Rückkehr der Lachse in den Lachsbach

Ausschnitt aus http://www.verbrauchernews.de

Die Sachsen-Lachse sind da

Erste Rückkehrer in diesem Jahr in Rathmannsdorf gesichtet

(05.11.1999) Die Lachse sind da! Die ersten sächsischen Laichlachse des Jahres 1999 sind zurück-gekehrt. Am Mittag des 1. November haben Mitarbeiter der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft am Lachsbachwehr in Rathmannsdorf (LKrs. Sächsische Schweiz) 14 Fische gefangen. Die Lachse sind zwischen 1,5 und 5,8 Kilogramm schwer. Bereits im Oktober hatte die Wassergütestelle Elbe in Hamburg gemeldet, dass aufsteigende Lachse am Elbestauwehr Geesthacht gesichtet worden sind. Zwei Wochen später ging einem Elbfischer bei Magdeburg ein Lachs ins Netz. Aufgrund des aktuellen Niedrigwasserstandes von Elbe und Lachsbach war nicht klar, ob es die Laichfische dennoch bis in ihre Kinderstube nach Sachsen schaffen würden. Um so größer war heute die Freude über die ersten Rückkehrer bei den Fischereispezialisten.

Erstmals wurden die Laichfische in diesem Jahr vor Ort abgestriffen d.h., den Fischen werden manuell Eier entnommen. Diese werden im Bruthaus unter kontrollierten Bedingungen erbrütet. Die etwa 1,5 Zentimeter großen Larven werden dann wieder in den Kreislauf zurückgebracht. Damit soll das erfolgreich Programm der Lachsansiedlung weiter beschleunigt werden. Nach wie vor gilt Fangverbot für die Lachse, so das Landwirtschaftsministerium. Die Fischereibehörde kann diese Ordnungswidrigkeit mit Geldbußen bis zu 10.000 DM ahnden. In den nächsten Tagen werden verstärkt Kontrollen an den betreffenden Gewässerabschnitten vorgenommen.

Lachs

Hintergrundinformation

Das Landwirtschaftsministerium hatte 1994 das Programm Elbelachs 2000 ins Leben gerufen. Ziel des Vorhabens ist es, den in ganz Deutschland ausgestorbenen Lachs in der Elbe wieder einzubürgern. Jährlich werden in Sachsen dafür 100.000 DM investiert. Seit 1995 wurden insgesamt 1,4 Millionen Lachseier in den Flüssen Polenz, Lachsbach und Sebnitz ausgesetzt. 1996 traten die ersten Junglachse ihre Reise über die Elbe in die Nordsee an. Im vergangenen Jahr kehrten erstmals etwa 50 Laichfische nach Sachsen zurück.

Biologie: Lachse halten sich den größten Teil ihres Lebens im Meer auf.

Lediglich zur Fortpflanzung wandern sie zu ihren Laichplätzen flussaufwärts. Die aufsteigenden Lachse nehmen keinerlei Nahrung mehr auf. Entkräftet am Laichplatz angekommen, geben die Weibchen 10.000 bis 40.000 Eier ab. Etwa 200 Tage später schlüpfen die Jungfische. Diese halten sich ein bis zwei Jahre im Süßwasser auf, bis sie dann als Smolte flussabwärts ins Meer wandern. Erst nach vier Jahren kehren die geschlechtsreifen Fische an ihren Geburtsort zurück.

Wanderungen im Elbsandstein