Der Weg ist das Ziel
Abstimmung:
Ø 1,5 (6 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,25 h |
Entfernung: ca. 24,50 km |
Höhenunterschied: ca. 742 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg Treppen |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Hinterhermsdorf |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Bad Schandau - Lutherplatz - Luchsgehege - Ostrau - Falkensteinstraße - roter Strich - Liebenweg - grüner Strich - Steinbrecherweg - Bauweg - Wenzelweg - Zeughausweg - Wildwiese - grüner Punkt - Untere Affensteinpromenade - grüner Strich - Zeughausstraße - Quenenwiese - roter Strich - Zeughaus - blauer Strich - Saupsdorfer Weg - Kirnitzschtal - Thorwalder Brücke - Kirnitzsch - Niedere Schleuse - Marienquelle - Rudorfstein - Lindigtstraße - roter Strich - Lindigthöhle - grüner Punkt - Buchenparkhalle - Buchenstraße - Hinterhermsdorf - Haus des Gastes
Beschreibung:
Von Hinterhermsdorf hatte ich in unserer Tagespresse gelesen, dass eine große Lauf-, Radfahr- und Wanderveranstaltung durchgeführt würde. Da ich zu der eigentlichen Veranstaltung keine Zeit hatte, habe ich mir die Strecken, die zum Wandern vorgesehen waren, mal angeguckt und gleich beschlossen, dass die Strecke „24 km Nationalpark-Trail Wandern“ für eine Vorabwanderung das Richtige ist. Beschrieben wurde die Runde wie folgt:
24 km Nationalpark-Trail
Titel: Panoramatour 24 km Laufen, Walken, Wandern, Radeln – GPS
Distanz: 24 km
Höhenmeter: 600 hm
Belag: Unbefestigter Weg
Kategorie: Laufen Nordic Walking
Ich habe mir die GPS-Koordinaten für die Strecke heruntergeladen und bin zum Startpunkt in Bad Schandau gefahren. Dadurch, dass ich die Wanderung einen Tag früher unternommen habe als offiziell geplant war, waren keinerlei Beschilderungen zu erwarten, aber wozu hat man die GPS-Strecke? Gleich vom Marktplatz in Bad Schandau geht es über die Kirchstraße hoch zur Poststraße und dort nach rechts. Schon nach wenigen Metern erreicht man die Kirnitzsch. Auf der gegenüberliegenden Bachseite befindet sich der Stadtpark von Bad Schandau, der nur einmal durchquert werden muss und gleich links neben dem Hotel Lindenhof beginnt der Aufstieg aus dem Elbtal. Schon nach ein paar wenigen Metern auf dem sogenannten Lutherweg hat man eine sehr nette Aussicht über die Dächer von Bad Schandau und erreicht das große Lutherdenkmal. Im Ursprung ist das Denkmal schon im Jahre 1817 angelegt und um 1900 noch mal erneuert worden. Es ist ganz schön seltsam, dass man hier oben fast nie jemanden antrifft, obwohl es eine sehr nette Stelle ist. Wenn man sich die Felswand genauer ansieht, dann kann man sogar die Jahreszahl 1796 am rechten Rand entdecken. Die Wanderung führt den Lutherweg weiter aufwärts und passiert noch einmal eine nette Aussicht ins Elbtal. Hier steht gleich hinter einer Bank ein geschnitzter Luchs, was auch ein Hinweis auf die nächste Zwischenstation der Wanderung ist. Am Aufzug, mit dem man von Bad Schandau nach Ostrau hoch fahren kann, befindet sich ein Gehege mit zur Zeit zwei Luchsen. Es handelt sich um Vater und Sohn, die Mutter hat sich mit einem gewagten Sprung von einem Baum von dannen gemacht.
