Treppengrund
Abstimmung:
Ø 2,9 (16 Stimmen)
|
unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,00 h |
Entfernung: ca. 22,50 km |
Höhenunterschied: ca. 584 Meter |
|
beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden besonders empfehlenswert an heißen Sommertagen |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern |
|
empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Neumannmühle - Großer Zschand - gelber Strich - Zeughaus - roter Strich - Grenze - roter Strich - Rainwiese - grüner Strich - Treppengrund - Böhmerstraße - Grenzübergang Hinterdittersbach - grüner Strich - Brückengrund - Altarstein - Stimmersdorfer Weg - Hintere Pechschlüchte - Hickelhöhle - roter Strich - Hickelschlüchte - Großer Zschand - Zeughaus - gelber Strich - Kirnitzschtal - Neumannmühle
Beschreibung:
Zuerst mal das Wichtigste vorneweg: Dieser Weg ist aus zwei Gründen nicht so ganz legal: erstens gibt es im Großen Zschand keinen offiziellen Grenzübergang mehr und zweitens wird ein kleines Stück der Kernzone passiert. Deshalb sollte man sich vorher genau überlegen, ob man diese Wanderung wirklich durchführen oder sich lieber legal benehmen möchte. Auf jeden Fall möchte ich keine Mails bekommen, dass irgendjemand von einem Grenzer oder einem Nationalpark-Ranger ermahnt wurde.
Die erste Idee zu dieser Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich für die Wanderung Luchsstein die Karten von Dr. Böhm studiert habe und mir dabei der unbekannte Treppengrund (Hluboký důl) das erste Mal begegnete. Das durfte nicht so bleiben und deshalb ist dieser Grund gleich mal in eine Wanderung eingebaut worden.
Startpunkt dieser Wanderung ist der Wanderparkplatz an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Von hier geht es durch den besonders markanten Großen Zschand. Die ersten paar hundert Meter sind immer ein paar Grad kälter als der Rest, da die Felsen doch ziemlich dicht beieinander stehen. Dieses erste Stück ist mit dem gelben Strich markiert. Nach den ersten 2 Kilometern durch den Großen Zschand erreicht man das Gasthaus Zeughaus und das ehemalige Försterhaus. Zum Glück ist heutzutage der hässliche Ferienheimkomplex abgerissen, so dass diese Stelle wieder viel natürlicher aussieht. Ein paar Meter vor dem Zeughaus ist die rote Wanderwegmarkierung zur Wanderung dazu gestoßen und genau dieser Markierung geht es jetzt auch durch den Großen Zschand hinterher. Hinter dem Zeughaus ändert der Große Zschand wieder mal sein Aussehen und es geht durch die etwas weitere Schlucht auf die Tschechische Grenze zu. Vom Großen Zschand biegen nach rechts einige Stichwege ab, aber nur die Richter-Schlüchte sind überhaupt erlaubt. Alle anderen Wege würden in die Kernzone führen und das ist von den Nationalpark-Rangern nicht so gerne gesehen. Das führt aber auch dazu, dass der Weg durch den Großen Zschand ab dem Zeughaus relativ ruhig ist. Der rote Wanderweg geht vom Zeughaus ca. 2,6 Kilometer durch den Großen Zschand, bis auch diese Wanderwegmarkierung nach links abbiegt. Jetzt geht es unmarkiert weiter geradeaus durch den Großen Zschand auf die Grenze zu. Zwischen dem roten Strich und der Grenze verläuft die Wanderung über einen kleineren Pfad, dem man aber deutlich ansehen kann, dass hier auch noch einige andere Wanderer unterwegs sind. Aus meiner Sicht ist es sehr schade, dass heutzutage dieser Grenzübergang nicht mehr offiziell passiert werden darf, aber vielleicht wird sich das in der nächsten Zeit wieder ändern. Auf jeden Fall ist dieser Grenzübergang vor dem 2. Weltkrieg eine äußerst beliebte Verbindung zwischen Großem Zschand und Mezní Louka (Rainwiese) gewesen.
