Krasseltsteig

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 3,50 h
Entfernung:
ca. 7,50 km
Höhenunterschied:
ca. 487 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
Kletterabschnitte
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
Leiter
Klettern mit Klammern
empfohlene Karten:
Schrammsteine – Affensteine;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Kirnitzschtal - Nasser Grund - Jordan - Sandloch - gelber Strich - Boofe Sachsenhöhle - Domwächter - Sandloch - gelber Strich - Zeughausweg - grüner Punkt - Sandlochwächter - Krasseltsteig - Aussicht Höllenwand - Höllenwand - Obere Affesnteinpromenade - Zurückesteig - blauer Strich - Carolaaussicht - Wilde Hölle - Eulentilke - Nasser Grund - Kirnitzschtal

Beschreibung:

Obwohl ich mir schon sehr häufig die Schrammsteinkarte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) angesehen habe, war mir der Krasseltsteig noch nie aufgefallen. Erst ein netter Leser hatte mich darauf hingewiesen, dass man über diesen Weg auch hoch auf die Höllenwand gelangen kann. Das musste natürlich gleich mal ausprobiert werden und schon mal vorweggenommen: es war eine super gute Empfehlung.

Den Startpunkt haben wir an den Parkplatz Nasser Grund im Kirnitzschtal gelegt. Von hier führt die Wanderung den gut ausgebauten Nassen Grund hinauf. Obwohl wirklich viele Wanderer hier aufwärts starten, gibt es überraschenderweise keinerlei Wanderwegmarkierung. Der Weg durch den Nassen Grund ist sehr angenehm zu wandern und ähnlich wie die Straße durch den Großen Zschand ausgebaut, aber man trifft hier nie ein Fahrzeug an. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Elbe Hochwasser führt. Dann wird der Nasse Grund als Notzufahrt nach Ostrau und damit zur Klinik benutzt. Nach sehr genau einem Kilometer biegt nach links im flachen Winkel der Jordan-Grund ab. Jordan_Untergrund_kleinDieser Weg ist schon was ganz anderes als der Nasse Grund. Hier kann kein Fahrzeug mehr fahren und die Felsen stehen viel näher beieinander. Deutlich ist zu sehen, dass hier zum Teil uralte Sandsteinplatten als Untergrund liegen. Anscheinend ist dieser Weg schon seit sehr langer Zeit ein Forstweg. Für heutige Fahrzeuge ist er aber ungeeignet und so kann man angenehm aufwärts wandern, bis man den Zeughausweg erreicht.

Grundsätzlich geht die Wanderung nach links zum Krasseltsteig, aber zuerst Domwaechter_kleinwird ein kurzer Abstecher von 2 x ¾ Kilometer zum Domwächter unternommen. Von diesem Platz hat man einen sehr guten Blick auf die Höllenwand, den Krasseltsteig und die Boofe auf dem Band unter dem Sandlochturm. Dafür geht es geradeaus auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich in das Sandloch hinein. Ausgeschildert ist der Kleine Dom. Die Beschreibung Sandloch ist sehr passend, da man sich eher wie am Strand als im Gebirge fühlt. Nach ein paar hundert Metern (genauer gesagt 300 Meter) steht ein seltsamer Wegweiser am Rand, der nur in zwei Richtungen zeigt, eben genau entlang des markierten Weges. Hinter dem Wegweiser ist aber ein deutlicher Trampelpfad zu erkennen. Da man außerhalb der Kernzone ist, braucht man sich keine Sorgen zu machen, man darf diesen Waldweg gehen. Es handelt sich um den Zugang zum Großen Dom. Nach 200 Metern biegt nach rechts ein Pfad ab, der mit dem schwarzen Pfeil Kletterzugang (Zugang Kletterfelsen) markiert ist. Dieser Pfad führt zur Boofe Sachsenhöhle im Dom und dem Aufstieg zum Domwächter. Der Aufstieg befindet sich rechts von der riesigen Boofe und ist mit einer leichteren Klettereinlage zu bewältigen. Im Herbst 2018 waren an der Boofe_unter_dem_Sandlochturm_kleinHolzleiter alle Stufen (bis auf eine) abgebrochen, aber man kommt trotzdem auf den Absatz hoch. Ein paar wenige Eisenklammern helfen auch noch beim Aufstieg. Insgesamt sind es 40 Höhenmeter, die man überwindet, um dann auf einer Fläche unterhalb des Domwächters zu stehen. Hoellenwand_von_der_gegenueberliegenden_Seite_kleinDie Aussicht bietet einen sehr guten Blick rüber auf die Höllenwand und zwei überhängende Felsen, die oben an der Kante der Felswand liegen. An dieser Stelle hier oben trifft man nur ganz selten andere Wanderer, manchmal turnen noch Kletterer an den beiden nebeneinander stehenden Felsen herum.

Die Wanderung geht auf dem gleichen Weg wieder zurück, bis man am bekannten Zeughausweg ankommt. Dieser ist mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert, dem man nach rechts folgt. Nach schon ¼ Kilometer biegt nach rechts ein Pfad/Waldweg ab, der nur für wenige Meter (70 Meter) in Richtung Hölle (nicht die Wilde Hölle, sondern nur die Hölle) entlang gewandert wird. Dann biegt ein Trampelpfad nach rechts in Richtung der Felsen ab. Diesen geht es aufwärts und man hält sich ein wenig rechts, um die vordere Spitze der Höllenwände zu passieren. Auch wenn der Weg auf der rechten Felsseite verführerisch aussieht, so endet er nur an der Miniboofe auf dem Band unter dem Sandlochturm. Die Boofe hat zwar einen schönen Ausblick, aber irgendwie ist das eine wirklich kleine Spalte, in der maximal 2 Leute bequem drin liegen können.

Die Wanderung geht vor dem Felsband nach links auf dem Krasseltsteig aufwärts, um dann den gut sichtbaren Trampelspuren nach oben zu folgen. Der Aufstieg ist wirklich überraschend einfach und ganz schnell ist man oben angekommen. Auch wenn die Wanderung eigentlich nach rechts über die Höllenwand weiter gehen soll, Blick_von_der_Hoellenwand_Aussicht_kleinmuss man unbedingt erst nach links bis zu der Aussicht wandern. Von dieser Aussicht hat man genau den gleichen Blick wie von der Carolaaussicht, nur dass hier viel weniger Besucher ihre Rast einlegen. Es ist ein wunderschöner Platz. Auch von hier liegen der Falkenstein und der Lilienstein in einer Linie hintereinander.

Die weitere Wanderung führt jetzt über den Gratweg auf der Höllenwand entlang. Sehr ungewöhnlich ist, dass so ziemlich alle Bäume hier oben abgestorben sind und wie zur Mahnung noch in den Himmel ragen. Warum auch immer es hier so aussieht, in der restlichen Sächsischen Schweiz kennen wir keine einzige Stelle, an der auch Birken so vertrocknet in der Gegend herumstehen. Aber auch das dürfte nur eine Frage von wenigen Jahren sein, dann wird sich schon wieder eine neue Vegetation hier breit machen. Gratweg_Hoellenwand_kleinDer Pfad oberhalb der Höllenwand ist sehr einfach zu finden, da es zu beiden Seiten senkrecht nach unten geht. An der rechten Felswand sind mindestens zwei Aussichten, bei denen es nicht auffällt, dass sie frei über die eigentliche Felswand herausragen. Das sieht man nur von der gegenüberliegenden Talseite oder dem Anfang der Felswand. Knapp hinter dem Pfad auf der Höllenwand erreicht die Wanderung die Obere Affensteinpromenade. Auf ihr geht es für die nächsten 600 Meter nach rechts weiter, bis man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich / den Malerweg erreicht. Es geht nach links ansteigend in die Richtung Großer Winterberg. Nach nur 100 Metern erreicht man eine etwas seltsame Wegkreuzung, an der man nach links auf die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich wechselt. Auch dieser Waldweg wird nur 100 Meter gewandert, um dann nochmal nach links abzubiegen und der Ausschilderung Carolaaussicht/Wilde Hölle zu folgen. Die Carolaaussicht ist schon bald erreicht und den kleinen Abstecher sollte man auch unternehmen. Der Blick von der Carolaaussicht ist ganz ähnlich wie von der vorderen Spitze der Höllenwand, nur dass hier noch viel mehr Platz ist und der Falkenstein und der Lilienstein ganz genau in einer Linie hintereinander stehen.