Der Aufstieg endet an den Häusern von Ostrau und es geht auf dem Ostrauer Ring weiter. Hier fallen gleich mehrere sehr große Häuser auf, die zwar alle unterschiedlich aussehen, aber trotzdem dem gleichen Stil entsprechen. Es handelt sich um frühe Fertighäuser, die nun immerhin schon ein Jahrhundert hier stehen und einfach eine nette Abwechslung auf dieser Wanderung sind. Am Ende des Ostrauer Rings erreicht man eine schöne Aussicht über die Ostrauer Scheibe rüber zum Falkenstein und den Schrammsteinen. Als nächstes folgt man der Wanderwegmarkierung grüner Punkt in die Richtung der Falkensteinklinik bzw. dann weiter in Richtung Schrammsteine. Seltsamerweise muss man vom Ortsausgang bis zum nächsten Parkplatz auf der Landstraße entlang wandern. Das ist zum Glück nicht so besonders schlimm, da nur wenige Fahrzeuge hier entlang fahren, aber so richtig angenehm ist wandern auf einer Landstraße nie. Ab dem Parkplatz geht es weiter auf der roten Wanderwegmarkierung in Richtung Schrammsteine. Auf der rechten Straßenseite befindet sich die Zufahrt zum Zschiehädelhof (www.zschiehaedelhof.de), wo eigentlich ein guter Haltepunkt für eine Stärkung wäre, wenn man nicht gerade erst losgegangen wäre.
Die Wanderung folgt weiterhin der roten Markierung, auch wenn die Fahrstraße nach rechts abbiegt. Hier wird der Weg für eine Wanderung wieder angenehmer und es geht über eine riesig lange Strecke durch den Wald der Hinteren Sächsischen Schweiz. Nach ein paar hundert Metern passiert man ein paar Häuser auf der rechten Wegseite und gegenüber weist eine frisch sanierte Sandsteinsäule den Weg in Richtung der Hohen Liebe und der Schrammsteine. Die Wanderung verlässt am Steinbrecherweg die rote Wanderwegmarkierung und wechselt auf den grünen Strich . Es geht über einen angenehmen Waldweg weiter bis zum Wenzelweg. Dieser ist eine breite Forststraße, die zwar einfach zu wandern, aber nicht gerade interessant ist. Nach ein paar hundert Metern biegt der grün markierte Wanderweg nach rechts ab und folgt dem Zeughausweg. Auf der linken Wegseite wird die große Wildwiese passiert. Hier wäre es eigentlich viel netter, auf der gegenüberliegenden Seite entlang zu wandern, da man von dort einen schönen Blick auf die Felsen der Schrammsteinkette hat, aber die geplante Strecke führte über den Zeughausweg. Die Wanderung bleibt weiterhin auf dem Zeughausweg, auch wenn sich zwischendurch die Wegmarkierung auf den grünen Punkt ändert. Der Weg schlängelt sich in größeren Schleifen unterhalb der Affensteine entlang und bietet zwei Mal einen Blick nach vorne auf die Felsnadeln Brosinnadel und Bloßstock.
Nachdem der Bloßstock einmal umrundet wurde, erreicht man den Dietrichsgrund und damit die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich . Dieser kennzeichnet in diesem Fall die Zeughaustraße, der man nach rechts folgt. Auch wenn die Wanderwegmarkierung schon bald von dem breiten Forstweg abbiegt, so folgt man weiterhin der Zeughausstraße. Nach etwas weniger als 2 Kilometern auf der Zeughausstraße kann man auf der rechten Wegseite so einige Tannenbäume entdecken. Nachdem es fast nur noch Fichten in der Sächsischen Schweiz gab, sind alle diese Tannen in den letzten Jahrzehnten angepflanzt wurden. Langsam entwickeln sie sich zu großen Bäumen.
Bald erreicht man auf der rechten Wegseite die Quenenwiese und hier wandert man mal wieder ein paar wenige Meter auf der grünen Wanderwegmarkierungen , bis nach 100 Metern die Zeughausstraße nach rechts abbiegt. Die Zeughausstraße wird jetzt mal wieder zu einer stinklangweiligen Forststraße, die sich schnurgerade durch den Wald zieht. Zwischendurch freut man sich schon, wenn ein Ameisenvolk eine Fichte mit deutlich sichtbaren Spuren aushöhlt. Bevor man den Großen Zschand erreicht, kann man durch den Wald nach vorne den Großen Teichstein erahnen. Nachdem der Große Zschand und damit die rote Wanderwegmarkierung erreicht sind, wandert man nach rechts weiter. Obwohl der Große Zschand auch einer von den breiten Waldwegen ist, ist er doch kein langweiliger Forstweg. Spätestens nach ½ Kilometer steht auf der rechten Seite eine Nationalparkinformationsstelle, in die man unbedingt einen Abstecher unternehmen sollte. In jedem Nationalparkhaus wird ein anderes Thema behandelt und so ist jedes einen Abstecher wert. Im Fall des Hauses am Zeughaus ist es das Thema der Jagd. Sobald man aus der Informationsstelle wieder heraustritt, sieht man vier hölzerne Liegen und einen Rastplatz auf der Wiese. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf die Felsen des Großen Teichsteins. Der Platz bietet sich ganz hervorragend für eine Rast an. Wer denn mehr auf richtiges Essen steht oder sogar an einer akuten Unterhopfung leidet, für den bietet sich natürlich der Biergarten oder die Gaststube gleich nebenan an.