Nachdem man die Grenze überquert hat, wird der Weg wieder breiter und nach einem ¾ Kilometer erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Strich . Dieser Markierung folgt man geradeaus bis nach Mezní Louka (Rainwiese). Dieser Miniortschaft kann man deutlich ansehen, dass sie früher bessere Zeiten erlebt hat. Heutzutage ist es ein wohl gepflegter Hotel/Gaststätten- Komplex, der zum Verweilen einlädt. Die Wanderung verlässt den Ort wieder an der östlichen (linken) Seite. Jetzt geht es auf der grünen Wanderwegmarkierung in die Richtung des Treppengrundes (Hluboký důl). Zuerst wandert man noch an der Ortschaft durch eine kleinere Ferienanlage mit einigen kleinen Hütten und dann geht es im Wald weiter. Bis hierher hat die Wanderung kaum Höhenmeter absolviert, was sich jetzt aber ändert. Die Wanderung überquert einen Ausläufer des Větrovec (Rauschenberg) und auf der anderen Seite geht es in den Treppengrund runter. Die Wanderung folgt weiterhin dem grünen Strich und hinter dem Abstieg geht es auf einem dieser sehr gut ausgebauten Fahrradweg weiter. Da dieser Radweg aber entweder eine böhmische Sackgasse ist oder in Deutschland weiter geht, ist auf dem Radweg relativ wenig Verkehr und man kann ungestört wandern. Die Wanderung verläuft ca. 3 Kilometer durch das Tal, bis man die spärlichen Reste der Ortschaft Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach) erreicht. Früher war die Ortschaft ein äußerst beliebter Treffpunkt für Wanderer, was man sehr gut daran erkennen kann, dass hier unten im Tal zur besten Zeit drei Gaststätten gestanden haben. Heutzutage sind leider nur noch ein paar Kellergewölbe zu erahnen.
Damit die Ortschaft aber nicht ganz in Vergessenheit gerät, ist der Grenzübergang Hinterdittersbach benannt worden. Genau über diese kleine Kirnitzschbrücke geht es wieder zurück nach Deutschland.
Nach den ersten 200 Metern wieder auf deutscher Seite erreicht man die Wanderwegmarkierung grüner Strich . Diesem Wanderweg geht es jetzt in die Richtung des Altarsteins (bachabwärts) hinterher. Damit die Wanderung nicht zu langweilig wird, verlässt man mit der Wanderwegmarkierung die Kirnitzsch schon nach einem kurzen Stück und es geht leicht ansteigend auf den Altarstein zu. Das erste Stück des Aufstieges bis zum Altarstein ist noch ein breiterer Forstweg, der sich aber mit der fortschreitenden Wanderzeit in einen Pfad wandelt. Der Altarstein ist kaum zu übersehen und befindet sich rechts neben dem Waldweg. Ich finde es immer wieder verwunderlich, was früher die Gläubigen für Strapazen auf sich genommen haben, um gemeinsam einen Gottesdienst abzuhalten. So sind die Gläubigen hier zu diesem Felsen aus Böhmen hergewandert. Ich glaube nicht, dass sich das heutzutage noch irgendjemand antun würde. Nach dieser kleinen Attraktion am Wegesrand geht es weiter auf der grünen Wegmarkierung. Das nächste Ziel ist die Hickelhöhle, aber auch die muss durch einige Höhenmeter erarbeitet werden. Der Aufstieg über die Thorwalder Wände erfolgt durch die hinteren Pechofenschlüchte. Die ersten paar Meter sind noch mit einer kleineren Steigung, aber das ändert sich bald durch ein Treppenteilstück. An einem Einschnitt überquert man die Thorwalder Wände und dann geht es auch schon auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter. Die Hickelhöhle ist eine Schichtfugenhöhle mit ganz würdigen Ausmaßen (ca. 50 Meter breit, 10 Meter tief und hoch).
An der Hickelhöhle verlässt die Wanderung den grün markierten Weg und folgt jetzt der roten Markierung . Der Weg steigt erst das letzte Stückchen von den Thorwalder Wänden in den Großen Zschand ab und dann geht es auf dem bekannten Weg durch den Großen Zschand zurück. Wer nicht wieder auf dem gleichen Weg wie auf dem Hinweg zurück wandern möchte, dem bietet sich an der Hickelhöhle die Möglichkeit, an den Thorwalder Wänden (grüner Strich) weiter zu wandern. Dieser Weg schlängelt sich unwahrscheinlich am Felsfuß entlang und dadurch wird die Wanderung um mindestens ½ Stunde länger. Wir haben aber den Rückweg durch den Großen Zschand gewählt und so erreicht man nach 2,5 Kilometern das Zeughaus. Hier bietet sich zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit an einzukehren bzw. in den schönen Jahreszeiten im Biergarten zu sitzen. Auch die letzten Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung erfolgen durch den Großen Zschand.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €