberliegenden Bachseite. Für die weitere Wanderung geht es also wieder das kleine Stück bis auf den gekennzeichneten Weg zurück und dann knapp oberhalb des Bachlaufs das Tal hinunter. Zwischendurch passiert man den Johann-Gottlieb-Fichte-Stein und erreicht dann die Elbersdorfer Mühle. Die Mühle war früher eine Mahl-, Schneide- und Ölmühle und wurde das erste Mal im Jahre 1564 urkundlich erwähnt. Später bekam sie ein Getreidesilo, eine Bäckerei wurde angegliedert und eine Pension eingerichtet. Sie war ein beliebtes Ausflugslokal. Bis 1933 hat man Holz geschnitten, bis 1969 gemahlen und von 1909 bis 1974 wurde auch hier Strom erzeugt. Auch wenn die Mühle heutzutage nicht mehr mahlt, wird das Wasser der Wesenitz seit 2005 wieder zur Stromerzeugung genutzt.
Hier geht es über die Wesenitz hinweg und auf der anderen Seite dann bachaufwärts. Nach wenigen hundert Metern fällt auf der rechten Wegseite ein alter Steinbruch auf. Ganz besonders ist, dass der Steinbruch unterhalb des Wasserspiegels der Wesenitz liegt und bei einer Sprengung 1907 vollgelaufen ist. Jetzt ist es ein romantischer Platz, der sehr gerne als Fotomotiv genutzt wird. Es geht weiter der Wesenitz entgegen, bis auf der linken Seite eine Fußgängerbrücke wieder zurück auf die gegenüberliegende Bachseite führt. Dort fällt einem auf der linken Seite die Skulptur einer wasserschöpfenden Nymphe auf. Sehr unterhaltsam ist hier der Text des elektronischen Wanderführers. Anscheinend hat die Herstellung der Skulptur dem Bildhauer so einiges abverlangt.
Die Wanderung führt einmal durch den Schlosspark. Auch wenn man gerade (Mitte 2023) nur durch den Teil südlich des Schullwitzbachs wandern kann, so ist es ein sehr schöner Schlenker mit noch drei weiteren Skulpturen und einem Tempelchen, bei dem man einen guten Blick über den Schlosspark hat. Dazu sollte man sich das Lied der Posaunenchöre Neuenkirchen und Dittersbach anhören. Es ist mit in dem elektronischen Wanderführer zu finden. Gleich neben dem Tempel geht es wieder aus dem Schlosspark heraus und noch die letzten Meter nach rechts bis zum Ausgangspunkt zurück.
Die Wanderung ist wirklich spitzenmäßig und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Passend zu den einzelnen Stationen kann man jeweils den beschreibenden Text lesen und auch mehrere Sagen und Texte anhören. Bis jetzt konnte ich mir unter dem Begriff Geofencing (virtuelle Grenze auf einem geografischen Gebiet) nichts vorstellen, aber sobald man es einmal ausprobiert hat, ist es klar, was damit gemeint ist. Es gab nur zwei Punkte, die mich noch irritiert haben. Erstens wollte mein IPhone an zwei Stellen einfach nichts mehr anzeigen und ist hässlich hängen geblieben. Das scheint aber eher ein technisches Problem am Anfang einer Neuentwicklung zu sein. Der zweite Punkt hat vielleicht dann doch etwas mit meiner Generation zu tun: Ich verzweifele immer, wenn mir junge Leute in der Natur begegnen, die aber nur auf das Smartphone schauen und nicht die Landschaft genießen. Hier nun war ich selber dabei…
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Dürrröhrsdorf Wendeplatz mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Dürrröhrsdorf- Dittersbach Ortsmitte
Bitte die Bewertung korrigieren, denn wir möchten 5 Stiefel Ihnen für die Wanderung geben, oder +++++.
Es war wieder einmal ein wunderschöner Tourenvorschlag.
Herzlichen Dank und liebe Wandergrüsse sagen Ihnen Frank und Susanne
Ich finde die Strecke auch sehr schön.
Leider weiß ich nicht, wie ich eine Bewertung im Nachhinein ändern könnte 🙁