Nach diesem ziemlich abwechslungsreichen Fleckchen geht es auf der blauen Wanderwegmarkierung weiter. Noch in dem Bereich des Zeughauses passiert man einen der vielen Wettin-Plätze, die an die 800-jährige Herrschaft (1089 – 1889) der Wettiner in Sachsen erinnert. Der relativ leicht ansteigende Waldweg heißt seltsamerweise Saupsdorfer Weg. Da diese Bezeichnung nun wirklich nicht so richtig schlüssig erscheint, wird der Weg aber auch manchmal Hinterhermsdorfer Weg genannt. Immerhin ist in eine Felswand die Jahreszahl 1828 eingemeißelt Der Weg führt über den Sattel zwischen Teichstein und Thorwalder Wänden und dann hinunter ins Kirnitzschtal. Noch bevor der Weg aber hinunter führt, weist nach links ein Schild auf den historischen Bärenfang hin. Damit es nicht ganz so langweilig ist, kann man hier einen kurzen Abstecher unternehmen.
Im Kirnitzschtal angekommen, geht es nach rechts weiter den Bach aufwärts. Hier kommen als Abwechslung die Niedere Schleuse, eine Schwarzpulverkammer und die Marienquelle. Der eigentliche Bachlauf ist auch ganz abwechslungsreich. Auch wenn schon so einige Male nach links Hinterhermsdorf ausgeschildert ist, so wandert man doch erst 3 Kilometer durch das Kirnitzschtal, um dann zum Rudorfstein abzubiegen. Ausgeschildert sind hier die Lindigtstraße und mal wieder Hinterhermsdorf. Der Rudorfstein ist eigentlich eine unscheinbare Felsmurmel am Wegesrand, bei der unter einem Felsüberhang eine Inschrift aus dem Jahre 1833 auf den Bau der Lindigtstraße hinweist. Die Steigung ist, wie so ganz typisch für eine Forststraße, sehr angenehm und so geht es immer weiter hinauf in Richtung Buchenparkhalle. Zwischendurch stößt auch noch die rote Wanderwegmarkierung auf die Forststraße und nach wenigen Metern auf dieser Markierung kann man links vom Weg die Lindigthöhle entdecken. Sie ist eine der typischen Schichtfugenhöhle des Sandsteingebirges, die aber dafür schon relativ groß ist. Zwischendurch wechselt die Markierung der Lindigtstraße von dem roten Strich in einen grünen Punkt , welchen man bis hinein nach Hinterhermsdorf verfolgt. Zwischendurch wird die Buchenparkhalle und damit eine Möglichkeit, sich zu stärken, passiert. Von der Buchenparkhalle bzw. der Buchenstraße hat man einen netten Blick über Hinterhermsdorf. In der Verlängerung der Buchenstraße erreicht man das Haus des Gastes und damit das Ziel der Wanderung.
Für mich war diese Wanderung eine Enttäuschung. Entweder habe ich irgendetwas falsch verstanden, aber mit der Beschreibung „Panoramatour 24 km Laufen, Walken, Wandern, Radeln“ hätte ich mir eine ganz andere Qualität vorgestellt. Auf dieser Strecke gab es nur am Anfang und Ende einen Blick in die Landschaft. Der restliche Weg führte über breite Forststraßen querfeldein durch die Hintere Sächsische Schweiz und war damit ziemlich langweilig. Vermutlich hätte ich mir die Strecke vorher genauer ansehen sollen, dann hätte ich gesehen, dass es an keiner Stelle auf Felsen hoch geht. So wie diese Strecke jetzt ist, kann man sie dazu benutzen, in einer Gruppe zu wandern und sich dauerhaft zu unterhalten oder über eine lange Zeit unterwegs zu sein und sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen. Auf jeden Fall wird man nicht durch besonders spektakuläre Blicke in die Landschaft abgelenkt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Bad Schandau Elbkai mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Bad Schandau Elbe
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 8,00 €