Nachdem man sich ausgeruht und womöglich gestärkt hat, geht die Wanderung weiter runter in die Wilde Hölle. oberer_Teil_Wilde_Hoelle_kleinGleich an mehreren Wegweisern wird der Auf- bzw. Abstieg als schwierig beschrieben. Aus unserer Sicht ist die Wilde Hölle nur begrenzt schwierig, aber durch die vielen Felsmurmeln als Untergrund sehr anstrengend. Dabei ist es vollkommen egal, ob man den Weg auf- oder abwärts geht. In diesem Fall ist es der Abstieg durch die Wilde Hölle. Schon bald passiert man einen Querweg, bei dem es sich um die schon bekannte Obere Affensteinpromenade handelt. Klammern_Wilde_Hoelle_kleinNach ¼ Kilometer erreicht man dann die Stelle, die von den Wegweisern als schwierig beschrieben wurde. Tatsächlich sind hier ein paar Eisenbügel an einen 45° steilen Felsen angebracht worden. Damit kommt man aber ganz hervorragend den Hang hinunter. Abstieg_hinter_Wilder_Hoelle_kleinKurz vorm Ende werden noch ein paar Höhenmeter über eine Leiter überwunden und es geht durch eine enge Schlucht, in der man eine Stufe von einem Meter Höhe (bzw. Tiefe) überwinden muss. Dann kommt ein leichtes Stück Wanderweg bis zur Unteren Affensteinpromenade. Hier liegen ein paar Bäume als Rastplatz herum, auf denen sich sehr häufig auch Wanderer ausruhen.

Die Untere Affensteinpromenade wird nur überquert und dann geht es geradeaus die Eulentilke abwärts. Ganz ähnlich wie auf dem Hinweg der Weg durch den Jordan-Grund ist auch dieser Weg mit großen Steinen gepflastert. Die Schlucht der Eulentilke ist ein ganzes Stück breiter als der Jordan, aber auch sehr schön anzusehen. Der Waldweg endet auf dem Forstweg Nasser Grund, dem man dann noch nach rechts bis zum Ausgangspunkt hinunter folgt.

Wir waren bei dieser Runde mal wieder überrascht, dass wir noch einen Aufstieg hoch auf die Affensteine nicht kannten. Ganz besonders einen so schönen Aufstieg mit einer so netten Aussicht am Ende. Diese Tour war rundum eine tolle Wanderung, die alles enthielt, was eine perfekte Wanderung in der Sächsischen Schweiz ausmacht. Es waren Felsen, einsame Stellen, schmale Waldwege/Pfade und ein bisschen Nervenkitzel bei der Wilden Hölle enthalten. Schön, dass uns ein Leser den Aufstieg über den Krasseltsteig empfohlen hat. Danke schön.

Download file: KRASSELTSTEIG.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Nasser Grund mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Nasser Grund
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

4 Gedanken zu „Krasseltsteig“

  1. Wir sind heute aus entgegen gesetzter Richtung von der oberen Affenstein Promenade kommend über die Hoellwand gegangenen. Sehr sehenswerte, ruhige Aussichten. Für den Abstieg sind wir einfach den schwarzen Pfeilen gefolgt. Eine kleine, leichte Klettereinlage war dabei. Ob das nun der Krasseltsteig war wissen wir nicht genau. Spass hat es auf jeden Fall gemacht. Wir sind dann aber tatsächlich ca. 70 Meter von der Stelle
    entfernt herausgekommen wo der Hoellweg auf die untere Affenstein Promenade trifft. Etwas befremdlich waren dann die Nacktwanderer, die wir an der Eulentilke gesehen haben. Am Ostseestrand hätten wir uns nicht gewundert, aber im Elbsandsteingebirge schon sehr seltsam und an einem Wochenende unpassend.

  2. Sehr schöne Tour, den Krasseltsteig möchte ich Ende März einmal abwandern, nachdem ich vorletztes Jahr das erste Mal die Höllenwand entdeckt habe.
    Für den Abstieg nach der Tour wie hier beschrieben würde sich noch der vordere böse Graben lohnen, dann hat man bis in Kirnitzschtal einen anderen Rückweg als Hinweg.

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